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Dresdner Nachrichten : 28.04.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-04-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188704282
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18870428
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18870428
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1887
-
Monat
1887-04
- Tag 1887-04-28
-
Monat
1887-04
-
Jahr
1887
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 28.04.1887
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Nicht-Tele-r*««. Wir in einem Lbeile der ssliMaae.I » » ». L7. «»rit. Irr »avft tz«l de» Prinz»» »orl »,« «atit-or «Osmmen. — M»nit,»wrr «nliv>. »ertt »Ir» «uniiu» In wie», ,n ftine Sie»« «ritt ««iinrdi «I» Srtrr- ttr der »»n,rr«all«u der «ndwdrtt. M «„»eirgrudeittn. Irr Inter- mmtln« Im d»»a, r»ott>trl»i. iit. um, Unirrltnatdlrkrttiir Iin Staat»-1 sttrctarlat erwddtt a» Ltciir t>»n' ««ernni, »xlchrr «„«Ichridrt «u>» „MiNor« <I«U» ri»«»" «Ir». Xsms«I»aII- SüLLÄL vsolcsa "»V M. I)rs,ä«i. »tmnllA«»»» Vmxuuit p« »«»«»tl.diUtM». qmu. vi gro«. «— uoav» -» NX. i, - » .. .. -7.50 " W»:: :: »L i » A- vtttl»» 17I/M ^ »»«o t» VmtUUtiUm. «vrsen» relegram«,. «re«lau, 27. «pr». Raqut. >t«ci»r>»einnrlt>. tzp:r,l»e vr. IWL. i«ci"/, AprU-Wint 38,8!-, Auni-Auit 3».2>>, 71l,-,u!>--eptl'r. 1-,.»,. 3<o»arn A.-rii-A/ni i--«.!-,-. Mai Im,t l.-i!.«», Sept.i/ik. iL2.-,-,. RUvul ioca »er Steril.Mat I , -ilni.Iuut —. »in» UIIN«!,!»,-. — Weiler: . Stettin. 27.2!^,»». Aachm.t,«. > -lssetrridem., L0ei/,e»pe lilitieul.laeo I IC7 -I/a, !tt!»t> Mai I7I,»a. Juni- Au» 173.«,). M->t>acu >»!»rra„»., l»co ill—>2«. r»ui-Mai i:!l,ü«, Iuni- Auit l»a,t>a. ltttiba! in-r-eriiub.,April- Mai 11,«3), Lrpi.-LIl. II,La. s»t- r »is matt, laca 39,'3>», April- «tat WM,. Amii-Auli la. m, Auauft. ^Sepl. 11,1a. irello!c«u> loci, la.ia. vlLSVLLroU > j»-«- »n» äs» dscloutvnclgtan vlanktttton 6«» In- twä ^«»Iitnäs», ampkokl«» in rsickhnltixsr ^USALÜI ^Ud. KIKI L 8«Im, LI. k^«rn»preeI»t«II« I1LV. lraltttztttt^r. ^rti»/«l»1»r Iklli'sekliossvi' ^ Ur»t»««t« »ratt« »«» fr«»«». ri»s Mansch, ,4 ,z,. pk«d»j r»»»utt.- «»I« Ll,«,d,1chä». -»«« 5l, »m «.».auch, I)r«täeii-I^., Itierssieastr. 2. «««««««««« Mritr klinKver, owpffsklt rnr billig«» luiä pnttctisoksu Reiz« Nel«e-k^a»iri»ler- MtttlVvr als Ullieum ctvr I-siokiäss-ßvit, Lolicjitäb unä Lls^iwr. S»rÜ««tv von Va«t I»«i»-Hsvv«««»Irv8 «te. ^.LLStStollTLILg^ " von Illlsikivalruwsiitsv, Llll8lIl-Xunst»srLm, Llusiksuloiuat«». ^l,p»ra1«n Mr slektrisekv K LlusiltüdorliAxuox ste. Im K ^IlU8tl8«Iion 6ridln«1, § Or,tr»--LII«»« RI». A v.9—L M»r, 8ynntt<x« v. 11—K UKr. Nr. 118. »».Jahr,. JchEchMo?« Eg-l.^ ^ V o I. Ouattal-ZuwaL» L,»OQ - ' «erhallutimthi, »,r«. «»»rrkn»«i n«t,u«, ,u örlllchrr Briollterdtldu»,. ^.u§u5tnsstrs§ss Nr. 4 Dresden. 1887. Donnerstag, 28. »April. «mmNvor1l>«rr Nr!