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Dresdner Nachrichten : 19.06.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-06-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188406190
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18840619
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18840619
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1884
-
Monat
1884-06
- Tag 1884-06-19
-
Monat
1884-06
-
Jahr
1884
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 19.06.1884
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u V's?/bpE^och.^vr3dm. As«n»nn»»t vtcrikltttlirstOt M. -.00. durü die V°N « ll.7». - Snlerat« Mn.tkplir. I» dl» «»-tmiil. 8 Udr. eonnia«, t>» 12 MM.. 2>l «euN-dt: «I. lildlik'g. 0 NM anwochcntao«»»» z »i>>. «»Am. Die Uvalli«« Peitl- ,k»kik«. 8 «ildrw l» VI«. "»>« lki„. ?rl.,ndUZcN« üO Vto- ckln- «areniie iür da» ni»l>l»«iiai«e itrlilieiiic» der L„- ikiaik wird nicht «e«edt». «»«war- iiar Ittlerlidnd-Anlirüae «rar» Pro- >ttnnera»da»adiu»« durch vrlelmaric» odrr Poii<in»a«Uu»q 8 Silben il> Pi,, tznicraie tt» Moiiia« odrr nach gcft- laar» Veii,»e,ir 20 Ps». Jnlerate nrlunrn an: -innonreil-chnicaur doil Haaitnliei» ». ivoalrr, Mud. MoNr. 4a»dr n. ilo., Jnnalidendani, v». Miil>ei<v>dr»i>. R. «leb Maadeimra. s. riaril-Halie, 2>. ilrndl rlkiltnbv., "I Tl.iurr i>a»id»r,, PloittiUTcpUp. gii, Riiüaabc cinac,. Mannlcriple " ,'iv' «„dl'i'Iiaiirit Tageblatt für Politik, NnlerftllUH, KeMkierkchr, ZjärsciiScrichtz »«Itttlbll E 3r.' ^ed6>'8Ä88k 32. ^ U.L-.MMÄ, kclit oiixl. ^lincktzl-IIiittz onil vt8«uv«, b»I»i1knt, k'tlrliittv ln bekannt besete» t^uaUtaten. lioichhiiltixo ^nkivakl, hilli^oto l?ro>8e. b'sihriklmror ir. Strobl» ütv kür Ilorron vncl Irnadsn. 6. f. I»vIlMLNN, Uokdutm., 8ekosso1sitr. 24. I>s. <rL!FtVl« ^ sspscisi-szbpstc ßsprgßt.Lßtimmidt.8ießsI-k'gc><ei-Vsp8c>>Ius3«>§chvtrirtspi<en k-l-^Oklfg S/O,'. K/XIl'LI^silSI'I-t^SS^ <2e»>lbttft»-I oeal »reselen, ft>ar>en»»<rakOiv Xr. 8. 2ur xosiillisron Uogolitiinfis grosso Ttzrisrr.ahl von 8t«n>r-8i-b»- blonen in /inlc, Nosointz' mul jsnpsor, «orvio all» tiattnn-ror, Ilanel-H »rb»,«« »np« l u. Stein,»« I-^>»p»r«Ie, > I> uiel. rur v.Oeiivir-^vIioiton^ilor ^rthoston» omyldiilon. i ttL ^UKaditanr»«1iad>»ie X». t <Ik»vr«i «le i ».vrizzi), ui emptiolilt mir billixen mul pr.'iliti^elion l'vro» ^ V^«NI »i< v -SLi r «4 S4«LLs s als lbnlcum ckov Dolebtlrrlcoit, 6<cki<I>tiit mul UIo:-!»,/. lllöüütv >4»8ivnltl von 'I'iikiliv il->0«:0.88itl>'08 ,-tu. <M»»i»i» <e Hi niilltid«*« »» xnislugeii »ui -en ncililmdkiiilkii AiiiH»lli»il,ei,. Ksukviteii M MrurrtoLi lmck MlSLrlltrtvll Htttrbe». v. «vssv, Lmixl. lleklis?., Llrm-.rLt. 8!k.171. 