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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 05.05.1905
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1905-05-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19050505027
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1905050502
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1905050502
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-05
- Tag 1905-05-05
-
Monat
1905-05
-
Jahr
1905
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sncheit verschiedene Wertsachen g e. und bei dieser Geleautzeit —. - , stylen. Vor dem Diebe, der noch weckerhur auftreten dürste, —d^ie'Ärbeber des Köstttzer Automobtlunsalles. durch den a« »wetten Oftcrsrtertaa die vreiiälirigr Tochter Anna de» Tuch- achers Schnreter überfahren und getötet und eine Schwester " wer verletzt wurde, sind, wie bereits mitaetellt, Sefrtzer des Automobils, der RechtSanwalt Dr. . in Berlin, erklärt: „Das Unglück ereignete sich am »weiten Osterseicrtage mittags l'/, Uhr in Kostitz aus leerer Fahrstraße, wahrend dir Seitenwege von Spaziergänger» belebt waren. Wir passierten den sausten Abhang einer Erhöhung und rollten die Fahrstraße mit geringer Geschwindigkeit, etwa 25 Kilo meter die Stunde, hinab. Zunächst lies uns ein OiährigeS Mäd chen. die «chwesler des gelötete» Kinde-, in den Weg. Ter Chauffeur bremste, und dl« Kleine kam glücklich über den Fahr» dcupm Später hatte meine Frau, dir neben dein Chauffeur sah. die Empfindung, als ob ein zweites Kind die Strohe kreuzte und von dem Automobil angerannt worden wäre Sic ries dem Chauffeur zu: „»alt! Halt!" Der Chauffeur aber schrie ihr ent gegen : „Ich werbe mich doch nicht totprügeln lassen!" und schlug ein fluchtähniiches Tempo an. Meine Frau versuchte nun, ihn von der Lenkstange weggidrängcn uird diese selbst in die Hand zu bekommen. Bevor dies aber gelungen war und der Aufgeregte wieder «in normales Tempo eingeschaltet hatte, waren wir schon mehrere Kilometer von Kostitz entfernt. Der Chauffeur beruhigte uns nun: Es wäre auch dem zweiten Kinde nichts passiert: es sei heil davonaekomnien, er habe sich aber nicht von der Menge ver prügeln lassen wollen. Da wir gesehen hatte», dah die Straße stark belebt war, das Kind also in keinem Halle hilflos geblieben wäre, gaben wir uns zufrieden. Mt am 1. Mai habe ich durch die Presse Kenntnis von dem Un ndigcn S> „ -iialück erhalten und sofort der zu ständigen Staatsanwaltschast in Gera lReuß) Anzeige e »stattet, —*In der Aula der Fürstenscknle St. Afra in Meiden wurde Mittwoch früh daS neue Schuljahr mit einem besonders feierlichen, für die Geschichte der oltehrwürdigen Anstalt wichligen Aktus eröffnet ' ' " ' ' . Liedes: „Lobe der Schule und des Schulkollegiums Herr Professor Ln Türk in einer längeren Rede den cm die Stelle des Geheimen Studienrätcs Dr. Peter berufenen neuen Vektor, Professor Tr. Heiir Johannes Porsche!. Nach eine», Borliage des Sänger- chors betrat Herr Rektor Dr. Voesckel das Rednerpult, um, anknüpsend an das Psalmwort: „Ich hebe meine Augen aus zu den Bergen, von welchen mir Hilfe kommt", un» mit feinsinniger Erklärung der beiden Inschristen über den Portalen der Fürslen- schul«: „Okristo, kstriae, tdtuckiis" und „8sperc> uucka" über die Aufgabe einer solchen Anstalt, über den Geist, in dem die ^.schehen müsse, und über das Ziel, dem alle zusireben auszusprechen. In warm empfundener Ansprache . , der neue Leiter der Schule au das Lehrerkollegium, das er schon am Tage vorher im Snnodalzinnncr begrüßt gatte, und an den Schülereötus. aus den die wohlgemeinten Worte sicht lich tiefen Eindruck machten Der r'rrniu.