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gegen die Erhöhung der Post Eisenbahntarife. Diese Erhöhungen würden für die Wirtschaft untragbar sein. Die Post müsse sich mehr aus den Berkehr einstelleu. Abg. Dr. Kästner iDcm.» begründet eine Anfrage, die sich mit demselben Thema besaht. Er fragt die Regierung, was sie getan habe, um die angekündigtc Tariferhöhung der Post <u verhindern. Diese neue Belastung, die ans 650 Millionen Mark berechnet würde, hätte nicht nur die Unternehmerschaft zu tragen, sondern die gesamte Bevölkerung. Es müsse in letzter stunde der schärfste Protest erhoben werden. Wirtschastsministcr Dr. Wilhelm gibt zu, daß von der Erhöhung der Posttarife bedenkliche Rückwirkungen zu befürchten seien. Tie Regierung habe bei der Reichsrcgierung Borstcllungen erhoben und werde ihren Einfluh weiter gellend machen. Abg. Tr. Frncht (D. Vp.) äußert, daß die Erhöhung der Postgebühren Erstaunen und Erbitterung hervorgernfen habe. Dadurch würden die Anfänge der wirtschaftlichen Wieder belebung erstickt. Ter Antrag wird in sofortiger Schlußberatung an genommen: die "Anfrage erledigt sich. )410 Uhr wird die Sitzung nach Zuständiger Tauer ge schlossen. Nächste Sitzung Donnerstag 11 Uhr. Tagesordnung: MißtrancnSantrag des Abg. Arzt gegen den Ministerpräsi denten Heidt. — Antrag des Abg. Böttcher aus Auflösung des Landtages. — Kap. 23 ausschließlich Tit. 17 unter t>: Gerichte, Staatsanwaltschaften und Gcfangenanstalten: — Kap. 22: Ministerium der Justiz. — Antrag des Abg. Böttcher wegen des Verbots der kommunistischen Presse in den Gefängnissen. — Antrag des Abg. Böttcher. Amnestie betr. — Antrag des Abg. Böttcher auf Aenberung der Verordnung über den Strafvollzug. — Antrag des Abg. Böttcher, die Auslegung des Hoch- und Landesverratsparagraphen und Kassierung von Urteilen betr. — Antrag des Abg. Arzt, die Reform des Ehe- scheidungS- und des ehelichen Güterrechts betr. — Antrag des Abg. Arzt, die Stellungnahme der sächsischen Regierung zur Todesstrafe bet den Beratungen des Strafgesetzbuches im Reichsrate betr. eine sogenannte Grundförderung aus den Beitrags- Mitteln der Arbeitgeber und Arbeitnehmer zur Erwerbs- losenfürsorge bewilligt hat. 4. Zuschüsse des Staates in Höhe von 42 000 Reichsmark, die im Ltaatshaushaltplane für 1927 bereitgestellt und mit 38 000 Reichsmark für Beihilfen zu den Entwurfs kosten und mit 4000 Reichsmark für Baubeihilfen vor gesehen sind. 5. Staatsbeihilfen auf Grund des Wassergcsetzes für den Ja», daß die Bodenverbessernngeu mit der Instand setzung oder Unterhaltung fließender Gewässer in Ver bindung stehen. In Lachse» hat sich bisher die Tätigkeit auf dem Gebiete der kultnrtechnischen Bvdenverbesserungen im wesentlichen auf Meliorationen kleinerer, im Besitze eines Eigentümers be findlicher Grundstücke beschränkt. Zur Durchführung dieser Arbeiten kommen zurzeit nur die erwähnten Darlehen der Deutschen Boden-Knltur-Aktiengesellschaft in Frage. So wur den vom l. Januar 1025 vis Ende April 1027 insgesamt 153 Darlehen in Gesamthöhe von 655 870 Mk. gewährt, wo von 416 010 Mk. Reichsanteil und 208 030 Pik. Landesanteil waren. Mit diesen Darlehen von 655 870 Mk. sind unter er heblicher Inanspruchnahme von Erwerbslosen — die Dar lehen werden erst gewährt, wenn die Beschäftigung von Er werbslose» nachgeiviese» worden ist — rund 765 Hektar land wirtschaftlich genutzte Bodenfläche verbessert worden, wovon aus 1 Hektar durchschnittlich rund 860 Mk. Melivrationskoste» entfallen. Diese Meliorierung von 765 Hektar ist allerdings von sehr bescheidenem Umfange, wenn man berücksichtigt, daß nach einer Aufstellung der Landuurtschgstskaminer in Sachsen noch min destens 200 000 Hektar Land, und zwar l 10 000 Hektar