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Dresdner Nachrichten : 20.11.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-11-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188511203
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18851120
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18851120
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1885
-
Monat
1885-11
- Tag 1885-11-20
-
Monat
1885-11
-
Jahr
1885
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 20.11.1885
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Nacht-Telegramme. !«» »,» «ul,-dir» «... ,e» «ee»in>, n1r,nu,»trl, »,» er »„ »,« » »,« v»l«ir«n, «Ich »«« «»lk«, »u>er»eek» >,» »,» »I« d»I,»rische» tn>W»» N»«rilei, ri»«»n>. Der >»ll»a «ft »urch dies» «dl«,»« «»,«,», Ir» !K» litr»«,«. « »l» r » » . l». «,». »I, ,«««./ ,«,»» »»«»«« um «ii»»«ca »räch t —" keine Enlschridun«. Tagevlatt für H'okilik. MkrSÄlmo. Heschiislsonkihr Birse»kriA. IreiMMk. r«, Ui U7. ^Vlltl- MÄ un6 -Ui»u«lllttt8 L. ffliillcr .L Löv!§'.ie^vr - i lloülvkrut .lS^r t:t», I^!»n), 'ius,!l6l. > ullb, »1l«t UN'1 l.t Nu«ol u 1,tl'ttb;8t(.-n s rorsivn s von I»., empüoklt «ick rur Distvrunz.' aller -4rtsn »»«»i-kvlft«,», !71ch>»vlpl«tt«n, I«»«»«ot«sschln, »I»»re>pl«1»«n, VraIZU«oItiii<tI»« et«, bei nisckriznstar I'roiLStsIluva. ^ OosedSkt xvxrüuckst 1829. kiellsrä sii>ml!er, Soplilenstrsss« fl. am 2«lngee-stotel. Oriiaatv» «ptiveliei' uucl «leüti iselier k7«koIbi>-i»r - xvv»> »e«, i.Ll.ln, nlic-je», 7. ^ 'i>U>I>>»»ift, Slui>!»-iip>-u, xi»„!-u'o, i!elij>-o, «il»», unsrer. 3'io->mom„:->-, N!»roin>-l«,-etc. fadrilt uns Kontor: frieüriolistr. 14. lelepknnanaoiiiuss 33Ü. > '0tlvf C-^l<ntQt».'-(7»»;arro u l 2L0 d>tüok, 12 ZlLrk. LMolc 5» VoiTknär vLol» LLück LQ trrmoo -U. k. 8iin«»». ?UIultn«r8lr., tX-k« <>u88li'. Ä4 , . ici-»i-i>. >' l'lvk. HZei'8 liLmetzlgolltziitz SvÜLfckvvkvn, L 1<>, 18,21 R. Nr. 321-. 30. Illirrgaoz. Auslage: 41,5W Erpl. LittLntwortlicher Redalteur iiir PüllltschkA vr. Emil Bieren in Dresden. Ohne Sang und Klang ist gestern der Reichstag zuscnmnen- gclretcn. Nicht im kaiserlichen Schlosse zu Berlin, sondern in dein vorläufigen Sitzungssaal«: des Reichstages selbst enolgte der Zu sammentritt. Es ist Gebrauch, daß der Schlich des Reichstags an letzterem Lite vor sich geht, indem ein BundeSratkisbevollmächtigter die kaiserliche Ordre aus der Tasche zieht und mittelst einiger ge schäftlichen Wendungen die Bolksvertretcr entläßt. Die Eröffnung selbst aber entbehrte bisher nicht des stimmungsvollen Schauplatzes des KaiserpalasteS und sonstiger Feierlichkeiten. Lediglich, als der Reichstag im Spätsommer 1886 Hals über Kopf zusamincnberusen werden mußte, um die bekannte Zusaizklausel zum .Handelsvertrag mit Spanien gutzuheißcn, wurde von diesem.Herkommen abgewichen. Daß aber die Eröffnung einer ganzen, langen, arbeitsreichen Session so kurz abgebrochen geschieht, ist auffällig, aber nicht sehr erbaulich. Es liegt in dieser Formlosigkeit Etwas, wie Nicht-Hochschätzung des Parlaments. Tie vorhergehenden Gottesdienste im evangel. Dome und der knthol. .Hedwigskirche in Berlin fallen auch weg: von einer 'Vorstellung der Abgeordneten a» den Kaiser und die Mitglieder der kaiserlichen Familie ist gar keine Rede und an