Suche löschen...
01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 23.10.1903
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1903-10-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19031023012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1903102301
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1903102301
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-10
- Tag 1903-10-23
-
Monat
1903-10
-
Jahr
1903
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 23.10.1903
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Dresdner N«chp»cht«n. Str. Äv». Seite 2. «» Freitag. 2». Oktober L»1>8 . KöniaSbera. <Prio-Tel4 Der „Hartunglchen Zig." zu- folge hat Oberprasidcm v. Richthosen aus GesunoheltSrück- sichren sein Abschiedsgesuch eingereicht. Koburg. Tie Kronprinzessin von Rumänien nebst Kindern ist heute vormittag hier emgetroffen. Mannheim. Wegen SittUchreltSvergehens an jugendlichen iveiblichen Modellen wurde der hiesige Kunstmaler Dolo zu 2^ fahren Gefängnis verurteilt. Breslau. lPriv.-Tel.) Bei einer Treibjagd in Keppernik bei Neisse erschoß der Bauerngutsvesider und Gemeindevor- iieber Hoffmann aus Unvorsichtigkeit den als Treiber beschäftigten > siährrgen Sohn des Stellendes'Vers Mein. Hoffmann stellte sich iclbst dem Gericht. Wien. sPriv.-Tel.) Nach einer Belgrader Meldung stellte sich durch die Verhaftung eines oes Iuwelendiebstahls oeschul- digte» königlichen Kammerdieners heraus, daß die Juwelen nicht dem Könige, sondern der ermordeten Königin Traga ge hörten: sie wurden bei der Inventur beiseite geichafft. P rag. In. der heutigen L a nd t ags s i v u n g brachte der Ncklvr der deutschen Universität Prvfesivr Rabl einen Antrag nui Errichtung eines neuen Gebäudes siir die deutsche Universität, 'owie auf die Erriei-tung eines neuen Gebäudes für die hiesige llniversikatsvibitvtbei ein. Ii» iveikercn Verlaute der Verhand- .iiiige» fegten die Deutschen die Obstruktion mit Anträgen aus Verifizierung der Protokolle der legten drei Schlingen fort. Da 'icb bei der Abstimmung über den ersten dieser Anträge die Be- chlugunsähigkeit des Hauses herausstellt, wird die Sitzung unter lautem Widerspruch der Tschechen, insbesondere der Radikalen, die den konservativen Groftgrundbesih für die Beschlugunfähigkett verantwortlich machen, geschlossen. Die nächste -schling sindel um Dienstag statt. Trient. Die Ortschaft Javrio ist zur Hälfte nieder- gebrannt. Ungarisch -Alten bürg. sPriv.-Tel.^ In der Hirten- berger Petroleumfabrik explodierte im Svrengraume eine Menge Pulver. Ein Arbeiter wurde getötet, zwei tödlich verletzt, mehrere leichter verwundet. Paris. D e v n i > e r t e n k a m m e r. Ganthier (Nationalist bringt eine Jnkervellativii über die Politik der Regierung ein. Ec wirst dem Ministerpräsidenten EomdeS vor, daß ec nichts für die Demokratie getan bave, sowie dag er die Jrechcit des Unter richts unterdrücken wolle. Paris. tPriv.-Del.) Der Regus Menelik soll infolge von Ausschreitungen bei einer katholischen Prozeision die Aus- Weitung d er ka th ol i I cd e n M li s io na re aus Abessinien beschlossen baden. Bar Paris. Aus Honolulu wird gemeldet, daß die französische k „Eonnötable de Richmond" an einer Sandbank gescheitert >6 Plan» der L v o ii. -Priv Besatzung werden vermißt. Tel.» Ter Bcuvec des Mörders der Madame vougvre iliilemalun aut die 'Nachricht von dem Selbstmord seines Bruders ebenialls einen S e l b st m o rd v e r s u ch. indem er sich uns dem Fenster seiner Wohnung herabilürzre, wobei er schwere Berletzungen erlitr. Lille. lPriv.