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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 04.08.1926
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1926-08-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19260804027
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1926080402
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1926080402
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-08
- Tag 1926-08-04
-
Monat
1926-08
-
Jahr
1926
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Nr. 362 Sette 2 Zusammenarbeit Köllings mit dem Oberstaatsanwalt. Berlin, 4. Ang. Zur Helltng-Mordsache geht bem crmt- lichci, prensiischen Pressedienst folgende Mitteilung zu: Die 2l k l e n werden demnächst zur Entscheidung über die Haftbeschwerde der Strafkammer rer gelegt werden, Zur Bor- dereiniiig dieser Entscheidung finde» zurzeit Ermittlungen Natt, die »ec» einige Tage in Anspruch nelmien werden. Die gerichtliche Vvrnnternlchung ist jetzt auch gegen Schröder aus Mord anegedelmt. Der Untersuchungsrichter arbeitet in stön» diger Fi, bl»»,,»ahme mit dem Oberstaatsanwalt. Die «e« zur Beliügiing gestellien Berliner Kriminalbeamten werde« va„! Oberstaatettinwalt mit Ausirägen versehen. lWTB.i Dieter amtliche» Verlailtbarung zufolge kann also von einer Beurlaubung Köllingö nicht mehr die Siede sein. Dar» iiber, od KbUina sei» Urlaubogesuch zurückgezogen hat oder ob andere Eiiiflüsse am Werke gewesen sind, tvar bis zum frühen Nachmittag keine genügende Aufklärung zu erhallen. Das Gnadengesuch der Gräfin Dochmer abgelehnl. Berlin, s. August. DaS Triade ngeinch der Gräfin Bothmer, in dem sie für die ihr anferlegte GesängniSstrafe um Zubilligung von Gewährnngsfrist bittet, ist einer hie sigen Korresvbiidenz zntvlge nunmehr endgültig vom Gnaden- beanftraglcn des IlistizminislerS abgelehnt ivvrdeu- Slraru-Saner in .Nabul zu Gefängnis verurkeiN. Berlin, l August. Wie die „Boss. Zig." aus Kabul meldet, wurde der deutsche Forscher Slratil-Saner, dessen Ber- nrteilung zm» Tode nur dadurch hatte vermieden werden können, dag die Familie des von ihm niedergcschossenen Aighanen «bin feierlich verzieh, zu vier Ja h r c n G esäng - n i e- verurteilt. Ein „Hochverraksprozeh" gegen Deutsche in Bozen. Bozen, 1 Ang. Die Anklageschrift gegen 22 I n n g e Deutsche in 'Bozen, die seinerzeit in einem Gasthause in Gries bei Bozen »er!,astet wurden, ist nunmehr scrtiggestellt. Die Fettset'-ii»g des Termins der Hauptverhandlung vor dem Ectuviirgeiiclir in 'Bozen ivird in Kiirze erwartet. 'Bon den Angeklagten sind die meisten italienische Staatsangehörige! ans Oesterreich stammen zwei der Angeklagte». Deutsche Staatsangehörige sind die aus Leipzig stammenden Dehne n»d Niete. Ter 'Bericht des Obergerichtes erklärt, es gehe ans den Ergebnissen der Untersuchung hervor, das« eS sich um die B i I d » » a b e w a s s » e t e r 'Banden handle, zu dem Zwecke, die Abirennnna Südtirols von Italien und Anschlnsz an Deutschland zn erreichen. Auf Hochverrat ständen Strafen vvn 8 bis >7 Iabren Zuchthaus. lT.