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- SSV - wie s,r heute erzählt hat von dem reichen jungen Man«, der Alle« hiuaiedt. um dem Herrn ^u dlraen als Missionar?" „O. das hat sie schon oft erzählt." sagte e»ne kleine Vorwitzige. „Di, Thresintante. die beim Pastor »st. sagt, da» sei der iunge Herr, der vorige» Jahr hier war. Er soll ganz schrecklich reich sein! Sr hat der Thresenlante rin Trinkgeld ge geben, so groß »ist wie ihr JahreSlvbn!" In der Thal dachte Gertrud vei dem reichen junge» Manne an Herrn Walther Reimar. Sie hatte sich fest vvraenomiue», nur d.e höchste Ausfassung seine» Entschlüsse» gellen zu lasse» Dennoch durchkreuzte der Gedanke sie immer wieder, daß c» ihm nicht leicht geworden, dem Rufe des Herrn zu folgen. Hatte sie so manche Aenßerung so ganz salsch aufgcsaht? Und dann wandelte sie die Reue an, ihn mit ihrem Ausspruch aus dieses Opser hmgewieseli zu haben. Sie selbst, die so stolz eS geäußert. daß ma» in solchen' .«alle nicht zaudern solle, zauderte setzt doch sehr, einen Entschluß zu fassen Eure innere stimme sagte ihr doch, daß siir sie viel weltliche Enttäuschung e ' Me- setzen, um ' , » Aucm solchen Schritte zu Grunde liege» wurde Immerhin wollte sie sich mit den Mlssionsichrvestern in Verbindung setzen, um bas Nähere über einen Eintritt zu erfahren Da sie in der letzten Zeit soviel gerade für diele Missionen gearbeitet und gesammelt hatte, wurde e» ihr leicht, die Ver bindung auzulniipsen. Die Schwestern beantworteten ihr alle Frage» sehr freundlich Man konnte >u Afrika ur der Thal viel Hilse gebrauchen' Wenn sie «>u junges Mädchen wisse, die eintreten wolle, möge sie die nur zu ihnen weisen Die Bedingungen zum Ein tritt wären leicht. Gertrud halte nämlich geschrieben, als frage sie für eine Andere. Die Tage gingen weiter Der April hatte Regen uiid Sturm gebracht, nun kam aber die Sonne auch wieder und der Südwind mit seinem laue» Hauche, und daS alte Wunder des Lenzes vollzog sich von Neuem Die barten, starren Bäume bedeckten sich mit Knospen und zartem Laub, die Blumen reckten die Köpfchen in die Hohe, die Bäche rauschten lauter und die Vogel zwitscherten und sangen ihre alte Weite. Gertrud wurde immer stiller, ihr Köpfchen senkte sich und kein frisches Lied kau, über ihre Lippen Selb» der alte Onkel bemerkte es. Ob ihr die Klostergedanken wirklich durch den Kops gehen? fragte er sich. Ein vaar venangiiche Andeutungen nach der Richtung Halle sie ihm freilich schon ge mocht, In so iunge» Kopsen rumort aber slets etwas. Für S Erste riech er ihr nur, das schone Wetter ouszunuyen und so viel spazieren zu gehen, als möglich Das sei es, was ihr fehle, und in der schonen Gotlcsnatur würde sie auch wieder schöne, frische Backen bekommen. Des Onkels Roib. viel spazieren zu wandern, befolgte sie eigentlich nicht gern. Die Lust war io weich, die Böge' sangen so klagend und lockend zugleich, und der Duft, der die ttuft durchwogte, Halle elwas Betäubendes Die Erinnerung wurde dabei ohnehin von Tag zu Tau mächtiger Wenn sie an der Arbeit saß. merkte sie nichts davon, und wenn sie in der Kirche war, konnte ihr Herz sich auswärts heben, und ca schien dann so leicht Alles dem Herrn aufzuopfern. Wenn sie aber draußen saß, dann hörte sie aus Allem