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Dresdner Nachrichten : 28.04.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-04-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188704282
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18870428
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18870428
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1887
-
Monat
1887-04
- Tag 1887-04-28
-
Monat
1887-04
-
Jahr
1887
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 28.04.1887
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— Ginrn schönen Beweis, »ie tief und innia die Bkrehrung m>d Liebe für unsere Dichlerheroen in der Griellschast wurzelt, lieferte die vorgestrige, von den Sängen, de» Julius-Otro- Bunde- und des ittchs. Elbgau-Sänyerbunde» zu Ehren deS 100jährigen Geburtstages Ludwig Uhlands veranstaltet« Uv landfeier in den Laten deS GewerbehauseS. Dem wür digen Aclus diente ein von Frau Silvia Brand aesprochen« gchalt uild siimmiingSvollcr Prolog als Einleitung, dessen Hmivtmomente den vor 0X1 Jahre» gebvrcnrii Sänger pririen. der schöner aesimgen als die Nachtigallen und die Huhne der Uebrrzeugung fester und treuer gehalten, als mancher im Felde gefalle»« Held, der nicht nur einer unserer größten Dichter, sondern auch einer der vrrehrungswürdigslen Menschen und einer der klarsten Denker unserer Nation war. Dein begeistert aiifgcnomyirncn Prologe folgte unmittelbar, von läinmtlichcn airwefenden Sänger» vorge- tragen, Kreutzers SonntagSlied „Das ist der Tag des Demi". Tein weihevollen und mächtig wirkenden Masfenchore reihte sich di« von Herrn Dr. Havler gesprochene Festrede an, welche Uhlands Leben und Wirken und dessen Bedeutung al< Dicht«, Weltbürger und treuester Sohn seines Vaterlandes in grossen Zugen skizzirte. Neben dieser biographischen Darstellung entrollte Dr. Häbl« zu gleich ein Bild der Tciiiagogenversvlgung. von welcher s. Z. auch Uhlaiid ein Märtmer war. Die in die Rede verwobenen Ei tote Uhlaiidscher Dichtnageii gaben ein treues lind überzeugende- Bild von Uliiands bewunderungswürdigen Eigenheiten und von dem. waS nicht nur die deutsche Dichtkunst, sondern auch die Wissen schaft ihm zu danken hat. War er doch der Erste, der Walther von der Vogelweide in seiner ganzen Bedeutung zu erfassen und zu würdigen wnkte: war er doch bahnbrechend auf dem Gebiete deutscher Lieder- und Sageittv»chilng. Aber beides, Lied und Sage, sind ihm nicht Endzweck der Forschung; sie geben ihm nur Büttel und Wege, sein Endziel zu erreichen: die Ergründung des dnttschen Voiksgeistcs i» seinen ersten und schönsten Regungen. Von be'oiidcreiii Falle geht er aus, um seine Betrachtungen ilimier weiteren, umfassenderen Bahnen zrizittühren. So giebt ihm Waliher von der Vogelweide Gelegenheit, uns ein klares Bild des ganzen Zeitalters deS Minnesanges vorzuführen: so ist ihm der Mythus von Thor ein Aniah zum Ausbau der gelammten nor dische» Myiheniehre: die Sagen seiner engeren Hennath Schwaben sind ihm der Ausgangspunkt einer ganz Deutschland umfassenden Sagciigeschichte :c. T'.e vorzügliche Rede, welche schltehlich aussor- derke, de» groben Tvdlen durch Eibeben von den ritzen zu ehren, fand enthusiastische Ausnahme. — ES folgten unn verschiedene Solo- und Ensciublevorträge, zunächst ein Eycius von drer Uhland- schen Liedern, ^Der lrenc Kamerad", ,.An das Vaterland" und „Ter WiUhiil Tvchterlein", mit einem von H. Pfeil gedichteten, verbindenden Text, der allerdings