«N«r I»r PsUNscheS 0». I«tt VI»r«> » vtt««» Ukbrr da- Angst« dürfte man betreffs de- Halle- Schnebel« ldemi mit dem e, nicht mit dem ti. schreibt sich der Biedermann) hinweg sein. Die deutsche Darstellung, dah Schn, ans deutschem ti)cbiclc bcrliastet wurde, bestätigt sich vollständig; sie wird bezeugt durch die eidliche Aussage von 6 Deutschen, von denen 4 französisch sprechende lothringische Arbeiter sind, und ihrer Aussage stehen nur 2 sriaiiwicn gegenüber, die zwar in der Nähe waren» aber Nichts buben sehen können. Da die Franzosen sich nicht mehr auf die LriSirage stiihen können, spielen sie die Sache darauf hinan-, daß die List, mit welcher Schn, angeblich auf deutsches Gebiet gelockt wurde, unslatthast gewesen sei. Wie fadenscheinig dieser Einwand ist, wurde schon bemerkt. ES fragt sich zudem, ob der deutsche Grenz, kunimissar Baulich seinem französischen Kollegen überhaupt eine siullc gestellt habe. Ein von der Pariser Presse veröffentlichter an geblicher Brief von Gautsch ist bereit- als plumpe Fälschung entlarvt worden und wird von jener Presse selbst widerrufeu. Die ganze Gcicbichte dürfte in Folge des beiderseitigen guten Willens, sie beb zulcgen, in wenig Tagen völlig aufgeklärt und geordnet sein. Es wi,d vermuthlich der Einmischung des Papstes gar nicht erst be dürfen. Seitdem Leo Xlll. in der Carolincnfrage einen Schieds spruch zwischen Deutschland und Spanien gethan, liegt in jedem austaucheudrn völkerrechtlichen Streitfall für ihn die Versuchung nahe, seine „gutenDienste" anzubieten. Essei keineswegs verkannt, dass bei internationalen Ehrenfragen das Eingreifen eines rm- parteiischenTritten einen befriedigendenAusgangwahrschcinlich macht, der kriegerische Verwickelungen beseitigt. Die Diplomatie des L-ulikan hat, wen» sich die ganze Meldung überhaupt bestätigen sollte, scharfen AngeS schnell erkannt, daß hier wohl ein Anlab vor liegt, um entschlossen den so frisch zu Ehren gekommenen päpstlichen FricdcnSavparat einzusetzen. Es erscheint jedoch würdiger und politisch klüger, auf die päpstliche Vermittelung zu verzichten mrd durch gegenseitige sachgemäße Verständigung selbstständig den Fall ouszutragen. lieber die 52 Millionen, die der NachtragSetat zur „Steigerung der Tchlagkertigkeit und Ovcration-sälügkcit des deutschen Heeres" berlnngt, können nur in der Budgetkommissiou seiten- der Militär, >'rivaltung vertrauliche Auskünfte ertbeilt werden. Diese Summe in als ein Vertrauensvotum des Reichstags auszufassen, denn auch dr„i Budgetnnsschnß gegenüber wird die Militärverwaltung nicht dw Geheimnisse preisgeben, durch welche sie die deutsche Waffen, »ucht ;n verstärken gedenkt. Aehnlich wird man sich auch auf die Angaben der Militärverwaltung bezüglich derjenigen Ausgaben verlasse» müssen, welche der Umbau der NeicWestungen gegen die Meliiiitboiiiben erfordert. An der Nothwendigkeit so kostspieliger Forderungen kann ein vernünftiger Mensch nicht zweifeln: daS Be- d,„erliche tuwan ist namentlich, daß jetzt Hunderte von Millionen, d e soeben erst in die Festungen verbaut wurden, nunmehr als unnütz erscheine». 