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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 24.09.1913
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1913-09-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19130924013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1913092401
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1913092401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1913
-
Monat
1913-09
- Tag 1913-09-24
-
Monat
1913-09
-
Jahr
1913
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 24.09.1913
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M»« ^Dresdner NaisirichtenE vr. «o» Mittwoch. 24. September 1V1» or und Dtakowa waren die Angriffe besonder» heftig. Di« Grenzkvmmandos verlangten dringend Verstärkungen, die auch bereits abgegangen sind. Bulgariens Grenzfragen. Sofia. iPriv.-Tel.) Die serbisch-bulgarische Grenzlinie ist endgültig festgelegt. Die Unter zeichnung deS Protokolls hierüber erfolgt demnächst. Da gegen kann die griechisch-bulgarische Grenze vor läufig nicht topographisch sestgelegt werden, solange in Westthrazien Unruhe herrscht. Die Stellung der Türkei zu den Mächten. Soustautinopel. Eine vsfiziöse Mitteilung be sagt: Infolge eines Interviews Dschavid Bros, worin Frankreich als einziger Hort der Türkei t» finan zieller und politischer Hinsicht hingestellt werde, habe sich in gewissen ausländischen »kreisen «ine Verstimmung bemerk bar gemacht. Es habe aber niemals in der Absicht Dschavid Bens gele,ren, ein Glaubensbekenntnis exklusiver Art in politischer oder finanzieller Hinsicht abzulegen. Ablehnung eine» Denkmals durch den Kaiser. Trier. (Priv.-Tel.) Die Stadtverordneten hatten be schlossen. zur Erinnerung an das Negier,ingSjubilaum deS Kaisers ans der im Ban befindlichen Mvselbrücke ein Reiterstandbild des Kaisers zu errichten. Das Denkmal ist nach den Entwürfen von Professor Hiller «Münchens biS aus den Guß fertiggesrellt. Jetzt ist, nach der „Rheinisch-Westfälischen Zeitung", die Meldung ein- gcgangen. das; der Kaiser das Denkmal ablehn l, weil er zu seinen Lebzeiten nicht in einem Denkmal dargestelU zu sein wünscht. Znn» Tode der Prinzessin Sophie von Sachsen-Weimar. Berlin. (Priv.-Tel.) Wie der „Nat.-Ztg." aus Heidel berg berichtet wird, zeigte die Prinzessin Sophie von Sachsen-Weimar bereits seit einigen Wochen ein schwermütiges Wesen. Es sei dies darauf zurückzustthren gewesen, das, dem bekannten Heiratsprojekt nicht nur etnm Widerstände in der prinzlicken Familie, sondern von allem Anfang an auch in der Familie Bleichrödcr begegneten. Wie dem Blatte ferner mitgeteilt wird, ist die Version, die die Persönlichkeit eines Heidelberger Offiziers in die Tragödie der Prinzessin Sophie einbezieht. vollständig aus der Luft gegriffen. Endlich bestreitet das Blatt, daß Bleichröder ausdrücklich verböte« worden sei. von der Leich« Abschied zu nehmen. Herr v. Bleichröder sei am Bahnhöfe von einem Bruder der Prinzessin empfangen und ab- goholt worden. Beide Herren hätten sich vom Hotel aus direkt nach dem Palais begeben, wo v. Bleichröder längere Zeit an dem Sterbelager der Prinzessin mit ihrer Mutter geweilt habe. Vorher habe der Bruder der Prinzessin im Aufträge des Vaters Herrn v Bleichröder nahegelegt, an der Leichenfeier selbst nicht teilzunehmen, da eine Ver lobung vor der Welt offiziell nicht stattgefunden habe. Die Denkschrift über den Bauschwindel. Berlin. (Priv.