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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 16.10.1903
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1903-10-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19031016016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1903101601
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1903101601
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-10
- Tag 1903-10-16
-
Monat
1903-10
-
Jahr
1903
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 16.10.1903
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wurde schön. Das italienische KönigSpaar unternahm in Begleitung des Präsidenten und seiner Gattin eine Spazierfahrt im Park von Triano». London. (Priv.-Tel.) Zwei russische Armeen in einer Gesamtstärke von 200000Mann werden, wie der russische.Times"- Konespondent erfährt. gegenwärtig mobil gemacht und durch Sibirien befördert. Auch eine groke Anzahl Kosaken soll entsandi werden. Der Kriegsminister verlangte, dem Vernedmen nach, einen Sonderkredit von 25 Millionen Rubel für Rüstungen. Belgrad. Die Skupschtina hat die Regierungsvorlage betr. die Erstreckung des für 1902 bewilligten Budgets auf die Zeit dis Ende des Jahres 1903 iu erster Lesung angenommen. Auf der Tagesordnung sür morgen sieht die Beratung deS Adreß cntwurfs. Ur«rsurl ,. IN. tLchlut ) «red» «>1,10 Diskont» »1,70. Dr«»d««r Bank liO.M LlELdahn —. Lombard«,, —. Laurahiitle IN.—, Una«. Gold —. Portu»,ekn N,—. rilrkeniol« —. 6«hr KI«. «»»>«. (b Uhr nachmiua, »«,!« ,«.W>/-. Italien«« lM.10 Soankr SO SZ«,,. Por!ugi-««n sr.lo Dürkn N.A. Diirknio!« ».'.»o Ottoamntank bSö.-. SraolSdat,» —Lombarden N.—. Fest. Var««. Produttrnmor». Leuen per v»dr »I N. per Jan.-ilprrl «1—. be». Lpiritu, per crroder »s»o. per Mo, August »s.rs, ruhig. Mböl per vkiod« 1S.N. per «»«.August tl.LV, dehaup« t. >»strrda«. Produkten - Bericht. Westen per Lioodr. » per Mar» —> Roggen per Oktober . per Mürz —. chelchSIlbloz. ^ r- «I Gtseubahnbeamte und Publikum. In einem zweiten Artikel der .Deutschen Elsenbahnbeamten« Zeitung" zählt der Berfasser der gestern abgedruckren Ausführungen über das obige Thema die M i t t e l auf, die den Eisenbahner» zur Besserung des geschilderten Verhältnisses zwischen Publikum und Beamten zu Gebote stehen. Hier nennt er an erster Stelle die Fachpresse. Sieben Artikeln allgemein belehren den Inhalt-, so heißt eS dort, wären Besprechungen besonderer Einrichtungen und Zustände und hauptsächlich dir fachmänni'che Widerlegung unrichtiger Behauptungen und Darstellungen sehr angebracht. Namentlich bei der Erörterung von Eisenbahnunfällen und ihrer Ursachen sollten die Eisenbahner selbst ihre Stimmen lauter erheben, als es bisher geschieht. DaS ist sicher, daß im Publikum der unpersönliche, tteiskorrekte Ton ebenso wie das völlige Ignorieren von Angriffen einen ganz anderen Eindruck macht, als erwünscht oder wenigstens als zweckmäßig ist. Auch eine andere Eigentümlichkeit amtlicher Erklärungen kann zur Nach ahmung nicht empfohlen werden: nämlich die Gewohnheit, mit allgemeinen, feststehenden, in bestimmten Schlaaworten zum Aus druck gebrachten Begründungen zu operieren. Tie wirtschaftlichen Gründe, die Gründe der Konsequenz, die betriebstechnischen Gründe und wie sie alle heißen, stehen in zweifelhaftem Ruf. Man hält sie recht oft sür nicht mehr und nicht weniger als bc- aueme Ausreden, deren man sich bedient, wenn man die