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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 21.01.1929
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1929-01-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19290121013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1929012101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1929012101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1929
-
Monat
1929-01
- Tag 1929-01-21
-
Monat
1929-01
-
Jahr
1929
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 21.01.1929
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an seinem Teil mit für die Erfüllung dieser Hoffnung zu arbeite». Erfreulicherweise sehe er unter den Anwesenden eine große Fahl von Parteifreunden, die seit der Gründung der Partei vor zehn Jahren ein Beispiel von Treue und Selbstlosigkeit in schweren Kämpfen gegeben haben. Möge der heutige Parteitag dazu bettragen, den Entschluß t« allen ,u festigen, dem Freiherr vom Stein Ausdruck gegeben hat mit den Worten: Rur die Nation kan» »ieber frei »erde«, »elche den eisernem Willen daz» anfdriugt. Diese und alle folgenden Reden und Ansprachen wurden mit lebhaftem Beifall ausgenommen. Lan-lavsa-veor-neter De. Eberle befaßte sich mit den Bestrebungen beS Bundes für Erneuerung d«S Reiches und betonte, daß man, wenn man das Reich er neuern wolle, im Bismarckschen Geist die Welt nach Pflichten aufzuteilen habe. Ter RetchSaufbau müsse davon anSgehen. dag das Pslichtbewusüsein und die Berantivortlich- keit an keiner Stelle im Reiche, weder bet dem einzelnen noch in den Instanzen der öffentlichen Gewalt, insbesondere nicht in den Gemeinden und in den Staaten, verkümmert werde Bismarck habe mit Takt und Zartheit alles getan, um Sachsens und BancrnS Kraft für die Reichseinheit zu gewinnen und sie mit der preußischen Vormachtstellung auS- zusöhnen. Nur wenn die Steuerhoheit wieder da sei, werde es Bernunft im GemeindchanShalt geben. Der Steuer- schinvei habe Unordnung in unsere Gemeinden Hineingeiragen und U!> Prozent aller Gemeinden die Lebensmöglichkeit ge nommen. DaS gelte auch snr den Staat. Wer daü Reich erneuern wolle, müsse die Kräfte des BolkeS voll einschalten. Svirtschaftsmtntfter De. Krus v. Rl-»a un- v. Falkenstetn verbreitete sich darüber, wie sich die Tätigkeit der Partei in -er Regierung auSwirkt. Während die Partei im Reiche und in anderen Ländern in der Opposition stünde und dadurch im gewissen Sinne eine günsiige Stellung etnnehm«, sei man in Sachsen an die Koalition gebunden und müsse Rücksicht nehmen aus die anderen Parteien. Nach seinen bisherigen Erfahrungen Halle er cS für richtig, daß die Partei sich an der Koalition beteiligt habe. Es sei fetzt erzielt, daß die säch sisch« Regierung in ihrer Gesamtheit zuerst die sächsischen Interessen vertrete und nicht reine Parteiinteressen. DaS spöttische Wort von de« rote« Sachse« treffe nicht mehr z«. Unser Borgehen gegen die zentralistischen Bestrebungen sei von gutem Erfolg gewesen. Die anderen Stellen würden sich überlegen, ob sie in ihrer Haltung gegen Sachsen sort- sahren könnten. Landlageabgeordneter Krellmana gab einen Tätigkeits bericht der sächsischen LandtagSsraktion. Sie habe versucht, mit bestem Wissen und Gewissen eine Persönlichkeitopolitik zu treiben. Sparsamkeit sei der Grundsatz, der immer ver treten worden sei. Der Kampf für die christliche und nativ- nale Einstellung unseres BoikeS sei nicht vergeblich gewesen. Der Redner gedachte mit Dankeöworten der verstorbenen Landtageabgeordneten Oos mann und Pagen siecher, die in diesem Kampfe treue Begleiter