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Dresdner Nachrichten : 07.11.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-11-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188611078
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18861107
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18861107
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 20-21 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-11
- Tag 1886-11-07
-
Monat
1886-11
-
Jahr
1886
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 07.11.1886
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>. Mult» am Morgen U iu haben ; dann habe WWW barer Gewalt weitergetrirben. Die Uederfahrt ftdunen in 24 Stunden grrnzt allerdings an'« D^^ich« Sch«cken»nachrichten lausen auch von den »Siileln s»»>» der Westküste Staltm» ela. , Mcmkw saod «i»e ,u»ßattme aati-klettkale Demmistration »e tz>n Maltas Wimderba«. UINg> tümmelt worden. In einer Rede wurde aegm den Vandalismus protrstirt. welcher »wn der Lurch blinden Haß geleiteten Kirchenpartei geübt wurde. Die Ordnung war musterhatt. England. Die Z-fituna«, veröffentlichen »inen von den Bi schöfen von London nnd Röchest«. Kardinal Manning und anderen Prälaten Unterzeichneten Ausruf, worin nach einem Hinweis aut die grobe Arbeitslosigkeit in London dte baldige Ergreifung von wirk samen Maßnahmen zur Linderung d«s dadurch vertuschten Roth- standes unter der arveitlSosen BevSlkeruna der Hauptstadt empfoh len wird. Die Unterieichner des Ausruf- drücken die Ueberzcngnng ans, daß die Beschaffung von Arbeit ein wirksamere- Mittel sein würde, alS die Bertdeilnna von Gcldaaben. Die Polizei von London ist eukfchlosse«. dte Kundgebung der Sozialisten aus dem Trafalgar-Square >« verhindern Sie wird eine Ansammlung von Voffshausen nicht gestatten und dieselben nöthigeniall» mtt Gewalt zerstreiten. London. AuS Karry meldct man von drei neuen Agrarver brechen. Dadurch zeigt eS sich, daß da- System des Generals Buller noch keine weiirren Erfolge erzielt bat. alS die Zabl der Gewalttdätigkeiten zu vermebrrn. — Adelma Patti ist lehr arsSbr- lick erkrankt, so daß ihre ««gesetzte Rrtie nach dem Kontinent nicht stattkindet. Türkei, AuS Konsianlinovel wird dem .Hamb. Torresp." ge- schrieben: Groß ist hier die Aufregung Über das Schicksal eines nnlerer Landsleute, über den nmi schon seit 9 Tagen jegliche Nachricht fehlt. Herr Edwin W'ttich, 8l Jahre alt, wurde in. Man d. I. als kaiierl. türkischer Chemiker engagirt und funktionirte als Lehrer an der Stambuler Medizinlchule. In dieser Eigenschaft begab er sich am 3l. d M. nach Stambul. um dort die Analyse eine- Leich nams vorzunebmeu. von dem man glaubte, daß er einem Vergiftungs- Versuche zum Osler gefallen sei. Mit seinem Eintritt in die Schule schwindet jede Spur über sein Varblechcn. Herr Wittich hotte sich des Oeiteren über geradezu feindseliges Entgegenkommen keiner Mitarbeiter zu beklagen gehabt, und es herrscht bemnuch allgemein die Ansicht vor. daß er in der Schule ermordet wnrdc. sowie daß dieser unerhörte Akt mit der Untersuchung, zu der der Unglückliche berufen war. zukammrnbönqt. Der Sultan selbst interessirt sich lebbuit für die Angelegenheit. Bulgarien. Ter russische Kapitän Nabokow, welcher an dem gegen den Fürsten Alexander bei BurgaS geplanten