2S. Z»i>lMl. iiiillagi: 10.000 Sr»!. Aussichten für den 1 t. Juni: Veränderliche Niederschläge. Ml. A-Ivöllung. etwas ! Dresden, 1884. Tomreri LrranNoortlicher Redakteur für PvtllllchkA vr. Smil vteretz in Irclden Nächst der Abgrenzung dcö IlinfangcS der Versichcrnngi'vslicht bei Unfällen in Fabriken «. s. m. bildete die Abmessung der sogen. Karenzzeit den zweiten der meist umslrittcnc» Punkte in der Beratbung des UnlallversicherungSgescbes. Ter Ersatz dcS durch Körperverletzung entstehenden Schadens besteht bekanntlich in den Kosten deS Heilverfahrens, sowie in einer stir die Dauer der Erwerbsunfähigkeit zu zahlenden Rente. Dieser Ersatz soll nach den, Gesetzentwürfe aus den Unsallversichcrungokasscn erst »ach Ablnus j der 13. Woche nach dem Unfälle eintreten; die verunglückten! Arbeiter „kariren", d. h. entbehren bis dahin der Unterstützung aus der eigens für Unfallschäden bestimmten Kasse. Wohl aber beziehen sie dieselbe aus den Krankenversicherungskassc». Es könnte ihnen gleich sein, aus welcher Kasse? wenn nicht die Krankenkassen zum guten Tlieil aus ihren eigenen Beiträgen begründet würde»' während zu den Unfallkasscn lediglich die Fabrikanten beizutragen haben. Je länger »ran die Karenzzeit anSdelmt, desto mehr müssen die Arbeiter zu der Unfallcntichädigung beitragen. Nicht immer hat die RcichSrcgierung eine so lairgc Karenzzeit ins Auge geloht. Bei dem ersten Entwürfe eines UnsallvcisichcrungegesetzeS beantragte der Bundeörath eine vierwöchige, die der Reichstag sogar um die .Hälfte ermähigte. Das Gesetz kam damals nicht zu Staude. Diesmal schlug der Bundesrath eine Istwöchige Karenzzeit vor; die RcichstagSkommisswn setzte sie anfangs auf 4 Wochen herab. Ta aber fand in Berlin eine Versammlung der Grohinduslricllen statt, die sich mit grober Entschiedenheit gegen eine Verkürzung der Karenzzeit aus 4 Wochen erklärte. In Folge dessen und auf dringliche Vorstellungen deS Bundesrathcs machte die RcichStags- kommission ihren ersten Beschluss wieder rückgängig und soeben hat der Reichstag die 13wöchige Karenzzeit zum Beschluss erhoben. Wir bedauern lebhaft diese Nachgiebigkeit gegen die Grossindustricllcn. Ohne die Sache zu übertreibe», muss man befürchten, dass die Arbeiter in diesem Beschlüsse eine Härte erblicken. Nachdem der Reichstag am Montag bei 8 1 des Gesetzes eine grosse Zahl von Arbeitern von dein UnfasiversicherungSgeictze ausgeschlossen hat. die nach dem Krankcnkasscngesetze zu den Krankenkassen bciznstcucrn haben, bewirkt sein Dienstags Beschluß, betreffs der Karenzzeit, dass jene aus geschlossenen Arbeiter in Zukunst 13 Wochen lang z» den llnterstützungsgeldcrn für verunglückte Kameraden beizustenern haben, während sie selbst >m Falle einer Bcrnnglücknng leer ousgehen. Nun ist eS richtig, dass in der Hauptsache eine BcrMcckicrung gegen den bisherigen Zustand nicht eiutiilt. Tenn seither schon hatte jede Krankenkasse auch die Fürsorge für die verunglückten Arbeiter mit übernommen; die Zeit dieser Fürsorge war bei den verschiedenen Kassen v.Miede», erstreckte sich aber meistens auf ein Vierteljahr. Würde man setzt die Karenzzeit ans 4 Wochen ermässigen, so wäre dies eine Art Geschenk an die Krankenkassen; aber cs ist nicht so bedeutend, als dass es nicht die Grossindustrietlcn recht gut tragen könnten. Es handelt sich nach der Statistik um etwa 4000 lknglückssalte, die eine längere ärztliche Behandlung als 4 Wochen beanspruchen. Die Kosten, die dnS