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Dresdner Nachrichten : 21.11.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-11-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188611217
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18861121
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18861121
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-11
- Tag 1886-11-21
-
Monat
1886-11
-
Jahr
1886
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 21.11.1886
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rZT ^ l-i» -ckpielt, mzitten rleyung inen 18 im dem : Ange ber ge ll > B. Namen ine ele- chkmerk- i einem lern in - last ebenden d-s von hat — e Tome kommen ein von delberg, n hatte, idiaung nirlheilr oliieibe- laltfiiir- >li dies zeichnet jlchiisieS eberein- taliichen : ebenso Redner Rftied!- z» den mg des Münde ere und BurgaS. koinpro- jung in i, dewn bezüg- fichs in len, daß Russe» Strafen he nicht licht ein iba und Ninistec wattige lte über .ieniM, Bezirtt- lunchrist enovclle Jnncm reter er- »okolioii, e. Der cheidmia h. cs in hrisllich" »Platz i» s. Die lütbiaeu Fliissia- irnckiieß. ^ itferncu. werden, ciiieudcu itbolüch- ung von ic Frau richtliche urde an der von geschätzt, ergiverke Iche nach omischen er haben r wurde lgiebiqcr d Walz- die Alis- Räuber- pan ver jüng des u bitten, n Comi- S Tagee- Bezirks- >m. Als >r zurück- t hervor- merte im Knall die rgen war wobei der hlrichiers er wurde Hoden zu elt. Die ivradische Rouvier. : sich mit rechen es z aui die iet werde, spamisscn nächsten imer eine rbei vom die Hoff- statriotis- r bringen n zu ver eise ange- arößerer > in Ver drücke ge worden, r die zu )e, Eisen- igniß, zu war, im . vom 11. ses. Eine dann lehr am Fiche e sich mit ümvohner Aon asten Seiten herbeigeeilt« Hilft gelang es. oe» «arar noch athmeud ar^ den Trümmem bervonu- ziehen: sein Zustand ist indeh verzweifelt. Die Mutter und die schon eavackleneu K»nder sind erstickt, zermalmt, tobt. Pari«. Am Mittwoch ist definitiv zwischen den betbeiligten Reaierunaen da» Ueberrinkviiimen getroffen worden, Frankreich mit Belgien telephonisch zu verbinden. Die ersten Versuche beginnen im Januar. Der Tarif ist auf 8 Franc» für k» Minuten festgesetzt. — In Notre-Dame fand am Mittwoch unter arohem Gepränge der TrauergotteSdienst für dtn Kardinalerzbischol Äuibert statt. Zwei Kardinale. 88 Erzbischöfe und Bischöfe, der päpstliche NuntiuSiind gegen 5000 Priester. Mönche und Nonnen waren zugegen. — Die Fürstin Lise Troubetzkoi, deren Salon in Pari» und Petersburg io geniett ist. ist zu mehrwöchigem Aufenthalt mit ihrer jüngsten Tochter Prinzeß Maroussia in Pari» eingrtroffen. Sie bewohnt im Rheinhotel dieselben Zimmer, die Ludwig Napoleon 1848 vor seiner Wahl zum Präsidenten inne hatte. 1872 war die Fürstin zum letzten Male in Pari«, wo sie die größten politischen Männer einvsing: Thier» verkehrte täglich bei ihr und der Präsident der dritten Republik traf hier den General Flemv. den Herzog (Ära- inont, Girarvln, Prinz Napoleon. Noucher u. A m. — Das neue Komitee de» Prinzen Viktor hat in Zukunft den General du Barrail zum Viceprüsidenten. Man glaubt, daß das Komitee de» Prinzen, indem cs diesen persönlichen Gegner des Prinzen Napoleon wählte, eine neue Garantie für die Verbindung der konservativen mit der ronolisiischen Partei geben wollte. — Zum Nachfolger des Grasen Foliouz in der Akademie ward Greard gewählt. Der Regien»,gs- kondidat hat demnach den Z iea davonqctragen. An» 25. November findet die öffentliche Jahresversammlung der Akademie statt. — Dir grouiamcn Katastrophen, denen der Süden