-» oir>n> um gab lsicrauf der Gesinnung der Schülerschaft durch Gelübde und S-egenswunich kurzen Ausdruck. Sodann wurde der neu eui- trelende Philolog. der die durch Abgang des Professors Dr. Schwabe rin Lehrerkollegium entstandene Lücke auSzuiüllen vom Ministerium noch Asra berufen worden ist, Dr. Phil. Hermann Arthur Alfred Engelmann, vom Rektor ln sein neues Amt ctngewiesen. —* In Sayda starb am 2. Mai nach monatelongem schweren Leiden der besoldete Stodtrat und Stellvertreter des Bürgermeisters Herr Ernst Wilhelm Macke, ein Man» der rastlosen und unermüdlichen Arbeit, der sich um das Wohl der Stadt und die Hörderung städtischer Interessen große Per. dienstc erworben hat. — Amtsgericht. 'Die etwa 50 Mal vorbestrafte Ge legenheitsarbeiterin Emilie Sophie Kühn geb. Gersdors wurde kürzlich in Frredrichstadt von einem Gendarmen unter dem Ver dachte des Vagabondiercns angchalten und beleidigte bei dieser Gelegenheit den Beamte». Ihr umsangreiches Sündenregister wird noch um 6 Wochen Gefängnis bereichert. — Das 16jährige Dienstmädchen Martha Elisabeth Kochel aus Kamenz hatte sich hier einem liederlichen Lebenswandel hingegeben, der sie schließ, ltch zur Diebin werden ließ, trotz der vielfachen g.itcn Er mahnungen ihrer rechtschaffenen Ellern, denen sic immer mehr Kummer bereitete. Bei den Ausbrüchen, die sie an das Leben stellte, kam sie mit ihrem Lohne nicht aus: so kam c». daß sie ihren Stubenaeuojsinnen binnen 16 Tagen 66 Mk. enttvendete. sowie auch einige Wäsche- und Kleidungsstücke. Sie erhält 6 Wochen Gefängnis. — Der Arbeite, Friedrich Wilhelm Stumps batte bis vor kurzem mit <iner Witwe ein Verhältnis unter halten: nachdem dasselbe in die Brüche gegangen war, holte er von deren Waschfrau zmn Reinig«» gegebene Wäsche heimlich ab und sicherte sich auf diese unrechtmäßige Weise einen Vorteil, den er mit 2 Wochen Gesänonis sichnen muß. — Der Arbeiter Karl Heinrich Zettwitz ans Stetzsch erregte am 13. v M. hier an» der Sckicfferstraße durch Verstoß gegen 133 de» Reichsstraf, ocsetzbuchs öffentliches Aergernis. Seit jenem Voraangc be- nndet er sich in Untersuchungshaft. Auf Arund der Ergebnisse der in geheimer Sitzrmg erfolgten Beweisaufnahme wird auf 6 Wochen Gefängnis erkannt. KvaNerttand der «Alve unv Malvan. Budwets Prag Pardubitz Mesirik Leitmeritz Aussig Dresden 3. Mat ch «! sekilr -t- 110 -b 86 -«-73 ch 126 — 30 1 Mai ch so fehlt -t- iro ch 96 -t- 82 -i- 137 - 93 Kur Lage iu Rutzland. Der Revieraufseher Alexejew in Moskau, der vorgestern von einer Volksmenge angegriffen wurde, die bei seiner Verfolgung eine Restauration schwer beschädigte, hat sich erschossen. In Warschau wurde ein Polrzeibeamter aus der Stratze von zwei Unbekannten überfallen und durch Reoolverschüssc verwiurdet. Die Angreifer entkamen. — 'Der von der sozialdemokratischen Partei Polens und Litauens veröffentlichte Ausruf verlangt den allgemeinen Aus- stand als Beweis, dah die am Montag erfolgte» Zusammenstöße mit dem