gerade das Gegentheil heraus, und selb» seine Stimme klang immer wieder durch: „Sie dunen nicht m'S Kloster gehen, und wenn ich wicderkomme, müssen wir uns hier wicdcr- sinden, der Lenz und ich und Du!" So blieb sie in des OnkelS Gärtchen, wo die sielten Kaiserkronen ihr gar nichts sagten und die dicken Pslngsiroien noch weniger. Der Flieder blühte in diesem Jahre ohne dies gar nicht so voll und schön, und auch der doppelte Kinchbaum zeigte nur wenig Blutben. ES war im Wuiler außergewöhnlich kalt gewewn und fast alle Bäume und Skraucber hatten gelitten. Bor ihr lagen wieder die Hefte de» Asrikabote». dessen „Kleine Nachrichten" sie ietzl besonders interessirien. Das Heft, welches die Nachricht zuerst gebrach«, lag auch wieder einmal, wie so oft schon, vor >br Sie las es stets von Neuem, >:!S müsie sie sie!> immer wieder Überzügen. daß sie sich nicht getäuscht habe. DaS Blatt batte seitdem »ie mehr etwa» über den Fall gebracht, hatte die 'Nachricht aber auch nicht widerrufen. Ob er wirklich wohl schon elngeireien war? S>e wußte eS, er würde erst schreiben, wenn er dort fest abgemacht hatte und Alles »n Klaren war, nicht eher. Au» einem blauen Augenpaare sielen heiße Thräucn aus den Ainkabolen, und Gertrud legte ge-ckwind den Kops noch etwas tiefer in die Hände. ES schien ihr, alt käme Jemand durch den Garten: sie hosile aber, wenn sie sich ganz still verhielt, in der Müde nicht gesehen zu werden. Da streikte ein Blütdeiizweig leicht ihr Haar und ihr-' Hunde, und eine Stimme sagte dicht neben ihr: „Er fragte, was wir machten!" Ga» . . il'etzt wrang Gertrud in die Höhe' Heiß schoß ikr das Blut zu Kopf. Ihre Lipveu e'btcn, und ihre Augen bückten narr aut die Gestalt vor ihr. Und doch schielt es ilsr. o!: könne >>e nicht recht sehen, als könne sie nichts untersä-eide». als träume sie nur. ..Aber wo »!id sie denn Alle, die ich hier wiederfiuden soll?" fragte er ..Der Onkel - . t da. die Alle nicht in, Hau'e. und Sie reichen mir nicht einmal die Hand zum Will- ü-inm?!" „O- ... wie w.rd sich der Onkel freuen," rang c-Z sich nun von ihren Lippen ? e — hat 'ich io nach Nachricht geseknk und begnff nicht, warum Sie nicht schrieben" /Nur der Onkel?" fragte Walther zurück. Und Walther letzte sich ganz ungcmrt aus den Tisch, so daß er sich dicht neben -.r.rulem Gertrud besand. und ieiu Kops neigte sich so nahe zu ihr, als befürchte er cmen Gehörmangel bei ihr. „Sind S'e denn nicht ein wenig erstaunt, m'ch jetzt hier zu - SA - h schlechte, Gedanl«! >. der is,c Mein ollen ls>r nickt einmal «ur für sich allein reden, letzt, und die dunklen Augen richteten sich noch inniger aus st». . Ncne.daß ich mehr Werth daraus lege, was Sie denken, al» uns Was für einen schönen, arvßen Entschluß soll ich denn eigentlich so freut? „Wir — wir dachten — Sie leien jetzt schon in Trier. Da« Blatt meldrte es „Ich. ich in Trier? ries Walther und sprang betroffen vom Tisch« herab. „Dazu war kein grover Entschluß nöthig. Ich habe meinen Bruder hinbegle rt und" — «in schelmi- icke» Lächeln glitt über seine Züge — „habe mich erkundigen wollen, wer sich neuerding« bei den MlssionSsckwesrrru angemeldet habe!" ..Ihren Bruder nach Trier begleitetfragte sie erstaunt zurück. „Jawohl! war seit Jahren sein Wunsch: deshalb