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Eriqeint täglich trüg 1 Ugr ,» der itrvedilion Moriensirohe w. Aden« nemculSprei» »lirteiiodr- I:ch.22>i, Rgr.. durch die Poll Ld iiigr. Sinjeine Nuuxueru > Auslage: 25000 Ex»:. gor di« iiliiikgabe einoe- sondier Monnftripic mochl sich die iiil-do-iiu» nicht Verdi,idlich. gnserolen-Annoixne au»- woriü: Il>ut.-in ,,u4 Vrrier i» Houidurg. B,t iin Wien, Leipzig, ivaiel, Äredluii/grauljuii o. M. - liixi. di.-Hso i» Berlin, Leipzig. Wik,!. Homdurg. -iliiiilsncl a. M., Miln- 0»>l0 — lirndn L La. ln .iialiisnrt n. M. — I r. Vuigi in iLlnllliiig. — Ik-i- riii, i.-llitt«. üniiivr r Ln. in Pari«. Tageblatt snr Politik,NnterhMmg». Geschäftsverkehr. Druck und üigcnthum der Herausgeber: Licpsch L Neichardt in Dresden. Verantwort!. Nedacteur: Julius Neichardt in Dresden. Snserei«««»»«« »»««o iiras.c iS angenomrne- ti» «ld.L Udr. Lonnig« »it «M,g« >» U»r. yn Neuiiadl: grate kiolier «oise»di»Nachm.4 Udr. Der Raum einer etn- ' -en P-Meeile kesier Sinoelondl di« Zeile o Rgr. itine Sarontie siir da» »iichii tägige llrschei »,n der Jnierote «trd nicht gegeben. AllSwörtige Annoncen- Aufträge von un« unbe» konnien Zirmen u. Per sonen inierlren wir Mil »egen Präiinineraiwe» Zadluug durch Brille morlen oder Poileinzod- lu»g. ., Süden Ionen >>i, Ngr. Ini-lol« idr die Montogg Nummer »der »och einem geillog- dte Zeile 2 Ngr. Rk. Ä'-tO. Remirehnter Jahrgang. Politisches. Braune Blätter, gelbe Blätter fallen, silberne Fäden weht der Wind von Scholle Zu Scholle, der Most gährt und der Jäger durch sucht gespannten Feuerrohres Wald und Flur. Der Herbst ist auch Heuer in seiner ganzen Herrlichleit aiifgegangen, der Landinann birgt die Ernte in seinen Scheuern und der Städter fällt Keller und Schuppen mit dem FeuerungSinaterial für den Winter. Dies Jahr aber hat der Herbst uns noch zwei Extragcnüsse gezeitigt, zwei poli tisch hochinteressante Prozesse: Aullmann und Arnim geben eine Ausbeute, wie selten ein Jahrgang. Für Kullmanns Bubenstück regte sich selbstverständlich nirgends eine Sympathie, denn die gelegentlich geäußerten Wunsche einzelner Ultrainontanen, daß die Kugel Kullmanns ihr Ziel nicht verfehlt haben möchte, sind so ividerzüchtig gemein, daß man ihren Urhebern die dadurch erwirkte Strafe nur gönnen kann. Ja, es fand sich unter den bäurischen Juristen Niemand, der sich freiwillig dazu hergegeben hätte, die politisch doch interessanten und dankbaren Pflichten eines Verthei digers zu übernehmen. Das fränkische Gericht mußte c-x ottieiv einen Anwalt mit der Wahrung der Rechte Kullmanns beauftragen. Um so massenhafter aber wuchsen die Bertheidiger Arnims aus dem Erdboden. So sehr hat sich die öffentliche Stimme auf Seite des jetzt in der Charite untergebrachten ehemaligen Botschafters gestellt, daß der Präsident des Berliner Stadtgerichts, Herr Krüger, im .Reichsanzeiger eine lange Crltärung abgicbt, die daraus hinausläuft, daß die Berliner Stadlrichtcr in ihrem Verfahren gegen Arnim sich nur von ihre»» Gewissen haben leiten lassen und den Einflüssen des NeichscanzleramtS unzugänglich sind. Hieran hat Niemand ge- zwcifelt und cs kann nur einem prinzipiellen Feinde des Staats überhaupt entfallen, an einer Grundjäulc eines geordneten Staats lebens, der Unabhängigkeit der Richter, zu rütteln. Aber es ist in hohem Grade bezeichnend, daß sich ein Gerichtspräsident gedrungen fühlt, für die Integrität des Berliner Richtcrstandcs öffentlich zu zeugen. Die öffentliche Meinung soll beruhigt werden, sonst würde ein hoher Richter cs verschmähen, das ungewohnte Schauspiel ab zugeben, für die Ehrenhaftigkeit vereideter Richter noch besonders aufzutretcn. Neben dieser etwas frappirenden Kundgebung^ ist in dem Arninischen Falle noch ein amtlicher Artikel der „Prov.