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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 05.05.1917
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1917-05-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19170505026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1917050502
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1917050502
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1917
-
Monat
1917-05
- Tag 1917-05-05
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Monat
1917-05
-
Jahr
1917
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wesen». Für die Reichsregieruna waren Staatssekrcta» Dr Helfferich und UnterstgatSsekrctäe Wal,» schalle erschienen. Den Vorsitz führte. dem Turnus gemäß. Aög. Schetüemann. -er In seiner Eröffnungsrede die Voss „ung auf gute und schnelle Arbeit deS Ausschüsse» au» sprach. Alsdann entspann sich eine längere Erörterung über den Ardeitsplan de» Ausschuises. Lettens des Zen trums wurde gewünscht, daß zuerst die vom Zentrum, non der Volkopartci und von den Nattvnaliiberalen gestellten gcinctnsame» Anträge verhandelt würden. während die Sozlaldemvkratitche Arheit»ge»neinichaft dca»tra,rtc, das, zuerst die -Reihe von Anträgen beraten werde, die seinerzeit bei Einictzn»,, des Ausschusses vom Plenum de», Ausschüsse überwiesen woroc» sind. 15» sind die» die von der Sozial demokratischen Arbeitsgemeinschaft gestellten Anträge ans Abschlus, von Bündnis und Friedkiisvcrlrägen. ans Wahl resorm u. dal. Bon konservativer Leite wurde der Antrag der Arbeitsaemeinichast unterstübt. Bvn sortschrittlicher. nationalliberater und lozialdcmotratischer Leite wurde da gegen der Antraa de» Zcntrni»» auf sofortige Beratuna der gemeinsamen Anträge bcsürivvrtct. Die vom Zentrum, von der BolkSpartei »nd von den Nativnaliibcrate» ge mciniam etngegangenc» Anträge verlangen mehrere Acndc rungen der Verfassung. Durch die Gegenzeichnung der Anordnungen und Verftignngcn de» Kaisers durch den Nelchslanzler oder dessen Lleüvertrcter soll dieser die Ver antwortlichkeit Uberncbme». Während der Dauer eine» Kriege« soll der Reichstag als ununterbrochen vcr sammelt gelten. Ter Staatssekretär des Veichsmarineanits soll für die Verwaltung der Kriegsmarine verantwortlich sein. Die Ernennung der Offiziere und Militärbeanur» eines Kontingent» soll unter Gegenzeichnung de» Kriegs minister» de» .Kontingent» erfolgen, der, ausgenommen den Kriegsminister des bäuerischen Kontingent», dem Rcichstage für die Kontingentsverwaltung verantwortlich sein toll Die Bewilligung der Besoldungen und sonstigen GebUH,- niste für Heer und sonstige.Itricgsbedttrsnisse soll im Frieden und im Kriege aus Grund der rcichsgesctzlichcn Vorschriften erfolgen. Ein weiterer Antrag ersucht die Negierung, dem Reichstage baldigst ei» Gesetz vorzulege», durch das die Ver antivvrtlichleit de» Ncichskanzlcrs wegen Verletzung seiner Amtspflicht durch einen Ltaatsgcrichtsbvs geregelt wird. — Tie sozialdemokratische Fraktion liat dem Bei fassungsaus schuf, ihre Anträge