besser gemeint, als gelungen war. errn Bob! mit Fe Krenbetnoe „»Ahrei'e" 'envri'oloi, uerbau iziehuv neue^ Änzteb kurz vor und di« ; 1« dem stattl», att av .Aaifee und ' kill iapellau» gaben drei Bvllerichüff«. die lichen B«ggelll»de ,in mq >ah onsd« schiewn e water umkiiglwn »seine die di« t» de» Schiff«» .. . rtroffen. D« Dampf« ist noch nicht serttggestellt. ES bleibt h die Einschuiia deS DainpkkrffelS, die Dielung und dle Polste- g der Plätze fllr die I. Kgjüte übrig: dte^Maler- und D«o- " '"' «führt Von der Firma R. u. A. Link«, sind endet. In einigen Wochen dürfte die Probe- unn Pfingstfest soll der neue Dampf« dem Bucht,» hier, tcu ch donu mute später umspülten di« Finthen der Elbe .... - .— , >rv«. urch drei wettere Böllerschüstr rlindigten den Vollzug de- Stapellaufes an. Laiscr Wilhelm" ist b« 33. »Perionendamps« d« Sächs.-Bvbm. DampsschisssahrtS- geirllschtitt und mißt in der Länge ca. bl Meter bei eurer Breite von 4.7 Metern. Im Bau ähnelt verlelbe seinen Vorgängern .Köiiig Albert und „Königin Carola", wird ab« von diesen beiden längsten Schiffen d« Gesellschaft in der Grütze noch bedeutend üderl " " noch rung der Plätze filr di« ration-arbeiten. auSgefi bereits vollständig fahrt staltsinden. und », V«kehr Übergeben werden Die Rangliste tzerKöniglichSäch sisch e nA rmee aus da« Jahr 1887 ist soeben in der C.Heinrtch'schen BerlagSbandlung, di« rrschirne» und kann von den Abonnenten in der 1. Alriheilung V deS Kriegs-Minitten»,»- in Empfang genommen werden. Im Nebligen kann die Rangliste (ä 8 Mk. 2a Psg.) — deren vorzilg- liche typographische Ausitattnna lobend hervoraehoben zu werden verdient — sowie daS Verze>ch»iß der Kömgl. Sachs. Reserve- und Landwehrosfizicre ic. (t 50 Psg.) auch in den Königlichen Hofbuch- handlungen von H. Burdach und C- Höckner, in der Arnold'schen andluna und in der Verlagsbuchhandlung von E. Heinrich, äusiich bezogen werden. ei dem vorgestern Abend stattgebabten Gewitter, welches sich über brr Stabt entlud, vat der Blitz auf der Liebig» slrake im aiiicrikanischen Biertel in eine Telepoonlertring geschlagen, ist an der Lkitimg herabgeganaen» biS ungefähr einen Meter über den in einem Zimmer befinolicyen Apparat, ohne denselben zu ver letzen, hat aber die Drähte anS der Wand gerissen. Eine Deto nation hat man wahrgcnvinmcn» als wenn ein Gewehr im Zimmer ' 'mb,en würde. Nachdem nun auch daS diesjährige zweite Kompagnierxrr- ciren bei der Infanterie und den Jägern vcendet ist, findet teil einigen Tagen das Exerciren in de» Bataillonen statt, welchem sich Anfang bez. Mitte nächsten Monatü die BataillonSvoistellung amchlieht. — Dem Vernehmen nach soll die Einweihung des Gutzkow- Denkmals zu Pfingsten stattfinden. — »Aus Radsahrkrelse u. Eine in hiesigen Radtahrkreisen bekannte Persönlichkeit wurde am 36. b. M. Mittags zwischen 13 und 1 Uhr durch einen Unecht in einer engen Strafe AltstriesenS ans das Empörendste gemißhandcit. Der Knecht hatte mit einem breiten Rollwagen die Strohe so versperrt, bah die Vorübcrsahct nnr mit Gefahr verknüpft war. Ans die Frage deS Radfahrers, ob er nichi Vvrbe:kviiimcn könne, anlwvclete der Knecht mit den nied rigsten Schiiiipiwoiten und verflieg sich zu Drohungen. Bei dem Vennch deS Radfahrers, das Schild deS Wagens zu lesen, sprang der Knecht vom Wagen und stieß Elfteren unler schweren Droh ungen mir den geballten Fänslen dergestalt in die Leber- und Magengegend, baß vieler aus seine Fahnnaschine mit dem Hinter- kopse schwer