-Tel.) Die Ausständigen durchzogen gestern die Umgegend und verlangten von den Bauern Nahrungs- mittel. Henke «oll in der Stadt eine Volksküche errichtet werden. Man glaubt an eine baldige Beendigung des Ausilandes. Dünkirchen. <Priv.-?e!) Die Weber beschlossen in .'wer gestern adgehaltenen Versammlung die Wiederaufnahme der Arbeit. Rom. Der König wird morgen früh aus San Nossore hier eintrefsen. voiidon. (Priv -Tel.) Ans Moskau meiden die .Times", es icien alle Vorbereitungen getroffen, um sofort Teile zweier Jahrgänge der russischen Jniankerie-Reierve einzu- beruse n. Ausgesuchte Kompagnien der 34. Division leien von Jekaterinoslaw nach Offaffcn abaegangen. London. sPriv.-Tel.) Die am Nelson-Tage in Toronto sKanadas aus den Schulen gehißten Flaggen wurden als blichen des Bedauerns über den AiaSka-schiedsspruch aus halb mast gesetzt. Piitsburg. Die erste Nationalbank in Allegheny hat die Zahlungen heute eingestellt. Christiania. Das Kabinett Hager up ist heute in der bereits gemeldeten Zliiammeuictzung ernannt woiden. Petersburg. (Priv.-Tel.) Die „Birshewiia Wjedomosti" berichtet aus PariS: Tie zwischeu Delcaffä und Morin geführten Unterredungen betrafen das Mittelländische Meer und die Gebiete von Norv- und Nordwestamka. In sämtlichen Fragen wurde gegenseitiges Einvernehmen erzielt. Italien unterstützt Frank reichs Pläne in Marokko und Frankreich wird Italiens Ein- slns! in Tripolis nicht schmälern. Ferner sagt Frankreich der italienischen Regierung seine vollste Unterstützung für das Pro jekt der Konversion der öxrozcntigen inneren Rente auf dem sran- zösi'chen Markte zu. Außerdem geht das Gerücht, die französffch- italienischen Abmachungen berührten sogar russische Interessen, dies sei der Grund, weshalb Gras Lamsdorff demnächst nach Paris reise. Sofia. sPriv.-Tel.) Aus Konstantinopel wird amtlich ge meldet. daß die Mehrzahl der Mitglieder der Revatriierungs- kommiiiion in türkischen Diensten flehende Deutsche sein würden. Belgrad. sPrio-Tel.I Oberstleutnant Nikitsch. sowie der Herausgeber der ..Narodni Liitv", Schibalitsch, erhielten Briefe, worin denselben ihre bevorstehende Ermordung cmgcküudigt wird. Newhvik. Dem .Newhork Herold" wird aus San Fran cisco telegraphiert: Das S v ez i a l - G e ld n m l a n s - K o m i t e e des Vereins amerikanischer Bankier-?, dessen Voisitzender der frühere SchaNwkretär Jairchild ist. empfiehlt in einem von ihm erstatteten Bericht eine Reivini des SnstemS der Untersthatzämter. Darnach ollen die inneren Einnahmen und Zölle bei den Banken deponiert werden. Ferner wird vie 'Aushebung des Gesetzes befürwortet, durch das der eiinniöiende Betrag der Noten der Rationalbanken oni ! Millionen Dollar? monatlich beschränkt wird, sowie die Er mächtigung zu dem AuSkil'SnokcnumIauf der Nutionalbanken. der aus dem Devot von Sicherheiten basiert, die für den Schatziekretär nncbmbar sind. Urankfurl a. M. i LH'.utz Aredrl 209 50. Diskonto 194.- . Dresdner Van? ' - KE. ^taursbahn . Lombarden —. Laurahütte 241.20. Ungar. Gold tn".r.t.'.>'scn —Lückenlose —. ,rcft. Vr-tt-r. l3 Ubr nac!im,trag. silente »7.07«^. Italiener 103 40 Sranier 9l 85. :'c7r,i7,iese„ 32.12'z Türken 33.45. LUrkenw'e 133.75. Lttomanbank 588. . Ltaa:7'dal)n — — Lombarden 83,—. Fest. Parts. Produktenmarkt. Weiren ver Oktbr. 