-U.s Der neue Kochoerralsprozefj in Angora. Konstnniinopel, n. Ang. Gestern begann vor dem Nnab- bängigkeii.'gerichle'hvs. der diesmal in Angora tagt, der P r o z c g g e g e n 6 «> Ni itgIicder des Komitees für Ein heit und Fornchrnr, die beschuldigt werden, die Berschmörung gegen Munavha Ke mal Pascha eingeleitet und einen Staatsstreich geplant zu haben. Madrid, s. August. Der UiitersnchiingSrichter hat 38 Per sonen i» Freiheit sehen lassen, die im Zusammenhang mit der volitischen B e r j ch m ö r n n g vom 2s. Inn, verhaltet wor den waren. Einige beiinden sich noch i» Hast. j'W. T. B.) 42 DvmLenanschläge in 3 Jahren. Polnischer Terror in Ostoberschlesicn. Kattowiß, 3. Ang. Die Kattowitzer „Polonia" verössent- licht eine S t a t i sl i k über die B o m b c n a t t c n t a t e, die in den ieücen drei Jahren in O st v b c r s ch l c s i e n ver- iibt morde«! sind. Tie kommt dabei aus die stattliche Zahl vvn s2 Bombenanschlägen. Der größte Teil dieser Attentate war gegen siibreiide deniscbe Persönlichkeiten oder gegen deutsche Unternehmungen gerichtet. Die „Polonia" weist nach, daß fast alle Attentate »ach demselben Mutter begangen wurden und folgert daraus, datt irgendeine Zentrale bestehen müsse, die derartige 'Berbrecbeii in Szene setze. Den polnischen Be hörden macht das 'Blatt den berechtigten Borwnrs, das; sie dieser Attentat-Beutbe bisher niemals die genügende Aufmerk samkeit geschenkt haben. Goijtza rehabiUlierk, aber pensionieri? Praa, 3. Ang. Nach einer Meldung des kommunistischen ,.Rude-'Bravo" siebt die Beendigung der Untersuchung gegen Gasda bevor. Das Blatt will erfahren haben, dafz Gajda formell vollkommen rehabilitiert werden würde, das, er iedoch in Pcnsio n gehen werde. Wie „Lidvvc- Novinn" meldet, sinden in letzter Zeit in der Slowakei Snm- vatliieknndgcbiingen für tNiida stakt. Die klerikalen Slowaken erklärten, sich mi! den t'chechische» Faschisten verbünden zu wollen, und bczeichneten einen General als ihren künftigen Führer. Kuntt und Wisienscßast. ch* Mitteilungen der Sächsischen Ztaatsthcatcr. Schau spiel h a n s : Das Lustspiel „Meine Cousine ans Warschau" von Louis Vernenil, das am Donnerstag, dem 5. August, anher dlnrecbt gespielt wird, ist folgendermaßen besetzt: Sonia 2'arüoivna: Maria Orska: Lucienne Bnrcl: Hilde Hildebrandt: Hubert Earteret: Hubert von Meyrinck,' dlrcbibald Bnrcl: Hans Olden. Die Vorstellung beginnt um 8 U h r. Montag, den 13., nnd Dienstag, den 17. August, werden an der Schaiispielbauskasse in der Zeit von IN biS 2 Uhr die s r c i g c w o r d e n e n Anrechte für die neue Spielzeit an neue Interessenten vergeben. Gleich zeitig sinket auch die Ausgabe der znrnckgelcgten bzw. neu bestellten und »och nicht abgeholten Anrechtskarten statt. ch'- Mitteilungen deö Ncsidenz-rcheaterS. Infolge de? groben Er folges bleibt die Ove-ctte r i g r i" »on Pont Vincke mit Magdalena Löitt in der Titelrolle «veiterhin allabendlich aus dem Spielplan — Sennuig, am ». Aiigini I'.i2«i, nachminagö 14t Uhr bei kleinen Preisen „Ter I c p t e K n b". -l ' Mo^artvercin. In der allgemeinen Mitgliederversammlung am 27 Jul: lind dir verdienten Mitgrnndcr des Vereins lgegr. 