uusschlun und mit der Maschine gleichzeitig umsteh Der Rollwagen war gezeichnet mit SpedilionSgesch. L. Dant u. Eo. Wagen Rr. 0, Striesen, der Raine des Knechtes aver nicht z» er mitteln. Der Beschädigte liegt darnieder und leidet an Schmerzen des Rückgrates und Hiilterkopscs. Ist so etwas nicht empörend? Ter Radfahrer, ein M . von Herrn G. Poül init ivacnner Emu sinduii^ aeinngen — das „Schloß am Meer" als Me lodram non Frau Silvia Brand vvrgelragen und dcS „Sängers Fluch", Ballade für Tenorivlo Vv» Kreutzer, welche durch Herrn G. vtüuiilaiiii einen würdigen Interpreten fand, schlossen sich den genanitten. aemech>'ind von Herrn Musikdirektor Fr. Reichel und Eanior Schöne geleiteten Gesaniiittchören an. Weiter wurden noch vom allgeineiiien Sängerchor „Des Knaben Berglied", /Fruhlings- glaube" und „Freie Knust" iimi lsstniiag gebracht. Ein der wür digen Feier entsprechender Sängerkommers beschloss den in jeder Hinsicht erhebenden und de» iiiislcrblichei! „von Lenz und Liebe, von selig goldnec Zeit, von Freiheit, Männcrwürde, bon Treu und Hei ligkeit" singenden Dichlec von Neuem im Gedächtnis; aller An wesenden in frische Verehrung bringenden Abend. — Den huudcriiahrincn Geburkstag Uhlnnds, des frommen, frischen, fröhlichen und freien, echt deutschen Mannes und Dichters würdig zu begehen, haue auch der hiesige Allgemeine Turnverein vorgestern i,n Twvlisaase sich versgminelt und kein Geringerer ais der gefeierte Redner Herr Pastor Dr. Sülze hatte es übernommen, das Lebensbild dcS am 36. April 1 87 zu Tü bingen geborenen und am 14. Novbr. 1862 verstorbenen edlen Dichterfürsten zu zeichnen. In wahrhaft begeisterter und begeistern de» Weile eiuledigie sich der Festredner in Sttinde feiner Aus gabe und gab dabei eine erquickliche Binmeiilefe der schönsten Bliitben Uhiandscder Dichtung. Hochinteressant war u. A. auch die Anführung der Rede», die l8'l8von Utstand in der Pauls kirche ru Frankiurl a Bk. gehalten wurden »nd worin derselbe de- soirdcrs wamr Dir innere Bruder in Deutschösterrcich eingetreten ist. Ter reiche Bci'arl lind ein von Dr. Hernnnnn ansgebrachtes drei faches „Gnihe'.I!" lohnte den Svrccher. Eben so beifällig wurden die GesangSvoriräge der wackeren von Herrn Dr. G. Pttk gut ge schulten Trmieriängcrichaac ausgenommen, wie auch die Aisiprache deS Vercinsvorsitzendsn, Hcvcn Soerlcbrcr Dr. Hcnmann, welcher im Aufträge des Tnrnrathes an 12 Turnschüler als würdiges Erinne rungszeichen an dielln Festabend Bücherprainien („Perlen aus UblarrdS Tichtrrnge»") m>» sinnigen Tenkiprücheu vcrtheiite. Nach Erledigung des m prächtiger Lrii.rans'iiuruiig vorliegenden Fest« progio.inmes wurde oie Veriauimlimg noch nichnach erfreut durch Emzelvolüäc Fluch" von I Frau K.si'c» Lingerbauiis, sowie r-es Frt. Lenirk, „Ter blinde König" hon Uhsaud, „ilne'.la'inte Schätze" von Knebel und eines aus Be such anwesenden Berliner Turners, Herrn Colß, welcher mit schöner Barttonstiminc in ausgezeichneter Wene drei Lieder vorirug : „Einst spielt :ca nur S.