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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 14.06.1927
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1927-06-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19270614017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1927061401
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1927061401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-06
- Tag 1927-06-14
-
Monat
1927-06
-
Jahr
1927
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 14.06.1927
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Zum zweiten Deutschen Evangelischen Kirchentag in Königsberg vom 17. bis ri. ginnt. Unmittelbar nach der Revolution, bereit- im Februar MS. war es den führenden Geistliche» und Laien der deutschen evangelischen Landeskirchen klar geworden, -ab nach dem Vrgfall der Landesherren, die dt» dahin ihre schützend« Hand gier diese Kirchen gehalten hatten, und nach dem Zusammen, truch de- protestantischen Kaisertums ein verfassungsmäßiger Zusammenschluß der evangelischen Kirchen gegenüber dem knftssionSloS gewordenen Staat« wie gegenüber Rom daS Gebot der Stunde mar. Auf Grund der Beschlüsse einer in jkassel abgehaltenen Vorkonferenz trat Anfang September l»1l> In Dresden der damals von der vefsentltchkeit längst Mt genug beachtete erste evangelische Kirchentag zusammen. Lr legte die Richtlinien für die Gründung eine- Bundes der deutsche» «vangeltschen Landeskirchen fest, nach denen -er Deutsche Evangelische Kirchenauslchuß unter ausschlaggebender Mitwirkung des Konststortalpräsidenten O. D r. B ü y m e dir ikntwürfe zu einer Verfassung des Deutsche» Evangelischen jkirchenbunbes und zu einem KlrchenbundeSvertraa aufstellt« Leide fanden auf dem verfassunggebenden Kirchentage in Stuttgart am lö. September >021 mit ganz geringfügigen -lenderungen einstimmige Annahme. Nachdem dann sämtliche lkirchenregterungen und Synode» dein BnndeSvertrage zu. gestimmt hatten, wurde am HimmelfahrtStage, dem 25. Mat ISA, -er Ktrchenbund in Wittenberg förmlich abgeschlossen. Der erste auf Grund seiner Verfassung etnberufene Kirchen» tag trat im Juni >921 ln Bethel-Bielefeld zusammen. Diese Tagung zeichnete sich durch den Erlaß der bekannten, aber immer noch mehr Beachtung erheischenden sozialen Kund gebung aus, an der Landeöbtschos 0. JhmelS in hervor» ragender Weise beteiligt war. Mir den 17. bis 21. Juni Ist nun der Kirchentag zu seiner »ivcttc» verfassungsmäßigen Tagung nach Königsberg in Preußen zusammenbernsen worden. Man geht nicht fehl in der Ämiaiime, das? hierdurch unsere» schwer bedrängten Glaubens -rüder» in der Ostmark Ermutigung und Stärkung in ihrem Kample zur Erhaltung deutscher Art geboten werden soll Den» es ist Ausgabe des Bundes und des Kirchentages, das Sesamtbewiihtsetn des deutschen Protestantismus zu pflegen und für dle reltglöS-sittliche Weltanschauung der deutschen Reformation einzutreten. Die Verfassung des KirchenbnndeS ist -er bervährten MS marckschen Reich-Verfassung nachgcbtlbrt. Daher nimmt an der Tagung des dem Reichstag entsprechenden Kirchentags auch der KirchenbundeSrat teil, in dein jede der 2« Kirchenregle. rungen mit mindestens einer Stimme, die sächsische gegen» ivärttg noch durch Präsident v. Dr. Böhme und -e» Landes, bischas N. JhmelS. vertreten ist. Der Kirchentag