18g«',i, Groblantinenn Aiar Julius Arndt. .Iotrat Tr. Karl Pnsinclli iillalhe- maldei und Proieisor Otto Schmid zu Ehrenmitgliedern ernannt norden. Tie drei groben Mitgliederkonzcrtc der kommenden Spiel zeit sind auf 2ll. November, lll. Ianiiar und 7. März iestgeieht. Am ,10. Oktober veronitaltet der Mozartvercin mit dem ans etwa UM Langer veritärkicn irclwilligcn Kirchenchor der Irauenkirchrn- Gcmeindc eine Iiibiläiiinsaitiiührnng der groben C-Moll-Mcsss von Mozart in der Frauenkirche unter Leitung von Erich Schneider. Tie t'K'ichäftsstclle des Vereins ist nach Mvsc.ztnsklistrabc 8 tM. k 2t. Hcptier« verlegt worden. ch* Anszeichnnna des deutschen Buchhandels aus der Mis- sionsaiiSstcliung des Vatikans. A»S Anlafi der Vatikanischen M>ssioi:sansstell«i»a in Sioni 132', hat der Paptt dem Börse n- verein der Deutschen 31 n ch h ä n d l e r zn Leipzig die von ihm aostnicte Verdienstmedaille verliehen. Die Medaille ssi dem Vörienverein durch den deutschen Delegierten des Komitees für Dropenmedizin, Geheimrat Professor Hermann Dnerck, übermittelt worden. ch» Professor Liber Siektor der Universität Leipzig. Mit Genehmigung dcS Gcsamtminisiersnms ist die Wahl des Pro fessors Dr. jnr. Heinrich Siber znm Rektor der Univer sität L>'i"-ig ntr das Univeriiiätsjahr Ill3E27 bestätigt worden. ch* Ln'sih.'r Kiinstierbnnd. In der graphischen Aus stellung. die im Knnstverein Bautzen stotigesnndcn hat. lrabc» daS Ministerium des Innern, die Stadt Bantzen und der Kuustvercin Bautzen zahlreiche Ankäufe gemacht. Die Ankäufe — »Dresdner Nachrlchten" — Für die nationale Einheitsfront t« Sachsen. Die fünf Webrverbänd« t» Sachsen, die sich, wie ge- meldtt. vor kurzem zur HerbetfA-rnna einer nationalen Ein- heitSfront mit einem Aufruf an die Oeffentltchkeit wandten, haben in den letzten Tagen folgende Aufforderung an die Leitungen der bürgerliche« politischen Parteien in Scrchsen er gehen lassen: „Erfüllt rw« schwerer Sorge mn »te Zukunft nufere» Volke» und beseelt von dem heißen Wunsche nach seiner Er lösung an» schwerer Not und Bedrängnt» wenden wir Unter zeichneten Wehrverbände un» — unter Bezugnahme auf die bereit» übermittelte Erklärung — an die nationalen Parteien mit dem Mahnruf, sich für die künftige politische Arbeit, tn erster Linie für die am 31. Oktober bzw. 14. November 132« statt finde »den Landtags- und Gemcindeirmhlen zu einer festen und für keinen Sonderfall lösbaren fchwarz-weiß-rvten Einheitsfront zusammeiizufinden. Wir fordern deshalb: Daß die nationale» Parteien geschloffen den Kamps gegen die international eingestellt« Sozialdemokratie und ihre Helfershelfer führen. Wir tun dies aus der Erkenntnis her aus, daß für die Arbeit der Sozialdemokratie die treibende Kraft nicht das Wohl und Wehe beS Vaterlandes ist, sondern das Interesse der eigenen Partei und da» ihrer marrisitschen Ideen. Immer hat sie beiden eiwecken die völkischen Belange nnd die Interessen des Nationalstaates huitenangesetzt zn- gunsten der trügerischen Lehre einer internatiorralen Verbrü derung, die, wenn sie ihren 'Wert beweisen sollte, stets versagt hat, und die das verbrecherische Wort prägte: „Wir kennen Kein Vaterland, bas Deutschland heißt". Mit bürgerlichen Parteien, die solche Denkart durch ein Zusammengehen mit der Sozialdemokratie auch nur vv» F-all zn