-Corresp." zu verzeichne», der zwar nichts Neues bringt, aber es einfach ausspricht, daß Arnim nur der Unterschlagung öfft,etlicher Urkunden bezichtigt ist. Damit ist dem Gefasel der offiziösen Presse, daß sich die Unter suchung auch auf „Landesverrat!)" erstrecke, ein Dementi ertheilt worden. Sonst liegt in der pikanten Affaire nichts Neues vor. Was genau auf Heller und Pfennig ein Bischof iverth sei, diese Frage hat, schreibt die „Frkf. Ztg.", seitdem sie dem „Schmer- banch" von St. Gallen so viele Pein und dcnSchafer desselben zum berühmten Manne gemacht hat, vollständig geschlummert und erst jetzt bringt sie der „Eulturkampf" wie jo viele andere Curiositäten wieder auf die Beine. Unsere Bischöfe sitzen bekanntlich hohe Geld strafen ab, die in das Maximum der zu substituircnden Haft — in zwei Jahre — verwandelt sind; die Zurückbehaltung des Gehaltes tilgt allmälig diese Strafen und es fragt sich nur, auf welche Summe ist der Tag zu tarnen, den ein Bischof wirklich absitzt. Dein Kölner wurden 3> -> Thlr. gutgeschrieben und er ist, da Alles getilgt worden, ohne Widerspruch des Staatsanwalts entlassen worden, der Trierer verlangte, daß man die 730 Tage der zwei Jahre in die Summe der Geldstrafen, 10,-l00 Thaler, dividire, wo bei es sich ergebe, daß er pro Tag 14 Thlr. 7 ^ Sgr. absitze. Erste und zweite Instanz in Trier haben trotz der Einsprache der StaatS- de, die nur 5 Thlr. bewilligen wollte, den täglichen Sitzwerth Mltredacteur: Or. LenII Stvr»v. Für das Feuilleton: LnÄvI« Narti»»un. Dresden, Sonnabend 17. Lctover 1874. theilt? Unangenehm mag es sein, sich so vor Europa andenSchand- psahl gestellt zu finden; aber es geschieht den Franzosen nur ihr Recht. Blöde ist es, wenn die Franzosen jetzt für diesen Alt jpam- scher Selbstvertheidigung Bismarck verantwortlich machen. Diesen Fehler begehen die Republikaner ebenso wie die Monarchisten. Die französischen Republiianer müssen cs doch fühlen, wie sie sich selbst in's Gesicht schlagen, wenn sie ihr Heimathland darin bestärken, daß es die clericale Politik des EarlismuS unterstützt. Aber sie sind völlig verblendet vom Größenwahn; auch die Republikaner thun, als müsse in Frankreich Alles erhaben, groß uno schön sein, selbst wenn es, wie die Unterstützung der Carlisten, ein recht häßlicher Schandfleck ist. So eindringlich aber ist die Sprache Spaniens, daß ver Mini ster des Auswärtigen, Herzog von D> cazcs, seinen Urlaub verkürzte, den Traubenmost in seinen Kellern gähren ließ und mit untergeleg ten Lokomotiven von seinem Schlöffe nach Paris zurückjagte. Zu nächst umgeht er die Schwierigkeiten der Lage und läßt elitären, daß, wenn Spanien zwei volle Monate zur Erbringung seiner detaillirten Anklagen brauchte, er auch Zeit haben müsse, diese zu untersuchen. Wie nun aber, wenn Spanien Entschädigungsansprüche gegen Frank reich erhöbe? DaS wäre ja eine Alabamafrage in's Hispanische übersetzt. Jetzt, da