Frankreichs durch die Ueberschwemmungen zum Opfer fiel, hat beide Kammern in Bewe gung gesetzt. Die Senatoren und Deputirten baten Clcmcnccau, ihr Interpret bei der Presse zu sein, ohne deren Hilfe alle Maß regeln nichtig seien. Der Depntirte von Var vereinigte am Tonnerstag Vormittag im Grand-Hotel die Chefredakteure der Pa nier Zeitungen und die der Departements In zwei Stunden wurden seine Projekte angenommen und Kommissionen ernannt. „Meine Herren", führte der Einl>emfrr ans, „wenn man solche Uir- gliilkssälle zu beweinen hat. wie sie el» »»stier Tcvarkenients be- ttoffcn haben, so ist die Hilst von oben immer unwirksam. Man schimpft oft aus die Presst, aber sie rächt sich jedes Mal anständig, wen» es eine öffentliche Kalamität aicbt. Sie tritt lebhaft ein, oppellirt an das Volk, veranslaliet Subskriptionen und Feste. Man erinnere sich nur dessen, was die Presst für Murcia und Jichia getban bat. Ich habe geglaubt, cmtwortcn zu können, daß sie nicht weniger für unsere Mitbürger tbun wird. Ich lade Sic, meine Herren, ein. zur Hilst guter Zwecke, zur Vereinigung für das Vaterland." Der „Figaro" ward speziell mit der Organisation einer Lotterie und melnerer Feste bcanftmgt. — Tie Frau, die, wie be reits gemeldet wurde, an der Teputirtenkamnier 5 bis 6 Nevolver- schmse abgab, um die Aufmerkiainkelt aui sich zu lenken lsie stucrte gegen die Mauer) ist bei voller Vernunft und heißt Klnra Litouz. — Am Mittwoch ward hier ein wichtiger Kongreß eröffnet. 400 Tekgirle aus dem Handclsstunde Frankreichs und Algiers sind zu- iaiiiinengekommcu: sic reprästntire» 240 kommerzielle und industri elle Sbiidikatc. Wirthschastliche Fragen bilden den Kardinalpunkt der Verhandlungen. Schweiz« Ein entsetzliches Verbrechen wurde in der Ma- >cl,i>ui»ubr>k Ocrlikon bei Zürich begangen. In der Gießerei war dwelbst ein gewisser Franz Göckler aus Wimveiler iRyeinpsalz) aiigcstellt. Dieser war ein eifriger Anarchist und that sich als woher nach den Attentaten von Stellmacher und Kämmerer hervor. Trotzdem fand er in der Schweiz ehrenvolle Arveit. Mitte letzter Woche kam es zwüchen dem Gictzermeisler Delange und Göckler zu einer Auseinandcrsttzung: letzterer hatte sich erlaubt, an einer Form eigenmächtig Acnderinigen nnznhringen; der Gießernielster verwies >>»» dies; Göckler gerieth darob mit seinem Vorgesetzten in einen Euett und die Folge war die. daß der Gicßerincistcr erklärte, mit dickem widerivcnslige» Mciiichcn nicht mehr länger arbeiten zu tonne». Am Freitag Abend wurde Göckler gekündigt. Sonnabend iräh kalb 7 Uhr war er bei der Arbeit. Als der Gictzermeister Delange ^lO Uhr in der Gießerei erschien und eben >m Begriff, über eine Form sich bückend, eincni Arbeiter eine Anleitung zu geben, ergriff Göckler, der etwa 10 Schritte von ihm entstrnt stand, eine Ebenslange und zerschmetterte, sein Omer mc»chtings von Hinte:! »beriollend, dem Gicßerineisier den Schädel, indem er ihn wie ein Vieh mederichttiq. Tie blutige That verachtete der Unmensch scheinbar in voller Ruhe, ohne ein Wort zu verlieren. Nachher be- mettte er, w.'nn ieinc (Göcklers) Kinocr wegen der Kündigung brod- los wcrvc» sollten, so müßten es auch diejenigen des Gietzemiellters wnDe». Gockicr wurde chlort verhaftet. Delange, ein tüchtiger, braver Maun, war Vater von 7 Kindern. Gi oec letzten Nninnic: des „Amtsblatt" in Zug ist Folgen des pubttzirt: „Am Sonntag, den 14. d. M., wird in der Schutz engel-Kapelle in Zug eine heilige Messe gelesen. biL. Wenn »l Zuiuml die heilige Messe nicht zahlreicher besucht wird, so werden die Patres Kapuziner diese heilste Messt nicht mehr leien." England. Bezüglich