Fall stützen, ist für nns Wehrverbände eine Zusammenarbeit nnmöglick, und ,zioar mn so weniger, als gerade diese Partei es ist, welche den Kampf gegen uns in schärfster Form und mit den verwerf lichsten Mitteln führt. Wir Verbände würden bet einem Zustandekommen dieses Blocke? ihn in seiner Arbeit mit allen Mtteln unterstützen und fördern. Wir »nisien allerdings die Sicherheit haben, basi der Block auch nach der 'Wahl wirklich bestehe» bleibt und in nnsercm Sinne arbeitet. Wie wir uns diese Sicherheiten denken, märe Gegenstand von späteren Vereinbarungen. Wir Unterzeichneten Verbände erklären, daß wir künftig politischen Parteien, die diese grnndsäsilichen Forderungen ad- lehnen, Unterstützung »nd Wahlhilse nicht mehr leisten werden. Da die Erklärung der Parteien entscheidend sür unsere weitere Arbeit sein wird, bitten wir ganz ergebenst »m baldige Stellnngnahliie. Je früher wir diesen Bescheid in den Händen haben, um io schneller kann im Falle der Zustimmung von unserer Seite mit den Bvrabeiten zur Wahl begonnen werden. Inngdcntscher Orden, Der Stahlhelm, B. d. F., Grosiballei Sachsen, Landesverband Sachsen. Der Wehrwolf. Bund Wiking, Bund Deutscher Männer und Front- Landcsleitung Sachsen, kricger, Landesverband Sachsen. Rcichsflagge, Abschntttsleitnng Wcstsachscn." * Die Zuslimmiing der Deulschnattonalen Dolksparlei. Von der D e u ts ch n a t i o n a I cn Volkspartes ist den Wehrvcrl'änden folgende zusagende Antwort zngegangen: „Klar »nd tressend haben die Vereinigten Wehrverbände in ihrem Aufruf an die staatsbürgerlichen Parteien Sachsens die schwere vblküche und wirtschaftliche Not, in der wir rettungslos zu versinken drohen, gekennzeichnet. Mit derselben Klarheit und erfreulichen Offenheit ist die Grundursache dieser 'Not vvn ihnen erkannt und bezeichnet worden. 'Als DenCchland im gusgezimingenen vierjährigen Kampfe gegen eine Welt von Feinden um seine Eristenz rang, war es die international eingestellte Sozialdemokratie, die ihre Stunde für gekommen hielt, nm ihre Partciintcrcssen über die gemein samen vaterländischen zu stellen. Durch Eidbruch nnd Verrat zur Negicningsgeivalt gekommen, hat sie seit der Revolution niEer Vaterland an den Abgrund qeivirbschastet urrd zur jetzt drohenden Bolschewisierung reis gemacht. ES ist eine vaterländische Tat. wenn die llherpgrleilichen Vereinigten Wchrvcrbünde jetzt zum gemeinsamen Kampf gegen die gemeingesährlichen 'Bestrebungen der Sozialdemo kratie nnd gegen die Parteien anfrnfcn, die dieser zur weiteren Befestigung ihrer Vormachtstellung Helfcrdienste tn irgend einer Form leisten wollen. Der Landesverband Lachsen der Dcntschnationalen Volks- Partei begrüßt daher den Ausruf der Wehrverbände zn einer gemeinsamen nationalen Abwehrfront gegen den Marxismus und Kommunismus. Wenn die Sicherheit geboten wird, daß die Parteien, welche sich zu einem nationalen Block zusammen finden wollen, in dici'cm nicht nur für die Landtags- und Gemcindcwahlen zn- sammcnblciben, sondern anch darüber hinaus an ihm trcn scsthaltcn wollen, so erklärt der Landesverband Sachsen der Tcutschnationalen VolkSpartci gern sein Einverständnis mit dem Vorschläge der Wehrvcrbändc." wurden im Aufträge des Ministeriums von den Herren Gc- hcimrat Giißmann st) nnd Professor Sterl, die die Aus stellung besichtigten, vorgenommcn. 