sich in den Reihen der Enrlisten die Neigung zum Friedenstiften so deutlich ausspricht, schwindeln diese frecher als je. Erlogen war die Meldung von der Landung von 6 Krupp schen Ka nonen, 3000 Gewehren u. s. w. Die Krupp'sche Gußstahlfabrik in Essen arbeitet nur auf specielte Bestellung frcmder Regierungen und effectuirt niemals Geschützlieferungen für Private. Auch ist nicht anzunchmcn, daß das unter Staatsaufsicht stehende Krupp'sche Eta blissement gerade dem Don Carlos Waffen liefern wird, während die deutsche Rcichsrcgierung Alles aufbietet, dem Ultramontanismus auf dem einzigen Punkte, wo er noch den Säbel in der Faust hält, denselben zu entwinden. Die Carlistcnsache, die auf die Neige geht, wird nicht durch himmelblaue Lügen gehalten werden können. des Herrn Eberhard nach dessen eigener Schätzung bestimmt — als Hans Bendir wird jetzt wahrscheinlich das Obertribunal die harte Nuß zu knacken haben. Oesterreichs Kaiser beabsichtigt in den nächsten Wochen einen Ausflug nach Böhmen zu unternehmen. Franz Joseph will bei Pardubitz jagen, auch die Kaiserin soll ihn begleiten. Sofort wittern die Feudalen die Möglichkeit heraus, bei diesem Anlaß aufs Neue am „böhmischen Ausgleich" zu arbeiten. Nun sind zwar auf böhmis l cn Feldern manche Böcke geschossen worden; daß aber jetzt das Edelwild der cisleithanischen Neichsverfassung gehetzt und von den böhmischen Großbaronen ausgemeidet werden soll, erscheint un möglich. Die Jagdgenossenschaft des Kaisers ist politisch sehr ver schieden zusammengesetzt, aber immer noch nach der Verfassungsseite so günstig, daß ans einen czechisch feudalen Zwölfender ein ver fassungstreuer Sechzehnender kommt. Es ist daher die Besorgniß unbegründet, daß in der Stille böhmischer Wälder und nach beende ter glücklicher Jagd Franz Joseph sich gegenüber dem böhmischen Großadcl zu Zugeständnissen an die Clericalen und Feudale» her- gebcn könnte. Hingegen werden in den Reihen der österreichischen Generäle und Stabsoffiziere jetzt arge Verheerungen vorgenommen und mancher Herr, der noch während der Manöver in Böhmen und Ungarn hoch zu Rosse saß, dürfte sich plötzlich in den wohlverdienten Ruhestand versetzt sehen. Alan spricht von 25 bis 30 Fällen, in denen sich zeigen soll, daß die kaiserliche Musterung während der letzten Manöver keine bloße Spielerei war. Peinlich ist die Lage Frankreichs gegenüber Spanien. Sich von einer Macht zweiten Ranges, wie von dem durch Bürgerkrieg zerfleischten Hispanicn, so ins Gebet genommen zu sehen, wie sich dies das stolze Frankreich jetzt gefallen lassen muß, das ist demüthi- gcnd. Doch erntet Frankreich nur die wohlverdiente Aussaat. Es hat in der frivolsten Weise und völkerrechtliche Grund sätze wie seine eigenen feierlichen Versprechungen mißachtend, den Carlistenaufstand mit allem Vorbedacht genährt. Wer will es der um ihre Existenz ringenden Madrider Regierung verargen, wenn sie die Beweise für die Haltung Frankreichs sammelt und sie nicht nur Frankreich erhält, sondern durch Abschriften der Veja'schen Noten den europäischen Cabineten mit- Localks «n» Sächsisches. — Se. Maj. der König hat kürzlich durch einen besonders freundlichen Act der Stadt Dresden eine Fabrik, die eine Speciali- tät cultivirt und ihre Fabrikation in alle Welt versandt hat, erhal ten. Es ist die Physharmonikafabrik von I. Jähnert