selbst besteht aus ISO geivähltcn und 00 berufenen Mitgliedern, deren Amts dauer sechs Jahre beträgt. Infolgedessen wird der die- jährige Kirchentag im wesentlichen dieselbe Zusammensetzung aiisweiscn mle der letzte, auch »nieder von dem beivährten Prä s»dc»tc,i Frhr. v. P e ch in a n »-München geleitet werden. Bon de» sächsischen Vertretern seien nur folgende genannt Hberkirchcnräte E o r ö e S, Ientsch. O. Müller iZwtckauj, Reumann, dir Professoren v. Dr. Nendtorff, l). Dr. Schultz«, Stegert, Ministerialdirektor Dr. He brich, bosrat Dr. Lübner, KretShcniptniann t. N. v. Nostttz Wailivitz, Landgertchtsdirektor Dr. Meter. Gesandter v. S t i e g l t tz , Direktor Dr. K r o p a t sch e ck. Pfarrer O Latble und endlich der Nctchsjugendwart Lic. Stange An Stelle LeS Landgerichtsrats Prof. Dr. Müller sHatnS- bergi, der von der Staatsbehörde den erforderlichen Urlaub nicht erhalten hat, dürfte der Vorsitzende des Landcsvereinö iilr Innere Mission, Gras Vitzthum v. Eck städt. teil» nehme», an Stelle auSgcschiedener oder verstorbener Mit gllcder Arbetterfekretär Gtertz lsür den verstorbenen Staats minister Dr. Schröders, Pfarrer Löscher, Zwönttz (für den ioebe» beiingegangenen Obcrkirchenrat 0. Dr^ Költzsch) und Psarrcr Piltz tDresdcns. Vor allem aber gehört auch der Präsident der LandeSsnnvdc, Oberbürgermeister v. Dr. Lechen, unser künftiger Konsistorlalpräsidcnt, dem Kirchentage an, und nicht minder LandeSbischof I>. JhmelS, ungeachtet seiner Eigenschaft als Mitglied des Kirchen dundeSratS. v. JhmelS nimmt, wie nicht anders zn erwarten, auch tm Kirchentage eine führende Stellung ein, indem er der Bor ätzende der sogenannten Gruppe l ist, in der sich etwa 120 Mit. glieder des Kirchentags zusanrmengeschlossen haben, di« sich eng an -aS Bekenntnis der Kirche gebunden halten. Die freie Nichluug bildet die Gruppe 8 unter Leitung des Konsistortal rats O. Fischer in Berlin, während die Grupp« 2, deren Vorsitzender Geh. Konststortalrat Professor v. Scholz lkicrlins ist. eine mittlere Linie einznhalten sucht. Tie Ergebnisse des diesjährigen Kirchentages werden der breite» Leffentltchkcstt vielleicht weiiiger in die Augen fallen. »iS die grundlegenden Beschlüsse von Stuttgart und Bielefeld Trotzdem kommt der bevorstehenden Tagung mindestens inncrkirchlich wieder die grösste Bedeutung zu. Selbstverständ sich wird dem Kirchentage ein elngchcnder Bericht beS Evan gtlischcn KirchenauSschuiseS über dessen sehr lebhafte und ver» »wcigte Tätigkeit in den letzten drei Jahren vorgelegt werden. Bei seiner Erörterung dürften alle Fragen besprochen werben, die das evangelische Deutschland beivegen. Auch must der bc ichcidene Bundeshausbaltplan auf die Jahre l»28 bis >1130 vom Kirchentage verabschiedet werden. Ferner werden ihm Entivürsc zu einem Altcrögrcnzengeietzc für die Bundes beamten sowie zu einem Neisekostengesetze zur Entschließung zugehen. Den größten Raum in den Beratungen aber wird wohl die Stellungnahme z» den Vorträgen cinnehmen, die der bekannte Professor Geheimer Justizrat D. Dr. Kahl über das Thema „Kirche »nd Vaterland" und Professor v. Alt» hau» iErlangcni über die Festigung des Standes zwischen rvanqeliichem Volkstum und Kirche halten sollen. Da der gesamte Beratungsstvff binnen vier Tagen in den Truppe», den Ausschüssen und der Vollversammlung erledigt