1* Heidelberger Festspiele, Die sommerlichen Festspiele nahmen mi! Shakespeares „S o m m c r n a ch t s t r a um", dem GoekbeS „Urianst" im Bandhanssaal des Schlosses nnd die Uransfülirnng von „Munken Sendt" vvn Knut Hamsun im Stadttlicatcr folgen werden, in diesem Jahr ihren Anfang. Dem Geist der romantischen Landschaft Heidelbergs ent sprechend gab man den „Sommcrnachtstranm" in dem weiten, mit Busch und Bäumen bestandenen nächtlichen Hof des Heidel bergers Schlaffes. Der künstlerische Leiter Gustav Har tung hätte mit seinen Beratern Professor Poelzig nnd Obcrbaurat Dr. Schmicder nirgendwo einen würdigeren Nahmen finden können. Mit seinem Wechsel von Zerstörung und Erhaltung, mit seinen einstiirmcndcn Erinnerungen an prunkvolle Ncnaissaneescste bot er den eindrucksvollsten Spiel- plan für das Hochzeitssest am athenischen Hof, für Sie Liebe und Intrige, für das Spiel der Elfen und Kobolde. Hier mußte sich Ohr nnd Auge willig dem spukhaften Geschehen hingcbcn. Wohl spannte sich keine „laue Sommernacht" iiber Heidelberg: c-s mar vielmehr bei der Eröffnungsvorstellung ungewöhnlich kühl, aber es hing eine himmliche Kuppel mit flimmernden Sterne» über den Oito-Heinrichs-Bau, ans dessen Stcingnadrainr mit seinen schwarzen Fensteröffnungen gespenstischer Fackel- und Lichtwerfcrschein auf- und niedcr- hnschtc. Die Musik von Ernst Krenck erwies sich als köst licher Stimmungörciz. DaS Dichterwort, das frei von Pathos war, drang bis tn seine letzten AuSioirkungcn aus Ohr. Man beugte sich dem Regiewillen Hartungs, der die Schwerkraft in das Zentrum elementaren Lebens zu legen suchte. Das Lockere, Launige, Burleske bot fesselnde Wirkung. Ein über zeugender. uatnrncrwachsener Oberon war Heinrich G eorge. der Puck Gerda Müllers von unvergeßlichem Reiz. Nicht minder waren die weiteren Rollen von allen Seiten getroffen. Es war kein Wunder, baß das Publikum mit einem andachtsvollem Interesse der vvn hohem künstleri schen Ernst getragenen Ausführung folgte und am Schluß Darstellern und Hartung herzlich dankte. X. O. s* Urgrschschtlichc Fnndc bei Weimar. In den Stctn- briichcn in E h r i n g s d o r f unweit Weimar fand man in letzter Zeit Zähne von Niesenhirschcn, prähistorische» Elchen, sowie kleine Werkzeuge primitivster Art. Tic Fnndslücke wurden dem Museum inr Urgeschichte in Weimar übergeben. s* Obcrammcrgan in Brcolan In der BrcSlancr Jahr- himderthallc sind von einigen Mitgliedern der Oberammcr- gauer Passionsbühne und von anderen religiös ergriffenen Mittwoch, «. >«» Oerllich rs un- Sächsisches. Jur Angelegenheit der A«iverflllN»-A«genkNni» i» Leipzig. Dl« Anfrage der deutschnattpnalen LandtagS- frnktton bezüglich der Nntverfität-.Augenklinik tn Leipzig Hai terechtigtermaßen viel Aufsehen erregt. Wie un» mit. g«t«tlt wird, ist bet der anfragenden Fraktion bi» «ur Stunde ein« Antnwrt der Regierung noch nicht etngegangen. obwohl schon am 33. Juli d«rch die Nachrichtenstelle der StaatSkanzlet etn« längere Antwort an dle Press« gegeben worden ist. Infolgedessen ist dt« Ansicht