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Ix» All UtkXu bttzl. iLsildem such noch and«« ichulrch« vor. grkommr«, die allerdings, va dir Exeedenten nicht Offiziere. sondern Gsmetne «arr«. nicht io viel Äullehen erregt baden Der Gou verneur der Festuna. Gem-ml d. Ins. v. Reidnib. bat. m der »ich. Naen Empfindung, dak solche Vorfälle da» gute Verhültmtzzwischen Burar>> hast und Militär trüben müssen, einen Anlaß, der Ilch »hin dieser Tage bot lrS war datztJubltäiim der 'Mainzer Jndustriebaue). dazu dennhl. znm Frieden zu reden. Der Sinn seiner Rede war nach der „Franks. Ztg." der. ..Er süble sich deute, wie bei früheren Anlassen, tn den Kreisen der Bürgerschaft äußerst wohl. Die schonen Siedelt von einigem Bürgers««,, von Förderung der Wohlfahrt der Städte u. s w. seien auch ihm au» der Seele geiproche«. Er bitte dir Stände de» Nährst,mdeS, auch ihn in ihre Mitte auszunebnie» als Kamerad und Sohn de« Bolle». Wenn in einer groben Gar- vorläinr», io möge man die nicht de«, sondem alS Ausschreitungen . Weiblichkeit erregten Natur" an- rn. An die Preise habe er insbesondere den Wunsch, »Mücken nicht zu Elepbanten werden zu lassen. Er sage, wenn r« auch aus Wider'pruch »lobe. eS sei .patriotischer, Wunden zuzndecken, als ans- ..»reiben*. Der Einigkeit aller Klassen de» deutschk» Bolle« gelte lein Hoch. — Diese Worte werden in der Mainzer Bürgerschaft ihre Wirkung nicht verfehlen: aus da» Mainzer Militär einzuwirken, hat Herr v. Reibach ja Mittel genug. Dir deutsche Presse wünscht sich nicht- Bessere», al» dak sie nicht mehr »vtbig bat. von El' ressen zu reden, die jeden Patrioten betrübe» müssen. In Bezug aus das Eavrivi-Brot ersübrt die .Kölnische Zt bchl Ei --- - . ,us «amrrad U»v «vh„ ve« Volke«. Mion einmal ^Ertravaganzen" vorkär als Gefühle eines ganzen Standes, s einer »durch Wein und die liebe Weib noch sinzclneu. daß die Bestimmungen der betreffenden KabmetS " ' us, ' Uuradepartement wieder ln der» gesetzgebenden Körper «>u. > Kaiser!. Reqierrurg «ü>e feste, aber makvvllr Ovposilion Am 4. Septdr. 1870 erklätte er sich aegen eine Diktatur langte vor Allem Berufung einer er ent wo er der machte, und ver- verlretung. Seit 1871 war und verwaltete dir» Amt .... der Rationalderianumuna mit grober Unparteilichkeit. Nach Thier » Tode wurde ivrevl, da« Haupt der genüibigteu Republitaner und nach Mac Mabon'ö RÜck- Ordre vom 25. August dahin lauten, dak bis ans Weitere» zur Herilelluna de« Soldatenbrote» nur Mijchniehl aus einem Drittel Weizenmehl mit 8 vom Hundert und zwei Dritteln Roggenmehl mit 45 vom Hundert Klrtr-Auszug zu venvrnde» ist. Es sind zu nächst Prvbcbackungen angeordnrt worden, nach deren Ausfall das KncaSminIslerlum nölhigensall« eine andere Zusanimensrvung des Miichmeble« scststellen kann Kürzlich war von einer freisinnigen Danziger Zeitung her eine Notiz über da« Zusammentressen de« Prinzen Albrccht mit dein Fürsten BiSmarck durch die Blatter gegangen, wonach der Letztere die körperliche Spannkraft nicht mehr besitze, dir ihn trotz seines hohen Alters stets ausgezeichnet hat. Diese Darstellung iil bereits a» dieser Stelle al« nicht den Thatiachen entsprechend zurückgewicse» worden. Jetzt wird auch von nndeier Seite versichert, daß Fürst Bi-marck sich Im vollsten Wohlsein befinde nnd durch Frische des Aussehens wie durch geistige Svannkrast überrasche. Dagegen wird hinzugesügt, der Professor Schweninger habe dem Fürsten lebe gelinge Ueberanstrengung und namentlich Ansregnng streng unterlagt. Tieier