Volltext Seite (XML)
12 "Dresdner Nachrichten" 12 Dienstag. 12. September 1800 ^ Nr. 252 Ten reichen Seih lang von Metzgergehilsen gro kaufte, verurtbcillc die Straska Gabler in Würzburg, der Monate große Quantitäten gestohlenen Fettes kammer nach zweitägiger Verhandlung wegen Hehlerei zu einem Jahre Zuchthaus. Er wurde sofort verhaftet. ' Wofür man heutzutage Lorbcerkränze bekommen kann, zeigt folgende vom „Luzerner Tagebl." veröffentlichte Mittheilung: „Herr Schweinehändler M. rn Appenzell verkaufte an Herrn I. W. in Sirnach. Thurgau, eine aus 101 Schweinen bestehende Sendung. Der Empfänger war so entzückt über die ausgezeichnete prima Waare, dag er dem Verkäufer eine» Lvrbeerkranz zusandte." * Eine romantische Heirath. Die größte Sensation in de» besseren GesellschattSlrcise» von New-Aork und Boston hat eine „Mesalliance" hervorgeruse», welche Miß Adelaide Phillips, die Universale»!»» eines der angesehenslcn Tollaijürslen Nordamerikas, vor Kurzem einzugehen sich erlaubte. Die schöne 18iährige Nankee- Ladn crioahlte zu ihrem Eheherrn den .Kutscher ihres steinreichen Onkels. den sie dereinst beerbe» soll. Diese seltsame Hochzeit ist »edoch keineswegs das Nesultat einer plötzlichen romantischen Laune. Ein Verlobniß zwischen Miß Phillips und ihrem einfache» Lieb haber hat bereits seit mehreren Jahren bestanden und die Lieben den konnten troh zahlreicher Jntrignen von Seite» neidischer Be werber und bitterer Vorwürfe von den Verwandten der jungen Dame nicht auseinander gebracht werden Die jnngen Leute waren Nachbarslindcr und zwar befanden sich ihre Eltern in den gleiche» ärmlichen Verhältnissen. Adelaides Vater war Fischer in dem Küstendorje Socumpscott in Massachusetts nnd Bernhard Kenncdu's Vater arbeitete als Maurer. In dem zarten Alter von etwa 13 Jahren gelobte das bildhübsche Fischerstöchterlein dem stattlichen 19jährigen Nachbarssohne ewige Treue. Kurze Zeit daraus wurde Miß Phillips von dem eines Tages als Millionär austauchendcn Bruder ihres Vater adoptirt nnd zur einzigen Erbin eingesetzt. Bernhard Kennedy trat als Kutscher in die Dienste des Mannes, der ihm sein Liebstes entführen wollte, und so lebte er unter einem Dache mit dem Gegenstand seiner Anbetung, der uni seinetwillen ans jede hervorragende Stellung im gesellschaftlichen Leben verzichtete. Auch die Reichthümer ihres OhciinS hätten nichts Verlockendes für die treue kleine Braut gehabt, wenn sie ihr nur um den Preis ihrer Liebe zugesallcn wären. * 163 Jahre zu Wasser gefahren ist die Wittwe eines See manns Wadin aus Comvicgne. Auf einem Fischerfahrzcug ge boren, hat sie thatsächlich ihr ganzes Leben auf dem Wasser zu- gebracht. Das; ihr dies ganz gut bekommen ist. geht schon darai ° hervor, daß sic so glücklich rst, dieser Tage in Thurottc i, 103. Lebensjahr vollenden zu können, zu dessen Feier sich alle ihre Freunde und Verwandten versammeln werden. Die alle Frau ist noch überraschend rüstig, und lebt zur Zeit auf der französischen Fischerbark „Ponte d'Arcole". * Ein fünfjähriger Held. Wie von Londoner Zeitungen be richtet wird, erhielt dieser Tage ei» fünfjähriger Knabe Namens Leonard Webber das „Pergament-Certifikat" der Königs Rettungs- geiellschast. Der Kleine hatte mit seltener Geistesgegenwart sein dreijäliriges Brüderchen vom Ertrinken gerettet. DaS Kind fiel beim Spielen in einen Teich und blieb niit einem Arm so fest im Schlamm stecken, daß es sich ohne Hilfe nicht hätte befreien können. Als der kleine Leonard den seiner Obhut anvertrauten Brnder ganz unter der Oberfläche des etwa anderthalb Fuß tiefen Wassers ver schwinden