-Tel.) Die Denkschrift über den Bau sch w i n d e l, die zwecks Entscheidung der Frage, ob der 'weite Teil deS Gesetzes über die Sicherung der Bausorde- rungen eingefügt werden soll, im Statistischen Amt ans- gearbcitet wird, soll noch bis Ende dieses Jahres fertig- gestellt werden, um dann dem Parlament unterbreitet zu werden. Die französischen Zollschikanen gegen deutsche Waren. Berlin. (Priv.-Tel.) A'ach einer der deutschen Botschaft in Paris Angegangene» Mitteilung der französi schen Regierung hat der französische Finanzminister auf die vorgetragenen Beschwerden über die Handhabung der Zollgesetze in Frankreich folgenden Bescheid gegeben: „Die mit der Inschrift, Raine und Sitz der deutschen Fa briken versehenen Fabrikate sind, wen» die einführende Firma einen Vertreter und eine Niederlage in Frankreich besitzt, aus Grund der Rechtsprechung und der geltenden Bestimmungen grundsätzlich dem Einfuhrverbot unter worfen. Trotzdem hat das Handelsministcriiim, um das Gesetz so entgegenkommend wie möglich anszulegen. nach erneuter Prüfung der Frage entschieden, das, bei denjenigen ausländischen Firmen, die in Frankreich nur eine Verkanfs- filiale oder eine Niederlage besitzen, wenn sie in ihren An kündigungen, Briefköpfen, Katalogen usm. dem Publikum ihre Eigenschaft als nichtfranzösische Unternehmen klar zu erkennen geben, die Angabe des Herkunftslandes auf den Waren neben ihrem Namen oder ihrer Marke genügen solle unter der Voraussetzung, das, die Wirkung dieser Herkunfts- bezeichnung nicht ihrerseits durch eine andere Inschrift aus gehoben wird, die geeignet ist, zu Verwechslungen Anliis, zu geben. Diese Entscheidung, die eine bemerkenswerte Durchbrechung der allgemeinen Regel bedeute, sei geeignet, einer ganzen Reihe von Zollbcschwerdcn den Boden zu ent ziehen. Die Zollverwaltung habe dementsprechend die Frei gabe der beschlagnahmten Daren in den in Betracht kommenden Fällen verfügt, und ebenso werde in ähnlichen Fällen verfahren werden." — Der Verband S ü d w e st - deutscher Industrieller empfiehlt, das, nach dem Muster der deutsch-italienischen Zollkonfcrenz von «912 auch eine deutsch-französische Zollkonferenz zum Zwecke der Bei legung aller derartigen Angelegenheiten einbcrufcn werde. Das Urteil im Ritter-Prozeß. Berlin. Das Schwurgericht des Berliner Land gerichts I verurteilte heute den aus Oesterreich stammenden Diener Joseph Ritter, der am 10. Mai in der Hohen- zoüernstraße den 13jährigen Schulknaben Otto Kl äh» nach Verübung eines Sittlichkeitsvcrbrechens getötet und bann in furchtbarer Weise zerstückelt hatte, wegen Tot schlags zu der Höchststrafe von 6 Jahren Gefäng nis und 10 Jahren Ehrenrechtsverlust. Die Geschworenen lxitten dem Angeklagten mildernde Umstände zugebilligt, da er nach dem Gutachten des Geh. Medizinalrats Lepp- mann ein hochgradig geistig minderwertiger Mensch ist. DaS Urteil ist rechtskräftig geworden, dg sowohl der Staats anwalt wie die Verteidigung aus die Rechtsmittel verzichtet haben. Die österreichische HeercSverstärknng. Berlin. lPriv-Tel.) Der „Deutschen Tagcöztg." wird aus Wien geschrieben: „Daß man in Oesterreich eine neuerliche Heeresvcrmchrung vornehmen würde, stand fchon