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Dllküsttll- ->DlüU «.Jahrgang. A-4«. Saanahen»» 1». Oktober l«1. Gegründet ISS« Lrabkonschrlst: Nechrlchle» Dreebe». gernsprecher« Sammelnummer 2S 241, Nur stir N-chlg-IprSche: 20011. >n Dresden und Vororten dei täglich zweimaliger Jutragung, durch die Post j>,j täglich zweimaligem Versand monatlich 7,7» Ml, vierleijährlich 2Z,25 M. Di« «inlpaltig« Z7 mm drei!» Zeile 2,50 M. Slul Fumilienanzeigen, Anzeige» unter ÄIizOItlökl-lpl'LllO. Elellen- u, Woknung-marlR Npaltige An- u. vcrkäuse 2» varzugLplähe laut 0 o D' I Taris. Auswärl. Austräge geg. Dorausbczahl. Einzelpreis d. Dorabcndvlaltes 20 PI. Schriftleilunq und Kauplgelchiistslielle: Marlenslrah« 3S/40. Druck u, Verlag von Llepsch L veichardl In Dresden. Postscheck».«»»»!» 10SS Dresde». 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Okt. »Petit Parisicn" meldet ans London, daß bei der gestrigen Bespreihniiq zwilchen Lord Enrzon und Lthamer der deutsche Botschafter ausaesülirt habe, das englische Kabinett könne »icht eine Entscheidung be stätigen, die nnzwesfelhaf, heftigen Unwillen in Deutschland erregen müßte und die Demission des Kgbinctts Wirft, nach sich ziehen würde. Lord Enrzon habe Dr. Llhamer erklärt, das, diese Vorstellungen nicht am Plaste wären. Die eng lische Regierung sei durch Verpflichtungen ge bunden. die sie unbedingt inuchalten müsse. Er hasse übrigen«, dost sich Deutschland im testen Augenblicke darüber Rechenschaft oblegen werde, das, es olles oerlierc,, würde, wenn cs sich nicht loyal dem Schiedsspruch des Völkerbundes füge. London, II. Ott Im Laufe des gestrigen Tages erschien der italienische Botschafter in London im Foreign Office, wo er eine lauge Besprechung mit Lord Enrzon hotte. Die Äalkung -er englischen Arbeilerparlei. «Eigner Drahtbcricht der „D r e ü d n. N a ch r l ch t c ii".f Rotterdam. 11. Okt. Tie „Times" meldet: Lloyd George spricht am 21. Oktober im Unterhaus über die Genfer Entscheidung. Die Arbeiterpartei hat die Anregung der deutschen Arbeiterpartei, im Parlament Stellung gegen die Genfcr Entscheidung zu nehmen, äu gelet,ut. sich jedoch zu einer parlamentarischen Anfrage g,i Lloyd George bereit erklärt. Verzögerung der endgültigen Entscheidung. Berlin, 11. Okt. Aach den hier vorliegenden Nachrichten wird der O b c r st c R a t wahrscheinlich erst gegen Ende der nächsten Woche in London znsgmmcntrctcn, um aus Grund des Gutachtens des Völterbiindsralcs die Entscheidung über das Schicksal Oberschlesiens zu solle». Bis die amtliche Mitteilung der Entscheidung an die beide» beteiligten Ne gierungen Deutschlands und Polens gelange, werden also, wie man hier aniümmt, noch g c g cn l 1 Tage vergehen. Paris, 11. Oke. Die Frage, ob eine Einberusiuig des Obersten Notes erfolgen oder die Bolscliafterkonferenz mit der endgültigen Regelung der obcrschlesisctzen Frage be traut werden soll, ist »och vollkommen ungeklärt. Dem „Oeuvre" zufolge hätte der englische Botschafter gestern Briand erklär,, dos, die B o 1 s cho f t e r t o » f e r c n z in dieser Angelegenheit dos Schlusswort sprechen werde. Die französische Presse über -ie Genfer Entscheidung. lEigner Drahtbcricht der „DrcSdn. Nachrichte n".) Paris. 