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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 18.02.1909
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1909-02-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19090218011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1909021801
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1909021801
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1909
-
Monat
1909-02
- Tag 1909-02-18
-
Monat
1909-02
-
Jahr
1909
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 18.02.1909
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vrsscinsr ösnk Xkllentcapilal unä keserveL 231'/-° EU. Klarte. Vspositen-L^en ullü Heckttl-Loiilortz.' Vroackov-ch... Louis ckollapa-Strass» S „ „ kragiar St«»»«» 8S :.: vrsaüon-dk., Lantanar Strasss 8 :.! dlaiasar» unck Lött-solronbracka :.: :.: :.: v»l elulaLeu, Founbiuv nur Vorrinsun? :.: Kelie^le-H^iläelii, XriFnung von 8ctn-Mi«--niun. dH «I lp»ptvre, ^n- unü Vv tlitul, It«IeU»uutt ILialüsung uuä Vsrnortun^. Lut'bö^adriwb vtlftner u. rersoiiliessbiuet. aut all« llaal'tplatrv «ler VVe-Ii. vertliches und SSchfischeS. — I« einer öffentlichen versa»»!«»« ftiibttfcher Ar« veiter tm „Odeum" wurde am Dienstag abend folgende Resolution angenommen: «Die am 16. Februar 1909 zahl reich versammelten Arbeiter aus allen Betrieben der Stadt Dresden sind nicht damit einverstanden, daß di« Erledi gung ihrer bereits im vorigen Fahre durch die Arbeiter- „usschüsse vertretene» Anträge auf Lohnerhöhung nnd Ber- türzung der Arbeitszeit wiederum verzögert werden soll. Die Versammelten richten deshalb an de» Rat und das Stadtverordnetenkollegtum das dringende Ersuchen, ange sichts der unbedingten Notwendtgkeir einer wesentlichen Lohnerhöhung die dazu notwendigen Mittel bcreitzustcllen, damit den Anträgen der Arbeiter in allernächster Zeit voll entsprochen werden kan». Das Bureau der Versammlung aber wird beauftragt, diese Resolution unverzüglich den beiden städtischen Kollegien zu unterbreiten." Auszeichnung von Arbeitern. Das städtische Ehren zeugnis erhielten als Anerkennung für länger als 25 Fahre in einer Arbeitsstelle treu geleistete Dienste seitens der Stadtverwaltung verliehen: der Arbeiter Karl Richard Mehlhorn, bei der Firma Mohren-Apotheke. Gebr. Ltrese- mann. der Schuhmacher Foseph Praschel, bei Herrn Schuh- machermeister Ernst Paul Kehler, und der Bauführer Friedrich Ernst Hallfahrt, bei her Firma Hermann Liebold, Fgbrik für Passer-, Gas-,- Zentralheizungs- und Lüstniigs- anlagen aller Losteme, sämtlich hier. — Oefsentlich« Vorträge in der Städtische« Gewerbeschule, Ditreritrahe <5. Im großen Auditorium der Städtischen Ge werbeschule finden sechs öffentliche Erperimentalvortrüg« statt üher „Sichtbare und unsichtbare Strahlen", l. Allgemeine Betrachtungen über die Wellcnnatur der Strah len. Ausbreitung, Reflexion und Brechung. 2. Das sichtbare und unsichtbare Spektrum. Licht und Farbe. Die Ziele der Leuchttechnik. 8. Die Erscheinungen der Interferenz, Beugung und Polarisation des Lichtes. 4. Elektrische Wellen. Beziehun gen zwischen Licht. Magnetismus und Elektrizität. 