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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 12.07.1913
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1913-07-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19130712014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1913071201
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1913071201
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1913
-
Monat
1913-07
- Tag 1913-07-12
-
Monat
1913-07
-
Jahr
1913
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 12.07.1913
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>»»«irk»rt «. «. t«»luß, abend».» Credit I»». Lretdner Bank 1H^,. «taatsbad» 118 Lombarden 2S^>. Ruhig. Part». <S Uhr nachmittag».» » -L Rente 8t»M. Italiener «,10. «panier 87M. 1 -L Türken unisi». «IM. Türkenlos« 18S. Lombarden I2V Lttomanbank Sill. Fest. Hambnrger Warenbitrl«. am 11. Juli. iMttgetetlt von Elchen- k»erg L Co., Hamburg.» Kasse«. Schluß « Uhr abend»: Juli 11H, September Ib'z,. Dezember 1v, März 1>K4, behauptet. Zacke». Schluß SM Uhr abend»: August U,25. Oktober 0.1«. Oktober- Dezember V,43>(,, Mat V.TS'.z,, matt. Kupfer. 2M Uhr: September 12714. Dezember 128'.4, Mat 12VU, malt. L»ndo«. iMtiüermarkt.» Auslüudilchcr «eizeu fest, S >1 höher. Englischer Wetzen geringe» «»gebot, «mertkantscher Mais kein «ngebot. Donauer Mat- kci» Angebot. Amerikanisches Mehl ruhig, aber stetig. Englisches Mehl ruhig, aber stetig. Gerste scsi. Hafer stetig. Sertllcher und Sächsisches. — Se. Majestät der König tritt die gemeldete Reise nach Krimml am Sonntag abend nach seiner Rückkehr aus Leipzig a». — Der Prinz von Wales ist, wie bereits kurz er wähnt, vorgestern nachmittag hier eingetrosscn und im Hotel Bellevue als Carl os Chester zu mehrtägigem Auscut- halt abgestiege». In seiner Begleitung befinden sich die Herren Major Cadoga», Professor Dr. Fiedler von der Universität Oxford, mehrere Sekretäre und Dienerschaften. Der Prinz, der mit seiner Begleitung im Auto von Prag nach Dresden gekommen ist, bat bisher München, Nürn berg, Karlsbad und Marienbad besucht. Cr reist im streng sten Inkognito und empfängt keinerlei Besuche. Bald nach seiner Ankunst unternahm er einen Spaziergang durch die Stadt und machte, da er ei» großer Amateurphotograph ist, mehrere Aufnahmen. Gestern vormittag verweilte der Prinz mehrere Stunde» i» der König!. Gemäldegalerie. In den Rachmittagsstunden unternahm er mit seinen Be gleitern in einfachem Touristenanzug einen Ausflug nach Pillnitz. Der Prinz, der soeben in sein zwanzigstes Lebens jahr getreten ist, widmet sich auf seiner Reise durch Deutsch land besonders auch dem Studium der deutschen Sprache. — Ter Bvrtragende Rat im sächsische» Kultusministe rium Geheimer Schulrat Dr. Lange in Dresden wurde »um Mitglied der Rcichsschulkommission berufen. — Der türkische Gesandte in Berlin Mukthar Pascha ist zu kurzem Aufenthalt hier cingetrvssen und im Hotel Bellevue abgestiege». Gestern nachmittag wohnte der Gesandte der Ivhannisscstscier im Freimaurerinstitut bei, zu dessen Zöglingen sein Sohn gehört. — Forstmeister Böttcher in BärenselS wurde zum Pcrwaltcr des Langebrücker Staatssorstrevters ernannt. — Professor Otto Boigt, Oberlehrer a. D. der Drei- königschule, ist gestern srüh im Alter von 7:! Jahren in Dresden g e st orbe n. Ter lange Jahre an der Realschule l. Ordnung und später zum Realgnmnasium erhobenen Drcikönigschulc