wahren Gründe nicht nennen will oder kann. Gerade auf die Erklärung und Erläuterung, auf das verständliche Nachweisen der Gründe und des Zusammenhanges der Dinge aus der Eisenbahn sollte in den für das Publikum bestimmten Veröffentlichungen der Haupl- nachdnrck gelegt werden. Es genügt nicht, zu sagen: „Das ist so', oder „Das ist so, weil es Vorschrilt ist-; wndern: „Das ist des halb so. weil icnes so ist und jenes kann nicht anders sein, weil ein Trittes nicht zu ändern ist'. Tie mickrigsten und wirksamsten Mittel zur Beeinflussung der öffentlichen Meinung liegen indessen nach Auffassung des Schreibers i in versönlichen Verkehr mit dem Publikum. Hierzu be merkt der Artikel u. a.: „Ter Umgang mir Menschen ist bekannt lich eine Kunst. Sie zu erlernen und zu übe» hak kaum ein Stand so viel Gelegenheit und Anlaß, als wir Eisenbahner. Ten» unsere Arbeit gehört aller Welt; sie ist allgemein wie das Sonnenlicht. Könige und Bettler. Sünder und Gerechte. Weinende und Fröhliche sind unserer Fürsorge gleichermaßen anbejohlen. Um mit all dem unbeholfenen und widerspenstigen, all dem wunderlichen und hochfahtcnden Meuichenvolk fertig zu werden, braucht man mehr als Dienstvorschriften; auch schnelle Hände, klare Angen und scharfe Ohren tun » nicht allein. Dazu gehört vielmehr Kenntnis der kleinen und großen Narrenwelt, «eldst- beherrschung. Rückgrat. Humor; dazu gehören Mtindwerk, Aus sehen. Manieien, Nun kann man allerdings dieie Fähigkeiten nicht wohl unter die Annahmebedingilngen oder in die Prümngs- veiordnungen ausnehmen, man kann sie auch nicht in eine Dienst vorschrift einschließen und ihre Erlernung und Ausübung von oben herab delretieren, sonst wäre das schon längst geichehen. Wer überhaupt den Umgang mit Mcmche» erst in dem Alter zu lernen beginnt, in dem er in den Eiienbahndienst einlritt, der beginnt feinen Laus mit einer Verspätung, die er nie mehr ganz eücholt. Hieraus muß schon bei der Auswahl des Nachwuchses sorgfältig geachtet werden. Nun kann mau freilich »umögiich mit Sicher heit aus den ersten Blick Brauchbare und Uiiblailchbare unter scheiden ; die Verwaltungen müssen mit den Kandidaten eben ihr Glück probieren. Wenn dann im Laus der Jahre die Tugen den und Schwächen der einzelnen offenbar werden und bei dem und icnem das Maß der letztere» die enteren bedenklich überragt: nun, so hat man ihn eben und muß ihn verbrauchen wie er ist. Aber leider sind hier und da die Ansprüche nicht nur an die Kenntnisse, sondern auch an die allgemeine Bildung der Kandidaten io gering, daß man mit Sicherheit Voraussagen kann: Diele Leute werde» mit dem beste» Willen nicht den Anforderungen, die der Verkehr mit dem Publikum ihnen stellt, genügen können. Jeden falls ist und bleibt es eine ernste Pflicht der älteren Beamten und vor allem der Vorstände, für die Ausbildung des Nachwuchses be sonders nach dieser Richtung besorgt zu sein. Am meisten veimag hier das erziehen»? Beispiel. Ich mochte aus naheliegenden Grün den nicht ausführlicher werden Aber man wird mich verstehen, wenn ich behaupte, daß der Ton, ber vielfach unter Kollegen herricht, auch durch die Rauheit und Härte des Dienstes nicht ent- ichuldigt werden kann. So lange nicht ausgeschlossen ist, daß der junge Eisenbahner ungestraft mit seinen Untergebenen heute im Stil des Kaiernenhoss, morgen im ungezwungenen Tone der Kneipe verkehrt, io lange er erleben kan», da» der Vorgewtzte seinen respektvollen Gruß