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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 14.06.1927
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1927-06-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19270614017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1927061401
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1927061401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-06
- Tag 1927-06-14
-
Monat
1927-06
-
Jahr
1927
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 14.06.1927
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Nr. 274 Seile 2 — ..Dresdner Nachrichten" — Dienstag? 1«5SM»1»N landSkredite gewarnt und sich mit seiner Neichsba»kpolitik gegen ein Zuviel von AuSlandSkrediten gewehrt. Seit Beginn dieses Jahres aber haben die Devisenbestände -er NeichSbaiik durch Finanzierung der Einfuhr und zum Teil auch durch Deckung der Devisentäufe Parker Gilberts um mehr als eine Milliarde abgenvmiiien. Die bisherigen Maßnahmen haben eine Entspannung nicht gebracht. Und sv muhte die NeichSbaiik mit der Erhöhung des ReichSbankdiSkontS und der Besreinng der AnSIandSgelder von der Kapitalertrag» Heuer den Wea beichreiten. den sie bis zum lebte» vermeiden wollte. Tie Berliältnisse waren stärker als der Wille der Reictzobank Dag aber diese Erhöhung des ReichSbankdiSkontS. die in der Lage der Wirtschaft an sich nicht notwendig ist, durch die Verteuerung der Kreditiätze vielmehr zu einem recht fühl- baren Hemmschuh kur die weitere Entwicklung der Konsunk. tur in Dentichlaird werden kann, notwendig wurde, ist ein Beweis dafür, wie stark bei nnS die von Parker Gilbert ge forderten Tendenzen wirksam sind, durch ein »veiteres Ein- strömen von AnslandSgeldern eine geborgt aktive ZahlungS. bilanz ausrecht.znerhaiten und die Kvninnktnr sich ans geborgter Grundlage entwickeln zu lassen, und zwar unter gleichzeitiger Osfenhaltung der Möglichkeiten z» Barüberweisungen an das Ausland, die sich ans dem Stande der Wirtschaft von selbst verbieten. Ter NeichSbankvräsident Tr. Schacht ist sich über die Gefahren dieser Entwicklung nicht im unklaren. Dasür spricht ieine vielsagende 'Begründung der Erhöhung des NeichsbaiikdiskontS. Er weist ans die Tatsache hi», das, die NeichSbaiik sich noch keineswegs ans einen mit eigenen Mitteln arbeitenden Geldmarkt stützen kan», das, die hochentwickelte deutsche Wirtscha'l vielmehr noch auf die Zn sich r von fremdem «kapital angewiesen ist Er betont aber auch, das; „jede Dis konterhöhung die Lendeni hat. den Znslnn von ausländischem Leihkapital zn steigern, auch über das nützliche Mas, hinaus, und daü damit eine wirtschaftliche Blüte vorgetäuscht wird, die zu stärkerem Be>brauch von AnSIandSwaren anregt, ivechrcnd gleichzeitig die Leichtigkeit in der TignSlerierung der DaweS- Zahlnngen künstlich gefördert wird, ohne das? der Waren- erport eine entsprechende Förderung erfährt". Das ist deutlich gelprochen. Und wenn Dr. Schacht dann trotz allen diesen Bedenken auf die Pflicht der NeichSbaiik verweist, für einen angemesseiien Gold- und Devisenbestand Sorge zn tragen, obwohl die Passivität der Handelsbilanz und der Transfer ihren Tevisenvorrat ständig bedrohen, dann geht daraus auch klar hervor, wie sehr sich daS Transserprobiem bereits verschoben hat, wie Parker Gilbert statt Barübertragnngen zn unterlassen, der Rcichobank und ihren iiinerwirlichastiichen Maßnahmen die Sorge um die Stabilität der Wahrung zngcschoben hat, die er anher acht lägt. Parker Gilbert ist diele» heikle», Erwägungen einfach au» dem Weg« gegangen. Er weist nur aus dt« Tatsache hin, bah dem groben