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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 23.03.1927
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1927-03-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19270323024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1927032302
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1927032302
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-03
- Tag 1927-03-23
-
Monat
1927-03
-
Jahr
1927
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Mttwoch. LZ. Mär, 1927 — «Dresdner Tlachrichien" — Nr. 139 Seil- 3 Lan-wirrschastskammer. Schlud der Sefamlsitzung. Die am Dienstag abgebrochenen Beratungen wurden Mittwoch früh wieder ausgenommen. Btzeprästdent Fried- rich ervffnete die Sitzung 9,10 Uhr vormittags. Die Kammer trat zunächst tn die Besprechung des UnterrichtSwesenS und der WirtschaftSberatnng «In. Diese Abteilung ist die wichtigste, aber zugleich die teuerste -er Kammer. TS müssen deshalb Opfer von der Landwirt» schast für die Schulen gebracht werden, damtt der Nachwuchs eine gediegene Berufsausbildung erhalten kann. Die Sonder regelung der Fachschulbilünng an den Schulen bedeutet eine Lupasiuiig an das BerufSsckulttberleltungSgesetz. ES wurde besonders hingewtesen auf den guten Stand der Handels» schule» und die Regierung gebeten, ln gleicher Weise für die landwirtschaftlichen Schulen zu wirken. Die WirtschastSberatungStättgkett läßt sich «ahleninäßtg schwer erfassen,- zwar bedienen sich viele Land» wirte ihrer tn verstärktem Umsange mit bestem Erfolge, doch Allgemeingut der sächsischen Landwirtschaft ist sie noch nicht ge worden. Die Anträge auf Errichtung zweier neuer Schulen in vernstadt und Pausa wurden von der Kammer abgelehnt. Nach längeren Aussprachen wurden die übrigen Kapitel deS HauShaltplane» angenommen. Ueber das Erholungsheim für Landsrauc» in Bad Elfter berichtete Bizepräsidcnt Friedrich. Es soll tn Bad Elster -en Landsranen Gelegenheit gegeben werden, sich von der anstrengenden Berufsarbeit zu erholen. Die Kosten slir das Heim sollen durch eine Lotterie gedeckt werden, die bisher ante» Absatz gesunde» hat. Man erhofft des weiteren vom Wirtschaftsmlntsterinm eine angemessene Ermäßigung der Kurtaxe und Kurmittelprelse. CS sind bis jetzt 80 Betten vorhanden, so das, im Fahre etwa 400 Frauen untergebracht werden können. Der Vertreter des Wirtschaft-Ministeriums sagte Entgegenkommen zw Die Kammer beschloß, antrags gemäß dem Heim den Namen OSwalb»Friedrich» Heim zu geben. ES folgten die Richtigsprcchungen der HauShaltpläne 1928 und dcö Voranschlags sttr 1927, außerdem eine Reihe Wahlen zu den Ausschüssen der Landmirtschastskammer und zu Ab» geordneten für bas Landesgesundheitsamt. Damit war die Tagesordnung erschöpft. Die Devorzuouna -er auslün-ifchen Indullrie d«rch sächsische DeftVrden. Der deutschnattonale Abgeordnete Berg hat im Landtag folgende Anfrage an die Negierung gerichtet: Die tn Berlin erscheinende Zeitschrift „FridcrtcuS" bringt in ihrer neuesten Nummer <8. März — Ausgabe Nr. 11s, erste Beilage, mittelste Spalte, folgende Meldung: „Der Herr Ahlborn in Berlin vertritt die amerikanische Kartcx-Gcsellschaft, die zwar in Saarbrücken eine Fabrik von SiMarteicn unterhält, den Gewinn aber — wie beim Singer» irnst — in die amerikanische Tasche