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Dresdner Nachrichten : 26.06.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-06-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188706262
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18870626
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18870626
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1887
-
Monat
1887-06
- Tag 1887-06-26
-
Monat
1887-06
-
Jahr
1887
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 26.06.1887
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-Ein« rnntcr --liocb- l L-r« chrcib- chrank lcaux-, Cou- I Ar- . echte erei u. Nacht- Mar- mmer- . Aus- u ver- rv». tvi. r» äffischer rie 837. M.42. ltig für M.210 S gegen Zetrage- SÜSll. »2 «ge r zu »er ste 4K, chcfft. Werner, od. Äerl. rstrOb,1. Ink»», «veve- Pß. de' nilim. IS, tr»»««- L, E «vr In etnem INN« 2» S«»>. Sn >»r»r «L^riagm., Ii.Z "eui. «S-"n UN» «le» ,,-ch Maadednr». r«>». «ann und Trap» «ach »ünz at>r- führt worük». . „ . v.r»«n. 2S. Iw», «ach»«« der Prinz «lerander von «atienier, i« tauaft^ Zeit wieder leden «r> danke« an eine tNü-Nehr tetnertetl« aus den dulgariiae« Tdron »»rück- ^wirsen, tauch« wieder »er llaim »es in Wien lebende» Prtnzr» »an «todurg «>« der ted klandidate« ans. «eichen »I« dulaariiche »tegenttchast ,u nudtehle» nenrtnt wiirr. Ter Prl», Io» ltcwiUi lei», eine aut chn toUrnde Wadi aiiznixlinikn; n»IIt- scherseit» tcheint aber, vortdutta ledeü^^Us^ . an« echwierinkeitrn zu stuken. «Neu. LS. Iimi. Irr «Snia kkotorrLpkIs r«i> 0. Mri. Mim Moks. HValN«i>I»»n«itR. S4, nitckst clsm NippobirKvalänsr Lpae.iülitLton: Kluävr- unä veuppaonnrnLUmon, Loprailnetlc-iion Vor- «rrksnorvoxnu wwd zoäam Lilä in künntl. ^unMtirun^ bi» ftc-kon«zsrün8o. SS Vrestlvii, 8vv8tr»88v 2V» I. Lernspr-ortisteUe 111V. 1. 1n»on»»u-«»p,1>tlnu Nie »>I» 2»itnnxi>n. II. mu«».v»rk»»e siie >IIn I>w»!ln»r Tkdurgr. III. Lis<^t»a-0ontr»>« nntor liLronU«. IV. « ülleetlvn see Nied». louileelottoet«. von Serbien ist l,c»te NaSiiiltü vier »nnekomuien und begab sich ioson ,«m «alter. «re bla«. 25. Juni. Nach«. <8cireieeu>,rll>. Spittino Pr. N-atl. ivu ^ auiii-Jii» k'.,'>u, Äug.-e»»,. VKM, Seplvr -Oklbr. —. Nooge» Jn.it.Joli >21.«,. J,!lt.»lu>,. 121.00. «epi.-Lki. läi.nv. Nttdot loco »er Juni Seutbr.-Lkiober bb,ÜV. Zint feil. — Weoer: Schiin. S»rI«t», L>. Juni. Nachm. >,». ivtilrrtdcm., Weizen mal», loc» ><L—185, Juni-JuU 182,5», Scbibr.- Otlober li-nM. »tonnen unoertind., loco IIS >21, Juni. Juli >21.-8», eevlbi.-ciidr. l2,.o>-. Rtidöl rubia, loco—, JuniöS.O». Sepl.-Oll. 15,-iö. Sviriiuo <rs«. loco 55.7t». Juni- Ji li 'lliia.-Sevi. «>5,5». Sevt.- Lklvr. 85,5--. Pcliolcum loco >8,15. LoeLrsits-, ?sst- unä 8s1s§svLsitL-8sLeksnkö SOI» svd L^nvl»trn»r»r» 8vI»Ia»»8tr»«»«e. övi-n8ts«ii-8ei«nvlltl'0l;lcenl3elt über? Naetit troctcnrnd, ni-1,t »raetilrlebend von <?»»