durch eine lässige Berührung der Hut krempe mir dem Zeigefinger erwidert, so lange kann inan ihm nicht zumuten, daß er im Umgang mit dem Publikum die richtigen Saiten anzuichlogen versteht. Wie soll nun aber der Eisenbahner >m Verkehr mit dem Publikum sich eigentlich verhalten ? Daraus gibt der Z 1 der VerkehrSordnung in klassischer Vollständigkeit und Kürze die Antwort: er soll entlchieden. höstich und gefällig sein. Tie Entschiedenheit kommt mit Fug und Recht zuerst. Gemäch lichen Meinungsaustausch und lange Disputationen läßt die Natur unseres Betriebes nicht zu. Das Notwendige muß immer schnell geschehen, und wenn die Lerne nicht einsehrn wollen warum, so minien sie sich eben fügen ohne das. zu ihrem Heil und unserem. Gleichwohl aber möchte ich empfehlen, auch im persönlichen Verkehr die Notwendigkeit und Zweckmäßigkeit dieser und jener Anordnung und Einrichtung den Leuten klar und verständlich zu machen, soweit dazu Gelegenheit und Zeit vorhanden ist. Dadurch wird nicht, wie ina» oft unrichtig glaubt, die Autorität des Beamten ge schwächt. im Gegenteil, sie wird befestigt. Ter Neilende, dem die Gründe für eine ihm unbegreifliche Anordnung einmal klar aus- eiiiandergeietzt worden sind, wird bei der nächsten Unbegreiflichkeit viel eher geneigt sein, ohne besonderen Nachweis an das Vor handensein triftiger Gründe, die ihm eben auch wieder unbekannt sind, zu glauben und sich dabei zu beruhige». WaS das zweite Gebot des S 1 der Verkehrsordnung betrifft, das Gebot der Höf lichkeit. so sollte cs selbstverständlich sein, daß jeder Angehörige eines Berufes, der den Weltverkehr trägt, sich auck die internatio nalen Formen des Umganges aneignct. Jeder Eisenbahner ein Gentleman! so sollte die Parole lauten. Ich höre im Geiste manchen verehrten Kollegen, der diese Worte liest, herzlich lachen. „Sehen Sie 'mal zu', sagt mir der eine, „wenn am Sonnabend abend die Herren Fabrikarbeiter auS den Kneipen in meinen Bahnhof einzirhen! Ob Ihnen da die Gentlemanhastigkeit nicht vergeht!" Und der andere denkt an die Bauernweiber. die im Morgengrauen mit Körben und Säcken, in Gesellschaft von gackern dem Hennenvolk und anirkjcnder Schwcinrzngend auf den ersten Zug nach der Stadt warten, und an die Gesichter, die sie wohl machen würden, wenn er sie: „Meine Damen I" hieße. Nun. io rsts natürlich nicht gemeint. Man verkehrt mit einem Gardeleut- nant anders als mit David Tulveiiduft ans Tarnowitz. mit einem Professor der Theologie nicht wie mit einem Lustballcmhändler aus dem Land, wo die Zitronen blühe». Das ist ja gerade der wabre Gentleman, der versteht, mit jedem in seiner Sprache zu reden. Ich möchte schließen mit den Worten, die mir einer meiner Eisen- dahniehrmeister vor Jahren, als ich mit den Gekühjen eines auf die Straße gefallenen Svatzen meine erste Stunde hinter einem Schalterienster verlebte, gewissermaßen als Lasting sür mein Eiien- bahners-Erdenwallen aus den Weg gab: Er ins mir — nicht ohne Feinttchkit — den jetzt mehr erwähnten z 1 der Verkehrsordnung vor und dielt mir dann folgende Ansprache: .Sie scheinen mir etwas veilchenblau veranlagt zu ieiu. und es wäre oeSdald vielleicht aut. wenn ich Ihnen die «»bedingte Notwendigkeit des Entichieden- seinS. das nun einmal der Ärmidtou unsere» Betriebe- ist. vor allem an« Herz lege. Allein da» mögen und weiden wohl auch andere besorgen. Ich sür meine» Teil möchte Ihnen, wie jedem anderen jungen Manne, de, »» »n« kommt, sagen: vergessen Sk im Verkehr mit dnn Publikum nt, die Höflichkeit. Den gröbsten Schnitzer können El« mit höflich«, Wvrkn wenigste»- einiger- «atzen gut mache»: unhöfliches Benehmen wird Ihne« de» Dienst erschweren, wenn Sie tm übrigen noch so gewandt und tüchtig sind. Und gerade gegen dir UahvsUchkeit de« Publikum-, die Sir bald und olt verivüren »erden, ist die Höflichkeit des Beamten die sicherste und vornehmste Schutz- und Trutzwafse." Ich habe seither noch nie gefunden, daß der brave Mann unrecht gehabt hätte." Den Ausführungen de- ebenso «rsadreue« wie ehrlich gegen sich und andere schreibenden Beamte» wird man gewiß nur oet« pflichte» können. Oertttchell und GSchstsche«. «lneS Grotzherzoglich — Se. Majestät der König hat genehmigt, daß der Bau meist« We» dler ln Dresden den Titel «w sächsischen Baurales annehme und führe. — Der Rechenschaftsbericht über den Haus halt p l a n d er S t a d t D r e « de n a u f d a S I a b r 19 03. der soeben erschienen ist, zeigt, wie das vergangene Jahr zweifel los ebenso wie 1901 unter einem wirtschaftlichen Notstände zu leiden batte, doch haben sich die finanzielle» Schlußeraebnisse de» städtischen Haushaltes günstiger gestaltet, als man bei Be ginn de- Berichtsjahres wohl hoffen durste. Bei Abschluß der Gtadtkassenrechnung bat sich ein Ueberschuß von 40115k Mk. 24 Pfg. ergeben, der den deS Jahre- 1901 >8863 Mk. 43 Pfa.) um 392 291 Mk. 76 Pfg. übersteigt. Dieses günstige Ergebnis ist in den Ersparnissen zu suchen, die bei den Ausgaben erzielt worden sind, denn während biegesomtenEinnahmen von 28 586 346 Mk. um 194 W3 Mk. hinter den Erwartungen zurück- blieben, stellten sich die Ausgaben, die aus 28 781 174 Mk. veranschlagt worden waren, tatsächlich nur auf 28185191 Mk.. mithin um 595 983 Mk. niedriger. Bei den Ueberjchuß- Positionen ergab sich eine Mindereinahme von 380 357 Mk.. der eine Minderausgabe von 443 297 Mk. gegenüberstand. Die Zu schuß-Positionen dagegen schloffen mit 185 529 Mk. Mehrern- nähme und 152 686 Mk. Minderausgabe. Die Vermögens- Nutzungen und selbständigen Uniernehmungen brachten einen Ueberschuß von 3291 330 Mk. s-s- 17 3Ä Mk.), dagegen sind an Kapitalzinsen statt der erhofften 161 520 Mk. nur 146 012 Mk. eingegangen. Der Ausfall ist durch notwendig gewordene Ber- äußerung größerer Wertpapierbeständc entstanden. Der Grund- besitz hat einen Reinertrag von W1 753 Mk. j-s- 14 661 Mk.) abgeworfen, und die Gaswerke haben der Stadtkasse einen Ueberschuß von l 732 012 Mk. s-s- 34 905 Mk.) zugesührt. Die Ursache dieses Mehr-Ueberjchusses ist auch hier in den Minder- ausgaben zu suchen. Infolge der andauernd ungünstigen wirt schaftlichen Verhältnisse blieb der Gasoerbauch wesentlich hinter dem Voranschläge zurück. Der Erlös für an Privatabnehmer abgegebenes Gas an 3 932133 Mk. betrug 119 567 Mk. weniger, als im Haushaltplane voransgejetzt worden war. Der Ueberschuß des elektrischen Lichtwerkes betrug statt der veran schlagten 246 769 Mk. nur 216 748 Mk. s— 30021 Mk.) Dagegen gestaltete sich der Abschluß der elektrischen Kraftwerke um vieles günstiger. Der Ueberschuß belief sich statt der etats mäßigen 321251 Mk. aus 848 657 Mk. s-s- 27 406 Mk.) Beim Betrieb der Stromzusührungsanlagen betrug die Ab gabe der «straßenbahngesellschaften sür Benutzung der Strom- zusührungsanlagen und Elektrizitätsmesser 278 236 Mk. <— 19 765 Mark). Durch die Herabsetzung der Fuhrlöhne, die die infolge der gedrückten