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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 15.06.1927
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1927-06-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19270615019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1927061501
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1927061501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-06
- Tag 1927-06-15
-
Monat
1927-06
-
Jahr
1927
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 15.06.1927
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Sächsischer Landtag. Antrag ans Van-tagsanstvsnng» LUtztranenaantrag gegen den Mtnisterprästdenlen. — 2teich»versicherung. — Die slaallichen LandVtrtschastabetrtebe. — Adrdernng der Bodenkultnr. — Segen die Erhöhung der Postiarife. Dresden. ILJunt. Der Landtag nimmt heute nach der Pstngstpaus« »te v«. eatungen wieder aus. Rach Lrüssnung der Sitzung durch den Präsidenten Gchwar» wirb ein Schreiben de» Mtntsterpräst- tentenHelbt verlesen, in dem dieser mittelst, datz ihn bi« Minister Dr Kaiser, vünger. Dr. Aprlt. Weber und Dr. Wtlhelm gebeten hätten .sie von ihren Aemtern »u ent binden. Sr habe «ine Sntlchribung darüber noch nicht ge- trossin und di« Minister gebeten, dt« Veschäste bi» aus wettere» jorizusühren. «Heiterkeit link».» »»».vltlcher jKomm.) gibt bekannt, daß seine Fraktion «ine« ««trag au» «uflvsang de» oaudlags» einarbracht habe. Di« Regierung habe dt« unverschämtest« vieb«»gaben. und Korruption»polttir getrieben, svrbnung»« rus de» Präsidenten.) S» müsse endlich mit diesem Kuhhandel »ei der Regierung»umbilduna Schluß gemacht werden. Die Käufer«« um die Ministersessel sei ekrlhast. Dt« Kommunisten Hürden den Wahlkampf auch benutzen »ur «uspettschuna der Nassen gegen die Kriegshetze, di« jetzt gegen Sowjetrußland ,,trieben werbe. Präsident Gchwar- teilt mit. daß der Auslvsung»antrag «m Donnerstag an zweiter Stelle behandelt werden solle. Abg. Liebmaun iSoz.) erklärt sich namens seiner Fraktion hiermit einverstanden und erwähnt einen Llhlrauensanlrag gegen de« Msnljlerprajl-enlen Äeldl. den seine Partei gestellt habe und der ebenfalls am Donner», tag, gemeinsam mit dem AuflvsungSantrag. beraten werben solle. Dann tritt da» Hau» in die Tagesordnung ein und be- bandelt in zweiter Beratung Kapitel 3ö de» ordentlichen EtaatShaushaltplaneS: Retchsverstcherung und Nei«K»vrrsvrgung. In Verbindung hiermit steht «In Antrag ber Altsozial- demokraten wegen Gewährung besonderer veihilsen an Ar beitnehmerinnen. die entbunden haben. Abg. Müller. Mtttwrlba IDoz.s. erstattet den Bericht de» HaukhaltauSschusseS Tr schlägt vor. die Einstellungen nach der Vorlage mit mehreren Abänderungen zu genehmigen. Diese betreffen in der Hauptsache erhöhte Einstellungen für veainten- und NngrsteNtcnbezüge, da mit dem jetzigen Per sonal nicht auszukommen sei. Für den Fall, baß die neuerlichen Maßnahmen sich als unzureichend erweisen sollten, wird die Regierung ersucht, den Oberversicherungsämtern mit Ber. soraiingSgerichten mehr Personal zur Verfügung zu stellen und im nächstjährigen StaatShanshaltplan weitere Einstellun- gen vorzunehmen, wenn dann immer noch wesentliche Arbeit», riickstände vorliegen. Ferner wird die Negierung ersucht, beim Reiche dahin zu wirken, daß: 1. Den in der Krankenversicherung erfaßten Arbcltnehmc- rinnen, die entbunden und 8 Wochen vor der Niederkunft die tlrbeit anfgegeben haben, eine besondere Schwangerenvethilse von 2 Mark für jeden Kalendertag der NichtarbettSzcit bis »ur Niederkunft gewährt werde. 