Darstellung wird zugrfügt: „Hieraus will man den Schluß ziehen, dab der Fürst seine» Sitz im Reichstage »icvt cinnchnien werde." — So müßig die Frage an sich ist, vl> Fürst Bismarck im RcichSiagc erscheinen wird oder nicht, so mag doch ein sür alle Mal betont werden, dak der Altreichskanzler, scrn vor, redcr prinzipiellen Opposition, dorthin kommen wird, wenn cs ihm, nicht wenn es irgendwelchen Zeitmissöichreibern gni düntl. und dab er dort etwaigen Borlagrn gegenuhcr eine rein sachliche Stellung einnchnren wird. Ob ec sich hierbei einmal in die Loposition gedrängt sehe» wird, wird pon den regierungsseitig cirigebrachten, zur Berhnndlnng gelangenden Borlagcn abbüngcn. Dies ist der Standpunkt des Altreichskanzler», de» man als voll verbürgt hinnchmcn kann. Man schreibt auS Trier: Tie ganze Nacht halten tricusche 'Bürger, welche sich alle 2 Stiinden ablöir». an dem ..heiligen" Rock Wache. Um 5 Ubr des Morgens werde» die zahllosen Kerzen und Gasflamme» angrzündct, welche die sogenannle Religuic nin- gcbcn. Hm Dome selber herrscht zu dieser Siunde noch ticsc Finslerniß. Nur die niarniorglänzende Apsis, der Hochaltar »nt seinen Barockstnluen, die sich in dein alten Röinerhn» so wunder seltsam auSiicliinen, und der Relianicnschrank mit dem .heftige»" Rocke sind taghell erleuchtet Bald nack 5 Ubr findet sich Bischof Tr. Korum »ul anderen hohen Geistliche» im Tome ei». Die .Herren verrichten vor der angeblichen Reliquie eine kurze Andacht nnd nehmen dann ouf den Sesseln Platz, die unmittlbar vor dem ..heiligen" Nock ausgestellt sind. Unlcn im Tome cclcbrirt rin Priester die Messe. Weihranchdnst steigt hinan und erfüllt die weiten 'Räume des Gotteshauses. Tann erscheint die Processi»» der Krüppel und Kranken. Sic zählt jeden Tag 80 oder »0 arme Menschen, die von der Berührung des „heiligen" Rockes Heilung sür ihre Gebrechen erhoffen. Sobald die Unglückliche» der so genannten Reliquie unsichtig werden, die in mngischem Glanze in den Tom hernicdcileuchtct, heben sie mit ihren armen, gedrechiichc» Stimmen das »To cloum luuciitinuL !" an, das von den hoben Toin- aewvlben zitternd wiederhallt. Nun langt die Procession vor der breiten Marmortreppe an. die zu dem .Hochaltar hinaussübrt. Ter Lichischei» fallt nur die Armen. Eö sind alles fast junge Leute, Burschen und Mädchen mit verwachsenen Körper», verkrüppelten 'Beinen, Gesichtern, die der KrevS gröblich entstellt hat. Fast die Halite wird von den 'Anverwandten geführt, da sich die Armen nicht selber fortzuschleppen vermögen. Biele kniern auf jeder Stufe nieder, die hinanssührt. Die Mienen 'Aller zeugen von tiefer Er regung, von der bangen, athemtoscn Erwartung, ob ihnen die nächste Minute Genesung bringen wird oder nicht. Endlich ist die kleine Proceisivn vor der sogenannte» Reliquie angelangt. Ter Bischof und die übrigen Geistlichen kniccn nieder, um für die Kranken zu beten. Unter diesen wird Schluchzen laut und leiscö Weinen. In den beiden Seitenwände» des NcliquienschrankcS ist w eine kleine Oeffnung angebracht, durch die nian einen Zipfel des ..heiligen" Gewandes berühren kann. Mit verklärtem Gesicht treten tue armen Krüppel an de» Rkliquicnschrank Hern» und erfassen das Gewand, das »ach ihre», Glauben der Erlöser am Tage seiner Kreuzigung getragen hat. Nicht lange dürsen sic cs berühren, eine Minute höchsten«, und dann humpeln die Armen weiter. Sic «eigen Alle von der Religuic io krank wieder hinab, wie sic zn ihr hinansqkslicacn waren, nnd doch kann man ans ihren Gesichtern