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hinein und war vor Jahre 1M6, also nur spater, war das Gebäude fast ganz verschwunden, und zwar hatte sich der Boden in dieser Zeit uni wenigstens 3,30 Meter gesenkt. Aber nicht nur von oben nach unten, sondern auch in horizontalem Sinne ' . Veränderungen i-D' Mississipvi-löelta zu 700 Fuh Länge genau sestgelegt und an ihren Endpunkten mit Marken bezeichnet. 15 Jahre später erwies sich dieselbe Linie für ihren Zweck als ganz unbrauchbar, da sie unterdessen um 12 Flitz sänger geworden war. Es waren also derartige Verschiebungen im Boden eingetreten. datz sich der Abstand jener Marke» um last <1 Meter vermehrt hatte. Der Grund für diese autzcrordentlichen Vodenschwaiiknngen wird in den Wirklingen des starkströmenden Mundwassers erblickt. Um eine Vorstellung von der ungeheueren Ausdehnung des Schwemmlandes zu geben, das der Mississippi an seiner Mündung abgelagert hat. sei erwähnt, daß bei der Stadt New-Orlecins, die >etzt über 150 Kilometer vom Meere entfeint liegt, der Boden genau der gleiche ist wie in unmittelbarer Nähe des Mcercsstrandes. Bohrungen für artesische Brunnen, die zum Zwecke der Trinkwassergewiniiniig geschahen, brachten den Beweis, datz der Boden bis zu 350 Meter Tiefe durchweg aus Sand. Gerolle und Hvlzrestcn bestand, die der kolossale Strom niit sich herabgesllhrt hatte. * Die Welt ans dem Waggonsenster — das ist in der schnell lebigen, heutigen Zeit für sehr Viele der Haupttheil des Natnr- gcnusses, den sie sich in der kurzen Frist ihrer Ausspannung aus der Tretmühle der AlltagSgcschäste gönnen. Man mag nun. so schreibt die „Köln. Volksztg ", über das Fahrrad und das Nadler- wcicn denken, wie man will, jedenfalls kann es als ein relativer Ersatz für das hinsichtlich des Naturgcnnsscs freilich nicht zu nber- Ircsfende Fuszwandern angesehen werden, insofern cs einerseits ein Zugcsländnitz an das Erfordernitz schnellerer Ueberwindnng der Entfernungen ist. andererseits aber die Bewegung in voller Freiheit in frischer Luft und unbeyindcrten Hinblick gestattet — letzteres sittlich nur Demjenigen, der nicht den Hanvtwerlh auf das Ab- kiloinctern legt. Unter dem Gesichtspunkt des Natnrgcnusfes kann man überhaupt jeder Beförderungsart das Wort eher reden als der Eifcnbahnfahrt. lieber die Einwirkung der letzteren ans den Gesichtssinn plaudert aus vergleichender Erfahrung H. Brandes im „Bangewerke". Da sitzt man im Abthcil, hat sich möglichst vor dem wie eine Stichflamme wirkenden Sonnenstrahl zu decken gesucht und wünscht mm, zur Zerstreuung vom Abthcilfenster ans etwas von der schönen Gegend zu jchcn. Jedoch bei der schnellen Fahribewegung im Eisenbahnwagen hat man das Gefühl, als ob Millionen Lichtstrahlen in Gestalt feiner Malpinsel mit grotzcr Schnelligkeit hinter einander unzählige Bilder ansingcn und auch gleichzeitig wieder wcgsegten. Ta ist es kein Wunder, wenn man eine Zeit lang diese ungesunde Schnellmalerci ans der Netzhaut des Auges ansgehaltcn hat, datz uns dann das Auge durch einen Schmerz zu verstehen gicbt, ihm diese Mitzhandlnng zu erlassen. Man darf, um gut und richtig zu sehen, die Augen weder umher- stackem lassen, um in kurzer Zeit recht viel sehen zu wollen, noch darf man starken, blendenden Lichtstrahlen gestatten, die Netzhaut zu trcssen. Manche Reisenden glauben aber für ihr Reisegeld mittels