Komplotte tbeil- genommen hat, überfiel mit einer angewoibeuen Tmvve Monte- neariner die Stadt BurgaS, wo sich nur eine schwache Besatzung befindet. Er zerstörte die Telegraphenlestung und bemächtigte sich der öffentlichen Gebäude Die Negierung trat sofort umfassende militMche Maßregel» zur Bewclltiguug des Putscheß, waS i» diesem Augenblicke auch schon geschehen lein dürfte. Soeben sindet ein Ministerrach m Tttnowa staft; man bat vollstes Vertrauen in die Regierung. BurgaS ist der einzige brauchbare Hafen vg» Ostru- melien. Da Nabokow ein Parteigänger der Russen ist. so wird die zarsche Regierung es wohl nickt für nochwendig halten, einige Kriegsschiffe zum Schuhe der russischen Untrrlhanen nach BurgaS zu schicken. Line Besetzung von Burgas durch russische Truppen wäre jedenfalls eine viel ernste« Sache, als eine Landung der Russen in Varna, da Burgas viel näher der türkischen Grenze liegt und Ostrnmclien nock unter der Oberhoheit des Sultans steht. Eine an dere Meldung berichtet über den weiteren Verlaus Folgendes: Die Verschwörer wurden von einem Theil der Garnöon unterstützt zur Unterdrückung des Aufstandes abgesandt. Die Stadt ist von Regierungstruppen eingeschlossen. Blutvergießen fand nicht statt. Die Anzahl der aus der Haft entlassenen bulgarischen Ossi,ine beträgt jetzt 77: sie sind sämmtlich aus den Armeelisten gestrichen, lim >o ungehinderter werden sie sich mm Herrn von Kauwar- zur Verfügung stellen. Algier. Nahe bei Oran ist an dem Zuge, der von Pelizane nach Oran fuhr, die Lokomotive exvlotzirt. Lokomotivführer und Heizer wurden getüdtet und dreizehn Güterwagen zertrümmert. Dre Reisenden sind unversehrt. Amerika. Der Svrecher des Repräsentantenhauses, Mr. Carlisle, hat in Kentuckn nicht, wie gemeldet wurde, mit einer ge ringen Majorität gesiegt, sondern er ist von dem Arbeiterkondidaten. einem Holzschnitzer. Namens Gorge Thoebe, geschlagen worden. Letzterer wurde von den Republikanern unterstützt. Die Demokra ten sind über dieses Resultat lehr erstaunt, da sie die Wabl Car- lisle's für gesichert hielten. Auch Morrison ist in Illinois unter legen. Man glaubt, daß dte Arbeiterpartei in Chicago, welche ver- 'chiedene Kandidaten für die Staatsleaislatur dnrchgesctzt bat. dort die ausschlaggebende Partei werden, d. h. die Galgenvögel von Anar chisten vom Galgen retten wird. Tie Demokraten siegten bei den gegenwärtigen Wahlen in Washington, Arizona, Montana, Colorado, die Republikaner in Idaho. «i» 1» auf d«n 1 A'bm ««, vie 'ND unv dt. Beschicht Lkm. m Denn dramat noch die auf tilch wird fälschlich, mottscher I, übecstürzten In dm zwi LiiQL'. de» ». Ättes da» gekränN«, behauptet sie sich auf dm- , nkrht mehr, und dem jähen Ortung tragischer Nothwendigkeit. ' unstar und verworren zu. die Feuilleton. 's Kgl. Hoftbeater inAltstadt. Zum ersten Mal: „Die Herzogin von Ferrara", Trauerspiel in 5 Auszügen von Jul. Grosse und H. Herold. I» Ferrara regiert Astonlo d'Este inmitten von Va- lastiiitrigiie» und Verschwörungen Die eigenen Brüder (Hippolyt, Ferraute und Giulio) trachten sich unter einauder und ihm nach Thron und Leben. Tie Herzogin ist unheilvoll schon; aller Männer Herze» setzt sie in sündige Flammen: aber sie ist voll Tugend. Milde und liochsahrender politischer Plane. Sie rettet den Gemahl vor de», Giftbecher, nähert sich