5. Elektrische Entladungen in verdünnten Gasen. Kathoden-, Kanal- und Wntgenstrahle». ti. Die radioaktive Strahlung. Neue Anschau ungen über die Natur des Stoffes nnd der Elektrizität. Vor tragender ist Herr Oberlehrer Ingenieur Benisch. Die Vor träge werden Freitags abends von ft—9 Nhr, gehalten, und zwar am IS., 26. Februar, 5., 12.. IS. und 26. Marz. Der Zu tritt ist unentgeltlich: es wird nur eine Einschreibegcbühr von 1 Mark erhoben. Teilnehmerkarten können in Empfang genom men werden im Schulamt. Breite Straße 79, 2. Obergeschoß, Zimmer 1». oder in der Kanzlei der lhewerbeschule, Dürerstraße Nr. 45. 1. Obergeschoß. — Zum 7i)jäl,rigeu Fubiläum des saltens Tierschntz- vereius am 22. Februar können zu der Festtafel, die sich dem Aktus anschlieht, noch Zeichnungen in der Geschäfts Kelle, Augustnsstraße ft, >., und im Zoologischen Garten be wirkt ivcrdeu. Bei dem Familienabende, der Punkt 7 Uhr beginnt, unter Mitwirkung der vollständige» Kapelle des Leib-Grenndier Regiments, werden die muiit.ttischen nnd deklamatorische» Vorträge fast ano'chließlich von Vereins- Mitgliedern geboten. Mitmirlende sind die Damen Frau Schriftstellerin Kunde, Frl. Gen. Klaebe. Reinecke, Schaar- schmidt, Olsen und die Herren Hvfzahnarzt Hille, Rezitator Kunde und Schauspieler Gehre. Mehrere Gesänge werden mit Orchesterbcgleitilng ausgesührt. — Die H a u s v ä t e r v e r b ä n d e im 1., 2. und 5- Be zirk der D r e i k ü n i g s g e nr c i n d e veranstalten Frei tag, den 19. Februar, abends 8 llhr, in Hollacks Sälen, KönigSbrücker Straße, einen F amiliena b e n d, bei dem neben musikalischen Darbietungen Herr Pastor Heineman» sprechen und Herr Pastor Tischer unter Vorführung von Lichtbildern einen Vortrag über seine Reise durch Palästina und Syrien halten wird. — Sollen die Eingeborenen in de» Kolonien unsere Silanen oder unsere Brüder werden?" lieber dieses Thema wird Mittwoch, den 24. d. M.. abends 8 Uhr, in Hollacks Saal. Königsbrücker Strahe 19, Herr Pfarrer- Paul ans Lorcnzkirch. der bekannte sächsische Missions- schriftstcller und einer der besten Kenner der Kolonial- mission, sprechen. Der Eintritt ist für jedermann frei. — Ludwig Richter-Lichtbilder werden Mittwoch, den 3. März, Uhr abends, im Saal Räcknitzstraße 7. vorge- sührt. Frl. Ndathilde Löber wird die Bilder mit passen den Gesängen begleiten. Den einleitenden Vortrag Hält-Herr Pastor Lie. Schuster. Eintrittskarten st 25 Psg., reserviert zu ! Mk. sind zu haben bei dem Veranstalter, Ehristlicher Verein junger Männer, Ncnmartt, und Fustus Naumanns Buchhandlung. Wallstrahe 0. — Bereinsnachrichtcn. Fm Evangelischen Ar beiterverein zu Dresden iGeiamtverein) spricht beute abend ^9 Uhr in Hollacks Saal, Königsbrückcr Straße 19. Herr Pastor Schmidt. Dresden-N., über das Thema: «Der Zweck des menschlichen Lebens". Ter Ein tritt ist für jedermann frei. An den Vortrag schlicht sich freie Aussprache an. — Fm Verein Sächsischer Lokomotivführer, Elektrotechnisches Institut der König!. Technischen Hochschule, Helmholvstraße 9. 