im vergangenen Winter, insbesondere nach Ein bringung der groben deutschen Wehrvorlage, auber Zweifel. Uebcr den Umfang der geplanten Verstärkung besteht aber auch heute noch keine Gewitzheit. Von mili tärischer Seite wird natürlich auf die schlechten Kompagnie- ibestänbe verwiesen, die auch die kostspieligen Maßnahmen während der Annexionskrije und im vergangenen Winter zur Folge batten. Wollte man diesen Uebclständen wirk lich so abhclfcn. das? die Fricdcnskvmpagnicstärkc in Oester reich die in Deutschland erreichte, so müsste man bis zu der Grenze gehen, die die Zahl der Tauglichen überhaupt zulätzt. Erfahrungsgemäß ist der Widerstand gegen die Hccresverstürkungen immer von Ungarn ausgegangen. Nun glaubt man aber, in Graf Tisza den Mann gefunden zu haben, der jede militärische Forderung durchzusetzen in der Lage sei. Man meint sogar, er werde dies tun, ohne Blegensordernngen im Sinne der madjarischen Wünsche zu stellen.... Die Erledigung der Wchrvorlagcn in Oesterreich stellt inan sich in de» leitenden Kreisen ziemlich einfach vor, da es hier schließlich doch immer gegangen sei. Es ist in dessen nicht ausgeschlossen, das, man da einige Enttäuschun gen erlebt: denn der österreichische parlamentarische Apparat ist heute so aus allen Fugen, das? cs kaum noch recht glaublich erscheint, dab er bis zum Frühjahr des nächsten Jahres, wo die Wchrvorlagcn fällig werde», wieder in Ordnung gebracht sein könnte, selbst wenn Graf Stürgkh dabet geopscrt würde." s>« ««»er «erk Karl ««»»Herr». verlt«. iPrtv..Tel.) Karl Dchönherr, der Ber- kaffer von „Glaube und Heimat", bat eine Komödie in drei Akten unter dem Titel »Die Trenkwalder" verfatzt. die ihre erstmalige Aufführung am Wiener Deutschen BolkStheater erleben soll. Sin M»se»««»e«ba» für ««»che». München. iPrtv.-Tel.) Dem bayrischen Landtage wird ein Antrag -»gehen, der einen groben Neubau sür Ge mälde. graphische Sammlungen und da» Münzkabinett ver langt. Das Goethe-Denkmal f»r Shikago. München. (Priv.-Tel.) Am Sonnabend findet im Gtcß- hausc der König!. Erzgteßeret die feierliche Schallstellung des für Ehtkagv bestimmten Goethe-Denkmals statt. Das Denkmal ist aus einem beschränkten Wettbewerbe her vorgegangen. an dem sich auf Einladung des Goethe-Ver eins in Ehikngv folgende Künstler beteiligt hatten: Georg Wrba (Dresden), Hugo Lederer (Berlin), die Professoren Bermann, Hahn und Netzer (München), die Bildhauer Ha nak und Schimkowitsch (Wien), Iacgers-Guffern (Newyork) und HanS Schüler (Baltimore). Die Jury hatte sich einsttm mig für den Entwurf deS Professors Hahn (München) ent schieden, dem denn auch vom DcnkmalSanSschub die Aus führung übertragen wurde. König Konstantin in Paris. Paris. König Konstantin besuchte heute nachmittag den Minister des Aeuberen Pichon und hatte eine längere Unterredung mit ihm. Der Haushaltplan der Stadt Paris für 1914 Paris. (Priv.-Tcl.) Der Seinepräsekt hat der Pariser Stadtverordnetenversammlung den Haushaltplan für 19l-l vorgclegt. Der städtische Haushalt erfordert danach bei einer Einwohnerzahl von 3 833«X10 Personen an ordentlichen und aubcrvrdentlichcn Ausgaben 480193 000 Francs. Ein Fehlbetrag von 8 Millionen, der sich wahrscheinlich durch NachtragSsorderungen auf 10 Millionen erhöhen wird, macht die Einführung neuer Steuern notwendig, voraussichtlich auf Kraftwagen und Maueranschläge. Anwachsen des Streiks in Dublin. London. (Priv.