und liebevolle Weg weiser gewesen seien. Tie Versammelten erhoben sich zum ehrenden Gedenken an die Entschlafenen von ihren Sitzen. Die Landtagsabgeordnete Fra« Bültmann sprach für die Bedeutung der christlichen Jugenderziehung. SnndiknS Tögel behandelte die Probleme der Kommunal politik und bat, dieser kleinen und schweren Arbeit in den Gemeinden zu gedenken und ihr die notwendige Unterstützung ,n leihen. ReichStagSabgeorbnetkk Hart««««, der Vorsitzende des Deuischnationalen ArbeiterbundeS, versicherte, baß die Ar beiter zunächst nicht soziale Fürsorge, sondern Arbeit haben wollten. Die Arbeiter seien der Meinung, daß den Ländern mehr Selbständigkeit gewährt werden müsse. ReichStagSabgeordnetcr Domsch gab der Versammlung praktische Beispiel«, unter welch großen Schwierigkeiten im Parlament gearbeitet werde. Mit lautem Beifall empfangen, trat bau» der Wrlklvorsltzendt Selitimral Nr. Hilgenberg an das Rednerpult. Er dankte für bi« freundlichen Worte der Begrüßung sowie für die Versicherung deS Vertrauen-, das er von Oerzen erwidere, und erinnerte an die Bedeutung des 18. Januar. Wir wollten zäh festhalten an den Resten der BiSmarckschen Reichsgründung. In seinem Bortrage befaßte sich Dr. Hugenberg mit zwei großen brennenden Fragen, der Lage -er Lan-wirtschaft un- -em DaweSproblem Zwischen beiden bestehe ein enger innerer Zusammenhang. ES sei verdienstlich, daß in diesen Tagen von Bayern aus durch eine gemeinsame Erklärung der Parteien der Regie- rungSkoalition nochmals mit allem Nachdruck aus die Unhalt- barkcii der Entwicklung der Landwirtschaft hingewiesen und eine wirkliche durchgreifende Landwirtschaftspolitik verlangt worden sei. Die Frage des Seins oder Nichtseins des deutschen Bauern sei so ernst geworden und habe sich so zu gespitzt, daß sie nicht mehr ein Oandelsobfekt bei der Bildung und Führung von Koalitionen bilden dürfe, sondern als eine deutsche Daseins frage unter die selbstverständlichen Voraussetzungen des Wiederzustandekommens irgend einer Rcchiskoalition zu zählen sei. Der Redner schilderte, wie die Verarmung der deutsche» Landwirtschaft nur ein Glied in der Kette der Verarmung des deutschen Volkes überhaupt sei, und erörterte die drei großen Lebens bedürfnisse der Landwirtschaft: 1. Zlelbcwnßie, den inneren Markt sichernde und die Ertragfähigkeit der Landwirtschaft wieder herstellende Wirt- schasispolitik. 2. Wirtschaftliche Organisation der Landwirtschaft, die Ihr den gebührenden Platz innerhalb der gesamten Wirtschaft zurückgibt. 8. Lösung der Rcalkreditsrage. Nichts sei so verhängnisvoll für unsere Landwirtschaft ge wesen. wie die Auswirkungen deS Dawesvertragcs. Die mit ihm etnsetzende Verschuldung der deutschen Wirtschaft habe sich zu einem großen Teile in der Form der Neberschwem- mung dcS deutschen Marktes mit ausländischen Agrar- erzeugnisscn zum Nachteil der betmischen Landwirtschaft voll zogen. Es hat in der Weltgeschichte noch keinen Krieg gegeben wie den, der angeblich 1618 z» Ende gegangen ist. aber es ist auch noch kein Frieden geschlossen worden wie der, mit dem angeblich dieser Krieg beendet wurde. Der Krieg ist nicht daS Werk Deutschland-, wie die oft widerlegte KriegSschuldllige cS behauptet und der Friede ist ein solcher, wie ein siegreiches Dcntschlanb ihn der Welt nie zugemutct Hütte. Eine große Frage hat er nicht nur nicht gelöst, sondern geradezu in de» Mittelpunkt der Gefahren gestellt. Helssertch nannte sie die deutsche Frage, der nüchtern ins Auge zu sehen der Welt nicht erspart bleiben könne. Was Ist heute die Welt? Nicht etwa wie in der Zeit Roms ein Reich, an dessen