so was, wie ein Reichstagsdiner im kaiserliche» Schlosse, wie wir dies vom Landtage her gewöhnt sind, wird in Berlin gar nicht gedacht. Nüchternheit, Kahlheit, ausschließliche GeschäitSmäßigkcit! Später, wenn der Reichstag ein eigenes, stattliches Parlamentsgebäude einmal besitzen wird, kommt man vielleicht dazu, daß die Eröffnungsfeier daselbst criolgt und der Kaiser oder sein Stellvertreter sich zu de» Erwählten des Volkes begiebt. Fetzt jedoch brauchte cs wenigstens nicht wcg- zusallen. daß die Abgeordneten sich am ersten Tage vor den Dhron versammeln. Tie Unpäßlichkeit des Kaisers und die Abwesenheit dcs Kanzlers erklären diese Erscheinung nicht vollständig; der Kron prinz als Stellvertreter wäre ja dagewcseu! Ter Dürftigkeit des Acnßecen wird wahrscheinlich der Inhalt dcs zu verlesen den Aktenstückes entsprechen. Eine Auszählung der Vorlagen, die dem Reichstage zugehen sollen, wird den Hauptinhalt bil den. Man kennt diese Vorlagen in der Hauptsache schon im Voraus: Fortführung der sozialpolitischen Gesetzgebung durch Ausdehnung der Unfallversicherung auf die land- und sorslwirth- schastlichcn Arbeiter. Regelung der Rechtsverhältnisse in den über seeischen Reichskolonien und Schutzgebieten, die Preßgesetzuovclle, der Nordvslscckanal. vielleicht ein neuer Ausguß des Postsparkassen- ge'ctzcs und Achnliches mehr. Ucbcr die Verlängerung des Sozia listengesetzes und ein neues Militär-Scptcnnat sind wohl cndgiltige Beschlüsse im BundeSralhe selbst noch nicht getroffen. Neugierig d,rs man sein, ob sich die Preßnieldungen bestätigen, daß ein Pcn- sionsgesetz sür die Reichsbcamten neuvorgelegt wird. Das frühere paisirte sehr rasch alle Klippen der Berathung. auch die Erhöhung der Pensionen der Offiziere wäre längst zu Staude gekommen, wenn mau nicht mit letzterem Gegenstände die Besteuerung der Offiziers- eiukomincn durch die Gemeinden verguickt Hütte. Um einen Truck aui den Reichstag auszuüben, machte die Reichsregierung daS Zu standekommen des Civilbeamten-PensionSgesetzes von der Geneh migung des militärischen Zwillingsgeietzes abhängig. Aber der Reichstag erwies sich widerstandsfähiger als sonst. Jetzt ist nun die Nothwcndigkcit. zwischen hier und sobald als möglich das Pm- sionsgesctz sür die Civilbcamten zu verabschieden, dringender denn je. Tie Beamten harren sehnsüchtig dcs Gesetzes, das ihnen eine, wahrlich nicht unbescheidene Erhöhung ihrer Pension bringen soll; de» Witlwcn und Waisen, deren PcnsionSansprüche sich »ach denen der Beamten regeln, entgehen ebenfalls diese von ihnen nothwcndig gebrauchten Erhöhungen. Außerdem leidet der Dienst selbst unter der Nicht-Verabschiedung dieses Gesetzes. Es giebt in allen Zwei ge» der Reichsverwaltung eine ganze Airzahl Beamte, die sich nicht pcusionircu lassen. Diese älteren Beamten sind zum Thcil sluiups und weniger leistungsfähig geworden. Sich selbst und ihren Mitarbeitern zur Last und das Vorwärtskommen ihrer Hintermänner hindernd, bleiben sic nn Dienste, weil sie noch die höheren Pensions sätze mitnehmcn möchten uird eS nicht als Fannlienhäuplcr verant worten kramen, ihren Angehörigen die alten unzureichende» Sätze zu bieten. Besonders beweglich schilderte diesen Nothstaud das Fachblatk, das unter der Patronage des