des Gerüchts, daß Lord Jddesleigb auf eiiu Anfrage des russischen Gesandten v. Sraal, ob England die Kandidatur des Fürste» von Minaretten unterstützen würde, ver neinend geantwortet habe, tkeilt das hierzu anlvrisirte „Reuter'-be Bureau" Mit, Lord Jddesleigb habe solche Anlwort nicht erstellt. Die euatticbe Regierung sei im Einvernehmen mit den Mächten, welche sich für die Lösung dieie Frage nrteressirten und da die Frei- hene» der- bulgarischen Volkes gewahrt werden sollten, so erwarte man betreffs der Kandidatur dieses Fürsteil zunächst irgend eine Er klärung Bulgariens selber. Tic Meldung, daß aus Anlaß der r'iir den 21. d. auf dem Tra alaar Square beabsichtigten sozialistischen Kundgebung große »ulilaiiscue Borkchnnigen getroffen seren, wird anltttchcrseitS iür unrichtig ecklürt. L vndo ii. Der Schaden, den das große Feuer in Durhani. eine,» blillienden Tabaksdorfe in Nordkarvttna. veruriachte. beziffert sich aitt llOO.OOO Dollars. Es verbrannten u. A. I' r Millionen Buiiid Tabak. — In New-Aork cnknttrcn zahlreiche Petitionen in Acheucrlrcistn znni Besten bcr veruribeilten Chicagoer Anarchistcii. Bitte Ramcnsuiilerschriiteii sind bereits erreicht worden. Rußland. General Kanlbars richtete vor seiner Abreise eine Note an die Regierung, in welcher cs heißt: Der Kaiser von Ruß land habe dem bulgarischen Volke seine aufrichtigen Gefühle iür dasselbe bezeuge» wollen. Es sei aber kein Rcttlychlaa Rußlands beivlgt, nwbl aber leien dreiste Angriffe auf russische Unienhanen geschehen, ebne daß die bulgarische Regierung davon Notiz ge- iiuinmen habe. Endlich sei die Sobranze zusamnicnberlisen worden, ulme vorherige Verständigung mit Ruiztand und ungeachtet dessen Protestes. Dieie Tliatachen bewiest», daß die Regentschaft ent- ichlosstn lei, sich in ihrem Vorgehen von den Rathschlägcn Ruß lands nicht beeinflusst» zu lassen. Er, Kanlbars. erkläre daher, daß die gegenwärtige bulgarttchc Regierung das Vertrauen Rußlands verloren und die Foriletzung der Beziehungen unmöglich geniacht bube, st lange dir bulgarische Negierung aus den gegenwärtigen Miigliedern zulannnengeietzt sei. — Tue Regentschaft ist in Lompa- lanta ciiigetwffen. wo sie Kanlbars Mitthcstung betreffs Abbruchs dirllomaincher Beziehungen Vorland. Kanlbars fährt über Kon- slontluopel nach Rußland. Türkei, „Die Engländer sind Hunde, die Deutschen Schweine" — in diele Woile Witte der Sulla» neulich seine gegenwärtigen vcstittßbtu Llnsichten zzliavunengeiaßt haben. Tie „Nordv. Allg. Zlg." ichrcstt nur, daß sic zu der Erklärung ermächtigt sei, „dag jene Angaben der Blätter vollkommen aui llnwahrhest beruhen." Grieevosaud. Die meisten oppositionellen Mitglieder der >uisteloffen Knininca waren bei dem trüberen Minister Delyannis verenngt und be>chlosscn, einen Protest gegen die Auftöimig zu er lösten. Die ministeriellen Blätter besprechen die Auflösung als .nie Folge der Obslruklivusbestrebunge». Tie oppositionellen Zei tungen grellen den Minister Tecknvis heftig an, indem sie die Auslösung als verfassungswidrig bezeichnen. Vme iko. Ritt dem cheinalige» Präsidenten der Vereinigte» Stanken Arthur ist ein Ria»» geschieden, der durch einen Zufall — die Ermordung Garficld's — an die Spitze der Union berufen ivnrde lind der sich, cnkaegen der geringen ani ihn gesetzren Hoff nungen, als em geschäftskundiger, tüchtiger, ekrenwerther. nnab- bänglgrr Mann erwies. Er eiitircmdetc sich dadurch die strikten Pailcigäiiger und es ist erinnerlich, daß er von deiiictbc» in den Bann gclhan wurde. Dieser Gegnerschaft hatte er es zuzuschreiben. das er trotz der estrigen Bemühungen seiner Freunde die Nomi