Militär den revolutionären Geist geweckt und die Tat kraft der Partei nicht gebrochen baden. Der Audstand ergriff alle Fabriken Ter Straßenverkehr ist wie gewöhnlich. In Kalisch wurden drei Israeliten verhaftet. geworfen. In Lodz wurde der Polizei-Revieraufseher Poniatowski auf offener Straße durch vier Schüsse, die mehrere Personen am ihn abaabe». tödlich verwundet. Aus Tiflis meldet die Petersburger Tclegravhen-Aaenkiir: Als Kosaken, die in dem Dorfe Saraconi einen gewissen Dmitri Ghetia, einen bekannten Agitator, verhaften wollten, sich dem Hauic näherten, in welchem sich Ghetia mit mehreren Begleitern «nffhielt. wurden sie. wie dor Gouverneur von Kntais meldet, mitGewekrschüiiencmpsangen. Die Kosaken inachten ebenfalls von der Waffe Gebrauch: Ghetia wurde ge tötet, seine Begleiter entkamen. Tagesgeschichte. Lar Reis« des Saiserpaares wird noch gemeldet: Die Kaiserin unternahm gestern kn Vene- X Die Konferenz des engeren Ausschusses zur Vorüe- ratung der Betriebs mittel-Gemeinschaft, die am Sonnabend in Freiburg i. Br. unter dem Vorsitz des preu ßischen Vertreters, Geheimrats Hosß begann und am Montag abend endigte, nahm einen in jeder Hinsicht befriedigend laus. In den wichtigsten Fragen wurde uebereinstrnun zielt. Pie Ergebnisse werden der End« Mai slaiiü Konferenz sämtlicher Regicrungsverlreler zu weiterer V und Beschlußfassung voraeleqt. Am Sonntag wurde teilung der „Köln. Ztg. , erne gemeinsame Fahrt v insicht befriedigenden Ver >rde Uebereinftimmuug er- ta stundenden Beratung nach Mit- . „ ^ . nach Baden- weilcr unternommen, wo die badische Regierung im „Römei* bad" dem Ausschuß ein Frühstück anbot, und aus den Blauen, wo d,e prächtigste Alpen-Fernsicht bewundert werden konnte. Am Montag wurde noch der Freiburger Güterbahnhos besichtigt. X In Velbert lpreußijcher Regierungsbezirk Düsseldorf! wurde von 16 Firmen 300 Gießern oekündigl. Die Firmen wollen nicht aus die Unterhandlungen über den neue», von den Gießern ausgestellten Tarif sich einlassen. X Frankreich. Der König von England Halle gelten, während eines Frühstücks, das ihm zu Ehren beim Marquis Breteuil slattfano. ein« längere Unterredung mit dem ebenfalls als Gast anwesenden Minister des Aeußer» De leas sä. X Präsident Lonbet ist nach Montölimar abgereist. X Serbien. In Belgrad verhinderten streikende Arbeiter einer privaten Anstalt für Offiziersunisormierung die Streikbrecher an der Arbeit. Die dagegen cinschreitende Polizei nahm vier Verhaftungen vor. Zahlreiche Arbeiter traten für die Verhafteten ein. Die Polizei gab sic wieder frei, worauf die Menge sich zerstreute. X Amerika. Der Präsident der amerikanischen Abteilung des in Washington tagenden internationalen Eijcn- bahnkon gresscs wies in einer Ansprache daraus bi», daß aus »ei» Kongreß zum ersten Male Deutschland uiid Kuba durch Delegierte vertreten seien. George Westinghwise hob her- vor, daß ein neue- Zeitalter für die Eisenbahn bevorslehc, infolge der Ersetzung des Damvses durch die Elektrizität. X In Chicago wiederholte» sich die gewalttätigen Szenen beim Aus st anddcr Fuhrleute unb es trugen sich einzelne ernste Straßenkrawalle zu. In mehreren Fällen kamen Kämpfe zwischen den Unionisien unb Streikbrechern vor und verursach- ten Paniken in den belebten Straßen. Die schwarzen Kutscher schossen in einigen