u. Sobn, welche der bisherige Inhaber, durch den Verlust seiner beiden intelli genten und geschickten Söhne dazu veranlaßt, gänzlich aufgeben wollte. Der König hat nun dem ältesten und bewährtesten Arbeiter der Fabrik, Herrn E. Kannengießer, das Geld zur Uebernahme der Fabrik vorgeschossen und so bleibt sie erhalten. — Das neubegründete Landesconsistorium erläßt eine Er klärung, in der es sich der Unterstützung aller ernstgesinnten Glieder der evangelisch - lutherischen Landeskirche bei seiner Wirksamkeit für versichert hält. Seine Aufgabe besteht verfassungsmäßig in der Wahrung der Rechte und Interessen der evangelisch-lutherischen Kirche und in der Leitung aller ihrer Angelegenheiten. In Er- kcnntniß seiner Pflichten und übernommenen Selbstständigkeit, erklärt das Landesconsistorium, würde es gern beim Antritt seiner Wirksamkeit durch eine Ansprache an die Landeskirche mit derselben in Verbindung getreten sein, die Angelegenheiten derselben bedürfen aber einer eingehenden und gewissenhaften Prüfung. Der Erlaß schließt: „Die Versicherung glaubt jedoch das Eonsistorium den evangelischen Gemeinden Sachsens und ihren Geistlichen schon jetzt schuldig zu sein, daß dasselbe in enger Verbindung mit der Landes synode die evangelisch-lutherische Kirche und ihr Bekenntniß treu und unerschütterlich wahren, ihren gegründeten Bedürfnissen mög lichst gerecht zu werden suchen und im vollen Bewußtsein dieser seiner Verpflichtung bei allen seinen Erwägungen und Beschlüssen, sich nur von dem Streben nach innerer und ewiger Wahrheit leiten lassen wird, dessen eingedenk, daß das lautere Wort Gottes die höchste Regel und Richtschnur einer jeden ihrer Aufgabe und Ver antwortlichkeit sich bewußten evangelisch-kirchlichen Behörde sein ^ und bleiben muß." — Ter RegicrungSrath Grünler in Glauchau erläßt in den uns aus den Schönburgischen Rezcßherrschaften vorliegenden Blät tern eine Bekanntmachung an die Bewohner dieses Landestheils, worin das Inkrafttreten der neuen organischen Verwaltungsgesetze und die Errichtung der königlichen Verwaltungs Commission vom 15. October ab verkündet wird. Die letztere Behörde hat ihren Sitz in Glauchau. Herr Grünler erklärt, daß es sein Wunsch sei, mit den Bürgermeistern und Gemeindevorständen Zusammenkünfte zur Besprechung über die neue Organisation zu halten und er bittet, ihm mit Vertrauen entgegen zu kommen. — Bei der mit dem 15. d. eingetretenen neuen Landgemeinde organisation wchß es jedenfalls wünschenSivcrth, wenn die nunmehri gen Polizeiorgane, die Gemeindediener,eine glcichmäßigeUniformirung erhielten und dürfte hierzu die jetzige Uniform der Schaffner der Sächs. Staatsbahnen, mit Achselklappen versehen und die sächsische Eocarde an der Mütze, eine recht praktische und kleidsaine sein. — Die eminente Bedeutung der bevorstehenden Bankgcsetz- gcbung hat auch den Vorstand der Dresdner Kaufmannschaft ver anlaßt, in dieser Angelegenheit im Interesse des hiesigen Handels standeü Schritte zu thun und ist für Sonnabend den 17. d., Abends 8 Uhr, im Saale, gr. Brüdergasse Nr. 13,1 Tr., eine Besprechung der Mitglieder der Kaufmannschaft veranstaltet. — Aus der Waldheimer Strafanstalt ist am 10. d. M. Abds. gegen 7 Uhr der Züchtling Karl Heinrich Mitzschke aus Großgrabe bei Camenz ausgebrochen, und weder den alsbald ausgesandtenMili- tärpatrouillcn, noch den sonstigen Anstrengungen der Polizei ist es gelungen, den Entsprungenen zu fangen. Mitzschke, ein früherer Soldat, wegen Straßenraubs zu Zuchthausstrafe verurtheilt, ist fast aus demselben Wege entsprungen, auf dem früher der berüchtigte Heinrich flüchtig geworden ist. Er hat die an die sogenannte.