1872 haben wir lM Mill. für die elsaß-lothringischen Festun gen verausgabt und außerdem au-den 5 Milliarden eine Summe von ü'ls Mill. für die Umgestaltung unserer Festungen zurückgelcgt, die allmählich verbraucht wurden. Alles das damit Geschaffene ist »l't werihlos geworden, seitdem 2 bis 3 Treffer mit den neuen Sprengbombe» genügen, in die stärksten Ltcinklumpen Löcher von der Größe des Altmarltcs zu reißen. Gut, wir müssen unS jetzt gegen die Melinitbombcn schützen. Aber eS fragt sich, ob nicht an den kosten gespart werden kann. Die inneren Umwallungen der mit dctachirten Forts auSgestatteten Festungen leisten künftig nur zwcüelhgstc Dienste. Vielleicht kann man sie entbehren, daS Terrain an die bctr. Stödte verkaufen und auS dem Erlös große Summen ziehen. Auch gegen die Ausstattung einer Anzahl nach Elsaß-Lothrin gen führender Eisenbahnen mit zweiten Gleisen, großen Rampen zur raschen Ein- und Ausschiffung von Truppen, Pferden und Be schützen läßt sich Nichts einwenden. Die Franzosen sind unS in diesem Stück schon lange und weit über. Aber der Budgetans- ichirß hat ernstlich zu prüfen, ob die dazu nöthigen SO Millionen Sache des R» rches und nicht vielmehr der Einzelstaaten sind. Noch 1873 erklärte der preußische siriegsminister ausdrücklich als Gnmd- satz, daß jeder Siaat die Kosten für die aus strategischen Rücksich ten nothwcndigen Bahnen selbst aufzubringen habe. So hat da mals Preußen die Bahn Berlin-Wetzlar auS eigenen Mitteln gebaut und an die 200 Mill. für eine Bahn auSgegeben, die, weil sie nur strategisch, nicht aber Vvlkswirthschattlich von Bedeutung ist, „Kanonenbalm" heißt. Preußen hat ferner auS eigenem Säckel strategische Bahnen an der russischen Grenze und die pommrrsche Küstenbahn gebaut, auch die Moselbahn mit zweiten Gleisen ver leben. Jetzt soll das Reich zunächst 67 Millionen zu StaatSbah- ucn in Bayern, Württemberg, Baden und Hessen und an die hcs« jrichc LudwigSbahn zahlen, während diese Staaten für die Vermeh rung ihres BabnnetzeS nur wenige Prozente beitragen sollen. Tic Berechnung ihrer Beiträge ist zudem ganz verschieden. Bayem, das bekanntlich sich'S in Eisenbahnsachen sehr leicht gemacht und nur wenige Bahnen zweigleisig gebaut hat, soll auf der Linie Rrrriiberg'Heilbroiln, auf welcher bis z» 18 Züge verkehren, auS M'ichsgeldern das zweite GleiS gebaut bekommen. Der siriegsmini- slcr gab zu, daß man vergebens nach einem festen Grundsatz für die Verthcilung der Ncichszuschüsse gesucht habe. Nun, der einzig richtige Mnßstab ist der, daß jeder Staat die im Interesse der NeichSvertheidigung nöthigen strategischen Eisenbahnen ans eigenen Mitteln zu bauen hat, wir dies Preußen in rühmlichstem Vorgänge getha» hat. . Da» Eitzhyngrn von Rrich-bahnrn in dt« rufen erum- nicht. Lanmährigc Beobachtung hat auch dem Volke gezeigt, da gerade die Mililärverwaltuiig sehr sorgfältig, vorsichtig und g, wisscubnit prüft, ehe sie sich von der Nothweiidigkett einer Ford! Staatsbahnsysteme hat zudem seinen ernsten politilchen Hinter grund : eS kann damit der Anfang zum Uebergange des Vahnbe« sitze- der Einzelstaalen an daS Reich (ReichScisenbahnprojekt) ge schaffen werden. - Me diese Diiige wird der Budgetausschuß sorglich zu p haben. Um eine Bewilligung des Nothwendrgcn ist nickt hr zukoiurucn und liegt auch gar nicht im Interesse des Vnlerlandcs. -Ä -ökignugl», fordert die Militärverwaltung solche große Summe» .. .. - daß gc- . — ... ... .... ... Forde rung überzeugt. Dann besteht sic aber auch mit Nachdruck aus der raichen Durchrühruug und zwar so, daß der Zweck: die Sickerung des Nerchs, auch erreicht wird. Die Militärverwaltung