Umfang« der Einsuhr keine entsprechende Steigerung der AuSfutr gegenübersteht. und macht Deutschland eine» Bor- wurf daraus, daß es nicht feine-«Zähigkeit gesteigert habe, in wirksamen Wettbewerb aus de» Weltmärkte» zu treten. Soll man darin einen Angriff aus die deutsche Loh», und Sozial politik erblicken? Vergeblich aber sucht man in seinem Bericht »ach einem Appell an die Gläubigcrländer. ihre Zvllmauern abznbaue». die die deutschen Ware» von ihren Märkten ab- sperren, vergeblich nach einer Erkenntnis, bah sein System der Bariiberiveisiingrn die Aufnahmewiliigkeit der DaweSländer für deutsche Waren »ur noch mehr zu befchränken geeignet ist. Im übrigen muh ein Wirtschaftler wie Parker Gilbert auch wissen, daß sein« ReparationSpolttik mit Ihrem Zwange zur Oesinnua des deuischen Geldmarktes für AuSlandSkredite auto- malisch die deutsche Einfuhr steigert. Denn jeder An»land». kredit bedeutet vermehrte Warenctnsuhr. Parker Gilberts Re zepte sind Scheinmittel, solange er nicht von den Barüber- meisungcn Abstand nimmt »nd de» durch seine Uebcrsteigerung des deutsche» Devisenbedarfs heroorgerusenen Zwang zu», Hereinströmenlassen von AuSlandSgeldern über das volkswirt schaftlich notwendige Mah hinaus beseitigt. Natürlich kann auch die deutsche Wirtschaftspolitik der gefährlichen Entwicklung nicht tatenlos zusrhen. Immer drohender erhebt sich für nnS daS Problem der Zahlungsbilanz. Mögen neue NuslandS- kredite für die nächste Zeit Erleichterungen bringen, auf die Dauer kann nur eine in ihrer Zahlungsbilanz ausgeglichene Wirtschaft gesunde Verhältniffe lierbeifnhren. Aber diese Akti vierung der ZahlungS- und dazu vor allem der Handelsbilanz kann bei der Hochscbntzzollpolitik unserer «konkurrenten schwer lich, wie Gilbert eS darstellt, von der AiiSsnhrseite erreicht wer den. DaS Ueberhandnchmen der Einfuhr, nnd zwar leider nicht der Rohstosieinnihr. sonder» vor all«,, Dingen der Ein- knhr von Fcrtigsabrikate» und entbehrlichen Nahrnngs. und Gennhmittcl». ist das gesäbrtichste Merkmal unserer Handels bilanz. Ei» starkes Bremse» der Einfuhr, insbesondere der LebcnSmtttrleinsuhr. deren Milliarbensummen den überragen den Posten der Einfiihrstatistik bilden, wird darum im Vorder grund der künftige» deutsche» Wirtschaftspolitik zu stehen haben. Dazu gehöre» in erster Linie Mahnahmen zur Förde rung der Landmirtschast. die den deutschen LebenSmlttelbedarf sicherste«,:» kan» und muh. Ein festes Dnrchgreise» der deut schen Wirtschaftspolitik, selbst unter Verzicht aus die guten Grundsätze der Weltwirtschaftskonferenz, lässt sich so lange nicht vermeiden, als Parker Gilbert nicht eine andere Auffassung davon gewinnt, wie man Deutschland nicht nur für die Gläu biger. sondern zu einem wirklichen „Loinx concern" machen kann. Polen zur zweiten Sowjelnvle. Die russischen Forderungen praktisch uu- -urchsührbar. Warschau. 18. Juni. Wie die Warschauer Presse mitteilt, wirb die Beantwortung der russischen Note durch Polen nur allgemeiner Natur sein. Die polnische Negierung werde nochmals ihren Friedenswillen betonen, aber nicht direkt zu den einzelnen russischen Forderungen Stellung nehmen. Man stellt in Warschau ans dem Standpunkt, das, die diplomatische Behandlung dcS Zwisch-nfalleS durch b° polnischen Stelle» in der ganzen Welt überzeugend siir den polnitchen Standpnnkt gewirkt habe. Auhcrdcm sei es auch tatsächlich nickt möglich, den von Nnhland ausgestellten Forde rungen praktisch Nachkommen zn können Wie a»S Moskau gemeldet wird, hat der polnische Ge sandte in MoSta» Litwinvff ausgesucht und diesem erklärt, das, die russische» Forderungen in der letzten 