11. Oktober. Der Ehesrcdoktenr dos „Oeuvre", Gustave Tory, redet Deutschland und Polen zu, sich der Entscheidung des Völkerbundes über Oberschlesien zu fügen. Es werde gegenwärtig das Argument geltend gemacht, das, Deutschland starke Kompensationen in dem wiedererstandenen Oesterreich finden türmte. Austcrdcm könnte es auf die bevorstehende Aufhebung der militärischen Sanktionen rechne". Fest«, da die Zollschranken am Rhein aufgehoben seien, dient»» die Gendarmen in Barmen Düssel dorf, Duisburg uns Nnhrort zu nichts. Fm übrigen seien sie sehr teuer, und wenn er, Gustave Tery. sich dadurch auch den Spott Frankreichs znziehe. habe er doch den Mut zu schreiben, das, es viel bester wäre, die .(losten der Nescstnng des Rnhrgcbifts für de» Wiederaufbau der zerstörten Gebiete zu verwenden, ebenso die Milliarden der .(losten der Besetzung der Rheinlande. Diesen wohlmeinenden Rat. sich dem Genfer Beschlus; zu unterwerfen, erteilen auch eine Reihe anderer Blätter, indem sie Deutschland versichern dos, es nichts gewinnen könnte, wenn e,S weiterhin gegen den Völkerbttndsbeschlust opponiere. Sv leichtfertig allerdings wie der „Gonlois", der erklärt, das, in 11 Tagen die Washingtoner.Konferenz beginnen werde nnd dost man dann Oberschlesien verg-Lscn ltt habe, sind andere Blätter nicht. Man gewinnt heute den Eindruck, als ob man sich in Frank reich trotz der gestrige» Reuternote immer noch beunruhige, dost sich die Dinge nicht genau so obspiclen könnten, nie sie die Empfehlung des Böllerbundes vorgesehen Hobe. Die Rcnternote scheint immer noch zu Beunruhigungen Anlast zu geben, obwohl England olles getan bot, um Frank reichs Wünsch'« und Bedenken Rechnung zu trogen. Doch scheint die ganze Angelegenheit so kompliziert zu werden, dost man in England ein,„scheu beginnt das, der Völker bund, indem er die Einsetzung einer Kommission beschlost. !ie die Einheit dcS Wirtschaftslebens in Oberschlesien aufrecht erhalten soll, zweifellos etwas tat, wovon nicht fcststeht, o b es auch den Bestimmungen des Versailler F r i c d c n s »e r t r a a c s entspricht. In Frankreich erklärt man allerdings, das, der letzte Abschnitt des Ar tikels 02 des Versailler Vertrags den Aüschlnst wirtschaft licher Abmachungen vvrsehe, falls von Deutschland Gebiete abgctrennt würden. Ob diese Behauptung in Eng land als stichhaltig angesehen werden mir-, stobt heute noch dahin nnd die heutigen Morgenblätter verhehlen durchaus nicht, dass sic über das Schicksal des VölkerbundsspruchS noch nicht beruhigt Wien. So wird tm „Journal" ausgeführt. das, man aus dem Quai d'Orsay unangenehm überrascht war. als man am Abend des 12. Oktbr. eine eng lische Note erhielt worin erklärt wurde, Paß dt« Ent scheidung des Völkerbundes geprüft werden müsse, ob sie mit den Bestimmungen des Versailler Vertrags auch voll kommen übereiilstimine. Tie Uoberraschung wuchs, als man sah, dass der Inhalt dieser Reiitcrnote auch in die Oeffentlichkeit drang. Hobe man doch in Frankreich ge glaubt, das, sich die Genfer Entscheidung genau an die Be stimmungen des Versailler 'Vertrags geholten hätte. Es sei durchaus natürlich, dost die Teilung des oberschlesi'chen Industriegebietes eine ganze Reihe von Fragen zur Er örterung stelle, sie mir durch gemeinsgmes Einver- n e h m o n z >» i s chc n Pole n n n d Deutschland gelöst worden können. Ter Völkerbund Hobe voronsgeseheii, dost sich ein direktes