fließe» läßt. Selbstver ständlich werden tn Deutschland von wirklich deutschen Fabri» len ebenfalls SIchtkartcien angefertigt Nichtsdestoweniger hat baö sächsische ArbeitS- und WohlfahrtS- miuislerium für rund 180 000 Reichsmark amerikanische Karlex-Apparate gekauft, von denen viele Apparate nicht ein mal verwendet werden, weil diese Karteimcthodc nicht überall hinetnpaßt. Zwar standen auch deutsche Sichtkartethersteller i» Wettbewerb, dock die zuständige Referent!» ließ sich auf nichts ein, sondern dekretierte die Beschaffung dieser amerika nischen Sichtkartet, obschon in Dresden selbst eine deutsche Eichtkartci hergestellt wird." Wir bitten die Negierung um Auskunft, ob diese Mel dungen zutrcffen, betaheiidenfallS, wie sie diese feindliche Halbing gegen die einheimische Wirtschaft zu rechtfertige» ge» denkt." « Der Arbeiks markt in Sachsen. Ueber die NrbcttSmarktlage berichtet das Lanbcsamt für Arbeitsvermittlung: Ans dem Arbcitsmarkte des Freistaates Lachse» setzt sich im allgemeinen die auswärts ge rich- tete Tendenz fort. Das Angebot bröckelt unter dem Ein- slns, der Jahreszeit weiter ab. Die Nachfrage nach Arbeits kräften, insbesondere nach männlichen und weiblichen Fach arbeitern tn der Textilindustrie, in der metallverarbeitenden Industrie, tn Teilen des Bekleidungsgewerbes, des Holz- gewcrbcö und des Vcrvielfälttgnngsgewerbes hält an. so daß die össcntlichen Arbeitsnachweise eine lebhafte Vermittlungö- tätigkeit entsalten konnten. Auch im Baugewerbe erscheint die Entwicklung durchaus befriedigend. In der Landwirtschaft macht sich stellenweise ein Mangel an jugendlichem männlichen Personal und an weiblichen Kräften bemerkbar. Zur Be hebung dieser Schmierigkeiten sind von den öffentlichen Arbeitsnachweisen wiederum, und auch tn diesem Jahre wieder mit Erfolg, die Beziehungen mit Westdeutschland und Schlesien ausgenommen worden, um von dort jugendliche männliche und weibliche Arbeitskräfte heranzuziehen. Obwohl in Sachsen die Erwerbslosigkeit immer noch recht erheblich ist, nicht nur tn den Großstädten, sondern auch tn den land wirtschaftlichen Bezirken, ist e» nicht mösllch, den Bedarf der Landwirtschaft, der eben gegenwärtig vorwiegend nach jugenb» liche» männlichen und weiblichen Arbeitskräften geht, inner» halb Sachsens ganz zu decken, da die weiterverarbettende In dustrie bas vorhandene Angebot an solchen Kräften zum grüßten Teile auszunehmen in der Lage ist. Dtese Erscheinung wird sich tn den kommenden Jahren eines wachsenden Nach wuchsmangels noch stärker bemerkbar machen. Da jedoch ältere landwirtschaftliche Arbeitskräfte, verheiratete männliche tnsbcsondere, noch in bemerkenswertem Umfange zur Ver» fligung stehen, wäre es nur zu wünschen, das, die Landwirt, schast ihre Nachfrage mehr auf diese Arbeitskräfte abstellen möchte. —* Die Stadtverordnete« beraten ln der Sitzung am Donnerstag u a. über einmalige Beschaffungen für die Feuerwehr und das Polizeiamt, u. a. eines MotorlöschbooteS; sowie über die Herstellung und Beschleusung der Gucricke- strafte zwischen Nobert-Berndt» und Lilienthalstraßc: ferner liegen noch einige Anträge vor. —* Der LanbcSauSschuß des sächsischen Kleinhandels hielt am Montag in Dresden eine Lanbeövorstanbssihung ab. Bei dieser Gelegenheit wurde dem Ehrenvorsitzenden, Stadtrat a. D. Apotheker Ferdinand Kühler tn