Postgewaltigen. Dr. Stephan, hercnrs- gegeben wird. Nachdem sich der Versuch, die Oisizierskulschc durch Vorspannen eines Gauls aus dem Postmarstalle flotter iahrdar zu machen, als mißlungen herausstelltc. dringt das Sprachrohr des Dr. Stephan aus Verabschiedung des Civilbeamten-PensioiiSgesetzes an sich, gleichgiltig, ob das Ossizierspcnsionsgcictz an dem Prellstein der Gcmelndebcsteucruiig des Oisizierseinkoinmcns wieder umkippt. ES ist aber fraglich, ob der flteichskanzler in Jriedrichsruhe die Klagetone des Posthorns hört. Sollte sich in dem Aktenstücke zur Relchstagseröfsnung kein Passus über die auswärtige Politik finden, so wäre ein solches Schweigen angesichts der Ungewißheit über die Balkanwirren mir ganz erklärlich. Andererseits würde ein starkes Betonen der Einig keil der Kancrmächte und ihre Entschlossenheit, es wegen der Raubkriege der Balkanslavcn nicht zu einem europäischen Kriege kommen zu lassen, mit großer Genugthuung aufgeiiommen werden. sInderthat enthalt die i» der „TgSgeich." ersichtliche Thronrede diesen Wink.) Die de» Serben vor Slivnica bcigcbrachte Niederlage hat die Stellung des Fürsten Alexander von Bulgarien nicht blos nun' halb seines Volkes, sondern angesichts der Großmächte überbau, wesentlich verbessert. Ten Serben ist eine Dämpfung ihres Größeu- wahnsinnes überhaupt höchst geiund Immer entschiedener verur- theilt man in Europa die Nichtsnutzigkeit des serbischen Friedens- LulcheS. der hervorgegangen ist aus Scheelsucht und Neid und «»»siiliie» «ür dt» 20. Ro»dr.: Windstill odcr lkichlk, «o» den örlilche» Ber- hallniffc» bkcinstutzte Slrinnnng. Hkilrr und Icollc». rcmdcralur wLbrcnd der arotzleu jjci» unlcr -tust. Bcmcrkun«: Lkriliilie und zrilwkisc Nrdcldilduiig. unterstützt wurde durch halbe Worte und Ausmunlerungen seitens Oesterreichs. Zustimmung findet der Serbenkrica in der Hauptsache nur bei einen« Thecle der Börse. Sie lobt cs höchlich, daß König Milan sich daS Geld zu seinem Raubzuge bei der österreichischen Läuderbauk ni Wie» Vvrstrcckeu ließ, während Fürst Alexander cniS- gescholte» wird, daß er nicht auch durch eine Anleihe die guten Dienste des WelthauieS Rothschild in Anspruch genommen habe. Alexander hielt eben das LoS'chlagen des Serbenkönigs für un möglich : daraus erklären sich die anfänglichen Erfolge der serbischen Waffen. Mau hat ihn luiisomehr zu seinem Siege zu beglückwün sche», als er sich in seinem Kriegsbullelni als ein durchaus wahr heitsliebender Manu zeigt. Ei» offenherziger Cavalier, dem jede Lüge verhaßt, gesteht er unuinivunbe» seine früheren Niederlagen zu und vermeidet bei seinen Erfolgen die Schönfärberei. Ueberlrcibuugeu und die tendenziösen Zusluhuiigeu. die den lerbischen KriegSdepescheu anzurieche» sind. Fraglich ist allerdings »och. ob der Sieg der Bulgaren bei Slivnica ihnen sehr viel nützen wird. Fürst Alexan der konnte den Sieg nicht so ansbeuten. «veil der Abend herein- gebrocheu war und oie Verfolgung der fliehenden Serben größere Druppkinnassen erfordert hätte, als verfügbar waren. sonst waren die Versolaer ausgeriebcn worden. Fürst Alexander hat viel per sönlichen Math bewiesen: er war beim Abreiten der Swlluncie» bis zu de» feindlichen Vorposten vorgeo, nngen. Ter Sieg hat sicher den Erfolg gehabt, die innge und