2. Diese Beihilfen in den Fällen zu gewähren seien, in denen nach den Vorschriften der ReichsvcrstcherungSordnung die WochenhilfSlelstnngen gemährt werben. Hierzu haben die Sozialdemokraten und Kommunisten eine Anzahl MinberhettSanträge gestellt, in denen noch weitcrgehende Forderungen vertreten werden. Insbesondere wird von den Sozialdemokraten gefordert, baß für die Zwecke der Gebwangerenbeihilfe 1 Million Mark in den Etat ein- gestellt werden, da die Auöschußfassung, wie die Aba. Frau r-iimmel sDoz.) behauptet, ein Begräbnis dritter Klasse be deute. Abg. Müller, Chemnitz lAltsoz.), hält den Ausschuß vorschlag ebenfalls für ungenügend und nimmt den ursprttng- llchen Antrag seiner Partei wieder auf. nach dem entsprechende Mittel in den Etat eingestellt werden sollen. Abg. Siegert sD.-N.) erkennt namens seiner Fraktion an, daß es eine Härte für die Versicherten bedeute, wenn eine Entscheidung sich infolge ber geringen LeistungSsähtgkett der Bcrslcherungßämter lange verzögere. Deshalb habe sich seine Fraktion entschlossen, die Erhöhungen zu bewilligen, aber mit dem Vorbehalte, daß die Negierung dem Landtage biö zum Eingänge des nächstjährigen Etats einen Ueberblick über die Geschäftslage der Versicherungsämter zugehen läßt. Die MinderheitSanträa« lehnt -er Redner ab. Abg. Voigt lD. Vp.l betont, daß nur erstklassige Beamte slir die Durchführung der sozialen Versicherungsgesetze au»- gewählt werden müßten. Man habe den Eindruck, daß jetzt da» Gegenteil geübt worden sei. Zu bedauern sei die Mangel, hakte Ausstattung der Aemter und da» Fehlen der Sitz gelegenheiten. SS set sehr bedenklich, wenn die Versicherten da» Zeitliche segneten, ehe sie in den Genuß der Rente kämen, weil so viele Anträge unerledigt dalägen. Den Ausschuß- anträgen stimmt der Redner im wesentlichen zu. Abg. Dr. Schmincke (Komm.) bezeichnet die soziale Ber- sicherung als eine kapitalistische Institution, die den breiten Mafien wenig nütze. Die Verwaltung arbeite autokratisch und -ureaukrahtsch. Finanzminlsler Weber erklärt, daß da» Finanzministerium nicht in der Lage set, den wteber aufgenommenen Antrag der Altsoztaldemokraten. betr. die Schwangerenbeihils«, auSzustthren, nicht etwa, weil eS die Berechtigung der Forderung nicht anerkenne, sondern weil eS sich hier um eine NeichSangelcgenhcit handle. Es würde für den gedachten Zweck eine Summe von 8. bis bOOMO Mark erforderlich werben. Bei der angespannten Finanzlage sei eS nicht möglich, diese bereitzustellen. Diese« Antrag wird jedoch gegen die Stimme« der Deutsch- nationalen. »er Wirtschaftspakte», der Deutschen Bolkspartei «n» der Demokraten zugestimmt. Im übrigen werden die MindcrheitSauträge abgelchut und die AuSschußanträge an genommen. Abg. Tittmann sNatsoz.) verlangt zu einigen Punkten der AuSschußanträge getrennte Abstimmung. Diese werden ein stimmig angenommen, also auch mit der Stimme -eS Abg. Tittmann, was große -Heiterkeit anslöst. Abg. Hentschel (Wtrtsch.) erstattete den Bericht des HauS. haltauSschusseS v Uber Kapitel »: Lan-VirNchaNsbelriebe. Der Redner beantragt entsprechend den AuSschußbeschlüssen, die Regierung zu ersuchen. die landwirtschastlichen Betriebe deS Staates nicht z« verpachten, sie im Gegenteil weiter als Versuchs- und Bei» spielSwirtschasten ausznbanen «nd in staatlicher Regie zu betreiben. Die Negierung wird aber weiterhin ersucht, unverzüglich den Volkswirtschaftlichen