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Dresdner Nachrichten : 18.05.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-05-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188105182
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18810518
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18810518
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1881
-
Monat
1881-05
- Tag 1881-05-18
-
Monat
1881-05
-
Jahr
1881
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 18.05.1881
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2vttAoeL.Lda»«.Ll»l1«O» » »»» — «i » - Auödetznung de- rrtnitatiSkirchhoseS i»» BirkeiMältzche« war viel wetlrr und hätte lene« Territorium «tcht «Ar eutwerthet, als eo letzt schon zdurch 3 Friedböse, «ft. <v«w »an aber »«ne Centralirlednosanlage «kr die Murist der (»eoßstadt VreSdrnv ,»» Auge faßt, so «ft die Tolkewitz»» Anlage nur Hn Nothdchel'. L»e Dresdner Hoi de. wohin eine Eiftnvahn hZMeiadav« der Schlesischen» führt. vilbet die einzige Möglichkeit eine» Lentral» irlcdboicö. der die Lebenven nicht nött. »och Tolkewitz geht keine Eiienbah». Die Dampiichlffe >"/« Siunvcn itzabrzeit) kön- ne» nächst dem vortlgen Frledvvi« nicht halten. der Strom-Ver hältnisse halber. Die Pftroebahn läv« nur ou> dein '/»ständigen Umweg lidrr Masewiß. olio in einer Stunde bi», Keine Droschke »k zur Fahrt di» verpflichtet und 2 Mort als künftiger Tori« is« nicht zu doch gegriffen. Baut die Pferdebahn direkt tlbrr Strieft», so wird sie e» nicht ovne Zuschüsse tdrm. denn dir der, lange todtc Strebe ist nnrentadel. Wie kommt nun die Bevöl kcrung Dresden» dazu, zu solchen Dpicrn an Zeit und Gelb, .renn lic dre Grober idrer Tobten besuchen will, gezwungen zu werden ? Die Idee, die lachendsten. verzerguillcnhsie» Genlvr des Asiens »niercr Stadt, wodin olle Ausdehnung dinkrängt, in ein Todrcniclb zu verwonbeln, kok dodri so kleinlich bemessen ist doü es gar nichts nüpt. dteie Idee wird sich, ob nun Feuer- oestanung oder Centralkirchhoi die Zukunit beherrsch««, nie Freunde erwerben. - Das seit der letzten Hochflurv wieder biö auf «1 Cent, nnker Nun am Dresdner Pegel herabgesunkene Elbwasser ist oom letzten Sonnabend Mittag dt« gestern früh tu Folge de« in Böhmen staltgehablcn fftegcnwetkcrS sowle Schmelzen» des noch kdeilweile tn den Gebirgsschluchten liegenden Tchneev um io» Ccnkinieler ge,liegen. Der hiesige Pc.iel zet.zte gestern frlih 7l rLcntnii. über Null. diall' den eingegaugeaen Wa»ertta»d»- depeschcn ist jedoch doS Waffel ln Budweiö 30. Prag 15. Mel- nik >'4. Leftmcritz I l Cent. geinukcn und in Pardubitz Stillstand cinoctretc». Hier ist ebensallS seil gelier» «ruh langsamer Fall bemerkbar. - Die iür die DreSden-Neustädt« Psertevavnltnien de« stimmten Wogen kommen Im Lauft dieser Woche aus Birken- vcod iEnglonk, vier on. Am i.Iuni dokst man die ganze Linie eröffnen zu können. - Ans den sächsischen StaaiSb ahnen kamen im März 5 Unsällc i2 Entglelsungc», davon eine aus kreier Bahn, und ll andere Unfalles vor Dabei würben eine Perlon getötkel nnb zwei verletzt. Pier Etienbabniavrzcuge wurden unerheblich beschädigt. — Aus der Gervergaiie gab e» aeftero Abend einen außerordentlich großen Menscheiiauklaui Plan trug au» einem Hause daselbst, in welchem ein Plandletd- undKletdergeichait vekricdcn wirk, einen Todten berons. Es