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Dresdner Nachrichten : 14.09.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-09-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188909143
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18890914
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18890914
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1889
-
Monat
1889-09
- Tag 1889-09-14
-
Monat
1889-09
-
Jahr
1889
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 14.09.1889
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»r. U. 34. Jahrgang, «u«. 47.000 Stück. LLmoolLLLr-vovkvll LLstrlsr, -llmrkt S. JernsvrechM 3379. KchtMr. 32. Dresden, 1889. N. L. kllpkv ScheMr. W. krsvss L LrsüLseLs, vr«Mi LN»tR^F»N»»i»»U7»»«« », part. u. l. LI. ! «-> «n» kosuLsutöü VN«! Lüöxks «° ck«t»ii »«««««»SSM«« j V1ot«rl».u V»I»«N- > d»ui-8tr»»«a. Lelrv. Vaxstsn- k.8kI>!uIeL<!- LxöÄLl-Ssssdäkt. SlLSVLLroU joäsr ^rt .9,18 «isn b«!tim>tonck8ton silivillütton äl>8 In- unä ^usknclon. ampteklon in roiehtusttiMr ,V>l8zvl>I>I WM,. IUI»1 L 8nl»n, 81«>>n»nrltt II. L i-«n«i»^i»oI»e,t«II«» III». Varl Vvlläsvimvd, ««r Irmptzterzti'. 18 «r. SS7. j»ie«el:«"""-»z llro8-l-.i!wr: Hnr,ek»Il8tri»«8v II»n«I»»rt>,t m l v«rlvit>se^ oNIr«n>rt«vI»vr INRtrmnsnt« unä o«tlii»z»i»<li»vli«r nl8: Orgels. Oornäslinltor, Ijeinaohjanon, IcüN8tIiehn -Vrmo. Lein«', 6WI7.M880 vte, 1'i»I>riknnt von Hiii-l'ttlilvn. )In88UM-^>iMrntoii. ^rbeitar-SelititrmaKlcpn »nä Seimt/.hrille», b'skrilc- vorl,an«»>ilst<>n, 8o«'i» Lar npü«^. 'I't'Ivplwn 1001. . ^ Schwelne-Einsulirvcrbvt, Londoner Streik, voninchrichten. Stadlverordnetciischuun. 1/1 nernte, Gerichtsverhandlnugeii, Tagcsgeschichtc. Kreisch»!'. (Frl. Bossenberger). i Ovlllllivklltl, 1.4-. Vklllkulvkls »n«n»«nil«« Nedakkmr kllr Vylittsch-O v». »mtl «iiriv »»«««, Monatelang haben sich die Zeitungen mit der zur Seeschlange gewordenen Zarenreise beschäftigt, und wenn der Selbstherrscher aller Reuben einmal wirklich in Berlin oder Potsdam erscheinen sollte, wird man über di« geringfügigste Einzelheit ausführliche Berichte zu lesen bekommen. Daß ober ein GeisteSstirst, wie Edison, in der Hauptstadt de- Deutschen Reiches eingetroffen ist, daS hat der Telegraph sorgfältig verschwiegen. Eine solche Un- dankbarkett ist beispiellos! WaS verdankt die Telegraphie nicht Alles dem erfindungsreichen Grifte dieses Amerikaners! Einen Mann der Wissenschaft wie Edison empfängt man nicht wie hohen fürstlichen Besuch. Ihn sollen keine Generale und besternten Minister am Bahnhofe erwarten, doch würde sich - ziemen, daß ihn die Uni versität empfinge. Edison würde selbst nicht wollen, eine Ehren- kompagnie abzuichreiten, aber ein Spalier von Studenten und Polvtechnikem nach seinem Wagen — eine solche Ebrenerweisung würde auch einem Manne von der Bescheidenheit Edsion'S gewiss Freude machen. Es trifft sich allerdings unglücklich, daß Edison gerade jetzt nach Berlin kommt, da die Universität und Polytech nikum geschloffen sind. Lehrer und Hörer ihre berühmten Viertel- jahrSserien machen und außerdem noch die Professoren der Natur