verlieh er auch so früh die Handelsschule. Vater aber wünschte e» damals nicht und behielt ihn bei siich, damit er ihm in schäften helfe. Bor seinem Tod« aber gab er seine Einwilligung. Wilhelm wünscht« auch mich letzt gleich zu begleiten." Stumm schob ihm Gertrud da» Blatt mit der zeichneten Giene hin. „Dem lungeren Bruder!" rief er au», nachdem er gelesen „Ja. da« ist aatürlick «in Irrthum de« Berichterstatter». Da wein Bruder Wilhelm die letzte» Jahre i» den Geschäften immer schon meinen Bater vertreten hatte, hat man ihn wohl für den Aeltestev gehalten und meine Anwesenheit in Trier vorige» Frühjahr damit in Zusammenhan« gebracht. Die Berichterstatter nehmen c» ja nie so genau! Und da» W. Reimar Hot er dann für Walther geleseu, wenn er überhaupt unsere beiden Vornamen kannte ... Daß ich «iiureten wollie, hat c-ie also so gefreut, Fräulein Gertrud?! Ist da» wahr? Da wäre ich ja unserer Verabredung untreu geworden, datz wir un» hier wieder lusammen- finden wollten: Der Lenz und ich und Du!" Aber che er das Wort ausgesprochen, lag Gertruds Köpfchen schon, in de» Händen verborgen, fest aui dem Tisch, und nur em leise« Schluchzen drang hervor, tabeß ihr Körper zitterte und bebte. „Der Lenz und ich und Du!" wiederholte er leise, und seine Lippen berührten das blonde Haar, und mit liebender Gewalt hob er da» Köpfchen in die Hohe, daS sich setzt a» seiner cschulter barg „Ist das lauter Kummer, weil »ch es uickt bin, der eingetreten ist? Du hattest damals so nachdrücklich gesprochen, daß ich mehr recht hatte, für Dich zu fürchten: aber ich habe es »sicht gethan. Wie konntest Du e» nur glauben'?" „Aber bie wichtige Entscheidung, von der Du schriebst, die Du treffen wolltest ... Das kam Alles zusammen!" Gertrud gebrauchte seltsamer Weise da» „Du". oiS habe das Lied sie längst daran gewöhnt. „Die Entscheidung? Ja. um derentwillen bin ich gekommen und die muß nachher noch besonders besprochen werden , aber vorher noch: der Lenz fragt, was sie machten?" ries er lachend und umschlang sie innig und seine Lippen suchten und fanden di« ihren — eine süße Beschäftigung, bei der sie sich nicht gerade umschauten, so daß sie erschreckt aus einander fuhren, als »un plötzlich de» Onkels stimme grollend dazwischen klang: „Was macht Ihr denn da? . .. . Walther?!" setzte er noch mehr erstaunt hinzu, während der junge Mann ausiprang und de» OnkelS beide Hände faßte, und Gertrud glüh rot» vor ihm siaud und keine Worte fand. Herr Reimar fand die Rede aber sogleich wieder und setzte dem Onkel klar und deutlich die ganze Sachlage auseinander. Alsbald faßte er auch Gertrud» Hand und bat in einem Atyenizug ihn, als Vormund und Onkel, um seinen Segen. Der Alle sank, wie erschüttert, aus die Bank nieder. „Dummes Zeug, dummes Zeug!" ging eS zuerst nur gewohnheitsmäßig über feine Lipveu „Soll der Kuckuck wissen, wie man aus Euch juitgem Volke klug wird! Na. meinet halben' Brot wirft Du wokl für sie haben. Meine» Ziegen sollt Ihr bekommen: aber, Du. Mädchen, sürchtesl D» Dich denn gar nicht, so hinauszugehen in die Welt? Ncbcrs Meer weit fort? Zu all' den schwarzen Völkern da?" .Das isi die wichtige Frage, die ich an sie zu richten habe!" ries Walther dazwischen. fassen „Und das wir die Entscheidung, die mir