nal,on für den neuen PräsidentschaliSteriniii nicht erhalten tonnte. Daß cs nicht geschehen, erweist sich jetzt als gut. Seine Wahl würde bei seinem nttiimehr ciligetreteneu Tode der Union wieder cmcn ZusallSlandidaten gegeben haben. Doch wird fein Tod allgemein betrauert. Gestern fand in New-Mrk der Traner- goltcSdienst statt. Die Benetzung der Leiche «folgte m Atbanv «iM« n te am Sonnabend ruhen lallten. rozetz gegen den früheren Schöffen von New-Vork. M. Quade, welcher beschuldigt m. m der Angelegenheit der Broadw. h- Straßenbabn ein Geschenk empfange» ,u haben, wurde wieder ausgenommen. Zwei der angeichuldigte» Schöffen bezeugen, daß dreizehn Schöffen je 20.000 Dollar» empfangen hätten für Abgabe ihr« Stimme zu Gunsten der Koiizeisionlmng der Straßenbahn — Die Lrichenstierlichkeiten kür den verstorbenen Präsidenten Arthur werden auf Wunsch seiner Familie ganz einfach und ohne militä rische Ehren gehalten. Südamerika. Der Präsident der Republik Uruguay in Montevideo hat seine Entlassung gegeben und General Maximo Last» ist von der Gkneralvkrsammlung zum Präsidenten gewählt worden. AüiMersckaar deS Resident- Aeuilletvn. 's- Kirchenkonzertam IS. November in der Dreikönige kirche. Seit einer Reihe von Jahren haben sich die hiesigen größeren gemischten Chorvereine. Drehssia'lche und Schinnann'sche Siagakademie, sowie Neustädter Chorgeiangverein. i» anerkennens- weither Äcsinnuna dahin vereinigt, an den Bußtage,, gemeinsame Aufführungen grünerer kirchlicher Werke zu veranstalten. Dies mal war hierzu Mendelssohns Omtoriuul „Elias" bestimmt worden, welches denn auch am vorgestrigen Bußtage unter der Leitung deS Herrn Kontor und Musikdirektor Frdr, Reichel einem die Kirche in allen Tbeilen füllenden Pnhlikum weihevolle» Genuß brachte. In Anbetracht der Schwierigkeiten, welche solchen Kon zerten entgegeiistehen, — drei Bereine, die mit Ausnahme der letzte» Proben getrennt und unter verschiedenen Dirigenten studnt haben, ein Orchester, welches de» Kirchenniuslkstil doch nnnierhin seltener zu pflegen Gelegenheit hat. Solisten, die iür die betreffende Aufführung zum ersten Male zuscnnnientreten. die übermäßige Resonanz in großen Kirchen und endlich die durch Raninverhältiusse bedingte ausgedehnte, zersplitterte Ainstelluna der Ehorniassen, — ist die im allgemeinen aut, zum Theit vorzüglich gclniiaene Durch- sülnuiig des 2K-> Stunde u> Anivruch nehmenden Wnkcs hoch aiuueikcnneli. Ter Chor sang sehr tüchtig, besonders ltangvellt und sicher in den weiblichen Stimmen, während bei den i» zwei Theilc» weit von einander vlacirten Männerstimmen zuweilen ein Auseinandersallen beinerkba» war. In der Schaltirnng haben die Dresdner Chöre, nachdem Wnllner gezeigt hatte, was möglich ist, wesentliche Fortschritte gemacht: es zeigt sich dies in den ivirtii'h lehr gelungene» Chören „Wohl dem, der den Herr» fürchtet" „Siehe, der Hüter Israels", „Wer bis an das Ende beliarrt" und namentlich „Der Herr ging vorüber". Mit de,» Orchester theilte der Chor die Schwäche, da die Einsätze denn Beginne der Eiiizet- stücke wie heim Tempowechsel selten ,'chari zusammen kamen. Tie Haupt'chuld wird wohl dam» die AuNttUnug tragen, wenn es auch wahrscheinlich ist, daß die Schwierigkeit, eingehense Gesammtprobcn zu halten, hier mit ennritte» mag. — Für die weiblichen Solo varlien hatte man sich zwei routinirte Omtorieilsängerinnen in den Fräuleins Wally Schauiell (Sopran) und Anna Schauenburg (AM von auswärts (Düssetoori und Creleld) kommen lassen. Beide Damen haben sehr befriedigt. Frl. Schauieil hat eine» nicht sehr großen, aber m der schallenden Resonanz der Kirche gut