wissenschaft »Heils auf der Raturforschrrversammlung zu Heidelberg, theilS auf dem Physiologen-Kongretz in Basel weilen. Edison ist in Berlin der Gast deS Geheimen RathS Dr. Wemer von Siemens, de- größten Elektrotechniker- Europa'-; das Zusammenwirken beider Männer hat der Welt schon viele wich tige Fortschritte d«S Berkehr-leben- geschenkt. Etwas mehr aber hätte denn doch die Presse der ReichShauptstadt thun können, um daS Publikum auf die Ankunft eines Manne- vorzubereiten, welcher der Gegenwart Geschenk auf Geschenk gemacht hat. Nur in allerhand Kleinkram versteckt, stößt man in den Spalten der Berliner Zeitungen auf die Mitthetlnng, daß Edison auf seiner europäischen Reise für 2 Tage auch nach Berlin kommt. Edison hat seine Reise von Paris in Köln unterbrochen, um Frau und Tochter Gelegenheit zu geben, sich ein Wenig auSzuruhen. In Berlin wird sich kaum Zeit finden lassen, um für Edison eine Kundgebung seitens der Koryphäen der Wissenschaft zu veranstalten. Das soll unS nicht abhalten, dem großen Amerikaner ein herzliche-: .Will kommen in Deutschland!" zuzumfen. In Edison haben wir einen der namhaftesten Wohlthäter der Menschheit zu verehren. Seine großen Erfindungen: die Verwendung der Elektrizität als Leucht kraft. der Phonograph und die Vervollkommnung deS Telephons sichern ihm die Unsterblichkeit. Bei Erwähnung des Letzteren vermögen wir die schmerzliche Erinnerung nicht zu unterdrücken, daß «S ursprünglich ein Deutscher, der Physiker Reiß, war, der «S entdeckte, ohne daß er jedoch den vollen Ruhm seiner wissenschaft lichen Großthat erntete. Selbst wenn jedoch Edison sein Telephon nur aus der von Reiß gegebenen Grundlage Verbeffert hätte, sei ihm der Dank nicht vorenthalten. Von seinen zahlreichen sonstigen Erfindungen sei einzig die Glühlampe genannt. Wenn di« Welt sich künftig der wunderholden elektrischen Beleuchtung erfreut, so dankt sie e- dem genialen amerikanischen Forscher. Die Natur bat ihn mit einem Geist von seltener schöpferischer Kraft auSge- slattet. WaS Edison ist, schuldet er sich selbst, denn er ist «in Autodidakt, krei ausgewachsen außerhalb der Gelehrtenzunst, nicht verbildet in einer Lateinschule, unberührt von der ProfefforenweiS- heit, mit uneingeschnürtem Geiste vorurtheil-lo- forschend. Das Bild diese- großen Manne- würde unvollständig sein, wollte man nicht seine Bescheidenheit erwähnen. Wahre Könige im Reiche d«S WlffenS sind demüthig und bescheiden. Gerade wer die Erkenntntß der Menschheit am weitesten fördert, der weiß auch, welche Grenzen dem Erkenntnißvermögen dr» menschlichen Geiste» gesteckt sind. Wer selbst schöpferisch ist. der verehrt auch am tieksten und reinsten de» Schöpfer alle» Geschaffenen, denn er weiß, daß Alle-, WaS ist, einer erhabenen Urkraft sein Entstehen verdankt. Wer selbst die Welt erleuchtet, der beugt erst recht sein Haupt vor dem Urquell allen Licht». Wohl ist r» wahr: In'» Innere der Natur dringt kein erschaffener Geist, aber der unsterbliche Geist de» Menschrn ist von seinem Schöpfer auch mit dem Triebe und der Fähigkeit ausgeftattet worden, den Schleier von dm Wundem