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Dresdner Nachrichten : 17.08.1872
- Erscheinungsdatum
- 1872-08-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187208175
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18720817
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18720817
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1872
-
Monat
1872-08
- Tag 1872-08-17
-
Monat
1872-08
-
Jahr
1872
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 17.08.1872
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Hen Minister-, war ein arger Mißgriff. Herrn Ball'- Jugend und Individualität gueilifieircn ihn nici'l zur glaukuviirelgeu Repräsentation eines selche» El'cttattero, aber uiel't zu ver kennen ist, das! er sied der »Ausgabe mit crntt hliigav und im Verhältnis! höchst »Acl'tuugowettl'es leistete. »Auel' '.wer silent scher als Saint-Lamk'ert ivrael' reevt g««t, nnr mein-Fettigkeit i» Ton und Haltung vätte da sei>i sollen. ('S uveinr mir. dass die Hauptkrättc reevl ivvhl befähigt sind, ailci'im Trauer spiel ('lutes zu leiste», avcr — nveruiirien dari man nievtsi Garderove und Tceoeakiene» waren miedet lehr a»l. 0.6- - (sine vedcutente ('oneureenz erwächst »unmel'r der Leipziger und Thüringer »Bal'u vis Weimar durch die von der Deutschen Reichs-Amd c ontineulal E>sc>«bah» »Baugesell sei>m zu erdaueude G c r a PP e i m a r e r »B a «' n, ncla-e in einer Länge von '.>> - Meilen über Jena und Roda den geraden Wea nach Weimar und 6ril>rt.'c. im »Anl-l-lu'« an die Dresden Freiverg-Enenmitzer Linie »ocrC'ddnip, unt -,ä»si«cl-t aus starken Guter- und ätü."auptlinic des inleniatunlalen ^ Lerkebrö, vermitteln wird. Das dam erwM'lliche »Act«e„. ('apital von »,,:!«>!>,<>««<> Tl'lr. tonnnt >-alv gelvellt in .iproc.! MiorilatS-StcUNi» Ackie» und 1^ proc. Ska»»n-».'!eiien n-«ci--^ neu Montag und Dienstag, den ln. und L". d. :'R», vc« ecm hiesigen Bankl'anse R! i ev a e l K askel i in »Berlin vei B« cm«'- rokerl zur lcickuiuiig »nd diirite das Ilntctnev>nen vei seinen > günskigcu Auspieicit »Auosichl ans grotzcn Er«olg l aden. «Siede -Inserat«. — Ein bedauerlicher Unfall beiraf in der Nacht zum ! i. d. « 4vn 16jährigen Sohn des Registrator» F. i>'. Werdau. Set seil e: öffnete schlaftrunken das Fenster seiner in der nveiten Etage be findlichen Schlafstube und stürue von dort herab in den Hof. Beide Arme sind dein Beklagen uvertlien gebrochen, der eine joaar zweimal; innere Verletzungen find aber gltietlicheuveise nicht vor gekommen. — Kamenz, Iö>. August. Unser liebliches, sei, vielen Jahren zum Volksfest gewordenes feg. Fo eff fett beginnt am ^ nächsten Montag Mittage» l ktl.r. Oogleiä« dieses angeblich» der selben Ursache wie das N'aiuuburger K'tschenses! entspringende Fest in Dresden durch die vielen dort wohnendenKamenzer be > kannt sein dürfte, glaubeir ivir doch Ihre anderen dortigen Leser.! welche sich möglicherweise dieses Fest einmal ansehen mochten, daraus aufmerksam machen zu müssen, dar, sie am betten Montag oder Donnerstag früh ,6 Uhr mit der Eisenbalm abreisen, nach! Ankunft in Hainen; oder auch Nachmittage nach, c» solchem, un « len näher berührten »Anszuge Veit ne.!,e>i "lttberg n bst lolniende! Aussicht bietenden Thurm und Erquickung durch .uue S-'ei'oi! j und Getränke event. Mittagseisen varbiekendc 'iettain rtion de suchen, um 1 Uhr Mittags den prächtigen, den Gefühlsmenschen! bewegenden Auszug der festlich mir Blumen. Kräiiwn. Fehn l en l u. s. iv. reich geschmuctteii Sciuilttnoer gegen iE" steh ansehen in den späteren Nachmittagostunden den Fcßplatz Forst , wo für i Mageiistarkung gesorgt sein wird, Abends zur ^ .