verursacht, belaufen sich durchschnittlich auf 20 Pf. pro Kops der 2 Millionen vcrsicherungsberechtigtcr Arbeiter. Das ist am Ende auch für einen nicht sonderlich gutbezahlte» Ar beiter zu erschwingen. Aber Durch'chniltc giebt cs wohl in der Statistik, nickst im ^cben. Nicht jeder Arbeiter wird mit 20 Ps. vro Jahr belastet, einzelne hingegen, die in besonders gesät,rlichen Berufen arbeiten, aber desto mehr. Jedensalls sollten sich Gross- sabrikantcn nicht streuben.dic 400/XlO M. jährlich aus ihrem Geschästs- gewinn zu bezahlen. Als Grund ihres Widerstandes sülute der Unter- iiaatsickrelar v. Bötticher die Geschäfts-Vereinfachung an; cs mache sich viel leichter, wenn die Krankenkassen sogleich die Ilnsallkosten in der Mehrzahl der Fälle übernähmen und man vermeide dadurch eine Blasse Abrechnerci zwischen den künftigen Bernssgcnossenschasten und den Krankenkassen. DaS ist richtig, aber um die Abrechnung zwischen beiden kommt man doch nicht herum. Ten» von den 17.000 Unfällen im Jahre werden zwar 13,000 in dem ersten Viertel jahre geheilt, aber 4>X)0 mit mehr als vierteljähriger Heilung und längerer Erwerbsunfähigkeit bleiben dock, übrig, die von den Bernss- gcirossenichastcn der Fabrikanten zu entschädigen sind. Der Reichs- lagsbejckluss von wegen der 13wöchigen Karenzzeit ist vielleicht in der Praxis nicht so arg, als er aus den ersten Blick erscheint; aber er ist geeignet, de» Anjchcin zu erwecken, als ob die Arbeitgeber sich erreichte»« wollte». Sic waren unserer Meinung nach schlecht bcrathen, als sie daraus dränge». Zumal wenn cS wahr ist, was der UntcrslaatSiekretär v. Bötticher sagt, dass die Karenzzeit gar nicht des um sie geführten Streites wcrth Ist, dann sollte man lieber gleich jenen misslichen Schein vermeiden. Zur Sache selbst sei noch mitgettieilt, dass die einem erwerbsunfähig gewordenen Aibertcr zu gewährende Rente sich nach dein im letzten Jahre pro Arbeitstag bezogenen Lohne berechnet (»n Minimum nach dem amtlich ermittelten ortsüblichen Tagelolmc). Der 4 Mark übcr- schiesscndc Betrag kommt nur zum dritten Tbeile in Anrechnung. Bei völliger Ermerbsunlähigkeit beträgt die Rente 66-/:i Procent des Arbeitsverdienstes, bei nur theilwciser einen entsprechende» Bruch- theil. Anjucrkcnncn ist, dass der Reichstag die Maximnlgreiize, welche der Bundesrath vorgcschlagen batte, nämlich 50 Proc. des Arbeitsverdienstes, ans Ol?,» Proe. erhöbt hat. Für die nickt »ach dem Klankcnkasscngesctze versickerten Arbeiter hat der Bctricbs- untcrnehmer für die ersten 13 Wochen aus eigenen Mitteln zu folgen. Hat der Arbeiter den Unfall voriätzlick lierbcigciührt, jo sielst weder ihm, den» Verletzten, noch seinen Hintcrlasscncn ein Ersatz zu. Wir beschränken unS bei der Schwierigkeit und Vcrwickcltlicit der Materie aus Obiges. Der Reichstag, in welchem eine geschlossene Mehrheit gewillt ist, unter allen Umständen das Unsallrersicherungs- gclctz zum Abschluss zu bringen, wird, nachdem er noch Über das Arisbringungsverfnlircn der Beiträge und den Ausschluss der Priuat- versichcrungen grosse Debatten