war ein Man», der das Genick gebrochen batte, iei cS. daß er die Treppe veravgeslürzl oder hinnntergew erftn worden war. — Der 2l'ier'chntzverein tür denKreiSKaktowttz hat Dtrec- lor B rn „ o M a rguort zu seinem crilen Evrenmitglled« er nannt alS Zeichen der Hochachtung und de» unbcZrenztcn Ver trauens, welches der Perein ciue>» io wackeren Kampier iür dle> Vlimanen Ideen de» TdierschutzeS zolle. Dw gleiche Auszeichnung ^ wurde ihm vor Kurzem auch seitens des Thlerschutzvcrcins zu Meilsen zu Tbeil. - Der Sköriang. welcher an den Küsten der Ostsee seit Aniang dieses MonatS begonnen bat. ist in den legten Tagen so ergiebig gewesen, das! der Preis wesentlich billiger geworden is». Störsteisch, irisch geräuchert, ebne Gräten, in Stucken von '«bis I Ptd., bildet auch in diejer Saison eine allgemein anerkannte Delikatesse, von welcher die diesige Seenschhandlung G.DoSkv lSchcffelslraßell2). beute eine große Sendung in vorzüglicher Dualität crbicit und das Pinnb nnk nur I Mk. verkauft. — i Auch der Fang der Sprotte» und S p c ck - P ö k l i n g e ist > cr-k wieder so reichlich bas> laut Annonce die Kühne! 'schc Fischbanblung in der'Aftberggsse diese Prachtwaarc zu guffglieud! oilltgcn Prellen vertonst. — Das seit Iabrcsftfft tn A re, a beliebende Johanniter- Krankcnvan v, welches Kranken icdenAlterS und Geschlechts ebne Unterschieb der woniejsion wirkiamc. am viel Griahrungen sich gründende, liebreich- Pflege bietet, scheint unter der Bevölkerung der Umgegend noch innnec nicht w bekannt zu 'ein, wie die mit^ den größten Opwrn aus christlicher Barmbcrzigkeit begründete' 'Anstalt eS verdient. Die Höhe der Verpflegungssätze kan» nn-! möglich die Ursache sein des noch immer schwache» Amiuchenö oerselven, denn diese sind so niedrig bemessen, daß es schlechter-! oings unmöglich, dai cim eine selbst mangelbalke Pflege zu de-! tircitc». Andere Orte, wo der Iohaimiterorden Kra»ke»däu>er! errichtet, ver'keben ibr Inlcres'e kener. Ucberall fast kann den Bitten ui» Amnabme nicht voll genügt werben, und die erziel ten günstigen Aesultake re l tsenigen vollkommen den hcrrichendcn Andrang. Anr in Aicia ist dies anders und wie wir anneb- men wollen ans reiner Unkenntnis!. Wie viele größere Städte würben sich glücklich schätze», könnte cS ibnen gelinge», eine Io zum Segen der leidenden Menschheit bestimmte Amtglk zu er langen. Plan kan» nur wiederholt am die Segnungen derselben blliweiien und wünschen, daß dies, zumal setzt im Frühjahr, wo! eine regsamere r h uigkcit am Bantcn nnb in Werkstätten Unfälle j häufiger au'trctcn lassen, wwic Krankheitsfälle sich niedren, mehr bedacht werden möge. - Cigarren. Man ist allgemein der Ansicht, baß die! Niederlage der Sirgichnrger Manufaktur gerade in Dresden' einen ichweren Standpunkt haben wird. Das Cigarrengeichäft i wirb an unserem Platze mit weit und breit bekannter Nccliitcitj ind Intelligenz betucben. Fremde staunen über die zahlreichen! eleganten VeikamSläcen mit irre» propren nnb sinnrclch auö- geüartctcn Schamenstem nno ncbincn »ich gern ihren Bebari au' längere Zeit mit. da sic eben vier ni.hr wie Fremde behan delt werden. So bat sich auch mit dec Zeit ein reger Cigarccn- versandt an auswärtige Privaien herangebildct und sicht in dir- >er Züchtung die hier iWilSdrusferslratze 12s und In Hamburg- Stkcnsen bomiäl'icnbc Zigarren - Großhandlung von E. Busse voran. Dieselbe verschickt nur am feste Beileliung und hat Im vorigen Jahre den Vcrianbt an> über <>«<»>CoUiS gebracht. Als -perialirot kaust man dort Havanna - Cigarre» zu A». Fclir- gavanna ikräftigt zu «>«'>. Cap Cigarren zu 4K und Para Ciga rillos lnicht Cigaretleni za Ni'. Mart pr. Mille. CS sind diese Marken in ariiiolrgtiichcn Kreisen 'ebr beliebt. — Die vom „Allgcmcinen Turnverein" am Sonntag auS- 'ck'ührtc Turnsabrt. an welcher sich ^0 Mitglieder bctvelllg- ten, batte als Cndziel Älcißcn. welches um 3 Ubr Nachmit tags erretcl t wurde. Uni > .7 Uhr Morgens war diese Turner- ichgac anügewgrn und bcsnchtc zuerst die Schooner Mühle; c a n wcilcr üdcc PctcmnS uiid Prablchütz durch den prachtvollen Grund nach Cossebaude und der eine wundervolle Nundsicht ge- wäbrendcn Siebenecke, über Weiölropp nach Gauernitz und nun längs der Clbc biö Nchbock. Von hier wurden die Dresdner von beiden Meiner Tnnwereinen abgcholl unk über Sieben- eick'en nach Meitze» geleitet. Gcmeinschastl'.cher Besuch des Domes unk der Albrechtsburg. sowie geselliges Beisammensein biö zum Abgang des Zngeö füllten die wenigen Stunden sehr aiigencbm aus. - lieber den Nutze» tcS Turnens noch zu spre chen üt wobl überflüssig, auch die Mannerabiheilung, welche Dicn'ta.'ö lind Freitags Abend» von ' A> llhr an turnt, der also geregelte v'elbeSubung Bedürfnis, ist, zumal kcr SommerturnpIav deS Allgemeinen Vereins einen änßerll angenehmen Anlrnthalt bietet, wird lange nicht genug iregucntirt. — AIS ein Herr cms Gruna gestern Nachmittag mit seiner Frau den Georg-Platz panirte, wurde er in nicht geringen schreck versetzt, als die Fra» mit einem lauten Ansschrei ln seinen '.'icm fiel unv er eine ti eie W n nde in unmittelbarer Nähe deö rechten AngeS, anS der da» Blut in Strömen stoß, entdeckte, sign fortcilenbcr Gassenbube batte mit einem scharfkantigen Stein >e,rorscii. Möchten koch alle Cltec» unv die Herren Lehrer die Kinder warnen, daö Werten mitten in der Stadl zn unterlassen. - Getter» sind die'Arbeiten an der große» Schlang locke au< dem Kreuzthiirin soweit beendet worben, daß nun wieder die vollen Stunden, allerdings etwa» abgcvämp't. angeschlagen werten. Außer dem Drehen der großen Schlagschelle mußte noch da? öammerwcrk reparirt werte». Die letzte Drehung her ckoßcn -chelie erfolgte vor 4liJahren, die nächste ivtrd erst nach ä> Jahren >riel:cr ntthig werden. — Das den l>r. Güntz'iche» Erben gehörige umiangreichc Al einoergögr n n d tt ü ck in Wlachwitz itt durch Verkam an den Direktor der ttompcignic La Ferme, Herrn Commerzienrath Svieß hier, übergegangen. — Die «vauaclische KIrchcugemelnbe vodenbaM - Letschen, deren bsnnaliger Bctsaal im kai. lächs. Beanilrn-auie den An» soroeruuarn nicht mehr entspricht, den» er «atzt höchstens 180 Personen, während die Zahl der hier wcilenbe» Evangelischen über l0t>0 beträgt, bcabiichtigt bekanntlich in Bodenhgch eine eigene evana «l«sche Ktrche zu bauen. Die iür blrien Bau erforderliche Lumme wurde initllL.oov fl. normirt unv soll noch im Lauie vieseS IahrrS unb zwar gleich nach der Grundstrin- i^,u»u. iveiche am »3. ONobcr vor sich gehen wird, mit dem Bau begonnen werden. - Von gut unterrichteter Seite hören »vir. daß ver Eisen bahn d a u Im RadenauerGrunve nach ven vorliegenden Verhältnisse» vor der ziveiten Iunihälste