-Tel.) Zu den 24 «100 in D n b l i n strei kenden und ansgesperrten Arbeitern kamen gestern noch die Arbeiter der groben Holzplühe hinzu, die sich weigerten, aus dem irischen Transportarbeiterverband auszutreten. Auch die Zahl der streikenden Landarbeiter ist gewachsen. Der Streik der Schüler der Nativnalschule dauert fort. Die Nvt unter den Arbeitslosen steigt täglich. Die Pfandleihen wollen nichts mehr beleihen. Berlin. (Priv.-Tel.) Dem Major v. Schwartz- k o p p e n im Generalslabe des Gouvernements von Berlin ist das Ritterkreuz 1. Klasse des sächsischen Albrechtsordens verliehen worden. Frankfurt a. M. «Priv.-Tel.) In den mabüebcnden Kreisen besteht die Absicht, den I n t e n d a n t e n p o st e n dem bisher in Hamburg tätig gewesenen Dr. Karl Hage ln a ii n anzubieien. Dr. Hagemann, der Mitte vorigen Monats eine Reise um die Welt angetreten hat, weilt zur zeit vermutlich in Kapstadt in Südafrika. — Geheimer Intendanzrat Siegmund Lantenburg in Berti,, teilt mit, das, er sich um die Stellung eines Intendanten in Frankfurt a. M. beworben habe. Frankfurt a. M. «Schluß abends.«' Credit 19»'/,. StaatSbab» 15214- 2ombarde,i 27'/,. Ruhig. Paris. <3 Uhr nachm.« 3 76 Rente 89,0214- Italiener 97,7U. Spanier 92F5. 4 76 Türken unifiz. 87,90. Türkcnlose 201,50. Ottomanbaiik 044. Träge. Hamdnrger Warenbörse, 23. September. «Mitgcteilt von Ciche»- bcrg L Co., Hamburg.« Kaffee. Schluß 0 Uhr abends: September 19'-, Dezember 50'4, Mai 51 >H, Juli 511a-, behauptet. Jucker. Schluß 5F0 Uhr abends: September 9,75, Oktober 9,40, Oktober ezcmber 0,40, Mai 9,77'-.-, ruhig. Kupfer. 2Z5 Uhr: Dezember 149, Mai 14514, Juli 14414, stetig. Paris. «Produktenmarkt.« Weizen per September 28,05, per ^anuar-April 27,05, matt. — St ü b ö l per September 75,75, per Januar-April 73,50, ruhig. — Spiritus per September 42,25, per Mai-August 45, stetig. Seitliches und Sächsisches. — Tr. mcd. Gustav Moline ns, der von 1906 bis i9tl8 als Assistent im pathologischen Institut des Kranken hauses Drcsden-Friedrichstadl wirkte, ist zum auster- ordentlichen Mitglied und Dozenten für Chirurgie und chirurgische Orthopädie an der Akademie für praktische Medizin in Düsseldorf ernannt worden. — Todesfall. Am 22. d. M. ist hier nach längerer Krankheit Herr Dr. Rudolf Krügener sen. im 60. Le bensjahre gestorben. Ter Dahingeschiedcne war Gründer der einen Weltruf genichcnden Fabrik photographischer Apparate Tr. R. Krügener, Frankfurt a. M. und trat nach deren Ucbergang an die Jca, Akt.-Ges-, im Jahre 1909 in den Aussichtsrat der letzteren ein. — Wählcrvorsammlungen der rechtsstehenden Parteien. Herr Dr. Georg H artmann . Kandidat der rechtsstehenden Parteien im 4. Kreis, spricht heute, Mittwoch, den 24. Sep tember, abends 8 Uhr, im „Deutschen Haus", Grostcuhainer St raste (Straßenbahnlinie 6 und 12«. Der Schwerpunkt seiner Ausführungen wird in der Behandlung der auswärtigen und Kolonial- politik liegen. Alle königstreuen Wähler sind eiu- gcladcn. An den Bortrag schlicht sich eine freie Aussprache an. — Für morgen, Donnerstag, abends 8 Uhr, hat der Wahlausschust für Dr. Hartman» eine öffentliche Ver sammlung in der „Tonhalle", G l a c i s st r a st e, ein- berusen, in der Herr