'Note in die Kom petenz der polnischen Regierung auf den, innerpolitischen Gebiete übergreifcn. Eine Erfüllung dieser Forderungen käme daher nicht in Fraae. Es verlautet, dah die Svwjct- regierung im Falle der Nichterfüllung der russischen Forde rungen wirtschaftliche Repressalien zn unternehmen beab sichtige. In ausländischen diplomatischen Kreisen wird die Lage alS ernst betrachtet. Man alanbt, dah die französische Botschaft Anweisung habe, erneut im polnisch-russischen Kon flikt z» intervenieren. In Moskau wird alS besonders nn- günstig bewertet, dah die polnische Anbenpolitik von Pilsndsli persönlich geleitet werde. Zalefki über die russische Note. „Sic ist in konziliantem To» gehalten." Berlin, 13. Juni. Ter Genfer Bcrichlcrstatter des „B. T." hotte mit dem polnischen N n h e n in i n i st e r Zalcski eine Unterredung, in der dieser sich über die neue Note der Soivjet- rcgterung aussprach. Er erklärte ». a.: Ich bin der Meinung, »atz die Note eine sehr geeignete Grundlage für die Regelung der Angelegenheit vom internationalen Gesichtspunkt anS bilde«. Die Sowietregieriing stellt drei Forderungen. WaS die erste betrisst, daß die polnische Regierung die nötige» Maß regeln zur eingehenden Untersuchung, Feststellung »nd stren gen Verurteilung der Urheber des Attentates und ihrer Mit helfer treue» soll, ist diese Forderung bereits erfüllt. Die Untersuchung ist sehr eingehend geführt worden. Man hat indessen von Verbindungen des Mörders nichts entdecken können. Wir habe» keinerlei Interesse, auf unserem Gebiete ausländische Organisationen zu dulden, die Schwierigkeiten mit unsere» Nachbarstaaten verursachen. WaS die zweite Forderung anbelangt, dah die polnische Regierung die Mitwirkung von S o iv j e t v e r t r e t c r n an der Untersuchung gestatten solle, so bestehen in dieser Hinsicht bei uns klare gesetzliche Bestimmungen. Derjenige, der durch ein Verbrechen geschädigt ist, hat das Recht, zur persönlichen Teilnahme an der Untersuchung. Auch ist es ihm gestattet, Zeugen zn benennen. Zu der dritten Forderung bemerkte der polnische Außen minister: Selbstverständlich sind terroristische Organisationen, die sich gegen einen unserer Nachbarstaaten richten, bei uns nicht gestattet, und wenn die Sowsctregierung uns Material liefert, werden wir die Sache eingehend untersuche». Wenn wir entsprechende Feststellungen machen, werden wir gegen die betreffenden Organisationen und Persönlichkeiten Vor gehen. Die Forderungen der Sowsetregierung bieten somit keinerlei Schwierigkeit, und ich bin der Mettrung, daß die Angelegenheit leicht geregelt werden kan». Jedenfalls ist die Note der Sowietregieriing in einem durchaus konzilian te» Tone gehalten. fW.T.B.) Moskaus Nervosität wächst. Riga, 13. Juni. Wie aus Moskau gemeldet wird, ist die Pressczcnsnr in den letzte» Tagen auhcrordentlich verschärft worden. Privattelcgramme werden überhaupt nicht mehr dnrchgclalsen. Die Stimmung in Moskau ist weiterhin über aus »ervöS. Am Tage der Beerdigung WoikvsfS wurden zahl reiche Verhaftungen in Moskau und Leningrad vorgenommen, angeblich auch von Mitgliedern des HandclskvinmissartatS. ES wird mit der Möglichkeit gerechnet, dah über Moskau und Leningrad der Bclagcrnngszuftanb verhängt wird. Der Terror in Zentralrußland besteht fort. Die G. P. U. verkündet, dah im Falle neuer Attentate weitere 27, Geiseln erschossen werden sollen. In der Republik Kirgisien kam cö in den letzten Tagen wiederholt zn Zusammenstößen zwischen der Bevölkerung und Truppenteilen. Ucber Kirgisien wurde der Kriegszustand verhängt. Die Urteile im Luceltl-Prozeb. Lncetti SV Jahre Einzelhast. Rom, 11. Juni. Das Svndergericht zum Schutze deS Staates verurteilte dem Antrag des GeneralstaatsanwalteS gemäh Lucettt zu 80. Sorio zu 20 und Vatteroni zu 18 Jahren S Monaten Einzelhaft. Den Verurteilten werben außerdem die bürgerlichen Rechte lebenslänglich aberkannt. Der rote Terror auch in Deutschland. Aommunistenüberfall auf Stahlhelmen Berlin. 