Grenze nichts vorhanden war als Geschichislosigkeit. Die heutige Welt ist eine viel vermickeliere Maschine — ein paar Dutzend Volker und Nasse», die ei» vielfach zusammen- häugendes Getriebe bilden. Wenn an betricbswichtiger Steile auch nur Teile dieser Maschinerie nicht in Ordnung sind, arbeitet das Ganz« nicht ordnungsmäßig und kommt tn Gefahr. Da- Ergebnis de» Kriege» hat «inen Teil der Weli- maschtne t« «tue« erbärmliche« und gefghrdrohrnden Zustand versetzt — nicht nur Deutschland und Mitteleuropa. sondern auch Rußland und Südosteurvpa, die wieder ohne Deutschland und Mitteleuropa nicht tn Ordnung kommen können. Wa» den FriedenSvertrSgen und der Politik der letzte» »ehn Jahr« »»gründe liegt, ist der unsinnig« Pedant«, einen Pestherd neben sich schassen zu wollen, selbst «der von Ansteckung frei zu bleiben. Darüber lacht der böse Setft -er Menschheit, der sich heut« in den Bolschewismus verklet-et hat. Die „Welt* beurteilt ihn falsch, wenn sie ihn al» örtliche Krankheitserscheinung ansieht. Gr tst eine KrisiS de» Industrialismus der Weit, vielleicht «Ine KriflS unserer Kultur. Er ist eine seelische Erkrankung des modernen Großstadtmenschen. die überall tn der Welt vorhanden ist, auch da, wo eS noch keinen politischen Bolschewismus gibt. Er ist der Beginn eines zunächst seelischen und dann erst äußeren Zusammenbruchs. Mit dieser Gefahr wird die Welt ohne Deutschland nicht fertig. In der deutschen Sozial- demokratie sitzt eigentlich derselbe Geist der Zer» setzung, aber der gesunde starke Sinn des deutschen Volke», auch de» sozialistischen deutschen BolkSteile», sträubt sich gegen die Folgerungen, gegen ein Zuendedenkrn dieser Krankheit. Er glaubt einstweilen noch Unmögliches mit einander vereinigen zu könne» und kümpst gegen die AuS» Wirkungen deS Giftes, das er täglich neu verschluckt. Die „Welt" versteht diesen Kampf nicht. Sie will die allmähliche Unterhöhlung der deutschen Widerstandskraft nicht sehen, weil diese Einsicht bedeuten würde, daß der Friede von Ver sailles zu Boden sinkt. Zur Vertuschung de» wirklichen Tatbestandes schwirren ungeheure Lügen durch die Welt. Leider ist Deutsch, land selbst irgendwie an all diesen Lügen betelltgt, weil «S nicht den Mut zur Wahrheit bat. ES blelbt nicht» übrig, als heute ganz offen und rücksichtslos zu sprechen. Ich nenne nur die Lüge dcS steigenden deutschen Wohlstandes, öle Lüg« der deutschen Zahlungsfähigkeit, die Lüg« -er Sicherheit der dentschcn Währung. Ich nenne noch den Wahn, mit dem der Privatkapitallst des Auslands, der sein Geld an Denischland gibt, damit Deutschland Reparationen an seine Gläubigerstaaten zahlen kan», sich über die Sicherheit seines Kapitals beruhigt. Er meint im entscheidenden Auacnblick. nach Zerreißen aller Schleier und Lügen, wenn der wahre Stand der deutschen Dinge zutage tritt, wenn Deutschlands „Kapital", Deutsch- lands Güter und Fabriken „Pfand nnd Eigentum der Welt" geworden sind — werde die Welt die erwachende Masse Deutschlands durch Fernhaltung der NahrungSzusuhr im Zaum und von der Zerstörung des „Eigentums der Welt" abhalien können! Als wenn in solchen Augenblicken der Mensch noch rechnete! Man lese nur die letzte verzwciflungS- »olle Erklärung der bayrischen Bauernkammer. Der Tawesplan soll ia angeblich ein Werkzeug zur wirt schaftlichen Wiedergesuiidnng Deutschlands sein. Wenn das die Meinung aller Mitwirkenben gewesen wäre, hätte man ihn ganz anders gemacht. Heute sieht der Daweöplan so aus, daß er zwei Wege lgnfen kann. Er steht sozusagen vor einer Doppelweiche. Er kann einen Weg lausen, der beim Sturz dcS Friedens