Ausschuß zu beauftragen, baldmöglichst die Frage einer anderen BcrwertnngS- und Verwendungsmöglichkeit der einzelnen Staatsgüter in bezug auf Verpachtung, Pachtadministrativn. bäuerliche und Arbeitersiedlung und Verkauf usw. eingehend zu prüfen und darüber Bericht zu erstatten, ferner die dem Wirtschafts- Ministerium unterstehenden Staatsgüter so wirtschaftlich zu gestalten, das, sie keine dauernde Belastung für die Staatö- sinanzen bedeuten. Der Redner erwähnt in seinem Berichte, daß zu den Ver lusten ber früheren Jahre, die bei den Staatsgütern zu ver zeichnen seien, ein abermaliger Verlust von Svvüü» Mark komme. Es könne nicht so weitergehen. Die Bcrwaltungö- kosten seien sehr hoch. Daher beantragt der Ausschuß, dem Landtag eine Denkschrift vorzulegcn, die für eine Ver einfachung der Generaldircktion und für eine selbständigere Wirtschaftsführung durch die Verwalter der einzelnen Güter Richtlinien Vorschlägen soll. Ein Minderheitsantrag der Wirtschafts partet geht dahin, die dem WirtschaftSministerliim unter stehenden Güter oder GutSteile, die eine rentable Bewirtschaf, tung nicht gewährleiste», für Siedluugözweckc oder zur Ver. stärkung angrenzenden kleinbäuerlichen Besitzes zu verwenden oder zu verpachten. Ein Antrag dieser Partei, der dahin ging, sämtliche Staatsgüter ab 1. Juli 1929 zu verpachten, ist im Ausschüsse zurückgezogen worden. Abg. Schreiber sD.-N.) hält den Antrag seiner Fraktion aufrecht, der eine Verpachtung der Staatsgüter oder Ucbereignung an landwirtschaftliche Siedler verlangt. Staatsbetriebe, die andauernd Zuschüsse erforderten, könnten niemals als Vorbild dienen. Wenn man die bäuerliche Be triebsweise heben wollte, müsse man das Schwergewicht auf die Ausbildung der Jungbauern legen. Die Unterstützung der landwirtschaftlichen Schulen müsse viel reichlicher fließen. Vor allem liege seiner Partei daran, daß durch die Verpachtung oder Pachtadministrativn möglichst viele selbständige Existenzen geschaffen würden. Seine Partei sei auch damit einverstanden, daß ein oder zwei Güter vorläufig noch von Staats wegen bewirtschaftet würden. Sie müßten aber selbst bestehen können. Abg. Dobbert lSoz.j sieht in der StaatSwtrtschaft eine Etappe zur sozialistischen Äcdarfsdcckungswirtschaft und tritt dafür ein. baß ber Staat soviel wie möglich Wirtschaftszweige unter seine Obhut nehme. Daher müsse die Regierung die Staatsgüter als Musterbetriebe ausbauen. Um ein Urteil über die Staatsgüter zu sällen, müsse man noch einige Jahre warten, bis die Umstellung sich auögewtrkt habe. ES dürfe nicht zu einer Verpachtung der Staatsgüter kommen. DaS Prinzip der Privatwirtschaft dürfe nicht triumphieren. Abg. Dr. Kästner lDem.i hält die Frage für berechtigt, ob nicht eine grundsätzliche Acuderung der Verwaltung der Staatsgüter burchzuführen sei. Seine Partei werde daher dem Anträge der Wtrtschastspartei »usttmmen. Der Antrag der Deutschnationalcn gehe zu wett. Abg. Voigt <D. Vp.t setzt sich besonders für den Ausschuß- antrag ein. die Verwendung eines Teiles der Staatsgüter zu Schulungszwecken für Gutsbeamte, landwirtschaftliche Facharbeiter und ähnliches Personal ins Auge zu fassen. Er befürwortet eine Untersuchung der Frage, ob eine Ver pachtung der Staatsgüter zweckmäßig set. Der Landtag stimmte einem kommunistischen Minder, hettsantrage zu. die Arbeitszeit für alle Arbeiter und alle Arbeiterinnen durchschnittlich aus 48 Stunden pro Woche fest- zusctzen, jedoch auf nicht mehr als 24N0 Stunden tm Jahre. Die