vorgclcgt. Diese verlangen: Verhält niswahl und «Francnivahlrccht im Nciche. gleiches Wahlrecht in den Einzelstaatcn, Auflicbung der Strafbestimmungen gegen Gesinde jeder Art wegen Verabredungen und Ver einigungen zum Vebuf der Erlangung günstiger Lolin und Arbeitsbedingungen, ferner Aushebung des 8 15ll der Gewerbeordnung, sowie des 8 >7 des Rcichsvcrcinsgesetzcs, de» sogenannten Iiigendporagraphen. — T-er Verfassung» ! auSschuß beschloß mit g»oße> Mehrheit gegen die Ltimmcn, der Konservativen, zunächst über die gemeinsamen Anträge ^ der drei Parteien zu verhandeln in Verbindung mit dem! ersten Teil der Resolution der Arbeitsgemeinschaft, bctr. die .Zustimmung de» Reichstage» zu Bündnissen, Krieg» erklärungen und «FricdenSverträgen und die Verantwort lichlcit des Reichskanzler». Seiten» der Konservativen mar gelten- gemacht morden, das, der Verfassnngsausschuß sich nur aus die ihm vom Plenum überwiesenen Anträge zu de schränken habe, und demgemäß ivar gefordert worden, das, die Anträge der drei Parteien zunächst im Pscnni» beraten werden. Zum Berichterstatter für diesen Verhandlung»- gegenstand winde Abg. Gröber lZentr.1 bestimmt. Di« dcntschen Sozialdemokraten ans der Stockholmer Sonferenz. Berlin, 4. Mai. lEig. Drahtmeld, unseres Berliner Mitarbeiters.» Der Vorstand der s v z i a I d c m o l r a t i - schcn Partei entsendet zur Stockholmer Konferenz seine Mitglieder Tchcidemann, Eberl und Müller, die sozialdcmo- . kratüche R c i ch s l a g » f r a t t i o n die Abgg. Molke,ibuhr, David und Richard bischer. Auch die Generaltvmmission der sozialdemokratischen Gewerkschaften wird drei Delegierte entscndeii. Verbot de» Dörren» von Frühgemüse. Berlin, 4. Mai. lEig. Drahtmeld. unseres Berliner Mitgrbeiters.i lim das Fruhgemüsc in frischem Zn- stände und möglichst auch in vollem Umfange dem Verbrauch zuzuführcn, hak die Ncich»stelle für Gcmüsc und Obst an- geordnct, dast esvcrbote n ist, Frühgemüse zu dörre «. Nur wo übcrständige Mengen vor dem Verderben geschlitzt werden müssen, sind Ausnahmen zulässig. Eine neue BerbaudSbesprechung in London. d. Basel, 4. Mai. lEig. Drahtmeld.s ..Dalln Mail" meldet, es iverde demnächst in London eine neue Ver bandst', sprechung stattfindcu. die die Lavoiier Konferenz ergänzen soll. Auch Italien werde eine Mission ent senden. Wahrscheinlich werde Sonnino an der Konferenz teilnchinc». Seitliche« und Sächsischer. Dresden. 4. Mai. * Le. Majestät der Kanin »ahm heute vormittag die Vorträge der Herren Staat-»»!»isicr und de» Kabinetts- sekretärs entgegen. Die Nachsolge d«s «irkl. Geh. Nato Dr. Waenlig in der Ersten Kammer. Der vor unzem ueistorbeuc Wirkt. Geil. Nai Dr. Waentig vertrat als Tvmoechaut da» Kvllc giatsiist riöiirzcn in der Ersten Kammer. .Juni Doindechun le» wlirdc nuniiiehr,Domherr Dr. v. Hubel ans Lachsendv-.i criianut. Da dieser al» gewählter Abgeordneter der Ve sch er »m, Niltcrgtttcrn im Leipziger Krriir der Erste» Kaminer bereit» aiigehörl, ist zum Vertreter des Kollegial scisls Wurzen i»i der Ersten Kaniincr an Ex>. Dr. Wncniig» Steile