verdient nach oieier Richtung hin volles Vertrauen. Mit dem Septcnriat bangen diese gewaltigen Mehrsorderungen nicht zusammen. Für Tnrchsüh- "nig der Trnppenvennehrung sind einzig 81 Mill. auizubririgeii, d« Rest von 250 Mill. ist durch neue Ansprüche, welche tue Sicherheit deS Reiches erheischt, herporgeruscu. Hierfür müssen eben Ovscr gebracht werden, so sauer sie fallen, und die Tcutsch- freisiimigen, welche die Parole: „Wir bewilligen jede» Manu und zeden Groschen!" auSgegeben haben, können sich der Bewilligung nicht entziehen. Nicht dein russischen Minister des Aciißeren. Herrn v. Gicrs, ist der Wladiinirordcn, wohl aber seinem östeneichiicheu Kolleg«», Grasen Nnluoly, das Goldene Vließ verliehen worden. Es ist das Zeichen der böchslrn Zufriedenheit mit der Politik dieses Ministers. Ta dieselbe in eister Reihe a»s die Erkaltung des Friedens gerichtet war, so erscheint die Verleihung des Goldenen Vließes zugleich als vliiloivliiive» i,i. L>,e ucyronreu Deroieniic, weicoe ociu Grafen Kalnoly die Auszeichnung verschafften, lassen sich nugkflihr in Folgendem anszähleu : Die Anfrechlerhaltiing der diplomatischen und trenndlicbrn Beziehungen zu Rußland, trotz der KriegSrüstnn- vre- oiliivniiirv »>» Haiiptsüchllch und in erster Reihe verdankt Kalnoky wohl al Auszeichnung dem unerschütterlichen Vertrauen, welches er aber die . „ , .. in die Vertragstreue Deutschlands setzte, selbst in jenem Momente, als Bismarck erklärte, Bulgarien gehe Deutschland nichts an. Rtnefte Telegramme »er „Tre-tzner Rackir." vom 27. April. Berlin. Reichstag. Auf der Tagesordnung stand zu nächst die zweite Lesung des Antrags über Errichtung eines Semi nars für orientalische Sprachen an der Berliner Universität. Hain tische Rücksichten maßgebend, womit nicht ausgeschlossen sei, daß auch die Wissenschaft davon vrositire. Es sollen nur lobende Sprachen berücksichtigt werde». Bamberger hält das neue Institut snr den diplomatischen Dienst förderlich, zweifelt aber an den kommerziellen Erfolgen. Das Gesetz wcrd angenommen. Hierauf werden Wahl- prüstmgen vorgenoimnen. Tie Wahl Eimen Ni.chtcr's wird bean standet, die Wohl Hossmann's (2. siichsiicher Wahlkreis) abgesetzt. — Nächste Sitzung Donn»rstag den 5. Mai. Tagesordnung: dritte Lesung des oricnlaliichcn Seminars, ServiStaris, Wahlprüfrmgen. Berlin. Das Herrenhaus nahm au» Besürworlung de- Ministers Von Puttkamer die vom Abgeordnetenhanie beschlossenen Abänderungen zur rheinischen Kreisordnung an. Berlin. Abgeordnetenhaus. Auf der Tagesord nung steht zunächst die 3. Beratbung der kirchenpolitischen Vorlage. zroßen TheilS seiner timmen bereit seien, .. . ..... . rer in der Fassung, welche sie im Herrenyause erhalten habe: aber mit Rücksicht auf die voni Ministerpräsidenten abgegebenen feierlichen Erklärungen, wonach er von dieser Vorlage den Frieden mit Sicherheit erwarte, und wonach er von der Annahme der Vorlage sein Verbleiben im Amte abhängig mache, hätten sie auf die Bctheiliguiig au der Debatte verzichtet und würden sich der Abstimmung enthalten. — Abg. v. Minningerodc (kons.) giebt eine gleiche Erklärung für einen Theil seiner Freunde ab. Einige würden auch gegen die Vorlage stimmen. Die Eigenart