«:« zurück keinen j (event. am Donnerstag Abend > kll-.r een d.-n S . .ä des v.n, -! childenden Einzug abwarlen und mit de»« von der tgl. Gerreral « Direcnon der Slaatscisenbahnen be'-eitwittigst an den beiden ^ Hauptfesttagm Momag uitd Donnertt a a-ontzthrlen. Abends. ^»11 Uhr von Kamen; nach Dresden arges,enden E :«a,ime ün Äe Heimath zurückkchrcit. Die »Be'nw '- '-v4 Festen werden sicher nicht unbeftiedigr unsere Staol veelaßcu und andere Jahre wiKerkominen. -l«>.— — Oeffentliche Gerichtssitzung am 13. August. »Pnul Richard Herold aus Oelsui«; hat bei den nvei ih>«> zi«r z.asl. fällenden Diebstähle nicht eben nach wenhoolieii Gegenständen! «griffen. Zuerst anneetirte er eine Vürile, ob er sich damit sein -^oupsl in Ordnung bringen oder ob er Neiuiguirgsversuche au! seinen Kleidern anstelle!» wollte, ist unausgeUärt geblieben. Tanir' Akstcl ihm ein Tintenfaß so «ehr, Last er es ebenfalls in seine« Berioahrung nahm. Tie V-arste fand man später in seiner Ritt- j Schachtel versteckt. Fehn Tage Gesstngniß sollte Herold deshalb l absktzen das schien iynt in. Betracht der fast iverllstoien Diebstahls j Objecte für zu hoch gegriffen, er apvellirte gegen den etitinttanz Fichen Bescheid. »Nach kuncm »Piaydoyer des Staatsanwalt - /Dr. Frank setzte der Gerichl.hes die Strafe ans die->,Isie st "(Zagc Gefängnis; herab. — Vei Herrn Earl Fn' chlegotl Erilii».. i dem Wirchv der Stadl Walvschlößchev. Restauration, befand «ich! eimnal der jeyr in Magdeburg aufhältliche Kellner Friedrich (Wilhelm Fischer in Eondition Der hatte nnir eines Abends ' unterlassen seine Lasse, die sich beiläufig aus 26 Thaler belief, abzugebeu, war aus den sächsisch schlesischen Bahnhof gegangen, hatte dort ein Billet nach Breslau genommen und war äußerst Heiter in die schlesische Hauptstadt cingedampsl. Die Fischer'schc .Heiterkeit dauerte aber nicht lange, denn das Bezirlsaerichtsamt Hier leitete gegen ihn die Utttersuchung wegen Unterschlagung ein und verurthoiite ihn zu 3 Neonaten Gefängnis;. Fn seiir>n«i Eiir spru-ch bezog er sich unter Anderem aus seine Fugend er ist 22, -H<chr alt. als Milderungsgrund, Staatsanwalt 1)r. Franke r«nd Gerrchrshos 'varen aber der Meinung, daß 12 Wochen für das .Vergehen Frichcrs nicht zu viel seien. — Ter .'Handarbeiters Ehefrau Goldammer war im Juki vorigen Fahres aus ciner Wsschevamre, welche sie in der Hausflur hatte stehen lassen, ein Endeohemdchen gestohlen worden, einige Feit nach!,er bemerkt sie, daß das Kind einer gewissen Gnnocl das eulwcnden Hemd trug. Auf ihre Frage, nach dein Erwerbe, erhält sie :ur -Aul wort: di« Grindel habe das Heniv von einer Frau Tovfer in 'Stttben gelaust und diele giebt wieder an, daß sie das betreffende esttick von der verehelichten Elara Amalie Kästner erworben be. welche zufällig zur Feit des Diebstahls bei der Goldammer , aewohnt hatte. Tie Kästner .riebt zwar zu. das Hemd an die Töpfer verkauft zu haben, ab r gestohlen ni es von ihr nickt lvcrden; sie habe es beim Probirhause g> Guben. Dabei beruti ^ic sich aus eine Zeugin, welche ihr angeblich das Homo in den '".Korb gelegt haben soll; ost-ie straft ne aber vollständig l.