Geh. Nat Miuislerialdirellvr a. D Dr. ihevl. h. e. K r c h s ch »> a r ernannt worden. Seine Einwciinug in die Erste Kammer dürfte in einer Sitzung der nächsten Woche kifvigen. . e- Aus dein Feld« der Ehre gefalle«. Tie Alt stüdtcr h ö I» e r r Mädchenschule und F r a >r e n - schule liak eiiicii schwere» Verlust erlitte»: am lü. April siel als Kämpfer iin Schützen Otegimenl Nr. 11« der Obe» lehrer Dr. Paul E n t » c r. Hobe Begabung kür den Lehrberuf, treueste Hingabe an seine Pslschien, Sicherheil des Urteil», Festigkeit des Willens »nd lgnlersle iScsinnnng stcmpelten den lSesallenrn zu einem der Süchtigsten im Lehrkörper, gns dessen Nat und Stimme die Amtsgenosscn gern Iiönrn. Jur das ans,ergcivvl»nliche Aniehen, dessen siä, Dr. Eniurr in den Kreise» der höheren Lehrerschaft er freute, spricht der Umstand, das; er dreimal hintereinander ans se zwei Jahre zum Vertreter der Lehrerschaft in den städtischen Lchulausichuß für das höhere UiitcrrichlSivcsen gewählt worden ist und bis zu seinem Eintritt ins Heer diese» Ehrenamt nnsgcübl hat. Sc!» überaus anregender Unterricht und der mit Liebe gepaarte Ernst seiner Schutt arbcit sicherten ihm auch i» seltener Weise die Verehrung und Anhänglichkeit seiner Schülerinnen. Er wird vo» ihnen nicht minder schmerzlich vermißt, nicht minder ans richkig betrauert werden, wie von seinen Mitarbeitern. —* 25 Gramm Speiseöl gibt e» für sede Lebensmittel karte auf Ausweis 2«». Die Anmeldung bat bis zu», 8. Mai z» erfolgen. Näheres ist ans der im Morgenblatt erscheinenden amtlichen Bekanntmachung zu ersehen. -* Kansmannslehrling« gehören nicht zu den gewerb lichen Lehrling«». Wie ans wiederholten, an den Koininunaloerband Dresden »nd Umgebung gerichieten Anträgen zu entnehmen ist, ist verichiedentlich die Aus fassuug vertreten, das, Kaiisinannslehrlinge z» »en gciverb ücheii Lchrtiiigeil gehören und ans diesem Grunde znm Bezüge der Brvtzvlagc von k Pfund'ans 1 Wochen bcrech tigt seien. Der Kommiinalverband Dresden »nd Um gebung teilt hierzu mit. das, diese Anfkassnng nicht richtig ist. Kailsiliaiinslclirlinge, gleichviel welchen Geschäfts zweiges, gehören zu», Kauftvmnisstande und sind mit Rück sicht hierauf bestimmungsgemäß zum -Bezüge der Brot z n l a g c von 4 Pfund auf 4 Wochen „ i ch i berrchtigi. auch ivcni, sic täglich 8 Ltnvdrn oder mein ansterhalb ihrer Wohnung körperlich tätig sind. Musikinstrument«. Die K > i e g s v r g a » i s a t i o n Dresdner Vereine, Gruppe 4, «eilt mit, das? ans ihre in, Icbrnar l!>17 ausgesprochene Bitte n», schenknugsweisc Ucbertassung von Musikinstrumenten für die frcldiruppcn u. o. l Grammophon. I Leierkasten, 8 Ilöken, II Zithern, 4 Mandolinen, l Geige, l Piston, verschiedene Noten und IM Mk. in bnr ciiigegaiigen sind. Die meisten dieser In strumente sind schon in» Feld geschictt worden: ebenso ist über die gespendeten Varbcträge zur Ansciigssung neuer Instrumente »ihrfügi worden. Aber immer wieder liegen Gesuche nm Bewilligung irgendeines Miisikinstriiincnics vor. An» incisten verlangt werden nach wie