ausreichenden, wohl klingende» Sopra», an dem beionderS die sichere und musterhaft reine Aniatzwelse der hohen Kopfftinimlönc anssiel, oip »leisten zu be merken in der heiklen Stelle des Knaben. Uebriaens sang die Dame mit einfacher Innigkeit in gut phrasirender Weise, und sei be'vnders hervorgekoben die Ansiiihrnng der Wittwe, wobei ich nur das Tempo etwas ruhiger gewünicht hätte und die wunderbar ichöne Arie „Höre Israel". Äehnttchc Vorzüge sind auch Frl. Schauenburg nachzurühnien vcren zu Herzen gehende weiche echte Altstimme verwendet mit dem Ausdrucke weihevoller Frömmigkeit tiefgehenden Eindruck machte nainGitttch in der Arie „Sei stille dem Herrn". Herr Eichhorn als Tenvrist des Abends hak nur einen wesentlich günstigeren Emdiiick als in der Over gemacht. Die Stimme klang gut und seine Behandlung deS Oratoriensills war namentlich im 2. Tbeilc zu loden. Beglückwünschen müssen mir aber Herrn Bulß. welcher den „Elias" sang. Wenn ich auch nicht behaupten will, daß er niemals in Uebertrelbungen der Tonbehand lung und des Ausdrucks gefallen sei, so wurde doch der übergroße Tbeil seiner lnnfängttchen Partie mit gerader» überraschender Fein heit und Stllrichttgkcit gelungen. Seine Mäßigung, seine Ve»ven- dung mittlerer Ktaiiaschuttlrungen. sein schönes Piano brachten auch die tiefere Lage seiner Stimme zu angenehmster Geltung und ermöglichten Steigerungen von einer Wirkung, die Herrn Vnlß in der Ekstase des Bühnengesangs nur in seltenen Ansualiniefällen hervorzuhrnigen gelang. Wir können uns kaum erinnern, die Arae „Es ist genug" je so tiei empfunden, so zart schnitirt gehört z» haben. Es würde mich herzlich »reue», wenn Herr Butß das Mittel seines dttsmattgen Er>otgcs, Mäßigung bei wohlbcrechncter, das beißt mit künstlerischem Femsnin berechneter, Steigerung auch in seine Operntbätigkeit übernehmen wollte. Zum Schluß iei noch der brnven Mitwirkung verschiedener Vereinsniitglieder in den Solo- EnsembleS, sowie der unter ichwicrigen Umständen so geschickten Direktion deS Herrn Reichel anerkennend gedacht. Engen Krantz. fResrdeiiz- Theater. Einmaliges Gastspiel der Mrs. B a u d- mann-P a lmcr vom Lyceum und Prinzeß-Theater in London. „Die Lästerschnle" Komödie i» 5 Auszügen von Rich. BrinSlay Sbcridan. Fürwahr ei» kühnes Waqniß, das beste Stück eines Lnstwieldichrers eckten Ranges plötzlich mitten zwischen „Stabs- trompeler" und „Skabsirompeter" im Musentemvtt aus der Cirkus- straße au'tauchcnd! Vor 100 Jahren schiied Sheridan, einer der schneidigsten Packamentarier Englands, nachdem er die erste, nicht etwa müßig, solidem wild und ahenlcuerttch verlebte Jugend hinter sich hatte, eine Reihe von Possen und Lustspielen. Es erinnert fast au unseren Herrn v. Schweitzer — Lasalle'schen Angedenkens —; freilich war dieser nur ein Talent, und Sheridan war ein Genie. „Tbo »ebool kor slco.nctal" erschien 1777. Feine Lcbensbephachtung. dankbare Situationen, mouffirnider Witz und Laune und die reich lich eingestreuten Goldkörncr der Wahrheit verleihen diesem Cha- raktcrluitspiel ltaisi'cheii Gehalt. Tie Schröderhche Benrbestnng verklinliiicrt allerdings den Genuß; der sogen, große Schröder, dem wir die eckte Pekaniitichait mit Shakespeare verdanken, that es nun einmal nicht anders, er übersetzte Alles ni sein geliebtes Mecklenburgisch. „Die Läslerichule", aus alttnecklenburgischc Junker- treffe übertragen, verliert die Pvinte. Joier, die Hauptfigur des Stückes, ist nämlich der englische Tartüffe, aber Vollblut, in ihm ist jene spezifisch englische „weiße" Lüge und gcsellichnilttche Hencheler an de» Pranger gestellt, der eS auch heute noch immer nur auf