der Schöpfung zu lüften. So sehen wir, daß Edison, dieser Riesenkünig im Reiche de- Wissens und KönnmS. sein Knie in DemuH beugt vor dem ewig« Baumeister aller Welten. ES fällt schwer» von diesem berühmten, in seiner Schlichtheit doppelt verehrung-würdigen Reisenden überzugehen zu den Tages ereignissen. Wer genügsamen Sinne» ist, mag sich daran erbauen, daß nunmehr zwar nicht der Zar. aber doch der Zarewitsch auf deutschem Boden «st,getroffen ist. Der älteste Sohn de- Kaiser» von Rußland, der Großfürst Nikolaus, wohnt dm deutschen Truppenübungen in Hannover und Westfalen bei. Wir hoffen, der junge Prinz wird, wenn er die Jugendblüthe zweier kern- und reindrutschrr Provinzen sich im Scheinkriege üben sieht, von deutscher Volks- und Wehrkraft andere Begriffe erhalten, als ihm sonst seine vanslavlftische, deutschfeindliche Umwrbung beizubringm für angemessen fand. Vielleicht reift der Zarewitsch dann nach Pari». Dort wird man ihm andere Bilder bieten, glänzmde, ver führerische Schaustücke, anmuthigsle Vergnügungen und blendende Vorstellungen. Der Zarewitsch muß schon ein sehr gereifte» Urtheil sich zu eigen gemacht haben, um zwischen Velen und Schein zu unterscheiden und dm inneren Werth einer Kraft vorzuziehen der verlockmden Außenseite. Läßt der Zar srtnrn Sohn und Thron erbe» vs» dm deutschen Truppenübungen ,u dm Pariser Welt- ausstelluiigssrmdm gehen, so verharrt er in der Nolle, sich nach keiner Seite hin zu binden, sozusagen das Gleichgewicht zwischen den sich bekämpfenden Elementen abzugeben und vorläufig nicht da- letzte Wort zu sprechen. So lange nicht Frankreich eine Re gierung erhält, die eS für Rußland bündnißsähig macht, wird der Zar in diesem System verharren. Endlich hat sich die „Norddeutsche Allgemeine" bewogen gefun den. die Gründe anzngeben, die zum Erlaß des Schweine-Einiuhr- verbots geführt habm. Man erfährt daraus, daß es nur eine Vor bereitung dafür ist. England, Frankreich und Belgien dazu zu bringen, daS von ihnen gegen uns erlassene allgemeine Vieh-Ein fuhrverbot wieder rückgängig zu machen. Das ließe sich wohl hören, wenn nur eine entfernte Gewißheit wäre, daß später jene Staa ten ihre Einfuhrverbote wieder beseitigten. Wie lange aber DaS dauern wird und ob überhaupt der Westen Enrvpa's seine Grenze unserem Vieh wieder öffnet, weil wir unsere Ostgrenze versperrten, darüber wird die „Norddeutsche" Nichts mittheilen können. Zuiugebcn ist daß Deutschland schon seines eigenen Viehstands halber darauf drücken muß. daß die Maul- und Klauenseuche ihm fcrngehallen bleibe, aber ausgedehnte und scharfe Untcrkuchungsmaßrcgeln erschei nen dafür weit geeigneter als das glatte Einfuhrverbot. Ja. wenn Das wirklich auch der Einfuhr kranker Schweine ein Ende machte! Weit eher ist zu befürchten, daß nunmehr erst recht, nämlich mittelst Schmuggels, Schweine, mit Maul- und Klaneusenche behaftet, hercingepascht werden. Die Berichte des preußischen Ministers für Landwirthschast aus den letzten 4 Jahren zeigen, daß Einfuhrver bote cber geeignet sind, die Ansteckungsgefahr zu steigern als zu vermindern. Richtig ist ja, daß. wenn Deutschland 10 Will. Schweine selbst auszieht, die 200,000 aus dem Auslände eilige« führten an sich nicht lehr in Betracht kämen. Die Schweine-Ein- fuhr ist in den letzte» 10 Jahren von über 1 Mill. auf '/.