Dresden, tn An- erkenuung seiner in mehr als 28jähriger selbstloser Tätigkeit »m Kleinhandel und Gewerbe erworbenen Verdienste aus cinsttmmigen Beschluß der sächsischen Gewerbekammern daö tragbare silberne Ehrenzeichen am weiß-grüne» Bande überreicht. Im Anschluß hieran fand eine aus allen Teilen des Landes gntbcsuchte Vorsitzenden» und Geschästs- slihrerkonferenz statt, in der wichtige Standes- und Berufs, fragen beraten und mehrere Entschließungen gefaßt wurden. —* Sächsischer MilitärvereinSbund. Am 20. März, dem 28. Todestage des langjährigen früheren Präsidenten des Sächsischen MtlitärveretnobundeS, Kommtssionsrats Tan- ncr, legte der jetzige BundeSprästdent einen Kranz in den sächsischen Farben mit einer Widmung der Dankbarkeit am Grabe des Unvergessenen ans dem Ncnstädtcr Friedhöfe in Dresden nieder. —* Naturschutz und Bergbahnen. Ueber dieses Thema spricht der bekannte Naturwissenschaftler Universitätsprofessor Dr. Kvnrab Gucnther, Freiburg t. Br. am Freitag aus Einladung des LandesvcrcinS Sächsischer Heimatschub, der in der Bergwacht Sachsen zusammengcschlvssenen Vereine und des Vereins zum Schutze der Sächsischen Schweiz. Der Vor. trag findet 8 Uhr im Gcwerbehaus, Ostra-Allee, mit Licht- btldervorführungen statt. Alle Wanderer, Naturfreunde der sächsische» Heimat und tnöbesondcre der Sächsischen Schweiz sind zu diesem Vorträge eingcladcn. Ein Eintrittsgeld wird nicht erhoben. —* Sommertagc am Ostsccftranbe betitelte sich ein pracht voller Lichlbilbcrvvrtrag, den Stndtenrat Dr. Wagner am Dienstag den zahlreich versammelten Mitgliedern des All gemeine» Handwerkervereinö im Saal« des Kcglerhauscs bot. Es war eine köstliche Reise nach dem sonnigen Rügen, die der Vortragende einst unternommen hat. Ueber Berlin ging ö durch die Mark und das schöne Mecklen burg nach der Heimat Fritz Reuters, Neubraudcnburg, dessen alte Mauern und heimelige Türmchen es wohl begreiflich er scheinen lasse», baß hier der Dichter nach Herzenslust sinnen und schwärmen konnte. Stralsund, mit seine» ehrwürdigen Kirchen und seiner sturmumtvbtcn Vergangenheit, dann Zingst, das Bad mit den prächtigen, windgerlsseltcn Sanbdlinen — sie hielten den Wanderer lange im Banne besinnlichen Nach denkens. Rüge» selbst, die größte und schönste Insel Deutsch lands, wurde zunächst seiner geologischen Struktur nach er klärt. Der wunderbare Kontrast von Kreide und Grün, die zcrklUfstctcn Küsten und die tellurisch hochinteressanten Ent- stehungöeigcntümlichkeilen der Insel, ihr einztgschüncr Strand, ihre Lcuchttürme und Blinkfeuer — alles wurde durch Licht und Farbe der gewählten Bilder erstaunlich vssenbar gemacht. Putbus mit seinem weißen Schloß, daS Jagdgut Granitz, die reizvolle Halbinsel Möuchsgut. Seklin und Binz weckten liebe alte Erinnerungen. Sine großartige Elchherde in stiller Ein» samkeit und dann wieder das bunte Badeleben in Saßnitz und anderswo brachte erwünschte Abwechselung. Die den Fremden immer besonders fesselnden Traiektdampser, die den ganzen Eilzng ansnehmen und nach Schweden htnUberbefördern. ferner Stubbenkammer und der lauschige Hertasee vervoll ständigten das Gesamtbild der Reise und machten cs dem Zu schauer zum Erlebnis. Ueber Stettin, am Strande von Use dom und an HeringSdorf vorbei, ging's nach Swinemünde, mit seinem 09 Meter hohen Leuchtturm, von da nach Stettin