keine Enttäuschung lesen: sie sind davon überzeugt, dab ihnen der „heilige" Rock die ersehnte Genesung doch noch später bringen wird. Armes Volk! Die ersten amerikanischen Schweineprodnkte werden frühestens in sechs Wochen auf den deutschen Markt kommen können. Laut telegraphischer Nachrichten a»S Amerika meldet die Allgciii. Fleischer» Ztg., dak Offerten in Schwei ncproduklen von 'Amerika noch nicht gemocht werden können, da die Fleischwaaren erst von jetzt unter der Inspektion der Regierung zum Abschlachtc» kommenden Schweinen, aiio nicht vor ihrer Fertigstellung in drei bis vier Wochen, sür Deutschland ottestirt werden können. Zur Vorgeschichte der 'Aus Hebung erfährt das genannte Blatt noch, dab die Negierung der 'Bereinigten Staaten von Amerika dem Auswärtigen Amte mit- gctheilt hatte, dab am 1. dieieS Monats die in ihren Einzel heiten dem Auswärtigen Amte bereits bekannte und den dentichcr icits erhobenen Forderungen entsprechende Fleischnnlcriiichnng in Kraft treten würde. Daraus ist daun die Aufhebung des 'Verbotes cini 8. dieser Monats ersolgt. Die Untersuchung der sür Deutschland bestimmten Fleischwaaren ist also bereits seit dem 1. d M. im Gange: cs sind aber noch i»ancherlei Kontrvlmaß- regeln, besonder» seitens des dortigen dentschcn Konsulates zu er füllen. wodurch die im obigen Telegramm ausgesprochene Ver zögerung sich erklärt. Am Rhein herrscht stark die Giirkenkrankbcft, infolge deren die Gurkenpflanzen abstcrbe». Der auf dein Gebiete der Mikroskopie berühmte Jrhr. v. Schilburg entdeckte an der erkrankte» Gurken- ranke bisher unbekannte, kaum ^/r Millimeter lange, aalartigc Thier- chcn von säst glasiger Durchsicht. Dieselben befallen auch die Zuckrrrübeiffelder. Die „Deutsche Landw.-Ztg." schreibt: Unsere arme« kleinen Lcnlr in Stadt und Land, welche zum Winter mit vieler Mühe und Arbeit ein paar Schwcinchen mästen, eine» sür sich und eines znm Verlauf an den Jlcilcher. sind wieder einmal nm ihre WcihnachtS- groschen gekommen. Nicht besser ergeht es dem Züchter. Der dmch Rothlans und Maul- und Klanrnsuche arg mitgenommene Schweincbcstnnd darf sich nun auch noch a»f die Einschleppung der omerikaniichen Schweine-Cbolcra gefaßt machen. Lesterreich. Ein im Kessel von Passail in Kärnthen nieder- gegangrner Woltenbrnch richtete ungeheure Verheerungen an. Ein Schmied in der Weizklamm 'Namens Prettenboser ist von den Fluchen erfaßt worden und ertrunken. Ter Grazer Jurist Winter und dessen Bruder wurden in Klamm vom Hochwasser überrascht. Erster« verschwand spurlos in den Fluchen, der Andere rettete sich. Man glaubt, dab noch mehr Mcnschcnlcbcii verloren gegangen sind. Frankreich. Ter frühere Präsident der französischen Re publik Grcvn ist gestorben. — Jules Grcvt» war geboren im Jahre 1807, hat mithin ein Aller von 84 Jahren erreicht. Seit seinem Einiritt in da« öffentliche Leben war er überzeugter Republikaner. Von Han« aus Advokat, war er bereits 1848 Mitglied der Na tionalversammlung. zog sich jedoch nach deni Staatsstreich Napoleon'« Politik zurück. Als Vertreter großer Gesellschaften erivarb oßr« Vermögen. Im Jahre 1868 trat er für da tritt am 80. Jan. 1878 zum Präsidenten der Republik aeivähli. In dieser Wmde wurde er 1885 sür neue 7 Jahre bestätigt. doch stellte ihn die bekannte Asiaire seine» Schwiegersöhne« Wilson derart blaß, daß er am 1. Dez. 1887 voll Groll »eine Entlassung nahm. Zuletzt lebte er fast in völliger Veraesserrhett. In Mcmnekrrtsrn spricht man von der Errichtung einer neuen hohen