-> zurück- gegangen. Also auch ohne Einfuhrverbot hat sich die Einfuhr verringert, sodaß man daraus eher zu den» Schluffe kommen sollte, das Verbot nicht länger bestehen zu lassen, als es unbedingt mit Rücksicht auf die Seuche erforderlich ist. Darin hat aber die „Norddeutsche" vollständig recht, daß die Viehhändler das Einfuhr verbot als willkommenen Anlaß benutzt haben, um die Preise künstlich in die Höhe zu schrauben; auch ist der PreiSansschtag bei den Fleischern einiger Städte ungebührlich hoch. Die Viehhändler aber vürden die Verantwortlichkeit tür die Bereicherung, die sie jetzt durch Berthruerung des SchwcincfleiichpreüeS erzielen, auf die Re- aierung. ui» sich selbst dem Mißmuthe deS Publikums z» entziehen. Auf künstliche Weile wird der Schweinemangel erhöht; es wäre an sich an ichlachtbarem Bieh kein Mangel, man hält eS aber zurück und hat eS glücklich dahin gebracht, daß das Schweinefleisch stellenweise 40 Proz. theurcr geworden ist. Das geht zu weit. Wäre wirklich das Einfuhrverbot, der Viehseuchen wegen, noch länger aufrecht zu erhalten, so bietet sich ein gangbarer Ausweg dahin dar, daß man den Zoll auf das Fleisch geschlachtet» Schweine schleunigst ermäßigt. Die Ernährung des Volkes darf nicht leiden; dem anstößigen Treiben der Spekulanten von Schweinehändlern muß «in Riegel vorgeschoben werden. Fernschreib- «nb Kerns-rech-Berichte vom IS. September. Hannover. Die Stadt war die ganze Nacht hindurch illuimnirt und in den Straßen herrschte reges Leben. Trotz des großen Gedränges wurde indes; die Ordnung musterhaft aufrecht erhalten. Bei der Parade führte der Prinzregent Albrechl von Braunfchweig die braunschweigischen Truppen in der Uniform eines Generalfcldmarschalls mit dem Marichallstabe bei dem Kaiser vorbei. Das Braunschweigische Infanterie-Regiment Nr. 92 trug bei der Gelegenheit zum ersten Mal neue Uniform, den Helm mit dem Todtenkopf und ein >V unter der Krone auf den weißen Achselklappen. Ebenso führte der Großherzvg von Oldenburg die oldenburglschen Trubveu vorbei. Generalstabschef Gras Waldersee ritt an der Spitze deS I. Hannoverschen Uianen-Rrgiments, bei welchem er ü In suits steht, an dem Kaiser vorbei, neben welchem während der ganzen Parade der Großfürst Thronfolger von Ruß land hielt. Die Haltung und die Leistungen der Truppen fanden wiederholt den Bestall des Kaisers. Stach der Parade ritt der Kaiser die 7000 Mann starken Kriegervereine ad. Unter dem brausenden Jubel der Volksmenge kehrle der Herrscher nach Hanno ver zurück. Berlin. Der Hofbericht konstatirt, daß daS Befinden des Kaiser» trotz der anstrengenden Manövertage durchaus vorzüglich sei. Ein kaiserlicher Erlaß, datirt Dresden, den 7. September, ge nehmigt die Aufnahme einer tz'/eprozentigen Reichsanleihe im Be trage von 90I91.000 Mk. auf Grund der bereits früher genehmigten Sollanichlußgrsetze, des Gesetzes über den Nordostseekanal und der