und heimwärts. —* Submissionsblüten. Die Aktiengesellschaft für die Koberbachtalsperre im Erzgebirge vergibt weitere Erb- und Maucrarbeiten. Vierzig Firmen aus den verschiedensten Ge- bietSteileu, darunter Dresden, Chemnitz, Leipzig, bewarben sich darum. Sehr auffällig ist die Differenz der Preisangebote, die zwischen 843 000 Mark und 1283 000 Mark schwankt. —* Tödlicher BerkchrSuufall. In der vergangenen Nacht bat sich in Vorstadt Stetzsch ein schwerer Berkehrsunfall mit tödlichem Ausgana ereignet. Der- Führer eines im rasenden Tempo die Flensburger Straße stadtwäriS fahrenden Motor rades mit Vciivagen hatte die Gewalt über sein Fahrzeug verloren und fuhr so heftig gegen mehrere Straßenbäum«, baß diese beschädigt ober nmgcrtsien wurden. Durch einen erneuten hcsttge» Anprall an einen Lichtmast wurden er und der Intasie de» Beiwagens von ihren Sitzen aus den Fußweg geschleudert- Mährend der Führer mit leichten Verletzungen davvnkam und seine Wohnung selbst anssnchen konnte, war der Insasse, ein 40 Jahre alter Fleischer Meißback aus der Warti-aer Straße, sofort tot. —* Waldbranb in der Heide. Gestern nachmittag entstand In der Dresdner Heide uiiwett der Hetdemühle ein Wald- brand, der rasch um sich griff. Eine Kolonne Waldarbeiter hatte Reisig verbrannt, wovon Funken die umliegenden Be stände tn Brand setzten. Zur Bekämpfung des Feuers mußte die Dresdner Feuerwehr herbeigerusen werden. —* wraSbrand durch Fnnken>lnn. Gestern 1,55 Uhr nachmittag» brannte am Bahndamm in der Tanneiistrahe durch Funkenslug einer Lokomotive eine etwa Mio Quadratmeter große Graslläche. Der Brand wurde von Lcr hcrbcigerusenen Jenerivehr mit einer Schlauchleitung gelöscht. 1SÜ. Sächsische Landeslotlerie. 8. Klasse. 18. Tag. Ziehung vom 28. März. iOhnc Gewähr.! »«»NW Mark: 10855 1NWN Mark: 50508 k>»W Mark: l«<«i 71800 1.81081 WW Mark: 0710 l07!»> 121185 LWV Mark: 5I:> 11180 IE 52!>>I 61,>15, 1NW Mark: 8215 105,78 13660 11568 »M01 67060 18821« 5>W Mark: 224» 18»!! 22012 20570 80570 8V071 50187 78710 80107 81017 1015,5,1 120082 128070 I»»5,88 188878 SI mMcki er Winlerworl-Metter-ienU der Sächsischen LandeSwettcrwart« Dresden in Gemeinschaft «lt dem Sächsischen Bcr»ehrSverba»d und dem Skiverband Sachse« vom 28. Mä»z, vormittags 1^8 Uhr. In, Erzgebirge überall Taumetier. Wellernachrichlen aus Deulschland oom 83. März 1927 Stalion I bis 8 von 7 Ubr morgens, übrige Siaiionen von 8 Uhr morgens Station Ten 7 bzw. 8 Ulir morg. aperaiu lwcksie d. acilr. Tages ren lielste d. verg. Nackt Mi, Ricktung au» rd Stärke ll->2> Welle, 7 bzw, 8 Ulir morg. L8 SL. tv 2 Dresden -i- 8 -^20 -i- 8 80 2 4 Riesa -Oll ckI9 -l-IO 88VV 3 3 — Ziiiau-Kirschs. -i- ü -i-18 -0 2 still — 3 — Chemnüz -I- 8 -l-19 1- 7 88VV 2 4 — — Annaderg -i- 7 -i-17 -j- 4 8VV 3 3 — — Fichittbcrg i 4 II 1- 2 W8xv 1 3 — so Brocken -i- 4 -i-IO -j- 3 VV8LV <i 8 I ? Boltzum -l- 8 ? 8 4 4 2 Hamburg -s- IV -i-18 1 9 88VV 4 4 I — Nachen ^ ll -i 10 4 11 8 5 2 1 Swinemünde — — — — — — — Danzig -1 9 1-17 1- 9 vv 3 4 — Lettin -1 II 22 -i-N 2 4 01 Breslau -I- 8 -o 19 -i- 5 still — 3 — — Frankfurt 4- 9 -l-IV ck 9 8 2 S I — Mist chen 1- 3 -i 18 — 2 8 I I - — Erläuterung betr. Wetter: 0 wolkenlos, 1 heiter, 2 balbbcdeckt, S wolkig, 1 bedeckt. 5 Regen. k> Schnee. 