Eharge sür die Flotte, deren Inhaber die Schlachlenpläne auSzuardeitkn und da« Oberkommando über alle Seelräfte zu über nehmen habe» werde. Dieser Posten soll deni Admiral Gervais übertragen werden In dem allgemeinen Taumel iür Rukland hatte ei» über eifriger Franzoie den Vorschlag gemacht, den Boulevard Sebastopol in Boulevard Kronstadt umzutansen, damit die Gefühle der Russen fernerhin nicht mehr verletzt würden. Die Antwort, welche daraus von Rußland erfolgt ist, hat lehr abkilhlrnd gewirkt. Ein russisches Blatt schreibt: .Rußland braucht sich Sebastopvls nicht zu schämen. Gebt den Namen Kronstadt irgend einer beliebige» Straße i» Paris, wenn Euch das beliebt, aber zerstört nicht das Denkmal, das Ihr unserem Ruhme errichtet habt. Laßt uns Sebastopol. Wir können wohl wünschen, de» Berliner Eongreß zu vergessen, aber Sebastopol — niemals!" I» Marseille stürzte Abend«, als das Publikum den Eirkus verlieb, eine Treppe ein. wobei 28 Personen verwundet wurden und noch zahlreiche leichte Verletzungen vorlamen. Tvauieu. In Zazeres wülhet die Influenza: vorgestern starben daselbst 8 Personen. In der Stadt und der Umgebung wurden gegen tausend Erkrankungen seslacstellt Portugal. BeiEoimbr,, stießen zwei Schnellzüge zusammen. Sechs Personen wurden gelobtet, l t verwundet Schweiz. Tie Zahl der aus der PilatuSdahn beförderte» Personen, weiche sich im Juli ans 5917 beschränkt hatte, ist im August zwar aus 10,518 gestiegen, bleibt damit aber hinter der Fregilenz ii» vonähriqcn August >18,971 Personen) noch ganz erheb sich zurück. Tie Monatseinnahincn belausen sich auf 78 979 F»es. (1890 96,788 FrcS.s nnd seil Eröffnung dcS Betriebe« (I I. Mail aus Frcs. 154,058 »890 Frcs. 2I2.48M. Znm Tdeil mag an diesem bcträchliichen 'Ausfall die wenig günstige Witterung die Schuld singen, mehr aber noch kommt in Betracht, daß nach alter Erfahrung hei säst alle» Bergbahnen mit wenige» Ausnahmen die Frequenz nicht den Umfang der ersten Bctriebsjahre behalt, in denen der Reiz der Neuheit noch wirkt. Tab bei der PilatnShah» schon verhältirrkmabig rasch ein so starkes Nachlassen des Verkehr« eingelirtcn ist. dürste auch sür das jochen mit grobem 'Aufwand an Reklame in Finanziriiiig hegrifsciic Sänti-bahii-Prvjclt he achlenSwerlh sein. Ciiglarid. Ter Geweilvercinskongreß in Newcastle nahm eine Reiolntion a», weicher zufolge heim Parlament die Einführung de« gesetzlichen achtstündigen Arbeitstages beantragt und eine internationale Konferenz berufen werden soll, nm die gleiche Maß regel bei allen Regierungen dinchzusetze»; der Beschlich wurde mit 282 gegen 468 Stimme» gelabt. Nustllttid Eine Nvih»andsa»Icihe. keineKonvcrsioiisniilcihe (?) ist nach der „Times" die neue 8prozc»lige russische Anleihe von 500 Millionen Mark, deren EmissivnskurS 81 oder 84' ,- sein dürste. Die russische Regierung sei gcnöthigt, den iwthieivendcii Bezirken 50 Millionen Rubel in Anieihesvrm oder sonst wie zuznwenbrn. Gulcin Vernehmen »ach wird der Ezar aus seiner Rückreise von Dänemark den groben Manöver» in Kongreßpoleii beiwohne» nnd mehrere Tage in Warschau Ansenihc.lt nehmen. In Mohilcw im Gouvernement Podolieu bat ein wulhender Ockaii fürchterliche Verheerungen migcrichlcl. Viele Häuier wurden nicdergeusscn, viele Dächer und die Kreuze aut den Kirchen zcr Irüinmert, die am Marli bclegencn Kausiäden wurden »nigewone» und 0 am Ufer des Tjnester ankernde Schisse gänzlich zertrümmert. Türkei. ES wird gemeldet, das; die Cholera im Vftayet Aleppo zunimmt. Tic Gcsammtzahl