aut keine« Fall begin ne» kann, da»! die CrpropriationSarveiten eben erst elngeleitet, kriaroweg« aber »ertig sind und baß bi« wenigen im Grunde deschästigt«, Arbeiter, welche de» Anlaß zu unserer neulich«» Not«» gaben, im Aufträge der gorstverwaltung blos den nach der Möble sübrenden Weg derben««. - Am Montag Nachmittag zog ein festlich geschmückte», reich beflaggtes Dampsschtlf, von welchem fröhlicher unb zugleich guter Gelang erschallte. stromauswärtS. ES waren die „Era to» en" iPolvtechniker-Gesangverein), die mit Damen unb zahlreichen Gästen gen Pillnitz schifften, um sich dort zu amüsiren. — Am vergangenen Sonntag Vormittag havarlrte bei Wannow eine auf der Tbattabrk von Prag »all, Magdeburg be griffene. dem Schiffseigner Wilhelm Dörre in Obergrund gehö rige. mit lütttt Eentner Haser unv 1tX>Centn»Roggen beladene Zilie. Dieselbe Itt auf einen daselbst befinvlichen Heger geiahren, leck geworben und loiort in Grund gegangen. Die Ladung ge hörte brr Firma Arnstein u. Co. in Prag und ist mit I3,l»0li Mark bei dem Deutschen Llvyb versichert. Von b« Ladung konnte in Folge deS Neigenve» Wassers und weil die Zille solort in Grund sank, sehr wenig gerettet werbe». — Ein von seiner Villa «Hoheslraße» nach seinem Geschält gehender Fabrikbesitzer wurde gestern Mittag von einem Bummler a» der Ecke der Wieland- unv Hobestraßc angesproche» unb er sucht, ihm eine Mark zu leihen. Al» Ihm vier, verweigert wird unb er aui sei» wiederholtes Ersuchen nichts erhält, vethätigte vieler Bummler seine getäuschten Erwartungen dadurch, daß er dem »ichtö ahnenden, ruhig Wcitcrschreitenbcn zweimal über re» Kops schlug. Mit Hille einiger Bauhandwerker wurde Vieser »Mensch zur Bczirköwache gebracht und wirb wahrscheinlich einer eremplarlschcn Bestraiung »llltt entgehen. In einem Vier tel. wie das Schwelzervlertcl, noch dazu am bellen lichten Tage, sollte man eine solche Rohhcil nicht iür möglich halte». — Chemnitz, IV. Mal. Kürzlich?uhr ei» Gcichirrilwrer mit zwei leere», zusammenhängenden Kohlenwagen aus der Ler- chcnttratze. Zwei Knaben von etwa U Jahre» hingen sich zwi schen beide Wagen an die Deichsel beS Hintere», stürzten aber, wahrscheinlich bet einem Ruck des Wagens, herab und wurden beide übersahrcu. E>n Markthetter hatte einem hiesigen Kauf mann ganz ansehnliche Posten Cigarren und Viktuattc» gestohlen und hat letzt im Ge,än nltz Zeit. Betrachtungen aiizusiellen über die Unrechtmäßigkcit dieses Crwerbco. Noch immer lauten aus der Umgegend Nachrichten üdec vernvte Diebstähle ein. — Ai» Sonntag 'Abend urnn.i ein junges Matchen von etwa Ist Jahren tn selbstmörderischer Absicht in den Schloßteich. Aber: „Hilfe! HItte!" tönte es gleich daraus, denn die Iungsran merkte, daß das Wasser keine BAkc» bade und hatte sich wahr scheinlich auch nicht »verlegt, daß sic nicht schwimmen konnte. Sie wurde schleunigst deransgenscht nnv von ihrer Mutter Han» per Droschke nach Hause geschafft. — In Mlttweida strich am Sonnabend der l.'ttährige Sohn des Klenipnermcisters Manitz, aui hoher Leiter stehend, eine Dachrinne an. Infolge AnSglettenS stürzte her Arme zwei Stock hoch herab aus das Pflaster, zerschmetterte sich dadcl de» Arm und zog sich noch herill'icdenc Verletzungen zu, so daß sein Zustand ein sehr berenklichcr ist, - In Marke» Störs vlannic ein GutSgeväudc. in wel chem ca. 