21.60. p:r 'Tfan.»Avril ?1 15. beh. -virnus rer Oktober 36 75. per Hiat-Augnsi 36,50, seit. Nüvol per Lktoder 48.75. u v 1'lai.2Iugust 51,25, malt. Wesens herbe,-»führen*. Kur Sack« selbst bemerkt Herr Bürger meister Leupold, daß der Rai raum von den bisher bewährten Grundsätzen adtveichen Umstände für die Slat» steil Bewerbern de» Zuschlag streitet dies« Aeußeruna des werde, .den.untvr Berücksichtigung Äler ünstigsten, keinrsweg l zu erteil«». 'Sll-B. Lhlhel« b«. Herr» Bürgermeisters und erklärt. Oertliches unv Sächsisches. — Ihre Majestät die K önigin - Witwe ist vorgestern nach mittag 5 Uhr in Sibnllenort eingetroffen. — Tein Stadlrar Eduard Schmidt in Leisnig ist das Ritterkreuz zweiter Klaffe vom Albrecktsorden verliehen worden. — Der Kaufmann und Verlagsouchhändler Hcinschild >n Leipzig ist zum Konsul der Republik Peru ernannt worden. — Der SchulauSichnß wählte Herrn Oberwhrer Hammer von der 21. Bcsirksschule, in weiteren. Kreisen als Schriftleiter der „Deutschen Iugcndblätter" bekannt, zum Direktor der 24. Be- zirkslchule (Striesen). *— Die gestrige Sitzung der Stadtverordneten, welche in ihrem Anfänge vom Vorsteher Herrn Rechtsanwalt Dr. St oeckcl, später vom 1. Bizcvorsieher Herrn Rechtsanwalt Dr. Haeckel geleitet wurde, nahm hinsichtlich des ersten Punktes Ser Tagesordnung, dessen Bedeutsamkeit zahlreiche Zuhörer aus Be Tribüne geführt hatte — einer Vorlage des Rates, bctr. die Ersetzung der Gemeindcgrundsteuer durch eine Grundwert- Heuer — einen anderen Berlaui, als man erwartet. Die Herren St-B. Schubert II und Genossen hatten zu dem Entwürfe um Nachtrage zur Gemeindeskeucrordnung, der in der sich nach aen Beschlüssen der vereinigten Ausschüsse ergebenden F-assung ge druckt vorlag. einen voltstünd'g neuen. 7 Artikel enthaltenden Antrag cingebracht. dessen Prüfung stn Interesse der Wichtigkeit des Gegenstandes in einer nochmaligen Sitzung der vereinigten Ans- ichüsse als notwendig erachtet wurde. Darauf wurde Punkt 1 der Tagesordnung abgesetzt. — Ern Antrag der Herren Stadt verordneten Avotbcker Köhler und 11 Genossen, den Rat zu ersuchen, bei Vergebung der Lieferung von Nahrungsmitteln für die Nähtischen Anstalten und Stiftungen nicht grundsätzlich die billigsten Angebote zu berücksichtigen, wird angenommen. Si.-B. Kaufmann Ablbelm stellt hierzu den weiteren Antrag. „Kolle gium wolle beschließen, den Rat zu ersuchen, rascheste Entschließung über d-n diesseitigen Antrag aui Äenderunq des Submissions- daß dre Gepflogenheit der Veraebuna von Lieferungen an Nah rungsmitteln für die städtischen Anstalten und Stiftungen für da- billigste -lngevot tätfäcblich bis vor nicht allzulanger Zelt beständen Hab«. 'Der Antraa Ahlhelm gelangt hieraus cdensall» zur An- nähme. — Für bauliche Herstellungen in der asten Frauen- kltnik werden 96 750 Mk. und für dergleichen im Stadt krankenhause Friedrichstadt 30219 Mk. gebraucht: die Anschaffung von Ausstattung»- und Wirtschaftsgegenständen, Wäsche und ärztlichen Geräten erfordern 67 716 Mk., dt« Ein führung elektrischer Beleuchtung für die Krankenränme der alten Frauenklinik und Herstellung einer neuen Anlage, sowie einer AaSgiühlichtbeleuchruna für die obigen Räume ein« weitere Au»- gäbe von 4415 Mk. Kollegium bewilligt die Deckung der ins gesamt auf 199 102 Mk. veranschlagten Kosten au» Sparkassen- Überschüssen, genehmigt