-cvkcr :c", „O schöne Zeit, o iel'ge Zeit" und das humoristische „Stilvoll, schneidig, pyramidal". ^ — Ra cd tritt der Tod den Menschen an! Selten ist unsere Stadt io häufig nach einander an die Wahrheit dieses Tichter- woris gemahnt worden, wie in den letzten Wochen. Abermals haben wir von den» plötzlichen Ableben eines in den weitesten Kreisen bekannten lind geschätzten Burgers zu berichten. Gestern in den frühen Morgenstunden starb infolge von Herzkrämplen, die ^ . .. _ ihn unerwartet an» Abende vorher tefnllen hatten, der Kgl. Hof- Uhr >m Ddenm «eine 34. ordentliche Generalversammlung ab Der pHoiogravd 2! u g u ft T e i ch. in war am Dienstag in Pirna Getammtbestand der Versicherten beträgt nach dem Geschäftsbericht lbötig gewesen, uw. die dortigen Artillerie-Offiziere in einem großen ! .1813, die Beiträge der Mitglieder betnmen 52,987 Mt., d»e direkten Giiwpenbilde zu rhvwgraphire», war in fröhlichster Laune ÄbendS s Gegenleistungen 40,169 Mk. DaS VeremSverniögen stieg auf 10 Uhr m semcm trauten Daheim eingetroffen, als ihn hettige, ITl.isll Mk. VerwaltungSkusten, Honorare und Remunerationen Hcrzichmcrzen bcsielen. d e der »> demielbcn Hauie wohneiidc Gey. s stellten sich auf ca. II Proz. w des iimeiwlichcn R>-ciiatorS2!ndiralc« „Des Sängers Ubland, „Der dcutiche Blichet" und „Skraßdnrg" von Mann von nahezu 50 Jahren, in äußerst an gesehener sozialer Stellung, muh cs über sich ergehen lassen, daß il», ein biutiunger Mensch, der offenbar noch der physisch Schwächere ist, in brutaler SEeise am Köwer verletzt und ihn öffentlich be schimpft! Hierfür reicht die Sühne durch das Strafgesetzbuch nicht ans und m solchem Falle lernt inan sehr leicht verstehen, wenn rm Angegriffener alle Rücksichten bei Seite setzt und den Angreifer un barmherzig nicderstreckt. Der Beschädigte ist noch nie von einem Nebenmenichen thätlich angegriffen worden und ist dies der erste, aber auch recht bellagenswcrthe Fall, der eine scharfe Sühne im Interesse der öffentlichen und veriömichen Sicherheit bedingt. Da der Beschädigte vamiederliegt, io konnte eine gerichtliche Verwlgung des Fuhrknechtes noch nicht eingclcitet werden. Mit Nothwendig- kett stellt sich aber heraus, daß dem Fahrradc als geeignetem Be förderungsmittel und damit auch der Person des Fahrers mehr Schutz gewährt werden möge, denn die Insulten gewisser Bevölke- rungsklcipen, vor Allem mancher Geichirrsührcr, sind kaum glaubliche. — Der hiesige Verein zur Konfirmanden- Aussteu e « rung hat nach dem uns vorliegenden Rechenschaftsberichte inner halb der 10 Jahre seines Bestehens 283,553 Mk. 40 Psg. eingenom men »nd 101,156 Mk, 2> Psg. für 3M Kinder ziw'ickbczahlt. Die ge'purten Beträge werden nicht nur bei Gelegenheit der Schulent lassung gewährt, sondern auch in den Füllen des Wegzuges, des Ablebens der Mitglieder oder der Kinder und bieten hierbei eine willkommene Uniorstützimg. De» vorhandene Knssenbcstand m Hohe von 141,122 Mk. 2o Psg. ist in mundeimäßigcii Kapitalien angelegt. Die Verwaltung fft in den Händen hiesiger Bürger und ist dieselbe seit 10 Jahren unnnterbrochen in densciven Händen ge wesen. Heute Abend findet die 10. ordentliche Gencralvcriamm- lung statt. — Der Dresdner allgemeine Krankenkassen- und LebenS- versicherungsverein hält nächsten «onnnbend Abends 8 Mcd. Roth Tr. F-cdiec irotz aller Sorgfalt nicht zu beheben ver mochte und die 'i,h gegen kalb 8 Uhr mit dem Tode endeten. Ter io iäh den Leinen und semem Wirkungskreise Entrissene harte soeben erst das 50. Lebensjahr vollendet, er war ein rüstiger, kern gesunder Mann, ein ausgezeichneter Retter und nie fehlender schütze: er ist nie auch nur einen Tag krank gewesen — um so erschütternder wirkt stin plötzlicher Tod, Geboren als der Sohn eines lici .cn Bauer» in der Nahe von Dresden zeigte er stich schon künstlerische Begabung: inner großen Eittbchrniigen besuchte er die Kgl. Kunstakademie zu Dresden und Leipzig und bildete sich hier