Fällen auf die Volksmenge, die ihre Wagenzüge in den Straße» anariff. Tie großen Bnreau- gebände haben an dem Mangel an Koblcu- und anderen Zufuhren zu leiden. Tausend« Tons von Nabrungsniilleln verderben aus den Bahnhöfen. Wie verlautet, Kai sich ein Mitglied des Ber- bandes der Arbeitgeber mit dem Ersuchen zu den, Gouverneur begeben, zum Schutze der Angestellten Mi'iz zu beordern. Die Polizeibehörde gibt an, bisher seien drei Leute getötet und über 160 verwundet worden. Vermischtes. ** Im Regierungsbezirke Oppeln wurden während der ersten Aprilhässte 4o7 Erkrankungen und 212 Todesfälle cm Ge nickstarre angezeigt. ** Die „Neue Freie Preise" meldet ans Wien: Während der gestrigen Vorstellung der „Zailberslöte" in der Howper ver tagte wegen Kurzschlusses die Bühnende leuch l u n g und em sich verbreitender Brandgeruch drobtc eine Panik zu verursachen. Direktor Mahler eilte aus die Bühne und suchte aus das Publikum beruhigend cinzuwukcn. Durch Nuffchalttnig gelang die Wiederbelcuchtung der Bühne, woraus sich das Publi- lum beruhigte. * Die umfassendste Ausstellung von Nelson N el i g u i e n , die je zusammmigebrachi wurde, wurde am 1. Mai in der „Ronal United Service Institution" in London eröffnet. Diese Ausstelluna leitet die H u n d e r t s abr ^ ^ j c r der Schlacht bei Trafalgar, am 21. Oktober 1865, ei», durch die Großbritanniens Seeherrschast begründet wurde. Fast alle autventiichen Reliquien sind in dieser Ausstellung vereinigt, die kostbare Lammlung aus dem „Greenwich Hosviial", die Schätze äus Schloß Windsor und Briete und Gegenstände, die sich in Privatbesitz befanden. Vielleicht das grüßte In e ene wird der Nock erregen, den Ncsson in der Schlacht bei Trafalgar trug. Unter dem rechten Epaulett sieht man noch das vielfach ausgezackte Loch, durch das die todbringende Kugel in seinen Körper drang. Da ist auch sein Schwert, das er beim Angriff auf die Insel Teneriffa schwang, damals, als er seinen rechte» Arm verlor, sein dreieckiger Hut. das goldene Instrument, das nach dem Verlust seines Armes für ihn angeiertigt wnrde, und das chm beim Essen nun als Messer und Gabel zugleich dienen mußte, der Waschtisch und Spiegel, den er an Bord der „Viclory" gebrauchte, Ebrendegen, Briefe und verlchicdene Kleid,nigsiluckc. An hervorragender Stelle ist auch der Großmast der „Victor»" auigcrichtet. an dem ebenfalls noch das Loch der todbringenden Kuge^z» sehen ist. Interessant ist außer verschiedenen Brunen und Tagebuchstelleit auch das Kodizill zu Nelsons Testament, das er wenige Stunden vor seinem Tode „angesichts ^cr vereinigten Flotten Frankreichs und Spaniens, etwa zehn Meilen davon ent fernt" ciussetzte. * A u f be i H v h e d e s H i m al a y a Die höchste Berges böbc erreicht zu haben^ die je eines Menschen Fuß betrat, kann sich der bekannte Reifende A. Henry Savage Landor rühmen, der im September 1899 die Lumpa-Spitze, einen der höchsten und unzugänglichsten Gipfel des Himalaya-GebirgsS, bestieg und über dieses schwierige Unternehmen nun in „Harpers Weekly" berichtet. Mit zwölf erprobten und kräftigen Begleitern begann er den Ausstieg nach der Lumpa-Spitze, die nähe an der Grenze von Tibet im Bezirk von Nepal liegt. Es halte ck und Graf und Gräfin, Jasini. Der Kaffer empfing am Nach ' di " odö' Ebhcnd. Abends wuide dem Kaffer