geführt haben wird, den Rest des Gesetzes raich erledigen. Ucbcrhanpt drängt Alles einem baldigen Ende zu. Fast scheint cs. als würde sogar die Borscnstcuer nickt mehr aus grosse Lch"'icrigkcitcn stossen, nachdem auS dem Enlivnrs alle berechtigten Angriffspunkte auSgcslcbt wurden. Gegen die letzt auf die cmeiillickcn Böcsciigesckäste beschränkte Böricnsteuer kann nur noch Derjenige Eiiuvendungcii erheben, der srck, »irr die Fort setzung der Jobbncr zu begeistern vermag. Man wird ja sehen, wer den „deutschfreijinnigen" Muth dazu in seiner Brust die Spann kraft übend verspüren wird. Nack Schluss des Reichstags wird mau den fick liänscnde» und grösstcntheitS reckt intercffnntc» Fiage» der auswärtigen Politik lEgrwte», Maroccv, Kongo, Kouslikt zwischen England und Holland, Verstimmung zwischen Frankreick und Italic», Differenzen zwischen Bulgarien und Serbien, sonne die Verhandlungen deS englische», sranzösiichcn und italicnischcu Parlaments, nicht minder die Wallten in Ungarn und die »ord- oincrikanische Präsidcnicnwaht) seine Thciincchmc mehr als zcither zuivcndcn könne». Jmri. Nkirrste Trlcinamtttk der „TrrSdiitr Nnchr." vom 18 Irr»'. Berlin. Reichstag. Abg. I)r. Paasche hat sei» Mandat nicdergciegt. Damit ist der erste Gegenstand der Tagesordnung, Bericht der Gcschättsordirungs-Konunission über die Frage, ob das Mandat Paasckcs insolge ferner Erncirnung zum ordenttichcn Pro fessor in Marburg für erloschen zu erklären sei (Rci. Abg. Acker mann), erledigt. Die zweite Beraitmng des UirsallgcsctzcS wird sortgcsetzr. Z» 0, welcher die Organisation (BcrusSgerioffenschastcn) betrifft, liege» wieder verschiedene Anträge vor. Rickter-Hagen ver tritt den Antrag der Freisinnigen aus Ernsülirung der Privat Ver sicherung in das Gesetz und greift namentlich die NatioiiaUiberaleii an. welche cntgegcu ihrer trüberen Stellungnahme, jetzt die Prwat- Vcrsickieruirg ausgcgebcn hatten, da der Reichskanzler bei seiner An- rnng ciwa bwdlos werdenden Beamten. Oechelliüuscr weist die Nichtcr'scheir Angriffe auf die Ncitionalliberalcii zurück, es habe keinen rechten Zweck, auf dein Prinzip der Beibehaltung von Pridat- versichcrimg zu bestehen, da Privawersicheruiigsgcsellschnsten im Falle der Annahme des Umlageversabrens doch nicht in der Lage sein würden, eine Koncnrrenz mit der Versicherung bei den VernfS- genosseiischciste» ansrecht zu erhalten. Er motivirt dann seinen An trag ans Zulassung der Privatversicherung im Falle der Genehmi gung eines BernsSgenossenscharts- und Neichsversichernngsamtes. Barlh halt Richters Rede noch einmal. Minister v. Boetticher ist verwundert, dass Barlh noch uiuner nach Gründen der Ansjchlic- ssnng der Privatversicherung fragen könne, nachdem dieses Thema seit 1881 zur Genüge behandelt worden. Auf dem Wege der Pri- vatvcrsichcruiig sei eine absolute Garantie für die Sicherheit der Versicherten nicht möglich. Auf Eiiifühnmg von BcrusSgeiiosscn- schastcir lassen die Uurallversicherungsnesellschasten »och Spielraum für ihre Thätigkcit. Bon Maltzhan Gültz besürwortet den Aus schluss der