vor Aktord- u»d Kvilzertzithcrn, Mandolinen, «Gkarrcn, Geigen, Trom pcten, Klarinetten, Hlvtcn, Lclcrkästeii. Gramniophone, Sromincl» usw. E» bietet sich also auch- hier reiche Ge legenheit, unseren kämpfenden und leide >n Brüdern und Söhnen Wohltaten und Freude zu bereis. * Möglichkeiten b«r Kohl«»ersparn?s ,z»r Belebung der tkohienknapphcit. Das Lri-rg-amt hat c» angesichts der andiurcrnden .KohlenlnazipHeit als dringend geboten be zeichnet. die bei den Bergwerken, Hütte» und Gg-Sanstaiv n ungiisgcnÄEt lagernden m inde r w e r t i g e n Brennstoffe, wie KohIensch I am in und Kolsaschc. restlos zur Krastcrzeugung hcranzuzieden und auf die mit dem Ver feuern solcher nnnderwcrkrgen Brcnnstosfe bei Ainvendiing geeigneter Vorrichtungen erzielten günstigen NeniAatc hin- geivicisen. Diese Anregung ist zweifellos beachtlich. Die Verwendung jener Vorräte liegt im allgemeinen vollswir: schriftlichen Interesse. Dabei darf jedoch — wie der Deut s ch e I n d n st r i >e i ch n tz v e rb a u d . Dre » de n , in einer Eingabe an das Kricgsanu mit Recht betont — 1 nicht üb-eiicizen werde», dich r» sich vel lxn segenwartig«» Mibstanden wohl weniger n,n eine eigentliche Kuhlen , als vielmehr »m «ine Transportmittel»»)» hauöelt. Deswegen weist der Verband daraus bin. das, im allgemeinen gerade- die Verwendung möglichst hochwertigen, ge ringen Fracht ranm verlangenden Feue rn n g s m a t c r i a 1 s zur Behebung der gegenwärtigen Schwierigkeiten am geeignetsten er,scheint. Tie hochwertigen Kebl.-n und Kohleuprodukte müssten überdies durch An wendung geeigneter, besonders loiistriiierter Feuerung^- anlagcn zu hückstmöglichcr Aiisnnszung gelangen. De»- Ittdnstri.-ichnbverbaud hat den ihm n»m!ttel>bar und durch V -rbäud.' angeschienenen ist lest inüusn icllcn Firmen im Iliteresse der.Kohle»evsparuis den Einbau auiomati scher F e ne r n » g s a p va > n t e, die sich für jede Serie Kohlen eignen, cmpiostleu. Vom Verband- sind hierzu be ratende Ingriiienre hclaugezoge» und Porlräge Mer kne Frage der Kohleneisparnis für die gröberen Indnstrieort in Aussüht giiiomiuen. Tie II » ierwei s n n g u n d B e lehrung der H i > s s h e! zr, durch die ebenfalls all eine Ksthlenersparnis hinziiwirke» ist, dürfte narh Ansicht des Industrieschiichverttandes zivecbmästig dinch die Gewerbe iilfpeliioiien und die Tampslesseirevisionsvereinc vorzn nechinen sein. —* Die Baumblut ist in der Entwicklung »och immer so weil zurück, das, sic irolz der jetzt herrschenden sonnigen Witterung für kommenden Sonntag kain» zu erwarten fti- Ersl i»i Lause der folgenden Woche, vorausgesetzt, das? keine starken Rückschläge in der Witterung eiittrclen. dürste mil dem Erschliestcn der Blüten zu rechnen »ein- Bei eine, Wanderung durch die Ohsibanmanlagen i» der Umgebung Dresden» kann »»an die Aevbachiung machen, dos, die Obst bäume meist sehr gnk angcsesft lmbc». —Di« W«»tz« der Begräbnis-Kapelle am dem alten inneren katholischen Friedhöfe an der Friedrichstraste hat gcsierii »achw.iltag nm 7> Uhr bei herrlichstem Maienmettcr und ttiilcr zahlreicher Anteilnahme von «ülanbeiisgenossei, srattgcfnndcn. Tic Bcnedittivn c,folgte durch den Pfarre, der St.