werde» must, »vt'-d seine Behandlung von seiten alle» Be» Ikiliglen ein erhebliches Mast von fleißiger Arbeit erfordern. Röchle sie in einmütigem Geiste geleistet werden und der Ge samtheit der deutschen evangelischen Ehrtstenhett zum Segen StreichenI v. N o st t tz - W a l l w I tz. Lan-esverbandskag -es Bundes -er Kinderreichen. Der Bund der Kinderreichen. Landesverband Sachsen, hielt in Zittau seinen Landesverbandstag ab. Die Tagung wurde am Sonnabend abend nitt einer öffentlichen Zusammen kunft tm Ltndenhof etngelettct, an der zahlreiche Delegierte aus ganz Sachsen, Vertreter staatlicher und städtischer Be hörden usiv. teilnahmen. Bürgermeister Dr. Koltzcnburg begriisste die Tagenden iin Namen der Stabt und versicherte verständnisvolle Mitarbeit. Iin Mittelpunkt des Abends stand ein Vortrag der Landtagsabgeordneten Frau Dr. Ulich-Vetl IDrcSdenf über das Thema: „Um die sexuelle Gesittung". Ausgehend von dem Gesetz zur Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten, dessen Erlast durchaus begründet sei, kam die Rebnerin zu dem Schluß, daß nicht allein Gesetze, sondern eine gesunde Wirtschaft-» und Mohnpolittk, die den seelischen und sexuelle» Beziehungen erst eine gesunde Grundlage schassen, eine allgemeine Besserung ln diesen wich» tigen Frage» erreichen könnten. Die Frage: „Wie soll mein Eigenheim sein?", behandelte Architekt Schubert lDreSdenl, wobei er mancherlei praktische Winke zur Erlangung und Ausgestaltung eines solchen Heinicö gab. Die eigentliche Gautagung fand Sonntag vormittag Im Fcstsaale des Realgymnasiums in Anwesenheit zahlreicher Delegierter statt. Die Versammlung wurde vom Landes» Sitzung -er Sla-weror-neten. Mahl -er AuUlchlsralsmtlgtteder für die Wohnungsbau-« -G vor Ndfchiutz -er Berirüge. — «als- erkiäruug zum Atuobrand iS. Sitzung. vor Eintritt tn dt« Tagesordnung gibt St.-V. Sehr«, pel lKomm.) «tn« Erklärung über einen Vorgang tn der Sitzung vom SV. Mai ab. in der er dem St.-B. Rösch iSoz.l den Vorwurf der Lüge macht und sagt, daß ihm iRöschj jede, auch bi« schmutzigste Wass, gegen den Gegner eben recht sei. Eine Gegenerklärung RSschS stellt den Hergang so dar, daß dieser Vorwurf ungerechtfertigt erscheint. Der Vorsteher erklärt zu einem tn der Erklärung SchrapelS gegen ihn enthaltenen Borwurf, er habe nur auf die Wahrung der parlamentarischen Form achten müssen. Im übrigen habe er nicht etngreifen können, da er nicht tn der Lag« sei. die Wahrheit der Ausführungen der Redner »ach. -»prüfe». Zur Verhandlung steht lediglich die Wahl von zwei Mitgliedern auö der Mitte der Stadtverordneten in den Anfsichtsrat der Gemeinnützige« Woh««ngvbau-A.-G. In DreSbe». Der Wahlausschuß schlägt die Stadtverordneten Rösch und Dr. Zetzschc vor. St.-B. Leydel IVvlkSr.j fragt an. wie man dazu komme, hier zwei AufstchtsratSmitglieber zu wählen. ES seien die Grundlagen der Aktiengesellschaft noch nicht geklärt. Er stelle den Antrag, die Wahl so lange abzusehen, bis die Verträge, deren Entwitrse den Ausschüssen erst vor einer halbe» Stunde -»gegangen seien, genehmigt wären. Dieser Antrag wird, von den Kommunisten unter stützt. aber mit großer Mehrheit abgelehnt. St.-V. Kuntzsch iWtrtsch.) erklärt, daß eS nötig sei, für diesen Gegenstand von 18 Millionen Sachver ständige zu »vählen. Dr. Zetzsche habe vor ein paar Wochen erklärt, daß er vom Wohnungsbau nichts ver stehe. Er schlage den St.»B. Mierlch vor. St.