ungeübte Armee der Bul garen moralisch zu heben. Augenblicklich sind die Serben dabei, die Stellung der Bulgaren bei Slivnica z» umzingeln. Ter bulgarische Sieg wird übrigens z»in große» Tbeil wettgemacht durch die große'Niederlage, die sie im Norden, bei Widvni, erlitte» haben. TurchauS widerwrechend lauten die Nachrichten auS Paris. Das Programm des KabinclS Brisson wurde am vorigen Moulage mit eisigem Schwelgen auinenvinineir; hätte die Kammer sofort ab- geslimmt, io wäre daS Ministerium einem Mißtrauensvotum sicher erlegen. Scho» ries Eassagnae frohlockend: „Das ist das Begräbuiß dcs Kabineis." Mittlerweile hat mau in der Vertagung bis Don nerstag hcrausgcfnnden. daß das ministerielle Programm gar nicht so unveraiinflig sei. Brisso» bewirbt sich um die Gunst der besitzen den Klassen, aber es ist zweifelhaft, ob sie ihm vertrauen. So geht jetzt 'Alles noch wirr durcheinander. 'Niemand weiß zu sagen, ob das Minister'»!» ein Vertrauensvotum erhält oder nichl. ob die Wahl des Präsidenten Grevy erst im Dezember oder i» den aller nächsten Tagen vor sich geben soll: das Unvorhergesehene, das Un erwartete ist, wie >o oft schon die Franroien in ihrer Geschichte es zu ihrem Herzeleid erfahren haben, das Wahrscheinlichste. 8cIi1<»8K-kti U!>8i; 21. Dresden, 188.7. Freitag» Novlu. später ziemlich belebt. Bon österreichische» Bahnen waren Fron zoien und Lombarden Anfangs abgcschwächi. während sich Elbclha! ai» gute Einnahmeuicldinigcii hoben Für spetnlative Bergwertc bestand wieder ein lebhaites Interesse. Fremde Reinen wan: nur theilwene »est. Im Kasscwcrkehr gestalteten sich deut-cko Bahnen lest, österreichische wenig verändert Bauten behanpn n. sich. Bergwerke stiegen hoher und Industrien waren mäßig Nl auchhammer gewannen IR Prozeni eslcrreichi'che Pro c> täten blieben fest. Plivatdistont N > Prozent. F r a n k« u r l a. M.. iS. Rovbr. orcdil 22-, Zlonie-dalm-'id iiom borde» IlOc,. (galizier I81>.. Eoiiblcr i.l >. rvroc. U»-io>. c-ioldreiuc 7^ GmNiardbah» —. Tiscomo l!i«,3l. Tormstodicr —. gell Wie». M. Oiovembcr. Eredil 283.40. Sioalslioim 271,77. eoiobortc» NO -. Nordmcstb. Niü. Markiiole» 61,77. >I»q. »Zredil 287,30. — grsi. Paris, W. Nsubr. SibNitz. iiicnic 72,8.7. ÄuIcNic I08,i>2. gloiikiier i»!.N>. Sloatsbab» 333.73. Uombardc» 283,00, do. Priininiicn . Lbonicr .77- . Lest, wüldrenic —. Eoiibicr 321.00. LNomanc» I'.Ni.OiN gcii. i! o » d o n , >!». ilioucmdcr, Po»u. II »l,r Io Mi». c?ouiols >00-i^7.N> Rüste» !i.7-,. gialieiicr !>3>». llo,»borden II , . go»u. Türke» M .. tbro . kundirlc Amerikaner 127",. idroc. Minor, cstoldreme 78 Lcslcrr. istoN rentc 87. Prenh. Eoniolc-I03> .. Enoplcr ii:> Lllomonboiik !>7. Aktien 82N-. — Stimm»»!,: gcsl. Wcncr: uoli. iv r e S l a u , Rovcmder, Aastn». Äcirridemorkl,. LviriluS in. <0>i e,i>> IO!i Proc. »>r. Nodember-Dereuiber 36,30, dr. Aprii Mai 38.20. or. Ai«, ,Z»' i :i8,30. Weiten dr. Rovember —. Naooc» dr. Aovembcr-Tcccmblr N!i,7", Vr. Avril-Mai 13.3.30, dr. Mai gmii 137.00. üiüboi loco dr. November I6.7Ü, Pr. Nov.-Dec. 46.30, dr. AVrll-Mai 17.30. gng mnsodlos. — Weiter: Sciivn. Stettin, w. 'Nov., Na.lnn, I n»r. icsteircidcoiarkii. Weizen uiiucrälidcrl, loco 140—140, vr. Rooember Teecn-ver 130.30. vr. Avril-Mai 161.30. Rouge» uuoerändcrl, loco <26—128, vr. Nov.