-Michael Kirche in Friedrichstadt, Herrn Konsistoriai rai R ichtc r. Aus den 11>. Mai, nachmittags -i Uhr, wurde, wie schon berichtet, ein feierlicher Uebergabcatt nnlcr Teil nähme von Minittcrialvertretcrn uftv. angcft-tz«. Die Kon setration der Kapelle durch de» Herrn Bischof D>- Löbmann ist dagegen zu einem späteren Zcitpnntt in Aussicht ge nommcn. - * Verein Kinderhort. In V o » st c> d I E otia wurde an» Mittwoch wieder ein K iirgs K i n d e r b o r l a e weibl. Nach einem Wilttom-meiigiiist eine-^ Honlindes begrützte Schuldircltor Schars in seiner Weikerede i»s i I civndere Ober-chiilrak Dr. Prietzel als Veriveter der Sch»! ! l.ebürde, Ltadtfchiilrat Professor Dr. Tbiimm-ler als solch?;, >d.-S siädtisch.-n Lchulamie^, und de» Vvriitzenden des V:r ein» Kinderhort Hanptmann Tr. Heim, der den neue» Hon in die Verwaltung des Verein» übernahm. Pfarrer Laude. Damen und Herren der Lehrerschaft, sowie die Vorstände drS Allgemeine» Grundbcsitzcrverciiis und de» Bezirks verein» Eotta bewiesen durch ihre Anwesenheit ist» Ime: esse an dieser neuen Stätte vorbeugender Kiiidcrfürsorge. Di: beiden genannten Vereine überreichten 75 und 5» Mt. als Grundstoct einer Hortstiftung, wozu ein nnaenannnr Wohltäter weitere 2» Mt. beisteuerte. Der Verein Kind.: - Hort hat nnnmichr im Laufe des versivsicnen Vierteijabio durch Gründung von sechs .Kriegs-Kinderhorte» die Zahl seiner Anstalten von 14 aus 20 erhöht, und bittet alle Kinde, freund: um tatkräftige Unterstützung zur Wcfterftibriing seines segensreichen Wirken». - Wttdqemitse - Ausstellung des iheiverbcvereiiis in den städtischen Markthalle». Um die Fugend ans die Aus Heilung ausmeiksam zu machen und sie ans den Nutzen und die Verwendung hinzuweisen, sind mit Zustimmung des Schulamtes in den Schnlhäuicrn der höheren Schulen. Bürger- und Bezirlsichnlen. sowie in de» «Fach- und Fortt bildungSfthliheii entsprechende Anschläge angebracht worden. In der tomwenden Woche gelangen folgende Pflanzen zur Ausstellung: 1. Wiesen- K n ö leri ch , OtIcrnz n n g e. Er wird seit jeher im Erzgebirge z» Spinatgemüse ver wendet. «Findet sich besonder» linls der Elbe, an Gewässern und a»>f feuchten Taliviesen. Ganz vorzüglich, ohne andere Bei»mfch»ng. als Spinat geeignet. 2. W icsen - Schan in l rau t. Gemein auf Wiese» und in feuchten oft-büschen. Venrcnduiig der kleinen Blätter für Lnpp-e. Salat und Gemüse. S. Gebräuchliches L n n g c n k r g » t. Häufig in Laubwälder» und Gebüschen. Iin Frühjahr heniitzl man die jungen Sprosse, später die am Boden stehenden Som merblätter. Blätter sind, in Kräuterfuppc oder Spinal ge mischt. in der Küche z» oerwenden. Um Wildgomüsespinit zuzuiberriten, ist cs vorteilhaft, einen Teil Spinei oder Lalatblätter den ivilden Kräutern bcizumengcn. nm den Geschmack zu verbessern und das Gemüse zu verlängern. Nach dem Verlesen und Waschen wird alles fein gewiegt, mit sein geschnittener Zwiebel und Wnrzcliverk