sah, watete er, ohne sich zu besinnen, in den Teich und schleppte das nach Luft schnappende Bürschlcin mit nicht geringer Anstrengung an das Ufer. Die bedeutend älteren Kinder, niit denen die kleinen Webbcr's gespielt hatten, waren voller Furcht davangelaufen. Der jugendliche Lebensretter ist die jüngste Person, die jemals von der „Hümanc-Societv" die oben erwähnte Aus zeichnung in Empfang nehmen durfte. Leonard und sein Brüder chen sind zwei von den zwölf Kindern eines armen, aber äußerst fleißigen Handwerkers. * Ein ergötzliches Reisc-Erlcbniß anH der Provence wird von einer Engländerin im „Blackwood-Magazinc" erzählt Tic Dame hatte vor ihrer Abreise von Niines kurz vor Abgang des Zuges ihr Billet verloren und dem Stationschcs ihres AnsgangSortcs — einem gutmüthigen Provenyalen — von ihrem Verluste Mittheil- ung gemacht. Es wurde ihr bedeutet, daß sie kein ncnes Billet lösen müsse. Ihr Signalement würde nun an alle Stationen telegraphirt weiden, lieber ihr weiteres Schicksal erzählt sie: „Aus jeder Station, so klein sie auch sein mochte, ging ein Beamter mit kritischem Blick von Wagen zu Wagen mit der itercotppen Frage: „Oü est la äaws aignaläs"? Ich bin eine außerordentlich schüchterne junge Dame und war durchaus nicht von der öffent lichen Ausmerkiamkeit. die man niir überall znwandte, entzückt. Aber es war nichts Anderes zu thun, als mich mit dem lieb lichsten Ausdrücke im Gesicht, über den ich verfüge, dem inspiziren- den Beamten vorzustellen nnd seine Fragen, die ich bald au wendig wußte, zu beantworten. Bei Tage ging das noch, aber bei Nacht wurde die Sache »ur Marter. Ich war sicher, jede Viertelstunde durch Jemand, der nach der „signalisirten Dame" fahndete, aus meinen Träumen anfgeschrcckt zu werden. Und dann kamen die schrecklichen Fragen: Sic sind die signalisirte Dame? Wie alt sind Sie ? Wie heißen Sie ? Wo wohnen Sie ? Wo kauften Sic Ihr Billet? Wer hat eS Ihnen bezahlt? Wie viel mußten Sic dafür zahlen? Wo haben Sic es verloren? Wohin fahren Sie? Haben Sie einen Vater? Eine Mutter? > Eine Schwester ? Einen Bruder? Es giebt nichts in meine» Privatleben, worüber die proveiiealischen Beamten nicht vollständig Aufklärung haben wollte». Diese schrecklichen 24 Stunden von NimcS nach Paris mit mindestens 50 Haltestellen, an denen die unglückliche» Beamten ruhelos nach der „signalisirten Dame" forschten, werden mir immer in Erinnerung bleiben In Lhon theilte mir der Stationschef übrigens mit. daß ich das Billet trotz alledem zahlen müsse. Ein aus Niines cingetrvsscncS Telegramm slclle fest, daß trotz lange» Nachforschens kein Billet auf der Station gesunden worden sei. Erst lange, lange Zeit nach meiner Reise erhielt ich z» meiner Ucberraschung aus Niines eine Post anweisung, die aus den Betrag des Billets lautete, mit der lakoni schen Bcmcrknng, daß die neuesten Forschungen ans der Station Niines zur Entdeckung meines Billets unter einer Eisenbahnschiene geführt hätten." * I» drei Tagen Deutsch gelernt hat in Samter ein Dvminial- vogt Namens Nowaczyk. Wegen Körperverletzung angeklagt, gab er vor dem Schöffengericht an, nur Polnisch zu verstehen, und weigerte sich beharrlich, trotz mehrfacher Vorhaltungen nnd Er mahnungen, deutsch zu sprechen. Ta er drei Jahre beim Militär gedient hatte und den Schössen bekannt war, daß er deutsch Ivrcchcn kann, so stellte der Amtsanwalt den Antrag, den Nowaczhk wegen Ungebühr vor Gericht mit einer sofort zu vollziehenden Haslsliafc von zwei Tagen^n bestrafen. Das Schöffengericht ging noch über das beantragte cstrafmaß hinaus und verurlhcilte ihn zu drei