Militär- und Marine-Anleihegeseve. Berlin. Der seit gestern Abend hier weilende amerikanische Erfinder Edison führte heute bei Dr. Werner von Siemens vor einem auserlesenen Kreise von Gelehrten und Technikern seinen Phonoaraphen vor, an dessen Verbesserung er seit einem Jahrzehnt gearbeitet hat. Der Apparat fungirt jetzt auf's Genaueste; die Anwesenden sangen unter Begleitung von Clavier, Flöte und Geige die „Wacht am Rhein", welche der Phonograph in wenigen Minuten so genau wiedergab. daß sich jeder Einzelne hcrauszubören vermeinte. Dieses Stück soll zur Erinnerung an Edstons ersten Besuch in Berlin auch dem Kaiser vvrgeführt werden, wenn sich eine Besichtigung des Edstons-Apparates mit den Neisedrspositionen des Kaisers vereinbaren läßt. Berlin. Die „Mt.-Ztg" bcaründet ihre Vorschläge auf Er mäßigung deS Fleischzolles behufs Milderung der Wirkungen deS Schweinc-EinsuhrverboteS mit dem Hinweis darauf, daß der deutsche Zoll für frisches Fleisch die Zollsätze aller übrigen Länder um das Doppelte und Dreifache übersteigt, da der deutsche Tarif zwischen frischem und zubereitetem Fleisch, sowie zwischen billigem und thcurem nicht unterscheidet. Berlin. Der KönigSberger „Hartuna'schen Zeitung" zufolge hat die russische Regierung als Antwort am das deutsche Schweine« Einfuhrverbot bei Straie der Konfiskation und Haft die Einfüh rung deutschen Geldes verboten. — Der „Schlei. Ztg." zufolge haben im Laufe der vorigen Woche 2 Mlnisterialbeamte aus Ber lin die in Stembrnch bei Pest zur Verhinderung der Klcmeistcuche getroffenen sanitätspolizeilichen Maßregeln einer genauen Unter suchung unterworfen und sich über diese Einrichtungen sehr aner kennend aiiSacsvrochen. FrankfurtaM. Fra« Klara Schumann erhielt von, Kaiser die große goldene Medaille für Kunst. MvSlowttz. Die Einfuhr ganzer geschlachteter Schweine au» Rußland ist verboten worden, nur Stücke viS zu 2 Kilo dürfen ize gebracht werden. In Bcuthen ist für die Schweinc-Einfnhr der Dienstag festgesetzt worden. Die Berliner Börse eröffnet«: fest, die Course zeigten meist Erhöhungen; aber nur auf einzelnen Gebieten war das Ge schäft belebt. Banken setzten etwas höher ein. Von deutschen Bahnen waren Ostbreußen stark angeboten und weichend, auch Marienburger schwach. In Buschtiehradem und Duxcm. welche in den letzten Tagen bevorzugt waren, fanden größere Realisatio nen statt. Andere österreichische Bahnen konnten sich gut behaup ten. In Bergwerken fanden größere Umsätze, besonders in Kohlen- akticn bei steigenden Courien statt. Für fremde Renten bestand Frage bei etwas besseren Course». Im späteren Verlauf machte die Hausse auf dem Montanmarkte weitere Fortschritte. Kohlen- aktien stiegen prozentweise. Im Kassavcrkehre waren Banken ruhig, deutsche Bahnen schwach behauptet, österreichische wenig verändert, Bergwerke anziehend und belebt. Jndustrieen erholten sich tbeil- weise weiter. Deutsche Fonds wäre» wenig verändert, österreichische Prioritäten ziemlich fest. Privatdiskout 2?/s Prozent. Nachbörie fest. Wetter: Westnordwestwind. kühl, regnerisch. » r, » I s u r « a. I». »l>rn»S.