der Sehkraft Alles mit nach Hanse schleppe» zu müssen, was nur ans dem ganzen Nciscweg entlang in den Erinnernngssack bineingchen will. Ein richtiges für den Verstand nutzbringendes Sehen ist von einem Eisenbahn-Schnellzug aus nicht gut möglich. Tie Gegenstände, welche man vom Abthcilfenster ans sieht, er scheinen nichr oder weniger verwirrt. Erscheint z. B. in mätzigcr Entfernung ein Wald mit hohen einzelnen Bäumen, dann scheinen beim Vornbcrfahrcn die Stämme dieser Bäume sich im Kreise zu drehen, als ob sic tanzten So interessant und erheiternd die Sache auch für den Beschauer lein mag. so ist sic doch nichts weiter als eine Vorspiegelung falscher Thalsachen. denn ein Tanz- ineister. der die Wälder tanze» lehrt, soll erst noch geboren werden. Nur die allcrfernslcn Gegenstände erscheinen vorn Eisenbahnwagen ans cinigerinatzcn deutlich, vorausgesetzt, datz man nicht im letzten Wage», dem schweifwedelnden Ende eines Zuges, sitzt und darin hin und her acichlcndert wird. Erfahrene Eiscnbahnreiscnde sehen während der Fahrt kaum zum Fenster hinaus, sondern beschäftige» ihr Sehvermögen im Innern des Wagens, und die nllcrklügstcn — die schonen ihre Augen für die Zeit, die sie antzcrhalb des Eisenbahnwagens znbringen. * Ein Picknick im südamerikanischen Urwald. Eine drollige Geschichte wurde dieser Tage von einer hübschen junge» Kreolin, die in dem fashivnablcn englischen Badeort Brighton weilt, znm Vesten gegeben. Kurz vor ihrer europäischen Meise siedelten die Eltern der jungen Dame von Rio de Janeiro nach einem roman tisch gelegene» Landsitz über, der seit vielen Jahren einem »»längst dort gestorbenen allen Priester gehört hatte. Um den Einzug in die schöne Hacienda gebührend zu feiern, veranstaltelte man ein Picknick in dem nahen Walde. Unter dem Schalte» eines Riesen bau,ncs wurde ein splendides Mahl scrvirt, und als die Gastgeber mit ihren Freunden in bester Laune den Delikatessen znsprachc» und lustiges Lachen sich mit dem Hellen Klang der Gläser miichie, erscholl plötzlich in einiger Entfernung eine schrille Stimme. Ata» konnte dcntsich die Worte ,.Ora pro nahm Domino!" vernehmen. Im nächsten Moment ertönte ein ganzer Ehor in denselben kreischenden Lauten und dann trat einen Moment tiefe Stille ein. Ueberrascht und sprachlos starrte man sich gegenseitig an. Tie anwesenden jungen Mädchen waren vor Schreck erblasst und gestanden nachher, datz sie eine» Augenblick geglaubt hätten, in einen, verzauberten Walde zu sein. Ehe die beherzteren Gäste ihren Vermnthnngcn betreffs des seltsamen Intermezzos Ausdruck verleihe» konnten, hörte man ein leises Rauschen in der Lust und gleich darauf ans einigen zwanzig Kehlen wieder den Ruf „Orn pro nobis. Domino!", demnach wenige» Sekunden einige durch Mark und Bein dringende „Amen! Amen!" folgte» Eins dieser „Amen" erscholl unmittelbar über dem Haupt der Tochter des Gastgebers. Sie sah auf und erblickte einen prächtig gefiederten Papagei, der seinen Kops ans die rechte Seite neigte und sein ernstes kleines Auge ans sie richtete. Ein ganzer Schwarm der bunten, krnmm- schnäbeligcn Gesellen hatte sich in der Krone des Baumes niedcr- gclasscn und noch verschiedene Male schullte ein vielstimmiges ..Ora pro nobis. Domino!" durch den Wald. Bcrwnnderi üvcr die merkwürdige Gelehrsamkeit nnd fromme Denkungsart der in voller Freiheit lebenden Papageien, kehrte