der Todesfälle beträgt 2000 bis 2500. Tie Inden verlieben die Stadt »nd iiüchieteii in die Umgegend. Tic Seuche verbreilete sich hauptsächlich nach Norden nnd Osten, weniger nach der Küste des MilicimccrcS. dem Viiapel Tamascns nnd Vcyrut zn. Ta jedoch Alexandrelte und einige .Häie» des Golfs EhoiccacmMe hatte», io werden die dart aus- tnriscnden Schisse und Wunre» einer Quarantäne in Smyrna unterworfen Ter Gesundheitszustand im Hediaz ist befriedigend und die Todesfälle nehmen ab. Tie Gesammlzaht derselben be trägt jetzt 40.000. Ter Zustrom von Pilgern ist io grob wie sonst. Ter Grobcheris ist ans Furcht nicht in Mekka. Zarasat und Me dinah erschienen und sein 'Ausvleiben macht einen schlechten Ein druck. Tie hygienischen Mabrcgcln sind änbcrst mangelhaft. 180.000 geopferte Hammel verbreiten Fäulnis;. Die Pilger fielen fcdaarcmvcife lehr rasch von der Cholera befallen nieder. Oester reich-Ungar» hat eine Quarantäne über Schiffe von Massanah ver hängt. Ferner wird ans Muman ^Ekina) der Ausbruch der Pest und aus Rio eine beunruhigende Verschlimmerung des Gesund heitszustandes gemeldet DaS Gerücht, die Dreibund-Mächte würden in Kvnstanlinopel Schritte wegen der Dardanellen Ihn», oder Italien und England würde» die Initiative in dieser Beziehung ergreifen, wird ebenso dcmcmlirt, wie dab die Türkei ein Eirkntar an die europäischen Kabincte richlen werde. Rumänien. Ter Reite »es Königs Earol »ach Venedig wird in den politischen Kreise» RninänienS eine gewisse Bedeutung bei gelegt. König Earol wird aiiläklich dieser Neiie eine Begegnung mit König Humbcrt habe». Daran ist nun zwar bei dem Um stande, das; der Kronprinz von Jiaiien auch bereits einmal als Gast in der nimänischcn Residenz geweilt bat. durchaus nichts Ausfälliges, und würde mau wohl auch die bevorstehende rumänisch-iiaiieniichc Monarchen Beariibnna in die Reihe der zwischen regierenden Familien übiichcn .Höstichlcitsausiauiche stellen können, wenn nicht bei derselben Ministerpräsident General FloreSe» in Begleitung des SekctärS des Mlnister-Präsidiiiins zugegen sein würde. Tab für eine lediglich dem Eonrloisie Bedürfnisse zweier befreundeter Dynastcii-Faniilic» Rechnung tragende Fürsten-Begegiinng dieser VcglcitnngS-Apparat ganz überflüssig wäre, kommt nicht in Frage. „Das; aber die Anwesenheit des Ministewräfidcnlcn der einzigen dem Anschlüsse Ruiiiäiiiens an die Tripel-Allianz gnmdsätzlich abge neigten rumänischen Partei bei der italienisch-rumänische» Monar- chen-Begegnung als ei» Ereignis; von höchster politischer Tragweite gellen kann, dessen Rückwirkungen sich iowohl in Bezug aus die äns;ere wie auch aus die innere Politik RumänirnS in entschiedener Weise bemerkbar machen werden", meint die „N. Fr. Pr ", „wi d kein mit den Partei- und Regieningsstromliiigen unseres Landes vertrauter Beobachter in Abrede zu stellen vermögen." Vfrikn. Wie Nachrichten der am 6. d. M. in Marieille cin- getrofsencn Kvnavovst besagen, soll eine englische Ezpcdition, weiche im Juni Nen-E'alabar verlieb, übcr Sokvlo nnd Born» den Tichad-Scc erreicht und FreunLichastSversiäae mit den.Häuptlingen von 'Adamaua nordöstlich von Kamerun geschlossen haben, krast welcher die Lnrchreiie von Frcniden durch ihr Gebiet verboten wird. DaS Abkomme» sei gegen die Deutschen gerichtet, welche die Engländer nicht alS Mitbewerber in der Tschad-Sce-Region haben wollen. Auch sollen die Engländer das Vorrllcken der Fran zosen a»S dem französischen Kongogcbict nach Bagirmi mit Be friedigung beobachtet