freie Wohnung in der Anstalt und aus Wunsch auch Beköstigung gegen Bezahlung an einige Ertern- Aerzte und Praktikanten und erteilt unter Anerkennung der Dringlichkeit nachträglich seine Zustimmung zur sofortigen Bor- richtuna des Pförtnerhauses. — Zur Einlegung von Wasserrohr in die Noffener, Zwickauer, Falken- und Reisewitzer Strotze zur Verdes) erung der Wasserzuführung nach der Zwickauer Straße, Plauen und Löbtau werden 22 200 Mk. und zur Einlegung eines solchen in verschiedene Straßen der Vor- stadt Blickten 20 900 Pik. bewilligt. — 12 093 Mk. werden der Ratsvvrlage gemäß als A n l i e g e r b e i t r ä g e zur Her- stellung und Beschleusung der Lößnitzstraße vor dem Grundstücke des Neuslädter Gaswerkes genehmigt. — Mit Rücksicht auf die Klage, daß viele gesetzlich zur Erwerbung des Bürgerrechtes verpflichtete Personen sich dieser ihrer Verpflichtung entziehen, die Gemcindeovrigkeit aber an der Vermehrung ver Bürgerschaft nur das einzigste Interesse hat, Kräfte zur Verfügung zu haben zur Uebernayme von Ehrenämtern, ist der Rat aus Abänderung des Regulativs über die Bürger, und Ein wahner st euer vom 17. Dezember 1878 zugekommen. Es ist ein Nachtrag aus- aearbeilet worden, nach welchem die 88 3 und 4 des vorgenannten RegnlalivS aufgehoben werden. An ihre Stelle treten folgende Beitimmnngen: 8 3. Wer, ohne Dresdner Bürger zu sein, in Dres- den einen Wohnsitz hat oder über drei Monate sich aushält, hat, dafern sein Jahreseinkommen den Betrag von 400 Mk. übersteigt, eine Eiuwohnerstener zu entrichten. Dienstboten sind von derselben befreit. H 4. Die Einwohnersteuer beträgt den fünften Teil des für den lLleuerpflichticen sestgestcllten Steuersatzes, darj jedoch den Betrag von zehn Mark jährlich nicht überichreiten. Dieser Betrag von zehn Mark wird auch v-m denienigen hiesigen Einwohnern erhoben, deren Einkommen in Gemäßheit des Ein- kommensleuergcietzes vom 24. Juli 1900 hier nicht besteuert wird. Es kann jedoch in dem Falle, vatz das jährliche Einkommen eines solchen Einwohners 2500 Mk. oder weniger beträgt, die Er mäßigung des Steuersatzes erfolgen, venn er binnen drei Wochen, von Bekanntmachung des Steuersatzes an, eine Deklaration seines Einkommens bei dem Stadtrate einreicht und um Ermäßigung iiacbsucksi. Gegenwärtiger Nachtrag tritt am 1. Januar 1904 io kraft. Das Gutachten des Rechtsansschusses lautete hierzu: Kollegium wolle 1. in 8 4 Abs. 1 am Schlüsse statt der Worte „zehn Mark" die Worte: „zwanzig Mark" setzen und 2 folgende Bestimmung in § 4 ausnchmen: „Für Nerchsausländer, Frauen, juristisch« Per ionen, Reichsdeutsche, die aus gesetzlichen Gründen nicht Sächsische Staatsangehörige und Bürger der Stadt werden können, Reichs deutsche. denen die Ausnahme in den Sächsischen Untertanenver- band oder die Aufnahme als Bürger der Stadt Dresden von der zuständigen Behörde verweigert worden ist, darf die Einwohner- Neuer den Betrag der Bürgersteuer nicht überschreiten. 3. An Stelle der Zahl „2500 Mk." in Absatz 3 deS 8 4 die Zahl „9700 'Mk." zu setzen, und hierüber den Herrn Stadtverordneten^»!- sicher zu ermächtigen, den hiernach abgeänderten Nachtrag zu dem Regulative über die Bürger, und Einwobnersteuer für die Stadt Dresden mitzuvoüziehen." Gegenüber Der unvermeidlich mit Oviern an Zeit und Geld verbundenen Bekleidung von Ehren ämtern des Bürgerstandes, die entschieden als eine Belastung an- zusshen sind, dürfte die kleine Stenererhöhung von 4 auf 20 Mk. tür die zur Ucbernahme von Ehrenämtern nicht verpflichteten Ein wohner kaum in die Wagschale fallen. St.