-V. Schraprl lKomm.f kritisiert die Schaffung der Woh- nungSbau-A.-G. überhaupt, vor allem die grobe Dringlichkeit, mit der die Angelcgenstett behandelt werde. Seine Partei schlage neben der Wahl RöschS die des St.»V. Dr. Helm vor. Auch St.»V. Bertram iBolkSr.j lehnt den Vorschlag des St.»B. Dr. Zetzsche ab. Er wendet sich gegen die B der Wahl überhaupt, ehe dt« Satzungen der Akticn-Gcsellschaft von den Stadtverordneten durchberate» seien. Unter Hinweis aus den geringen Besuch der öffentlichen Sitzung bezweifelt er di« Oefsentlickkcit der Sitzung. St.»V. Hirschseld (Dem.) erklärt. Dr. Zetzsche habe nur ge- sagt, er sei nicht der Bausachverständige der Fraktion, aber er habe sich mit der sozialen und der finanziellen Seite der Angelegenheit iin NechlSauSschnst durchaus vertraut gemacht. St.-B. Flatter lD. Bp.) tritt für seine Fraktion für die Wahl ZetzscheS ein. Die Herren seien jedoch nur zu »vählen unter der Voraussetzung, daß die Verträge mit der Gesellschaft in der nächsten Sitzung genehinigt werden. St.-V. Helm iKvinni.f stellt die Möglichkeit hi», dast in der Sitzung am 80. Mai die Stadtverordneten vom RatSvertreter falsch unterrichtet worben seien. ES scheine, dast die Bürgschaft der Stadt» gemeinde ganz andere Formen annehmen könne, als bisher den Stadtverordnete» mitgcteilt »vorbei» sei,- er beantrage in» folgedrssen, die Wahl der AussichtSratsmttglieder vorläufig auSzuschen. Auch diesmal wird dt« Absetzung mit Mehrheit a b g e l e h n t. Plötzlich schreit St.-V. Schrapel gegen den Bürgermeister Nitzsche loS: er habe gelacht. Da solle er doch fortgehen. Der Vorsteher geht über diesen Zwischenfall weg und gibt dem nächsten Redner das Wort. St.-B. Leydel sVolkSr.j behauptet, man misse heute noch nicht, von welcher Sette das Geld der Gemeinnützigen Woh- nungSbau-A.-G. komme. DaS Kollegin»»» bandle in dieser Angelegenheit leichtfertig. — Dieser Ausdruck wirb vom Vorsteher als unzulässig bezeichnet. S1.-B. Dr. Zetzsch« nnd ahl vorgenommeu. St« hat 55, Dr. Zetzsche 45, Mtersch 14, Nach weiterer Gt.»Ä. Kuntzsch wird die folgendes Ergebnis: Rösch Dr. Helm 11 Stimmen. Damit lind Rösch und Dr. Zetzsche gewählt. Der Kinobran- an -er Auguflusbrüeke. Weiter wird ein DrtngltchkettSantrag deS St^-V. Schwarze iKomm.i behandelt: Kollegin»»» wolle beschließen, den Rat zu ersuchen: 1. sofort eine Untersuchung aller Dresdner KtnoS und Lichtspieltheater vorzunehmen und festzustellen, ob den Bvrschristen der Feuer» und Baupolizei Rechnung ge tragen ist: 2. den Stadtverordneten innerhalb kürzester Frist über den Befund der Untersuchung Bericht zukommen zu lasten,- 8. Auskunft darüber zu erteilen, von wem daß Kino an der AugustuSbrttcke nach seiner Fertigstellung abgrnommen ist, und wer für die anläßlich des Brande« am Sonntag, dem 12. Juni 1927, zu Schaden gekommenen Personen ersatz pflichtig ist. Stadtrat Dr. Fischer teilt mit, dast der Bau und die Ein richtung der Dresdner Kinos der bestehenden Ministers«»!» Verordnung entspreche. Auch daS Kino an der AugustuSbrttcke sei vorschriftsmäßig abgenvmmen. Der Vorgang sei un bedeutend gewesen: beiin Eintreffen der Feuerwehr sei alle? vorbei gewesen. Die Panik sei dadurch entstanden, daß femanb „Feuer" gerufen habe, der den unbedeutenden Brand de- Filmes durch eine