Feld und 60 000 Hektar "Wiese zu meliorieren sind. Es hat jedoch neuerdings eine erhebliche Steigerung der Mcliorationstätigkett eingeletzt, und zwar handelt es sich um solche Meliorations arbeiten. die in "Verbindung mit Vorflutregulierunge», Fluß- begradignngen und dergleichen vvrgenomnien werden. So werden noch in diesem Jahre große Meltorations- projckte, die sich teilweise ans Gebiete von vielen Hunder te» von Hektar erstrecken, dnrchgeführt oder wenigstens be gonnen werden, die z. B. diejenigen, die im Zusammenhänge stehen mit der geplanten "Regulierung der Würschnitz innerhalb der Amtsliauptmannschastcn Stollberg und Anna- berg, des W vlsersba ch e s innerhalb der Amtshanptmann- schgst Annaberg, der Flöha innerhalb der Amtshanptman»- schast Marienberg, der Röder oberhalb und unterhalb von Großenhain und der Spree unterhalb von Bautzen. Eine besondere Zunahme der Melivrativnstätigkeit ist für den Ja» zu erwarten, daß die zurzeit noch schwebende Hilfsaktion des Reiches dnrchgesührt sein wird, wonach mit Mitteln des Reiches die Zinsen für ans dem freien Kapitalmärkte ansznnehmende Meli'"-atjonsdarleheil wesentlich verbilligt werden sollen. Abg. Schreiber jDn.) unterstützt den Antrag. Kanali sierung und Jlnßregnliernng seien dringend nötig. Der Antrag geht an den Hanshaltansschnß U. Abg. Renner iOomm.» erstattet den Bericht des NechtS- ausschusses über die dentschnativualen und kommunistischen Anträge ans Aushebung des Rinderzuchtgefetzes. Der dentschnationale Antrag ist bei der AuSschußbcratung zurückgezogen worden, nachdem die Regierung ausreichende Zusicherungen für Erleichterungen gegeben hat. Den kommu nistischen Antrag hat der Ausschuß abgelehnt. Es wird be antragt, diese Ablehnung gntznheißen und die Regierung um eine Ergänzung der Ausführungsverordnung zum Rinder zuchtgesetz zu ersuchen. Wirtschastsminister Dr. Wilhelm erklärt, daß die Negierung ihr Versprechen inzwischen bereits etngelöst habe. Es sei nunmehr eine Beruhigung der B a n ernschaft eingetreten. Abg. Schladebach sDn.l bestätigt dies. Die Befreiung vom Zwange sei erreicht. Die Landwirte seien mit der neuen Rege lung zufrieden. Unter Ablehnung deS kommunistischen "Antrages werden die Anöschnßbeschlüsse angenommen. Abg. Müller, Mittweida, berichtet im Aufträge des Hans- haltausschnsscs über Kap. 31: Gewerbe- und Dampskesselaussicht. Er beantragt, die Einstellungen nach der Vorlage zu ge nehmigen. Ferner wird gefordert Vermehrung der Aufsichts beamten, weiterer Ausbau der Gewerbeanfsicht nach sozial- hrigienischcn Gesichtspunkten, Geschäftsvercinfachung bei den Gewerbeanfsichtc-ämtern, bessere Durchführung der Arbeiter- schntzgesetze »sw. Abg. Dr. Sckmincke iKomm.) verlangt u. a., daß die Zahl der hauptamtlichen Gewerbeärzte erhöht werde. Tie Ge werbeaussicht habe für die Arbeiterschaft nichts getan. Abg. Voigt sD. Vp.l widerspricht dieser Behauptung. Den Ausschnbanlrägen stimmt der Redner zum großen Teil zu. Tie Einstellungen werden nach der Vorlage genehmigt, ebenso werden der kommunistische Antrag, sowie die übrigen Ausschußanträge zu Kap. 34 angenommen. Dann werden verabschiedet Kap. 40 und 41: Gewerbeakademie Chemnitz und Staatsbauschulcn. Abg. Aßmann jWirtsch.f gibt die Begründung eines An trages seiner Fraktion und Das Tauueuberg -Olationaldenkrual lru Bau. »Den Gefallenen zum dankbaren Gedächtnisse, den Lebenden zur ernsten Mahnung, den kommenden Geschlech- tern zur Nacheiferung" soll da» Natto- naldcnkmal an der geschichtlich ge- heiligten Stätte zu Ehren des Sieger» von Tannenberg, des Reichspräsidenten v. Htndenburg. an seinem 80. Geburt», tag. am 2. Oktober d. I., geweiht werden. Ostpreußen und Deutschland sind in jenen August-Tagen durch den gewaltigen