13. Juni. In Rathenow ist cs am Sonnabend zu schweren Zusammenstößen zwischen Kommunisten und der Rathenowcr Polizei gekommen. Die dortige Ortsgruppe des Stahlhelms hatte einen Fackel zug mit Zapfenstreich vorbereitet. Als der Stahlhelmzug das Arbeiterviertel pas sierte. wurde auf ein offenbar verabredetes Zeichen auf die Teilnehmer des Zuges aus den Fenstern und von den Dächern ein Bombardement mit Pflastersteinen nnd Flaschen eröffnet Etwa t.KI Kommunisten nmrinaten die Musikkapelle, zerschlugen die Musikinstrumente nnd schlugen ans die Musikanten nnd die Teilnehmer deS StahlhelmzngeS loS. Eine ganze Anzahl der in der Formation marschierenden Mit glieder sowie Passanten wurde» nicht unerheblich verletzt. Die rund 30 Polizeibeamten Raihcnows. die mit Einschluß der Kriminalbeamten zur Ueberwachnng der Veranstaltung ab kommandiert waren, mußten mit dem Gummiknüppel cinschreiten. Dabc! wurde eine Anzahl Kommunisten mehr oder weniger verletzt. Erst als die Polizeibeamten drohte», von der L ch u ß w a s s e Gebrauch zn mache», ivick die Menge zurück, io daß die Stahlhelmleute in die Innenstadt gelangen konnten. Drei Beamte wurden durch ^teinwürse. durch Schläge mit Knüppeln, Schlagringen nsw. verletzt. Einer der Polizeibeamten, der durch einen S t e t n w n r f eine schwere Kopfverletzung davongctrage» hat, mußte Ins Krankenhaus gebracht werde», wo er schwer daniederliegt. Unter den Verletzten, deren Zahl mit rund 17, angegeben wird, be finden sich auch zwei Frauen, die beim ttebc"'cl>reite» der Straße von Wursaeschosicn getroffen wurden. Die eine der Frauen verlor' durch eine» GlaSsplitter das rechte Auge. — Seitens der Staatsanwaltschaft ist ein Verfahren wegen LandfriedcnsbruchcS bereits eingeleitet worben. Schlägerei zwischen Stahlhelm und Rolfronl. Berlin, 13. Juni. Bet einer heute in Köpenick ent standenen Schlägerei zwilchen Angehörigen des Stahlhelms nnd Mitgliedern des Rote» FrontkämpfcrbundeS wurde ei» Angehöriger des Noten FrontkämpfcrbundeS und ein anderer angeblich parteiloser Beteiligter verletzt. Zwei Angehörige dcS Stahlhelms und ein Mitglied des Noten Frontkäinpfer- bundes wurden sestgenommen. (W.T.B.i Pvttltsche Schlägerei bei Liibech. Lübeck, 13. I»ni. In JsraelSdors bet Lübeck kam es am Sonnabend zu einem Zusammenstoß zwischen Anhänger» des S t a h l h e l m S von Lübeck und Teilnehmern eines Feste« der Straßenbahner. Es gab ans beiden Seiten mehrere Schwerverletzte. Auch zwei Mann der eingreifenden Polizei wurden verwundet. iWTB.) Neue Verhaftungen im Danderolenskandal. DaS Ergebnis der Dresdner Ermittlungen. — Krakauer zum vierten Male verhaftet. Berlin, 13. Juni. Der mit der Aufklärung der umfang, reichen Banderolen- »nd Ziaarettenfälschung beauftragt« Berliner Untersuchungsrichter, der sich zur Verfolgung wich- ttgcr Spuren »ach Dresden begeben hatte, ist »ach Berlin zuriickgekehrt. Tie Dresdner Ermittlungen, die z» zwei wich tigen Verhaftungen geführt haben, ergaben nexcS. schwer- wiegendes Belastungsmaterial gegen den bereits dreimal vcr- hasietc» »nd dreimal wieder frcigclasscncn früheren Inhaber der Berliner Tota. Artnr Krakauer, und» de» Zigaretten» sabrikanten B n r st e i n. Gegen beide wurde Haftbefehl er- lassen und Krakauer zum vierten Male verhaftet. Bürstet» hat