-V. Scheven ist mit der Erhöhung einverstanden, um recht viele zum Bürgerwerden zu veranlassen. Da die Steuer der Stadt eine erhöhte Einnahme nicht zuführen soll, so wäre cs zu erwägen, ob man nicht aus den Ertrag- niffen der Steuer der minderbemittelten Klasse die Erwerbung des Bürgerrechts durch Verminderung der Kosten ermöglichen könne. Er stellt den Antrag, „den Rat zu ersuchen, daß die Kosten des Polneizengnisses, das zur Erwerbung des Bürgerrechts notwen dig ist. von der Stadt getragen werden". Ter Antrag fand keine genügende Unterstützung. Das Ausschußgutachten wurde hieraus einstimmig angenommen. — Punkt 13 der Tagesordnung, Erlaß einer Bekanntmachung über die Vorschriften zur Bekämpfung von Bleierkrankunaen gewerblicher Arbeiter wird aut Antrag deS St.-V. Ahlhelm von de" Tacesordnung obge- ietzt. 2t.-V. Reiß mann stellt den erweiterten Antrag, den Punkt an den Rechtsausschuß zurückziiverweisen und zu den er- nenten Beratunaen einen Sachverständigen hinzuzuziehen. St.-V. Ahlhelm zieht seinen Antrag zurück. Der Antrag Rerßmann wird angenommen. 'Der um V2IV Uhr geschlossenen öffentlichen folgte eine geheime Sitzung. — Eine rege Bautätigkeit bat sich im letzten Jahr« i m Osten von Dresden, insbesondere auf dem von der Fiirsten- strnße, der BorSbergstraßr. NItaruna und dem Großen Gurten ein- ne'cdloffenen Telle deS Stadtgebiets, sowie nördlich von der BorS- bergitraße bemerkbar gemacht. Vor allem weist die varallel mit ver Fürstenstraße lausende Anton Grass-Straße an lbrrr Westseite eine Menge neuer, im moverntien Stile errichteter Billen auf. Cba- 'akleristiich für die moderne Bauweise ist da- individuelle Gevräge der einzelnen Häuser, obwohl bei allen ttwi'ch ist. daß ste außei einem Keller- und einem Erdgeschoß nur zwei Obergeschosse und ein Dachgeschoß besitzen. Fast überall aber zierliche Türmchen. Dachreiter. Erker. Balkons. Loggien. Veranden in verschieben- artiaster Form und Ausführung, nichts Monotones. Schablonrn- mäßiges. ein Bild buntester Mannigfaltigkeit das wobltutend c»ff das Auge wirkt. Doch auf der entgegengesetzten Seite beginnt bereit-? die Bautätigkeit in gleicher Weile sich zu entwickeln. Auch eine ganze Anzahl neuer Stratzen. zumeist noch namrnwS. Wie die schräge Fortsetzung der Neinickerstraße aus ven 'üvöstlich projektier ten Platz zu -c.. werden weiterhin in der Richtung gegen den Großen Garten angelegt, und überall entstehen in kurzer Zeit reizende Ncnbanten. so daß, wer wenige Wochen nicht in iene Gegend kam. überrascht ist über die dort eingetretenen großen Peräiidernngen. Weiterhin in ver BorSderastraße wird der Aus bau gleichfalls in flottestem Tempo geiörvert, so daß es gewiß nicht allzulange währen wird, bis sämtliche letzt noch bestehenden Lücken aiisgebalik sind, ebenso an den in diese mündenden Dtragen, wie Krenkelstraße. Miffenstraße rc. Von letzterer an kommt ln diesen Straße», zum llnietschieoe von den vorerwähnten Neubauten, die geichlossene Bunwetie rur Geltung und blrlbr vor- hemchknd bis zur Bergmannstraße. Wenn die Bautätigkeit noch weiter io foitichreitet, dürfte balv ein vollständig neuer Stadtteil dort entstanden lein, wo bis vor kurzem Wieie» »nd Aecker sich erstreckten lind teils ietzt noch vorhanven sind. Daß ein