von Versailles und der Rettung der „Welt" endet. Frankreich kann ruhig sein: wir misten, daß ilnsere ZiiknnftShvffnnngcn, wenn wir noch welche haben, nicht im Westen liegen. England kann ruhig sein: wir misten, daß wir den Weltmarkt nicht mehr gewinnen können, sondern daß unsere Politik ans dieStärkungunsereSinneren Marktes gerichtet sein muß. Der Tawesplan kann auch einen anderen Weg laufen, nämlich dev der Besiegelung der Bolschewisiernn« Deutschland». Eigentümlich Ist dabei die Rolle der Sozialdemokratie. In ihren breiten Massen will sic diese Bolschewisierung keines wegs, ihre Führer haben zeitweise dagegen gekämpft. Heute sind sie matt gegenüber der Logik des bösen Geistes, dem sie sich verschrieben haben. Sie fordern auS ihrem Wahn heran» wie die bisherige so auch jene weitere Versklavung Deutsch- landS. obwohl nichts anderes als der Bolschewismus am Ende steht. „Halb zog es ihn, halb sank er hin". Der Weichensteller in diesem kritischen Augenblick der Welt- geschichte ist — Amerika. Amerikas augenblicklicher Vertreter ist Parker Gilbert. Soll daS alles, waS seht geschieht, auf ein anständiges, ehrliches AuSkosten eine» verlorenen Krieges hinauslausen oder aus die Begründung einer neuen Sklaverei? Soll eS in Zukunft in der Weltgeschichte heißen: 1SLS »ersuchte Amerika in Europa die Sklaverei endgültig einzusühren? Das wäre ans die Dauer trotz aller ersten Wirtschaftssach verständigen der Welt ein vergebliches Unterfangen. Es gibt Methoden für Neger und Indianer. Ein Volk wie die Deutschen vor solche Zukunft gestellt, wird sich trotz aller scheinbaren Geduld und Lenkbarkeit, schließlich auS dem In» stinkt seiner Massen heraus, lieber unter den brennenden Trümmerhaufen begraben, denen Flammen die nahe und ferne Umgebung entzünden. AIS Angehöriger dcS sogenannten deutschen „Bürger tums" muß ich hinzusügen, ich fürchte, es wird bann in der einen oder anderen Form als den „Schuldigen" die wider- strebenden Angehörigen dieses Bürgertums aburteilen, das, allzusehr rechnend, in den großen Augenblicken der Geschichte nicht verstanden hat. seine kleinen AugenblickSängste zu ver gessen, das Bolk Uber die eigenen Interessen zu stellen und sich für das einzusetzen, was eS krast seiner Einsicht in die Dinge als notwendig erkennen muß: für die Freiheit deS Volkes, sür die Rettung -er Z«, knnst und der eigene« Kinder «nd KinoeSkinber. Der Rebe folgten langanhaltende stürmische Zustlm- mungskundgcbungen. Einstimmig nahm die Versammlung danach folgende Entschließung an: „Die Dentschnatinuale VolkSpartel OstsachsenS sieht -en kommende« ReparationSverhauölnnge« mit ernster Sorge entgegen. Die KriegSschnlölüge gemäß Art SSI -eS Versailler Vertrages darf nicht «ehr als Grundlage der scindlichen Ansprüche angesehen «erden. Diese Lüge «nd daS einst n«S abge»«»«ge»e Bekenntnis sind widerlegt. Was wir an Srirgstribute« schon geleistet haben, ist viel mehr, als baS i« Versailler vertrage vor» gesehen« «nd so unendlich viel, wie eS niemals in ter Ge» schichte einem Volke auserlegt ist. Wir sind jeder mögliche« Schul- qnitt. Das srstzustellen und daran festznhalte«, fordern die bentschen Interessen nicht minder als die dentlche Ehre. Wir bekennen «ns zu HindenbnrgS Wort: „Reinen Herzen» sind mir in de« Krieg gezogen «ntz mit reine« Hände« habe« mir ihn geführt.