sich heute selbst den Behörden gestellt und ist in Unter, suchungshaft genommen worden. Parker Gilbert über -en Mna«z«t»-leich. Berlin, 18. Juni. In seinem Bericht vom lü^yunl iih? beschäftigt sich der Generalagent für die R«para1tockS»ahlung„, etngeyent mit dem Verhältnis »wische» Reich, Ländern und Gemeinden, soweit diese« Verhältnis etatmäßtg für Lte Täii,. ket» d,S Generalagenten ein« Rolle spielt. Die Ortttk de» Generalagenten über das Abkomme« vom «.April d.g. über den FinanzauSgletch gipfelt in folgende» Gedanken, gängen: DaS Reich begtbk sich an Hand bteser Losung de» Finanzausgleich«» «ine» bedeutenden AnteUe» an srinl« hauptsächlichen Steuern. Dt« Etnkoipmenftener, dt, Körperschaft»?»«»»«» und dte Umsatzsteuer stnb drei seiner besten Einnahmequellen. Es sind dteS -le Stenern, die am besten, den Gang der deutschen WtrtfchaktSeutwicklnnz zeige,, und die hauptsächltch für die Verpflichtungen de« Reiche» herangezogen werden müßten. Unter de» gegen, wärttgen System jedoch, unter dem die Länder und Gemeinden einen festen Prozentsatz von bestimmten Steuer» erhalte« und »nter dem das Reich diesen Prozentsatz garantiert.»«,, man nicht von einer für da» Reich günstige« Vereinbar»«, sprechen. Jede wirtschaftliche Besserung komm» M gleichen Teilen dem Reiche, den Ländern und Gemeinde» gemäß dem kestgesetzten Prozentsatz zugute, und das Reich ist nicht in der Lage, so wie e» sein müßte, die AuSwirknnge» einer wt«. schastlichen Besserung für die ReichSverpfltchtnngen heranzuzieheii. Im umgekehrten Falle aber müßte sogar das Reich, wenn die Steuereinnahmen unter der Schätzung zurück, bleiben, auf eigene Kosten den Ländern und Gemeinden die vereinbarte» Beträge anweisen. Unter breseu Umständen ist das Reich fortlaufend in Gefahr, im entscheidenden Falle der Allein geschädigte zu sein, und es bedarf dringend ei,er Neuordnung der Vereinbarungen, die dem Reiche die aesaate Kontrolle seiner wichtigsten Einnahmen garantlert. Es darf in diesem Zusammenhang- darauf hingewitsen werden, daß zwar das Reich in erster Linie für die Reparationszahlungen verantwortlich ist, daß aber die Länder laut Artikel 218 des FriedenSvertrageS selbst dem Reiche gegenüber die volle Ver antwortung für diese Zahlungen tragen. Diese Tatsache «,ß Notwendigkeit bei den sinanzieken Vereinbarungen »wische, Reich nnd Ländern werben. In einer kurzen Zusammenfassung kritisiert ferner der Generalagent den R e i ch s h a „ S b a l t, der nach seiner An- sicht unübersichtlich angcordnet ist, was weder notwendig „qch opportun sei. Sine größere Uebersichtlichkeit könnte durch eine Verivaltnngsrcsorm »nd regelmäßigere Veröffentlichung der ReichSregicrung über die finanziellen Transaktionen et zielt werden. Das Ergebnis von Leverkusen. Uebereinftimmende Ansichten der WirtschastSstihre«. lD u r ch F u n k s p r u ch.> Leverkusen, 18. Juni. Am Schluffe der deutsch-englische» Wirtschastsbesprechungcn gaben die englischen Mitglieder ihrer dankbaren Anerkennung für die große Ausinerksamkrit, die ihnen bei ihre», Aufenthalt in Deutschland entgegengebrachi wurde, Ausdruck. Auch bei dieser Besprechung war die gleiche Atmosphäre deö Vertrauens und deS gegenseitigen guten Willens zu bemerken, wie bet der Konferenz von BroadlandS. nnd man kam in allen erörterten Fragen zu über einstimmenden Ansichten. Der Bericht LammerS über die Verhandlungen in Genf gab die Grundlage sür eine eingehende Prüfung der wirtschaftlichen Lage Europas. Mau kam überein, in beiden Ländern den Jndnstrieorganisatione» ein enges Zusammenarbeiten mit der Landwirtschaft zu cnm- fehlen. In der Frage über die