vorhanden, baß die durch die Nachrichtenstelle verbreitete ivdtitetlung nicht die Antwort der im letzten Grunde verantwortlichen Regierungsstelle mar. n»«S-alb dt« deutschnationale Fraktion nunmehr folgende ErgänznngSrage Hofman n—B eutlerein- gcbracht Hai: ' „In Ergänzung unserer Anfrage betr. die NntversitätS- Auigenklinik in Leipzig stellen mir zunächst fest, das, das Ministerium in seiner »ur der Presse, nicht uns zugestellicn Antwort den ersten Teil der Anfrage, nämlich die An- stellnng von zwei tschecho-slowakischcn Assistenten unter Zn- rücksetzung vvn qualifizierten 'Reichsdeutschen, im wesent lichen zngibt. Den zweiten Teil der Anfrage ergänzen wir dahin: Weiß die Negierung nicht, daß i» der Augenklinik an Stelle der Verpslegsätze vvn täglich 8 bis 12 Mark, und zwar einschließlich aller Medikamente und Verbandstoffe, nachweislich 23 bis 33 Mark, gerüchtweise aber noch weit höhere Sätze, berechnet worden sind, und baß den Mehr betrag der Leiter der Klinik neben dem vereinbarten Honorar sür ärztliche Behandlung und Operation, gegen deren Höhe die Anfrage gar nicht gerichtet war, verein nahmt hat'? Sind diese Beträge durch die Kassenbücher der Klinik gegangen und mit welchem Recht bat der Klinikleitcr Mehr- betrag« der 'Verpslegsätze neben seinem Honorar für ärzt liche Behandlung nnd Operation beansprucht'?" Mitteilungen aus -er Gefamkrais-Sitzung am 3. August t»2«. Gedächtnis Beutlers. Bor Eintritt in die TageS- ordnung gedachte der 'Vorsitzende des am l. August 132t> ver storbenen Oberbürgermeisters i. R. Dr. snr. Dr.-Ing. Otto Beutler. Er gab einen Ilcbcrblick über das unter der Amtsführung des Heimgegangenen Geschaffene und würdigte seine großen Verdienste nin die Entwicklung der Stadt Drcs- den zn einer modernen Großstadt. Die Anwesenden halten sich vvn ihren Plätze» erhoben. Wegen der Ablösung der Dresdner sog. Inslations, anlcihcn beschließt man. die vor dem 1. Juli 1322 begründeten Anleihen mit 5 v. H„ die nach dem 33. Juni 1322 begründeten Anleihen mit 121- v. H. des Gvldmarkwcrtcs einziilöscn. Sparkassenzinssuß. Man beschließt, den Etnlagczinsfuß der städtischen Sparkasse für tägliche Gelder auf 4 v. H., d> für langfristige Einlagen auf 5 v. H. und den HypothckenzinSsatz auf 8 v. H., bei gewerblichen und^ auswärtigen Grundstücken auf 3 v. H. festznsetzen. Die Stadtverordneten sollen um Zustimmung zu diesen, Beschlüsse ersucht werden. Gebühren fitr Dienstleistungen der Fcncrwehr. Man billigt eine die Aeiidernng des GebührciiverzcichnisscS sür Dieiislletstungcn nnd Amtshandlungen deS Feuerwehr- »nd FeuerpolizetamtcS betreffende Polizcivervrdnung. lieber den Erlaß dieser Verordnung ist ein Beschluß der Stadtver ordneten herbeiznführen. BcwiNignngcn. Den Stadtverordneten werden u. a. zur Bewillianna vorgescblaaen: 6133M Mk. für die Erweiterungsbauten der 42. Volks schule im Stadtteil Ucbigau nebst Umbau- nnd VorrichtungS- arbeiten an und im alten Gebäude der Turnhalle sowie die Ausstattung der neuen Gebäude und die Instandsetzung der vorhandenen Geräte. 