^Heiste" anstoßend, Schloßmauer überstiege«» «lsdann seinen ltzeg durch die - Garten und Häuser der „Hegte" genommen und die Zschopau, deren Wafferstand ein überaus niedriger ist, passirt. Mehrere Einbrüche, die :n Nichzenhain, ivo man ihn wenigstens beinahe sestgenommen Hütte und in Reinsdorf verübt worden sind, werden auf 'Rechnung des Entsprungenen gesetzt. (Dr. Z.) , — Das neue Börsengebäude auf der Waisenhausstraße ge wahrt, je mehr es sich den Blicken der Vorübergehenden präsentirt, einen äußerst gewinnenden Anblick. Es wird jedoch nicht vor dem 1. Juli k. I. ihrer Bestimmung übergeben werden. Aeußerst stö rend wirkt jetzt noch die 'Nachbarschaft des häßlichen Stallgebäudes vom Victoriahotcl; für jenes Gebäude hatte das Börsenconsortium seiner Zeit vergebens 36,000 Thlr. geboten. Es ist, wie wir hören, jedoch im Werke, dieses Stallgebäude später geschmackvoll umzubauen und längs der Mauer vom Victoriahotcl bis zu jenem zu renoviren- dcn Stallgebäude einen luxuriös ausgestatteten Speisesaal zu er bauen. — Wir erwähnten vor einiger Zeit des in Meißen kürzlich bei der Stadtkirche errichteten Krieger-Denkmals. Dasselbe ist nicht — wie erst verlautete — von der Meißner Garnison ihren im Kriege 1870—71 Gefallenen gesetzt worden, sondern es ward vom kgl KricgSministcrium zum Andenken an die ruhmvolle Waffcuthat des 2. Jägcrbataillons Nr. 13, welches in der Schlacht bei Sedan vier französische Geschütze mit stürmender Hand eroberte, errichtet. Verzeichnet sind auf dem Denkmal nur die Namcn Derjenigen, welche bei dieser heldenhaften Waffenthat sielen. Dieses Ehrenzeichen wird später beim Garmsonwechscl nach Dresden in den Hof der zukünf tigen Easerne, deren Bau nächstens begonnen wird, aufgestellt. — Nicht ohne Gefahr ist die Ausstellung des VöttchermarktcS an der 1. Bürgerschule (Johannisstraße. Bis Meter an die Geleise der Pferdebahn heran liegen die Küssen und Holzeimer aus gebreitet, so daß mau unwillkührlich fragt, warum dieser so leicht vermeidlichen Gefahr nicht rechtzeitig vorgebeugt wurde. Jedenfalls bieten die Promenade,: für Käufer und Verkäufer besseren Platz. — Man bringt uns auf die Redaction eine Riesenweintraube von 2^ Pfd. Gewicht, welche in Pirna bei dem Kunstgärtner Herrn Gregor seu. gewachsen ist. SelbstJosua und Kaleb wür den an diesen: Product des gelobten Landes Pirna tüchtig zu tragen haben. — Vom Weinspalicr des Herrn Born in der Wind» mühlenstraße wurde uns gestern ein Sträußchen blühender Wein überbracht. — Einem hiesigen Herrn, welcher gestern früh 8 Uhr 20 Min. auf der schlesischen Bahn von einer Geschäftsreise hierher zurückge kehrt ist, ist entweder in: Eisenbahnwaggoi: oder auf dem Wege vom hiesigen Bahnhofe nach seiner Wohnung in der Kamenzerstraße eine Brieftasche mit 2481 Thlr., zumeist in preußischen Hundertthaler scheine::, abhanden gekommen. — Obwohl der amerikanische EircuS Myers auf dem Stern platze sich seiner Vollendung nähert, werden in demselben die Vor stellungen nicht unter 4—6 Wochen beginnen, da die Gesellschaft