> «lredtt 2«>,«a. e«aa«S». lSZ.I». »,«». lai,!». «ult»«» —. «I«4»ter 92,2s. t»r«c. Uaa. a>»dr. «0.V0. Ltscoulo 2S1,M. LreSd». vk. 158,50. Laura —. Gclscniirchcn —. Heft. »,»«». «Schluß., »eut« 86.12. «uikid» Aealieuer 92.10. ««aal«, da», —. Lombarden 258,75, «rlorl»»«en —. «»„«er 71>/„ 162Hl. ottomiuc» 5B.75. «öcomblr 97,00. Heft. vckrt ». «robuste» «Schluß.» »etzeu »er SePtbr, 2LM, per Januar-April 28,1». ruhia. Spiritus brr Srptrnibcr 88,75, »er Januar-Aprti 11,09, ruhig, «Sböl »er September «9.25. »er Januar-APrU «8,75, steigen». AMftrrbain. «robutteu «Schluß,, wrieeu »er Nodbr. 189, »er vtiirz ISS, «eichend. Sioagru »er vetoter 121, per Miez 182, behauptet. L, no »n. «robutteu. S«,«scher Wetzen stetig, «beige tSeteeibeurtr» nominell. - Wetter: Pracht«»»^ i Var««. In der Prokiamatlon vouiangers an die Wähler »an Mont- martre helftt es, er tvolle die Revision: die opportunistische» Polttiker »rächten Frankreich an den Rand »es Abgrundes und Ste Poulangtften wollten de» Sturz hindern. Boulanger »erlange die Stimme» sür sich, weil er seine d»rch versolgungeii und Verleumdungen tn den Vordergrund gezogene Persönlichkeit > sei, sondenl das Nottonalgesöhl dorftelle, welches endlich die schwere Last der - wachsenden Staatsschulden und die llnertrigllchkette» zur Erniedrig»», des Vaterlandes abzuschüNel» strebte. ES lebe Frankreich! Es lebe die Republik! ! Sansibar. Eine ttolonne der Wistmann'schen Polizeitruppe nahm ein« arätzere RekoanoSzirimg tn den «stsiendlsirikten zwilchen vagamauo und Dar-e»-Salaam var. wobei der daseuort «oiidutlchi, dessen Bewohner die aus- ftändischen Araber mit Munition und Lebensmitteln »»terstiltzt, genommen und zerstört wurde. vertliches und SiichstscheS. — Heute begiebt sich Se. Majestät der Könia mit mehreren Jagdgästcn, darunter den Excellcnzcn v. Leoiihardi, v. Rudorfs, General v. Schönbcra, zur Jagd auf Naundorfcr Revier. Diner findet im Sachsenhof bei Klingender« statt. — Den preußischen Kronenorden 2. Klasse erhielt Oberst von Sichart. den Kronenorden 3. Klasse Oberstleutnant Bücher vom 6. Jnf.-Reg. Nr 10b. — Der zeithcrige Pulverarbeiter Brendler bei der Pulver fabrik zu Gnaschwitz erhielt das Allgemeine Ehrenzeichen. — Sc. Königl. Hob. Prinz Max besuchte geitern das Kunst- und Luxuswaarengeschäft von Eduard Packtmann, Hofliefe rant, Pragerstraße 7 und machte daselbst Einkäufe. — Bei dem Jagdausslng Sr. Majestät des Königs und Sr. Königl. Hoheit des Prinzen Leopold von Bayern am Mittwoch ans Mittelndorfer Revier wurden 12 Stück Hochwild zur Strecke aebrackt, wovon Se. Majestät 9 Stück und Se. Königl. Hoh. Prinz Leopold 3 Stück erlegt hatten. Am darauf folgenden Tage jagte Se. Majestät aus Reinhardtsdorfer Revier. Zur Strecke kamen 5 Stück ; 4 starke Hirsche erlegte Se. Majestät. — Herr Stadtbaurath Friedrich, welcher den preußischen rothen Adler-Orden 4. Elaste und die Herren Königl. Bauratl, Weidner und Stadtratb Carl, welche den preuß. Kronenorden 4. Elaste in Anerkennung ihrer ersprießlichen Thätigkeit gelegentlich der Anwesenheit Sr. Maj. des deutschen Kaisers erhalten haben, machten gestern bei dem