! Vt«^>«mann, II n 1° »nt Dvesde>r-A.: MavirnUrnlseLV. Anratton stcnye 1V. Vre»r»err-U.i Äc.t»r»ici,lrvago «L>t,rr-t VILr'liiil. Vrvsävuor VoriüvkvlMSS-LllsUüt von Mo Vttwor, 1—Z. Rr. 177. »2.J°lm,JLLL*M^ r»il<eruiini>au»Nchlen Etlirle bn ' Bcränbeelicher Win» von mitllerer durchlchnitlllch mittlerer Beivolliina, obne ttctcnllichc Niederschläge. Temperatur wenig oeräuvcr«. tSr den 2L. Juni: »e Dresden» 1887. SMMtag, 26. JlMi. «erantwortlicher Redakteur Mr Politisches ve. «kmH viere» tn Lrrdden In dem festen Vertrauen ans Erhaltung des Friedens IW sich die Welt weder durch einzelne Reibungen der französischen Volks seel: init der deutsche» noch durch die unausgesetzten diplomatischen Zettelungcn im Oriente stören. Öb die Versammlung der Patriotcn- liga in Paris zu Gunsten ihres soeben in Leipzig perurlheiltc» Mitglieds Köchln, por sich geht, oder durch die Anarchisten ver hindert wird, erscheint nebensächlich. Zu Auseinandersetzungen zwischen Deutschland und Frankreich wird die Vernrtheilung elsässcr Ligamitglicder nicht fuhren und auch dem Erlasse eines Gesetzes, nach welchem in Frankreich lebende Ausländer, welche Mitglieder eines Frankreich feindseligen Vereins sind, bestraft werden sollen, können wir in Dcutichlaiid mit Seelenruhe entgegensetzen. In Deutschland existirt überhaupt kein Verein, welcher antlsranzösischen Bestrebungen huldigte. Die von Kaiser Wilhelm am 14. Februar erfolgte Geneh migung der Statuten des deutichenKriearrbuildcs schließt mit ausdrück lichen Worten „jede Erörterung politischer und religiöser Angelegen heiten bei den Verhandlungen des Bundes und seiner Angehörigen" aus, während die Patriotenliga direkt eine K iegspolitik gegen Deutschland verfolgt. Das sranzösische Volk wird durch jene Liga allerdings fortwährend aufgeregt, der Nevanckegedanke wird immer wieder künstlich wachgerusen; und das ist die bedauerliche Seite der Sache. Aber Frankreich hütet sich vor einer kriegerischen Ver wickelung. so lange es keinen, d. h. nicht den russischen Bundes genossen gesunden hat. Rußland wiederum schätzt neuerdings dm Werth der französischen Macht zutressiadcr, als vor Kurzem. Die finanzielle Erschöpfung Frankreichs, eine direkte Folge der unsinnigen »nd in zweifacher Richtung gefährlichen Revanchepolitik — da sie nicht nur den Frieden Europas beständig bedroht, sondern auch Frankreich selbst immer mehr zerrüttet — konnte in Rußland nicht unbemerkt bleiben. Die „Peteisb. Ztg." wies dieser Tage zahlen mäßig nach, daß Frankreich in seinem militärischen Aufwands bereits über die Grenze hinausgegangcn sei. welche ihn» durck das vor handene Menschcumaterial. wie die Steuerkraft des Landes gezogen sei, und sährt dann fort: „Hat nun Frankreich bei seinen zerrütteten Opfern wenigstens erreicht, daß es stärker als Deutschland, oder ihm auch um allein gewachsen ist? Wir glaube» das nicht, weil der Revanche-Krieg sonst wohl bereits aiisgefochtcn wäre. Der ver bissenste Chauvinist hat aber durchaus noch Angst vor den deut schen Hieben, wie ja auch die Pariser Presse im Fall Schncbele deutlich vcmeih. Wen» die beiden Gegner einander allein qegen- llbcrstehe», winden diese Hiebe Wohl auch vernichtend anssallen. Unparteiische Sachkenner sind wenigstens davon völlig überzeugt. Frankreich hat seiner Revanchcidee uiiverhältnißmnßlge Opfer ge bracht, es hat seine Gegenwart für eine unbelannte Zukunst hin- gegeben. seinen Wohlstand, seine Stellung im europäischen Conccrl, die solide Entfaltung seiner inneren politischen Verhältnisse stark alsicirt, weil cs im Hinblick auf die beiden Tauben auf dem Dache, Elsaß-Lothringen, keinen