Einvernehmen zwischen Deutschland und Polen ober schwer werde Herstellen losten, und deshalb Hobe er seinen Borschlao in der vorliegenden Form gefasst. Sollten sich weder Deutschland noch Polen d:c>em Vorschlag .ngeii, so könnten jg andere Vorschläge gemach! werde'i, um die Einheit deö vberschlesischen Wirtschaftslebens aufrecht zu erhallen. Dieser Gedanke, den Genfer Beschluss in zwei Teile zu Hindern und zivar in einen territorialen nnd in einen wirtschaftlichen mit der Absicht, zunächst nur den territorialen durch,»führen, findet sich heute auch in anderen Blättern. Regierungsumbildung unü Oberschlesien. <D r <i h t ui c l d li ii ft ii ii s r c r B c r l i ii c r L ch r i f t l e i t u ii g.s Berlin, 11. Okt. Bur K a b i n e t ts f, a g e wird be richtet, das, innerhalb der Regierungsparteien eine Strö mung vorhanden sei, die Dr. Wtrth halten wolle. So bald die Entscheidung des Obersten Rates vorlicge, solle er mit seinem .(iabinett demissionieren, aber vom Reichsprä sidenten wieder mit der Neubildung des .(iabinctts beans tragt werden. Im Augenblick scheine cs, als ob die Strö mung sich durchsetzen werde. Tie Tel. Union ist zu der Erklärung ermächtigt, das; keinerlei Vcrbandlnngrn mit der deutschen Regierung slatt- gefniiden haben, die zu der Annahme berechtigten, als ob die Deutsche Vvlkspartei bereit sei, in dasKabinett Wirth cinzutrete». Nach dem „Lok.-Anz." hat man den Ein druck, dost der Eintritt der Deutschen Volkspartci in die Regierung nicht ausgeschlossen erscheint: irgendwelche Ent- schlicstungen seien aber noch nicht gefasst. Innerhalb der Demokratischen Partei glaubt der linke Flügel, das, die Ersüllnngspolitft nach dem Volker- bundsciitschcid nicht mehr weiter fortgesetzt werden könne. Dr. Rnthenau hat durch Ausführungen, die er machte, diese Bedenken anscheinend zum Teil beseitigt. Trotzdem soll die Stimmung innerhalb der demokratischen Fraktion noch un entschlossen sein. Hinsichtlich O b c r s ch l c s i c n s scheint übrigens ab- gcwiegclt z» werden. Tie offiziöse „Deutsche Allg. Big." bringt unter der Ucbcrschrist „P hantasie n a ch richt e n" ein Telegramm aus Genf, welches besagt: Aus den hier rin- getrvssenen deutschen Zeitungen ersieht man mit Erstaunen, mit welchen Phantasienachrichtcn die deutsche Oeffentlichkeit in den letzten Tagen in bezug auf Oberschlesien gefüttert worden ist. Von informierter deutscher Stelle wird die da durch hcrvvrgeruscnc Irreführung der öffentlichen Meinung auf das lebhafteste bedauert, weil sich ihre Rückwirkung in den Acnsternngen der neutralen und besonders der alliierten Presse bereits bemerkbar macht. Insbesondere ist von einer Dreiteilung Oberschlesiens niemals die Rede gewesen und ebenso hat niemals ein Zweifel darüber bestanden, das, Glci- witz deutsch bleiben würde. Zn dem gemeldeten Tcilnngs- plan liegen hier im übrigen keine weitere» Nachrichten vor, abgesehen davon, dast nun auch die Stadt Lublinitz endgültig an Polen fallen soll. Ans englischer Seite ist man sichtlich bemüht, die bekannt gewordenen Beschlüsse des Vvlkerbundsrates möglichst abzuschwächen nnd den Glauben zu erwecke», als ob der Teilungsplaii, der nur durch eine Indiskretion bekannt geworden sei, noch keineswegs end gültig sei, und dast nun wohl noch mit Acnderiingen durch den Obersten Nat gerechnet