man heim. Am andern Tage erhielt man von der greise» Dienerin des früheren Haeicndahcsitzers die Erklärung für die rälhselhcrfte Erscheinung. Ter alte Priester besetz einen Papagei, der seinen Platz zuerst im Spcocsaal hatte, wo der Hausherr seine Freunde und die Dienerschaft zun, Abend gebet um sich versammelte. Dem Vogel mutzte aber später ein anderer Aufenthaltsort angewiesen werden, denn eines Abends hörte er die Andacht der kleinen Gemeinde durch ei» vhrcnzcrrcitzcn- des „Orn. pro uohis, Domino!", dem eine ganze Serie schriller „Amen" folgte. Kurze Zeit darauf gelang es dem ungezogenen Jako, aus seinem Käfig zu entwische» und in den Wald zu flüchten. Dort müssen ihm seine Gefährten und vielleicht auch seine eigenen Vrvuällvr vLLk. vreselou. verlta. Haurdors- Srsuiva. IVnrolbvrs. lbürld. Hannover. SüeltvdiirL- Vvtiool«!. Itlannlieliii, kllieillultL. Velsichernngö-Abtheilung. Unser Winieiltlms s. Ansloosnustsversllvelunne», umfassend die im ttkt«!««» «i. zur Bcrlovsung gelangenden versicheruiigssähigeii Wcrthpapiere, ist heute erschienen und wird allen Interessenten auf Wunsch zugesandt. 8 vrssdasr vrmb. llm liein klige lile lilllli- «emlige kllegi! Lulcommvn rn lassen, ist im Dedarkstallo dis Lmwondunx eines 8«nau«n Luxonnhcses Orundbodinx-unx; erst dann kann bestes Koben, sowie kekonuncr und Krbaltun^ der Filmen oinirotv». »n« in dieser Doriokunxz sincl die so rükmliekst kolikinnton »»«Iva-sto« le „ei»«» «»8 der Lu^en dasVnirüxliekste Ü4llitM I'üWl'sAck Aktien-KeMelM. ! Die ordentliche General Versammlung vom 3. August d. I. hat beschlossen, diejenigen Acticn, aus welche eine Nachzahlung von 100 Akk. pro Stück erfolgt ist, in Borziigs-Acticii zum Nominal- werthe von 300 Mk. umzuwandeln. Die Borzngs-Acticn erhalten voin I. April d. I. ab aus dem Jahrcsreingewinn eine Vorzugs-Dividende vvn 0?» dergestalt, datz wenn der Reingewinn eines Jahres hierzu nicht ausrcicht, der Reingewinn des nächstfolgenden Jahres zur Nachzahlung rück ständiger Vorzugs-Dividenden zu verwenden ist. Ter danach ver bleibende Rest des Reingewinnes ist glcichmätzig unter die Vorziigs- Actien und nicht zugezahltcn Aetic» (Stamm-Actien) nach Ver hältnis! ihres Nennwerthcs zu verihcilcn. Im Falle der Liauidation erhalten nach Tilgung der Schulden mnächst die BorzugS-Acticn den vollen Nciinwerth, sowie IttOMk. Ezftrn-Vergütnng pro Aclie, von dem etwa verbleibenden Reste erhalten die Stamm-Acticn den vollen Nennwerth. Ter dann etwa noch verbleibende Ileherschntz wird unter die Borzugs-Actieil und die Stanim-Acticn nach Verhältnis; ihres Nennwerthcs glcich- mätzig verthcilt. Nachdem dieser Beschlich handclsgcrichtlich cingctrage» worden ist, fordern wir hiermit diejenigen Activnärc. welche von diesem Recht der Zuzählung Gebrauch nicichcn wollen, ans, ihre Acticn mit Tivideiidciibogcil in der Zeit vmil!!. Wtiiilikr bis MI. Mckr l>. Z. bei unserem Bankhausc kÜMl! llMttll liiMlllgek in MssÄs» einzureichcn und 100 Mk. pro Actie baar zu bezahlen. 