dicke Glasplatte gesehen habe. Die Schließung deö KinoS sei nicht aus feuer- oder baupolizeilichen Gründen vorgcnvnimen worden. Der Antrag wird -um Beschluß erhoben. Schluß der Sitzung: 8 Uhr 10 Minuten. * Die Feuerwehr -um Älnvbrand. Zu dein Brande tn dem Kinotheater an der AugustuS- brücke bittet der Rai zu Dresden, Feuerwehr, und Feuer» polizetamt, gez. Ortlvph, um Abdruck nachstehender amtlicher Feststellungen: „Der Filmbrand, der auSschlicstltch auf den Vorführungs raum beschränkt blieb »nb rasch gelöscht wurde, ist durch Außerachtlassung wichtiger Betriebsvor schriften seitens des mit der Bedienung des Bildwerfer- betrauten Angestellten verursacht worden. Insbesondere ist durch den Vorführer im Apparateraum diejenige Einrichtung, die im Brandfalle automatisch eiserne Schieber vor die Be- lichtungSösfnungcn zivtsche» Apparate- und Zuschauerraum heruntersallen läßt und daintt das Feuer im Apparateraum der Sicht der Theaterbesucher entzieht, vor Beginn der Vor stellung eigen,nächtig außer Tätigkeit gesetzt worden. Irgend eine Gefährdung der Kinobesucher durch Rauchgase oder Feuer lag nicht vor, »veil die BelichtungSösfnungen zivtsche» Apparate- und Zuschaucrraum mit 5 Millimeter starken Glasschiebern rauchdicht verschlossen sind. Die Panik »vurde lediglich dadurch verursacht, daß die Theaterbesucher durch diese Glasscheiben Feuerschein im Npparateraum sähe«, waS durch die vorerivähnten, automatisch wirkenden Fall- schicbcr hätte vermieden werde» müssen. Im Gegensatz zu verschiedene» Prestemelbungen wird ausdrücklich darauf hin- gewiesen, daß das Kinotheater, und zwar sowohl der Apparate, raum als der Znschgncrraum allen bau- und feuerpoltzeiltchen Bestimmungen der Ministerial-Vcrvrdnung vom 1. Mär- 1VLS sbctr. Sicherheit bei Lichtspielvorsührungcnf entspricht und erst in jüngster Zeit darauf geprüft worden ist. Von der Feuersicherbeit der Dresdner Kinotheater kann gesagt werde«, daß sie i» bau- und feuerpolizeilicher Hinsicht allen geltenden Ministerial. Vorschriften entsprechen und dauernder feuer polizeilicher Ucbcrivachiiiig unterliegen. Die vorübergehende polizeiliche Schließung des Kinotheatcrs am Sonntagabend erfolgte, damit die polizeiliche Untersuchung ungestört durch- geführt iverdei» konnte." Vorsitzenden Oberlehrer Mehnert lDrcsden) geleitet, der nach kurze» Ausführungen des AintshauptmannS Kah» mann, der die Wünsche der Kinderreiche» wohl zu würdigen wußte, einen Bericht über „Fünf Jahre Tätigkeit des Landesverbandes" gab. Aus dem Bericht ging hervor, daß nach anfänglich starken Schwierigkeiten den Wünschen der Kinderreichen in „euerer Zeit von Behörden »nd andere» Stellen mehr Verständnis entgegengebracht »vird. Aufklä- rungsarbeit gäbe eS allerdings noch viel zu tun. Das oberste Ziel des Bundes sei: Schutz der Familie, die Hcraushebung der kinderreichen Familien a»S der gegcnivärtigen Not und die Ehrung der kinderreichen Mutter. In einer groben Zahl von Anträgen kamen dann die Wünsche des Bundes der Kinderreichen gegenüber den städtt- Ichen und staatlichen Behörden, innerhalb der eigenen Organi» sationen und der Schulen zum Ausdruck. Ein Antrag, wo. nach an ein »nd demselben Orte nur eine anerkannte Orts gruppe bestehen darf, wurde nach reger Anssprache einstimmig gutgcheisten. Dem Kassenbericht war zu entnehmen, daß der Bund an Einnahmen 