tätige Pädagog war in seltener Weise bei seinen Kollege» und den Schülern beliebt und verehrt: sein schlichtes, gerades deutsches Wesen konnte jedem zum muster haften Beispiel dienen. Lange Zeit wirkte er als Klassen lehrer eitler Sexta und als Gcvgraphielehrcr in den höhe ren Klassen. Der Bcrstorbcnc umr Ritter des AlbrcchtS- vrdens l. Klasse. - Todcssall. Bvrgcstcr» starb hier im 65. Lebensjahre der König!. Maschinen - Inspektor Paul Karl Limmcr, Oberleutnant d. R. a. D. - Winke sür Frrusprcch-Tcilnehmcr. Nach Eiusüh- rung des halbautomatischen Betriebes werden die Verbiu- dungen zwischen zwei LprcchstcUen automatisch getrennt, '»bald der anrufendc Teilnehmer nach Beendigung des Gc- prächs seinen Fernhörer wieder auhüngt. Das geschieht aber nunr bei Bcrbindungen zwischen' Teilnehmer», die beide an das halbautomatische Amt augeschlossen sind, nicht aber bei Verbindungen zwischen Teilnehmern, von denen der eine bereits an das neue Ami angeschlossen, während die Lprechstclle des anderen noch nicht umgcschaltet ist. Wenn auch bei solchen Berbiudungen mit der sofortigen Trennung der Verbindung gerechnet und kurz nach Be endigung des Gesprächs der ,Fernhörer wieder abgcnvmmen wird, so entstehe» leicht Schmierigkeiten, die sich nicht nur beim Vermittlungsamtc, sondern auch den Teilnehmern selbst uuaiigenchm bemerkbar mache». Derartige Schwie rigkeiten werden am sicherste» serngehallcn, wenn die Teilnehmer bis zur Beendigung der Ucbcrlcitung die Be stimmungen auf Seite 5 des Teilnehmer-Verzeichnisses be achten und nach Beendigung eines Gesprächs de» Fernhörer mindesten» eine halbe Minute am -Haken hänge» lassen. — Das vorjährige Sachscuscst, das im Rahmen einer Wohltätigkeitsveranstaltung unter dem Vorsitz des Stadt rats Ahlhelm hier stattsand, hat ein R e i n c r l r ä g u i s von 8k 67» Marl gehabt, über welches Iran Prinzessin Johann Georg als Protektor!» des Festes zu gunstcn Hilfsbedürftiger in Sachsen entschieden Hai. — 12. Deutsches Turnfest i« Leipzig vom 12. bis 16. Juli 1013. Auf der grüßten Kampfbahn der Welt be ginnt jetzt das Fest der Deutschen Lurnerschaft. Während z. B. bei den Internationalen Olympischen Spiele» in Stockholm nur 4IIM Kämpfer aktiv tcilnahmrn, treten in Leipzig ungefähr 8t«00 Einzclkämpfer und mindestens 60l»00 Turner bei den Hebungen aktiv an. Tic Sachsen haben mit ihrem Festplatz eine Anlage geschaffen, wie sic in der Welt bisher noch nicht bestanden hat. Schon die Be sichtigung dieser Anlagen befriedigt den Besucher. Einen ungleich gewaltigeren Anblick wird der Turnfestplatz frei lich bieten, wenn am Festsonntag die Volksmengen, die 8000k« fremden Turner und die vielen Tausende von fremden und hiesigen Gästen den Platz bevölkern. Auf den Tribünen sind .10 000 Sitzplätze und 30 Mt Stehplätze vor handen; aus der Straße um den Frciübungsplatz finden bequem KO 00k» Menschen Platz. Die Veranstaltungen am Nachmittag des Festsonntags finden vor Sr. Majestät dem König und dem -Herzog von Koburg und Gotha statt. Be sonders sei auch auf de« Fahnenausmarsch, der die all gemeinen Freiübungen crö'fnen soll, aufmerksam gemacht. Wer Kenntnis von der Größe und von den Leistungen eines Deutschen Turnfestes gewinnen will, sei darauf htn- gewiescn, dieses Fest niitzufcicrn. Mit der großartigen Anlage des bestes und seiner baulichen Einrichtungen stellt sich tatsächlich Sachsen an die Spitze aller Nationen der Welt. Möge