8 Sebnitz, den 5. September 1899. vsr Justizrath 8ol»ulrel t. xen abi-onokon. Da rmm koken n. rur alleRekralckions- Konsorvirung 8, Jnoinalien, als: dorzlugon. Die- Z VH Kurr-, Weit-, svlbon worden / M-X hü D'odersicktixlcett, f von xonanntvr -1 -^8! K« Iceios Kranic- Istrma unter vor- 8 beiten sind, bo- bor»rekvndvr 8«» L darf es bei Kn- miiic i' und »D ^ sckallnng van ^ Drillen etc. I ——————^ lceiner auxon- ürntliebo» Konsultation. (Drillonkedürktinon wird unk Wunsch die vom Dnterreiebveten verfasste Droscbnro über die vorsebiolenon Anstands der Lnixen gratis und tranbn ruxosandt.) üi-IU«» und I'Iiieo-lleL von 3 ülarb an. 8 L.LoÄvi»8lovk,iiM«r 5ÜI -eu«li»>lliiii8 vt88«U8kIir»rtUe1» ' > l»I>ti8vr ^i>8eo8lti8er, LosmLiM§LSL6. Der VorLtLvä. Ilormaoii. vr. Los« VMMl. 8 i illZtzMI rt vr. von der Neise zurück. 8 kWüb. rslm-kpri. (Gebisse, 51rvneii- und Briickcnarbciten (Zahnersatz ohne Gaumenplatte, in Kanftchuck und Edelmetallen. Plomben i» alten gewünschten Materialien. Zahnziehen unter I-ueal-Jruiestliesiv lörtliche Betäubung) schmerzlos, sowie überhaupt alle Arbeiten^ unter bestmöglichster Vermeidung ^ von Schmerze». Sachgemätzc Behandlung veralteter V Fisteln nnd Plundkrankheiten. 8 V Massige Preise. Unbeniillcstc finde» Berücksichtigung./.V Jahrclanae Garantie aller Arbeiten. / prakt. Zahnarzt, X Pvrtikusstr. >. 2. sEingang z. Portiknsslr. ^ °. -- von der Bürgcrwiese n. 9Noltkcplatz)./G^ aur lKachlvmmcn die Worte, mit denen Abendgebet schlvtz, abgclanscht habe». der alte Priester stets das !! ? VS VS iii»lLÜliickI»rLr t»!8 LILU» ,Ur»!»»v LS08. Von den an der Berliner, Leipziger nnd Dresdner Vörie regelmässig iwtirtcn 4 ißvll kvpotkvkvllballk- vvü ^»1sdllS8okomv Loris VM iniltiincklii»! Dts 1008, gelangen «ow. W-. LM0.000 LOO<», »Ov, S«« — Li»8vii zur Subscription. Sämmtliche von der Leipziger Hvvolliekenbank ansgegebencii, auf Jnbabcr lautenden Hnpothckenbank- und Anlehnsicheine sind für das Königreich Sachsen mil dem Privilegium der Aliindelsiehescheit auSgcslattct, sowie zur erstklassigen Beleihung bei der Deutschen Reichshank und bei der Kcmiglich Sächsischen Lotterie-Darlehiiskaise, psei'lle- iinil filileli-Vei'Iisiif. Bon Montag de» LI. d. MtS. n» steht ein grotzcr frischer Transport bester' AckkNN Arbkits- >l»il Lliltüdlllttr WiülkHfkiilt. sowie ein Transport bester l>/-- und 2'/» jähriger Oldenburger Fohlen »u möglichst billigen Preisen znm Verkauf. Mol». Lod. Losustto «S. Von DIenStoa den 12. Sevtbr an steht auch ein Transport bester 1'/«« pnd 2' ZüI>r. diinlscher Flohlen bei Obigem znm Verkauf. scrner auch, nach den Beschlüssen der städtischen Kollegien Die Subieriplion findet statt zu Leipzig, bei der Städtischen Sparkasse zu Leipzig zugetanen. äsu 14. Mä I'rsitLZ äsu 15. Zexismksr 1333 nutzer an anderen Plätzen bei uns und nehmen wir Zeichnungen ans dieie Piandbricse znm Preise von IVI.7S zu; lanseilder Stückzinien ab 1. Jnl! 1899 plus Schl»tz»ole>oicmpel entgegen. Die Abnabme der zngekheisten Stucke hat in der Zcil 20. September bis I Oktober 1899 zu erfolgen. Dresden» im September 1899. zuzüglicn Zeit vom I'ilials Lsr I-sixħsr Lrnk. Grotze» Posten echter 4Vi SvntiRl. darnnter vier antike Pracht- volle IVebetstiicke, l billig Iv. Viittnrr. Slrnvest». 10. l. lo^rsn-Hover. 5 Stück seine Herrenniaschinen. koniplett. unter Garantie, il 8li!< k 185 Strvdbach'S Nadsadrbad». Pillnitzeisir. rM Killt MW. ll!ll>tlil'l!it üiilibtl^ilrlliliir nebit vevchied andere» Modeln billig zu vcrkausen. deSgl. ein sebr grotze». schöner, wenig gedr. Teppich. Lienmarkt Ni. 1. NW' pfekll. MittelsäbrigeS. starkes Pierd 'chiverer Zieder mit g»:en Beinen nnd Hi.se.i. wird zu kaufen ge sucht. Ge> S'i liiitei < 0.7vl» in die Ezped d B! »iederzulegeir. > t '!« !(