noch zu blieb! Ich könnte es möglich »lachen, uweren Geschäftszweig in Deutschland wieder zu übernehmen Wenn Gertrud sich sülchtet, dorthin überzusiedeln, bleibe ich im allen Europa!" „O nein!" sagte Gertrud Imftig. „Du hast gesiigt. daß wir eben dort jo viel Gute» Wirten könnten, und diese ideale Sefte Deiner Stellung dort laß uns nicht ausgeben! Mit Dir furchte ich auch nichts." „Sichst Du. Onkel, die Liede zur Mission steckt doch in ihr!" rief Walther, und sie um schlingend, saug er lustig in die Welt hinein: „Am alten unsern Wegen :>I»tt ich Dir jcmctucnv zu Wir sie!»'» dem ««iück enigegcn, Ter r:«»z und ich und Du!" .Dummes Zeug!" brummte der Onkel wieder. „Kommt meist ganz anders» aber das bißchen Einbi'ldung gehört wohl mit dazu." »Miss erstklassige ssSlliM! Um Platz für ucueingehende Modelle zu gewinnen, habe eine Anzahl »euer ws/iiLüktwr 1'iimiim, zum großen Thcil erftkbsisigcr oooosexxxxxxxxr «xxxrcxxxxxrorxro< Trinen. Mül lim ?cs!-?ll von c'irea Kajjaprcjseir zum Verkauf gestellt. VMsiitisltsztKslsgöii- tisit riis kiizctislllilig! ^ Johann (sZrorge».4lllcc 14. Lieferant für No>sicibgtc".ieli. Muftkichulei!. Seminare u. ' w. M IiMine» a»8 rcttrüalwswll Howe *z»uns, s'tivrt««-, u. s. n., rall-ck >u>llx uut Datier xsardoitvt, in a!!m Larbeu umt tftSss?». >>»> litt»«- ! c,znn-<. so 1L2AS äLven VoriLtk lIS8 8M LS, 18 lilil! 2V HM 2!UL B-llssueLso? l.. KMlNSMI, »«invn-UIÄntä I-L «ItzrIIck, ßsiiilK Z«Iisiiil-8trsm l, M Mmrkt. n NitliliL l'llna üsr »ie!ltiL-,t«ill l'rsxsu kür jsckv ^Liuilt« i-ck. clie Lrottra^e. ck-cker Vater unä zock« tzluttsr muss me ll sin rüber blnr zvsräon. kill U'utkw Lrot 8>,II au-, rcünon Lelllon bcwsto-äiült, nnllrkaft unä ll'iellt rviiinnli' li «sin. l>!w in cliSiZvr Ikinsietit dsst« ttrot i-t l)>. I<!o,>ksr's Icozinundrot. ck>8 roicker an lünsirs uucl Xü>n8-Iesu unä änllsr nallrllaktvr uvä leielitsr vsränuliek ist, als zsäss anäsro Lrot. Ls Icoslet nickt mollr als äas üdlieko bladisn- oäsr Liieli'-rdwt, ist äniisr »Ilsu LsvSÜroruvxsIeroissu xleivb rup-ciiB'ch. Als LrtlkstUclisbrot rsn ssill-tom itsseknuiele ixireurt siell imnior wokr l)r. Lloptor's tVui/.eubrcw sin. äns von Ninäsru »nä lwutsn mit «.-mphnälielloui jLkwn wv«esson virä. .Vucll äie Nbrix-ou 1'ullrilcnto äsr Llrnia: I)r. Klopfer, 1>rescls»-llo»b»itr, nnmlicb Or. llloptvr's Lovrot- brot. l>r lilopkcr's Kinäormelll. vr Klopksr's bl illiruisbiieli eedo Stüelc reim Dfg.si vr ll'iopksr's >uäslu uiul Attcenwni, Vr. Klopfers Kialtsupfwn- mslil unä Kuppentitteiu (ru LH u. Nt Ltx.t «vräsn nach nvusw vosouäslsu Vsrtullrvo in cinvr äsv mcxlernstsn Lrftzlirnnewn vntsproelleuäsu unä voo 1H,'.oute» „siäüecuä bsskutaelltstvo Aolax« >>or»re- stellt unä sti-llen in ksrnx auf Xnkrdnktisstlsjt unä ttekömmlielllcsit lionlttirrenrlos äa. verleih» billig f 6.7,8 l>wI-'M per siNvual Moritze strafte 18, 2. Stage. Rock-Oalou - vkesellschastS- RnzügeSmoting« ^«linder Chaveau-claaue» »eu u mo- dern) verleiht und verkauft Oni-I , Landhousstr. Tclevho» 6197. vselizpälie cmpftehlt billigst jede» Quantum Lhesdor Johne. Lchulgiitstraße S. Ziegelstr. 66. Fern'precher NYS Ruftb^ kxe»zsait.. prachtv. Do», dittia zu verkaase« AalkeuKräfte 2, T. recht». K neue ve^. 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