zu einem ausgezeichneten Pvrttalmaler anS, IsM nach Dresden über siedelt, erwarb Teich Las Hans Hanistüngliche photographische Akelier, daS er nicht nur auf der früheren künstlerischen Höhe vollauf zu erhallen, sondern dessen Ru» und Bedeutung er auch zu ver mehren ebenso beflissen war als verstand. Aus dem Teich-Hans« ilünglichen Atelier sind in dielen 19 Jabrcn unzählige photogra phische Aufnahmen der Mitglieder unseres Königshauses, einzeln und in Gruppen, sowie von »üisttichen Persönlichkeiten, die am Kgl. Ho»e weilwn, hinvorgegangen. Teich war der Favorit-Photograph nir die Aiiiwkiatie, die Künstler des Hoktheaters und die ersten Kreise der Residenz und des Königreichs. Wie unzählig vornehme Brautvaarc hat er „ich: anigenvmmen! Die Teich'ichen Bilder zeich neten sich durch ihre künstlerische Aunasslinq und Feinheit derAuS- sührung hervorragend a»S — leine Sänke war namentlich dic Grnp- viriingskunst. In iniigster Zeit war» sich Teich besonders aul die Ausführung von Lclgcmüideii auf Grundlage feiner photographischen Aufnahmen. Es wi nur an die ausgezeichneten pbolographnchen Oelportrats der Herren Staatsmiiiisicr Graf Fabrice und Dr. v. Gerber, sowie des Kammerpräsidenten Dr. Habcrtorn erinnert. Teich war aber nicht nur einer der ersten Künstler seines Fachs: nicht minder leuchtet er als Mensch und Charakter hervor. Er war eine wirklich vornehm angelegte Natur, von edler Gesinnung und reinster Herzensgute, st-sts bereit, sich Unglücklicher anzunehmen und ihnen weiter zu Hellen. Unzählige hat er mit nimm« müder Hand unterstützt. Bei jedem Wohllbätigkettsakte spendete er aui'S Reichlichste. Und nun entriß cm läher Tod unbarmherzig den hochbegabten Künstler, den colcn hillsbereiten Mann, den treuen Gatten und Familienvater seinem gesegneten Wirkungskreise! Dieter Todesfall wirkt tieferschütternb. Ruhe ianit, edier Freund I llsvo pi» animn! — Die Beerdigung des unglücklichen jungen Herrn Feiler, dn am Palmsonntag seinen Tod in der Eibe fand, wird heute Nachmittag halb4Uyr von der Todtenhalle desTrinitatiskirchhofes ans stattfindkn. — Von ,eher lockte das interessante Schauspiel eines Dampf« schiff-Stapellaufes ein vielköpfiges »Publikum nach dn DampsschiffS- wrrtt in Blaiewitz und speziell die benachbarten Etablissements .Schillergartrn" und Danrptschiff-Nestauralion. Da» schöne Früh- lahrswetter «m gestrigen Tage übte auch bei der.Wassertank« des Mittwoch Vormittag hielt im Saale der Herberge z. ' der ' seine . - ^ z. H>' der Neue Gaffe der V e^rb and der He rd erg en z ur Hc aus , . .. ei - math im Königreich Sachsen seine 3. Hauptversammlung ab, welcher um 7 Uhr früh eine Tpezialkonkerenz der Herbergs-Haus väter, belsuis periönlichen Austausches ihrer Erfahrungen, voraus- gegangcn war. An der Hauptversammlung bctheiligten sich ca 50 Vcrbandsmitglieder und Gäste, darunter die Geh. Räthe Hape und Dr. Böhniert, Regierungsräthc Dr. Roscher und Lotichius, Amls- hcnivtman» v. Metzsch, sowie mehrere andere »Vertreter amlshaupt- mannschastlicher Bezirke, dann Pastor v. Bodelschwingh-Berlin n. s. w. Von den 36 dem Verbände angehöngcn Herbergen waren ca. 25 vertreten. Nach kurzem Gebet des Herm P. Hictmann er öffnest der VerbandSvorsitzendr Gras Vitzthum v. Eckstädt die Ver handlungen. Herr P. Seidel referirtr zunächst über den Stand der sächsischen Herbergen zur Heimath und der Naturolveipsteastation. lieber die Frage, in welcher Weise die Einfühlung der „Wander- iiiid Legitimationsordnung