ügen. Zwei Tage Gefängnis; waren der Kästner vom ersten Richter zuerkannt worden. Staatsanwalt Roßtuuscher beantragte Be stätigung dieses Bescheids uno das Richter Eelt -gstun cnuchiod in diesem Sinne. — An einem Aprillage dieses Fl'chre > erschien bei dem Schuhtnachernieistcr Franz Weißlop; .n,i der --Nachilden straß« ein junger Mensch, welcher sich Schänhe.r nann'e. Schuh ' machergeselle sein wellte und um Arbeit bat. Der Muster gav ihm denn auch solche, nämlich Eedcr zu l> Schastsi Felpaaren. SchÄcherr, nachdem er seine Adressezurückgelaiien, trcltte sich mil seinem Leder, ließ sich aber dann nicht wieder bei W' ißiops sehen. DaS wurde diese«» doch ;u bunt, daRecherchei». «u der ang.blichen Wohnung nichts gefrnchlet, ging >, in die Schuhmacher sterberae und richtig da wurde Herr Schon!,.,»' gesunde.-. AG die '>G6.:F geschafft entpuppte er sin, alu der Schuhmachrrgeseste u-rv.-llotervist Lgrl Friedrich Wagner al«s Märienbe>-g. W >l»e«;d er noch h^nler . der Frauenkirche sein Logis hatte, lief eine zweite Anklage gegm packtem Tomlster an Wäsche OOifeln, Reservethrilen und Pa- ihil ein. Den Lchuhmachermcister Schreiber hatte er auf ganz tronen im Tornister zu tragen Hat. Die Backsteine und die gleiche Weise betrogen, wie Weißkopf. Hier hatte er sich Uhlig! Sandsäckc sind eine praktische preußische Erfindung im Inte genannt und gesagt er wohne auf der Pirnaischen Straße, von! der Mannschaft, deren Wäsche dadurch geschont und der zuglci« chreiber betam er ein Paar Plüschschuhe zu fertigen. Wagner hat nur die eine Entschuldigung: er sei den unten gewesen und nässe nicht was er gethan habe. Gegen das ihn zu 5 Wochen Gefäiigttiß wegen Betrugs venmheileude Erkenntnis! des Einzel richters erhob er Einspruch. Obgleich Staatsanwalt Roß tausche».' die Herabsetzung der S lrafe in das E rmessen des Gerichts Hofs stellte, erkannte dieser doch aus Bestätigung des ersten Bescheids. — «Liivas mehr Fnleresse, als die vorhergehendenBerhandlungen, bot der Termin, in welchci» gegen den ehemaligen Redaeleur der social-demokratisch freireligiösen Wochenschrift „Nemesis", AloyS Joseph Schauer verhandelt wurde. In »Nr. 7 dieses iir etwa .'»Et« E'reinplareu besonders in Oesterreich verbreiteten »Blättchens hotte sich ein Aussatz, betitelt« „»Auch eineEonsirmandeupredigl," befunden, in welchen vom erstinstanzlichen Richter ein »Vergehen wider Zs l66 deS»Reichsstrafgesetzeobuchs Beschimpfung der christ lichen Iiuhelischkii .Kirche und deren Einrichluugeil und Ge brauche' erkannt und Schalter demgemäß zu 2 Monaten Gesang niß verurtheilt wurde. — Schauer, welcher den »Aufsatz selbst geschrieben, Wendel sich in demselben an „die Kinder des Prvke- lariats, die Sohne und Töchler der Arbeiter", denen jetzt der „orthodoreSeeleneorperal" den Eehrschrilt iu langweiligeuPräpa ratioilsstundeii ringepautl, mit welchem sie über die Grenze des «ich nun vor ihnen auslhuenden öden, freudlosen Lebens schreite» eiwsse gleich die Mühe des ewigen »Aus- und EinpackenS erspart wird." Prag, 16.»August. DerEigenthümer der „Politik", Skrej- schofsli,, eiuHauptagilator der tschechischen Nationalpartei, ivurde gestern, nach erfolgtem Verhör beim Strafgericht, in Hast ge nommen. (Dr. I.) »Baris, 13. »August. In den Bureaus des provisorisch in einem Flügel dev Louvre Pavillon Eolbert« untergebrachten Finanzministeriums und zwar spreicll in einem der Bureaus der Staatsschuld fand heute Vormittag nach 0 Uhr eine Gasexplo sion stall. »Das dadurch entstandene »Feuer wurde rasch bewäl tigt, leider sollen acht Beamte schwer verwundet, zwei sogar ge- tödtct worden sein; auch heißt es, daß alle in jenem »Bureau verwahrten Schuldlitet verbrannt wären. Das „»Bien public" hört von drei Opfern, welche ihren »Wunden erlegen wäre». * Aus Funsbrlick schreibt mau über ein daselbst am 7. und 6. beobachtetes Erdbeben