den Verschworenen, um sie ent larve» zu können und wird dadurch selbst verdächtig. Der fligend- licbe Richter und Poel Ercole Slrozzi vertheidigt sie so warm, daß er den Verdacht hirauöwrdert. Da er gleich darauf ermordet wird, w geht das Gerücht, die Herzogin habe diesen Zeugen auS deckt Wege geräumt. Der eifersüchtige Herzog wüthel gegen leine Gattin, aber ihre Unschuld komnit an den Tag nnd er steht beschämt vor ihr, die ihn nunmehr verlassen will. In diesem Augenblick des höchsten Konflikts ericheint der Abgesandte Frankreichs und bietet ei» Bündniß gegen Venedig und den Papst an. Das ist es, was die Herzogin längst geplant hat; sie sieht im Geiste Altonso als sisg- gekrönten Herrscher über das geeinte Italien und segnet seinen Eiuichtuß. in den Knmpk zu ziehen. Sie bleibt alS Regentin iu Ferrara zurück: die Zeit der Roth bricht an; der Herzog geräth in die Gefangenschaft des Papstes. Zur Regcntin, die m dem be lagerten Ferrara als „guter Engel" waltet, kommt ein päpstlicher Legat und fordert Uincrweriuua; den schönen Augen der Herzogin zu Liebe gewährt er Waffenstillstand, Alles kann noch gut geben. Da besiegelt der wahnwitzige Ferraute ihr Eckickial. er erneut den Kamps und will die Herzogin zum Altar schleifen. Diese sieht nur noch ein Mittel, den Papst zu versöhnen, ihren Gotten und Ferrara zu retten: den selhstgcwählten Tod. So plötzlich wie möglich, aber doch zu spät erscheint statt des Feindes der befreite Herzog; er findet die Gattin entseelt am Altar der Hauskapelle. Mit dem Ausruf: „Tu Heilige, laß mich mit Dir sterben!" bricht er über ihr zusammen. — Dies die Handlung. Und wer ist diel« Heilig«, der Engel von Ferrara, die zu gut für diese Welt war? Niemand anders, als die verrufene Lucrezia Borgia. Der Ehrenbürger und Geichichtsschreiber der Stadt Rom. Ferdinand GreaoroviuS, hat bekanntlich die „Rettung" der Lurrezia Borgia auf historischem Weg versucht. Sein Werk ist indetz ini Hauptpunkt nicht ohne Widrrjvrucv, um nicht zu sagen Widerlegung geblieben; es sei rmr an die Arbeite« von Ademollo und Arnold Gaedeke (gm hiesigen Polytechnikum- erinnert. Gleichviel; man mag cm die Rettung glaube» und iein« landläufigen Schulkenntniske damach tveeigirrn, als einen besonder«» Empfehlungsbrief an die Dramatiker »rd man sie keineswegs aniehen. D« dämonische Lncwzia ist. »i« Sardek» mit Recht lagt, zu einer „unbedeutenden blo," t achter" p, ja amen,»schrumpft und wenn schon der i« nn» UnU» deklamirende Lucrezia. sondern drmna letzten ist fie'S schon ... kehlt die letzte Oetunc . ersten Akten geht es unklar und verworren »u. die Mechanik der Intngue und die Exposition sind von ermüdender Brritr und Unverständlichkeit, erst mtt dem Tod des Ercole Strozzi kommt Leben in da« b» dabin kalt lassende Stück. Bi« dahin gebt Alles durcheinander und hübsch nacheinander zu, erst jetzt ent wickeln sich dramatisch auseinander ein paar bühnenwirksame packende Szenen, welche die mehrfachen Hervornile (auch de» Autors) nach den Aktschlüssen zur Folge hatten und einen unleug baren äußeren Erfolg konstatiren lassen. Julius Grosse ist, wenn auch kein eigentlich dramatischer, doch ein längst anerkannter und hervorragender Poet; er bat diesmal gemeiniam mtt einer in Berlin lebenden, sehr begabten Dichterin. Frau Hk-rold, gearbeitet. Wenn die