in etwas Margarine oder Fett angrdiinstct, Brühe ausgefüllt und' hörige Musik tomponicrt. Tic Einstudierung wird von Oberregisscur Hann» Fischer geleitet. Lpielpla» des Residenz-Iheoter» vom 0. bi» 14. Mai. All abendlich: „Voge Nr. 7". Lonntag »achmittag: „Alt-Heidelberg". s" Spillplan des Aldert-Tlieaters vom t>. bis 14. Mat. Lonn tag lc>.i, nachmittags: „Iin luetsien Rdßl" »Gcschl. Pvrstelliliigt: ccbends: „Marai". Montag: „Liebe". TlcnStag: „Moral". Mitt woch: ..Liebe". Loirnerstag: „Moral". «Freitag lzum I. Malet: „Der Mnsitialon". Sonnabend: „Moral". Sonntag iOt.s. „ach- mtttags: „Das ollück im Minicl" lGcichl. Porgelliing»: abends: „Frütilivgs hrivachen". Montag: „Maria Stuart" lOlasispiel -Hcr- mine Körncri. f' Mltiettnng de» rUbert-rtieaier». Anlählich de» Lode» von Osear BluwenUml sind „Der P r o b c p f ei l" und „Ein .Dropse» Ä i s t" von der Direktion ftir die kommende Spielzeit erworben worden. ch» Königs. Lchnns»i«1tz««s. Das Gastspiel de» Ehr e n m i 1 g l i c d e » Eharlottc Baste bescherte uns eine Wledergnsgrabung de« Sc rid eschen Liistspiels „Der Dame „krieg". Eine längst cittwölmtc Welt reinen Theaters tat sich äamit wieder einmal aus. Do» pariserische Knnsihaudwcrk des eleganten Tttickevri-fevtigers darf nicht am wirklichen Leben gemessen werden, sondern bildet »eine Wett für sich, die Welt des schönen Schein» interessanter Romanpnppen, historisch angcpinseller Äostümfigurcn und fein gedrechselter Tialogsprecher. Diese zierlichen Knnstprodukte sind angcfültt mit dem Witz, dcr Eleganz, der Lrichtsrrttgkcit ihre» Schöpfer» und tanzen nach eine», sorgfältig von Scribe vorgr,zeichneten Plane unter verantwortlicher Aussührung durch ciiicn der viele» Mitarbeiter der Scribrschen Dramenfabrik. Beim „Damen- kricg" mar Legouvö der beauftragt« Abteilungsleiter und hat sich seiner Aufgabe nach dem Muster des Meisters, -er gemih schon wieder mit einem andere» Operntext beschäf tigt war. zufriedeustellend erledigt. Die Piuchologie de» Opcrutextc» beherrscht alle Lustspielgcbildc des viel- begehrten fratizösischen Dramenschueiders, und der „Damen- krieg" ist eine seiner gelungensten, elegantesten historischen Robe». Da sitzt alle» wie angegossen und ist aus den fein sten und kostbarsten Stoffen zurechtgemacht. Kleider spielen eine wlchtigc Rolle nnd eine herrschaftliche Liörec genügt, um eine», verfolgten Bonapartisten für jedermann nn kenntlich zu machen. Denn das ,.Signalement", der Steck brief, ist al» da» offenbar weniger Wichtige »och nicht ein mal in den Händen de» Barons Montriä-ard, ai» er den Herrn von Flavigneul im Schlosse der Gräfin Autrcval virhastei» soll. Was liegt näher, als das, der Verfolger den verkleideten Verschwörer selbst zum Spürhund nach dem edlen Wilde gewinnt. Aber Frauenlist und GeistSgege»- mart und nicht zu vergessen die opferbereiteste Liebe nehmen den Kamps aus und führen ihn siegreich durch. Da» liebende Herz wird schwer geprüft, c» muh entsagen, die Fugend überholt da» Aller lda» sich indessen trotzdem schnell zu trösten wetsii. Es