wirtschaftlichen Verhältnisse eingetretene Preis unterbietung mit sich brachte, sind die Einnahmen des Mär st a l l s und der B e e r d igu n gs a n sta l t. die auf 177 172 Mark veranschlagt worden waren, auf 163 452 Mk. s— 13 720 Mark) herabaesunken, so daß der Ueberschuß gegen den Voran schlag 11139 Mk. weniger betrug. Die städtischen Steuern. Abgaben und Gerechtsamen haben einen Gesamtertrag von 7 626 287 Mk. l-s- 14 585 Mk.) erbracht, auch die Bürger- und Einwohner st euer lieferte 2803 Mk. mehr 1292 608 Mark) und die Stadtgrund st euer überholte den Voran- schlag um 5032 Mk. <4W012 Mk.). Tie zur Bestreitung der Bedürfnisse der politischen Gemeinde ausgeschriebene Einkom me n st e u e r. bei deren Veranschlagung man bereits auf die un günstigen Erwerbsverhältnisse Rücksicht genommen und demgemäß die zu erwartenden Eingänge entsprechend niedriger bemessen hatte, ergab 3 736 748 Mk. l-s- 11 548 Mk.j. An Gemeinde- anlagen für Räcknitz wurden im zweiten Halbjahre 1902 1029 Mk. s— 111 Mt.) vereinnahmt. Daß der auf dem Erwerbs leben ruhende Druck auch im Jahre 1902 noch vorgcherrscht bat »nd di? Kaufkraft der Bevölkerung noch nicht gestiegen ist, zeigt sich recht deutlich an der Eingangsabgabe von Ver- zehrungsgegenständen. Dieie Abgabe hat einen Ueber- jchuß von 1718 500 Mk. <-— 94 700 Mk.) an die Stadtkasse gelie fert. Mehr sind eingegangen 5978 Mk. bei der Abgabe von Mehl »nd Lackwerk <704 878 Mk.) und 5845 Mk. bei der Abgabe von Fischen <66 095 Mk.). Dagegen gingen weniger ein 23 660 Mark sür das von auswärts eingesührte Bier <267 470 Mk.), 17 741 Mk. sür das hier gebraute Bier <107 759 Mt.). 7587 Mk. für Wild <47613 Mk.). 6170 Mk. für Geflügel <35 990 Mk.). 9158 Mark für Flcischweck, Kunstbutter und Feinkost <111302 Mk.) und 52 312 Mk. für Vieh <590 2W Mk.) Die Einnahmen be- trugen insgesamt 106 275 Mk. weniger <1 944 025 Mk.). An Aus- gaben sind in der Hauptsache durch Ersparnisse au Besoldungen und Vergütungen zusammen 11575 Mk. weniger zu bestreiten gewesen. Während die Abgabe von den W o ch e n in ä r k t e n mit einem Rcinerträgnisie von 17 719 Mk. infolge Beschränkung des Straßenhandels um 881 Mk. hinter dem Voranschläge blieb, ergab die Abgabe von den Jahrmärkten infolge der Neu- ordnung der Stellenverlösung und der dadurch erreichten besseren Besetzung der Verkaussstände einen Mehrüberschuß von 2578 Mk. <18553 Mk. statt 15 975 Mk.) Die auf zusammen 190 000 Mk. veranschlagten Brückenzölle haben infolge der erheblich zurückgeaangenen Bautätigkeit nur 171 803 Mk. ergeben s— 18196 Mark). ,o daß der Ueberschuß an 126111 Mk. sich um 17 309 Mk. niedriger stellte. Die Hundesteuer hat einen Reinertrag von 90 484 Mk. s-j- 2934 Mk.) geliefert. Die Zahl der zu versteu. ernden Hunde hat sich gegen 1901 um 209 vermehrt. An Ber kehrsabgaben vom Grundbesitze sind 769 545 Mk. l-4- 66 095 Mk.) eingegangen, da- ist gegenüber 1901 <742 742 Mark) ein Mehr von 26 803 Mk. Der auf 4000 Mk. geschätzte Loschwitzer Steueranteil von gewissen OrtSteilen ergab 3(B3 Mk. <— 967 Mk.). Der Reinertrag aus den Markt- Hallen an 166 637 Mk. überstieg den Voranschlag um 32 053 Mark. Während die Einnahmen der Hauptmarlthalle die ctats- mäßigen Ansätze um 19 061 überholten, blieben diejenigen der Markthalle Anionsplatz um 1644 Mk. und diejenigen der Neu städte! Markthalle um 10851 Mk. hinter den Erwartungen zurück. Man hatte sonach mit einer Mehreinnahme von 6564 Mk. zu rechnen. An