1., hält heute abend 7 Uhr Herr Geh. Baurat Professor Dr. Ulbricht mn«n Bortrag über „Die Entwicklung der abschließenden nnd warnenden Signale". — Der W i t w e n - V e r e i n Dresden feiert heute abend ft Uhr in der «Centralhalle" sein 15. Stiftungsfest, bestehend in Konzert, Vorträgen und Ball. — Fm Deutsch-Oe st erreicht schcn Tou risten-» lub> hält heute abend V^9 Uhr in den «Drei Raben" -Herr Erich Thiel einen Lichtbilder-Vortrag über seine Reise in Schwede», Finnland und Rußland. — Tie Frauenortsgruppe Dresden des Vereins zur Erhaltung d e S T e u t s ch t n m s im Auslände hält heute von 4 bis 6 Uhr in den «Drei Raben" eine Zusam menkunft ab. — «Unser« Ewtgkeitshossnung" — über dies Thema wird Herr Pastor Freiesleben heute abend Uhr im Striescncr lyemcindchauie, Schandauer Straße 35, sprechen. — Heute abend ftst9 llhr veranstaltet die N c u c G c s e l l sch a s t für hygienische Aufklä rung einen wissenschaftlichen Vortrag über „Staatcn- bildende Tiere", verbunden mit einer Reihe von Lichtbil dern. Der Vortrag findet im Hotel „Stadt Petersburg" statt. — Bictoria-Lalon. Das ausgezeichnete Februar-Pro gramm wird Sonntag, den 28. Februar, zum lebten Male vorgeführt mit folgenden Künstlern und Spezialitäten: der Fesselkürrstler ans offener Bühne und Muskel-Phänomen ..Mr. Novdini", die Eanilibristen „The Uessems", die leben den Bronze-Statuen F> Olympiers", die originellen Knnst- radsahrer «The Blcckwenns", die schönen Kalifornien»»«» Ltsters TelsedoS in ihren mexikanischen Tanz-Kreationen, der Humorist Brandt n. a. in. — Ebenso verabschieden sich im Tunnel-Äabarett am Ende des Monats der Konscrenzier Tyrkowski. Resall, «der kleine Otto Rentier". Frl. Pia de Morro und sämtlich« engagierte Rnnstkräit«, da am l. März auch im Kabarett ein neues Ensemble austritt. — Ans Bühlau wird uns geschrieben: Die Woh nungsnot in unserem waldumrnuschten Heiücdvrse Bühlau hat einen derartigen Umfang angenommen, daß die so sehr nötige Entwicklung unseres überaus gesund gelegenen Villenortcs auf das crnstlichste gefährdet ist. Äohnungsgesuche über Wohnnngsgesuche und keine 'Woh nungen! Das Gemeindeamt kann bei Anfragen nach ycrr- schastlichen Wohnungen im Preise von 1009 bis 1300 Mark gerade drei Wohnungen, die in bezug aus die Geschoßhöhe usw. kaum Len Anforderungen entsprechen. Nachweisen. Gerg-e -q- am Walde «ekegerre Villenviertel ist am wenig sten erschlossen. Aber auch an mittleren Wohnungen für Pensionäre im Preise von 500 bis 600 Mark mangelt es gänzlich, obwohl hierzu schöne Bauplätze an der fertigen Südstraßc baureif dalicgen. Es ist Tatsache, daß tagtäg lich gutsituierte, vermögende Leute wieder ivrtgehen müssen. Bühlau besitzt keinerlei Industrie, hat reine, wunderbare .Höhenlust nnd alle Annehmlichkeiten der Großstadt, als elektrische Beleuchtung, .Hvchdruckwasserleituug mit vor züglichem Gebirgswasser, sowie Kanaliiattv». Sollten sich für dieses äußerst günstige Feld nicht solide Bauunter nehmer finden, die der Wohnungsnot durch den Bau von Wohnhäusern steuern? — Seit !l. Februar wird das Hausmädchen Rosa Elsa Am Ende, welche am 20. Januar 1802 in Freiberg in Sachsen geboren wurde, vermißt. Zunächst bestand die Annahme, daß Genannte ihre Stellung heimlich verlassen habe: da dies sich als »nzntressend hcransgcstellt, wird die Vermißt« von der Gemeindebehörde in R ie d er lüg n > tz gesucht. Das Signalement lautet: Statur mittel, Haare dunlelblond, gelockt, Augen graublau: bekleidet ist das Mädchen mit braune:» Kleid, braunem Untcrrock, hell grauem langem Jackett, hellgrauem Hut mit schwarzem Band, schwarzen Strümpfen und schwarzen Knopf stiefeletten. — Der auf den 7. April fallende RadebergerBieh- nrarkt wird aus den 3l. März verlegt. — Die seit längerem geplante