-Tccember 128.00, vr. Adril-Mai 133,01». Ülüdol matt, loco vr. November-Tceemder. 43.00, vr. '.'tvrii Mai 16,00. Ldiriius fest, loco 37.30. vr. Novenider-Decembrr 37,00, Vr. Tcceittbcr-gaimar 37,00, »r. Adril-Mai 30,0». Pciroicum loco 8,4o. RenefteTelenramme ver „DrrsvnerRackir."vom1L.Novbr. Be rlin. Von der Eröffnungsrede wurden die Karolineiffrage und die ausgesprochene .Hoffnung auf Erhaltung des Friedens trotz der Kämpfe im Balkan beifällig aufgciwnmieii. Tie Bewn- ung der 'Notbwendigkeil einer Vernichrung der 'Rcichseinnabmen zur Befriedigung bundesstaatlicher Bedürfnisse veranlaßte dagegen ein unterdrücktes Brummen, das indcß bei Ankündigung ver Zncker- nnd Branntweinstcuerrctorm sofort anibörle. 'Nach Verlesung der Rede brachte der Präsident v. Wedell-Ptesdorf ein Hoch auf den Kaiier aus, das lebhafte Zustimnnlng lanv. Die Sozialdemokraten waren ab wesend, überhaupt eine lchwache Prisien; vorhanden. Die Aus zählung, zu welcher die Sozialdemokraten erschienen, ergab 175 An wesende. Das.Haus war also nicht beschlußfähig. Morgen findet die Präsidentenwahl statt. Das Centrum beabsichtigt dem Ver nehme» nach gegen die Wiederwahl des Präsidiums durch Accla- mativ» Widerspruch zu erheben. München. Im Abgevrdneienhame wurde die Debatte über den Antrag Sode» aus Errichtung einer staatlichen Mobillarbrand- vcrsicherung eröffnet. Gegenüber Sodens Begrüdung erklärte der Munster des Innern, der Entwurf errege Hoffnungen, die größtcir- theils unerfüllbar seien. Die Regierung werde eine Enquete ver anstalten und behalte ihre Enlicklicßung vor. Tie Linke lehnte einstimmig den Soden'schcn Antrag ab: sie wird auch den Eintritt in eine Speziladebatte, sowie die Wahl eines besonderen Aus schusses bekämpfen. Stuttgart. Der „StaalSanzeiger" erklärt, die Berufung des Landtages noch im laufenden Jahre erscheine unthunlich und sei der Zusammentritt siir die erste Halste dcs Januar in's Auge gefaßt. Wien. Ein Extrablatt der Presse meldet auS Belgrad: Widdin kapitulirte, die Garnison ist kriegsgefangen. Aus dem südlichen Kriegsschauplätze besetzten die Serben Radonnr und vereinigten Divisionen marschiren aus Sofia. W i e n. In wohlinwrmirten Kreisen nimmt man an, daß zur Herstellung der Ordnung auf der Balkaiihalbinsel eine Parallcl- Jnteweiilwil von Oesterreich und Rußland nothwcndig werden wird. Paris. Der Minislerrath beschloß, daß der Dermin kür die Zilsainmcnberufiing des Kongresses bebuis der Wahl des Präsidenten der Republik nicht eher angcfl'tzt werden könne, bis die iür den lausenden Dienst pro 1886 mörderlichen Kredite bewilligt seien. Die Kreditvorlagc soll Sonnabend enigebracht werden. Paris. Nach der Schätzung der StcuerVircktion beträgt der VernsietbunaSwertb iäminllicher Pariser .Häuser 750 Millionen Fr. Der Kapitalwerth iür imbebante Grundstücke wird aus 2 Milliarden angenommc». De» Airikarciseiide de Brazza ist hier anackommcn. Er hat im iranzösischcn Kongogcbiel W cslatioiien angelegt. K o n st a n t i n o p e l Ter bereits gemeldete Protest der ! Piorte gegen den Einmailch der Serben in Bulgarien ist lediglich j eine nnpiäjiidizirliche fllechlsveiivahiung. London. Die Großmächte sind darüber einig, dag der Fürst 'Alexander auigeiordert werben solle, Ostrumelieil zu