de» äußeren Anstand (die resvektabittty) anloumtt, während sie nichts als Verlogenheit und kalte Selbstsucht ist. Die weibliche Haupt rolle. in der deutschen Bearbeitung „Baronin Neckbvld", vertritt das entgegengesetzte Element, schlichte Einsalt bei scheinbarer Koketterie. In der Darstellung solcher Rollen toll die Gastiii, Frau Banoman»- Palincr, a», der englischen Buhne außerordeiiittch beliebt gewesen sein. Wahrheit, echte Empfindung. Eingehen «n die Dichtung, An- muth und Leideiffchastttchkett rühmt ein Ehorns englischer Kritiker ihr nach. Die Künstlerin, die vor etwa st Jahren schwer leidend -Di« UntrEung. die Ihr von der Tbeatel» ,u Tbeil wurde, verdient lr Schiffman» (Joies) gab fick alle MÜHE ^ würdig zu repräseutlren. Er besitzt eine glückliche Bühnensigur, anaemessrne Gestikulation und ein angenehmes tzrichineidlae» Organ: einige Momente im 4. Akt gelangen chm ganz vorzüglich Der Sohn unsere» beliebten Hostheaterveteranen. Herr Kramer (Baron Neckbold) war in deimelben Akte auch recht brav, dre seinen ^stellen L u» Haase wollten seinem Naturell nicht recht entsprechend scheinen: im dritten Akt gaben die Herren Naud (Oberst von Dehnbolm. dessen Regie lobend anerkannt werden muß) und Herr Ulrichs (Neffe Karl) reckt angenehm überraschende Talent»- und Tempera- mentsvrvben Die übrigen Herren Holm. Searle, Amanti und tlltliquanti löste» ihre Ausgaben mit ihrer gewöhnliche» Pflichttreue und Hingabe, als .,Males" land namentlich HerrTv-koivski rechten Bestall. Den Damen Norde» und Bach iei viel Zungenserligkeil und bebendes Spiel, dem Frl. Brotto angenehme decente und natürliche Repräsentation »achgckagt — und das ist nicht gelästert. Der Direktion gebührt der Dank für die wieder bewiesene Bercii Willigkeit, ans eme einmalige Aiisnahmevorstelluiia so viel Zeit lind Muhe verwendet zu habe». Außerdem verdient cs wohl öffentlich bekannt zu werden, daß sich umere Mitbürgerin, die beliebte dramatische Vorleserin Frau Schramm-Macdonald um das Zustande kommen der Vorstellung zweierlei wesentliche Verdienste erworben hat, erstlich, indem sie die spröde Bearbeitung durch Nachüber arbeitung der fremden Gastm mundgerecht machte und an das Deutsch derselben die letzte Feile legte. Frau, Koppel-Ellfeld ß Im Kal. Hoftbeatcr in der Altstadt findet heute eine Wieder holung von R Schumann'ö „Genoveva " statt. In Neustadl nelanat nach längerer Pause Otto Ludwia's „Erbsörster" neu einstudirt zur Darstellung. Herr Porth spielt hierzum ersten Mal die Titelrolle. ß Im Kal. Hostheater in der Altstadt findet übermorgen znin Besten des Unterstütz» ngssonds der Wittwen- nnd Waisenkasse der darstellende» Mitglieder des Kgl. Hos- thealers eine Aufführung von „Lohengun" statt. Herr Gndchns, welcher heute von seinem Diisseldvrser Gasttpiel zurückkehrt, singt die Titelrolle. Die inusterliasle Darstellung und Besetzung der Oper durste an und iür sich ein größeres Audttorinm anz>ehen; trotzdem sei hiermit ganz besonders daran, liingewielen, das; der Fond, zu dessen Vvrtheil die Anffnheung slatlsindet, im Weient- ttche« au» die Einnahnie dieser alljährlich einmal statlffudendeu Benesiivvckleiliing angewiesen ist und der Thcilnahme aller Frennde und Gönner der humanen Slistung nicht warm genug emp'ohlcn werden kann. ^ s- Im Rcsidenztheater wird heute die seit Woche» mit Lorglalt vordereilete rvmantiiche Oper „Der Doppelaanger" vo» A. Zamara ,nil. znm ersten Male gegeben. Das Werk hat in München einen außerordentlichen Eckvlg gehabt, der sich, un Hin blick an» die ante Besetzung der Hauptrollen mit den besten Krusten des Rcsidenztbeaters und der sorgfältigen Jiffzene