haben, da cS daz» angethan sei, die Deutschen gänzlich vom Innern abznschncidcn. — Das wäw allerdings ein starkes Stück. Wahrscheinlich steckt die Royal-Niger-Comp. wieder einmal dahinter! China. Ein amtlicher Bericht deS französischen Gesandten in Peking meldet, daß bei den letzten Mordthatcn in der Provinz Shanghai 9 französische und 5 belgische Mönche, sowie 2 englische Beamte getödtet wurden. Die Volksmenge trieb Unfug mit den Leichen und schleppte sic durch die Straßen. Wie verlautet, ent sendet die französische Regierung zwei Kriegsschiffe in die chinesischen Gewässer. Japan. N»S Japan kommt die Meldung, daß dort verhee rende Ueberschwemmungen slattgefiinden haben. Am 19. Juli wurde die Stadt Touania, die Hauptstadt der gleichnamigen Prä fektur. von dem plötzlich um 16 Fuß gestiegenen Fluß übrrfluthrt 8600 Häuser wurde» beschädigt und 5000 Personen zeitweilig ob dachlos gemacht Eö waren auch verschiedene Mcnichrnlebcn zn beklagen. von der er sich rin groß «uust und Wissenschaft. -s In der Köntgl. Hosapcr geht heute nach längerer Pause die reizende Over „Lorlc* von Alban Förster mit Frau Schuch in der Titelrolle wieder in Szene. Durch den längeren Urlaub des Hemr Scheldrmantrl und eine Fuß Operation, welcher sich Herr Jensen unterziehen mutzte, war «S unmöglich geworden. da-.Lorlr" gteictz «ach den Frrle» wieder in'« Repertoi» auszunehnre« Lsi' trefftiche Besetzung mit den Damen Schuch, Brüning, v Etzavanin und den Herren Scheldeinantel, Jensen, Ncbnschla nnd Teecnll ist dekannt s Die vorgestrige Wiederholung der „Steil ionitcken Bauer» ehrr" vollzog sich, wie alle bi-hengcn. vor gänzlich ausverkauilem Hause und unter gewohnter glänzender und rau scl rndec Ausnahme. Mit derselben Spannung und Tbeltnaliinr wie > ZI. bei der Premiöre, totale das Publikum der eigenartig wirkenden Handlnna und der fesselnden, Icidenslbailsvollrii Musik Mascagni's. Kein Werk der letzten Jahrzehnte kann sich rühme», eine» ähnlichen Enthusiasmus bei uns hier bervoraeriisen zu baben. und da« will im Hinblick aus den grgenwärsiarn Wagner-EiiltuS außktt'idkntlich viel sagen nnd bedeuten. Die Eantuzza sang Vorgestern wieder einmal Frl. Malle», und e» verstellt sich ganz Vv» selb», daß sie als solche eine vllllendete Leistung erste» Ranges bot Ter .Bauernehre" war Flotow'S melodiöser .Siradclla" mit Frl. Fricdinann und de» Herren Erl. Riese und Tecarli in jeh> befriedigender Ausführung vorangeaange». v A n I o n R ubinstrr» l't vorgestern in Dresden an gekommen und im Hotel Bellevue abgesticgen. Nubiiislci» gedentl hier einen mchrnionntlichen Ausenthalt zu nehmen ! Tie bevorstehende Eoneertsaiwn wird u A auch den Besuch einer Eoiicerl-Gescllschait im englisch aiiikrikanischen Style bringen Die «tzrsrllichast nennt sich .«iroat Vallaria t'<i»r" und stellt sich zusammen auS: Frau Alwina Vallerin, Primadonna des Eonvent Garben in London. Miß Deivs, Altistin. Orlando Harle». Tenor. Signor Foli, Bassist, Ltsayc. Violinist. Luigi Ardtti. Pianist, und anderen internationalen Künstlern. i Ter viel- und oslgenannte SchauwiclerHerr IosesKa > nz. sollte am vorgestrigen Abend, wie der „B. B. E." meidet, zuw letzten Male vor seiner Gaslipielreiik »ach Anierika ii» „ystenb Theater" auftrctcn. Das Haus war ausverkauft, — allein die Vorstellung mußte niiSsallen. weil der Direktor des „Berlinei Theaters", .Herr Ludwig Barna». einen Verhaftsbesehl gegen Kainz cnvirkt Halle. Das Publikum, dem diese Thntiache mil- geiheitl wurde, geriet!» in die größte Erregung