I. Henningse», Vorsitzender der Hamburg-Altonacr Gewcrbeschutz-Berbünde und -Kom missionen, über das Thema sprechen wird: „Warum kann der Mittelstand weder frLisinig noch sozialdemokratisch wählen?" Herr Henningsen ist durch seine jahrzehntelange Tätigkeit im Kampfe gegen alle Schädiger des selbständigen Mittelstandes wohl in ganz Deutschland rübmlichst be kannt. Seine Schriften zur Warenhaus- und Kvnsum- vcreinsfragc zählen zu den bedeutendsten Vcrvssentlichnn- gcn aus diesem wichtigen Gebiete. Darum seien die Dresdner Handwerker und Kailfleute besonders zu dieser Versammlung eingeladcn. — Am Donnerstag, den 26. September, abends 149 Uhr, spricht im Saale des Bahnhofshotels zu Klotzsche der Rcichstagsabgeordncte Dr. Wi einer sür die Kandidatur Klocppcl. — Zum Bau der städtischen Lnftschisshallc haben wir dem Rat in unserem gestrigen Morgcnblatt das Wort ge geben. Seine Ausführungen können aber nicht unwider sprochen bleiben. Die Notiz in unserem SonntagSblatt, die der Dezernent des Grundstücksamtes angreist, war zum großen Teil auf den offiziellen Auskünften einer anderen städtischen Bcamtcnstclle anfgcbant, so u. a., daß der Rat auf die von der anssührendcn Firma verwirkte Konven- tivnalstrasc verzichten werde »nd daß der Einsturz des Binderbogenü eine Verzögerung um mehrere Wochen herbeigestihrt habe. Wenn unter den betreffenden Beauf tragten des Rates Uneinigkeit über die Sachlage herrscht, so ist das kein Grund, der Presse, die sich auf die Aussagen der mit der Instruktion betrauten Persönlichkeit verliest, einen Vorwurf zu machen. Auch wenn sich nunmehr her- ausstcllt, daß jene Erläuterungen ohne Wissen des Grund stücksamtsdezernenten erfolgt sind, so ändert das an der Sache nichts. Auf Erkundigungen beim Rate sind wir nunmehr in der Lage, fesi-uftellen, dab der vtnderunfall tatsächlich 14 Tage Verzögerung im Gefolge gehabt hat — im NatSschreiben heißt eS „reichlich eine Woche" —. daß ferner der Rat auf den Teil der Konventionalstrafe zu verzichten beabsichtigt, der durch die Bitte de« prenbischen Krtegsmintsteriums, die Firma möchte erst die Hallen in Pose» und Liegnttz vollenden, entstanden ist. ES wäre Sache des Rates gewesen, schon damal» die Oefsentltchkeit Uber den Grund in ber Verzögerung des Hallrnbaues zu unterrichten. Aber auch sonst finden sich in dem abgedruck- ten Ratsschreiben Unstimmigkeiten,' der GrundstückSamts- dezernent exemplisiziert u. a. auf die Halle in Leipzig, deren Bau 9 Monate in Anspruch genommen habe. Er vergißt dabei aber, daß einmal in diese Bauzeit der Winter siel, daß zweitens die Halle mit hohen gemanerten Eck- türmen errichtet wurde, daß die Halle drittens mit Beton» boden belegt ist und bas? sie viertens alle nötigen Neben- räume besitzt (Bureaus, ttlnkletderäume. Waschkabinen usw ). Davvn hat die Kadttzcr Halle nichts, die zurzeit lediglich die Gestalt eines riesigen Schuppens zeigt. Die Verzögerung in der Fertigstellung um mindestens zwei Monate wird jetzt auch vom Rate nicht bestritten,' da aber die Schwierigkeiten mit der Banftrma auch heute noch nach authentischer Auskunft groß sind, so ist bezüglich des EröfsnungSterminS im Oktober eine wettere lieber- rnschllng gar nicht ausgeschlossen. Was schließlich das System der HaUenkonstruktiv» angebt, das nach Ansicht des Rates die Verzögerung herbe «geführt hat, so muß man sagen, daß Dresden sicher gar nicht so erpicht darauf ge wesen ist, wiederum, wie scheu als erste Großstadt beim Telephvnumbau. als Versuchsstation zur Erprobung neuer Susteme erkoren zu werden. Die Feststellung des Rates, daß sich die Kaditzer Halle als „höchste Halle der Welt" prä sentiert. ist ganz belanglos: die Luftschiffe werden ja nicht über-, sondern ncbe n einander placiert. Die gegen unsere Notiz erhobenen Einwünde des Rates entbehren sonach der rechten Begründung. — Die amtliche Hauptkonserenz der Lehrerschaft de» SchnlanfsichtSbezirkcS Dresden II fand gestern vormittag 10 Uhr tm Konzerthause „Zoologischer Garten" statt. Als Ehrengäste wohnten der sehr zahlreich besuchten Versamm lung ». a. bet die Herren Geh. Schulrat Dr. Kühn und Oberschnlrat Sieber vom Kultusministerium, Aintshaupt- mann Dr. Streit, Oberschulrate Dr. Prietzel, Dr. Prell und Winkler, Stadtschulrat Professor Dr. Thümmler, Be- zirksschlilinspcktvren Knhn-Divpvldiöwalde, Dr. Richter» Zittau, Geh. Kvnsistvrialrat 1«. Benz, Hvfprcdiger Kon- sistvrialräte I>. Friedrich und Krctzschmar, Geh. Bergrat Georgi-Zauckervde, Hvfrat Küttner-Bnrgk, sowie eine gröbere Anzahl Geistliche, Schuldirektoren und Schulärzte des Bezirkes Dresden-Land. Stach dem gemeinsamen Ge sang des Elivrals „O Gott, du frommer Gott" sprach Herr Bczirksschnlinspektvr Schulrat Bang das Gebet. Ihm folgte unter Leitung des Kirchschullehrerö Herrn Lorenz» Deuben der Bortrag des „Dankgebctes" von Kremser. Schulrat Bang erinnerte in seiner Ansprache zunächst an die politischen Ereignisse des verflossenen Jahres. Die Zeichen der Zeit seien furchtbar ernst. Tie Frage: Wie er halten wir uns die innere Gesundheit und damit die Garantie sür die Kraft unseres Volkes, beantwortete Red ner dalitn: Bürgschaft und Bedingung hierfür sind gegeben in Autorität und Freiheit. Biele sahen in der Autorität nur duS Kennzeichen eines veralteten Stand punktes und ihre Pflege durch die Erziehung als ein Ver brechen am Genius der Menschheit. Die Autorität, die sich zunächst als Zwang darstelle, sei subjektiv begründet im Wesen des Menschen. Absolute Freiheit gebe cs für nie mand. Das Gelingen aller Erziehung sei mit der An erkennung dieser Grundsätze verknüpft. Recht interessant war es, wie Redner aus den Schritten der preußischen Ge- ncralstvchtcr Lilli Braun zeigte, wie der Sozialismus über Autorität und Freiheit denkt. Wenn cS in dieser Weise weiter gebe, dann werde cs schlimm, dann sei der Erzieher die überflüssigste Person. Der Bvlksschnllehrcr habe alle Ursache, solchen nnd ähnlichen Erscheinungen gegenüber Augen und Obren offen zu halten. Die Dresdner natio nale Tagespreise habe die Erzieher in ihrer sauren Arbeit tcts in bester Weise unterstützt. Tie Widersachcrschast gegen die Autorität habe ihren Grund in einer falschen Auffassung des Verhältnisses zwischen Autorität und Frei heit. Der Weg zur rechten Freiheit gehe über die Auto rität. Erzieher seien uns nötig, die selbst im festen Auto ritätsglauben stehen, damit das kommende Geschlecht durch Autorität zur Freiheit geführt werde. Das Bild Christi müsse die Zentrale in der Ktndesscele sein. Der sehr bel ästig aufgcnvmmcncn Ansprache folgte der Chorgesang „Der deutsche Rhen," von Schumann durch die Gcsangs- abtcilnng, der zu dem