durch Direktor Karl voraussichtlich auch ans die hiesige Aufführung übertragen dürste. — Nachmittag 4 Uhr geht bei ermäßigten Preisen bas Görlitz'ichc Lebens- und Charakterbild „Drei Paar Schuhe" intt Frl. Paula Löwe als Lem in Szene. ^ -s-Frau Amalie Joachim trägt morgen (mi Hotel de Taxe) einen Chklus ausgeivahlter Lieder von Schildert. Löwe, Brahms, Fuchs, Prochazka, Bohm rc vor. Mit ihr kvnzertirt die Pianistin Frl. Anna Bock aus Newhork Frau Amalie Joachim zählt zn unseren anerkanntesten Llcdelsängcrinne», und ihre Por trüge dürften mit zu dem Besten gehöre», was auf dem Gebiete des Kliiistttedes geleistet wird. st Repertoir der Kgl. Hofthegter. Altstadt.- Sonntag r- Genoveva. --- Montag: Tell. Schauspiel (Ans. halb 7 Ubr>. — Dienstag: Lohengrin (Pcilsionsbenesice.) — Mittwoch: Urvasi. — Tonnerstag: Orvbens und Eurydike Frau Papier a. G- — Frciiag: Hamlet. (Erm. Preise. Anr. halb 7 Ubr.) — Sonnabend : Fidelio. — Sonntag: Aida. Frau Papier a. G. Neustadt. Sonn tag : Der Erbiöcster. — Dienttag: Der KönigSleulnant. — Mlkt- wvch: Die Stern-chnuppe. — Donnerstag: Dokror Claus. — Sonnabend: Ter Erbtürster. — Sonntag: Die Sternichnupve. -fiTeodor Wacht el besindet sich aus dem Wege der Ge nesung. Obwohl der Kranke noch schwer leidet und fast zum Ge rippe abgemagert ist, haben ihm die Aerzte seit einigen Tagen erlaubt, ein oder zwei Stunden das Bett zn verlassen. Die Aerzte Pollen, daß Theodor Wachtel, sobald er reiietahig ist, nach Italic» gehen und de» ganzen Winter über dort dleiven soll. f Im Wiener Hosopernthecttec ,erzielte die Premivre von Goldmarks Over ,.Merliu " einen glanzendenErivlg. Goldmark und die Mttwirkenden wurden nach jedem Akt sechsmal sturmiich geritten Einzttnc Stellen wurde» bei offener Szene applaudirt. Die Aufführung war ausoezeichnet. 7 Neiiiecks Oper „Ans hoben Bcrehl " ging am 18. d. im Lübecker Stadt-Theater zum ersten Male in Szene und erzielte einen vollen Erfolg. Ter Comvonist, welcher selbst dirigirte, wurde von dem ausvcrkausten Hanse wiederholt geriffen. st Anläßlich der Gedenkfeier zu Webers hundertstem Geburtstage wird die Direktion des deutschen Landestbeaters in Prag einen Weber-Cykttis veranstalte», in welchem „Preciosa", ..Ter Freischütz" (in anserlescner Besetzung). „Oberon", „Abdul Hassan . sowie ein beivnderes Festspiel zur Auffübrung kommen. st Dem Wiener Journalisten- und Schliststellerverein „C o n« cordia" ist seitens des verstvrbenen Frhrn. v. Hcine-Gelvern, dem Besitzer des „Frcmdenbattcs", testamentarisch die Summe von 10,OM Gulden vermacht worden. st Das Konzert des Dresdner „Orpheus" im Gcwerbehause sindct nicht Dienstag, den 23. d. M., sondern an einem anderen, sik soll. ... ... . . Tausch (Dnsteldort) als Fcstdlrigcnten bestimmt worden. st Die auch in unicr Blatt übecgegangcne Notiz vo» der Ver lobung der Sängerin Lilli Lehman» mit Oswald Ottendorfer, dem bekannten Herausgeber der „New-Avrler Slaatszeitnng," ist. wie wir gleich verimilheteii, ganz nnbcgrnndct. Es scheint uch um eine boShailc Erfindung zu handeln, die ihre Spitze weniger gegen die Künstlerin, als geaen den schon bejahrten Zettungsbesiver richtet. In Briefen an Berliner Freunde erklärt Frl. Lehmann mit aller Entschiedenheit, daß sie „gar nicht daran gedacht" habe, sich zu verloben. st Im Alhambra - Thcaier r» London wird jetzt ein neues von Herrn Hamen verfaßtes „DreSdina" benanntes Ballet auige- irihrt. Deniielben liegt, ähnlich wie dem vor einigen Jahren m seenirten „keramischen Ballet" der Gedanke zu Grunde, die schönsten Erzeugnisse der Tvvierknnst aui der Bühne dem Publikum vorzn führen. In der „Dresdiiia" hat