Mindcrhcitsanträgc der Deutschnationalcn und der Wirtschaftspakte« betreffend die Verpachtung der Staatsgüter werden abgelehnt. Den Ausschußanträgen wird mit einer von den Alt- sozialisten beantragten Aendernng zugestimmt. Die Ein stellungen werden nach der Vorlage genehmigt. Abg. Voigt lD. Vp.i begründet einen Antrag seiner Partei, die Regierung zu ersuchen, zur Förderung -er Bodenkultur »nd zum Zwecke der Beschäftigung Erwerbsloser Zuschüsse ans Mitteln der produktiven Erwerbsloscnsürsorge zur Verfügung zu stellen und darüber hinaus diese Kultur arbeiten aus Staatsmitteln zu fördern. Wirlschaflsminisler Dr. Wilhelm gibt eine längere Erklärung ab, in der es heißt: Der Antrag der Deutschen Bolkspartei bewegt sich durch aus in dem Nahmen derjenigen Bestrebungen, die bas Wirt- schaftsministcrium schon seit geraumer Zeit mit allem Nach- drucke verfolgt. Zur Vornahme landwirtschaftlicher Bobenverbesscrnngen stehen bereits jetzt besondere Mittel zur Verfügung, und zwar: 1. 4!^ ?Lige und in sieben Jahren zu tilgende Darlehen der Deutschen Boden-Kultur-Äktiengesellschaft in Berlin, zu welchen der Staat aus den Etatmitteln der produktiven Erwerbsloscnsürsorge ein Drittel beiträgt, 2. 6- bis 8 Alge Darlehen der Landcskulturrentcn-Bank, 3. Zuschüsse oder 4 Ntge, in IS Jahren zu tilgende Darlehen aus Mitteln der produktiven Erwerbslosenfürsorge, die je zur Hälfte vom Reiche und vom Staate gezahlt wer den und zur Voraussetzung haben, daß das Landesamt für Arbeitsvermittlung mit seinem Verwaltungsausschutz 51a vaeeklsnan mal»«, ivenn 8ie virtscsisitlicsi lianckeln unci Ilrr kalrrreuß mit cken besten Reiten verreben. Dar kcste ixt aucb liier clss Lillißste. kabren 8ie «len ßnlittG d Kaikan kr ist elrstircli, scbnell unck baltbar. oretation der Karten sind gleichzeitia »Deutsche Sprachlanb- schäften* von dem Assistenten an ber Zentralstelle, Professor Kurt Wagner, im Druck. DaS wissenschaftliche Ergebnis ber Forschungen sieht deren Letter. Pros. Ferd. Wrede, In der Er- kenntnIS, daß die Lau gesetzt, die man einst für auS- nahmSloS geltend angesehen hat. nur ArbeitShypo- thesen nach naturwissenschastlichem Vorbild sind. Oft bilden flch Sprachsormen durch zusammentressende Einwirkungen der Nachbargeblete. andere werden fertig übernommen. Maßgebend find vor allem historische, besonder» Ve'ttehrSverhältnIsse. Nicht naturwissenschaftliche Gesetzmäßigkeit, sondern die Bunt, beit des geschichtlichen Leben» entscheidet über die Verände. rungkn der Mundarten. Die Spracheusrage bei ten Völkerbund- sihungen. DaS Internationale Arbeitsamt des Völkerbundes in Gens hat den ersten Schritt getan, um die Svrachenfrage bet den internationalen Konferenzen zu lösen. Viele Jahre hindurch war Französisch die Diplomatensprache.- dann machte England al» Weltsprache seine Rechte geltend, und vom Völkerbund wurden Französisch und Englisch als „offizielle" Sprachen für die Verhandlungen anerkannt. Aber sehr viele Vertreter der einzelnen Länder, die hohes Ansehen genießen und deren Reden die grüßte Beachtung verdienen, sind un- sähtg, sich gut tn einer anderen Sprache, al» in ihrer eigenen, anszudrücken oder ohne Schwierigkeiten dem zu folgen, was In einer ber offiziellen Sprachen vorgetragen wirb. Die Notwendigkeit, alle französischen Reben ins Englische und alle englischen Reben ins Französische zu übertragen, be. beutet einen großen Zeitverlust bet den Konferenzen! ander, seits haben sich solche Uebersetzungen als absolut notwendig erwiesen. Der