Anstand nahm, den Vogel in seiner Hand zu verlieren." Diese Sätze sind unanfechtbar. Sic leuchten Jedermann ein, auch den Nüssen. Dian hat sich auch fernerhin aus manche Schwankungen der russischen Politik gefaßt zu machen, aber ein russisch-französisches Bündniß ist ans lange Zeit in die Ferne gernckl »ud ohne ein solches erfreut sich Europa der Fortdauer des Friedens. Der poli tische Himmel ist nicht wolkenfrei; am östlichen Horizonte tauchen fortwährend Trübungen auf, aber sic finden überall eine ruhige Besprechung. Es müßten im Oriente sehr wunderbare Ereignisse cintreten, wenn die Welt sic anders als mit Gleichgiltigkeit be lachten sollte. Die englisch-türkische Convention betreffs Egyptens, die gegen deren Vollzug sich richtenden Jntriguen Rußlands und Frankreichs in Eonstantnwpcl, die Unfcrtigkcit der Tinge in Bul garien, neuerlich der Ministcrwechsel in Serbien, die englisch-russischen Streitigkeiten bezüglich Afghanistans — Alles dies nimmt inan mit großer Nutze hin. Vor einem Jahre gabxn Ereignisse von weit geringerer Tragweite Anlaß zu ernstesten Kriegsbcfmchtungrii; heilte nimmt man von den Telegramme» ans Constantinopel, Belgrad, Sofia, Cairo, Athen, Crcta. Calcutla u. s. w. nur der Ordnung und Vollständigkeit halber Kenntnis;. Höchstens läßt hie und da ein Legalionsiekrctär sich davon in seiner Ruhe stören. Die mili tärische und finanzielle Kräftigung, welche das deutsche Reich durch oie Wahlen zum Reichstag und dessen Beschlüsse erfahren hat, führte diese gcicgnctc Wendung herbei. Unsere Feinde lassen uns in Ruhe, weil sie uns fürchten, weil Deutschland dargethan, daß es zur Behauptmig seiner Machtstellung kein Opfer scheut. Die Sep- tennatswählcr ließen die Alles verschönende FrledcnSsonne am Himmel ausstcigcn und unter ihren» Glanze ist Ruhe in die Gc- müther cingckchet. In diesem Lichie betrachtet man auch -den in Serbien em- actrctenc» Minlslerwechscl. König Milan von Serbien hat, bevor er seine alljährliche Somincrreise »ach dem reizenden Bad Glcichcnberg in Steiermark antrat, sich entschlossen, den Um weg über Wien zu machem wie er dies stets gethau. Diesmal war aber der Abstecher nach Wien eine Zeit lang unsicher geworden, nachdem er seinen österreichisch-freundlichen Minister Garaschanin verabschiedet und dem angeblichcn Parteigänger Rußlands. Ristir, die Regierung übergeben batte. Das Unterbleiben V's Wiener Abstechers bätte dem Gerede, als ob Serbien sich kümtig ganz in die Anne Rußlands werfen und eine Österreich feindliche Politik kinschlageil werde, neue Nahrung gegeben» ja es gleichem bestätigt. Ter Wiener Kaiserhof ließ daher m Belgrad eine Eröff nung machen, worin er dem König Milan ganz anheim stelllc, od er i» Wien amtlich empfangen sein oder incvanito verweilen wolle; letzteren Wunsch werde man gewissenhaft respcktlrcn, andernfalls würde es dem Kaiser ein Vergnügen bereiten, den König Milan bei sich als Gast zn emvsariacn. wie dies schon oft geschehen. Diese Mittheiliiiigen machte» auf den Serbcnkvnig de» wohlthuendsten Ein druck ; er beschloß, aus seiner Badereise Wien zu besuche» und die Delicatesie des Wiener Hofs damit zu vergelte», daß er sich in aller Form als Gast antündigte und um Gastfreundschaft bat. Er