öerrnade von einem reich illuminierten mittag den Architekten und der Kaiserin eine Prahm au- dargebracht X Deutsches Reich. Der deutsche Kronvri», hat de« Herzog Karl Theodor in Bayer», sowie dessen M»nze Familie zu seiner Hochzeit «ingeladen. Bekanntlich war der Kronprinz wiedmcholt in Wildbad Kreutz und in Tegernsee al- Gast de- Herzogs. Ob dieser der Einladung folgen wird, aber noch von besonderen umständen ab. Sein ab Herzog Ludwig Wilhelm, der al- Leutnant beim ^ legers-Regstnent in Dieuze steht, hat di« Einladung bereit- a» genommen und wird voraussichtlich KrvMhrer Kur, zerflatlernden Schleiern erschien ein Heller und klarer Himmel wie ein günstiges, hosfnungweckendcs Zeichen für das Unter nehmen. „Wir waren noch nicht lange gewandert," so erzählt Savage Landor. „und klommen den Hauptgletscher hinan, als uns wieder eine dickte Ncbelmasse umzog und unserem Streben Verwirrung und Mühsal entgegensetzt dichter und dichter lastete der Nebel aus uns, je höher wir den Gletscher Hinanstiegen. Dicht aneinandergedrängt. tasteten wir uns vorwärts und machten omd an Gruben undGletschcrspaltenHcllt, bald krochen wir über Geröll und Eis mühsam fort. Wir waren nicht aneinandergcseilt. da mit nicht ein Mann die anderen mir sich fortrcißen könnte. Außerdem ist das Seil ein großes Hindernis sür den Bergsteiger und erschöpft nutzlos seine Kräne, indem es die Freiheit seiner Bewegungen hemmt. So kamen wir langsam vorwärts über entgcgcngelagertc Wälle von Eis und Schutt, die von Nord westen nach Südosten sich hinzogen^ endlich, etwa i» einer Höhe von 15 400 Fuß über dem Mecresipiegel. hörten dien einzelnen Wellen entgegenstehender Gletschermassen aus, und wir sahen uns, da die isonnc durch den dichten Nebel brach und grelle Strahlen auf das Bild über uns warf, vor einem enä an- einanderliegenden Wald hoher Spitzen. Zu unserer Linken reckten sich stelle Gebirge aus grauen Felsen: au» unserer rechten Seite dehnten sich flachere Risse »nv Schluchten, meist von dichtem Schnee bedeckt. Wir erreichten nun dos halbmoiid- förmige Lumpa-Becken, das von einer Mauer schneebedeckter Gebirge umlagert ist, aus der wieder drei höchste Spitzen hcr- ausragen. Ein Windstoß zerriß die hängenden Nebel, so daß sie wie ein Vorhang aus dem Theater sich spalteten, und nun breitete sich in vollem Sonnenscheine dieses erhabene Panorama vor uns aus. Jetzt wandten wir uns der 23 490 Fuß hohen Lnmpaspitze zu, zunächst mzf dem Gletscher weiterwandernd, dann uns aus einem höchst unsicheren und gefährlichen Terrain fort bewegend, aus dem fortwährend ungeheure Schlünde gähnten, tiefe Abgründe sich öffneten und kleine Risse sich zeigten, lieber riesige Schneeselder ging min der Weg, wo stete Fähr«M,'se lauerten. In einer Hohe von 20000 Fuß überfiel einige meiner Leut« di« Bergkrankheit, so daß sie kaum noch folgen konnten. Sie bluteten stark au- der Nase und wurden von so hef tigen Schmerzen erfaßt, daß ich sie ziirücklassen mußte. Nur vier Män sich in guter l der Boden und tchie» unter unleren Füßen stürzte nieder unter unseren Tritten, gewaltig, Felsblocke lösten sich und einer traf emen der Leute so stark, daß er mehrere Fuß weck von der Wucht d«S Anpralls geschleudert wurde und heftige Beulen und Erschütterungen davontrua. Aus einmal löste sich och über uns etwa-Schnee