Gedanke, die Zahl ber „offiziellen" Sprachen auf drei ober gar fünf zu erhöhen, der ausgetaucht ist, hat fl- al» undurchführbar erwiesen. Nun aber ist man daran «gangen, diese» schwierige Gprachenproblem auf technischem Wege zu lösen. Tüchtige Uebersetzer sind imstande, eine Rede sofort vollkommen sinngetreu tn ihre Sprache zu übertragen. Man schaltet ,lso zwischen den Redenden und den Hörenden «inen solchen Uebersetzer ein, der sofort die Uebertragung »ermittelt. Die» geschieht auf folgende Weise: In Hörweite und tn voller Sehweite des Redner» sitzt ein Ne ber- scher mit einem telephonischen Empfangs, apparat. der so „gedämpft" ist. daß die hineingesprvchene» Borte in einiger Entfernung unhörvar sind. Der Neber- setzer beobachtet genau den Redner auf der Tribüne und spricht seine Uebertragung in das Mikrophon, wobei er seine Stimme zu einem Geflüster dämpft. Diese Töne werden daun auf elektrischem Wege verstärkt und durch Drähte an die verschiedenen Tische übertragen, an denen die Vertreter ber einzelnen Länder sitzen: dort find sic mit großer Deutlichkeit tn einer Reihe von Hörapparaten vernehmbar, die vor jedem Mttgliede aufgestellt sind. Diese Hörer haben drei Vorteile: sie füllen die Gehörgänge vollkommen aus und schließen daher jedes äußere Geräusch ab,- sie sind leicht und daher nicht unbeguem, und sie besitzen eine Vorrichtung, durch die die Stärke des Tones reguliert werden kann. Der Hörende vernimmt also die Uebersetzung fast zu derselben Zeit, tn der der Redner seine Anschauun gen tn der fremden Sprache vorträgt. Wie in der „Times" berichtet wird, sind in der Völkerbnudshalle zu Genf ge «rügend Apparate angebracht, so daß 80 Personen eine Heber- setzung einer Rede in einer „offiziellen" Sprache hören können, und die deutschen Abgesandten, die in der vordersten Reihe direkt hinter dem Redner saßen, konnten die deutsche Uebersetzung ausnchmen, ohne etwas von den Worten des Redners selbst zu hören. Man hofft, diese Vor richtungen noch zu verbessern, so daß sogar zwei Ueber. sctzungen in verschiedene Sprachen übermittelt werden können. Auf diese Weise wird natürlich ber Gang der Ver handlungen außerordentlich erleichtert und abgekürzt,- die fttdafrikantschen Abgeordneten in Genf waren von der neuen Methode so begeistert, daß sic erklärten, sie würden diese Ein. rtchtung auch bet den Debatten in ihrem vielsprachigen Par- lament einführen. X Dir schrlftsteller Hagen ch Bücher und Zeitschriften. Barkämpser Max Lieber««»»», der Berliner Kunst- Han« Rosenhagen, verösfentllch» In Bel» Klasing» »ünftlermonographten. ber bekannten ausgezeichneten Sammlung lBrrlag von Belhagen L Klasing, Bielefelb »»- Lclpzigi eine Darstellung von Vlebermann» Leben und Schassen, die, den 80. Geburtstag be» Meister» ein leitend, von besonderer Bedeutung ist. Zeigt sie doch deutlich, wie sich da» Urteil über Liebermann gewandelt hat. Als Rotenhagen vor 27 Jahren in derselben Sammlung über Liebermann schrieb, mußte er advokatorisch Vorgehen, um die noch Immer zögernde Mit welt für den Maler zu gewinnen. Jetzt darf er, ohne auch nur ein Blatt au» Liebermann» Lorbeerkranz zu pflücken, auch die Grenzen dieser Kunst aufzcigen und ihm gerade dadurch erst in einem höheren Sinne gerecht zu werden. Die liebevolle Darstellung Rosenhagen» wird durch vortressliche, auch sarbige Wiedergaben Ltebcrmannschcr Bilder reichlich unterstützt. X Dt« Brücke zum JrnseitS. Bon Dr. Max Kemmerich. Umschlag- und Einbandzeichnung von Professor