ausreichen des Bevürsiiis zu dieser Bautätigkeit vorhanden ist. dürste stellich bei der hohen Zahl leerstehender Wohnungen in unserer Stadt wohl nicht ohne weiteres anzunevmen sein. — Die in den letzten Monaten in Fluß gekommene Bewegung unter den Privatange st eilten Deutschlands behufs Ein führung einer Pensions- und Hinterbliebenen- Versicherung auf staatlicher Grundlage hat mehr und mehr an Umfang zugenommen, was daraus hervorgeht, daß für die von seiten der Regierung ausgcgebenen Fragevogen znm Zwecke der statistischen Erhebung als Grundlage für die angestrebte Versicherung rege Nachfrage herrscht. In Anbetracht der äußerst wichtigen Angelegenheit sollte jeder Privatanaestellte eS als >eine Pflicht ansehen, baldigst in den Besitz eines solchen Fragebogens zu gelangen, und zwar sind dieselben in Dresden zu haben durch Herrn Redakteur Tiesler, Dresden-N. 8, und Herrn E. Münch, Papiermühlengasse 5. 2. — Im Reiche der Königin Mode bereitet sich eine Neuerung vor, die für die Schuhindustrie und das Schuhgewerbe von großer Wichtigkeit zu werden verspricht. Der sußsreie Rock wird in der Tracht unserer Frauen wieder vorherrschend! Zu Ehren i des schönen Geschlechts sei eS gesagt, daß «in nicht geringer irozentla» der .Damen, auf elegantes S ch uh - Mode fußfreien Rock vorschr«! ill unserer Frauen auch daram be stücke, welch« stch unter d«m Ober Forderungen de» Geschmacks, der zu halten, um vom Scheitel bi« zur oder ht ievl f/'t. bLlt -b te venu dieser Toiletten- aug mit aertsi die dai'Glück ^haben. ^osth« Flauer? zu b,- Mn oder zu — bekommen! Eine Frau, der ihr Körper «in iliatum ist. st» daß si« an demselben nicht» Unschöne», nichts Zerrissenes, nicht» Abgenutzte», nicht» Unreinliche» dulden mag. wird stet» deul Erwählten ibreS Herzen» doppelt liebenswert er- scheinen. Aber «S gibt doch leider auch eine unendliche Menge von Frauen, die »S genug finden, wenn nur derjenige Teil ihrer Gewandung, der den Augen d«S Publikum» nicht entgehen kann, vor der Rdcltik besteht. Für die Hüte geben si« zur Verzweiftuw, ihrer Männer mehr oder minder phantastische Summen au», und wenn sie noch ein auf die Erregung de» Neide» lieber Freun dinnen berechnetes Obcrkleid und gut sitzende Handschuhe haben, dann glauben si« ihr Gefieder vollkommen, mag auch alles übrig« was sie tragen, und nicht zum Ivenigsten die Bekleidung der Fuße, den Gesetzen der Aesihetik Hohn sprechen. Man siehl'S ia nicht I Es hat einmal ein weiser Mann gesagt, Anmut beim Weibe sei mehr wie Schöndelt. Wir schließen uns diesem Urteil vollkommen an. Das häßlichste Weib kann seine Erscheinung dadurch adeln, daß es sich anmutig zu geben und — zu kleiden weiß, während daS schönste Weib ost eine Augenweide der Männer nicht ist. Weil es der Anmut in seinem Gebaren und seiner Gewandung entbehrt. Zu den anmutigsten Dingen bei einer Frau gehören aber kleine Füßchen t" reizendem Schuhwerk Nicht leicht wird es einen Mann geben, den es kalt läßt, wenn solch ein Füßchen kokett unter dem Saume de» Kleides hervor- lugt. Und Tatsache ist es, daß auch diejenigen Damen, die von der Natur nickt das Geschenk eines „kleinen Füßchen» erhalten haben, durch sorglich« Bedachtnahme auf aut sikenveS elegantes Schuhwerk den Anschein eines kleinen FiißchenS Hervorrufen oder doch das Lob eines hübschen Füßchens erhalten können. Das wissen auch unsere Damen, unb eS ist tausend gegen ein- zu wetten, daß