Sieg ihrer todesmutigen Krieger und durch den in der Kriegs geschichte einzig dastehenden Plan deö Feldmarschalls v. Htndenburg gerettet worden. Das deutsche Volk hat sich all zeit durch Dankbarkeit und pietätvolles Opfer ausgezeichnet. Auch gilt e», im deutschen Volke und vor allem denen, die voll Mißgunst oder Entfremdung ans die deutsche Kulturstätte im Osten blicken, durch allseitige Teilnahme für das nationale Ehrenmal zu bekunden, daß wir einmütig zusammen- stehen, damit das Andenken an jenen unvergleichlichen Heldensinn unserer tapferen Sieger i» jener rettenden Schlacht der August-Tage im Jahre 1914 niemals erlösche. Sv spende jeder nach seinem Vermögen. Opfer im großen und Opfer im! kleinen. Bei einem solchen Werke hat der Pfennig de» Un bemittelten den gleichen Wert wie die große Spende der^ beffergestellten Mitbürger. — Spende» nimmt nnch dt« Hamch geschästSftell« der »Dresdner Nachrichten", MnrtenstrnßeH entgegen. Wie wir- das Sommerwetter? Eine meteorologische Borscha«. Mehr denn je erfüllt uns die Frage, wie wird der Sommer 1027 werden? mit banger Sorge. Hat uns doch das unnatür liche und unfreundliche an Niederschlägen überreiche Wetter der vergangenen Monate, um den Frühling gebracht, und wir sind sonnenhnngriger als je zuvor. Außer den warmen März- tagen und den paar Sommertagen vor Pfingsten haben mir kaum die Sonne zu sehen bekommen. Das schlechte Wetter ist das Tagesgespräch und die merkwürdigsten und phantastischsten Theorien werden zu seiner Erklärung herbeigezogen. Da soll einmal das Radio an allem schuld sein, dann wieder die Sviinenslecken, die immer wieder auftauchen, wenn kein anderer plausibler Erklärnngsgrund vorliegt. So nimmt es nicht wunder, daß die meisten Menschen resignieren, daß sie von dem verpfuschten Frühling auf einen verpfuschten Sommer schließen. Dem ist aber Gott sei Dank nicht so. Im Gegenteil, die Statistiken der Meteorologen beweisen, daß auf n i e d e r s ch l a g s r e i ch e F r ü h l i n g s m v n a t e warme S o m m e r t a g e folge n. Ebenso ist es umgekehrt. Nor malerweise hat ein zu schöner Mai einen schlechten Sommer im Gefolge. Diese durch jahrelange statistische Erhebungen ge- fnildene Erfahrungstatsache hat die Wissenschaft mit dem Satze Billige Zerienreisen für die Abonnenten der Dresdner Nachrichten Zur die Reise nach Sem Salztamrnergut vom IS.--28. Ouli zum Preise von M. 240.— (Anzahlung M. 60.—) bitten wir, uns Sie Anmeldungen möglichst umgehen- zu über mitteln, damit wir die nötigen Vorbereitungen rechtzeitig treffen können. Verlag der Dresdner Nachrichten zu erklären versucht, daß die Niederschlagsmenge jedes Jahr eine konstante Größe bildet, daß sich also die Niederschlags- mengen in den verschiedenen Jahreszeiten ausgleichen müssen. Ausgesprochene Soinmerdürren pflegen sich allerdings schon im Frühjahr oder im Winter vorher anzukündigen. 19ll und 1921 war es in Deutschland vor den bekannten dürren Sommern auch schon in den Wiutermonatcn recht trocken und warm. So kühn es angesichts des trostlosen Frühlings wetters auch sein mag, gutes Sommerwetter zu prophezeien, so erweckt doch der vergangene Monat und das Juniwetter die Hoffnung aus einen schönen Sommer, dem neben der "Wärme und dem Sonnenschein auch die Feuchtigkeit nicht fehlt, so daß die Landwirtschaft vor allem einen Vorteil hätte. Damit soll aber nicht gesagt sein, daß das schöne Wetter nun sofort eintreten müßte. Dazu ist die Wetterlage vorläufig leider noch zu ungünstig: das mächtige Hoch, das sich von Grönland ans über den Atlantik nach Südosten erstreckt, sorgt noch immer für Zufuhr kalter Lnftmassen. Die besondere Hart näckigkeit, was sowohl Dauer als Intensität dieser Vorstöße kalter Lnftmassen ans