und gab derselben lcbliaften Ausdruck. Und der Anlaß zn dem Eingriff in die pr> iistiliche Freiheit deS Künstlers? Man weiß, daß Herr Kai»; wegen Eonlrakwruches schon früher zu einem Theil der Eonven tioiinlstrafc. die er verwirkt hat. verurtheilt worden ist. Er hat diesen Theil seiner Straie — 8000 Mk. — an Herrn Barnay de zahlt Tie kvittratilich slipulirle Gesainmtstrasc beträgt indes; 20.000 Mt. und wegen de« Restes von 12.000 Mk hat der Direk tor des „Berliner Theaters" ebenfalls ein schiedsrichterliches Ui theil gegen Kainz erwirkt, das indes; noch nicht ezeauirbar ist Die durchaus ossenknndige Thatsachc, daß der Küiistter dcinnächst zu einem Gasiipiel »ach Aiiierika zu reisen gedenkt, hat nn» allem Auübeiii nach de» Vorwand dafür gebildet, gegen ihn einen Ver liaUshcü'hi zu erwirke». DaS sehr beträchtliche amerikanische Gailipiellioiiorar sollte .Herrn Kainz n. A. auch die Mögiichleil dielen, die Resisuminc der Eonventionatslrasc zu bezahlen. >' Wie rin Berliner Blatt mcldcl. ist zwischen dem Direktor deS Berliner LeisinglheaierS und Herrn Adolf Klein ein Zer würstus; eiugelrcleu, welches voranSsichllich den Austritt deö Herrn Klei» aus dem Verbände des LcssingtheaterS zur Folge haben wird. i Unser Kaiser wendet bekanntlich der Armeemusik großes Jiiikreise zu. Ter frühere Armee Musik-J»spicic»r Voigt halte sür die Armeciuusik zwei Märsche bearbeilet: Torgauer Parademarsch und S chwedischer Ncitcnuarsch. Ter Kaiser hat mm bestimmt, daß die beiden Märsche unter die Zahl der Armee-Märsche aiisgcnvninien werden sollen. v Das finanzielle Ergebnis; der diesjährige» M ü nchener A n « st e l > n n g, die bis gegen Ende Lkiober dauert, dürfte wieder ei» nusgczcichiietes sein nnd läßt einen bedeurendrn Ucber- ichnß erwarten. 'Auch der Verkauf von Kunstwerken übertrisit alle Erwartungen. Vis setzt sind schon 204 Kunstwerke zu 448.000Mk. vertonst, während die Gesammtverkanfssnmme im Vorjahre nicht ganz 400M» Mk. betrug. v Auch die Intendantur deS Kasseler -Hoftbeatcrs hat nun mehr dahin verfügt, daß dem Hervorrns der Darsteller keine Folge mehr gegeben werbe» darf. Ans Gastspiele, Jubiläums- und Ab- ichiedsvorstcUnuge» findet diese Vorschrift keine Anwendung, ebenso wenig am Autoren. v Am Sonntag sollte im ezcchischci, Landcsthcater in Prag der Mozart'iche „Tttus" in Scene gehen, um de» Ezechc» Ge legenheil zu einer Demonstration zu gebe». Am 6. ^.cblembcr waren es nämlich gerade hundert Jahre, daß die Königökrönung Leopold II. in Prag stnttfand und daß Mozart speciell sür diese Festlichkeit seinen „Titus" auf Bestellung komponirte. Die beab sichtigten Demonstrationen sollten während des in der Oper vor- kominenden Krö»»iigs;ugeL statlfinde». Als .die Polizei die Absicht der Aufführung merkte, verbot sie zunächst, daß der Krönungszug dargeslellr würde und später verbot sie überhaupt die ganze Aus führung. Statt „Tituö" mußte „Margarethe" von Gounod ge geben werden. v Ter sranzöslsche KriegSmiiilsicr hatte kürzlich den Befehl erlassen, daß kein Soldat mehr als Statist im Theater Verwendung finden dürfe. Eine Anzahl Provinzthenter wird sich durch diese Maßregel gezwungen sehen, ihre Pforten zu schließen, da sie nicht im Stande sein werden, die Koste» kür bürgerliche Statisten zu tragen, und in vielen kleinen Städten aus leine Unterstützung durch die Gemeinde rechnen können. ! Ter Pariser „Jiltrnnsigeani" bringt die seltsame Meldung, der Berliner Wagner-Vewin entsende 200 Mitglieder zur Erstaustühnliig des ,Lohciignn" nach