unseres Staatswcsens mache es ihnen un möglich. die Verantwortung für dieses Gesetz zu übcrncbmen. Möge dasselbe segensreiche Folge habe». — Abg. Cremer krittsirt scharf das Verhalten des CenlrumS, welches nicht aus patriotischen Rücksichten für die Vorlage stimmt, nickt im Interesse des für unser Vaterland so nölhigen Friedens, sondern »veil es muß. Von nationalen Jutereffen sei - in der Windthorst'schcu Erklärung mit keiner Silbe die Rede gewesen. Ein dauernder Friede sei nicht möglich; sei die Kirche stärker, so werde der Staat unterdrückt: sei der L-taat stärker, so werde die Kirche unterdrückt: seien beide gleich stark, so vertrügen sie sich. Falk's Politik sei dahin gegangen, die Kirche zu dcmokratisiren: ganz dieselbe Tendenz herrsche letzt im Centn»» vor. Die Znrückberilflma der Orden bilde keine Gefahr, die Orden würden im Gegenthcil dazu beitragen, die Hetzkavläne einzutreibcn. ES handle sich hier um eine nationale Frage, in der alle nationalen Parteien zusammcnsiehcn sollten. Meisall). — Abg. v. Schorlrmer-Alst (Eentr.): DaS Centruin werde sich auch in der 3. Berathung der Dethcitigung an der Debatte enthalte». Die kirchenpolitische Vorlage wird,n namentlicher Abstimmung mit 243 gegen 100 Stimmen angenommen, 35 Konservative und 7 Nationalliberale enthielten sich der Abstimmung. — Bei der 2. Lelung deS Gesetzentwurf- wegen Gewährung einer StaatSsub- vention an die rheinische Provinzialhilsskaffe bchnsS Hebung de- Grundcredits entspann sich eine längere Debatte über dw Notylaae der Landwirlhschast. Graf Kanitz plaivirtc für höhere Agrarzölle und beklagte daS man, Minister Lucius erwiedcr! . Angelegenheit des Reichs sei. v. Sch . . wirtben etwas mehr Beschränkung nuszulegen, dir Gutsbesitzer soll ten ihre Söhne, die als yssizicre diente», nicht so reichlich beden ken, auch brauche nicht »oder größere BauerSsohn als Einjähriger zu oicncn. — Wciterberathiiiig folgt morgen. Berlin. Der Kviser batte gestern eine cinstündige Unterred ung mit dein Fürsten Bismarck. Letzterer wohnte der heutigen Sitzung deü Abgeordnetenhauses Key ohne sich indcß an der . -. S zur Geltung und zum Ausdruck gekommen? sein. — Der „Kreuz- zeitung" zufolge ist von der angeblichen Ernennung des hiesigen russischen Botschafters Grasen Schuwalvff zum Statthalter des Kaukasus hier nichts bekannt, auch werde au imterrichtetcu Stelle» bezweifelt, daß ein Wechsel in der russischen Botschaft bebvisleye. — Au» der Tagesordnung der morgigen Bundcsr.ith»s>tzimg slehcu der Bericht der Euauete-Kommiision zur Revision des Paten!- gesctzcs, sowie der Ausschußbericht über die Gewerbeordnung--»»»^!-.' tErlveiterung der Befugnisse der Innungen). Tue Branntweinsteuer kommt noch nickt zur Berathung. Der L<t»dtngsschl»ß ist am den 10. Mai in Aussicht genommen. — Die Regierung läßt sich seit Kurzem die Gerniauisiruug im Osten in rrhöhierem Maße angeieger, sein als bisher. In letzter Woche ist eine Reihe neuer deuticher evangelischer Schulen cingrrichicr worden. Au Schulen mit über wiegend polnischen Kindern erhielten Lehrer, welche sich die Förde rung im deutschen Ausdruck besonders cmgeiegen sein lassen, Geld prämien. Zahlreiche deuische Volksbihlmthcken sind begründet, ichvu