- Die Deutschnationale VolkSpartel OstsachsenS fordert sofortig« durchgreisende Maßnahmen» «m dem Versal! der deutsche« Wirtschaft Einhalt z« ge bieten. Halbe Mittel sind zwecklos. Di« sind: Ursache« diese» verfall» der gering« Raum, ans den da» dentsch« Volk zusammen» gedrängt ist, die Auferlegung »an KriegStribnte» ohne Rücksicht ans Deutschlands LeistunaSsähigkeit, die über mäßige Inanspruchnahme fremder Kredite, die Eingrisse de* össeutliche« Hand iu die Privatwirtschaft, die salsch« Handhabung der sozialen Gesetzgebung, die di« Zahl der Schutzbefohlene« des Staate» dauernd vermehrt, statt ihr Ha«»e»l«l darin zu lebe«, die Zahl der »irtschaßtlich Ikl», ständige», der freie« Männer »« erhöhen, dem tüchtig» Arbeiter AnsftiegSmöglichkeiten zu verfchakse« u ' iu ei»em gesunden Mittelstand eine» der Hauptträger . Staete» z» erblick««, der zersetzende Einfluß der marristischcn KlasienkamPflehre. die dnrch Snisesielung innerer Kämpse de« Vettbemerb dentscher Waren anf de« Märkten der Wett immer «ehr erschwert, die Unterschätzung der Ae, bantnng de» innere» Markte», »or allem der Landwirt, schalt, auf deren RahrnngSmittelerzenguna da» beutiche Volk allein angemicse« sein wird, wen« frühe, oder später der Zustrom der mit geborgtem Selbe gekauften aus, ländischen Nahrungsmittel verstecht. >l» dringendste Maßregel wirb schärfste. Widerstand gegen bi« Hilser, bingsche« Stenerplän« gefordert, die ausS dentlichste da» marrlftisch« Ziel der Ent, cignung des PrivatbesitzeS erkenne» lasten. Die Dcutschnationale VolkSpartel OstsachsenS erblickt I» de« Richtlinie« der sozialdemokratischen Wehrkommissiou di» Absicht, unter dem Deckmantel eines Interesse» an der Wehrmacht die Parteipolitik tn die Reihen der Reichswehr zu tragen, die notwendige Unter, ordnung in ihr z« untergraben «nd sie damit znm Schufte der Reichogrenzeu uutauglich zu machen. Notwendig ist statt dessen, den Wehrgedanke« im ganzeu Volke er. neut lebendig werden zu lassen und »ncrschlliier. lich daran sestznhalte», daß nur eine geschlossene Wehrmacht, hinter der ein einiges Bolk steht, ihre schwere und vcrani- wortnugSoolle Ausgabe erfüllen kann. Die Dentschnationale VolkSpartei OstsachsenS legt schärsste vermahrnng gegen die Herbeiführung de» Einheitsstaates ein. Die dahingehenden Bestrebungen habe« schon in ihre, Ansängcn gezeigt, daß sich ein Land von der BevölkernnaS, dichte und der vielqcstalteten Wirtschaft, wie Sachsen, nicht schematisch »om grünen Tisch auS verwalten läßt. Die Zu. tammensasinng der gesamte« Finanzwirtschaft bei NeichS- stellcn «ntergräbt das Verantwort,ingsbemußtsein nnd ver hindert die dringend erforderliche Sparsamkeit. Die Ver treter deS Einheitsstaates pflegen ihren Willen zur De zentralisation zu betonen. Dementsprechend ist cs ein Schild, bürgerstreich, eine gesunde Dezentralisation, wie sie dir Länder barstellen, z« zerschlagen, um sie ohne Berücksichtigung der historischen Entwicklung wieder Herbeizuslihre». Die Deutschnationale VolkSpartel OstsachsenS warnt v« he« Irrtum, vou der Gründnng von Splitterparteien einen Erfolg zu erhoffen. Wollen solche Parteien irgcich- ctwa» erreichen, so wüsten sie sich wieder zusammenschliehc». SS ist nicht einznsehen, wozu ein solcher Umweg gut ist: den» in der Dentschnattonaleu VolkSpartel Ist dieser Zusammen schluß aller Aerufsgrnppen vorhanden. Die zwischen der einzelne« BerusSgrnvpen bestehenden wirtschaftlichen Gegen sätze werden weit bester in vertrauensvoller Znsammenarbeü unter einheitlicher Führung ausgeglichen, statt zu Freud« gemeinsamer Gegner in breiter Oessentlichkcit umstritten. Die Dentschnationale VolkSpartel OstsachsenS sieht in de, christliche» Kirche und Schule die Vorbedingung zur Gesundung unseres Volkes, sie blich aus die bereits gepflogene« und noch bcvorstehendcu Lite, Handlungen über den Abschluß eines Konkordats i» Preuften mit ernster