dem Polargebiete betrifft, findet ihre Erklärung in dem Auftreten eines Hochdruckgebietes im Raume zwischen Grönland, Island und Spitzbergen, das sich nach vorübergehender Abnahme immer von neuem wieder ausgebaut hat. Diese unerfreuliche Erscheinung hängt eng mit dem veränderlichen Charakter unserer Zone zusammen. Hängt doch der Wechsel zwischen gutem und schlechtem Wetter in nnscren Breiten vor allem in den Ucbergangsjahreszcitcn Frühling und Herbst, ganz davon ab. welche der beiden großen Luftströmungen jeweils die Oberhand hat. Der Kaltluft strom, der sich besonders dieses Frühjahr so ausdauernd in Gestalt nordwestlicher Winde über das europäische Festland ergießt, trägt damit die kalte Polarfront stets weiter nach Süden. Unter seiner Herrschaft kann trotz hochstehender Tonne eine durchgreifende Erwärmung nicht aufkommen. Für das Sommerwetter ist ausschlaggebend, ob der Steg der kalten Polarsront über die warme Acguatorialfront von Dauer ist. ES ist nach all dem kein Grund vorhanden, für das Tommcrwcttcr allzu pessimistisch gestimmt zu sein. Aller Wahrscheinlichkeit nach werden wir zwar keinen heißen, aber doch einen leidlich warmen Sommer bekommen, aller dings von ziemlich häufigen Niederschlägen begleitet. ES wäre also ganz falsch, sich durch das jetzige schlechte FrühlingS- wcttcr in seinen Dispositionen für die Sommerrcise in un günstigem Sinne beeinflussen zu lasten. Abgesehen davon, daß das Sommerwetter niemals so schlecht zu sein pflegt, baß nicht kürzere Perioden trockenen und warmen Wetters sich ein- finden, so läßt der Verlauf deS Frühlings noch keinerlei Schlüsse auf das Wetter zu. Hoffen wir also, daß uns ein halbwegs annehmbarer Sommer beschert werden wird, der uns für den verpfuschten Frühling Entschädigung bietet! In einer großen öffentlichen Kundgebung werde» zum Thea«! ,H>aS Eigentum al» Grundlage unserer Kultur" spreche«: Prof. v. Dr. Dr. Bre - t, WirtfchaftSmtntster Dr. Wilhelm, Staatsminister a. D. Günther und Landtagsabgeordneter H e n t f ch e l. — Zu dem Rangiernnfall ans de« «bsiel-a-a-os teilt die RetchSbahndtrrktton Dresden noch folgende» mit: Auf dem Gütcrbahnhof Dresden-N.. Ladestelle Pieschen, wurde Montag abend 21,10 Uhr der auf dem Verbindungsgleise zur Ladestelle liegende Gletsvorleger von einer Rangierabteilung überfahren, wodurch vier leere Güterwagen entgleisten mit einer umstürzt«. Die Bahnanlagen wurden erheblich, einig« angrenzende Privatschuppen gering beschädigt. Leider wurde auch ein Eisenbahnbediensteter durch Anfahren schwer verletzt. — Dürerschule, staatliche höhere BcrsuchSschule. Die «u«. stellung Silbermannstratze S ist bi» Donnerstag abend 6 Uhr geöffnet. — Hanna Iahst lieft in der Jahresscha«. Heute 8 Uhr findet in den Lichtspielen der Jabresschau der zweite Vortrag der Freien Vereinigung Dresdner Schriftsteller statt, und zwar Nest als Galt der in Dresden durch seine Stücke bekannte Dichter HannS IM Szenen aus seinem neuen Schauspiel „Thomas Paine". Vorverkauf bei SiteS und abends an der Sage der Lichtspiele. 41. Tagung -es Sächsischen Gastwirts- oerban-es. Im Rahmen der Veranstaltungen anläßlich der 4 1. Tagung des Sächsischen GastwtrtSverbande» in Pirna steht an erster Stelle die Jahres-Haupt versammlung, deren erster Teil am Dienstag im „Carolabad" unter außerordentlich starker Beteiligung der Gastwirte und Interessenten, sowie zahlreicher Ehrengäste ab gehalten wurde. Der 1. Vorsitzende Gelbke sprach be- grüßende Worte, insbesondere hieß er willkommen die Ver treter der Stadt Pirna, deS Ausschusses des Handwerks und Gewerbes in der Amtshauptmannschaft Pirna, der Stadt und der Gewerbekammer Dresden, des Saalbesitzer- vcrbandes und der Verbände der deutschen Bahnhofswirte und