4t» Ctr. »lauchiuttcr und Ist Schock Schütten- und Ge- bundstrol, lick, veiance», völlig nieder. — In V o ite ro r c u t h wie auch' in Sll, önberg haben sich die Pocke» eingestellt; im elfteren One ftnd bereits vier Kinder gcftorbcn. — Am Sonntag wurde in Glashütte kaS! neue Uhr- macherschuigcdäuvc leienich cingeweiht. - Von West nach Südost ziehend, bewegte sich am Sonntag Mittag gegen > Uhr durch die Burggaisc i» Zittau eine Windhose. Vit aui ihrem Wege einen Durchwnri empor- wirbeltc, ein Loch in daö Dach deö Gärtner Ulrich'schen Wohn hauses schlug, im Neninannn'sche» Garten mehrere Frühdect- fcnftcr und Kälten haushoch in die Luit trieb und dergl. mehr verursachte. Die Erscheinung ist um so seltsamer, als ringsum last Windstille herrschte. - Im Kupiervammer Grünthal bei Olvernhau sollte dieser Tage der Bliährige AmttchtSMrcr (f. Gottlob Kolb mit seiner Frau caS diamantenc Ehejubiläum begehen, doch — auv dem Freute»-, ward ein Trancrtag, da rer Inkilar ganz unerwartet starb. — In diese» Tagen iralcn in der Uingcgcnd von r'.stntzschen. in den Ortschaften W a g cIwi tz und F remdiS >v aide gleich mehrere tolle Hunde am. die sammllich geiötlcl wurden. Tic Bauardcitcn an der schmälst urigen Scttindärbah» Wilkau- K icchberg bade» begonnen. Die Regierung will, wie wir erfahren, de» Bau io fördern, daß die Eröffnung noch im Herbste möglich wird. AIS erste Schmalspurbahn Sachsens nimmt diese Linie selbstverständlich das regne Inlercssc der Tech niker und Eisenbahttbcirichomänncr in Anspruch. — Am >4. d. stürzte in Wern stör, bei Giauchan daö B/Aährigc Löhnche» des Gartenbesitzers Schnorrvmch in de» zum elterliche» Hauie gehörigen Brunnen und ertrank. — Zwischen zwei in Zwickau wohnenden Arbeitern ent stand am Scnnabenk wegen rücksländi.ckn Micibzinics Streit, wobei cS kein Gelb, aber Grobheiten und Schläge gab. Beiden! Handgemenge hatte der Abiiiletdcr seinem Mielhcr den ganzen Backenbart vollständig anögcrlssc». Der Abmiclheo wurde zum Schluß von der Pole,ei anelirt. Versteigerungen am Ist. Mat in den Amts gerichten: Dresden: Wilh. Fähnbrich'ö Grundstück das., «>7,5<X1 M.; Frcidcrg: Johann Weise'S Grundstück in Großvoigtöberg. 7ÖN0 M.; Limbach: Atott Münder tz Grundstück da,.. 4ff»»M.; Chemnitz: Crnst Gettlob Lorenz'Grundstück in Gruna, <i450L)r.; Glauchau: A. Tb. vcrehel. Eanio' Hans daselbst, Lä.üOtt M. — Am 20. Mai: Dresden: Klara Unger's Grundstück ln Gompitz, 30.000 M. - Am 21. Mal: Rochlitz: E. F. Tcichmannäs Grundstücke tn Zlchagwttz. I2,4l?M.; Dresden: Th. P.Thiele- mann geb. Sehre'S Grundstück das. iKäuffcrslraße», N.ÜOO M.; Julius Benno Nagcl's Grundstück in Striesen, 2100 M.; Zwickau: Karl Oökar Ilnger'ö Grundstück daselbst, :>8,st32 M.; Glauchau: Klara Hachenbcrger'ö Grundstück daselbst, BHäO M.; SNarkncukircheii: August Eichcnbach'g Grundstück daselbst, Ist.oOO M.; Limbach: Paul Hentschel'ö Hauvgcundstück daiclbs», 7800 ?N. taxirt. — Landgericht. Einen schlagenden Beweis, daß noch bier und da In unseren! lieben Sachsenlande Kurpfuscher Ihr Unwesen treiben, liclerte die Verhandlung gegen den 18jährigen und schon wiederholt wegen Betrugs bestraften Barbier Christian Friedrich Wilhelm Lübeckc ans Bergen bei Falkc»ste!