leidenichastlichen Acrente der gekränkten Liieren« von ihr stammen, die vielen schönen poetischen Stellen, der Hove Gedanken- ftug. die prächtige Sprache lasten den echten lyrischen Dichter und Altmeister nicht verkennen. Mögen sich Beide in die Lorbeeren drs Abends theilen und durch den oübschen Erfolg zu neuen Tdaten cmgespomt fühlen l — Dir Aufführung litt an nicht zu verhehlenden Ungleichheiten. Frl. Ulrich (Lucrezia) und Herr Porth (Alkonso) leisteten stellenweise Hervorragendes, manchmal wußten sie mit länge«» unwirksamen Reden nicht viel auzufangen und sielen in's Konventionelle oder Geschraubte. Lucrezia, die „Heilige", muß sich Manches über ihre üble Vergangenheit lagen lasten und in eincm- sort zudringliche Liebhaber zuriickweisen — das sind heikle Situationen für die Darstellung: Herr Portb muß sich zu oit als Tyrann Lust machen und zuletzt doch den gefügigen Ekemann spielen, da ist cs schwer. auS einem Guß zu schassen. Jedoch sei anerkannt, daß Beide aus bewährten Schultern das Stück getragen haben Herr Klein spielte den Jntriguantrn Hippolyt, eine» richtigen „Bnmnen- Vergifter", wie man im Koulistenjargvn zu lagen pflegt Absichtlich oder unabsichtlich vermied dieser interessante Künstler in vortrefflicher Maske den To» macdinvellistischer kalter Selbstironie, der doch so nabe lag. amulchlagen. D ie Figur ist eigentlich nur dadurch möglich. Herr v. o. Osten <Ercole Strozzi) fand sich mit dcni verichwomii'cnen verliebten Richter in der Penchtsszene und bei der Ermordung aus offener Straße so gut wie möglich ab. Herr Dektmer (Ferraute) hatte überraschend gute Momente im letzten Akt. Herr Wallner (Giulio) ging wi» immer brav in's Zeug. Frl. Hell (Barbara) war diesmal ganz am Platz und sprach tadellos, wenn sie nur heroischer gehen und sich bewegen könnte. Herr Jaffs und Herr Walther (Oberrichter und Minister) repräsentitten beide würdig nnd angemessen. Herr Kramer batte als Invalide bei seinem Schlachtbe richt das Malheur, die Souffleuse viel sväter als das Publikum zu liören, was große Heiterkeit verursachte. Herr Busse hatte als Kardiualleaat des PavsteS die widerliche Ausgabe. Lucrezia m den Bann ,» ttnm und ihr in einem Athen ooram snurlioo und unter den päpstlichen Fahnen ganz unverhüllt leine Liebe anzutragcn. Er verschwendete viel zu viel Athen, dazu und sein Gesicht glänzte auffallend fettig. Fast ganz so wie Eagnolo von Parma uns die Lnerrzio geschildert hat. wußte Frl. Ulrich ailszusehen: das „gold- helle Haar, die Augen von unbestimmter Farbe, die Zähne blendend, der Hals schlank und weiß, eine bedeutende Erscheinung und doch voll Mtiß, dazu die stilgerechten Kostüme im Schnitt des Cinque cento Das AlleS stimmte und das versiebt unsere Heroine wie nicht leicht eine. Die Jnszene war aut. Was die Dekoration an langt, so giebt es in Ferrara keine Palmen. An der Riviera und dann erst wieder m Rom und weiter südlich komnien Palmen in Italien vor. Bädeker würde die Palme im Gurten des zweiten Aktes mit drei Sternen verzeichnen. Franz Kovvel-Ellfeld. -f Infolge der noch andauerndenUnpäßlichkeit des Frl v Cha- vanne kann morgen die Over „Ricnzi" nicht stattstndrn nnd wird da-ür . Tann l, Unser" gegeben werden. Eine plötzliche Ueber- nahme der Rolle de» Adriano durch Frl. Malten — ein« seiner Zeit glänzende Leistung dieser