Plivalversicherung. Payer: wen» die Privatversicherung nicht zugelassen werde, könne die VolkSPartci das Gesetz auch nicht annelmien, obgleich sie dessen Grundgedanken alle Hochcichtung zolle. Minister v. Boetticher verweist noch daraus, dass die Form der BerrisSgenosseuschnst auch vor Aller» geeignet sei zur Ilusglliicrhü- ttmg. Buhl (ugtionalliveral) bestreitet Richter und Barth gegenüber, Male reden will, beantragt Abstimmung durch NamcuSaufrus über den Schlussautrag. Der Scklusscmtrag wird mit 126 gegen 104 Stimmen angenommen, die Zulassung der Privatversicherung mit 170 gegen 08 Stimmen cibgelehut. Morgen Fortsetzung der Be- lcithiuig. B crlin. Ter StaatSairzciger enthält einen königlichen Erlass betreffend die Ernennung des Kronprinzen zum Präsidenten des Stcmtöraths; ferner die Enreirnung BiSmarck's zum Biceprüsrdcntcn, sowie endlich die betreffende Genehmigung eines Regulativs für die Verhandlungen des iLtaglsralhs; semer ein Vcrzeichuiß der zu Mitgliedern deS StantSraths ernannten Personen. Unter den er nannten 7l Mitglieder» befinden sich von höheren Staatsbeamten aller NessortS 42, darunter Staatssekretär Burchard, Stephan, die Präsidenten Tecyend, Rvtger, Caprivi, Graf Waldcrsec; an Gelehr ten 3, darunter Gneist, Schmollcr; Geistliche 6, darunter Brückner, Hermes, .Kögel: die Bischöfe Kopp und Kremen;; Grossgrundvcsitzer lO, darunter Miuiiigcrode, Herzog von Rcitibor, Schorlemcr; Ver treter des Handels 0, darunter Baarc, Mevissen, Nenfpillc, Ober bürgermeister Becker (Köln), Miguel; die Landcsdircktorcn Benning- scn, Levetzow. Pari s. Die südsranzösischen Departements haben eine leb hafte Agitation gegen den Erlass begonnen, durch welchen Waldcck- Nvnsseau die Strergefechtc untersagt hat. Es werden Unruhen be fürchtet. L ondo n. Tic chinesische Negierung genehmigte unter dem Einfluss von Lr-hung-tschangS den Ban der Eisenbahn von Tienlsin nach Peking. Alevaudrie n. Ein in der letzten Nacht ans Suakin cr- nenerkcr Angriff wurde von den Forts zurückgewielen. Tic Berliner Börse war sehr verftimnit. Auswärtigen Notirimgei, zufolge auch matt, infolge der schwebenden Ncgnlirnng der cgyplischcn Fmanzfrage. Die Nachricht eines hiesigen Blattes, dass die Börsenstcucr noch im Lause der Woche an den Reichstag gelangen werde, trug dazu bei, das Unbehagen zu erhöhen. Speku lative Banken setzten niedriger ein und gingen dann noch weiter zurück. Kassabmiken ermangelten jeder Anregung, dasselbe galt über haupt vom Kasscigcschäst, spekulative deutsche Bahnen matt, fremde meist auch schwächer, österreichische Prioritäten wenig verändert, deutsche Fonds ruhig, fremde Renten schwach, spekulative Monlair- wcrthc wurden etwas besser. AranNuri n. »>., 18. tzunt. «rerlr rr>7>/,. Slam«»»«,! Lombarden 12b',. «Oer Looie —. celierr. Pilbcrrente —. Pa»ierrenre —. oialljlc, 2:>8'.„ Lrslerr. Noldreiiie —. ««/» Un«. Goldeenre - . 77er Ricken —. 80er Ricken —. r. Orlenlonlcide —. Neueste Ungar. VoldonleiNe —. u. OrleiitaiilcNie —. Ilnanr. Papterr.