>i I. Volgt- land«, welcher unter der Anklage des RückiallbctrugS, der ver- dolenen Ausübung der Heilkunde und Uebcrtretung der Kaller lichen Verordnung vom 4..Januar 187k, vor der Ul. Stcalkam- mer erschien. Gegen den Angeklagten liegen io verschiedene Anschuldigungen vor. Im Herbst vorigen Jahres, nach dem der Angeklagte Lüvccke seine letzte Norbcstrastnig kurz vorher erst verbüßt hatte, stellte er sich eines Abentö bei dem Gutsbesitzer Kleber in Bockwen bei Meißen esti, schickte voraus, daß er von einem Schweincbändlcr au! das Leiten der verchcl. K. ausmrrksam gemacht worben sei und erzählte den staunenden Lanvleutrn, daß er ein anS Frankreich stainmcndcr Scharlrichtcr l und inlt dem berühmte» Wunderdoktor" Identisch sei. der schon sehr viele Kuren glücklich auSgettlhrt habe. Unter diesen Um ständen war er ganz willkommen und wurde von ihm alöbald zur Untersuchung der kränklichen Frau Kleber verlchrliten, bei welcher Gelegenheit Lübeckc nach vorherigem Prüft» der PulS- . schläge eine ganz neue, in der ärztlichen Prapio noch ganz un- l bekannte Krankheit, die „Kopstrampsglcht" entdeckte, deren Be» s»M«»W er in kürzest« g««» ln «»«sicht stellte. Wie in den übrigen Fällen letzte ttchliver Schwindler nun an den TU« und schrieb mit gelehrter Miene rin „Rezept", woraus er die scrtiae MedUin auö der Tasche ZA» unv st« mit 8 Vik. bonvriren ließ. „Da würde ich Sie sehr dankbar sein, wenn Sie mich kurtrtcn l" äußerte oer Maschinist «enebiet iu Meißen am ist. November zu dem Angerlagken. nachdem dieser im Gastvo» „Zur Lerche" ein Langes und Breite- von seinen vielen erfolgreichen .sture» arkchwaicit. sowle seine scharftichier liche Eigenschaft gehörig iu den Vordergrund gestrllt hatte, unr aus die Antwort: „Ja. da ka«m ich garautiren" lud der von Hämorrhoidalleiden aeplagtc Benedict den Kurpiuscher ei», ihn nach Hanie zu begleiten uub zunächst mit zu Mittag zu speisen. Lübeckc pichte denn auch seinen hungrigen Magen gehörig aus und verschrieb dann vem erfreuten Patienten eln llniverialmittei, beliebend au» Pillen. Tbec und Salbe, woraus er stch mit B.naä' der Apotheke begab, die aus dem Rezept verzUchneten Ingredienzien «inkaust» unb sich »ntt l Mk. Ä P». iür die „«oniuitatio»" vvnoriren ließ. Etnen drastischen Beweis von der unwissendest des Angeklagten lieferte der Umstand, baß auf dem bei Gerillt befindlichen Rrcept auch „moralischer Krau teil her" ausgetübrt war. womit Lübeck« zweiieilos den ..Mobrentval'ichev Kräuter thee" verwechselt hatte. End« November stellt« sich der Evariata» unter den, üblichen Hinweis aut seine Berühmtheit als „penslo- nlrtcr Scharfrichter" der Ehefrau deö Steuermannes Krackau in Meißen vor, „konstatirte" bei herftlden nach eriolgtrr Untersuch ung ein Unterielböleiben und versorgte die ersorveriichev Arzneien iür 3 Mk. 50 Ps.. während er sich mit l Mk. honoriren ließ. Einige Tage später «and sich Liibrcke wieder ein uvt nahm der guten Frau unter dem Bemerken, sie müsse voco eine zweite Arznei nehmen, sonst könne sich auö der Krank heit cln Blalenstrinlelden bilden. noch einen weiteren Geld betrag ad. Dem Handelsmann Schmitt rmpiabi sich der „Wunderdoktor" mit einem Unlversalniittcl gegen RheumatlSmus und bängte dem gute» Manne dadei eine wertblose Schmiere lür 2 M. aus. Demnächst «richten Lüdecke bet dem in demsclve» Hause wobnrnden Tischiergelellen Meier, dessen Frau on einer Lungenkrankbcit laborlrtc. mährend das Kind von einem Aus schläge am Kopie betmgelncht