nahm daher gestern im Leopoldstralte der Wiener Hofburg Absteige quartier. Taranshin begrüßte» die Wiener und Pestec Zeitungen in schwunghaften Artikeln den König; sie stellen seine Wiener Neffe als einen Triumph über Rußland dar. Eine arge Uebcrtreibung! Die Rfflic das Verlangen trägt, wieder gute Beziehungen zwischen Rußland und Serbien herzustcllen, ohne das; die Freundschaft mit Oesterreich darunter litte. König Milan muß e,n gutes Zutrauen aus die Verläßlichkeit seines neuen Ministers haben, daß er unter den gegenwärtigen Verhältnissen Serbien verläßt und das Heit allein in den Händen von Ristic läßt. Wenn nun wahrend seiner Abwesenheit die Königin Natalie aus ihrer Badekur in der russischen Krim znrückkehrt, was dann? König Milan ve»dankt seinen Thron seinem jetzigen Minister Ristic; dessen Anha»glichke,l an die Dynastie ist wohl über jeden Zweifel erhaben. Gerade er nahm an der Ab setzung deS Fürsten Alexander Karagcorgewilsch und an der Wieder einsetzung der Obrenowiiich hervorragenden Antheil. Nach der Ermordung des Fürsten Michael führte er für den minderjährigen Milan die Regentschaft und war nach dessen Thronbesteigung wiederholt schon dessen Ministerpräsident. Allerdings trieb Ristic früher eine ausgesprochen rnffensreundlichc Politik; aber cS darf bezweifelt werden, ov er dieselbe nach den Eeiahnrugen der letzten 12 Jahre wrcdcrholt. Er erwartete früher vvn den Russen die Bei cher Hilfe . . heit und Unfähigkeit des russischen Generals Tichernajesss zu er tragen. Er sah später den Hochmnth der russischen Osfiziere, die von Serbien als einer russischen Sntrapie als selbstverständlich sprachen. Er erkannte bald die Moskauer Panslavrstcn als eigent liche Panrnssen. die wohl ein Gauz-R»ßland bis zum Bosporus haben wollten, nimmer aber ein Großserbien oder überhaupt irgend einen selbstständigen Balkanstaat. Dann hat Ristic auf dem Ber liner Congreß erleben müssen, daß Rußland alle Hoffnungen Ser biens begrub, indem es an Oesterreich die türkischen Provinze» Bosnien und Herzegowina abrccren ließ, aus deren e-esitz Serbien sicher gerechnet hatte. Stach diesen Eriahrnngeii, die sein eigenes Vaterland betroffen, und denjenigen, welche er im benachbarten Bulgarien »u beobachten Gelegenheit hatte, wird Ristic schwerlich noch so vertrauensselig, wie einst, nach Moskau blicken« Die aus wärtige Politik Serbiens ist durch dessen geographische Lage und die Gewalt der Thatsacheir vvraezeichnet. Eine feindliche Politik gegen Oesterreich ist »mnöalich, da die Besetzung Serbiens von Ungarn und Bosnien and oaS Werk weniger Tage wäre. Etwas Anderes aber ist es, ob Nistn: sein Land aus der Bevormundung und der AilSberrtung deS Wiener Finanzrings befreit. Dazu ist ihm nur der beste Erivlg zn wünschen und eine Annäherung an Rußland leistet ihm dabei den Dienst eines Gegengewichts. Denn das eifersüchtige Wachen ans Erhaltung und Gewinnung der poli tischen und wirtkschairlichen Selbstständigkeit ist ein charakteristischer Zug junger Freistaaten. Die augenblickliche antiöstcrreiHische Strö mung in Serbien ist derselben zuzirschreiben; sie wird,rch rasch in eine antirrrisische Gegenströmung verwandeln, sobald — was unaus bleiblich >st — zum crstrnriiale wieder die Knute aus