werden könnte. In dem Augen blick, da der Oberste Nat die Angelegenheit an den Völker bund weitergclcitct habe, sei der englische Ministerpräsident nicht mehr in der Lage gewesen, seinen Willen znr Geltung zu bringe». Weiter heißt es in dem Genfer Telegramm: Die Be handlung der oberschlcsischeu Frage unter politischen Ge sichtspunkten ist nun für Gens erledigt. Aber damit ist nicht gesagt, dast nicht noch zahlreiche wirtschaftliche und technische Fragen hier znr Besprechung gelangen werden. Für die große Oeffentlichkeit sind diese Fragen vielleicht von geringerem Interesse, aber in der Praxis dürste ihre Bedeutung außerordentlich grob sei». Bvrans- sctzung ist allerdings, dast das deutsche Volk zunächst darüber entscheidet, ob es überhaupt an ein wirtschaftliches Zusammenarbeiten mit den a b z u t r e t e n d c n Gebieten Herangehen will. Diese Frage, von der das Schicksal von 21X1 NM deutschen Arbeitern abhängt, die nun unter polnische Herrschaft gelangen sotten, verdient schon deshalb die ernsteste Prüfung, weil ihre sozialpolitischen olgen ganz unberechenbar find. Sollten in diesem Punkte crhandlungen in Frage kommen, so ist damit zu rechnen, dast der Direktor des Internationalen Arbeitsamtes in Genf Albert Thomas dabei eine Nolle spiele» wird. An Gelegenheiten dazu, dast sachverständige deutsche Persönlich keiten ihren Standpunkt znr Geltung bringen können, wird »K «icht sehle«, Baldiger Zusammentritt -es Reichstags. In parlamentarischen Kreisen rechnet man für den 18. Oktober mit einem Zusammentritt des Reichs tages, um znr Lösung der oberschlesischev Frage Stellung zu nehmen. — Das N e i ch s k a b i n c t t dürste in seiner Gesamtheit demissionieren. Man spricht auch von neuen R c i ch s t a q s w a h l e n. Berlin, ll. Okt. Wie aus parlamentarischer Ouellc ge meldet wird, wollen die Rechtsparteien im Reichstage den Antrag einbringen, die Ncichsregicrung wolle die An erkennung der Genfer Entscheidung verweigern, wenn diese nicht in alten Punkten dem Versailler Vertrag entspreche. Auch die Demokraten werden bei dem Antrag der Rechts parteien vertreten sein. Ein berechtigter Zweifel. Genf, 11. Okt. In hiesigen politischen .(treuen crwanet man die Veröffentlichung des amtlichen Textes über die Lösung der vberschlesischen Frage mit größter Spannung, weil ans Grund der in Genf ersolgten Mitteilung des Bölkerbundsrates noch ernste Zweifel bestehen, ob der Vcr sailler Vertrag überhaupt den Obersten Rat berechtige, Deutschland und Polen die Annahme des in der Lösung vvrgcschlagcnen Wirtschaftsabkommens und die .(tontrollc durch eine neutrale Macht a n fz uw i ng c n. (W. T. B.I Eine Richtigstellung der Pariser deutschen Botschaft. (Eigner Drahtbcricht der „D r c s d n. Nachrichten"» Paris, 1t. Ott. Die deutsche Botschaft gibt folgende Erklärung ab: Ein Pariser Mvrgenblatt, das einen am 11. Oktober »vm deutschen Botschafter bei Philipp Berthclanx unternommenen Schritt bespricht, erklärt, daß der deutsche Botschafter den Vertreter der französischen Re gierniig dahin verständigt habe, dast, wenn sich die über die Teilung Oberschlesiens !m Umlauf befindlichen Gerüchte (»- Wahrheiten sollten, die deutsche Regierung sich von allen Verpflichtungen frei hält, die sic gegenüber den Alliierten cinging. ebenso von den mit Frankreich