das Wetter günstig sein und der ideelle Er folg, d. h. die Zunahme der Anhänger des deutschen Tur nens nicht ausbleiben. — Siebe« Brüder — sieben Turner. Eine bemerkens werte Riege, wie sic vielleicht gar nicht wieder zu finden ist, wird sich zum 12. Dcutsckien Turnfest in Leipzig zeigen. Es ist die Brudcrrtege der Familie Seidel aus De üben. Die sieben, im Durchschnittsalter von 46 Jahren stehenden Brüder haben unter Führung des ältesten, des in Sänger- und Turncrkrcisen hochgeschätzten Oberlehrers Seidel in Lungkwitz, eine Riege gebildet und gedenken am künftigen Sonntag abends in der siebenten Stunde mit Eisenstabübungen auf dem Festplatze anzutrcten. Sie haben, um dieses seltene Ereignis zu ermögliche», die Vorbereitungen an ihren verschiedenen Wohnsitzen, in WilSdruff, Deubcn, Lungkwitz und Frankenberg, treffen müssen. Die Mehrzahl der wackeren Brüder, die sich in vorbildlicher Treue um das Banner der Deutschen Turner schaft scharen, ist Sieger bei Gau- und Bergfesten gewesen, zwei von ihnen, die beiden älteste», sind Inhaber des Ehrenbricses der Deutschen Turnerschaft. Vater Seidel, den diese Familicnriegc mit berechtigtem Stolz erfüllen Lars, ist 80 Jahre alt. — Der Fremdenverkehr in Leipzig. Die Intcr- patjonalc B a u s acha us st c ll« n g Leipzig 1013 lLtterarisches Bureau» schreibt: «Ter Fremdenverkehr nach der Weltausstellung für Bauen und Wohnen in Leipzig ist naturgemäß bei der Bedeutung dieser Ausstellung, die sie sür jede» einzelnen hat. außerordentlich stark. Hinzu kommt in dielen Tagen noch der Andrang von Fremden nach Leipzig wegen des 12. Deutschen Turnfestes. Die Internationale Baufachausstellung hat in Verbindung mit dem Leipziger Verkehrsverein alles getan, um den Frem den den Aufenthalt in Leipzig so angenehm wie möglich zu machen. Mit einer Ueberfüllung braucht nicht gerechnet zu werden. Naturgemäß ist der Andrang in de» Hotels, die in der Nähe des Bahnhofes liegen, be sonders stark. Aber Leipzig weist im Innern der Stadl und auch in Le» näheren Vorstädte» viele gleich gute und preiswerte Hotels auf. Der Berkehrsvcrcin hat aus dem -Hauptbahnhvs eine A u s k u n s t s st c l l e eingerichtet, wo jedermann Hotels, Pensionen und Privalwvhnungen in jeder Preislage bereitswilligst »achgewiesen werden. Aus drücklich sei betont, daß in Leipzig sogen. Meßpreise, also besonders erhöhte Hvtclprcisc. nicht bestehe». Es ist somit alles getan worden, um den starken Verkehr glatt zu er ledigen. und es muß sestgcstellt werden, daß durch die Vor sorge, die getroffen worden ist, Uebelstände, wie es in ande ren Städten bei erhöhtem Fremdcnandraug der Fall ist, nicht eintrctcn können und werden " — Die zweite Lehrplankonsercuz des Schulinspcktions» bczirkes Dresden 11 fand am Donnerstag in der Turn halle zu Tharandt unter Leitung des Herr» Schulrates Bang statt. — Ein frischer Posten australisches Hammelgesrier- sleisch wird Montag, den 11. Juli, im städtischen Vic li tt n d Sä> lachthose an Dresdner Flcischcrmeistcr ver kauft. Mit der Abgabe des Fleisches an das Publikum bc ginnen die Fleischer Dienstag, den IK. Juli, früh. Es kosten: l Pfund Keule 85 Psg., 1 Pfund Bauch 60 Psg., 1 Pfund anderes Fleisch 80 Psg. — Die Köuigl. Arscualsammlung, Dresden N., Konigs- platz, wird, um vielfach geäußerten Wünschen zu entsprechen, während der großen Ferien wochentags bereits um 0 Uhr vormittags geöffnet. — Das Wintersemester 1913/11 