jetzt, wo der fußfreie Rock wieder modern wird, auch derjenige Teil unserer Frauenwelt, der nur auf die dem Publikum in die Äugen fallenden Stücke seiner Toilette Aus- merksamkeit verwendet, das Bedürfnis empfinden wird, schlechtem Schuhwerk, das man künftig nicht mehr verdeckt halten kann. Valet zu sogen. Jetzt wird es für alle Frauen wieder oberstes Toilettengejetz werden, gutes Schuhwerk zu tragen. Nieder- aetretene «Stiefel, schiefe Absätze, überhaupt Defekte an der Damenchaussüre werden, wie die Zeitschrift „Schub und Leder" sagt, der wir diele Ausführungen entnehmen, künftig bei allen Angehörioen des schönen Geschlechts ebenso verpönt sein, wie un- elegante Fasson des Schuhwerks. Ter sußsreie Rock wird in dieier Beziehung als sehr rücksichtsloser Diktator austrelen. Die Männerwelt aber wird darob nicht böse sein und auch nicht - die Schuhindustrie und daS Schuhgrwerbe. — Der hiesige Evangeliicve Bund verunstaltet für dt« auf einander folgende Sonntage in der Annenkirche retormalions- geickstchtllcht Bvrträge von der Kanzel aus. Die Redner und die Themata werden sein: am 25 Oktober Pastor H a e b l e r aus Bautzen — der Tag von Wittenberg, am l. November Suverlnten- dent 0. Mehrr aus Zwickau — der Tag von WormS, am 8. November Professor «scholz au« Berlin — der Tag von Augsburg. Die Bmrräge beginnen abends 8 Uhr. Der Eintritt steht jedem Evangelischen frei. — Die aus Anlatz der 50jährigen Mitgliedschaft der Königin- Witwe Earvla bet der B 0 ge ni ch ü tzr n - G > ld e an deren vor gestern stattgefunvenen Festmahl verteilten reizenden Zigarren täschchen. welche da» woblgelungene Bildnis Ihrer Majestät in goldener Rrlicspreffung zeigten und allgemeinen Anklang fanden, stammten au» der Kartonnagenfabrik de» Herrn OSkar Fischer, Am See 2l. hier. — Im Zirku» Henry findet morgen nachmittags 4 Uhr auf besonderen Wunsch deS Kronprinzen eine Spezial- Borstellung für die Königl. Prinzen statt. Das Programm zu dieser Sondervorstellung ist ein nur erstklassiges und sorgfältig gewähltes. Billetts können schon von heute ab an den bekannten Verkaufsstellen, sowie an der Zirkuskasse gelöst werden. Am Dienstag, den 8. November, findet die Abschieds-Bor- stellung im ZirkuS Henry statt. — Heilungdes Schielen». Ueber ein schielendes Kind ist wohl jede Mutter untröstlich. Und dies mit Recht. Die schönste Gesichlsbildung, der reizendste Lockenkopf hat durch diese häßliche Störung der Augen seinen höchsten Reiz einqebD. Fast alle neugeborenen Kinder neigen zum Schielen, weil ihre Augen noch nicht geübt sind, zusammenzuarberten, daS heißt, sich stets zugleich nach rechts und links, oben und unten zu dreien. Wird durch richtige Lagerung des Kindes zur Lichtquelle ver hindert, daß sich einzelne Augenmuskeln kräftiger als rhre Anis- gonisten entwickeln, so verliert sich diese Neigung sehr bald. An derenfalls kann leicht dauerndes Schielen entstehen. Es gibt aber noch eine ganze Reihe anderer Entstehungsursachen. So sichren Kurzsichtigleit, Schwachsichtigkeit und ungleiche Sehschärfe der beiden Augen nicht selten zum Schielen. Ost beruht daS Uebel bei Kindern aus bloßer Nachahmung oder Angewöhnung. Ein schielender Spielkamerad kann mitunter auch den Anstoß zu dieser Angewöhnung geben. AuS der Entstehungsweise de» Schielen« ergeben sich die zu treffenden Borbeugungsmahregeln von selbst Der Aufenthaltsort des Kindes muß möglichst gleichmäßig