Künstlerin — ist nicht thunlich. Frl. Malten Kat die Partie seit dem Januar 1979 nicht gelungen. -f Der Dresdner Männergesongverein gab vor gestern unter Direktion seines Liedennestter» Herrn Hugo Jüngst und unter Mitwirkung der GewerbebauSkapelle vor ausverkauftem Saale lein populäres Konzert. Da» reicUaltige mit reinem Verstaut»,iß gewählte Programm enthielt «. A. vier Novitäten, von denen die von E. Kremser bearbeiteten „Sechs altniederländi sche» Volkslieder" die besten und werthvollsten sind. E. Kremser versickert die Echtheit dieser Lieder, welche einer Sammlung des Adnonus Valerius, vom Iah» UW, entnommen sein sollen. Der Kern davon kann und mag auch echt sein, denn es dürfte den Conwonisten unserer Zeit ziemlich schwer fallen, den in den Liedern dominirenden alten Volkston derartig überzengend zu treffen. Das Nachempfinken des Bearbeitens ist aber absolut nicht zu ver kennen. Wo die Echtheit der Lieder aufhört und die Nach- empfindung ansängt, das hat Krem er allerdings derartig geschickt in den Guß zu bringen gewußt, daß davon wenig oder gar nichts zu merken ist, und das stk jedenfalls Krensters bedeutendstes Ver dienst um diese außerordentlich stimmungsvollen Gesänge, die nicht ohne rübrende politische Anspielung sind. Die besten der Lieder sind entschieden das .^iriegslied", ivelches in feurigen, wirkungs vollen Marschrbvtbmen gehalten ist, der Ckor „Berg op Zoom", aus dem heiliger Ernst und echtes Gemüth sprechen und das „Dank gebet", welche- durch edle Erhabenheit packt. Das letzte hätte vielleicht noch mehr gewirkt, wenn die Orgeldegleitung besser zur Geltung gekommen wäre. Die Estey'sche Cottage-Orgel reichte gegen die Orchesterwucht und den vollen Männerchor nicht aus. Die Soli in den Liedern „Wilhelmus von Nassau" (Bariton) und „Abschied" (Tenor) litten etwas durch die für den großen Saal nicht ganz ausreichenden Stimmmittel der Solisten. Das Barston- svlo wurde von, Orchester bisiveilen gedeckt, io daß man stellen weise nur dos letztere hörte. Der Tenor klang etwas gequetscht und reichte in der Höhe nicht aus. Auffallend wirble im „Ab schied" die mit- erklingende neumodische Zither, die jedenfalls an Stelle der alten Cittzer, die nur mit 6 Drahtsaiten bezogen war, verwendet wurde. Die Klangfarbe der neumodiiche» Ziiher, die doch nur ein Natnrinstrumcnt unserer Gcbirgsjodl"r ist, schädigte etwas den Charakter des Lietns. Im klebrigen ist die Kremicriche Jnstrumentimn " Van zenter und duftiger «M chAllen .nisftlr dte Dil de» Dirigenten iltziM« und ein adr sind hme snmiiilli s Reside»litheat«r. Heute mäßigten Preisen „Der Zigeunerbaron" findet die erste Vorstellung der in Bert »s«.». >.« «m«,». u»d „ä. - Da» Gewerbehausorchester unter Leitung des Herrn ireftor Stahl konzertirte zwischen den GrsaiigSuortrtlaen mit einem gewählten Programm (Les Prrlude», Wotan» Abschied, Feuerzaubrr. Faust-Ouverture) — eigentlich mit einem zu gewählte», da» dem Charakter eine» populären Konzerte» nicht ganz^enst^rach llachmittaa gelang» bei er- zur Aufführung. Abends ^ ^ ,erlin über ISO Mal gegebenen Potte „Der Stabsttomveter" von Mannstädt statt. In der Haupt- vartle (Eva) aastirt Frl. Paula Löwe. Die anderen hervorragen den Rollen sind mit den besten Kräften des ResidcnztheatcrS besetzt. s- Repertoir der Kal. Hoftheater. Altstadt: Sonntag: Taunhäuier. — Montag: Die Herzogin von Ferrara. — Dienstag: — Dienstag: Die Sternschnuppe. — Mittwoch: Die Nachrede. Donnerstag: Donna Diana. — Sonnabend: Die Nachrede. — Sonntag: Die Sternichnuppe. -s Bezüglich der Betdeiligung der Kammersängerin Frl. Therese Matten am Konzert des Bremer Künstlervereins schreiben die «Brem. Nacbr.": Der Haiiptanthril an dem theilwene glänzenden Erfolge des Abends gebührt unstreitig Frl. Thereie Malten, der genialen Primadonna der Dresdner Hoioper. Schon in der Arie der Elisabeth: „Dich theure Halle grüß' ich wieder" entzückte Frl. Malten seltenenvrise durch den blendenden Glanz ihrer Stimm mittel. durch die eminente Fülle ihre« Organs, durch die Leiden lckaft des Ausdrucks und durch die Vornehmheit ihres Weiens." Eine solche Kritik ehrt nicht nur die Künstlerin, sondern auch das Kunstinstitut, welches das Glück bat, sie die Seine zu nenne». -s- Friedrich Haaie. Ehrenmitglied unserer Hofbühne, wurde kürzlich gelegentlich eines Gastspiels in Schwerin während der Vorstellung „Ein Glas Wasser", worin er den Bulingbroke spielte, m die Loge des Großherzogs gerufen und empfing dort seine Ernennung zum Ehrenmitglied des Schweriner Hofft,enteis. -I- Eine neue Verfügung des Grafen Höchberg unlersapt den Mitglieder» der Berliner Kgl. Schauspiele einem Hervorruf be, offener Szene zu solgen. Die meisten der großen Hoibuhnen haben übrigens bereits das Hausgeietz, daß bet offener Szene für den Applaus nicht gedankt werden darf. s Zuui Benefiz der Deutschen Bühnengenossen schoir wird, wie wir bereits >. Z. gemeldet haben, am Montag, den 15. d., im Neustädter Hoffdeaker neu eiustudirt „Robert und Bertram" in Szene geben. Herr Schubert wird als Bertram nein Couvlets vom Stapel lassen, Herr Kälter durch brillante Ballet arrangements Ueberraschendes leisten, aber als Hanvtattraction des Abends kann das „große Concert" bei der Soiree Jovelmeyers (Erdmann) gelten, welches expreß zur Feier des Tages eingelegt wird. Frl. Malten. Frau Schuch. Herr Bulß und ein Quartett von Opernioliste» haben bereitwilligst ihre Mitwirkung zugesagt und die hohe Genehmigung der Generaldirektion ist bereits effolgt. Somit kann man sich einen höchst interessanten und genußreichen Abend versprechen und wünschen wir in Anbetracht des guten Zwecks dem Neustädtcr Haus einen Besuch wie an den „Hrrren- Abenden", hoffe» aber auch, daß die in Aussicht gestellten Dar - bietungenin Erfüllung gehen. -f Die für bevorstehenden Bußtag, Freitag, den 19. Nov., in der Dreikönigskirche in Dresden-Neustadt unter Herrn Musikdirektor Rcichel's Direktion und gemeinschaftlicher Ausführung eines aus dem Neustädter Cborgesangverein. der Dreyßig'sche» und der Robert Schumann'ichen Singakademie bestehenden imposanten Chores ge plante Aufführung von Mendelssohn'» „Elias" wird die weiten Räume genannten Gotteshauses voraussichtlich bis aus den letzten Platz füllen. — Die Wahl dieses Meisterwerkes ist eine be sonders glückliche, da dasse.be seit einer Reihe von Jahren dem Dresdner Publikum nicht zu Gehör gebracht worden ist. Mendels sohn'» Meisterwerk mit seiner Erhabenheit des Stils, den direkt zum Herzen sprechenden Themen und den blühenden frischen Chören, übt voraussichtlich eine starke Anziehungskraft aus. f In der Ausstellung des sächs. Kunstvereins im Brühl