des Herrn Myers auf so lange noch mit ihrer Tour auswärts be schäftigt ist — Für die nächste Lotterieziehung sind bereits jetzt, wo noch die 5. Classe jetziger Lotterie gezogen wird, den Collccteuren die neuen Loose zugegangen. Dieselben sind bereits nach der neuen Marl-Rechnung ausgcworfen. — Gestern Nachmittag stürzte aus den: glatten Vranitpslastcr der Marienstraße in der Nähe des Polytechnicums das eine von zwei prächtigen vor einen herrschaftlichen Wagen gespannten hanno verschen Pferden, ein Rappe, in recht bedenklicher Weise zusammen. Das schöne Thier blieb liegen und erst nachdem alle Fesseln gelöst waren, gelang es dasselbe zum Stehen zu bringen. — In der Pillnitzerstraße erwischte man in der vorvergange nen Nacht einen Tischlergescllen, der durch Anschlägen an die Fei: sterladen die Bewohner der Parterrelocale jener Straße in ihrer Nachtruhe störte. Der Ruhestörer wurde der Polizei übergeben unv von dieser eingesteckt. - Die Elbkette lst nunmebr zwischen Magdeburg und Ham burg eröffnet. DaS Unternehmen geht von der „Vereinigten Hamburg-Magdeburger Dampfschiffs-Compagnie" aus, welche bereits während des Krieges mit Frankreich den Entschluß faßte, die Elbkette, welche bisher bereits zwischen Tctsck'en in Böhmen und »Magdeburg bestand, bis Hamburg zu vollenden. Die Höhe der Eiienprelse verzögerte die ungehinderte Ausführung, da ca. 10,000 Etr. Kette ln Beslellung zu geben warn:. Jetzt ist das Werk vollendet. Mit dieser neuen Erfindung ist die Eibe der erste Strom In Europa, auf welcher in seiner ganzen Ausdehnung von der O.ucllc bis zur Mündung die Kette für die Schlepp schifffahrt In Anwendung gebracht wird. Da sich die Beförder ung der Scgcifahrzeuge an der Elbkctte wesentlich billiger stellt, alü ans dem bisherigen Wege, steht zu erwarte», daß nameullich tür Massengüter, wie Eisen, Getreide, Kohlen rc., den »chcn- lauscndcn Eisenbahnlinien, In: Interesse tcö öffentliche» Verkehrs, eine erhebliche Eoncurrcnz gemacht werten wirk. — Der Bezlrkövcrein der Wilsdruffer Vor stadt und der Friedrich statt hielt amOctobcr seine erste Vcriciininlung Im Wintcrhaibsahrc unter zahlreicher Betbci- llgung von Mitgliedern und Gästen im Saale des Gcwcrbehauscö ab. Nach clnlellcntei: Worten hcS Versitzenden, GbpSwaarcii- fadrikant I. Cristoianl, und einem Berichte über die Lhätigkeit dcö Vorstandes iSchrltttührer Dberlchrcr l>,. Weltes rctcrirte Hoftheatcrstrumpiwlrkcrmcistcr Brückner über die durch den offenen Graben der Dresdener Spritiadrik <pormalö I. L. Bramschi im Ottragebcge verursachten ilcbelttände. Um das Ostragchcge, die einzige Promenade der F> ictrichstadt, den sogenannten zweiten Lungenflügel Dresdens, von de» durch die Abiallwässer der ge nannten Fabrik verursachten mephstlschen Düste zu befreien, be schloß mau einstimmig, eine Petition an den Ltadtrath zu richte», daß die genannte Fabrik ungehalten werte, ihre Alffallwäsicr un- vcrwcilt In die Schleuße der Friedrlchslraßc cinzuleitc». In der hierauf folgenden Besprechl»:st über die bevorstehende Stadthrr- ordnetenwabl wurden zum Wahlausschuß der sämintllchc» Ac- zlrkövcrcinc die Herren Erlstoiani, 0r. Rothe, IN. Welte und Geyh adgeordnet. EI» von Herrn Schindler gestellter Antrag, die Eancidaten tür den diesseitigen Bezirk in einer der nächste» Hauptvniammlunaui zur BeMkechung zu bringe», sowie derÄn-