der Gastwirtsvereine Berlins. Die Glückwünsche der Stadt Pirna überbrachte Bürgermeister Sche ufler, für den Gastivtrtsverein Pirna sprach dessen 1. Vorsitzender Haas«, für den Deutschen Gastwirtsvcrband dessen Delegierter Teich mann, für den Saaltnhaberveliband und für den Verband der deutschen Bahnhofswirte deren Vertreter. Nach- dem dann noch der Ehrenvorsitzende des Verbandes Trent- l e r (Leipzig) mit ehrenden Worten begrüßt worden war und der Vorsitzende Gelbke der verstorbenen VerbandSmitglieder gedacht hatte, nahm die Versammlung den Jahres- und Kassenbericht, sowie den Bericht der Preffekommtssion ent- gegen. ES folgte ein Bortrag von Dr. Ziegler (Leipzig) über „DaS Arbeitszeit- und Schntzgesctz", aus dem wir folgendes wicdergeben. Nach einem Ueberblick über das Werden des ArbeitS- und ArbeitsvertrcmSrechtS, so wie über die wirtschaftSpolitischcn Gründe der Bildung der Gewerkschaften führte der Redner ans, baß der unglückliche Krtegsausgang und der politische Umsturz das starke Hervor- treten des Kollektivgedankens gebracht habe, daß aber da- Nrbeitsrecht noch lange nicht einheitlich geregelt sei. Noch vtele Jahre würden vergehen müssen, bis ein ArbeitSrechtsgesetz geschaffen sein werde, das Arbeitgeber und Arbeitnehmer in gleicher Weise befriedige. Nicht das Heil der Gewerkschaften stehe an erster Stelle, sondern das Heil der deutschen Wirt schaft. Der Redner charakterisierte sodann sämtliche Gesetze, die zur Regelung des Arbeitsrechtes geplant sind, und zeigte ihre Mängel auf. Der Arbcttgebcrschaft ständen, wenn sie nicht auf dem Posten sei, grüßte Ueberraschiingen bevor. Die Ein führung eines schematischen Achtstundentages sei eine Utopie, die schwerste wirtschaftliche Erschütterungen mit sich bringen müsse. Kritisiert wurden besonders die verheerenden Para graphen, nach denen in Zukunft die Arbeitgeber auch bet frei willig geleisteter Mehrarbeit mit Gefängnis bestraft werden können. An die Arbeitgeber erging die dringende Mahnung, die Bcisitzcrpostcn bet den Arbeitsgerichten nicht zuriick- zuwelscn, sondern mit Eifer zu erstreben, da sie nur so mit Nachdruck ihre Interessen bet Streitfällen vertreten und mit dazu beitragen könnten, daß endlich Einheitlichkeit in die Rechtsprechung der Arbeitsgerichte komme. An einer ganzen Reihe praktischer Fälle, die irgendwie juristisch zum Austrag gekommen sind, zeigte der Redner die mirtsclmftlichen und sozialen Unmöglichkeiten, die die neuen Gesetze in sich bergen. Er schloß mit einem Appell an die Arbeitgeber, sich immer fcster in ihren Verbänden zusammenziischltcßen, um die Ge fahren der kommenden Arbcttsgcsetze zweckentsprechend und machtvoll bekämpfen zu können. Im übrigen erledigte die Versammlung in arbeitsreich» Sitzung interne Verbandsangelegcnhetten. wobei die An träge der Verbände ans dem ganzen Lande zur Ver handlung kamen. Die MItgltederzahl des Verbandes beträgt gegenwärtig 8700. Als Ort für die Abhaltung des nächst- iährtgen VcrbandStagcS wurde Leipzig in Aussicht genommen. Hierauf wurden die Verhandlungen in vorgerückter Stunde abgebrochen. Am Abend fand tn den „Tannensälcn" ein Fcst- kommerS statt. — Der Sächsische Militär-BereinS-Bund hält am 2. und 3. Juli in Lübau die 54. ordentliche Bundesver sammlung ab. gelegentlich deren auch die Wiederholung der Kysshäuser-Bundcs-Ausstellung, die 1026 auf -er Gesolet in Düsseldorf aezeigt wurde, stattfindet. — Der Berband der Sächsischen Grund- und Hansbesitzer- vereine, der 504 örtliche Hausbesitzervrganisativnen mit rund 106 000 Mitgliedern umfaßt, veranstaltet am 26. Juni tn Plauen i. V. seinen 2 9. ordentlichen Verbandstag. 8Iu»«n osmvinvllicki« SodemIInt«! N»n«nvt>»c1i« Müller L Ltrsö» Zö, 6. Ikiel Ko»crln»ky»U»ü« Lck«