er- bellt sein. Nie darf das Licht längere Zelt hindurch von einer Seite her in das Auge des Kindes sallen. Daher stellt man das Veilchen am besten so mit dem Kopfende gegen das Fenster aus. daß es von beiden Seiten in gleicher Weise Licht empfängt. Fer ner hat man dafür zu sorgen, daß da» Kind abwechselnd aus beiden Armen getragen wird. Auch dürfen ihm die zu betrachtenden Gegenstände nicht zu nahe vorgehalten werden. Jede gewohn heitsmäßige oder absichtliche Augenoerdrehung ist Kindern aus daS strengste zu untersagen. Gegen bestehendes Schielen wen- det man am besten Hebungen an, vie geeignet sind, den gelähm- ten oder gekürzten Muskel zu stärken. DaS einfachste Verfahren besteht darin, daß man das gesunde Auge vorübergehend zunächst durch die Hand, später durch eine leichte Klappe ober Binde ver deckt und dadurch das schielende Auge zu geeigneten Bewegungen und zu immer größerer Kraftentfaltung veranlaßt. Zu lange dürfen solche Hebungen aber nicht fortgesetzt werden, weu sie sehr ermüden und bei üoermähiger Dauer daS schielende Auge nicht kräftigen, sondern schwächen. Ein berühmter Augenarzt sDr Knalls versuchte mit Hilfe eines Stereoskop» von eigenartiger Konstruktion Kinder, die hin und wieder fehlerhafte Augen- slellung darbieten, vor der Gefahr des dauernden Schielens zu bewahren. Dadurch, daß die Herden ungleichen, sich gegenseitig ergänzenden Teile des Streoskopbildcs nur bei richtiger Augen- stellung zu einem Bilde vereinigt erscheinen, wird das zum Schic- len neigende Kind zur übereinstimmenden Bewegung beider Augen veranlaßt, und «S liegt nahe, daß da» häufig wlrderholte Betrachten solcher Bilder die Muskeln des Auges in ähnlicher Weise stärkt wie das Turnen die allgemeine KorperrnuSkulatur. Einen ähnlichen Zweck verfolgen die Schielbrillen. Sie sind nur in ihrer Mitte durchsichtig und sollen da« schielende Kind förmlich zwingen, beide Augen gleichmäßig zu gebrauchen. In schweren Fällen erweisen sie sich als wirkungslos, da hochgradig schielende Kinder nur zu leicht geneigt sind, bloß mit einem Auge durch die Oeffnung zu blicken. — Der heutigen Nummer d. Bl. liegt für die Stadtauslagc eine Preisliste des E r z g cd i r g i s ch e« Handschuh. Hauses. Altmarkt 6, 1., bei. — Wermsdorf. 22. Oktober. Das Ergebnis der Hof jagd auf Werinsdorfer Revier ssüdliches Hauptrevier) war am zweiten Iagdtaae sMittwochl: 4 Hirsche, 1 Hirschkalb si Sechs ender und 4 Gabelhirsche), 7 Stück Mutterwild» 3 Rehböckc, 6 Rehe, 11 Hasen, 2 Kaninchen »nd 1 Eule. — Mutzschen, 2l. Oktober. Die Abfischung des HvriiseeS bei Wermsdvrs begann am Montag und wurde schon am Dienstag nachmittag beendet, well über 4000 Stück fehlten. DaS Ausstichen der Teiche übt stet» eine große Anziebuilaskraft aus das Publikum au». Der Hvistlee umfayt 7V Hektar Wasser fläche. Er gehört zur königlichen Teichwirtschaft Mutzichen. die insgesamt 8 Teiche mit einer Wasserstäche von 200 Hektar umfaßt. Auch diesmal hatten sich viele Käufer eingeliinden. Die Fische «Karoteio waren w»nder>chön : denn 30 Stück wogen einen Zentner. Die Fische sind erst 4 Jahre alt. Das Ptnnd Karpfen winde mit 80, große Hechte mit 60 und Baiicben mit 40 Psg. bezahlt. Die Fische wurden in die Hälter nach Mutzichen gebracht. - Die Praaer tsch«chiichen Brauereien lSmlchower Aktienbrauerei. Bürgerliche« Brauhaus, die NüSler, Weinberger,
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)