Gerechtsamen wurden vereinnahmt 2400 Mk. Brauvfannenzins und Braupfannenzins-Entschädigungen l— 300 Mark), 396 Mk. Erbzinsen l— 4 Mk.j, 2554 Mk. Geschoß ich- 54 Mark), 1800 Mk. Kanon vom Adreß-Eomptoir und 18 Mk. Grundzins der vormaligen Gemeinde Seidnitz. Die von den beiden Straßcnbahngesellschaften zu entrichtende Abgabe führte der Stadtkaffe eine Einnahme von 190 815 Mk. zu, und zwar 128 900 Mk. von der Dresdner und 61918 Mk. von der Deutschen Straßenbahngesellschaft. Der Reinertrag belief sich auf 186 138 Mk. <-<- 9568 Mk.). Unter Verschiedene Einnahmen erscheinen nächst dem in der festgesetzten Höhe von 963 437 Mk. vereinnahmten Beitrage aus den Betriebs- Überschüssen früherer Jahre nur noch die vermischten und außer- ordentlichen Einnahmen, welche durch einaeliobene Verzugszinsen von zur Verfallzeit nicht cingezahlten Anlieger-Beiträgen und durch die Betriebsbestände der Gemcindekassen der am 1. Juli 1902 einverleibtcn Gemeinden Räcknitz. Zschertnitz und Seidnitz den Etatsansatz von 15 000 Mk. mit 40 654 Mk. um 25 654 Mk. überholten. — Der erste Abschnitt des E t a t s d e r Zu s ch ü ss e, in dem die Aufwendungen sür die allgemeine Verwal- tung aufgeführt sind, zeigt eine Gesamtausgabe von 1396377 Mk. 8 Psa. l-s- 7673 Mk.). Hiervon entfallen 935 821 Mk. l-<- 202 Mk.) ausdenRat, bei der die Ausgaben für Besoldung der Ratsmitglieder und juristischen Hilfsarbeiter, Kanzleiaufwand sür den Gesamtrat und dre Abteilungen, für Zeitungen und Bücher. Anschaffung und Unterhaltung der Amtsgeräte. Druck- lachen usw. zur Aufrechnung gelangen. Der auf 55 550 Mk. ver- Bedarf- bei den Geschäft-st eilen waren 995 ?bk Mi. n de- angewiesen. ES machte sich jedoch ein Zuschuß von 401 800 Mk. ich- 6045 Mt.) erforderlich, da die Ausgaben, uainentltch durch höhere Aufwendungen für Schretblöbne und Lohnarbeiten, sowie für Kanzleibedürsiuffe stiegen. DK für die S1 andeSam t e r bereit gehaltenen 67 659 Mk. wurden infolge von Ersparnisse» a» Besoldungen nur nach Höhe oon 65 4S9 Mk. 2160 Mk.) m Anspruch aenoitime». Die Pensionen. Ruhestand«, uuierstutzunaen und UnterstüLungen waren zusam- me« auf 486 766 Mk. berechnet worden. L» sind jedoch 8772 Mk. mehr zu verausgaben geioesen. Von den selbstänt ' und Anstalten wurden Ttadtka s« «in. Der Aufwand fjl. Mark, dir die BoranschlagSsumme um 815 Mk. überstieg. Dir Vermischten Ausgaben stellen sich dem Soll von 191 6l5 Mk. gegenüber um 5457 Mk. höher sd. i. 197 072 Mk.) »ur Ziffer. Der Abschnitt V — Finanzverwaltung - schließt mit einem Gesamtersordernisse von 2 826865 Mk. l—37550 Mk.) Für Verzinsung und Tilgung der Stadtanleihen waren 9 434 801 Mk. aufznwenden, d. i. 47813 Mk. weniger, als man angenommen batte. Der Zuschuß bezifferte sich infolgedessen auf 2726 962 Mk. l— 41S79 Mk.). Der Bedarf für Verzinsung geschuldeter Kapi- talien erhöhte sich auf 99403 Mk. Die aus den öfsent- lichen Verkehr bezüglichen Ausgaben erreichten die Höhe von 8 M8 796 Mk. l— 314 539 Mk.). Hiervon entfallen auf die Bauverwal 1 nng 839 615 Mk. »-)- 3089 Mk ). Beim Ties, bau ist ei» Minderzuschuß von 135 259 Mlzu verzeichnen. D« Zuschuß stellt sich somit auf 1052 131 Mk. Die für die itraßenreinigung. S tra henb espr«ngung und Schneebeseitigung bereitgestellten 939 454 Mk. wurden nur nack Höhe von 846182 Mk. in Anspruch genommen, mithin eine Ersparnis von 93 272 Mk erzielt. Die gewöhnliche Rein- Haltung der gepflasterten und asphaltierten Straßen und