au der Tierärztlichen Hochschule Berlin beginnt am 15. Oktober. Die Imma trikulationen dauern vom 6. bis 31. Oktober. — Was hat ein Hunbeb-esißer in Dresden zu beachten? ES gelten folgende Vorschriften: Außerhalb der Häuser, Gehöfte und sonstigen geschlossenen Räume dürfen -Hunde nur dann verweilen, wenn sic mit einem das Beißen vollständig verhindernden Maulkorbe versehen sind. Bei gewissenhafter Beobach tung dieser Vorschrift kann jeder Hundcbesitzcr nicht nur die Gefahr, wegen etwaiger durch Hundebisse Menschen und Tieren zugcfügter Verletzungen zur Verantwortung ge zogen werden und Schadenersatz zu leisten, von sich ab- wcndcn, sondern auch zu seinem Teile dazu beitragen, daß Hundebisse tunlichst vermieden und dadurch die Gefahren der Tollwut vermindert werden. Während der Zeit vom 1. M ä r z b i s 3 1. O k t o b c r jedes Jahres ist cö verboten, Hunde in den öffentlichen Gartenan lagen hiesi ger Stadt frei umhcrlauscn zu lassen. Im Bereich des Königl. Großen Gartens ist cs während des ganzen Jahres verboten, Hunde frei umherlauscn zu lassen. Das Mitnehmen von Hunde» in Wirtschaften und Wiri sch a f t S g ä r t e n ist verboten. Es bleibt jedoch den Gast wirten nachgelassen, ihrerseits in ihren Gartenlokalen nach vvrgängigcr Anzeige bei dem Stadtrate und nach össent- lichem Anschläge das Mitbringen von Hunden an kurzer Leine, au welcher die Tiere auch an den Sitzplätzen der be treffenden Gäste anzuhängen sind, zu gcstgttcn. Weib liche H undc dürfen während der Brunstzeit außerhalb der Häuser, Gehöfte und sonstigen geschlossenen Räume nur dann verweilen, wenn sic an kurzer Leine gehalten werden und außerdem mit einem das Beißen verhindernden Maul korbe versehe» sind. Es ist verboten, große und starke Hunde, durch welche öffentliche Anlagen beschädigt oder Vorübergehende, insbesondere Kinder, uingcrifscn oder svnst in Gefahr gebracht werden können, ans öffentliche» Straßen und Plätze» frei umhcrlausen zu lasten. Die Hundesteuer beträgt für jeden Zughund 12 Mark, sür jeden anderen Hund, ohne Unterschied des Geschlechts, 20 Mark sür den ersten und 30 Mark für jede» weiteren innerhalb desselben Haushalts gehaltenen Hund. Junge, noch nicht stcuerpjlichtigc Hunde dürfen anders nicht, als wenn dieselben mit einer für das lausende Jahr gültigen Freimarke versehen sind, aus die Straße gebracht wer den. Zuwiderhandlungen werden mit Geldstrafe bis zu »50 Mark, im Unvcrmögcnsfalle mit Haststrase geahndet. Hunde, welche unter Umständen betroffen werde», aus denen sich eine Zuwiderhandlung gegen vorstehende Vor schriften ergibt oder welche mit der für das lausende Jahr gültigen Stcucrmarkc oder Freimarke am Halsbande nicht versehen sind, sind wcgzufangen und nach Befinden, dafcrn solche nicht binnen drei Tagen gegen Erlegung von 3 Mark cingelöst werden, durch den Kaviller z » töten. — Der Iuliuo-Olto-Bund veranstaltete am Donnerstag abend im Garten der Großen Wirtschaft ein Sommcr- konzert. Eine sehr zahlreiche Zuhörerschaft genoß neben den musikalischen Darbietungen die Schönheit eines vom Lindendust gewürzten Sommcrabends. Das Programm trug ein vorwiegend festlich-vaterländisches Gepräge. Im „Altnicderlündischen Tankgebct", mit Orchesterbeglcituug gesungen, erreichte cS seinen Höhepunkt und seinen Ab schluß. Als Einleitung sang der I»li»s-Otto-Bund unter Leitung des Herrn Kantors W. Borrmann mit Orchcstcrbcglcitung eine vaterländische Komposition „Hör' uns, Germania", von Hugo Jüngst, ein leicht sangbares licdmäßigcs Werk. Iüngsts Lied „Roscnsrtthling" hätte eine viel größere Wirkung erzielen können, wenn es nicht gar so breit und schwer gesungen worden wäre und unter Tonschwankungen an strahlender Frische cingcbüßt hätte. DaS «Schwertlied", „Das treue deutsche Herz" und Adams „Wie könnt' ich dein vergessen" fanden auch hier bei den Znhörern dankbare Zustimmung und herzlichen Widerhall, ein Beweis dafür, wie dankbar doch die Darbietung selbst vtelgesungencr und allbekannter Lieder und Volkslieder ist. Die beste Leistung des Abends bot der Iulius-Otto-Bund mit dem lieben Liede „Heute scheid ich" von Iscrmnnu: cs verdiente den reichen Beifall uneingeschränkt und mußte aus langes Drängen hin wiederholt werden. Die zweite Wiedergabe erschien uns noch flüssiger und wärmer als die erste. Auch die Tenörc zeigten hierbei, daß sie in der Tat mehr und Besseres leisten können, als einzelne Vortrüge vermuten ließen. Vor dem Männerchorkonzert, sowie da zwischen und danach unterhielt die Hanskapclle der Großen Wirtschaft unter der Leitung des König!. Musikdirektors H e r r in a n n mit einer Reihe von mehr oder weniger be kannten Ouvertüren und Bruchstücken aus unseren belieb testen Opern und Operetten. — Sportfest im Kadettenkorps. Vom herrlichsten Svmmerwettcr begünstigt und von einer großen Zuschancr- mengc besucht, veranstaltete das König!. Kadetten korps zum ersten Male ein Sportfest. Der nach dem Park, hinter dem Erziehungshause, gelegene Sportplatz war mit Wimpeln, Fahnen und Girlanden festlich ge schmückt. Unter de» Zuschauern bemerkte man Ihre König lichen Hoheiten Prinz Christian und Prinz Ernst -Heinrich mit ihren Begleitern, sowie den kommandie renden General d'Elsa, Generalleutnant v. Carlv- wttz, die Obersten v. d. Decken, Graf Vitzthum v. Eckstüdt, Bücher, mehrere Stabsoffiziere mit Gattinnen und frühere Kadetten. Punkt 6 Uhr eröfsnetc die Iubclouvertttre von Weber, gespielt von der Kapelle des 177. Infanterie-Regi ments unter Leitung des Königliche» Musikdirektors Rüpcnack, das schöne, gut vorbereitete, von Anfang bis Ende vorzüglich gelungene Fest. Hierauf sprach Kadett v. DambrowSky einen Prolog, in dem der Tag und da» Jubeljahr des Kaisers besonders hcrvvrgehoben wurden. Daran reihten sich Freiübungen von 32 Kadetten, Eine Anzahl Kadetten zeigte, wie sie die Klinge und das Bajonett zu handhabe» wissen. Daran schlossen sich Weit-, Gerät- und Stabhvchspringen. Barrenturnen, Reckturnen. Wettlaus über 100 Meter, Stafcttenlaus und Hindernis, laufen, Radfahren. Klettern und Tauziehen, aus welchen die Kadetten Eckert, Oelsner. Beck. Scheibe, Beloiv und Fürstenau als Sieger hervorgingen. Mit großem Beifall wurden die humoristische» Freiübungen aus Kommando und die Parterre Akrobaten Uebungeu ausgenommen. Ten Schluß des reichhaltigen Programms bildete eine Gavotte der Kaiserin, eingcübt durch Ballettmeister Köller, an welcher Kadetten und Dame» von Angehörigen der Ka detten teilnahmen. An die Wettkämpfe reihte sich die Preisverteilung, welche von Frau Oberstleutnant von S e yd l i tz-G c r st e » b e r g vorgenvmmcn wurde. De» Siegern wurden nützliche Gegenstände, wie Bücher, Etuis. Taschenmesser »sw., ausgehä»digi. die von Gönner» des Korps und vom Korps geschenkt worden waren. 