wurde, und erzählte dadei ge legentlich. er werde st« demnächst tn Meißen alS Arzt nirbcl- lassen. auch sei er berests in der MrtßnerEiienaießrrei alü Doktor thätla. Sribstversländiill) nützte weder die verschriebene Salbe, noch der Thee etwas, wäbrend Meter L Mk. durch den Besuch des Kurpfuschers loS geworden war. Ganz unauigeiorbert taub sich Lübecke in der Wohnung eines Zimmrrmeistrrö ein. dessen Frau hoffnungslos a» der Lungenschwindsucht barnieterlag unk auch tn diesem Falle bot sich der dreiste Mensch zu einer ersolg reichen Kur a». »ahm auch, trotzdem er erst erklärt hatte: „Sic brauchen mir nichts zu zahlen, wenn es nicht» Hilst" 4 Mk. iür Honorar und „Arznei" in Empsang. „Ich bin der Wunderdokter Justin Ludeckc anS Frankrelch, der in Merschwitz wohnt", sagte der Angeklagte, ehe er dem Hausbesitzer Trlnko In Brockwltz in die Auge» sab und konstatirte, daß T. an Würmern litte und dann ichlldertc er weiter, der Herrgott schicke ihn, weil er die Krau habe, alle» leidenden Menschen zu helfen. Nachdem L. zwei „Rezepte" geschrieben und 2 Mk. eingesteckt hatte, ging er seiner Wege und machte daraus die Bekanntschaft eines ge wissen Voigt in Nicbersähre. der ihn zur Heilung einer Frauenkrankheit engagirte nnb „5 Mk. für Auev" bezahlte. Der Frau brö ProbuktenhänbierS Richter in Nietcrsährc verschrieb der Herr „Doctor", nachdem ihm mitgetheilt »rar, daß die Paiientlu an Blutader» leide, eine Art Ocl zum Elnnehmen und eine Ncrvensalbc, bemerkte auch einem am Erlolg zwei felnden Vorhalt gegenüber prahlerisch: „Nu, das ist weiter nischk. Die Blutader» war'» mer schon svrtbräng'n". Richter benutzte die „Arzenei" schließlich als Brennöl und erklärte, ber ganze Spaß habe ihm 25 Groschen gekostet. Endlich zog noch eine nervenschwache Wittwe den Wunvrrdorior zu Rathe, um von ihrem schlimmen Beine erlöst zu weroen uno dieser gegenüber log »u» der Kurpiuscher vaö Maue vom Himmel herunter, indem er vorgab. in Leipzig stubirt und Reben gehalten zu haben, sowie in der Iuie- und Porzellansabrik bereits als Arzt thätig zu sein. Oie alte, keineswegs mit Irdischen GlückSgütern gesegnete Frau händigte schließlich dein Schwindler tn Ermangelung von ein zelnem Grlö ein Zehnmarkstück ein. um dir eriorberliche „Arznei" zu holen; Lübecke kam jedoch erst anderen Tages wieder und erklärte, er l abe müssen nach Dresden iahren, weil die Arznei nicht in Meißen vorräihlg gewesen lei. Außerdem nahm er der Wittwe noch 0 M. ab und cv war hohe Zeit, daß dem Schwindler endlich das Handwerk gelegt wurde. Von erheiternder Wirkung war eS. als Lüdecke den Inhalt seiner „Reccpte" mehrfach selbst nicht oder wenigstens sehr schwer entziffern konnte. Bei vier ihm zum Vor- leien übergebenen Zetteln erklärte ber Angeklagte, daß die» „Svmpathie" iei. Die von Lübeckc verschriebenen „Arzneien" vcstandcn abwechselnd aus Bilseukrautöl, Sanickel. Waldmeistel. Lorbeeröl, Olivenöl, Dall'Sftlt, Flufftlnktur, Nervenlalbc und IohanniSöl. AlS ärztlicher Sachverständiger wohnte Herr Me- dizinalrath Dr. Lehmann der Verhandlung bei. Lübecke bestritt die ihm bcigcmcsftnc betrügerische Absicht und äußerte last höh nisch: Ick, bin doch den Leuten »ich nachgelooftn unb kann mich doll, für meine Versäumnisse entschädigen lassen". Dad Ullheil samink Entschtie»iigogrNneeir gelangt heute Nachmittag 5 Uhr zur Publikation. Tagesordnung der luiheriftden Lande--Lvnote. M.ttwoch den 1*. Mal e.. Vormittags 11 Ubr. 2. Lesung deS Erlasses Nr.und des dabei angenommenen LintragcS <Nr. 2.), Antrag der Svnodalcn Immisch und Gen. lNr. I), die neue 'Agende betreffend. - LaildzcrtLt den I». Mai. Sllailain»»r IV. s Udr Hau»wr»iandlM!» I HN T'.