Vorträge des Herrn Schuldirektors M ö b i u s - Lockwitz: „Was hat daö Jahr 1813 uns Lehrern von 1913 zu sagen?" überleitete. Die Großtaten unserer Väter, so führte Redner u. a. aus, dürs ten nicht bloße geschichtliche Erinnerungen sein, sie sollen unser Volk aufrüttcln »nd ihm einen Ansporn geben, der Väter würdig zn werden. Im Geiste des Jahres 1813 müß ten die Erzieher das junge Deutschland mit aller Treue hinführcn zu festem christlichen Gottesglauben, zu un wandelbarer Köiiigstreue und zu opferwilliger Vater landsliebe. Wenn der Lehrer das Kind zur Vaterlands liebe erziehen wolle, müsse er Begeisterung für das Vater land erwecken mit Hilfe der verschiedenen Lehrfächer. Wo die Vaterlandsliebe in rechter Weise gepflegt werde, da pflanze man in die Kindcssecle auch die Treue zu König und Kaiser. Der Quell aber, ans dem Vaterlandsliebe und Königötreuc fliesten, sei die Gottesfurcht und der Glaube an Christus. Unsere Zeit stehe in laxer Auffassung der Sittlichkeit und in Gottcntfrcmdung der Zeit vor 1813 wenig nach. Der moderne Vvlkscrzieher müsse sich diesem Tiefstände unseres Volkes cntgegcnstellcn, er müsse vor allem die Ratgeber aus dem atheistischen und monistischen Lager zurnckweisen und kcst ans dem ewigen Grunde der heiligen Schrift stehen. Ein großer Teil der Lehrerschaft meine, die bisherige llnterrichtswcise und der Stoff seien Schuld an der Misere unserer Zeit. ES gebe aber ganz andere Ursachen für die Mißerfolge des Unterrichts. Red ner schloß seine beifällig aufgcnommcnen Worte mit der Aufforderung an die Lclirer: Unsere Arbeit in der Schule must dciranf abziclen, daß wir, wie die Volkserzieher von 1813, in unseren Kindern das Christentum wieder lebendig machen. Möge unser Wahlspruch immer sein: Mit Gott für König und Vaterland! Dem Vorträge folgte die Wahl deS Herrn Kantors H o l f e r t-Pesterwitz in das Kurato rium der D r. - H a h n - S t t f t u n g an Stelle des eine Wiederwahl ablehnenden Direktors Meinhold. Der Aus schuß für die Schulrat - F i n k - S t t f t u n g wurde einstim mig wiedergcwählt. Endlich folgten noch einige amtliche Mitteilungen durch Herrn Schulrat Bang über Auszeich nungen von Schulmännern, Schulbauten und Veränderun gen im Schuldienste. Nach dem gemeinsamen Gesang deS Choralvcrses „Gib deinen milden Segen" gingen die Ver sammlungsteilnehmer auseinander, um sich nach gemein samem Mittagsmahl am Nachmittag zu einer patriotischen Jahrhundertfeier wieder zusammenzuftnden. — Eröffnung der staatlichen Kraftwagen-Linie Rade» berg—Bischofswerda. Im Laufe dieser Woche soll die neue staatliche Kraftwagen-Linie Nadebcrg—Bischofswerda dem öffentlichen Verkehr übergeben werden. Die Linie ist 24 Kilometer lang: zunächst sollen täglich in jeder Richtung zwei Fahrten zwischen Nadebcrg und Bischofswerda und je eine weitere Fahrt zwischen Großröhrsdorf und Bischofs werda. sowie zwischen Bretnig nnd Bischofswerda statt- findcn. In Bretnig schließt sich an die staatliche Linie die private Kraftwagen-Verbindung nach PnlSnitz—Königs- brück an: unmittelbare Anschlüsse bestehen von Pulsnitz bet der Fahrt ab Bretnig (Klinke) 12 Uhr 81 Min. nach BstchofSwcrda (Bahnhof 1 Uhr 16 Min.) und nach PnlSnitz bet der Fahrt nach Bischofswerda lBahnhof) 6 Uhr 40 Mim
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