ausreichendere Wasser versorgung von Hohnftein i. d. S. Schweiz, deren Durch führung bisher teils der zu hohen Kosten, teils der mannigfachen Terrainschwierigteiten und der nicht einwandfreien Beschassen- heit des Wassers wegen wiederholt Verzögerungen erleiden mußte, soll nunmehr durch Anlage einer Hochdruck-Wasserleitung aus Krumhermsdorser Gebiet zur Verwirklichung gelangen. Die Herstellung, welche die Einsührnng von Wasserzms im Gefolge hoben wird, ist derart zu beschleunigen, daß das hier im Bau begriffene Erholungsheim des Postunterbeamtenvereins im Bezirke Dresden bis Mitte des Jahres Anschluß an die Lei tung finden tann. Durch diese Wajserzusiihrung wird einem für das Bahnhofsviertel in der wasserarmen Zeit sehr fühlbar ge wordenen Uebelstand abgeholsen werden. Mußten doch die Be wohner desselben monatelang unter beschwerlichen Wege- und Witterungsverhältnissen ihren Wasserbedarf durch Entnahme aus den Brunnen der weitab gelegenen inneren Stadt decken. — Dem immer mehr in Ausnahme kommenden Rodelsport zu genügen, ist hierorts auch die Schaffung einer Rodelbahn von der sogenannten Nnpolconsschanze herab in Aussicht ge nommen. was auch für auswärtige Sportfreunde von Interesse sein dürste. — In Hartenstein brannte am Mittwoch morgen das Wohnhaus des Bäckermeisters Emil Gebhardt nieder. — Der Mannergesangverein in Rieder schlema feierte sein 25jühriges Bestehen. — Die goldene -Hochzeit feierten in Schwar zenberg Herr Clemens Wachsmuth und Gattin in e> treulicher körperlicher nnd geistiger Rüstigkeit. Das Fnbel paar erhielt vvm Kirchenvorstand eine Bibel und von der ori». Schützengesellschait, deren Mitglied der Ehcjnbilar seit mehr als ln Fahren ist, ein Geichenl. — Am Dienstag vollendete» sich 25 Fahre, seitdem der Gemeindeälteiie Privatmann Ernst Roßner in Gries nach bei Schneeberg dem dortigen Kirche,ivorstand als Mitglied angehört. Aus diesem Anlaß wurde dem Jubilar im Beisein des Kirchenovrstauds vom Orispsarrcr, Pastor Eonrad, eine A n e r k e n n u n g s u r l » n d e xs evange lisch lutherischen Landcskoniistoriuws überreicht. — Mittweida, 17. Februar. Mit 1l gegen 5 Stim men gaben die Stadtverordneten ihr Einverständnis zu dem Ratsbeschlniie, Neudö rächen an Mittweida einzuver- leiben. Neildarfchen, von Mittweida durch den Zschvpau- slnß getrennt, hat etwa ft5N Einwohner. Gegenwärtig wird aus Neiidörfcheiier Flur das städtische Elektrizitätswerk er richtet. — Vom Schwurgericht zu Bautzen wurde der 22 Fahre alte Ziegeldecker Emil Max Z i m m c r aus Ober- eunewalde wegen Brandstiftung in neun Fällen zu acht F a h r e n Z u chthans und lOjährigem Ehrcnrechtsverlnst verurteilt. Der Schauplatz >dcr Straftaten des geständigen jugendlichen Brandstifters ivar sein heimatliches Torf, dessen Bewohnerschaft er seit Fnli 1904 in Angst und Schrecken ver setzt hat, io daß Nachtwachen eingerichtet werden mußten. Als Beweggrund seiner Brandstiftungen liat Zimmer ange geben, er habe gehofft, beim Wiederaufbau der cingeäscher- tcn Gebäude Arbeit zu erhalten. — In Gers darf bei Rvßwcin wurde der Kutscher .Hanptmaun überfahren und schiver verletzt. — Militärgericht. Fm Fanuar verschwanden ans einem Schlafsaal des 12.Feldarttllerie-Regiments ein Paar einem sog. alten Manne gehörige Stiefeletten. 