43M Mk. zur Beschaffung von zwei Personenwagen für das Georg-Arnlsold-Bad. —* Vorübergehende Reudcrungcn im Nachtwggenverkchr. Wegen Gleisbauarbcitcn verkehren in der Nacht vvn heute zum DonnerStagmvrge» vvn 1 biS 6 Uhr früh die vom Pir naische» Platz nach dem Fnrstenplatz fahrenden Nachtwagcn der Linien 2 und 22 durch die Pillnitzcr nnd Striesener Straße nnd die vom -Hauptbahnhof in der Richtung nach Fnrstenplatz fahrenden Nachtwagen der Linien 8 und 13 vvn der Lennsstraße abbiegend, durch die Iohcinn-Gcorgcn- Allee, Ring-, Pillnitzcr nnd Striesener Straße. Ferner ver kehren in der Nacht von Donnerstag znm Freitcig von 1 bis 5 Uhr früh die Nachtwagcn der L i n i e 1 zwischen NnSbnrger Straße und Schillerplatz ans dem Fabrtwea der Linie 2. Zwischen Schillerplatz »nd dem Endpunkt der Linie 2 muß umgcstiegcn werden. Die Nachtwagen der Linie 18 ver kehren nur bis zur Naumannstrnße. Darstellern, die sich ihnen angeschlossan haben, Passionssptcle zur Ausführung gebracht worden. Die Aufführung erlangte vor allem durch die vertiefte Wiedergabe des Christus durch Waldemar Bocke eine starke Wirkung beim Publikum. s» Die englische Wut ans Bvrnard Shaw. Bcrnard Shaw hat in seiner Antwort auf die G l ii ck w » n s ch a d r c s s e deS deutschen Ans« e n Ministers bekanntlich die eng lische Nation als ein Vvlk non Barbaren in kulturellen An gelegenheiten bezeichnet. Die „Morning Post" bleibt dem Dichter die Antwort nicht schuldig. Sie schreibt: „Offenbar hat der Berliner Paß für die Unsterblichkeit uns vor einem peinlichen Schauspiel bewahrt. Shaw bleibt trotz allem ein eingebildeter Esel mit einem Anflug von Genie. Er ist ein erbitterter Feind Englands und bleibt unverbesserlich ein un ausstehliches Ekel." s* Ein neuer Fortschritt anf dem Gebiet des Fernsehens. Nach Pariser Meldungen stehen im Radium-Institut von Malmatson Arbeiten vor dem Abslb'uß, die einen ent scheidenden Fortschritt anf dem Gebiete des drahtlosen Fern sehens bringen werden. Der Leiter des Instituts. Professor Holwcck, und der mit ihm z»sammcnarbeitr»de Ingenieur Velin erklären, es werde mit ihrem Apparat möglich sein, während eines drahtlosen Ferngesprächs das Bild der sprechenden Person am anderen Ende der Verbindung anf einem Lclnwandschirm zu sehen und jede ihrer Bewegungen genau zu beobachten. Bologna. (Von unserem römische» Korresoondenien.) Bologna. 81. Juli. Man braucht nicht gleich so weit wie Karl Schesslcr gehen, »m das Sonnenland Italien ganz anders zu sehen als unsere Bäler und »och die ältere Generation vvn nns: die Fgmilie Bnchliolz stirbt gottlob allmählich anS, »nd wenn die Italiener erst begriffen haben werden, daß wir mehr zn in» haben, als unö lmit oder ohne die Oesterrcichcrs racheschnaubend aus sie zu stürzen, dann wird dem deutschen Wanderstab und dem deut sche» Kraftwagen wieder so mancher schöne Winkel entgegen- lachen und von der tausendjährigen Geschichte raunen, die diesem Lande » nd u >, S gcmci »i a m ist. Der Italiener, ja, Mussolini selbst war'S, lacht über den Bacdekermann, der vor lanicr „Sternen" gar nichlS von dem sicht, was heute dort so lebendig »nd doch immer nur eine Wiedergeburt des Lebens ist, das in diesem glücklichen Laude schon vor 433, 833,1533 und mehr als 2333 Jahren gepulst hat.
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