Tagen Hast, der höchsten zulässigen Strafe. Nach dieser Strafe konnte Nowaczhk gut denlich sprechen, so daß die Verhand lung bis zu Ende in deutscher Sprache geführt wurde. * Das Ende der amerikanischen Opale kann als besiegelt gelten, da die Lvalminen in Mexiko und den Vereinigten Staaten nahezu erschöpft sind. Allerdings wird die Arbeit an den Gruben, die einst einen großen Gewinn an Edelsteinen abwarf, noch fort gesetzt. aber die jetzt zu Tage geförderten Steine sind säst werthlos. Tic Ovale kamen dort in Adern vor, ähnlich wie Silber und Gold. Ter Grund des Erliegens der Minen liegt darin, daß man gegenwärtig bis unter das Grundwasser hinab gedrungen ist und die unter dem Wasser befindlichen Opale leicht ihre geschätzte Farbe verlieren oder zerbrechen, wenn sic an das Tageslicht ge bracht werden. Nach dem „Egineer" ist die Aufgabe dieses Berg baues unvermeidlich. Ein wachsendes Land. Eines der interessantesten Gebiete aus der Erde, das auch schon seit Jahrzehnten die Aufmerksamkeit der Geographen und Geologen besonders angezogcn hat, ist das Delta des gewaltigen Mississippi-Stromes Infolge der ungeheueren Mafien von Sinlstvsicn, die der Riesensluß täglich dem Meere zuwälzt, ist sein Mnndunsaebict in einem dancriiden Wachsthnm begriffen. Aber während sich im Großen und Ganzen die Münd ung immer weiter in das Meer vorjchiebt. indem das Wasser Wälle von Sand und Gerollen um sich her aufbaut, geht an anderen Stellen wiederum eine auffallend rasche Zerstörung vor sich. Als Ganzes genommen ist der Boden im Delta des Mississippi vielleicht der unsicherste Aufenthalt, der sich aut der Erde finden läßt, wenn man von Gegenden in unmittelbarer Nachbarschaft thätiger Vulkane absieht. Die Forschungen des Ingenieurs Eads. die seit Jahren ununterbrochen an der Mlssissippi- mündung fortgesetzt werden, habe» ganz außerordentliche Boden» Umwälzungen innerhalb dieses Flächenraumes ausgedeckt. So sah man noch 1877 bei dem Orte Belize die Rester eines alten Ge bäudes. das etwa vor 200 Jahren während der spanischen Herr- ichast erbaut worden war. Damals, vor 20 Jahren, hatte das Haus seine horizontale Stellung noch bewahrt, aber schon drang Fortsetzung siehe nächste Seite. 1 Langjährige Erfahrungen in dem Kaffee- und Röstgeschäst, die Behandlung eines elarlsea Artikels, nur gerösteter Kaffee, und ein bewährtes, schnelles Röst- und Kühlverfahren sichern mir jederzeit die entsprechende Leistungsfähigkeit in Bezug auf Preis und Güte meiner Maare gegenüber den hoben Anforderungen, welche gcwohnhcitSuiästig an meinen gerösteten Kaffee gestellt werden. Einzel-V erkauf in der Röstcrci ILauIOaelisli asse 18 und in den Läden IL«ul8»1ot>anu-8tr. 21, Keesti ass« IS, K»rasei- Sitrassv, gegenüber dem Panorama, llauptstiassv 4, L-olpri-ror bitrass« 12, ILüiiixsI»! iieitzer 8tr. II, Slileseavi riliass«: I I, ass« ILautruLi ifti assv SI, «lasvvltr, am Schiller- vlatz. .'54^:'. MV W IW LKÜMMsMZickM Lür ko!S- u. RLsmdMNM - Zeäark Mmk VremtsM L Loppvl, SrosÄvu-A., msiKirirvlLpIrilr, Ikriliii-L^iilvii 6, liefert lZvSÜMSll, trLllSMLlaUS MSLZV, Nsivds», NredsodLidSK stv., neu um! Mhi'rliieiit, KM- «Ml mietim«. Fabriken in Dorstfeld bei Dortmund nnd Dcmvclbof bei Berlin. Lokomotivfabrik in Drewitz bei Potsdam. > AlMruiig loiMkr ÜlMikülkift. MrikliiillM ktl. MiMe AM. in der Jubilänms-Ausstclliing für allemcine Hygiene- »„MEtkeäsMe. 