-anq. Schade w-aen Slllltchleilsvcrgelicn!. !0>j« gcacii den Bahnudchttr a. 't. diuüav A-olpd !W>nr n»d desscu cilirirau in gi»!chcwt» ivc^cn Diedilaln» tm Wiede,- lwnen RüüfaUc. »rMN grtedrich AUMift Wächter III Miikenderq bei ülüra u-c^et, Licbitai,!^. U", >!-»!-» >ü»s>av Adotd, «chirincr in Iresde» weaen SiNNchleü, rccgehcns. IL U!,r ü«s«» de» Liaurer L»u«!> «mit Teichmamr and Dresden wcern läiweren Tietn'iakN !. Meteorologische lveobachtungru d.- dearichcn «er«. Napcndanen . . . > Stackdolm . . . , havaranda . . . . Sl. Petersburg > , Moskau Hamburg , . . . Memel Paris Mimchcir Lei»»!., VerUn Wien BreSlau -eewarlc in Hamburg am in. Mai um n Ubr Morgens. 7«! „ ü- 7ä« Z F 7ä6 A ' 750 7LU -o 7 V V" LZ ssß 72v L0 K «ZV? v<) tt Ly"" SSt»»d. »lämg leicht letler Zug fttich ichwach schwach mäbig t-ii-r p,„g tiill leicht «»«er. bedeckt Negcil dedeckl wolkenlos woltig'1 halb dedeckl wolkenlos wolkig heil«: wolkenlos ! wollenlos -SIS -h u -SIS 4M 4-» 4-7» 4->s R>- 4 M 4-M l > Gegen Abend Moorrauch. Ueberiicht der Witterung. On liegt mitte» llber der Nordler, an der tlete« Minimum. ostwärts toillchrellcuä. iorwegstchen »iist, stürnitlchen klld-, über den Dritstchen J»le!n virl'ach stürmische 7!ordwlnde verursachend. Auch im nordives! Nchen Deutschland sind die Winde autgesrstchl. Uebcr dem Nordseegedlei« lst dos Weller trübe, stellenweise regnerilch, dagegen über Osteuropa und im Binnenianle SentralenropaS. wo schwache Winde ans südlicher Richtung vorderrschen. deiie-, trocken und warm. In Deullchland liecrichen viS zu l» Grad Wärme, lieber ivrn tannien. sowie an der südliche» Nordi'ee ist Abtüiilnng cingcirctcn, welche sich wain- schclnlich ostwär!» üürr Deni'chiand auSbreNen wird. — Wasserftand der Gide und Moldau am 17. Mai, BudweiS 4-157. Prag -t-148. Pardubitz -j- 52. Melnik P157. Lettin«!» -j- 110, Dresden -j- 00. —^Basscrwärme der Elbe am I?. Mal: ll Grad I!. TaaeSneMchte. Deutsches Reich. Aus Varzln wird gemeldet, daß kork tie Gemächer Bivmarck'S hergerlchtet werden und zwar «warft man dle Ankunft deö Fürsten lammt Familie zn Pfingsten. Die Pctitionökommission deö Reichstages bat Ihren Bericht über die Petitionen gegen den Impfzwang sestgestcut, welche ausnahmslos denselben ausgckwben wissen wollen, während nur von Einzelnen au» der Wrrth der Impsnng alS solcher angc« »ollsten wird. Der Relerent reiümlrt den Inhalt der Petiticueii dabin. daß in denselvcn auch nicht ein einziges neues Moment enibaftcn sei nnv namentlich bezüglich der lmpsgcgiieriscbcn Sta tistik mindestens dasselbe, was der impiircundttchen Statistikvcr- geworftn werde, nämlich daß sie unbrauchhar sei, well diejenigen Grundlagen fehlen, die man von einer wirklich nach allen Seiten concllldeiitc» Statistik zu verlangen da-Recht habe. Auö biclcn Gründen liege keine Veranlassung vor, den Reichstag mit t« Angelegenheit zu befassen. Abg. Iir. Westcrmeher hielt dagegen seine schon ftlch« auigeflelite Forderung für Freiheit deS Impsrnö
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