'Nach dem Abendessen ivnrde auf einem Podium fleißig getanzt, jung und alt beteiligte sich dabei. Als der Zapsenstreich i» der elften Stunde gespielt wurde, da waren für viele die schöne» Stunden im Kadettenkorps zu schnell vergangen. Dem Kvrpskvmmandeur Oberstleutnant v. Scydlitz- G e r st e n b c r g und seinem Ossiziert'orps gebührt sür die Ausarbeitung und Durchführung des so glänzend ver laufencn Festes besondere Anerkenn»»«, und Tank. — Iohannisscst im Freimaurer-Institut. Wie all jährlich, beschloß die Lehr- und Erziehungsanstalt sür Knaben zu Dresden-Striesen in ihrem Heim, Eisenacher Straße 21, das Svmmersemester am Freitag nachmittag mit einem Schulfeste, das bei Freunden »nd Gönnern der A» stall und der Elternschaft lebhafte» Anklang fand. Unter den Ehrengästen bemerkte man die Herren Generalleut nant z. T. v. Seydlitz, Oberst Fellner, Geh. Kommerzienrat Heuschtel, Wirkt. Geh. Rat Generalarzt Tr. Fiedler. Pfarrer Zenker-Striesen, Schuldirektor Kretzschmar und den türkische» Botschafter in Berlin Multhar Pascha, der einen Sohn in der Anstalt hat. — Nachmittags fand in dem auf dem Schulhose errichteten Sommerzeit gemeinsame Tafel des Kuratoriums und der Lehrerschaft der Anstalt statt. Während desselben brachte Herr Hoflieferant B e i big das Hoch ans Kaiser Wilhelm und König Friedrich August aus. Direktor Meier toastete auf die Lehrer schast, der Schulleiter Direktor Professor Dr. Friedrich aus die Schüler. — Nachmittags Punkt ^,55 Uhr begann das Exerzieren. Etwa 26t» Schüler aller Klassen marschier ten unter Trommel- »nd Pseisentlang ans den Plan und führten nicht bloß Leben und Treiben ans dem Knserncnhos, sondern auch ein völlig gelungenes Manöver mit Sturm angriss und anschließender Parade des Liegers vor. Mil Vorführungen der Fechtcrschaft der Schule und Turn spielen wurde das Iohannissest beschlossen. Dann ging es leuchtende» Auges und leichten Herzens in die Svmmer- serien. — Dor technische Ausschuß des Vereins sür Vaterlän- ^ dische Festspiele hielt im Restaurant Viktoriahaus unter ^ dem Vorsitz des Herrn Lehrers Zicgensuß seine erste » Sitzung nach dem Feste ab, die gut besucht war. In die ^ allgemeinen Bestimmungen sür die Festspiele soll aus ^ genommen werden, das; in Zukunst sich ein Wettkämpfer ^ nur in einer Gruppe beteiligen kann. Auf dem Fcstplaye ^ sollen eine Fundstelle errichtet, die Aborte und die Kleider ablagen verbessert werden. Die Umkleidcräume am Io- ^ hannstadtcr Ufer solle» mit Wasserleitung und Licht ver-« sehen werden. Der Platz .V soll vollständig hergerichtct, Z ^ die Anstellung eines Turn- und Spiclinspektors besür- § ^ wortet und die Siegervcrkündung noch besser ausgestaltcl 5° K werden. A, ^ — Der 37. Kongreß des Buudcs Deutscher Perücken-' " machcr-, Damen- und Theatcrsriscnr-Innnngen findet vom 2 28. bis 31. Juli in Leipzig statt. Eine Fachausstellung- » von künstlichen Hanrersatzstückcn, Büstenfrisuren usw. wird--«» von Meistern, Gehilfen nud Lehrlingen im Wettbewerb ^ um Staats- und Ehrenprciic beschickt, ferner ist eine Sliis-" L stellung der Fabrikanten von fachgciverblichen Gegenstän-^2 den dieser Branche in den Räumen des Kristallpalastes ^ » untcrgcbracht. ES findet ein großes Preisfrisicrcn ver- rs schiedcner Klassen in Mode- und historischen Damcnsrisnrcn statt. Das Ministerium sowie die städtischen Behörden haben für diese Veranstaltungen namhafte Unterstützungen A bewilligt. Die Tagesordnung der Bundcsinnungcn wird über Punkte verhandeln, die die Organisation und den