der „N. sr. »Pr.". Um 6ch^ Uhr »Abends überraschte gestern die Bewohner von Innsbruck und llmgcgend eilt Erdstoß von solcher Heftiglcit, daß Kamine zusam »leiistürzten, Mauern barsten und alles, was nicht niet- und nagelfest war, iir Schwingung gericth. Der Stoß dauerte etwa 3 Selitiiveii, und war von einem mächtigen Getöse begleitet, das sich im Freien äußerte, als wenn eine Legion »Bomben durch die müßlen. Wenn ihr der Kinder Gewissen endlich durch mil j Luft schwirrte, und d«vs nn gedeckten Rcnmie die Vorstellung wach dem »Leben w«oerspruch-.n>o!lc>«l»Phrasen ti.nichlssageiloen Formel i rief, als ivenn Kugeln die Decke durchschlügen. Um 8UhrAbends irani mürbe geworden, dann streiche der fromme Nachfolger des I erhol» sich ein »Organ, drr mit wechselnder Gewalt etwa 2 Stuu- Fischcr» von Genezareth wohlgefällig schmunzelnd die sauer per- oüittcn Groschen der Kinder ein, woraus er, da er doch besolde! sei, durchaus lein Recht habe. Es folgleu dann noch weitere Tiraden, in welchen von der „schwarzen Rotte", die „wohlgefällig über die gesultte» Kirchstnhlreiheii blickt", von den „Prancken der policischcil und geistigen Tyrannei", in welche die Kinder fallen wurden und »och von Anderem die Rede ist. Schauer verlhei digle st !« damit, daß er durchaiw nicht die evangelisch ltilhertsche Kuche uno deren Einrichtungen habe angreiscn wollen« er habe vielmehr nur eine gewisse Elaste orthodoxer Geistlicher im Auge gehabt und deren Betragen tenne man doch einer Kritik unter deu tobte. Seine Ausläufer schlugen schwere Regentropfen an die Fenster, die bald von dem Krachen des Donners erzitterten. »Bis iiachMitternacht feuerte und brüllte es, als ob es gelte, alles Memchenweit zu oelnichten. Leichtere Erdstöße wiederholten sich während der »Nacht öfters, und immer waren sie von unterirdischen Detonationen begleitet, die bald wie ein fernes Grollen, bald wie ein gellender Psiss au das Ohr schlüge». Um 3 Uhr hatte sich das Gewitter verzogen, und die Bewohner konnten schlafen, jedoch nur bis (A , Uhr früh, um welche Zeit in rascher Folge drei Erostöße, noch viel heftiger als jene des Vorabends, die »Bevöl kerung in Schrecken versetzten. »Wieder brachen Kamine zusam- wer«en, uno zwar um so mehr, da. doch Dogmen und Einrich-! men, barsten Nlaucru, stürzten Gesimse herab; wieder ließ sich jenes unterirdische Ge löse vernehmen, welches dieser Erjcheinung entfesselter »Nalurgewalteii erst recht dau Gepräge des Schauer- vollen aufdrücll. Im dritten und vierten Stockwerk war das Sehivanten so stark, daß man unwillkürlich nach einem Stütz punkte griff, um nicht das Gleichgeivicht zu verlieren. Am über wältigendsten machten sich, wie man uns versichert, die drei Stöße in der Psarrtirche bemerlbar. Daselbst habe es gekracht, wie wenn das Gewölbe herabslürzte, und aus der Tiefe drangen ltiugen der römischen Kirche Unfehlbarkeit u. s. w. von der ge saun«.»» deutschen Preise ans das Schonungsloseste mitgenommen wurden. Trotz dieser Vertheidigung wurde der Einspruch Schauers gema>; des staatsanwaillicheu Antrags, vom Gerichtshof verworfen — «Stblivlie, !