Besorgnis, weil diese Verhandlungen von einer Regierung geführt werden, der die Sachlichkeit in der Ne- «rteiluug kirchlich-religiöser Fragen mangelt. Da die Reichs- verfastuug die Rechtslage des Staates gegenüber de» Kirche, grundlegend geändert hat. machen sich neue Festsetzungen bei Verhältnisses zwischen Staat und Kirche nötig. Die gesetzliche Regelung der Schnlfragen ist grund sätzlich vorweg zu erstreben, besonders im Hinblick aus di« »«geklärte» nnd «»haltbare« sächsische» Schuloerhältnisse. I» einem ReichSschnlgesetz, daS da» erste Ziel aller Be mühungen sein muß, ist im Sinne der Rcichsvcrfaffung der Bestand «nd die Entwicklungsmöglichkeit der Bekenntnis« schule sichcrzustellen. Der Kamps «m de» deutschen Staat, die deutsche Wirt« schüft «nd die dentsche Kultur ist seinem Höhepunkt nahe. Die Deutschnationale VolkSpartel ruft Männer nnd Fronen znm geschlossenen nationalen Widerstand aus!' Die Sonder Taounsen Am Vormittag hielten einige der Im Nahmen der Partei organisationen bestehenden Sonderausschüsse Tagung» ab. Im Mtttelstan-sausfchuß. dessen Sitzung LandtagSabg. Fritzsche leitete, wurde cS be grüßt, daß dem Reichstage eine Gesctzcövorlage zur Bercm- yeitlichung der Realstcuern zuaegangen tst. Es wurde der Erwartung Ausdruck gegeben, daß die Steuersätze, besonders der Gewerbesteuer, in Einklang mit dem den Schutz deS Mittelstandes gewährlelsteiiden Artikel der Reiclisver- sassung gehalten werden. Ebenso forderte der Ausschuß, daß die Realstcuern unantastbares Recht der Länder bleibe» müßten. Schwere Bedenken wurde» gegen die Zentralisierung der Steuerveranlagung und Sleuerverwaltung bei den Finanzämtern des Reichs erhoben. DaS Verantworilich- keitSgesühl aller Kreise für öffentliche Ausgaben müsse wieder hergestellt werden, weshalb eine reichsgcsctzliche Vor« schrift erforderlich sei. nach der ein bestimmter Teil der Aus gaben der Gemeinden durch Zuschläge zur Einkommensteuer gedeckt wird. Weiter wandte sich der Ausschuß gegen jede Art von Zwangsbewirtschastung und forderte schnellsten Ab bau der Mietzinßsteuer. Ans der Tagung de» Deuischnationalen Arbeiterbun-e- htekt Reichstagsabgeordneter Hartmann eln Referat, dok seinen Niederschlag ln elner einstimmig gefaßten Enischlie- ßung fand. In dieser kommt zum Ausdruck, daß die Inter essen der Arbeiterschaft in keiner Partei so tatkräftig vertreten worden sind, wie in der Dcuischnationalen BolkSparict. Aus dieser Erwägung würden die deuischnationalen Arbeiter den von verschiedenen Seiten unternommenen Versuch zur Gründung einer neuen Splitterpartei entschlossenen Wider stand leisten. Der Gemelnöevolitische Ausschuß tagte unter Leitung dcS Stadtverordneten Rechtsanwalts Dr. Bertholb. Er sprach die Erwartung a»S, daß die deutsche» Sachverständige» besonders aus die vielfach verzweifelte Loge der deutsche» Gemeinden mit besonderem Nachdruck Hinweisen würde». Der Redner forderte alle deuischnationalen Mit glieder der gemeindlichen Verwaltungsorgane anf. ent schieden allen Versuchen einer weiteren Sozialisierung, Kommunalisierung und Ausdehnung der Regte enigcgen- zuwirken, LandtagSabg. vörner sLelpzigl leitete die Tagung der Veutschnattonalen Dramten die besonders znm Ausdruck brachten, daß sic cv ablehnen, Ihr« Lebensbedürfnisse a»S Konsumvereinen »nd Beamicnor,Ioni sationen zn beziehen. Sie richtete» die Aufforderung an die übrige dentsche Bcamtenschaft, künftig ihren Ware»b-dars durch de» deutschen Oalidwerkerstaiid »nd den gewerbsmäßigen Einzelhandel zu decke», der sich im deutsche» Mittelstand ver körpert.
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