Plätze verursachte einen um 80 769 Mt. niedrigeren Aufwand l6S0170 Mark). Auch sind durch eine bessere Ausnutzung der Spreng- gesckirre von den sür die Straßenbesprenguna vorgesehenen 175 750 Mk. nur 123 676 Mk., das ist 52 074 Mk. weniger, ver- wendet worden. Von den für die alten Wasserleitungen. Brunnen und Druckständer eingestellten 59 493 Mk. wurden nur 58152 Mk. <— 1341 Mk.) gebraucht und die Be- dürfnis- und Pitzanstalten verursachten einen Gesamtaufwand von 13 881 Mn <— 3952 Mk.) Auch bei de» Gartenan- lagen undBau m schulen sind von den verfügbaren 238 982 Mk. nur 213 886 Mk. <— 25 095 Mk.) ausaegeben worden. Die öffentliche Beleuchtung ist der Stavtkasse statt der veranschlagten 873 657 Mk. nur ans 804 948 Mk. zu steben gekom- men s— 68 709 Mk.). Ta» Polizeiwesen erforderte einen Zuschuß von 1 107 406 Mk. l-s- 10 718 Mk.). Die Einnabmen bei der BauPolizei an 7l 540 Mk. blieben infolge des ae- ringeren Umfanges der erwarteten Zunahme der Bautätigkeit hinter dem Voranschläge zurück. Der Zuschuß erforderte statt 27 484 Mark nur 23 094 Mk. s- 4300 Mk.). Bei der W oblsa hrts- Polizei wurde der mit 395931 Mk. vorgesehene Zulchuß noch um 5852 Mk. überschritten <401 783 Mk.). Die Einnahmen der F e u e r l ö s ch a n st a I t an 134598Mk. haben 15172Mk. weniger erbracht, als man vorausgesetzt hatte. Der zufolge der Nach- träge vom 20. August 1891 und 2. Juni 1902 zu dem Rezesse vom 31. Januar 1853 zu leistende Beitrag an die König l. P o l iz e i d i r e k t i o n zu den Kosten der Sicherheitspolizei oe- rechnete sich auf 427 855 Mk. <-<- 292 Mk.1. Das Militär- wesen weist einen Bedarf von 17 905 Mk. <— 4870 Mk.) auf. woran das Militäramt mit einem Zuschüsse von 7858 Mk. l— 4W Mark) und das Ouartieramt mit einem Gesamterfordernis von 10 047 Mk.s— 4448 Mk.) beteiligt sind. — In der gestrigen Sitzung der Stadtverordneten lagen nur wenig Gegenstände zur Erledigung vor. Ein Schreiben des Rates teil» zu der Petition um Errichtung eines Pissoirs an der Zwickauer Straße mit, daß vorläufig davon noch Abstand genom- men wird. — Zur Einführung des Fahrpreisanzeigers mr Droschken zweitel Klasse und die hierzu eingegangenen Ein gaben oon Droschkcnbesitzern und Droschkenführern, schreibt der Rat. daß mit zwei zur Zeit vorliegenden Fahrpreisanzeigern weitere Versuche angestellt werden sollen. — Von der Rück zahlung des von der vormaligen Gemeinde Löbtau bei der Dresdner Sparkasse aufgenommenea Darlehus von 520 000 M. "»Ä der Stadtkaffe und Mitteln der Gaswerke nimmt das aus Kollegium Kenntms. — Das Naturalisationsgesuch des Kochs E. Josef Altmann aus Kötzschenbroda wird sür unbwenk- lich erklärt. — Weiter erteilt das Kollegium seine Zustimmung zur Ueberschreibung der im Jahre 1900 zur Ausstattung des Hauses für körperlich sieche Frauen im Stadt-Irren- und Sicchcnhause bewilligten 42000 Mark auf das Jahr 1903. — Ter Ralsvorlage gemäß genehmigt daS Kollegium die Umpflasterung der Neitbalmstraße zwischen Carola- und Sldonienstraße mit Müllcrschen Kunkersteinen und bewilligt die hierzu benötigten Mittel. — Auch der vom Rate unter Anerkennung der Dringlichkeit bereits ausgeführ- tcn Einrichtung von Gasglüylicht-Beleuchtnng in 18 Unterrichts zimmern der Dreikönigsschule stimmt das Kollegium zu. und bewilligt vorschußweise die Mittel zur Verbreiterung der Borsbergstraße vor d-m Diettrichschen Grundstück. St.