'Nach langen Recherchen wurden sie endlich in der Mannschaftssnibe der 2. Batterie entdeckt und der Rekrut Emil Richard Münster als Täter ermittelt. Während der Voruntersuchung bestritt er eine Aneignungsabficht und wollte die Stiefeletten nur weggeuommen haben, um dem Eigentümer einen Slrcich zu spielen. Fn feiner Eigenschaft als alter Mann habe der Eigentümer ihn des öfter« geschlagen und einmal eine Ohr feige gegeben. Tie Untersuchung in dieser Richtung förderte kein belastendes Material zutage. Der Eigentümer der Stiesel stellte jede Mißlmndlung entschieden in Abrede. Das Kriegsgericht spricht den Angeklagten frei, da es sich nicht von einer betrügerischen Absicht zu überzeugen vermag. — Der Husar der 5. Eskadron des 2. Husaren-Regiments in Grimma, Alfred Max Kühne, wurde nach den vorjährigen Manövern Bursche bei einem Oberveterinür. Von seinem -Herrn erhielt er zur Bestreifung kleiner Ausgaben 5 M. Am heiligen Abend wollte er eine Wciünachtsbcicherinrg mitinachen und stellte vorläufig seine Zahlungen ein, nach dem er vorher die Lieferanten uw Kreditgewährung bis noch Beendigung seines Urlaubs gebeten harte. Da er aber vor seinem Urlaubsantritt das Abrechncn vergaß, schöpfte fein Herr Verdacht und erkundigte sich zunächst bei einem Flaschenbierhändler, ob alles beglichen sei. Da der Händ ler verneinte, stellte der Oberveterinär Strafantrag. Der Angeklagte ist geständig, nnd da er die Lieferanten, wie ver einbart. nach der Rückkehr vom Urlaub bezahlt hat, spricht ihn das Gericht von der Amklage der Unterschlagung frei. — Landgcricht. Wegen Vergehens gegen die Konkurs- ordnung nnd Bilanzverschleierung haben sich vor der 3. Strafkammer des Landgerichts zu verantworten: der ftftjährigc Privatus, frühere Gold- und Silberarbciter Wil helm Alexander Heising aus Kötzschenbrvda und der Kausman» Karl Richard Alfred Wätzold aus Kattvwitz. Es handelt sich dabei um den Zusammenbruch der im De zember 190ft in Konkurs geratenen Kreditbank sitr Grund, besitz und Gewerbe, G. m. b. H.. in Dresden. Die Ange klagten werden beschuldigt, Heising als Direktor, Wätzold als Kassierer der genannten Gesellschaft: 1. -Heising allein: .Handelsbücher, deren Führung ihm gesetzlich oblag, so un ordentlich geführt zu haben, daß sie keinen Ucberblick über die Vermögenslage gewährten, 2. Helsing und Wätzold ge meinsam. Anfang 1904. als die Unterüilanz bereits 25 Prozent der Einlagen der Gesellschafter betrug, es unterlasse» zu haben, den «onturs anzumelden, und end lich von 1S02 bis 1906 in den Generalversammlungen und Vvrstandssihunge» über die Geschäftsführung nnd den Vermögensstand der Genossenschaft unwahre Angaben ge macht und Bilanzen verschleiert zu haben. Die Angeklag ten, zwischen denen cs im Laufe der Verhandlung wieder holt zu heftigen Zusammenstößen kommt, bestreite» jegliche Schuld. Ter Tatbestand ist folgender: Fm Fahre 1877 wurde ans de» Kreisen des Dresdner Hansbesitzervereins heraus die Spar- nnd Kreditbank für Grn»dbesitz, Gesell schast mit unbeilhräiikter Hastpslicht" gegründet, die Ge ttviseittclia» aber >89«» unter der Bezeichnung „Kreditbanl für «Grundbesitz und Gewerbe" in eine m. b. H." um gewandelt, von der auch Gewerbtreibenden Persvnnltredii eingeränmt wurde. Nach Wätzvldö Angabe hatten im Fahre 1904 über 70 Mitglieder ihre Anteile von je looo Ml nahezu voll eingezahlt. Fn