ist ein köstlicher Opcrntert. dessen lyrische Musik in den Gcftthlsarscn -er Gräfin, in -cm Liebcsductt Flavigneul» und Lcoilics, der siegenden Nichte, steckt und mit glänzenden Aktsinalen, komischen Intermezzi und breiten Kantilcncn wirkungsvoll ausgemacht ist. Alle Schwere ist gebannt, Lcbcnswahrhcft durch flotte Mache norgetäuschk und rein spielerische Lust ain Abenteuerlichen entfesselt. Parfümierte Nomanluft umweht die schöne Leier!», vielmehr Zuschauers». Es ist eben Tamcnlricg. Mit diesen Künsten sind in der verflossenen Generation, al» die „Dame" noch die Gesellschaft beherrschte, Tausende glücklich gemacht worden und haben mit glänzenden Angdn diese schöne Welt bestaunt. Eharlottc Bastö bewegte sich non ic in solcher Luft mit der Sicherheit eines Eiemcn- targeistcs, einer Sulphidc -es Scribeschen ZanbrrrcickeS. Sie hatte wie kaum eine andere dir Musik der Eauseric in ihrer Stimme und vermochte selbst da» trockene Lau deiche Nebersetzerfteultch in den pariserische» Tonsall eines pre- ziösen Lustspiclsranzösisch zu verwandeln. Sic bat de» großen Angenaufschlag ftir Scelenschmcrz und die Sarah- Bernhardt-Geste für heroische Anwandlungen. Sic trägt Bliimengebindr im linken Arm wie die ihrem Schutz an vertranten Kinder Flora». Hinter seidenen Schlepvmäntel» verdirgt sic die Versvsgken. Sir kann mit einem Liedes lächeln «Feiglinge zu Helden machen, wie den edlen Grig non, und sic entsagt mit einem seelcnnolien Abschiedsbltck ihrem Licvestianme zugunsten einer frischen natürlichen Jugend. Sic ist mit Recht ein Ehrenmitglied geworden, denn inan muß die vergangene Kunst ehren i» ihre» blen dendsten Vertreter», die noch in unsere dunkle Zeit hinetn- strahlcn. Sie n,achte bei ihrem Gastspiel auch die ebenfalls fast vergangene Sitte wieder lebendig, den Bühncniiebling am Schlüsse jedes Akte» durch immer wiederholten Beifall „ungezählte Male" an die Rampe zu «zwingen. Der Glanz de» alten Kvnversations-LustspielS lag auch um d-n Baron Montrichard, den Adolf Müller im vornehmen Kava- licrstil von einst sich bewegen, triumphiercu und unter liegen ließ. Die Spur de» neuen Zeit, dir nicht mehr mit Ueberzcugiing die alten Götter anbctet. war in Alex ander Wierth» Grignon wahrzunehmen: den» -er hatte nicht mehr -le echten Farben Sertbe», sondern war mit komischer Ironie üderstrichen und schöpfte seine starte humoristische Wirkung a»S der Lelbstperflflage, die auch wie eine solche der Scribeschen Opernkunst wirkte. Die frische Jugend stand in Willi Kleinoschegg und Aurclia Jaul im BNHncnlicht, sorg!»» unbefangen und vergnügt grimassierend Uber den Berklcibnngsscherz jener, liebenswürdig natürlich und gewandt sich dem Tone anpassend diese. ES ist erfreulich, zu hören, -aß Aurelia Iauk dem Hvfschauspicl erhalte» bleiben wird: wir können ihre Helle Jugendlichkeit gebrauchen. Sic gibt auch dem Einakter Thomas LoItchens GebnrtStag " mit ihrer natürlichen Frische die gesunde Pointe, die dieser brcitgeivakztc Witz so nötig hat. Da» Stückchen ist zu un bedeutend. al» daß r» recht als Satmftüel