«-'. August Mittags: 2 Ellen «'»Zoll uulcr »Null oder I... Mclcr. Berli u. Fast unglaublich aber wahr ist es, daß eS Leute gab, wetchc an den zum l2. d. »M. prophezeiten »Weltunter gang glaubten und diesem Tage mit Leibes und Seelenailgst ciugegensahe'n. Es wird uns mitgelheilt, daß eine Familie in der Prinzenslraße, welche sich durch sogenannte Frömmiglcit und — Geiz auszcichnet, ainMorgen dieses Tages sich festlich schmückte, um rein gewaschen und >m Sonntagsstaat die Himnielsahrt an zutrete», hieraus heftig betete und dann gegenseitig von einander herzlich Abschied nahm; ein gutes Frühstück sollte die irdische Laufbahn beschließen. In baugerE-rwartuilg sah man der zehn len Morgenstunde, wo die Katastrophe erfolgen sollte, entgegen. Als diese wie au jedem anderen Tage vorüberging und sogar der ebne empor, als wenn eine ivilde Jagd ihr Unwesen triebe. »Alles drängle der Thüre zu und stichle das »Weite. * Erbach i. O., l3. »August. Gestern »Abend 11 Uhr wurde von Fimmermeister »Leget dahier eine schauderhafte That vollbracht, indem derselbe seiner vor einigen »Wochen erst ange tranten zweiten Ehefrau, die wohl schon schlafend im Bett lag, im eigentlichen Sinne des Wortes den Kopf mit der »Axt abhieb. Der Thäter ist in den Händen des Gerichts. »Am letzten Sonnabend wurde in Eharlotteuburg einem lBjahrigen .Knaben aus dem »Acker seiner Mutter hinter dem kö niglichem Magazin von zwei ruchlosen »Männern unter Zuhallen der Ailgen eine »Büchse mit »Wespen aus den Kopf und ins Genick .mindestens" eintreten sollende Steinregen ausblieb, daun ! geschüttet, welche das Kind dermaßen zerstachen, daß es im Gesicht Stunde seir Stunde verging ohne lebendigen Leibes in s Jenseits; und au anderen Körpertheilcu bedeutende »Anschwellungen erlitt, befördert ;u werden, sing die fromme Familie doch an stutzig zu > Daß derlei Rohheiten mitten am Hellen Tage passiren köumn, iv.rden und sich -u schämen. Die Kinder plauderten die Ge-, liegt einzig uns allein an der in jeder »Beziehung ungenügenden «chichrc jeoock ans und so lam sie auch zu unseren Ohren; sie Fahl der Pollzcünannschasten. ist zu nett, als daß wir sie uil'Tren Lesern vorenlhaltcn sollten. * Eine Redaetion in Hundstagsvcrzwciflung. ('ließen, 13. »August. Der hiesige Schuhniacherstriie hat Unter der Ucbcrschrist: „»An die Gesimiungsgenossen!" enthält ein nicht mehr ungewöhnliches Ende oaourch gesunden, daß dicF die „Schles. »Bolksztg." folgenden Aufruf: „»Meine Herren, die Meister den Gehülsen eine bedeutende Lohnerhöhung gewahrt, dafür aber ihrerseits den »Preis des Schuhwertes eittsprechend er höht und das dem vercchrunaswürdigeu Publikum durch einen förmlichen Tarif für die verschiedenen »Arien des Schuhwerkes bekannt geinacht haben. Darnach ist das Verhältniß der »Preise nun so geworden, daß ein »Paar Stiesel, das noch vor 20Jahrcn 6 sl. lottere, jetzt 1 l ft. lostet, in gleichem »Berhäliniß alle »Arten des Schuhwertes. Aus Thüringen, l I. August, schreibt mau der Berl.iner „V.'F.": »Nicht geringes Erstaunen und Verwundern hat hier zu Laube eine Ansicht ub>r die »Wiederwahl Bebel s erregt, die »Prof. ! 'i. »Biedermann in der „Deutschcir »Allg. Ftg." entwickelt hat. Darnach soll ;«var Bebels »Wiedcrwahl statthaft sein, aber nicht dessen Eiuttitt in den Reichstag, so lange die Strajhafr dauere. Diese m-.rlwürdige Ansicht begegnet lebhaftem Widerspruch. Daß Bebel'-s Wiederwahl geictzlich statthaft, darüber war und kann lein Fweisel sein. Ebenso wenig aber auch, daß er, wenn er gewählt wiro, wälircnd der Neichstagsscisieu aus sciuerHast ent lassen werdcU mns;. so lange die Scision dauert. Es ist das nichc nur ein Recht »Bebel s, «enoern auch vor »Allem ein Recht seiner Wahlersche.st. Ist »Bebels Wiederwahl gesetzlich und statt hast, woran Herr I)r. Biedermann nicht nveifett, so hak er auch nelöwrncnger Weise alle aus dieser »Wiederwahl entspringenden Reckte und Bcftmnme: Sitz und Stimme im Reichstag, in wel- chem er scinc Wähler