der »rsprünglicheu Genoiien schast war Helsing seit >877 Kontrolleur. I89l winde er Kassierer, 1897 Direktor der Kreditbanl. Vom 1. Faniiar 1904 bis zum l. April 1905 fungierte Wätzvid ats Kassier«'. Ter spätere Kassierer Goetze ist am 20. Dezember tt«oo flüchtig geworden und bis setzt nicht aiiizniinde» gewesen Wie der Gerichtovvrsitzende vor der Besprechung der einze! neu Anklagcpnnkle bemertt, machen die Geschästsberichie den Eindruck, daß die Gescllschast ansangs gnl prviperiertt. Bvn 1001 a» trat eine besondere Krise ein, woran pielleicln die allgemeine geichästliche Dervule mit Schuld sein wog«. Als dann später auch außerhalb Dresdens gelegene Grund stücke mit Geldern der Kreditbank bclichen wurden, seien die Taxen nicht sorgfältig genug geprüft, die Werte zu hoci, eingesetzt wurde». Unter icharscm Widerspruch .Helsing.- behauptet Wätzvid. daß Heising seinen — -Heisings — Vor ganger vvm Dircltorpvsten verdrängt habe. W. will gegen seinen Willen in den Vorstand gewählt ivnrdeil sei», be reit» im Februar 1904 in einer Vorslaudssitznug aus die unter dem Direktorat Heising cingetretenen ungesunden Verhältnisse aufmerksam gemacht nnd um Enthebung von seinem Posten oder um eine» Wechsel aus dem Direktor Posten gebeten haben. Von 1901 bis 1903 sollen nach W.s Behauptung faule .Hnpvthekcngeschäfte gemacht, zweifelhaft«' Wechselsvrdernngen bilanziert worden sein. H. dagegen führt an, daß unter seiner Leitung nur eine einzige .Hypo thek von 20 000 Mk. gesahrdei, aber nicht ganz verloren worden sei. Hierzu bemertt der kaufmännische Sachver ständige Mäser, daß seit ttlOl tatsächlich sanle Wechselsvrde rungen als gut ivcilergetühri worden sind. F» de» daran' verlesenen Geschäftsberichte» für 1901 bis 1904 wird zwar ans die allgemeine schwierige Geschäftslage hingewiesen, immer aber die Hvsftiniig aus eine gedeihliche Weitereitt Wicklung der Bank ansgesprvchcn. Als Reingciviiinc »igu rieren in den Fahresberichten für ttlOO 27 000 Ml. 15 Proz. Dividende), 1901 14 200 Mi. «5 Prvz.i, 1002 >4 350 M>. l5 Prvzs., 1903 1077 Mk. 12 Proz.). Nach dem Gutachten des Sachverständigen müssen die Fahresabschlüffe als „fristen" gelten, da die Ueberschüsie dnrch Anleihen ans dem Disvtsittvlisivnds und Svezialreservesonds lünstlich vergrößert wurden sind, mindestens mußte den Gesellschaft lern davon Kennlius gegeben werden. Fn den 1077 Mt. Rcnigeivin,, ist ein 'Betrag von 1000 Ml. enthalten, auf den H. nnler Vorbehalt als «stehalt verzichtete. Für 1904 betrug die Uiiterbilanz 38 000 Mk., io daß der Konkurs nnbedingl Hütte angcmeldet werde» müssen. Tie Anmeldung erfolgte jedoch erst im Dezember looo, als Hclstng vvm Diretlor- vosieii zintickgeireten ivar. Bis 1005 waren die Bücher in Ordnung. Für ttio«, stimmten nur einige Konten, 4o Bnchnnge» mußte» nachgetragen bezw. berichtigt wer den. Fn den .Hiivotliekenkonten sehlie» Fahr und Datum der Eiittragnvg, Angaben über Vorbelastung und Art der Hypolhct, das Kassabuch O war ganz verschwunden, im Kastabnch fehlten 40 Blätter. Helling entschuldigt sich damit, daß er als Nichttännnann die Buch'Ulirnng dem Kassierer Goetze überlasten habe: auch seien die Bücher von einem Revi'vr iür richtig befunden worden. Heising wird, wie bereits kurz nntgcieill wurde, zu 1 000 Mark Geldstrafe oder 200 Tage» Gefängnis, Wätzold