sich der Verfasser ans die deutsche „Keramik", wie sw im vorigen Jahrhundert in Dresden, Meißen, Ludwigsburg. Höchst, Greuhen und Grenzhansen geblüht hat, be schränkt. Die herrlichen Figuren, die jene Industrie geschaffen, werde» durch Personen dargestellt und erreg, naiueutlich die in ihrer Art einzige Farbenziffmumcnstelliing jener Kiinstperiode eine blendende Wirkung. Tie Kostüme find um s Getreueste nach den England verlasse» mußte, bat in Deutschland nicht blos ihre korper-! Vorbildern von den Herren Be,Me und Alias migejcrtigt. Die lrche Gesundheit wiederLeiundcn, sondern sie bat ihren regen Geist! Musik zu dem Ballet hat Herr M. Jacobi tvmpomrl. un> de» Besitz unserer »spräche bereichert und der Gedanke, die ' erste englische Schauspielerin zu ieiii, die in Dcntickiland dcntsch- redcnd auftritt, hatte etwas so Verlockendes für sie, daß sie keine Mühe scheute, ihn zu verwirkliche». Der Erivlg ain Donnerstag Abend hat den Stempel des Gelingens ans diesem einzig dastehen den Versuch gedrückt. Man kann Frau Bandinann dazu beglück- wüiffchen: einer Künstlerin von ihrem Ruf lagt man keine Kompli- inentc. aber die deutsche Kritik hat's angesichts der überwundenen große» Schwierigkeiten nicht nötlttg, ihr weniger schmeichelhaftes zu lagen, als die englische. Bewundcmswcrtli war die Leichtigkeit in der Sprachbehandlnng. Frau Vaiidiuann schlug unseren modernen flüssigen Lmffpiellvn an, da war nichts mehr zu »'ersten von der englischen Ilittugend, mit einpsindsaincii Zittertöiicn. gedelmtcin Vibrato oder gellenden Entrüstuiigsichreien auf die Nerven der Zuhörer zu spekuttren. Das Organ ist sympathisch, wenn eS auch nicht inehr als blühendes Fleuch das Gerippe der Intentionen so angenehm umkleidet wie vielleicht vor wenig Jahre» noch. -Tie denkende Künstlerin verriet!, sich ,» inanchem Zug der Cbarakteri- sirung. die ein glaubwürdiges Menschengebilde gab. das lachte und ivemie, wie wir lachen und ivrinen. Großer Beifall, reiche Blmnen- spenden und viele Hervorrufe des sehr zahlreichen und gewühlten Publikums waren wohlverdienter Lohn ttir die kühne That. Im Uebrigen isl Fra» Bandmanii ielb't einsichtig genug, den gelungene» Abend nicht als Ausgangspunkt einer ein für allemal verbürgten dcutichen Biibnenkarriöre zn betrachten. Aber unter den >remd- läiidiichen Künstlern, die in Tculichtand schauipieleriiche Siege er fochten haben, kann sie allein sich rühmen, am deuttchei» Boden mit deutschen Waffen gejochten und das Feld dchauptet zu haben. Am Todtensonnlage. Fragt nach dem Raume der Wellen, ihr Ehristen, Jemals der weltübe r wind e n d e Glaube? Meide die Zweifler, und flieh' die Sophisten. Sorge, daß Rieinand die Wahrheit dir raube! Heute, wo du der Entschlaf'»»'» gedenkst, Heute den Schritt zn de» Gräbern hi» lenkst. Zeige den Glanden an Gott und sein Walten, Laß an den Weisen und Mächt'gcn »ns halten! Zeig' mir das G r a b nnr, was jemals gegraben, Worin u n st erblich e L i e b e gebettet ? Liebe ist Gott und wen» diesen wir haben. Sind wir druck, ihn an das Jenseits gekettet. Gott ist ja ewig, kann nimmer vergeh n, Darum wird Liehe auch ewig besteh'»- Hülle des Geistes, du schläfst in der Tiefe I Herz, o gesteh', ob die Liebe entschliefe k Darum betrauern wir alle dIe Arme », Die keine Hoffnung aufpflanzen am Hügel. Lasse dein Herz durch die Sehiffncht mva-mcn, Glaube und Liebe, — sic geben das Siegel. Lebe dein Auge empor zu dem Licht, Gott der Allgnt'ge. er tämchet dich nicht. Immer ja Hali er die Arme dir offen, Denn wo da Glaube, ist Liebe — und Höffens I. Ä. Zschaler. «4» s 4*.
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