10 984.08 Mark und an Ausgaben 18 105,99 Mark zu verzeichnen hatte. Auf das Geschäftsjahr 1927 konnte demnach ein Betrag von 8828,09 Mark vorgetragcn iverdei». Weiter wurde die Schaffung einer ElternschastS. Versicherung geivünscht und an daS Arbeits- und Wohlfahrts- mtnisierium die Bitte gerichtet, eine Sammlung zugunsten der Müttererholung in den WohlfahrtSpslegebczirken zu ge- nehmige». Die Wahlen ergaben die bisherige Zusammen setzung des Vorstandes. Um die erst 1928 wieder zusammeli- tretende LanbeSversammlung bewarben sich die Städte Burg, städt, Glguchau, Schandau, Pirna und Bautzen. Da man sich nicht schlüssig werden konnte, wurde die Wahl des nächsten Tagungsortes dem Borstanbe überlasten. Die Tagung schloß mit Ausflügen in die Umgebung der Stgdt und in die Zittaucr Berge. — Dresden, da» mußte sehnl Wirklich, du mußt'»: Die Revue des Humors nämlich, die Max Neumann in zwölf Bilder von kecker Zündkraft gegossen hat und nun allabend lich iin V o l k ö,v o h l t h ea t e r seinem Publikum vorsührt. Mit dem sprühenden AuftrittSlted ,^etd uns gegrüßt!", von Fritz Tilvars, Eddy Kirchner, OSkar Schubert, Otto Grüner, Tlobby Walde«, Emil Stein und „Maxe" Reumann selber ge- sungen, gemimt, geschmissen — merkt man, daß man in die rechte Gesellschaft gekommen ist, um einen Abend hellsten Frohsinns »» genießen. Mit einem Tempo, das in die Nerven geht, fällt die HanSkapelle von Hans Reichel zur Steige rung jedes Auftritts rin: da» Zusammensptel kennt keine Unterbrechung: auf die Sekunde genau folgt ein Stück dem anderen: der einzelne Künstler ist meisterhaft durchgcprobt. und der Zuhörer fällt folgerichtig — von einem BcifallsgctoS in» andere. Höhepunkte: Fritz Stlvars als Frauenspiclcr: man kann sich nichts ntchtSwitrdtg AuSgefctmtere». mit allen Wasser» gewaschenereS denken als diesen hochbnsigen Schwere, nöter, der seine Abcndabentener mit gerissener Franenkcnnt. „iS erzählt. Dann „Vorderhaus und Hinterhaus", mit Bobby Waiden tn schamrötezeugendem DekolletS als VorderhäuSlcrtn Hermine und wieder StlvarS in gleicher, aber noch viel schrötlgerer Ausgezogenheit alö Hinterhäns- lertn Hulda — die NB. ihren Augnst bet Morgenschcin von einer Bank, wo er seinen Rausch auSschnarchte, hetmgebolt bat. Dann der B o x k am p f a u f d c r V o g e l w i e s e, daö Tollste vom Tollen: Richard Engelmanns anzügliche Betrachtungen ufw. »sw. Man tut den Spielern «»recht, wenn man einzelne hercmShebt. denn im Grunde reißt jeder sein Publikum fort. Und daS gebt alle» so forsch herunter. Ritsch! geht die Be- leuchtung auf: da kommt ein Mitspieler -wischen den Stuhl- reihen angcrndert. Numm! fliegt einem ein Fußball beinah« an den Kopf, uud da»» »vird ein paar Minuten lang zwischen Bühne und Zuschauerraum „Tor geschoben". Man kommt «rü den Auf. und Anregungen nicht heraus. Sache! — Kundgebung der Neustadt. Heute, Dienstag, abend» 8 Uhr, findet die angekündtgte Kundgebung der Neustäbter Bevölkerung für die Neustadt statt, und zwar auf drei Ver sammln»,gen: Ballhaus, Bautzner Straße 85: Linden garten, Königsbrücker Straße 121, und Stadt Leipzig lFaunpalast), Leipziger Straße 74/70. U. a. sprechen Land- tagSabgeorünetcr Kuntzsch. Stadtverordnete Becher und Hennig. k»»» iss» für' ^D/'/c/e beider- Ooo/c/ök'. »l-or/K. 6.^ crn ,-5 ^
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