7 Graupel oder.Hagel. S Dunst oder Siebe! ISichtweile weniger als 2 .Moiiielerl. S Gewitter. Tcmveralureii: o Wärme grade, — Kältegrade. ' 2» den Ickten 2t Stunden Liter aus da» Quadratmeter. Lnstdrnckvertcilnng. Dieser Druck westliches Curopa: .Zentrum unter 71« Millimeter westlich non Irland, unter 785 Millimeter südlich von Island: Dell störung 755 Millimeter südliche Ostsee: hoher Drnck über 705 Milli meter Mittelmccrgebiet,- hoher Druck Uber 785 Millimeter nördliche» Lstseeacbiet. Wetterlage. Der westliche tiefe Druck hat durch kräftige Warmluftzufuhr an Energie bedeutend gewonnen und sich über dem Gotte von BtSkaya zu einer Stiirmdcprcssion entwickelt. Die Warmluft stöbt »ach Osten vor »nd erzeugt beim Aufgleltcn über die ruhenden Lultmasicn lm grbsitcn Delle Deutschlands starke Bewölkung und teilweise auch Niederschlag. Eine StörungSsront zieht sich heute morgen vom west lichen KanalauSgang über das nördliche Frankreich zum Rhein und zur Weser-Mündung »nd nach Jütland. Ter tiefe Druck wird voraus sichtlich mit einem Ausläufer vom westlichen KanalauSgang ln süd östlicher Richtung mit einem andere» Ausläufer über dle Nordsee nach Osten wandern. WittcrungsauSstchte«. Auffrischende Winde, anfangs «och aus südlichen Rlchtnuge«; vorwiegend stark bewölkt mit Niedcrschlagsfchauer»; i« spätere» Verlaufe etwas Deuiperatnrrückgaug. Anmerkung: Die Wettervoraussage gilt ständig vom Spät nachmittag des Ausgabetage» bis zum Abend des folgenden DageS. Nachdruck »nd anderweitige Verbreitung dieser Wcttcrnachrichten nur mit Genchmigilng der Sächsischen Landcswettcrwarte statthast. Ka nt aik Mo- dran Nim- burg Laun Brand ei» Mel» nik Leit- mcrik Aussig Dreiden 22. Mär» 2.1. März :i2 -» 37 -l « o -lirn -l62 1- Kl -1 5« * «6 4 8» -» 64 KO * 7« 1- kk - no -1,01 — 40 — 48 Chören von Kolchos und Platzbcckcr ,„Der sakrische Baß" und „Liebe macht Dieb»"!, in den jeweils wirksam gesteigerten Werken bzw, Bearbeitungen von Wickcnhauser, Stcinhaucr und Othegraven, endlich in den alö Abschluß vorgesehenen originale,, und bearbeiteten Sachen ron Schtcbold. Nagler und Pcmbaur, nötigte tedenfallS auch diesmal wieder Hoch achtung ab und läßt dem nächsten Konzert schon fetzt mit Interesse entgcgcnsehen. k. v. I-. f* Die Goethe-Gesellschaft (Ortsgruppe Dresden) beschloß am Dienstag ihre Winterveranstaltungen mit einem Vortragsabend im Planetarium. Nack begrüßende» und einleitenden Worten des Vorsitzenden, Pros. Janetzky, sprach einer der Hervorragendsten unter de» Dresdner Gocthe- Acuner», Dramatur Dr. K a r l W o l l f, über das Thema: .Ausblick auf Goethe". Wortkunst und Geistesschärfe diiickten den Ausführungen deS ausgezeichneten Redners auch diesmal den Stempel einer außergewöhnliche» rhetorischen Lüftung auf. Nur einige Hauptgedanken seien ans der Fülle der zeitgemäßen, zum Nachdenken anregenden Darlegungen herauSgegriffcn. Goethe bedeutet eine biü auf den heutigen Tag lebendig svrtwtrkende Macht, die einem fcdcn unter uns als Prüfstein, alö mahnendes Gewissen und als Wegweiser bei Iinscrm Tn» und Treibe» dienen sollte. Aber unsere Gegen wart hat sich recht wett vom Lebenöidcal und der Schaffcns- arl eines Goethe entfernt. Sie betet die Masse an und läßt sich von großen Zahlen blende». Der einzelne steht unter dem Druck der Menge und wagt sich mit der eigenen schöpfe rischen Kraft nicht hervor. Er unterliegt völlig dem Einfluß der Umwelt deS