getroffenen Sonderabmachlnigeii. Die deutsche Botschaft stellt demgegen über fest, dast diese Information der Wahrbeil nicht cnts p r i ch t. Polnische Besetzungsvorberettungen. (Eigner Drahtbcricht der „Dresdn. N a ch r i ch t c n"p Breslan, 11. Okt. Im polnischen Kommando- siabc werden bereits alle Maßnahmen zur sofortigen Be setzung der den Polen zugcsprvchenen Gebiete Oberschlesiens getroffen, sobald die Völkcrbnndocntscheldiing bekannt ist. Der Vormarsch der polnischen Truppen wird so geregelt werden, dast der Staatsches Pilsndski an ihrer Spitze sowohl in kattowik königshifttc, wie in Plcst und Nybnik persönlich cinziehen kann. Nach seinem Einzug in Kcftiv- witz soll er im Anschluß an die Begrüßung eine bedentnngs- vvlle Kundgebung an das polnische Oberschlesien erlassen. Eine unerhörte (Zumutung. (Eigner Drahtbericht der „DreSdn. Nachrichten".! Rotterdam, ll. Okt. „Daily Expreß" meldet aus Paris, das, die französische Regierung beim Boifthafterrat de antragt hat. sowohl Deutschland wie Polen eine l l tägige Frist zur freiwilligen Annahme der Genfer Entscheidung zu lassen, die Genier Entscheidung aber als Teil des F r i c d e n s v e r t r-a g e s <!( zu erklären, denen Anerkennung ebenso wie die des FriedenSvcrtragc» iclbst von Deutschland gefordert werden müsse. Die Verluste Deutschlands in berg- wirtschaftlicher Hinsicht. iD r a h t »i c l k> u ii g u ii s r « r B c r l i ii e r S ch r i s t! e i t ii ii g.i Berlin. 11. Oktober. Wenn die in der „Von. Ztg." ans einer Karte angegebene Teilungslinie für Oberschlesien zu- tressen sollte, dann würde einer amtli ch e n Z n s a m m e »- stellnng zufolge dies in bcrgivirlschastticher Hinsicht nach stehende Verluste bedeuten: An .(l v h l e n v o r r ä t e n würde Deutschland 86 Prozent der vberschlesischen. bzw. 12'- Prozent seiner gesamten bis lsiin» Meter Tiefe anstehenden gewinnbaren Steinkohlenrorrüte verlieren. Ferner würden an kohlen 61 Prozent der vberschlesischen Steinkvhlcn- förderung verloren gehen, was nach den FördernngS- ergcbinssen des letzten Friedensiahres lütt! einen jährlichen Förderausfall von rund 28 Millionen Tonnen Steinkohle bedeuten würde. Dies märe um so gefährlicher, als viele der deutsch bleibenden Gruben schon sehr abgebaut sind und deren Produktion von Jahr zu Jahr abnehmen wird, während die angeblich Polen zusallenden Steinkohlenreviere über unerschöpfliche Kohlenreierven verfügten und die Mög lichkeit für eine fast unbegrenzte Steigerung ihrer Förder leistung besitzen. Die gesamte obcrschlestfthc Zink produktion ginge verloren, die im letzten Fr jeden s- sahre 1616 etwa 17,1 Prozent der Wcltprodnttion und mehr als l>6 Prozent der deutschen Zinkprodultion geliefert hat, 8ö,6 Prozent der obcrschlesischcn Zinkerzförderung und sämt licher Zinkhütten kämen an Polen. Ebenso würden 75,1 Pro zent der vberschlesischen bzw. 27 Prozent der ganzen deutsche» B k e ie rz f ö r d e r u n g einschließlich der darin enthaltenen Silbererze verloren gehen, lieber die oberichlcsischc Eise n industric, die im letzte» Friedcnsjahrc rund 2 680 060 Tonnen Stahlerzcugnisic geliefert hat, liegen noch keine ge naueren Daten vor, doch müßte aikch hier mit einem Ver lust von mehr als 63 Prozent zu rechnen sein, falls die an- gegebene Teil»»gslinie de» Tatsachen entsprechen sollte.