—. Dibconlo Ibö.Sb. Savvier bS.Lb. wollbardb. ivli-,. Rlckcn —. Nnlg„. Wien, IS. Aiint. üredil 807,80. Skoai«bal»i —. combarbeu —. Nordwslb. . Mai knoten—, U»ä.NoIdr. »I.S2. Tabai-Aoi. . gclior. ivari«. 18. Juni. lEchluji.1 Reine 78.12. LnieNie IV8.I2. Iialiener oa.SL. Siaairoah» 001.75,. vombarden 8I2.!>c>. bo. PriorMUcn —. Lgavicr 2nO. velierr. Aoldrenre —. Sbanter >H.l8. VNomane» Obi. Tabak-AcNen —. gell. Part», l«. Inni. <MN«aa».> Reine 78,10. Mnlelde >08,10. Iialiener R',.!i2. Spantcr 0I,l8. <?giwirr 28»,00. Oitonianen «0!,,00. Türke» 8,17. Lnec 20,28. Lanibardeu 211,00. graiizosrn 061,00. gcst. (Ogi,Pier lebhalt durch Kauf cilrer Renten sleisciid. üondan. 18. Iu»I. (konkoio 9!>,8l. 1872er Russe» 20.25. Lombarde» 12,12. Türke» 8,00. 1»„ fund. Amerik, . 1"^ Ung. ckoidr. 77,«81. Ocsi. ckoldr. . , Pr. Uont. . Snrz.RrUtii 80,2b. Soyptcr b.8,28. OiloMancn U>.7.>. c>f,tiptrr belfer aus daO Gerücht. Dcutschlan» «Idklselic sich »er gliiorediictio». London. 18. Juni. Wetze» riiiisii. iniverbndcrl. Mcbl. ordiuHrcr La er IrSge. feiner lest, runder Mai» siclig, amerisanilcher Mai» Irage. Vcrilc iviuiger, Wcncr »übe. Lokales nnd Sächsisches. — Se. Mai. der König ist am Sonntag Nachmittag in Brcnnerbad mit Ihrer Mas. der Königin, welche ihrem erlauchten Gemahl bis Steinach entgegengesaliren war. cingclwsscn. Die Witterung ist leider, wie dem „Dr. I." initgethcilt wird, nachdem am 13. nnd l l. bereits sehr wilde Temperatur eingelrelen war. gänzlich unigeschlcigkn. In der Nacht zum Sonntag hal eS bis in das Thal hcrnnlcr stark geschneit, und Dienstag Morgen ist auch im Thalc selbst starles Schiiccaestovv' eingetrete». Infolge deistu beghsrchtigtcn die Niaiesläten schon am 17. d. Mittags BrennerVaP zu verlassen nnd einige Tage Aufenthalt in Pozcn zu nehme», vis dic 'Willernng de» Auiculhalt ans diem hoch gelcgeueu Breunervad wieder gestattet. Das Befinden beider Majestäten lässt im Nebligen nichts zu wünschen übrig. -Dem tgl. EnciidahnbelriebS - Oberinspektor Frist», v. Oer ist daS grossh. iäch>. Nitterlrcnz I. 2Ivlh. dcS Hansorocns der Wacl samkcit oder vom weissen Falken verliehen worden. — Herr Assessor Dr. Blase l>ei der Kgl. Polizeidircklion in Dresden ist als BezirkSasseffor zur Kgl. Aiittshaiipliiignuschast in Flöha befördert worden. — Gestern Morgen ist der Elch. Rcgierungöralh Freiherr v. Tendern, Mitglied st» Tircctcoium der Lrandversickerungs- Kommisiioii, nach längercr schwerer Krankheit gcstorve». Der nunmehr Verewigte »ahm auch in der Freimaurerei, als Vorüuube- nrilglicd der hiciigen r.wge zum „Golveircir Apfel" und Ehreirmit- glrcd vieler auswärtiger Logen, eine höchst angesehene Stellung ein. — Eine Ausstellung von der künsllcrischcn Bedeutung der gestern rm Lrnngcriehansc erösinelen hat Tresor» noch nicht gesehen. Dieics Urtbcil hält sich von jevcr Hebertrcivuug srer. Es erwies sich als ci» uuschätzlarer Borlhcii, dass die Eiüichcroung ülcr das Zuzulasscndc und die Arraiigemcuts nicht Malern von Beins zusland, londcrn einer Grr ppc von Männern, deren einer, birchrtelt Hau schild, eine Autorität aus einem neutralen Kunstgebiete ist, während seine