MasienwlllcnS. der das eigentlich Treibende, bis zu einem gewissen Grade wohl auch das Schöpferische in unserer Zeit darstellt. In der Literatur ist diese geringe Ein schätzung der Individualität besonders deutlich durch den AaluraliSmnS zum Ausdruck gekommen, der die Allgewalt der Umwelt, des Milieus, des GesamtwilieiiS der Masse gegen über der Ohnmacht der Elnzrlpcrsöiiltchkeit dartun wollte. Die im Expressionismus sich kundgebcnde Gegenströmung scheiterte an dem gegenteiligen Fehler, da er einseitig das subjektive Emvimden »nd Schassen aus de» Thron erhob, ohne Rücksicht zu nehme» aus Welt und Wirklichkeit. Eine Verbindung beider Elemente, der schöpferische» Persönlichkeit und der Gegeben- steile» der stoffliche» Umwelt, erstrebt heute die mit dem Lchlagworte der „neuen Sachlichkeit" bezcichnete Geistes- richlung. Diese „neue Sachlichkeit" ist aber eigentlich eine schon recht alle Sachlichkeit: den» kein Geringerer als Goethe ist ihr «linder gewesen: durch Wort »nd Beispiel predigte er Ihr Wesen und ihre Notwendigkeit. In Goethe war eben jene glückliche Harmonie stärkste» JndlvidnalwillcnS »nd persön lichster Schöpferkraft auf der einen Seite, und eine« all» umspannendcn, wlrkllchkeltvbewubten, weltkundlgen Geistes von universellster Bildung auf der anderen Seite vorhanden, eine Harmonie, die den Menschen von heute fast ausnahmslos fehlt. Wir sind nicht tnncrlich geschlossene, universelle, ganze Menschen, sondern sozusagen nur Teilmenschen, denen der Blick fürs Ganze fehlt, und die sich daher auch an Teileindrllcken und Teilbeschäftigungen genügen lassen (etwa, wenn wir im Rundfunk oder im Kino eine Kunstlcistnng nicht in ihrer Ge samtheit auf uns wirken lassen, sondern sie entweder nur hören oder nur sehen). Vor allem müßten wir auch im Goetheschcn Sinne wieder arbeiten lernen, d. h. nicht in pausenloser Hast, nicht mit dem Ziele, nur recht viel und recht vielen zu Gefallen zu schaffen, sondern mit jener ruhigen Be sonnenheit, die jedes Werk erst innerlich wachsen und auS- reifen läßt und eS nicht eher zutage fördert, als bis ein innerer Drang uns dazu nötigt. Zum Schluß gab der Vor tragende noch einige beherzigenswerte Winke, welche Bildnngs- wege wir unserer Jugenb erschließen müßten, um sie zu harmonischen Menschen im Sinne Goethes heranzubildcn,- um ihre Seelen zu erfüllen mit der Sehnsucht nach einem geistig befriedigenden Lebensinhalte und mit der Ehrfurcht vor dem Erhabenen. Großen. Tiefen, Schönen, aber auch mit der Achtung vor den Grenzen menschlichen Wissens und Ver stehens, also vor dem Unersorschlichen, Geheimnisvollen. Gött lichen. — Langanhaltender, warmer Beifall brückte dem Red ner den Dank und die Bewunderung der außerordentlich zahl reiche» Hörerschaft aus. —ckt. s* Die Verleihung deS Staatliche« Beethoven, PretteS. Der Präsident der Preußischen Akademie der Künste, Max Liebermann, teilt mit: „Wie bereit» bekanntgegeben, hat die Preußische Staatsregterung anläßlich des lOO. Todestages Ludwig van Beethoven» einen Äeethoven-PreiS geschaffen, der von der Preußischen Akademie der Künste jährlich an her vorragend begabte, strebsame jüngere oder anerkannte ältere Tonsetzer, die die deutsche NclchSangehörigkett haben, verliehen wirb. Auf Vorschlag des Kuratorium» des Bcethoven-PreiscS ist der Preis von der Akademie der Künste bei der