dem Hof- Neide der russischen Diplomaten hervorgnckt. Sreueste Telearauime ver..DreSKner SkaLr." vom 25. Juni. Berlin. Der Kaffer machte gegen Mittag mit der Großhcr- zogin von Baden eine Spazierfahrt und cmpsiiig Nachmittags den Grasen Bismarck zum Vortrage. Berlin. Ter ..Neichsanzciger" meldet amtlich, die Erholung dcS Kaisers ist so weit socrgeschritten, daß er gestern und heute eine Ausiahrt durch den Thiergarten mit Erfotg mache» konnte. — Graf Höchberg, bisher mit der intccünistischcn Leitung der Kgl. Theater beauftragt, ist heute definitiv zum Generalintendanten der Kgl. Schauspiele ernannt worden. — Das Rcichsgeietzblatt piibiiffrt das Praimtweinsteuergesctz. — Die .Krenzzta." dcmcntirt die Geschichte von der kostbaren Reisetasche, die die Kaiserin Dr. Mackenzie zum Geschenk gemacht haben soll. — Ter Kronprinz besuchte während dieser Woche Dr. Mackenzie täglich in Harley-Slrect. Montag oder Dienstag soll eine neue Operation stattfinden, um den Rest der Wucherung ans dem Halse zu entfernen. — Pariser Meldungen be stätigen, daß der französische Botschafter Herbettc mit dem Graren Bismarck wegen Milderung des Unheils gegen die Elsässer eine Unterredung hatte, die auf wohlwollendes Entgegenkommen traf, daß jedoch am Mittwoch bei der zweiten Unterredung Graf Bis marck dem Botschafter Pariser Blätter zeigte, und unter Hiinvcis auf deren herausfordernde Sprache einen Bersolg dieser Sache der zeit rür unmöglich erklärte. — Tic Berichte über die Ergebnisse der ichs . , stattgesunden unbegründet und als reines Concurrcnzmanöper bezeichnet. Die Besprechungen trugm einen durchaus vertraulichen Charakter und vczwcckten, der Ncichsoeiwaltung über die thntsacblicheii Verhältnisse bei Herstellung und dm Vertrieb voichBicr, sowie über die Ansich ten in den mit diesen Verhältnissen vertranten Kreisen zu unterrich te». Zu welchen weiteren Entichlicßungen die jetzt in der Znscnn- mcnsteuung begriffenen Ergebnisse führen werden, steht noch ganz dahin. — Entgegen der Behauptung, bei der Sonntags-Enquete seien nur Arbeitgeber vernommen worden, bringt die „Nordd." eine Zusammenstellung der m den verschiedenen Gruppen der Gewerbe statistik vernommenen Arbeitgeber und Aibcitnehmcr. Darnach wurden etwa 88M> Arbeitgeber und 8üM> Arbeitnehmer vernom men. — Der sensationelle BrandstistuilgSprozeß gegen de» Dienst knecht Zach endete mit der Bcrilrthcilnng zu Ist Jahren Zuchthaus. Der durch Zach's verbrecherische Thätigirit anarrichtetc Schaden übersteigt 1 Million Mark. — Der antisemitische RcichstagSabgeord- uete Böckel sprach gestern in öffentlicher Versammlung über die Dynastie Rothschiw's. Ihr Vermögen würde bis zum Jahre 19M ans 20 Milliarden anaewachsen sein, oder ko viel betrugen, wie sämnitliche Einwohner des Königreichs Sachsens besitzen. Paris. Die gtstriae Versammlung der Palrictcnliga verlief recht stürmisch. Einige Zuhörer, welche gegen dir Hetzreden Derou- lede's und Dclonvle's Prvtestulcn, wurden geschlagen und hinanS- zeworsm. Ein Freund Köchllns verinchie einen Brief der Fmnilie )'eS Verurtbeiltcii,'zu verlesen, woritt aesagt ist, daß durch die Kund- oebung der Patriotenirga die Lage KvchlmS nur verschlimmert wird. Berliner Vörse. Tie Kurse erösiireien meist auf