r? Fortschritt des Gewerbes betreffen, anderseits die Wohl- sahrtseinrichtungeu des Bundes behandeln. Delegierte und Besucher der Tagungen ans ganz Deutschland finden ^ ein reiches und interessantes Programm in sachlichen und festlichen Veranstaltungen, welche die gastgebcnde Leipziger Pcrüclcnmacher-Innung organisiert. — Ferienkolonie. Der Evangelische Iung- m ä n n e r v c r c i n der T r i n i t a t i s p a r v ch i e veran staltet auch in diesem Jahre sür seine Knabcnabteilnng eine Ferienkolonie, und zwar wieder in Geising-Altcnberg im Ferienheim des Sächsischen Iünglingsbnndes l720 w üb. d. M.». Die Abteilung wird am Montag früh Uhr vom Jugendheim aus nach dem Hauptbahnhose unter Trommel- und Pseifenklang marschieren, um das Ferien heim zu beziehen. Die Kolonie steht unter der Leitung des Iugcndpflcgers der Trinitatisparvchic. — Die Knabcn- nbteilung des Evangelischen I ü n g l i n g s v c r- eins der Krcuzparochic bezieht unter Leitung des Iugendpslcgcrs der Krcilzparvchic auf zehn Tage ebcnsalls das Fcrienzeltlagcr des Sächsischen Iünglingsbundcs in Gcising-Altenbcra. Tic Kolonne marschiert Montag früh ^„0 Uhr unter Trommel- und Pseifenklang vom Jugend heim — An der Kreuzkirchc 8 — nach dem -Hauptbahnhvs. — Unerlaubter Boykott. Eine Entscheidung von weit tragender Bedeutung fällte der Strafsenat des sächsischen O b c r l a n d e s g e r i ch t s. Nach der vor einigen Jahre» geänderten Rechtsprechung dcS Obcrlandesgerichts ist der direkte Boykott seitens einer Organisation gegen einen Unternehmer, solange er nicht die üblichen Grenze» über schreitet, welche die öffentliche Sicherheit gezogen hat, er laubt. Jetzt hat der Strafsenat seine Stellung zu dieser Sache dahin präzisiert, daß er dcxs gewaltsame Hincin- zichcn dritter Personen, die der Sache eigentlich sernstchcn, als Vergehe» wider den 8 153 der Gewerbeordnung an sieht. Im August v. I. waren zwischen dem Besitzer der Habii'chmühlc bei Kvnigsteiu, Zcibisch. und seinen Arbeitern Lvhndisserenzen ausgcbrvchen. Der Geschästssührcr des Verbandes der Mühlen- und Brauerciarbeitcr Polster in Dresden griff in der Lache als Vermittler ein und ver langte von Zeibisch die Lanltivnierung eines Tarisve: . träges. Der Mühlenbesitzer lehnte jedoch ab, verbat sich jede Vermittlung und verlangte direkte Verhandlungen mit seinen Arbeitern. Zum Schlüsse forderte er noch den Austritt aus dem Verbände. Als seine Wünsche nicht er füllt wurden, kündigte er seinen Arbeitern und verschaffte sich frische Kräfte von außerhalb. Der Geschäftsführer Polster gab nun drei Flugblätter heraus, in welchen die Bäckermeister aufgefvrdcrt wurde», keine Produkte mehr von der Habischmühle zu beziehen, bis Herr Zeibisch „zur Vernunft" gekommen sei. Dann wurden die Bäckermeister, welche ihre Beziehungen zur Mühle schon gelüst hatten oder noch lösen wollten, zur Meldung ansgcfvrdert, damit sie nicht in das Verzeichnis der noch mit der Mühle ver kehrenden Meister lvmmen sollte» nnd in dem dritten Flngblattc die noch z»> Mühle haltenden Bäcker nament lich nusgcsührt. Verschiedene Abnehmer lösten in An betracht des drohenden Boykotts seitens ihrer Kunden ihre Beziehungen zur Mühle. Im großen und ganzen ist aber seitens der Arbeiter nichts erreicht worden. Wegen der Flugblätter zog sich Polster eine Anklage wegen Vergehens gegen 8 der Gewerbe-Ordnung zu und wurde sowohl
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