vorhandene vervollständigt worden. Die Leiter derselhe» müssen daraus sehen, daß die Heranwachsende polnische Jugend in erster Linie tue deutschen Bibliotheken benutze. Sobald jetzt ältere polnische Volksschullehrcr sich pcnsioiiiren lassen, treten junge deutsche Lehrer an ihre Stelle. Die Berliner Börse eivffncte trotz fester Wiener Meldun gen rcservrrt; die Tendenz war schwach. Auf den» Renbmmarktc landen ausgedehnte Abgaben für Pariser Rechnung statt. Russische Noten waren stark gedruckt, auf die Meldung von den beabsichtig ten Maßnahmen zur Hebung der russischen Valuta aber erholt. Später trat, da Paris feste Rokirmigcn iandie, aut dem Banieii- imd Rentemnarkt eine ziemlich erhebliche Bcststigung ein. Die Course stiegen zuwige Stückmangels. Eisenbahnen hatten geringe Schwankungen, snr Bergwerke bestand wenig Interesse. Iw Kassa- Verkehr waren dent'chc Bahnen abgeschwächt, österreichische be hauptet, Banken schwächer, Industriell still und schwach, Solbrig 1.40 niedriger, deutsche Fonds meist nngeboicn, österreichische Prio ritäten still und unverändert. Privatdiskont 2 Proz. isr - - ksort a. M.. L7. Avril, «krcdli LL>'/„ elaaliUiaim v«'.',. vom- bardea «alliier —. lkavvlcr 75,2». ivr«. Ungar, «ctdrenle 8N,7«>. r>»k„i«, lgr,2». «irr Russe» —. Laura —. Aess. « i» ». 27. April, «red!» 281,75. v»,a«»»-dii 235.lv>. Lamdardn, 80.0». Nordwrfib. I6->,25. Marl,,»ten «2.2/5. ll»a. «redtt 285,5«. Aeis». »arl»,27. April. l««il»I.> »reute 7!>,S2. «nletbe >Ü8,S<!. Italiener »7H5. Slaatdbadu 173,75. Lomdardc» 178,75, da. Ariarilalrn —. svauier Üi,i8, Elvdler 383,0». Otiamaarn 508. Neue »nlrlhr —. lürten —. Aesl. ran»«», 27. April, Aar«. N »dr l« Mt», kausal« I«2-/,„ 1873er Nüssen 91-/,. Atalle»rr 9b-/,. Lomdarde» 7-/,. N-nv. Tllrken I3'/„. Iprac, t«>»ir«e A-ierikanrr 132»/,. Iprae. Nuqar. «aldrrulr 79--,. Oesterr. Gold- renle 89. Artass. kausal« 105. «Idpler 71'/«. Nrnr «xppirr 95',. cssarant. lssadplrr 9»-g. Lllamanbanl l«. Sur» - Aktien 7». Spanier «3--,. — kttwuian,: Matt, vctirr: ea,<>n. Amsterdam. 27. April. Produkten lSrkiin-s. wrlren »er Mat —. »er Ravemdee 22«, steigend, «vagen »er Mai 117. per Oktobrr 123, dehanptet. I» »d » », 27. Mltrz. lArodnktrn, Aitilnss). Sngllschcr Wrizen stetig, mitsslg »ngedMen, fremder sejt, eher «stcarrr, ltänser „dstaltend, anaekommene Ladungrn und Urdetgr« endig, fest, sslusstscher Haler „siedend. — Lietirr: «ewiilk». Lokales u«d Sächsisches. — Dienstag Morgen gegen 2 Uhr traf Se. Majestät der König in Schandau ein und mhr ohne Aufenthalt zurAncrhahn- jagd aut Reinhardtsdorfu Revier, wo trotz heftigen Regens gegen 4 Ubr 2 starke Aucrhühne von dem hohen Jäger mit gewohnter Meisterschaft erlegt worden, sind«. Gegen Vi7 Uhr erfolgte die Mcisterichast erlegt worben sind» Gegen Vi7 Uhr eriolgte di- giücktahrt, weicher sich S. K. H. Prinz Georg, welcher ans Cimncrs dorfcr Revier gejagt hatte, von Königstcm ans anschloß. ntcn Sr. Majestät des Königs Gene wurde das Großkreuz des Albrechls- in Thamndt älterer Linie das wurde von Ehrenlien; — Dem General-Adjutanten Sr. Majestät des Königs Gene ralleutnant v. C a r l o w i tz wurde das " ordeuS verliehen. — Dein Förster Horst v. Zehmen Sr. Durchlaucht