zu 30 0 Mart Geld» rase oder ftO Tagen Gcsängnis ver urteilt. — Amtsgericht. Der Aiitvinalenausftellcr Emil Oskar G ü ii d e l wird beschuldigt, ohne vbrigtcitliche Erlaubnis eine öffentliche Ausspielung veranstaltet zu haben. Er stellt in Lchaiikwirtschafte» Schlcndcrautoinaten aus, die in der Weise sunklivnicren, daß ein Fünfpscnnigstück in den Appa rat gesteckt »nö i» die Höhe geschnellt wird. Fällt cs durch die Stifte, verliert der Reslcktant, ivnst gewinnt er. Der Angeklagte machte zwei Einwände geltend: er behauptet, der Apparat sei ein Geschicklichkeitsspiel, bei dem der Ge winner nicht vom Zufall abhünge, und daß die Anfstellung der Apparate von der Pvlizeidircktiv» genehmigt worden sei. Nur hätte dieser Apparat a»s das betreffende Lakai umgeschriebe» werden müssen. Er entrichte für de» Appa rat auch die Steuer. Von besonderem Wert ist in dieser Frage, daß das Reichsgericht seine Auffassung über diese Apparate geändert hat. Es ist der 'Meinung, daß der «Ke winn nicht von der Geschicklichkeit, sondern vvm Zufall abhänge, und betrachtet die Schleudcrapparaae als Glücks spiele, die der behördliche» Genehmigung bedürfen. Frei sind nur die Schießapparate. «Kündet bat zur -Hauptvei Handlung einen Schleuderapparat, der vvn dem Fabelten ten „Geschicklichkeit" getauft ist, mitgebracht, an dem sich der Gerichtshof überzeugt, daß der Gewinn nicht von der Geschicklichkeit abhänqt. Einer Ausgabe vvn 45 Psg. nein ein Gewinn von 29 Psg. gegenüber. Das Gericht betrachtet die Lache in einem milden Lichte, da die Apparate frühe', zulässig waren und nur durch die schärfere Auslegung der Rechtsprechung der Angeklagte herangezvgen wurde. Das Urteil lautet auf lO Mark Geldstrafe. Es ist aber durch seinen prinzipiellen Wert schärscr einschneidend. — Dir Kellnerin Fanny Bertha Lieber befand sich vor einiger Zeit in einer stark freauentierten Schankmirtschast der Alt stadt, in der einem neben ihr sitzenden Mädchen das Porte monnaie mit 24 Mgrk Inhalt aus der Handtasche gestohlen wurde. Die L. leugnet die Tat, wird aber auf Grund vieler Verdachtsmomente für überführt erachtet und zu 14 Tage» Gefängnis verurteilt. — Zu dem Verhandlnngsbcricht der Privatklaqe Faber gegen Götze in N. 48 unseres Blattes ist zu bemerken, daß der Beklagte nicht Geschäftsführer der Deutschen Reiormpartei, sondern Gcschästsiührer der „Deutschen Reform", des Organs der Tcntschc» Rcform- partei, ist. — Ocssevtlich« Keeftelgervuge« i« auswärtige« Amtsgerichte» Sonnabend. 2<1. Februar. Radcbcrg: «suliav Snrit Büttels Wohn ha»S und Nebengebäude («1,8 Ar) In Arnsdorf. 15 000 M. Made bcrg: Florentin Adol« Kunzes Wohnhaus mit ftieräteschuppcn. 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Schumannsche Singakademie: Probe, ft bez. 1LS Uhr Lierschllh-Vcr.: (sicneralvers.. Augustusstr. ft. ft Uhr. W.-V.: Stiftungsfeier, ft Uhr. Nuö der NeschMöwekt A I u !» i u I u m -v ch g c s ch l r r e mit Pütemauttlich geschütz ten Wärmcschup Handhabe», zum Schutze gegen das Berbrennen der -Hände, hat das Aluminium--Spczialgcschäft von E. Nimsch. Wallstrahe 23. l» seine» Schauscnsicrn als Neuheit ausgeftvlli. Preislfticn ,bcdcnteitd ermähigte Preises werden gratis vrra-k»lat. «r -r V I S av ssL. - *r -ck Q. Z. - ^ L? s V
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