preußischen Gesandten Grafen Dönhoff. Exc., ihre Dankvisite. — Die Vorstände der konservativen und nationalliberalen Partei hatten, wie erinnerlich, erklärt, daß sie bei den bevorstehen den Landtagswahlen kür die Wiederwahl derjenigen Mit glieder der sächsischen Fortschrittspartei eintrcten würden, welche sich offen von der deutschfreisinnigen Leitung loSgesagt haben, wie solche Herr Eugen Richter auSübt. Die Kartcllparteien fragen also nicht nach dem sonstigen politischen Standpunkte der sächsischen Fortschrittspartei und muthen deren Mitgliedern nicht im Traume zu, ihre fortschrittlichen Grundsätze auszugcben; sie ver langen einzig, daß sie in nationalen Fragen fest zu Kaiser und Reich stehen und nicht zur Fahne Engen Richters schwören. Daher finden die politischen Freunde der Abgg. Streit-Starkc-Schrcck die kräftige Unterstützung der Konservativen und der Nationalliberalen. Zu dieser national-fortschrittlichen Richtung gehören aber die aus- geschiedenen Landtagsabgeordncten BöhnS und Heinze nicht; gegen diese Lausitzer Herren haben daher auch die Kartellpartelen Gegenkandidaten ausgestellt. Die Freunde der Herren Böbns und Heinze stellen sich jetzt, als geschähe diesen damit ein großes Un recht. Und doch stehen die Namen Bvhns und Heinze groß und breit untcr dem famosen Wahlaufrufe, den der Lande-sausschuß der dcutschsreisinnigcil Partei am 0. Febr. 1687 veröffentlicht hat und worin diese Partei sich in heftigen Ausdrücken gegen die Wahl solcher Abgeordneten erklärte, die dem Vaterlande die Mittel zu seiner Vertheihigiing gewähren wollten. Es ist recht glaublich, daß die Herren BöhnS und Heinze nachträglich bereut haben, ihre Unterschrift unter ein solches Schriftstück gesetzt zu haben; aber wer, als das Vaterland in seiner Bedrüilgniß sich an die freudige Unterstützung seiner Söhne wendete, zu Herrn Eugen Richter ao- schwenkt, der hat die Unterstützung der Karlellparlcien für immer verwirkt. Wenn daher die beiden Lausitzer Wahlkreise künftig nicht durch die genannten beiden Herren vertreten sein werden, so liegt der Grund einzig in ihrem Verhallen bei den letzten ReichStags- wahlen; sie baden sich damals selbst gerichtet. — Im konservativen Verein zu Radebenl hielt am Mittwoch Herr Reicbstagsabgeordnetcr Geh. Rath Klemm einen Vortrag über die JuvaliditätS» und Altersversicherung sowie über das neue Genossenschastsgesetz. Die Ausführungen des geschätzten Redners zeichneten sich durch Klarbelt und volkSthümliche Darstellung aus. — Am Dienstag versammelte sich eine Anzahl Wähler des 20. ländlichen Wahlkreises lOschatz-Strehla-WcrmSdorfl. lim über die Ausstellung eines Kandidaten für den Landtag an Stelle deS verstorbenen Ritlerautsbesitzcis Güntber-Saalbausen zu berochen. Man einigte sich dahin, Herrn Gutsbesitzer Eulitz m zeu. Herr Eulitz empfiehlt sich den ersprießliche Thätigkeit als Mitglied Frage kai ' ' - ^ ' - - v- » L. s.- SS -A - Das ^ » ss Putsch in Vorschlag zu bringen. Landwirchen schon durch seine erspi des Landeskulturraches. In Frage kam auch eine Kandidatur de»
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