scheu Palais. Augustusslraße (geöffnet Sonntags von 11-3, Don nerstag» von 10-1, an den übrigen Wochentagen van 10—4 Uhr), sind ferner neu ausgestellt: I) Oelgemälde. Bildnisse von Bcmtzer Mid Lindau: zwei Dtudienköpfe von Banker; Historienbild von Ehrenberg: Genrebilder von Bantzer und Zieger; Genresiaur von Poetzsch; Thierbildniß von Franz « Stückeyberg; Landschaften von rsuruttchöck und Winkler; Architekturbikder von Martha Mnller- Heydcnreich, Ritter (Blaiewik). Schenker (nur bis 11. November ausgestellt) und Winkler; 3 Bliimenstudien nach der Natur von Helene Noack: Fruchtbild von Lindau (sämmtlich in Dresden). 8) Aquarelle, Zeichnungen rc. Genrebild, Pastellgemälde von Prof. Wolke (Blusewitz); Architekturdilder vom Kgl. Hofmaler Choulant; 10 Blatt architektonische Studien von Bertha Schräder; Landschaft von ck Labbardt (Genf); Fruchtbild sn xonacbs von Elise Geudtner; 3 Blatt Bleistiftzeichnungen von Franz ü Stückenberg; 1 Blatt Radinnig von Lndw. Friedrich, 1 Blatt desgl. von Langer (sämmtlich in Dresden). 3) Plastik. Bildnißbüste in Marmor, mvd. von Hultzsch (Dresden). ff Die Verarbeitung desGötbe'ichen „Faust" und „Mianon" genügen den Franzosen noch nicht. Gegenwärtig arbeitet Massenet, der Komponist des „Cid" und des „Königs von Labore", an einer Over, zu welcher der Stoff dem Goelhe'schen Roman „Wert Hers Leiden" entnommen ist. ff Im Kgl. Konservatorium fanden in dieser Woche ein Peru- und *in Produktionsabend statt. Im elfteren traten die «men Frls. Avitz, Beil. Klein, Sauer und Herr Bär in den Overa rg gediegen und charakteristisch gearbeitet und entjprichl Wesen und der Stimmung des Werkes. — Edel em pfunden und sorgfältig behandelt war ei» anderer, zum ersten Mal zum Vortrag gebrachter Chor „Des Kriegers Nachtwache" von L. Liebe. Die mit mancher schönen, melodischen und harmoniichen Wendung sich wirksam abbedenden einzelnen Sätze, die sich zum Scvlusse in einer packenden und mitreißenden Steigerung gipfeln, waren von trefflicher Wirkung. Desgleichen erwies sich die dritte Novität „Rillus Rallus", ein Lied iabrcnder «Scholaren von W. Handwerg als wohlaclungen und effektvoll. Ter joviale und pnrschi- kole Rbythmns uno der melodische musikalische Grundgedanke gaben demselben einen besonderen Reiz, der direkt die Mitempsindung der Zuhörer weckte. Dagegen entsprach „Jung Siegfried'. Mannerchor! mit Orchesterbegleitung, nicht den großen Erwartungen, die man nach , dem Rufe, welcher dem Werke vorausging, mit Berechtigung begeu durfte. Die vom Autor benutzten Motive aus WagnerS ,.Sieg fried" sind an dem Werke jedenfalls das Beste und wbald sie er klingen. ist die Wirkung auch eine drastische und packende. Sie find mdeß mit dem, was an dem Werk von Zöllner ist, nicht mit Glück verschmolzen und schwimme» über der Züllnersckten Muse sozusagen wie Mtaugen auf der Wassersuppe. Die unverkennbare, nicht unmer gelungene Nachahmung Wagnerscher Lrcdeslereffeltk. das fortwährende Bestreben, lärmende Jnstiuineiitalwirkungen zu erzielen, gegen welche die Geiangsstiminen nur durch äußerstes Formen ankämpfen, der Mangel selbstständiger Erfindung und Originalität der Arbeit stempeln das Zöllneriche Werk theilweisc' zur Allkagsniuie. Außer den acuannten Werke» brachte der Mäuner- gefangverem Webers .Nacbtlird" und musterhaftLiSztS„Soldaten-! lieb" z» Gehör. Als