dem ge igen Niveau. Vorübergehend trat Abschwäctmng ein. Später bc- cstigtc sich die Haltung, nammllich für Banken. Die Liquidation - ^ scheint fast beendet zn sein. Deutsche spekulative Bahnen waren fest, .. . . niedriger. , waren Lombarden erholt. Privatdiskont 2hi Proz. «Ir » » k 1» re a. tiN., LL. Jnni. «rrdit 127'/,. Sraairdaii» L»m> »»rdk« . «alitier . it«q»ter 75,so. Ivrac. Ungar, waldrea» 81,ro. riSco»«» ISl>,M. «Orr Nutten —. Laura —. Still. « i e n. Ai. Juni. Tredit 2>iZ,l». Liautsdaliu —. LamdarUeu —»—, Nardwcflb. —. «iarknoieu —. Nun. Credit —. U»ll. Gold 1i»,!»5, Ltill. »arid, 25. Juni. iSchlud, Neuer 81.27. «uleibr lM.Ä. Italiener SS.70. Staatddadn 158,75. Lombarden 175,75, »o. Prioritäten —. Svanier L7-,,. Eanvter 278. vllomancu 5Ü8. Neue Anleibe —. Türken —. Ruhla. « on » In , 25. Juni, Norm. II Uhr lü Min. Cousols rar>/2. I872cr Russen SW/,. Italien« S8'/». Lombarden Kon». Türke» N-/„. Idroc. fnndirte üi uerliauer 122",. 1»roc. Ilnnar. Goldrcntr 8l'/,. Oeslcrr. Gold- rcnie —. Preu». Cousal« iS«. Cao»-" 71-/,. Neue Cg,hier »7V,. Garant. Tävvier 1»S/,. Litomandank 1»>,. Suez - Netten 8»V,. Sdanirr 57',',. — Stimm«»«: Ruhig. — Wetter: Trübe. A m st c r » » m, 25. Juni, Produkten lSlhlutzs. Welzen der November 211. Roggen per Oktoder NS. Lokales und Sächsisches. — Nach einer weiteren, den« Dr. Journal aus London ge wordenen Mittheiluiig werden die Hoffest? den 29. d. M. mit einem Gartenfeste im Buklilgham-Palast beschlossen. Se. Majestät König Albert, welcher den 24. ds. von Ämdwr nach London zurückkehrte, beabsichtigt am 30. auf 6 Tage einen Ausflug nach Schottland zu nriternehmen, dann nach London zurllckzulehren und von dort die Rückreise anzutreten. — Herr Staatsministcr von Nostih - Wa 1 lwitz, Exc., ist von Prag hier wieder ciiigctroffen. — Durch viele, auch nichlsächsische Zeitungen machte vor Kurzem die Notiz die Runde, das; im nächsten Jahre das gststiährigc Jubi läum des Wettiner Herrscherhauses stattsinüen werde. Diese Bemerkung bedarf in zwiefacher Beziehung der Berichtigung. Erstens sind die Wettiner bereits im 10. Jahrhundert urkundlich nachweisbar, zweitens fand die Verleihung der Mark Meißen an das HanS Wettin nicht im Jahre 1(68, sondern 1089 statt, so daß erst im übernächsten Jahre dieser hvchbedenksame Gedenktag zu feiern sei» wird. Die Mark Meißen, der Mittelpunkt deS jetzigen Königreiches, ist seitdem ununterbrochen im Besitze der Wettiner gewesen. — Es wird interessircn, daß an der großen Vereinigung „G e - sellschast für deutsche Kolvnisatio n" die Abtheilnng Dresden mit jetzt bereits 4Ist Mitgliedern die zweitstärkste ist. — Die vom Leipziger Reichsgericht vernrtheiltcn Mitglieder der französischen Patriotenliga Köchlin und Blech hatten inr ihre Frei lassung vergebens 50.000 und 100/00 Mk. Kaution geboten. Sonn- abend früh 9 Uhr wurden sämnitliche vier Verurtherllen in die Festung Magdeburg übcrgcsührt. Ihr Wunsch, die Strafe in Stmßburg veibüßen zu dürfen, wurde abgelchnt. Die Familien Köchlin und Blech reiste» nach Berlin. — Die erste gemeinschaftliche Sitzung des Ehren-Komitces und dcS Ausstellungs-Komitees für die „Internationale Aus stellung von Erzeugnissen und Bedarfsartikeln der Väckrre Konditorei und vcm>andtcr