des deutschen Herberasvereins" in den —« — ermöglichen ist, reserirte Dr. Fücher-Frciberg. aast, an die rvcrstercr ver sächsischen Naturalverpsteg- stationcn eine Aufforderung zu erlassen zu dem Zwecke, zur Bu- dnng eines Verbandes der Vcrpstegstatten in Sachsen behufs eines einheitlichen gleichmäßigen Vorgehens, einer systematischen Anlegung des StationSnetzes und thiinilchste allgemeine Einiührung der „Wander- und Legitimationsordnung des deutschen HerbeigSver- eins" in den sächsischen Stationen zusammentreten. Nach lebhaiter Debatte wurde der Antrag einstimmig angenommen. Neu ausgenom men wurden in den Verband d,e Herbergen zur Heimath in Bei der Wahl zwei« Verbandsmitglieder wurden die Herren AmtS- hauptmann Dr. Ftschn-Freiberg «nd Eup. Dr. Hang-Großenhain gewählt. Fortsetzung de» lokalen Lhetle» «eite ». zierung l den '"»r auSichnffe» rio. trn desselben vorläufig sein« Mitwirkung zu Beamten der Gemeinde aufgehoben. Daß di st, darauf verzichtet hall die Befugnisse d«S L zuschränken. doch enlichloffen ist. dte Vollmach eiihen zu lassen und sich während einiger Zeit enthalten, wird schon daraus gefolgert, daß die Mandate der von Vm Bezirkstagen gewählten »Mitglieder de» Lande-ausichuffe» mit Ende diese» Man«»» erlöschen, daß aber die Bezuksversainmlunaen, welche die Landcsvrrtretung nothivendia vervollständigen müßten, bis setzt noch nicht einberusen worden sind. Viceadmiral v. Wickede soll beabsichtigen, au» dem aktive» Dienst der Marin« auszuscheiden. Dielen, Wunsch deS verdienten lMzierS, der im letzten Sommer dle Hebungen des Panzcrge- P' :b ra-ze-geschichte. Deutsche« Sketch. Die auf Elsaß-Lothringen bezüglichen Be- setzeniwürse, von denen Manch« vor Kurzem brhauvtet hatten, daß sic noch in weiter Ferne standen, sind dn Einbringung in den Reichstag anscheinend ziemlich nah«. ES soll sich zunächst um drei Entwürfe bandeln, von denen der ein« di« Gemeiirdeorganisation, der zweite die Alters und Ruhegehalt» dn Beamten, der dritte die Emmhning der Rcichsgewerbeordnung betrifft, Der Gemeinde« gesttzrnlwurs bezieht sich nur ans zwei wichtige Punkte: erstens soll es m ird« Stadt, wir bt« setzt, nur «in einzige- Oberhaupt, o« Bürgermeister ialma tu« .»»ubiich««" Wetgrochnste» Rstr Gtabt- . swaderS leitete, wird sicherlich nur unter großem Bedauern . gegeben werden. Herr v. Wickede, ein geborener Mecklenburger, biente früher in der österreichischen Marine und kämpfte in der Schlacht bri Ljssa mit AuSzcichiuing. ^ Er ist nächst Gras Monts d« älteste Admiral und znr Zeit Eyef derMarinessiitton dervstke. kannten Prozesse »rep ipsticht gegen die mdigkeit, um sich nächst Gras ünestakibn d« m „Deutschen Taacbll erklärt H«r v. Di«si<k>aber, daß er ie »Wicderausnahme de« B«fabren« in seinem bekannten Prozesse iisiimrck-Bleichröder beim Gerichte beantragt habe. Er bezeichnet dieses >e>» Vorgehen al» die Ersjillung einer D Verstorbenen und al» eine unabweisbare Nc . für die erlittene dreimonatliche Griänanihskase Gennaihuung zu verschafscii. Ein Angriff gegen den Fürsten Bismarck sei damit nicht beabsichtigt. Der „Gtraßb. Post" geht nachstehend« eingehende Schilderung der Verhaltung Schncbcles zu. „Wie bereits mitgelheilt, wird sranzösischecselts, jedvck durchaus mit Unrecht, behauptet, die Ver haftung Schnebele» sei auf französische,» Boden erfolgt. Eben dahin geht bekanntlich auch die Behauptung des Gccnzvrokurators aus Nancys nachdem beneide in Begleitung ein« speziell zu dieiem ^ Besichligiing