räumcir und i nach Sofia zurückznkelircn Bis zur Ernennung eines türkische» i Gouverneurs wird Ostminelicii von einer internationalen Koniiiiii- ! sio» unter Vorsitz eines türkischen Beamten verwaltet, welche eine ! Enquete über wünichenswcrlhe Modisieiruiigcn des organischen ! Statuts iür Osinimelien einleitet. Fürst Alexander behält de» > Thron dcs Fürsten Ihums. Lond o n. Die „Times" cnähri aus 'erhiichcr Quelle Einzel- i heilen über ein türkisch 'erbisches Abkommen, wonach, wenn die seiböchen Truppe» Sofia emacnominen haben würden, König ! Milan nichl mit dem Fürste» Alexander, ^sondern mit der Piorte Friede» schließen und Serbien eure Gebietsvergrößerung erhalten würde, da die Piorte nicht allein gleichgiltig gegen die Zerstückc- I lnng Bulgariens ici, solidem ein starkes Serbien einem mächtigen Bulgarien vorziche. Berliner Börse. Die Spekulation war anfänglich reier- i virt. Das Gerächt Jgnaticff habe wieder ^größeren Einfluß in der ! russischen Politik gewonnen, verstimmte, ovaler wirkte die Thron- > rede günstig, cbenio bessere Panier Kouric. Von spekularwen ! Banken waren besonders deutsche Banken gut gciragt und gingen ! dieselbeit höher. Leulsche Bahnen blichen fest, zeigten sich auch Lokales und Sächsisches. — Vorgestern hielt Se. siNaj. der .st ön > a mit Sr. Kgl. .Ho heit dem Prinzen Georg und Sr Erlauchl dem Pmizeu Georg von Scbönbnrg-Waldeiiburg nebst einer Anzahl stavatiere eine größere Jagd ab, wobei das Jagdfrülmück lm Walde, das Jagd diner aber im Kgl. Schlöffe zu Pillnitz abgehallen ivnrde, zu welchem Zwecke eine Anzahl ,Hv>offiz>anten dahin beföhle» war. — Am Sonnabend sagte Se. Majestät mit Sr. Kgl. .Hobel! dem Prinzen Georg und mehreren Kavalieren in den ausgcdelmlen Waldungen bei 'Radebeul, wvbec 5 fliehe. 52 .Hasen und 6 Füchse erlegt würben. — Vorgestern beehrten Ihre M aiestät die Köncgi n nno Ihre kgt. Hoheit Prinzeisin M athilde die Verkaufsausstellung des HflfSvereiiiS in Meiuhold's Sälen mit ihrem Bestich und effcc- tiilllcn aniehiiliche Einkäufe. — Ihre kgl. Hoheit Frau G r o ß b er z o g i n Marie von Mecklenburg und Ihre Turchlaucht Frau Priiizeisii! Adalob von Schwarzburg-Rudvlstadt beehilen gc'slerii das Magazin des Hoflieferanten Bernhard Schäler, um Einkäufe in leinen Ledei- waarcn zu machen und die Weihnachts-Ausstellung zu besichtigen. — P rem i e r l e u tua n t Ernst vom 10. Jnf.-flieg. 'Nr. Ifll erhielt das Ofsizierskreuz der Rnniäniichen Krone. — Landtag. Die 2. Kammer beichäiligte sich in ihrer gestrigen Sitzung mit zwei die Feuerversicherung betreffenden De-' treten, deren Hauptinhalt wir bereits ausführlich mikgctheilt haben Ohne Debatte wurde der sich auf daS Mobiliar- und Piivat-Fcne> versichernngsweien beziehende Geictzeulwiiri der Gefetzgebiingsdepn tativn nbenvieien, während sich eine längere Tebatte iiber den einige Abänderungen dcs Gesetzes über die Laiidcs-Jmiiiohfliai Brandversicherungsanstalt betreffenden Entwurf eutwaim. Abg. Bürgermeister Bönisch beschwert sich, daß die größeren Städte iin Vcrhältniß zu den gewährte» Entschädigungen viel zu hohe Brand- kassenbeiträge zu zahlen hätten. So habe Dresden in dem Zcii raum von 1872—82 1.