6°!cksnel>Is^iI/„ Ldrvll-krvis lmck ZMMS UsÄsiUv. ist ärztlich anerkannt das desto Ii^Lii6iu86ll0, Ilii86lirit7,l»rii' tun Lroeonvaloseoiilon, Llaxou- IviitoIKlo IIIUl Mllttll'1116. ^ SM- I - <I,oi>^- -M» "Mmke's Gesnndbeitsbrod ist im Geschmack und Bekömmlichkeit ganz vorzüglich." Oberarzt li^ilii'iiitoik. ..Mncke's Gesnndbcitsbrod ist sehr woAschineckcnd und leicht verdaulich u. i. w" Iw. irülim. „Unter sämmtlichen hygienischen Broden, welche» Name» sie immer sichre» mögen, halte ich „Miilke's Gesundbeits- brod" für das Dasselbe bekommt vidi^iizeliili." jil«. Natnrhcilk. n. Magnctopath, Dresden. „Ihr Gesundheilsbrod hat mir stets gute Dienste geleistet und habe ich dasselbe vielen mciner Palieuten verordnet re." Fra» De. li^ilii-i-IdiiiiiiSiiiiiiii, Dresden. Rietschelstr. 17. „Ich bitte um gefällige Zusendung von Ihrem GcsimdheitSbrod. welches meinen Gästen sein gut schmeckt und vorzüglich bekommt." lll. I»i»i iU8, Vegetarisches Familien-Pensionat, Bahnhof Teutschenbora. Hl klT «1»» V Jeder, der gesund bleiben und werden will, Ol»«. S«IUA»SDH » sollte rcgclmästig dieses Brod geniesten. kk'ür Lnolivr Iri rinlrv: ILrutt-^!vmr«ii»1I»i«»I. Ferm WM: 8e!ilothiöl!e!i6n, ff. kiiulmmiil-LMtzlM. Vertreter für Berlin: LLiinIpzln-L»! ol»-L«1eOnile und Nii^slsokis klialleeleueliou. NNMNMßs LsLv8. Niederlage bei: tl. Otlütlenki, Amalicnstraste 10. lO«.v llazzoei, Mallstraste 12. 1». If.1V., Lehrterftraste 48 v. Alleiniger Krobitz ent: MsZs HdS'« Wmi KtkMn Wm!N Äckmimsinhe M. Bcrkaussstcllcn von Mucke'o Olesundbeitsbrod: Drlozilian 2001. 2001. Amalicnstraste 10, Glöckner. Albrcclitstraste 11, Garlso». Anncnstraste 12, Wolj. Augsburgcrstrastc 12, Heyne Am See 22, Lempe. Bantzncrstr. 00, Schlimper. Bautzncrstraste 40, Grüner. Cranachstr. 47, Ockert Dürerstraste 28, Liebsch. Eliscnstraste!»2, Pella. Glsasscrstraste 7. Aiilller. Flemmingstraste 2, A. Bayer. Olcrolstraste i».»b, Türnau. Ivrunacrstraste 1a, Preiß. Hauvtstraste 12, Preiß. Hnblerstraste 7. Scipcrt. Hntteiistraste 8, Zappe. JobanncSstraste 12» Rictrich. Kreuzstraste 1a, Gründig. Marschallstraste 10, Großer. Martgrafenstr. 28, Licbcrt. Moritzstrastc <1, Dicht. Marktballe, Stand 207. Nicderwaldstr.Ä2, Muschwitz. Nicderwaldstr. 4, Petcrlick. Ostra-Llllcc 18, Klemm. Pillnitzerstraste 2. Zieschc. Kl. Plaucnschcg. 15, Nietzsche. Poppitz 7, Seilcrt. l laut Gerbardtstr. 22, Becker, l Äotenbauerstr. 71, Schmidt. Psotcnbauerstraste 15, Barthel öc Schmidt. Reichsstraste 2, Sohn. Neitbabnstraste 1V» Weber. stc 20, Hartmann Tchäserstrastc 25, Roscher. Schnorrstraste 10, Walter. Tchllmannstr. 40, Henke. Schlilgutstrastc O, Äuder. Ttepbanicnplatz 4, Lindner. Sttcpbanienstr. 28, Schröder Strcblcncrstr. 22, Stcidte. Stricsenerstraste 24, Lange Striesenerstrastc 25, Möbius. Trvmpetcrstrastc 2, Plöttncr. Trompeterstr. 1, Biclig. Tittmaunstraste 14, Brater. Nblandstrastc 27, Ehudalla. Wcttinerstr. 40, Brcitenfcld. WartburgstrastelO, Eckhardt. Vvrsantlt iia«I» an«n in 1s i»i onint, «I»nv Hi i i iliiiiiiit; ,l<-i Voi nnrleullA. 1», ewkeltt-ün« r o goldene Medaille», Ehrenpreise, Ebrendiplome. Wcbergasse 8, Voigt. Witttcnbcrgerstraste 24, Werthschütz. Blascwitz:Südstr.22.Krcutzcr Blascwitz: Schillcrplatz 12» Butter. Blascwitz: Residenzstr. 4V» Proßmann. Meister Sirsch: Bautzuer« strastc 41, Scholich. Plauen: Ningstr. I, Hennig. ,, Falkcnstr.42,Reeo. ,, Chemnitzerstr. 2, Kirsten. Strehlen: Residenzstr. 20. Kunze. Ncndcnzstraste 08, Klein. Eotta, Fr. Birke. Psund'sMilch- getchäft. 8 „ „-«pe vart. rechts, tägl. v. 9—4 u. 6—8 Abds., Sonnt, v. 9—3. b. verstorb. vr. tuerl. 01a» thütig gewesen.) (16 Jahre 8 l k»al Lezcor A M «oävls Vvvor ILünIzr 2ntii»nnst, 4, 2., in Gold, Aluminium und Kautschuk nach den neuesten Erfindungen. Garantie für gutes Passen. Schoncndste Behandlung, n Mäßige Preise. tz