bcziv. Untrriuchuna srhebnngcn üb« die . «S heißt, haben sich in Arnaville Zeugen gesunde», welche bekunde», daß die Verhaltung Schnebeics aus französischem Bode» «folgt sei. Au» dieie Zeuaeir« auSsagen bin kann sich nur die Behauptung des französischen Ge- neraiprokmators stützen, denn eine Orlsdesichtignng würde ihn anders belehrt haben. WaS nun die sranjösiscberieiiS aufgebrachten Zeugen anbelaiigt, so sind dies zwei Winzer, die sich zu icner Zeit in den Weinbergen aiffgehalte» haben wollen. Der ans oeutichem Boden befindliche Ort, wo die Verhaftung erfolgte, wie überhaupt jene Stelle der Zollstraßc links der Mosel zwilchen Novoant urrd Arnaville, wo die deutsch-französische Grenzlinie läuft, ist infolge der Terrainverhältniffe nur von einem kleinen Thcil der Rebberge au§ sichtbar. Rechts befindet sich eine nach beiden Seiten hin sich senkende Böschung, welche an ihrem oberen »Rande in die schon »ach wenigen Schritte» sich abflncheiiden Weinberge auStäust und links unten die Bahn, dann der Eanal und von diesem durch einen hohen Damm getrennt die Mosel. Den Aussagen dieser beiden Zcilgen sieben die Auslagen der deutscherseits vernommenen Zeugen, die AuSiagen von 6 Rotten-Arbeitrrn, welche in jener Stunde nahe a» Ort und Stelle ans dem Eisenbahiidninin beschäftigt waren» entgegen. Diese haben übcrcmstilnmend ausgesagt, daß die Ver haftung ans deutschen! Bode» stattgeiunden habe. Hervorgehoben ?» werden verdient, daß vier dieser Arbeiter französisch sprechende Lothringer sind. Der Hut Schncbcles, welcher diesem während des Kampfes kittsallen war und von einem der letztgenannten Ar beiter auigehoben und den Herren nachgctragen wurde, lag gleich falls ans deutschem »Boden, wenn auch nur zwei bis drei Meter von der Grenze entkernt, wobei jedoch noch in »Betracht zu ziehen ist, daß die »Windrichtung damals eine entgegengesetzte war und der Hut nach rückwärts, also nach der Grenze hin, sich soribeweat haben nulßte. Alle diese Eiiuelhcite» sind nach Lage der Sache von großem »Werth und auch mit peinlicher Genauigkeit zu Pro tokoll genommen worden, n»i dem Thntbestand als wichtige »Belege beigeftigt zu werden. Inzwischen habe» deittschcricitS eine nochmalige, >>on sramöslscher Seite sogar wiederholte Untersuchungen an Ort und Stelle und neuerdings im Beoein der bclr. Kommis,conen sogar photographische Ausnahmen des TerrainS von dcnischer und fran zösischer Seile stctttgefllnden »Auch Privatpersonen sind bist ständig an Ort und Stelle in größerer und geringerer »Anzahl zu sehen, darunter nicht wenige Berichterstatter von französischen Müttern, so u. a. ein Berichterstatter des „Figaro". Die Ulslandseirr in Tübingen begann um 7 Uhr bei Regen wetter. Eine große »Menschenmenge mit vielen Fahnen, auch schwarzrothgotdenen, war zur Enthüllung der Gedenktafel am Ge burtshaus Uhlanb's erschienen. Bei der Feier am Grab« Uhland's war ein Großneffe desselben anwesend. Kränze waren gesandt von dem deutschen Kronprinzen, dem würltembergischcn Thronfolger u. A. Die Festrede hielt der Univcrsiiätsprosessor Sievers, welcher Uhland als Forscher und Gelehrten feierte. Die Anträge Ackerinann-Biehl. die Einführung eines Besähr- gungS-NachweiseS betreffend, sind von der vorberathenden Reichs- tagSkommiision nach langer Erörlcinim mm angenommen worden. Danach soll, wer den selbstständigen Betrieb eines stehenden Ge werbes anfvngt» der nach den Lnndesaesetzen zuständigen Behörde Anzeige machen. Dem Zwange des