Genüssen. Geb. Rath v. Erausfiaar und Kommerzienralh Pilz, sich als Kenner nnd Sammler von Gemälocn geiäuterren Kunst- gcschmack erworten haben. Es fiel ihnen nicht schwer, dos Mittel gut, das sonst alle Kunstausstellungen belastet, adznwehrcn. Keine Rücksicht ans Kameraderie brauchte sie zu bestimmen, unbedeutende Pinsclprodukte bcsrcundcter Kollegen oder der Schüler solcher zu- zulaffcn. Völlig unbefangen, dursten sie nur das wirtlich Sehcne- wcrthc zur Ausstellung gestatten. Auch die Beschwerden, die wirst, gleichviel ob mit Recht oder Unrecht, die Maler gegen die „Hänge- Kommrssion" regelmässig erheben, müssen hier verstummen: keine Bevorzugung bei der Placirung der Bilder, leine Klage üdcr un günstigeres Licht, über Erdrücken des einen Gemäldes druck Danebcnhängcu desjenigen eines gehätschelte» Konkurrenten! Er leichtert wurde diese Neutralität des Ausstellungs-Ausschusses aller dings durch den Umstand, dass cS sich uichl um erst zu verlausende, sondern bereits oft seit geraumer Zeit in Pcivatbesitz über- gcgcuigcne Kunstwerke handelt. Doch abgesehen hiervon hat bei dem ganzen Unternehmen namentlich Herr Architekt Alfred Han- schild, der preisgekrönte Sieger in der Konkurrenz um die Erbauung der Berliner Museums-Insel, ein Organisations- Talent und einen seinsüliligen Kunstgcsckmack bethäligt, dass der Wunsch berechtigt ist, seine Kraft in künstlerischen Angelegen heiten Dresdens künftig bester für die Allgemeinheit nutzbar zu machen, als cs seither geschah. Eine cmdere Betrachtung drängt sich rrock auf. Es bandelt sich, wie schon bemerkt, um Kuusrwerle, die in Privatsitz übergegangeu sind. Abgesehen von dem Köirigshause, das jedes Untcrnehmcn fördert und unterstützt, von welchem ein rascherer Pulsscktag des geistigen Lebens zu erwarten steht — welche Gesellschattskreisc tichc» ibre Kunstschätzc dem gemeinnützigen Unter nehmen, Las g'stcrn im Omn>gcriegcl'üude seine Pforten aufgcthcm hat? Kamen diese Achcnbach'S, Tcsreggcr's Knaus', Pasuü's, Lcn- bnch'S, Kiessliug's, Angcly'S, v. Eötz', Pohle'S, Fritz Koulbach'c, Sckraudolph'S, Max', Leonhardi's rurd ivie die Meister alle heissen, auS den Gcmäckern der Adelsschlöffer? Ein Blick in den K-rtawg nennt als glückliche Besitzer dieser Meisterwerke nur wenige Träger von Adelswappen. Tic Grasen Waldenburg, Höchberg und Luäiicr, Exe. v. Lüttichau, v. Boxbcrg, v. Stieglitz, v. Wartung sind sasl die einzigen Adeliger,, die ihre Gcmäldepcrlcu dem löbliche» Unter nehmen zur Verfügung stelllcv. Begrüsst »m ihre Unterstützung sind gewiss die Sächsischen Adelssamilicn worden, das darf meii von der Rührigkeit des KomitssS vorancsetzen. Auch das Interesse des Adels für daS Unternehmen ist zwenellos Enthalten die ti Säle des Ansslclluirgsloknts nur seiten ein kostbares Gemälde aus einem Edcibow Sachsens, so liegt der Schluss »ade, dass unser Ade! es sich nickt mehr so wie früher gestatten Inn», den Künstlern lohnende Aufträge zu crtbcileii. Tic moderne Entwickelung hat dieses schöne Vorrecht den Grössen der Industrie in die Hände ge spielt. Der Knlalog