-B. Clausen beantragt Ausbau der Borsbergstraße bis zur Tittmann- traße, Ter Antrag fand einstimmige Annahme. Schluß der öffentlichen Sitzung 7,40 Uhr. Hierauf geheime Sitzung. — Die König l. Porzellan- und Gefäßlamm- una bleibt vorzunrbmeiidel Hauptreinigung halber bis mit 31. Oktober d. I. geichlvsien. — Anmeldungen zur 2. Realschule (Seevorstadh nimmk der Leiter ffir Ostern 1904 vom 19. Oktober ab an allen Schultagen vormittags II bis 12 Uhr in seinem Amtszimmer ent gegen. Bis Ende Dezember sind die Anmeldungen noch im bis herigen Schulgebäude. Sedanstraße 1921 zu bewirken, vom 5. Januar l90t ab im neuen Gebäude an der Vikthumstraße Jeder Fernsprechteilnehmer wird es wohl schon unangenehm empfunden haben, daß während einer telephonischen Unter- Haltung das Amt mit der Frage dazwischentrat: „Sprechen Sie noch?" Dehnt sich die Unterhaltung etwa- langer auS. so hat man mit Sicherheit die Frage mehrmals zu erwarten. Nun ist es ja lobenswert, wenn das Amt die Verbindung nicht aufhebt, bevor es sich vergewissert hat, baß das Gespräch auch wirklich beendet ist. Aber bedarf es hierzu in jedem Falle der Frage? Ohne Zweifel ist sie gänzlich überflüssig, wenn die Unterhaltung gerade im Gange ist: denn der Beamte hört doch, wenn er sich einschaltet, die Unterhaltung und braucht sie sich nicht noch be tätigen zu lassen. Er mühte sich auch sagen, daß er die Sprechen» >en stört: Rückfragen, Wiederholungen, unter Umständen auch Mißverständnisse find die Folgen des unnötigen Dazwischentretens des Amtes. Handelt cs sich um Gespräche, die besonders bezahlt werden und die nach 3 Minuten beendet sein müssen, so geht ein Teil dieser Zeit verloren, die Gebühr aber wird voll erhoben. Mit Genugtuung dürfte cs daher begrüßt werden, daß die Postver- waltuna das gerügte Verfahren als unzulässig anerkannt und eine entsprechende Verfügung an alle Oberpostdirektionen erlassen hat. Danach darf das Fernsprechamt in eine telephonische Verbindung erst dann mit der Frage, ob noch gesprochen werde, eintreten, wenn es eine Unterhaltung nicht mehr wahrnimmt. Den Fernsprechteil- nehmern aber ist anzuratcn, auch ihrerseits den Vorichriften nach zukommen, die im Interesse eines prompten Telephonbetriebes ge geben sind. Dazu gehört vor allem die Abgabe des Schlußzeichens nach beendetem Gespräch. Würde gerade oicse Bestimmung nicht so häufig außer acht gelassen, so hätten die Fernsprechämter nicht nötig, zu konlrolliereu, ob in den verbundenen Anschlüssen noch gesprochen wirb. — Am Mittwoch Mittag 12 Uhr fand aus Anlaß des 75jähriaen Stiftungsfestes der hiesigen Taubstummen anstalt in der mit den bekrämten Bildnissen beS Gründers der Anstalt Johann Friedrich Jenckes und seiner Gemahlin geschmückten Kapelle ein feierlicher Aktus statt, welchem di« Herren Geh. Schulrat Dr. Kühn, Gebeimrat Kockel, Schulrat Stötzner, Pastor Heise, Anstaltsarzt Hofrat Dr. Schieck, Oberlehrer t. R. Hildebrand, der Direktor, die Lehrer und Zöglinge der Anstalt und viele Glieder der Taubstummengemeinde beiwohnten. Nach einer einleitenden Liturgie hielt Herr Oberiebrer Feiler eine eindrucksvolle Ansprache an die Zöglings in welcher er der Ent- Wicklung der Anstalt gedachte. Die Taubstummenanstalt, im Jahre 1828 von Jencke gegründet, hatte ihr erste» Heim in dem vom Seminardirektor Zahn geleiteten Fletcherschen Seminar aus der Freibergtr Straße. Später siedelte sie nach einer ehe maligen Windmühle über. Es waren harte Jahr« der Ent-
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