Befähigungsnachweises sollen unterworfen sein: »Barbiere, Bäcker. Bandagisten, Böttcher, Brunnen- mocher, Buchbinder, Buchdrucker, Bürstenbinder, Konditoren, Pfeffer- küchler, Lebküchler, Drechsler, Färber, Feilenhauer, Friieui-e, Per« rückenmacher, Gelb- und Rolhgießer» Zum-, Zink-, Metallgießer, Gerber, Glaser, Glockengießer, Gold-, Silber- und Juweleuaroeiter, Gold-, Silber- und Me Beutler, Hutmach schmiede, Maler, »Messer- und Zeugichmiede, Fleischer, Müller, Müblenbaucr, Nadler, Siebmachcr, Posamentiere, Schirmmacher, Sattler, Riemer, Täschner, Schieferdecker, Schlosser, Schmiede, Schneider, Tischler, Stiihlmacher, Töpfer, Schornsteinfeger, Schuhmacher, SchiffSbaucr, Scisensieder, Wachszieher, Seiler, Stelninetze, Siukkatcure, Tapczirer, Uhrmacher, Wagner, Weber, Wirker und Zinunerleute. Der Bnndesraih darf den Befähigungsnachweis erlassen. Wo nicht besondere Prufungs- bchördrn bestehen, nimmt der Prüfungsausschuß der Innungen unter Vorsitz eines stimmberechtigten obrigkeitlichen Kommissars die Prüfung vor. Der Prüfling soll der Regel nach 24 Jahre alt sein und eine dreijährige Lehrzeit hinter sich baden. Ausnahmen be stimmt der BundcSrath. Die Zahl der Gefangenen in den Gefängnissen des preußischen »Ministeriums des Innern und dcS Justizministeriums bat in den vi« Jahren seit 1881/82 um 20 Prozent abgenommen. Danach würde aliu eine nnzweiselhaitc Besserung eingeircien sein. Jener Zahl steht aber leider die Thatinche gegenüber, daß, während die Gesammlzahl der Delikte ahgcnonimeil hat, die Zahl der kür die bürgerliche Gesellschaft gefährlichsten Gesetzesüdertretiingen in einer sehr starken Zunahme begriffen ist. Bei der Darstellung nach DrliltS- gruppen zeigt sich, daß von ihnen hauptsächlich diejenigen eine Zu nahme zeigen, unter deren Triebfedern »Rohheit und Leidcnschasttlch- keit * — " " " " "" " ' ' ' die! leidig il hervorragend sind, nämlich von Jahr zu Jahr Zlliiehiiicnd — e Verbrechen und Vergehen'gegen bic öskeiilliche Ordnung, Be- idioung, Körperverletzung, Verbrechen und »Vergehen gegen die rsönliche Freiheit, Widerstand gegen die Staatsgewalt und Sach- ichädiauna. Die wichtigste der Dcliktsgrupven, bei denen wirth- attlichc Verhältnisse in »Betracht kommen, nämlich Diebstahl und Unterschlagung, zeigt abnehmende Zahlen. Tie Abnahme dcr Gc- iammlzahlo«Delikte(1681V fälltzuianiiiicn mtt dem seit l882ein- die Zahl d« Bettler von 14,223 tm Jahre 1883 aui 9054 mi Jahre 188sgesunken. Die Besserung beschränkt sich aber leider großen TheilS aus diese »Art von Delikten. Während in den Jahren 1862—84 beim leichten und schweren Diebstahl eine Abnahme stattgesunden hat von 12 und 20 Proz., sowie bei den Verbrechen und Vergehen gegen das Vermögen eine solche von 7 Proz, ist in derselben Periode eine Zunahlne «ingetreten: Don 5'/» Proz. bei den Delikten gegen die Sittlichkeit, von 15 Proz. bei der Kiuipelei, von 5 Proz. bei den Beleidigungen, von 11 bei Aindermoro, von 17 bei Ab treibung» von 13. 1«, 34 und 43 »Proz. bei Körperverletzungen, von 61 Proz. bei Rölhigung und Bedrohung von 19 Proz. bei Ber- brechen gegen die Perlon und von S Proz. bei Vergehen gegen Staat. Religion und öffentliche Ordnung. Die im Befolge deS Rückganges der Lebrnsmittelpreise eingetretene Verminderung d« Delikte gegen das Eigentbum ist eine erfreuliche Thatsachr; für die Beurthciluilg der östenilichcn Moral sind aber die Ucbertretungen der Etrafgrl und t« >082 st
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