Gewerbe in Dresden" fand gestern Abend 7 Uhr im oberen Saale des Kal. Belvedere der Brühl'schcn Terrasse unter Vorsitz des Ehrenpräsidenten Herrn Geh. Hoirath Ackermann statt. Es wurde in derselben Bericht von den einzelnen Ausschüssen über den Sachstand erstattet. Im Allgemeinen ist schon zetzt zu sagen, daß das AiiSstellungsnntcriiehmcn durch einen ansehnlichen Garantiefond gesichert bastelt und daß die Anmeldungen sich täglich mehre». Der Katalog wird bereits bearbeitet. Die AuSstellnttgsbantcil sind nahezu zur Vollendung gelangt, so weit sic dis jetzt nölhig erscheinen. DicS schließt nicht aus, daß, je nach Eingang weiterer Anmeldungen — der Schlußtermin ist ans 10. Juli festgesetzt — noch weitere Ausstellungsbauten zur Ausfüh rung gelangen. Die Stiftung von Ehrenpreisen nimmt einen gün stigen Verlaus. — Der in der letzten Stadtverordnetensitzmig bekanntlich abgc- lehnte Antrag des Et.-B. Herrn Dr. Lehmann und Gen. ist nicht ganz ohne Folgen geblieben, wie eine große Bekanntmachung der „Vereinigung Dresdner Radfahrer", die sich im heutigen Jnscralentheil befindet und ans die hiermit noch ganz besonders hingewiesrn sei, kund thut! Es kann nur mit allseitiger Anerkennung erfüllen, daß in dieser Bekanntmachung alle Sporls- gcnoffen eindringlichst zu größter Vorsicht und Vermeidung alles L-törcnden aiisgcwrdcrl werden. — Aus Nadsahrerkreisen schreibt man uns: Mit ganz besonderer Befriedigung haben die Jünger dcS Nadsahrer- sportcs das Resultat des Antrags Lehmann im Stadtvcrodrnetcn- Kollegium hingcnomme». Kem einziger Stadtverordneter konnte in der Debatte die Ansichten des Antragstellers Heilen, wodurch mich eine fachmännische Entgegnung verüberstüssigt wuroe. Selten ist ein Antrag so abgefallen wie dieser und srenbig konnte man wahrnehmen. welch' warme Sympathie» auch von ärztlicher Seite dem Sport durch die beiden Herren Stadtverordneten Dr. Berlhold und Tr. Osterloh entgegcngebracht wurden. Die warmen Worte beider Herren sind hinlänglich bekannt und deshalb bcsch'ö'ikcn wir uns heute darum, auch die Ansicht unseres Fachnianncs svlgcn zu lassen. Er sagt über den Radsahrsport folgendes: O daß ich tausend Zungen bätte, ui» dem großen Publikum die Woyltha, ,md das Wonnige des Radfahrens laut und eindringlich genug ver kündigen zn können. Einer wie jeder von uns Radfahrern ruft hoch entzückt aus: Du schönster Svort, so laut ich kann Preis' ich dich jederzeit Du hebst die Seele himmelan — „ Schaffst Erdcnsellgkeit! Noch viel zn wenig ist cs bekannt, wie außerordentlich gesund das Radrahren für Ali und Jung ist und wie sehr -bin die Herren Aerzte deshalb auch gewogen sind. Ich nenne drei dicser Herren, die niir persönlich belangt sind: Dr. Elariuü in Limi-Hauie», Dr. TrcuUer in Blasewitz und Dr. Hanswald in Dohna. Diese Herren, daun auch Herr Commissionsralh und Buchbruckercibesihec Reichardt sind wahre Verehrer »nd Apostel unseres wunde>baren Sportes. Erstgenannter Herr hat übrigens ein Werkchen verlaßt „Das Drei rad", was jeder sich für den Sport Jutercssircnde in der Adlerschcn Buchhandlung Marienstraßc 8 kaufe» sollte. Auf wen bezieht sich das schöne Lied besser als auf den Radfahrer, welches lautet: SV »
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