-142.000 Äcark Beiträge cnlnchtci, während in derselben Zeit nur 04,586 Mark Euifchädiguugen gczahli worden seien. Die Stadt habe demnach ein Mehr von über 1.600.000 M gezahlt. Dazu komme, daß die Lasten des städtischen Grimdbesitzes im Verhättniß zu dem ländlichen in immerwährendem steigen be griffen ieieu, und daß auch die Bevölkerung der größeren Siadle den größten Tbeil der Einkommensteuer zu nagen Hane. Dresden uno Leipzig allem hätten im vergangenen Jahre 70 Prozen: der gesommlen Einkommensteuer aufgebracht! Wenn affe Sie Dkädw auch noch zu hohe Beiträge zu der Braiidtäsie zu zahlen hätte», io sei es wobt am Platze, zu revcdiieu, ob die Belastung nocb eine ge rechte und den 'Verhältnissen entsprechende iei. Äbg. Weagaug meint, daß in dem Vorliraenden Gesetzentwurf die Entschädigungs zahlimg nicht ganz nach den, Prinzipe der .Himianirai geregeti iei, besonders, da hierbei ein zu bedeutender Abiug iür die Abiuitzniig der Maichiuen scslgeictzt wäre niid Eniicliädigmigsbeträge von über 50,000 Mark erst nach drei Monaten zur AuszMiina gelangen sollten. Abg. AmlShauplmami v. Polcnz tritt warm dafür ein, das: den kleinen Gemeinden, welche nicht im Stande seien, etwas siir ihr Fcuerlöicdwescii zu thuu, dennoch die ihnen bisher gewäbric einprozeiitige Rückvergütung der gezablien Braiidkaffenbeiirägc er ballen bleibe. fBei dem neuen Gesetzentwurf ist dieie Bcsliimuung in Wegfall gebracht,. Abg. Stolle lioz. ^ stimmt n»l den Vor rednem mioieru überein, als auch er den Wumcki nach ciiier Revi sion des bisher bestehende» Gesi'tzcs liegt, nur hätte er gehofft, daß man sich nicht mtt einer obligawinchc» Immobiliarversicherung be gnügt, sondern ancb eine obligakvioche Gestattung dcrMobiliarvcr sichernng angcstrebt I»ätte. lieber tnrz oder lang müsic Sachien docb daraus ziltomiiien, eine staatliche allgemeine Mobiliar-Brand versichcriliig inü reit' zu letzen. Jetzt sei das Gesetz nur ein Flick werk Abg. wlbammer spricht dem .Herrn StaatSMimster v. NoststttWallirntz icine.» Tank aus. daß derselbe die »rciwilligc Ablheilniig der Brandvenicheruiiaskaffc überhaupt über Wasser ge halten. nno koniialirl dem Avg. Weygang gegenüber, daß das Ge setz immerhin wesentliche Forttchritte gegen irüher bringt. Als ei» solcher iei es namciiittch zu pelracbien, daß durch den Enlwuri die Befugnis; erweckt 'ei, die ausgezahlicu Enifchädigunge» nach Be lieben zu veriveiiden, während dieselben jetzt nur zur Neubeichaffung des geschädigten Gegenstandes bestimmt sind. Zn bedauern bleibe cS srcittcb. daß es ,m Lande immer noch eine Menge .Hansbcsitzc> gäbe, die nichr nn Stande seien, ihr Mabiluir zu versichern, weil sie wegen der imgünstiae» seuergciahrlichen Lage ibrer Hamei bei keinerVeisicheriiiigsgefelffcha't ankämen Abg v Vottmur bedanen, daß cs sich bei der staatlichen Mvtsiliarversichcrung mir um Ma schmen und nicht m» das gesammte Äkobiliar handle. Auch er spricht, wie sein Parteigenoffe Stolle, den Wnnich aas, daß die PriMttvcrsicherungsacicllichasten bei Seite geschoben weiden möchten und die gelammte Versicherung vom Staat m die.Ha»o genommen werde. . Vorläufig habe der «Staat die Pflicht, gegen die 'Versiebe riwgsnehmcr möglichst couiani vorzngchcu. damit sich dieselben mehr an ihn als «in die PnvaigcieUichafien wenden. Abg. Heinzc »'twr- CV -„i
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