gegen die ernst gemeinte Komödie ansgrspielt ivcrden könnte, und es er hält auch nicht ganz die handfeste »nd einheitliche Ans fassung, die der Thvmaschc Bierwitz vertrüge. Tic dar stellcnden Damen wenigstens treffen den Ton io wenig wie den schwäbelnden Dialctt. Nur A d o l s M ü lker macht den Gcheinrrat Gisclius zu einer nnvcrglcichlich leben» vollen Type einer halb karikierenden, halb nach Modell gestaltenden Zcichcittunst. Und Erich Ponio ftigl mit dem Zoologen Tr. Appel eine seiner rührend komi'chen Sondcrlingssignrcn ergötzlich lind »nd lebensecht i» da>- boshafte Bild an» dem «Familienleben. Die Zusammen strllung mit dem ..Damcnkrieg" ist doch nicht ganz ohne Bosheit — gegen Loribe. 2. Der Bismarck-Forsch«» Horst Kohl ist. wie wir be reit» einem Teile timcrcr Leser gemeldet habe», im 02. Lebensjahre in Leipzig gestorben. Er war am 10. Mai 1855 ft, Waldheim !. Ta. gehören, hatte in Ehen, iiitz, Zivlcka» »nd an der ttniversitäi leine wisst,,«chaft liche Erziehung genossen nnd batte sich den, Tlndinm der Geschichte zugcwandi. Fast ein Vierteljahr!,„nden wirkte er am Ebcmnitzer Gnmnasinni, Hann zehn Jahre am Nünigin-Earvla Gnmnasinm in L-ipzig nnd erlfteli den Titel eines Ltndienrnlcs. Die mittelalterliche Geichichts schreibnng war sei» bevorzugtes Stndiengebstt. Seit 1887, wo er ein Vismarck Grdcnlbnch licransgab, widmete er sich der Ersorschnng »nd Durchdringung der diplomattichen und historischen Leistungen de» Altrcichslanzlers und >,al in einer ganzeil Bücherei von Einzelichriften dicst-s stin Lebensiverl ausgebaui. Er gab ViSmarcks Rede» in einer wissenschaftlich zuverlässigen Sammlung heraus, schilderte denkwürdige Tage an» dem Leben des «Fürsten Bismarck, ve.rüfsentlichtc zahlreiche Bände ans dem Bricftvechsel. schrieb einen Wegweiser durch die Gedanken und Erinne rnngeit Bismarcks, sammelte in einem Ichriesth-amnsanien Buche die Gedichte des „Kladderadatsch" ans BiSmarck nnd gab eine» Bismarck-Kalender heraus. Sv Ireiste seine Tätigkeit »in die Persönlichkeit de» Gewaltigen, mit dem er auch in vielfachen persönlichen Beziehungen gestanden batte, nnd erwarb ihm dauernde Verdienste nm die wincn schaftliche Dntcharbeiriing der Werdczcit dcS Dcnische:» Reiche». ?* Geh. Rat Prosefsor Dr. phil. Karl Neumann, der bekannte Mathcmatiler. der bis znm Jahre 10l1 als ordent ltchcr Proseiior an der Leipziger Universität wirkte und seitdem im Ruhestände lebt, vollendet am 7. Mai sein 8S. Lebensjahr in geistiger und körperlicher Frische. Reu mann war seit 1808 ordentlicher Professor an der Univcrsi tät Basel, ging dann nach Tübingen und siedelte >808 an die Universität Leipzig als DrvbischS Nachfolger üöei ION trat er in de» Ruhestand. Neben rein mathematischen Studien beschäftigte er sich mit phnsikalischen Theorien, be sonder» mit der analntischrn Mechanik i» der Theorie -er dem Newtoiischen Gesetz rnlsprechenden Kräfte. In Leipzig begründete er 1808 mft Eiebsch „Die mathrmakftchcm Annalen". r» »« «sn »uPu»»« u»r«rs
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