Pari«. v Elioisy lc Noi. wo Rouget dcS Liste begraben liegt, bereue! sich vor. eine „E c n t e n a r sc i c r der Marseillaise" zu veranstallen. Zn den. Feste sollen nicht nur an ganz Frankreich, sondern auch an alle übrigen Staaten Enropns und an die Ver einigten Staaten von Amerika Einladungen ergeben. Es hat sich berrus rin Komitee gebildet, dessen Ehrenpräsident Earnot ist. und dein alle Minister Frankreichs angchörcn. Tic Feier de« „unsterb lichen FrciheitsiicdeS" gewinn! gerade jetzt eine erhöhte Bedeutung, was auch in dem Rundschreiben des Munrcipalrathes von Ehoisu le Roi iinuinwnnde» zugegeben wird, ml l erinnert inan sich seiner, weil „bald hundert Jahre verflossen sein werden, seit eS die Soldaten von Valm» und JemappeS begeisterte und die Revolution vor einer srcindrn Eoalitivn rettete", all 2 aber feiert man es, weil „cs erst jüngst bei den Festen von Kronstadt nnd Portsmouth seine offizielle Weihe in Europa erhalten hat" — und das dürfte wohl der.Hauptgrund sein. v In Kopenhagen ist der bekannte Numismatiker und Mnseums- Tirektor M nller gestorben. V In Mailand bat sich der bekannte Bildhauer Ferruccio Crcspi durch einen Rcvolvmchiiß das Leben genommen. -ß Ans Neiv-Nork wird berichtet: Edison ist unter die Literaten gegangen. Er ist gegenwärtig mit Mr. G P. Lalhrov an einem Roman beschäftigt, weicher die Wunder der Elcktnzitäl verherrlichen soll. Der Zweck Edffon'S ist, die Zukunft der Elcktri zilät, wie sie im 25. Jahrhundert das ganze menschliche Leben rnn- gcstaltct haben wird, zu schildern. Edison wird selbst Illustrationen zn dem Buche zeichnen. Wie ein Telegramm aus 'BiiciwS-Ayres meldet, ist dort ani vergangenen Tienokag vas Theater San Martina wahrend der 'Vorstellung der italienischen Opercttcngcsellschafl Tomba gänzlich abgebrannt. v Von Bre hm's bcrilhmtcm naturtvisscnschaftlichcn Werke „Thierlebe n" ist jetzt in der von Prof. Dr. Peschucl-Locsche und Tr. Will». Haacke gänzlich »eubccirbcitctcn dritten Auflage der vierte Baud erschienen, welcher in erschövscnder Weise das gefiederte Volk der Vögel behandelt. Entgegen den früheren Bearbeitungen beginnt in der neuen Auslage die erste Familie der Sänger den Reigen und die lieben Bekannten, die wir schon In unseren ersten Schuljahren besangen: „Amsel, Drossel. Ft»I und Star", grüben mit „der andern Vögel Schar" ans diesem Buch in vorzüglichei Text- und BiidauSfüIiriing vertraulich heraus. An die Familien der Sänger schließen nach der in der neuen Bearbeitung durch- gcftihrlen Spsicmatik die übrigen Familien der Baumvögel von den Raben bis zur (vicru»ddrcis;igstcn) Familie der Mänsevögcl a». Der Text ist durch mehrfache Ncueinsugungcn vermehrt, ältere Abhandlungen linden wir neu dlirchgearbeitet und aus den heutige» Slandpunkl der Wissenschaft gebracht. Durch die Feinheit oe» Zeichnung, die im Druck vorzüglich wiedcrgegcbcn, fallen die Tafeln in Ehronivdrnck: Wasserschmätzer, Zaunkönig und GebirgSstehe: Wcdcrvögcl; Paradiesvögel: und in Scdwarzdnick die Tafeln: Drosseln und Meisen besonders angenehm aus. Im Texte aus genommen sind 84 Abbildungen und die gelammte Illustration zum vierten Bande von „Brrhin'S Thierlcbcn" setzt sich aus der reichen Anzahl von 144 Abbildungen im Texte und 19 Sonde, taskln in Ehroiiwdriick zusammcn. DaS bibliographische Jnstilru in Leipzig und Wien hat seine stete Füisorge sür eine würdiae und glänzende Ausstattung auch in diesem Bande in höchst lobens- wrrtber Weise bethätigt Rr. SöS. Geil« < Donnerstag. IO. Letzt. 181»