loS und stürzte in rasender Schnelle «der: tausend kleine BKe folgten nach, sie schwollen an. fitS« «vier dvcklen Masse, wtz dicht weben Ms donnerte eine Lawine zu Tal gerade in der Rich-nna, nach per di« zurück- gelassenen Leute sich gelvandt halte». Nie werde ich die A»a» vergessen, die mich erfüllte, als ich so umiciiuUc» rwch oas U»- geheuer wachsen und mit einem atemraubenveu .Luftdruck nn mir vorüberbrausen sah. Erleichtert atmete ich cuil, als ne^aiich an den Leuten unten vorübcrying. Als wir endlich die Spitz dieser ansteigenden »Fläche erreichten. Manien wir zu einem Grn>. der jo schmal und so scharf wie die Spitze eines Messers gegen den Himmel sich abhob, seine Seiten stürzten >o iah hcruttlm. daß selbst kein Schnee aus ihm halten konnte. Wir mutz»» hinüber, und jo balancierten wir denn darüber hin, fair w zreiltänzer. aus einer Kante, die höchstens einen Fuß-breit wa Abgründe von vielen tausend Fuß zu jeder Seite. Obwohl o> - Grat nur wenige Fuß lang war, schien uns sein lleberjchreiic» Ewigkeiten zu dauern, denn wir wußten, daß ein einziger. Fco! tritt uns Herabstürzen lassen würde, zu einer formlose» Ma'ie zerschmettert, und die dünne Lust erregte außerdem Schwinde im Kopse, beengte uns die Brust und ließ uns noch ickwere' und qualvoller atmen. Der Herzschlag wurde so unregelmas.'v und kam in so starken plötzlichen Schlägen, oaß meine Leute naw, der Anstrengung halb ohnmächtig hinsielen und sich erst nac» einigen Minuten wieder erholten. In einer Höhe, von 220öO Fuß zeigte» sich noch beunruhigendere Symvlome. Erbrechen und lo rt währe „des Nasenbluten stell!« sich ei». Die Leute klau ten über ein heftiges Hämmern in alle» Gliedern, vor allem eni Pochen in den Schlafen, ein Sausen in den Ohren, daß sie meine Lliminc kaum vernehmen konnten. Bei 23 000 Fuß Höbe bekam auch ich heftiges Nasenbluten, aber es erleichterte mich, nabm mir den beklemmenden Druck von der Brust. Doch unsere Er schöpfung war unbeschreiblich. Obgleich der Ausstieg nun leichier war, schleppten wir uns doch nur mühsam hinan. Die Glieder waren so schwer wie Zentner Blei und zogen uns nieder: Anstrengung, die Beine zu heben, war io groß, wie lonn kaum die Zurücklegnug einer großen Wegstrecke Ich hätte lieber den steilsten Giosel ersteigen wollen, als in solcher Hove auf einer säst ebenen F'äch« mich sortbewcgen. Einem meiner Leute, den, krästiasten unter ihnen, vlaklc cj» Blutgefäß, wenige Fuß vom Ginscl cniferiil, er wand sich in Schmerzen, und obwohl cs uns gelang, ihn berunterzubrinaen, ist er schließlich doch daran ge storden. Endlich sianden wir aus der Spitze, 23 490 Fuß hoch, so hock, wie me ein Sterblicher je gestanden. Ui» uns reine, klare, Helle Lust, unter uns Nebel und Wolken, ungewiß wogend: neben uns ragten einige Gipst' wie masesigiischc weiße Inseln in die Höbe: tiefe Stille in den senkrecht niederstürzcnden Abgründen, nur stlleu das Donnern einer herabbraniendcn Lawine, die in der Nahe unter uns entstanden. Wir setzten uns nieder und ruhten aus, was uns unbeschreiblich wohl tat. dann schrieben wir unsere Namen >n einen Stern und aßen Schokolade und Pastillen von Fleischertrakt: hieraus begannen vir langsam den Abstieg." SchMbtlvesiunken. Norddeutscher Llo >, d. IMitgeteilt von Fr. Neemeniian», Gcncral-Agenmr, Peager Lirahe IS > „ctzera" 