Ausdehnung deS tnternatie- nalcn Schiedsgerichtsverfahrens tu geschäftlichen Streitfällen snmpatliisieren alle Teilnehmer mit dem Vorschlag, der in dieser Frage auf dem Stockholmer Kongreß der Jnternatie- nglen Handelskammer gemacht wurde. Zur Verbesserung dcr wirtschaftlichen «nd kulturelle« Beziehungen wird ein A„t- tansch von Hochschullehrern nnd Studenten zwischen allen Ländern für erwünscht gehalten. Die Teilnehmer der Kvn- serenz werben zmn Ausbau dieses Gedankens die erforder lichen Schritte unternehmen. Das Washingtoner Abkomme» wurde eingehend erörtert. In allen Sitzungen dieser Kon ferenz wurde die Wichtigkeit der Berückii'l'tianng der Kon sumenten immer im Auge behalten. lW.T.V.) . Der Relchspriftlbenl zum Tobe Krausnecks. Berlin, 13. Juni. Reichspräsident vckn Hindenb»r§ hat an den bayrischen Ministerpräsidenten Dr. Held »acip stehendes Telegramm gerichtet: An dem schweren Verluste, der die bayrische Regierung und ganz Bauern durch den Tod des StaatSmintstcrS Dr. Krauöneck betroffen hat, nehme ich herz lichen Anteil. Darf ich Sie bitten, der Witwe deS aus tragische Weise »ms Lebe» gekommenen trefflichen Mannet den Ausdruck meines aufrichtige» Beileids zu übermitteln. Teilnahme auch des Rel«r»sl,anzlers. lD u r ch F u n k s p r » ch.l Berlin, 13. Juni. Aus Anlaß des tragischen Ableben» ded bayrischen StaatömsiiisterS Dr. KrauSneck hat Reichskanzler Dr. Marx dem bayrischen Ministerpräsidenten Dr. Held im Namen der RetchSregiernng telegraphisch seine besondere Teilnahme ausgesprochen. Neben einem Telegramm an die Leitung der Bayrischen Volkspartei richtete der Reichskanzler weiter an Frau KrauSneck ein in herzlichen Worten gehaltenes Beileidstelegramm. lWTB.i » Berlin, 13. Juni. Auch Gras Westarp hat folgendes Tele gramm an den bayrischen Ministerpräsidenten Held i» München gesandt: Zum Heimgang Ihres Herrn Finanz- mintsterS KrauSneck spreche ich dem bayrischen StaatSminntc- rium und der Bayrischen VolkSpartct namens der Deutsch irationalen BolkSpartci ausrichtiges Beileid a„S. Graf Westarp. Tschangkaischek marschiert. Rückzug TschangtsolinS aus Mnkden. London. 18. Jnnt. Nach einwöchiger Ruhepause haben die Krirgshandlnngc« in China wieder eingesetzt. Wie berichtet wird, hat Tschangkaischek die Städte Haicha« und Skiyang bc> setzt und marschiert ansSk « hdi« u. Die Einnahme der wich tigeren Städte am Kaiserkanal ist sür die weitere Entwickln,« von großer Bedeutung. Tschaugtsolin führt seine Hanptsireit« kräste in der Richtung ans Mnkden zurück. London. 13. In,,!. Ter savanischc K r i e g S m I n i st er traf heute in Peking ein. »in. wie verlautet, in bclnndcrer Mission seiner Regierung den Frieden zwischen Nord- nnd Sitdchina zn vermitteln. Englische Kriegsschiffe an Polens Küste. Danzig, 12. Juni. Gestern morgen trafen im polnischen KrtegShafen Gdingen, von Brügge kommend, vier eng lische Unterseeboote und ein Kreuzer ein. Dt« englische Uiiterseelwvtflotttlle gedenkt bis zum 18. Juni in Gdingen zu bleiben. Betlegung de» engllsch.ügyplischen Slonfttkle». Kairo, 18. Juni. fReuter.i Wie verlautet, ist zwischen dem britischen Oberkommiffar und dem ägyptischen Premier minister eine Einigung über einen abschließenden Noten austausch zustandegekommen, durch den die bestehende Kris« in den englisch-ägyptischen Beziehungen beendet werben würde. Bitumung Nikaragua» Managua, 13. I»»i. Infolge der Beendigung der Feind seligkeiten In Nikaragua werben alle amerikanischen Soldaten mit fosortiger Wirkung au» Nikaragua zurückgezogen mit Ausnahme einer Abteilung von 8S0V Marinesoldaten.
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