erft-maligen Verleihung zu gleichen Teile» mit ie 6000 NM. den Kom» vonisten Dr. Gerhard v. Ke übler tn Hamburg und Kurt Thomas in Leipzig zugesprochen worden. Die Verleihung wurde bei der Beethoven-Feier der Akademie der Künste durch den Präsidenten Max Licbermann verkündet." kKcußler steht im 68. LcbrnSfahr und Ist ein tiefernster, eigen- artig versonnener Vertreter rückschauenden musikalischen Idealismus. Kurt Thomas ist 8S Jahre alt, wirkt al» Lehrer am Leipziger Konservatorium und hat 1926 auf dem Musikfest des Allgemeinen Deutschen MusikvercinS mit einer großen Mcsscnkompvsttlon Aufsehen erregt. Red.) P* Max Reinhardt leugnet alles! Nachdem der Plan einer Zentralisierung des deutschen Bühncnlcbens durch Ein richtung eines Silsteins von Gastspiel-Tourneen tn der Oeffentlichkcit auf das entschiedenste abgclehnt worden ist, rückt Max Reinhardt tn einer Erklärung ostentativ davon ab. Er erklärt, eö habe sich bei der ganzen Angelegenheit um das persünlichc Vorgehen des Redakteurs eines vom Deutsche« Theater geplanten Almanachs gehandelt, von dem die Direk tion keine Kenntnis gehabt habe! Was aber soll man sagen, wenn bei den Reinhardtbühncn tatsächlich derartig schwer wiegende Dinge ohne Wissen der Direktion geschehen!? Numismatischer Verein zu Dresden. In der Hauptversammlung am 10. März sprach der Vor sitzende Gehcimrat Täubert über „Die Rechenpfen nige » nd ihre Verwcnbun g". Im Mittelalter und in den nächsten Jahrhunderten wurde statt deS schriftlichen Rechnens („Rechnen mit der Feder") vielfach das aus dem griechisch-römischen Altertum übernommene „Rechnen auf der Linie" geübt, wobei man auf den Linien eines Rechenbrettes sobacu») oder -tuchs, die die Stellenwerte des Dezimalsystems lEiner, Zehner »sw.) bczcichneten, Stcinchcn fcsicuii) oder Rechenpfennige lictons) auflcgtc und wegnahm l„ausheben") und so ans „operative" Art addierte, subtrahierte, multt- plizlertc, dividierte, sogar Quadrat- und Kubikwurzeln zog. Geprägte kupferne oder messingene Rechenpfennige, „^nächst für Behörden, später auch für Privatleute, gab es zuerst in Frankreich seit Ludwig dem Heilige» lP 1270), dann, durch die burgundischeii Hcrzögc, seit dem 14. Jahrhundert auch in den Niederlanden, später in Böhmen, t» Deutschland und seit Maximilian >. in Oesterreich i„Rattpfe»nige"). Sic wurden frühzeitig mit Wappen und Inschrift versehen, »um Teil medaillcnähnlich, n»d dienten auch, tn Gold, und Silber- excmplarcn, als Geschcnkstücke, icton, ck'ätrcmoos, später, alS nicht mehr ans der Linie gerechnet wurde, als Spielmarken. In Nürnberg wurden sie seit dem 10. Jahrhundert in großen Mengen gewerbsmäßig, auch für den Export, zum Teil nach Frankreich, hergestellt. Bild lWappc», Bildnisse, allegorische und symbolische Darstellungen) und Schrift shäustg Sprüche) sind äußerst »ignnigfaltig und für die politische und sonstige Äulturgeschichie wertvoll. Der Verein Gegenwärtig 69 Mitglieder) hält jeden ersten »nd dritten Mittwoch abends 8 Uhr bei Kncist, Große Brüder« gasie, Zusammenkünfte, znm Teil mit Vorträgen, sonst Be sprechungen von mitgebrachlen Stücken iMünzen, Med rille» ». a.) und »euer numismatischer Literatur. Anfragen zu richten an den Vorsitzenden oder an die Mttnzhandlung S. G. Thicme oder das Staatliche Münzkabinett.
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