Walter Tiemann. Umfang 712 Seiten. lVerlag von Albert Langen tn München.) — In diesem Werke setzt sich der bekannte okkulte Forscher Dr. Max Kemmerich kein geringeres Ziel als den Beweis des Fortleben» nach dem körperlichen Tode. Außerdem weist er darin Erscheinungen in ihrer Realität nach, deren Mannigfaltigkeit wir in die Bezeich nungen „Gespenster" und „Spuk" znsammcnsasscn, und die der „Ge bildete" ohne weiteres in das Reich der Fabel zu verweisen pslegt. Kritisch und unter Berücksichtigung der gesamten Literatur prüft «r das Für und Wider eines Fortlcben« nach dem Tode und kommt so zu dem Resultate, dass sich in vielen Fällen a»8 Spukphünomcncn und psiichlsche» Aeusiernngcn ein Fortlcben zwingend beweise» läßt- Zugleich führt da« Werk tn alle Probleme der okkulten Forschung Telepathie, Hellschen, Psychomctric, direkte Stimmen, Telekinese, Materialisationen usw. — ein. X Balk will zu Bolk. Grenzlanbgedichtc von Heinrich Gutberlrt. Mit zehn Abbildungen. iFrankenstcin L Wagner, Leipzig.! — Die Not seiner deutschen Stammesbrüder in Böhmen hat Heinrich Gut- bcriel vor nunmehr liv Jahren zu seinem Erstlingswerk „Böhmer land — Deutsches Land" entflammt, das den Grundstein seines dichte rischen Schaffens bildet. Daß lein Herz auch heute noch in gleichem Jugcndfeuer für sein geliebte» dentlchcS Volk glüht, beweisen dir ans Anlaß seine» KO. Geburtslage« hcrauSgegcbcncn Grcnzland- Gedichte „Volk will zu Volk", die in sinniger Weise wieder an den Ausgangspunkt seine« Werdeganges anknttpfcn. X Streitfragen deS Weltkrieges, Ergänzungen von Generalleut nant a. D. Kubisch. Bergers Literarisches Bureau und Verlags- anstatt, Stuttgart, Berlin SW. 18, Leipzig. — Die „Ergänzungen" behandeln die Kapitel: Feldzugspläne, Fall Prtttwitz, Strategie Conrads, Marneichlacht und Märzosscnsive 1818 in derselben Weise wie im Hauptwerk, daß nämlich erst die neuen Quellen sprechen und dann der Verfasser das Ergebnis zieht. X Trommel und Harse. Neue Gedicht« von Heinrich Gut- beriet. AuS Anlaß de» 80. GeburtSlages Heinrich Gutberlcts gib: der Verlag „Hochschule und Ausland", G. m. b. H., Charlolten- turg 2, einen neuen Band von Gedichten a»S der Feder dieses deutschen Dichter» heraus. Dieser JiibtläumSband „Trommel und Harse" bietet eine sorgfältige AuSwabl auS dem Schassen de» Dichter» und gewährt einen eingehenden Einblick in sein Gesamlwerk. X Esstggnrken. Bon Emil Ludwig S u ck e l b o r st. Mit 2k ganzseitigen Echwarzweibzcichnnngen »nd einer Einsitftrnng von Ernst v. Wolzogcn. iSchliessen-Berlag, Berlin W. 8S.) Essiggurken nennt Emil Ludwig Suckclborst die Sammlung seiner witzigen Berte und bosbaft lustigen Bilder, in denen er alles, was beule anders geworden ist al« es früher war, unter seine Ichars beobachtende Luve nimmt un- durch den Kakao zieht. X Au»derSammlung„DerBurgrlng" erschienen da» zweite und dritte der Bücher de» Sänger». 8. Heft: Geschichte« »nd Ballade«. Erste Sammlung, k. Altersstufe. 8. Heft: DaS Jahr brr Fromme«. Geistliche Lieder und Gedichte, Gebete »nd Segen. 8. bi» 8. Altersstufe. lVerlag Belhagen k Klasing. Bielefeld. Leipzig.) X Bo« Grieben» Reiseführern erschienen Band 8: Berlin nnb Umgebung. <64. Anflage.) Mit 8 Karten und 10 Grundrissen. — Band 68: Wien. Kleine Ausgabe. Auszug aus der 27. Auslage ber großen Ausgabe. Mit 8 Karten. — Band 161: Dalmatien und die Kroatische Adria. 2. Auflage. Mit 8 Karten. lGricbcn-Verlag Albert Goldschmied!, Berlin.)
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