vertritt. Dein sackstscheu Reichswahlbezul Glauchau «e. oas Recht cinräniiic'ii, Bebel zu wählen, ihn abcr nichc in den Reichstag lassen, das wäre eine Eomodie, unwürdig Damen eingerechnet! Sie müsseil fleißiger sein. Mit dem Fau lenzen gehr es heut zu Tage nicht mein . Ein katholisch . politi schcs Blatt ist nicht wie ein anderes »Blatt z es ist kein Geschäft, es ist ein »Parteiorgan, und Jeder von der großen »Partei muß dazu thun, was er lanii. »Wenn er weiß, Gutes zu thun, und lhuk cs nicht, so ist's ihm Sünde. Soll s der Redaeteur allein»? Erstens würde das nicht »Allen lieb sein; zweitens wird es fade, «venu immer nur Einer spricht-, drittens brauchen wir allen Geist, den wir unter uns austreiben lönnei«. Also voran! Die Redaetion." ' M o d e r n e M olochSofe r. Zu dein das Parlaments- gebaude betreffenden Pudgettilel hat das englische Unterhaus kürzlich oEO »Pfund abgestriche», die für ein Freslobild von B. Osborn eingestellt waren. Mit Recht; denn die-10—50,OG) »Pfund oder 600,G10 Gulden, welche der Freskenschmuck des Parlanlcmtshauses bereits gekostet, scheinen hiiiausgeworfencs (»)eld zu sein, wie der im „Eommoners" erstattete Bericht ergicbr. Schon jetzt, nach wenigen Jahren, sind z. B. die beiden Bilder von Maclise „»Nelson s Tod" und „Wellington'-; und Blüchers »Begegnung bei »Waterloo" in desolatem Zustand. Blücher ver schwindet immer inehr im »Nebel, und der eiserne Herzvg verliert nach und nach seine berühmte »Nase. Jedes der beiden »Werke aber lostet 75)00 Pfund. » In einem pommcrschcn Secbade ercreirte neulich eilt »Badegast, der sich verspätet hatte, die Tablc d'hote nach. Er ver trieb sich die Langeweile, die er als einsamer Esser fühlte, mit dcr Ketü'-e der Festung, und als er das Hauplblatt beendet hatte, des Reichs wie des Reichstags. Daß in der llteichsvenassung l fragte er, wo die „»Beilage" sei. Doch die Kellnerin verstand nichts darüber erwähnt, ist cr!>ürl«ch. Es gabt Dinge, die nicht gesetzlich festgestcllt zu werden brauchen, weil sie sich von selbst . verstehen. Fit diesen selbstverständlichen Dingen, gehört auch. ' daß «satt einen legal gewcchllcn deutschen Volksvertreter nicht im Käsia läßt. M u n ch eu, l ! - August. Fu der neulich«.-»! »Meldung, das alsch und nieinte: „Ja, Herr, Se möten schon de »Arftcn Erbsen) alleene äteu, de Saucischen hebben de Fru lliäthin und ehre twee Töchter alle upsreten." In letzter »Woche starb in Nom Signora Angclini, d. h. die Durchlauchtige »Prinzessin »Marie Caroline von Hcssen-Phi- s;! lippstbal, geboren 1763. Ihr »Vater, »Prinz Ludwig, war Gene- Tornislcr eines Soldaten, ivelcher ohnmächtig vom Erereier-! rat im Dienste des Königs von Neapel. Seine eben verstorbene »>e hinn'rggetragkn werden mußte es war während der letzten ' Tochter war einst Hofdame dcr Königin von Westphalen, verhei lst«« i»l pla furchtbar » .Eitze eine gan-eBailsteinladung anfgesunden ivurde,! rathete sich mit dem giebt die „Augsd. Abend'ttg." svlgcude Erlciucerung: " steine, die in d.m Tvrnist-.-r d ^ sino n«ir vollste«» Recht: «n de« ' Gcwicl't dessen revräse>ztircn. was dcr Mann bei seldmäßig ge- l hiirtcrläßk ein ansehnliches Vermögen bersten Grase» de la »Bille, dessen wüstes lgcnde Erlciureruncz: „Die Back-! Leben sie jedoch bald zur Trennung nöthigle. Sie richtete sich > Soldaten gcsnndcn worden, sie! in ihrer neuen llnabhängigleit nun zu Rom gar bürgerlich ein, m Tornister, weil sie genau das j und verehelichte sich mit dein Piauvsortehändlcr Angclini. Sic
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