nennt daher als bcneidenSwcrlhc Besitzer der meisten und herrlichsten Gemälde ehemalige oder noch thätige Vor steher grosser gewerblicher Etablissements. Ausser dem Architelten Hamckiid, den Malern Hcrriiburg und v. Schubert und demLegalions- ralti Kcit-Wcisstropv waren cs die EbcsS grosser Handelshäuser oder Fa briken, die ganze Kollektionen von Kunstwerken zur Ausstellung brachten. Der Katalog Mut namentlich öa an: mrscreu hochver ehrten Ehrenbürger Johann Meyer, seine russischen Landsleute, Baron Kap-Her (Loclwitz), und Wundcrlich-Loschwitz, die Kom- menienrälhe Gebr. Hauschitd-Hohensichte, die niit inclncrcn Dutzcn- i de» Meisterwerken vertreten sind, ferner die Konnnerzicnräthe Pilz. Heydenreicb, Vvtlsack und Zschille, jetzt sünimtiieh in Dresden, Konsul Hcymel-Loschwitz, Gust. Harliuanu D>esdcn, Ritlcrgutsbct. Ulilc- Maxen. Jedes einzelne der köstlichen Gemälde, mit denen sic ihre SaiöirS und Wohnzimmer schmück.'cir, gewährt einen Genuss — wieviel mehr ihre Vereinigung in dem Orcmgerichausc, daS seine» nllen Ruf als treffliches AnsstcllungSlokal jetzt verjüngt! In 0 Aü- Ihcilrmgcn sind diese Schöpfungen gruppirt, 5 derserben bringe» die Neuzeit »nr Geltung, der letzte enthält Werke früherer Jghrhrm- der>c. Wesentlich in diesem besrndct sich mich die Kollektion höchst werllwollcr Kunstwerke, durch deren Darleihung beide königiicho Majestäten, sowie Prinz Georg ihr reges Interesse an dem gemein nützigen Unternehmen bekundet haben. Doch lincen sich mich in den vorderen Sälen einzelne Meisterwerke, welche die Mitglieder deS Königshauses gern aus ihren Schlössern darlichcn; to ist Prinzess Mathilde dnrch eine Mmmotbüilc vertreten, welche von dem Griffet Schilling's gcmcissclt, die Züge ihres erlmici len Vaters meisterhaft nnd geradezu sprechend verewigt. S. K. Hoheit P r i n z Georg selbst crtchiengcsternPorm.ScblaglOUHrinBcglcitrmg seiner beiden Töchter Prinzcsfinncn Mathilde und Maria Joiepha, um per- ! sönlich die Ausstellung zu eiösineu. Eine anscilescne 'Versammlung crivartetedicAnkunst de> Hollen Herrschaften: die StmttsministcrOr. >v. Gerber, v. Nostitz-Wollwitz und v. Kocmicritz, der Hansniarichall i Graf Vitztlmm, Genero.ladjutant v. Earionfftz, Stadlkommandaut i Generalleutnant v. Funcke. Obeistallmeistet v. Ehrcnstcin, Geh. Rath l)r. Bür. Polizeipräsident Schwouss, Galcriednector Ilr. Wörmann. ! VluseumSdircctor Dr. Treu und die sämmtUchcu Professoren und j Mitglieder dcS akademischen Rathcs. Seltsamerweise war der Dresdner Stadtrath auch nicht dnrch ein einziges Mitglied vertreten, i Sollte etwa .. .? Doch, wer wird so Etwas argwöhnen? Die ! Ansstellungskommissto» empfing die mit Gcsolge (Hansmarschatl n. Gntschmicd und zwei .Hofdame») erscheinenden HerMastcn an ^ dem slaggengejchmücktcn Poltaic der Oslrnallcc. Herr Geh. Rath !». Eraushaar begrüsstc den Prinzen Georg mit einer kurzen Ansprache, indem er zunächst dem Königshansc für die Beschickung ' der Ansslcllung mit so viele» und wclthvollcn Objekten dankte. !!! ic.
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