weitere Solonumnu-r saug Herr von Böhme ^OlusS Eeßmg auS Erlkönigs Tochter" von Niels W. Gäbe. Die Grimme des Herrn v. Böhme kam hier besser zur Gel- ti»L Die AiMhnmg der einzelnen Nummern von Seiten di» Wämmraesinigvereius war durchweg vortrefflich. Nichts batte ' en unfertigen Beigeschmack. Dir Intonation war immer rein. etzft, -« Sktmmklang i« Forte sono, und markig „Figaro's Hochzeit," „Wildschütz" und „Freischütz" mit entsprechen dem Gelingen auf. Im letzteren gelangtzn Sonaten für Viotoncell und Klavier^ Violine und Klavier von Mendelsiohn und Gricg, eine Flötenfantasie von Briccialdi, ein Nocturno für Vwloncell von Grützmachcr. Arien aus der „Zauberflöte" und aus „Don Juan". Lieder von Rischbieter und Scharfe, sowie das Es-dur-Konzert von Beethoven (Herr Sherwood) zum Vortrag. ^ ff Es scheint eine neue Gepflogenheit in der Dresdner' Kunst-Genossenschaft werden zu wollen, im Vereinsloka!' kleine Ausstellungen für die Genossenschaftsmitglieder zu vem» statten und auch dadurch künstlerische Anregung zu fördern. Eine gewiß allseitig acceprable Idee! — So trifft man gegenwärtig dor! eine Sammlung von »egen IM Stück Studienblätter des Herrn Pron Tr. Th. Große, durchweg Bleistift-Zeichnungen kleinere» Umfanges, an, die eben auch jenes Interesse mfflößen, welches man naturgemäß an der Entwickelung von Kunstwerken nimmt. In den Zeichnungen blicke» wir vielen Köpfen und Gestalten in's Gesicht, die uns in de» vollendeten Gemälden Großes bekannt sind und sehen wie Das und Jene? vom Entstehen an, sich vervollkommnet hat. ES liege» zugleich auch eine größere Anzahl Akt Zeichnungen mit anS. Studien für Faltenwurf »,id anaronn'che Amgaben, wie auch Portraits; u A. das der Schwester des Präsiden!.» Grant (1876). Fast die Mehrzahl der Studien ist vollständig in schöner Zeichnung mlsgeiührt. ff Der (tireolo artiatieo toüeseo feierte in Nom in würdigste: Weise das Centennariuni des erste» Ericheinciis Gölhr s in Rom. Bor einer stanzenden, hauptsächlich aus Künstlern und Aristokraten bestehenden Versammlung wurde eine wohtziclungene Götb -Büsle enthüllt; die begeistert ausgenommene Festrede hielt Senator Moleschott. ff Georg Ebers hat einen ueuen Roinan „Die Ni! braut" vollendet, der in der deutschen Verlaasnnstalt (vormals Eduard Hallderger) in Stuttgart noch vor Weihnachten erscheinen wird. ff Das bei Ad. Braun und Co. u> Dörnach erscheinende Werk „Die königliche Gemäldegalerie z» Dresden", in Photo graphischer Nachbildung mit Text von Karl Wocrmann, schreitet rüstig iort. Dieser Tage erschien die 12. Lieieruna desselben, welche, wie die vorher erschienenen, gleich vorzüglich in der künstle rischen Ausführung, wie in dem beschreibenden Tbeüc äußerst schätzenswcrth zur Ausgabe gelangte. Wiederum erhielt auch die>c Lieferung 40 Photographien, unter bene» sich unter anderen solche »ach Gemälden von Kranach. Holdem, Raphael Me uns, Rubens, Dyck. Andr. v. Ostgde, Nembrandt, Metz», van der Weifst, Cor reggio, Slgnorclli. Carracci, Poustin tc. rc. i» dem unveränderlichen Kolilcnvcrsadren befinden, in deren Herstellungsart d,e Braun'iche K<7>slaiistalt bisher noch keinen Rivalen gesunden und waS dirKm Werke neben seinen anderen Vorzügen den hoben künstleri schst! Werth verleiht.
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