3. Mai Lsiard „aff. „Norm 1. Mai in Nagasaki angck. „Preußen" 3. Mai in Schanghai aiiack. „ScharnI orsl" 3. Mai i» Lue; angek „Prinz Lcinrich" 3. Mai in Suez angek. „Halle" 3. Mai van Ecmios abaeg. „Lobemollcrn" 3. Mai von Alerandrien obgeg. „Schleswig" 3. Mai von Marseille abaeg. „Olden- bura" 3. Mai in Necniel angek. „Main" 3. Mai von Baliim-we abgeg „lloln" 3. Mai in ctzalveiion angek. „Kaiser Wilhelm II " 3. Mai voi Cberboura abgeg. „Wüezburg" 3. Mai von Vigo abgeg. „Kaffer Wilbelm der ltzrotze" S. Mai in N-wvork angek. „Darmliavi" L. Mai Quessantvass „Paiiern" 3. Mai von Penang abgeg. „Cyemnib" 3. Mai in Bremerbaven angek. „Piinz-Regcnl Luüpol»" 3. Mai in Antwerpen angek. Schulschiff „Hmogin Sophie Ckarioti." 3. Mai Lttard paff. S a »i b i, r g ül »i« r i k a - 2 rn i «. „Prinz Joachim", von Mexiko. 1. Mai von Lava»» über Lornna, Havre und Dover nach Sainburg ab aeg. „St. Tbomas" 2. Mai in Lavana angek. „Markomannia", na» Web»,dien. 2. Mai Dover pass. „Prinz August Dilbelm", nach Lavana und Meriko, 2. Mai von Coruna abgeg. „Mecklenburg", nach Westindien, 2 Mai Qucffani Creach pass. „Sevilla", vom La Plata, 3. Mar aus der Eibe angekommcn „Amazonas", von Westindcn, 2. Mai Lizard »alstert. „Calabria", von Destindien. 3. Mar Dover passiert. „Ambrta", nach Ostalien, 2. Mai Maiia passiert. „Bolivia", nach Westindien. 2. Mai Ponta Doarncl paff. „Dacia", vom La Plaia, 2. Mai von St. Vincent abgeg. „Prinzessin Victoria Luise" 2. Mar von Cagliari abgeg. „Savoia" I. Mai in St. Thomas angek. ..Schwarzburg" S. Mai von New Orleans »ach Lamlmrg abgeg. „Palagonin", »ach Nordbrasilien, 2. Mai in Lissabon angek. „Allemannia", von Newpork, 2. Mai Lizard vass. „Scrbbi" 2. Mai von Longkong abgeg. „St. Jan", von Kovrn vagen, 2. Mai Vrimsbiitlclloog pass. „Cberuokia", von Weftinbien, 2. Mai au» der Eibe augek. „Nuinantia" 1. Mai von Longkong abgeg. „war ibago", von MiUelbrasilien, 2. Mar Dover pass. „La Plata" 1. Mai in Buenos Aires angck. „Sicilia", nach dem La Plata, I. Mai in AM- weipen augek. „Liwania", nach Messt,Wien, 2. Mai von Cuxhaven abgeg. „Polpuesia", von der Westküste Amerikas, >. Mai in Lavr« angek. „Rau- plia", vag, der Westküste AmenkaS. 1. Mai von Cadiz abgeg. „Sambia", vo» Ostasien, 2. Mai in Havre angek. „Silesia". von Ostalien, I. Mai von Penang abgeg. llnion - Castle - Linie. „Walnrer Castle" S. Mai aus Ausreise in Madeira angek. n frivät-- öesprechungen Heute abends > sV Mr» ?robe rur 8mM6 sin »Gewcibcliaus", Ostm- Allee lgrvßec Saal). Die im Rittidlchleiven Nr. 2 bekannt gegebenen Noten mit- driiiaen. Ter BuudesauSschust. Werkmeister »Ser Vorarbeiter fmTitruiöbel-Branche.wclchei mit dieser vertrant ist und zeick »e» kann, gesucht. Zeugnisse und GehaltSansvrüche iind den Gesuche» beizumgen. Offert, nick O. -L3LV i„ die Erved. d. Bl Offene 8fe!Ien. zur Bearbeitung von Schwarz- glas Platten »ach Württemberg gesucht. Eintritt si'si'rt. Off. u. «. 4.11« Epp- d. Bl. erb. Serucht wird ein juv§sr LkLüv. pcifrkter Stenograph, aus der Tapisserie, od. Strumvs- wcnen - Branche. Antritt 1 Juni. Anmeldungen init Zeugnissen event. Photvgr. k. st»I» Wied. Avlssoo. (vcch.l. mit gnieii Zengnisien, sin j.h Mai, 1. Juni und l. Juli «csucht. Perlon!. Voistellimg Bedingung Hermann Massig. 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