dem Fürsten Neuß 3. Klaffe verliehen. — Der Kgl. preußische Gesandtschaftspostcn in Dresden scheint dieVorstuse für bieNeichSgesandtschaitsslclle inMadnd zu sein. Wenn, wie allgemein versichert wird, der kaiserl.Gcsandle nin spanischen Hose, Graf Solms-Sonnenwaidc als Naclsiolgcr des Herur v. Kendell nach Nom geht, würde an seiner Stelle der preußische Gesandte in Dresden, Graf Dönhoff nach Madrid versetzt werden. Auch Gras Sollns war erst Gesandter hier. Man würde den Grasen Dönhoff nur mit allseitigcm Bedauern pon hier Weggehen sehen. — Alljährlich erfreut sich die öffentliche Versammlung, welche der Landesverein für innere Mission veranstallet, eines regen Zuspruchs. So war auch vorgestern Abend in Brann's Hotel der Saal von Andächtigen, namentlich Geistliche. Lehre», sowie andere Freunde der Mission, dicht gestillt. Mit den Worten des Psalm 93 erösinete Herr Oberkonsistorialrath Dr. Rüting die Fcierstunde. Zwischen den einzelnen Berichten und Anivrachcn lagen Gelänge. Zuerst erstattete der Verenisgeistliche, Pastor Seidel, den Jahresbericht. Aus dcmseiben ging hervor, daß aus allen Ge bieten der inneren Mission das Wort „Vexrlia rexis procionnt", (d. h. de- Königs Banner rücken vor) sich schön bethatigr hat. Das gilt in Sonderheit von den Herbergen zur Heimath, die von 27 aus 39, von den Jünglingsvereine», die von 64 ans 69 »nd von den Stationen für Gemcindcdiakonci, die von l5 ans 20 seit dem Vorjahre angewachse» sind. Alsdann sprach Herr .Hauptpastor Becker-Kiel m herzlichen, eckt kirchlichen Worten über innerste Mission, d. h. Pflege des inneren Lebens, wie der gewandte Herr Kanzelrcdner dieseArt der Mission interpretirte. Bei dieser Gelegen heit tei aus ein von dem Verein hcransaegcbenes Flugblatt „Willst Du Diakonissin werden", hingewteien. das iin Lause des Abends mehrfach Erwähnung fand. An dritter Stelle entrollte der Abge ordnete des CcntratausschnsseS, Herr Pastor Rahlenbcck-Berlin, in lrbendiaen Zügen ein Bild von den 33 m Westfalen bestehenden vanaeuschen Arbeitervereinen, der einzigen derartigen Institution in Deutschland, deren Einstihnmg Redner auch in Sachsen für geeignet und emvsehlenswerth hält. Dieselben bezwecken: 1) Pflege des evangelischen BcwußtsernS, 2) geistige Bildung und sittliche Hebung der Arbeiter, 3) Förderung des guten Einvernehmens zwischen Ar beitgeber und Arbeitnehmer, 4) gegenseitige Unterstützung in Krank- Iwits- und Todesfällen. — Die letzte der Aulvrawen hatte Herr Pastor von Bodelschwingh-Bielelrld übernommen und zwar über toll) und Hilfe der armen epileptischen Kranken. I» der ihm eigenen humoristischen imd sarkastischen Weise wußte der hochver diente Geistliche die Versammlung im Geiste in die von ihn, als Seelsorger geleitete Anstall snr Epileptische in Bielescid mit ihrer Kirche und ihrem Gottesacker zu versetzen. Den bis nach 10 Uhr währenden Besprechungen wohnten die Herren O"o Gras Vitzthum als Vorsitzender deS LandeSvercinS für innere Mission und Ernst Gras Vitzlhum als Vorsitzender der evangelisch-lutherischen Dinko- ntffrn-Anstalt zu Dresden bet. UOIZN- U^ SIIÜZM 'iig.irm.üociao.1 n SSE3I.4 N-jae'l.cnz -I,os90--oö(l8
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