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Dresdner Nachrichten : 18.05.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-05-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188105182
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18810518
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18810518
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1881
-
Monat
1881-05
- Tag 1881-05-18
-
Monat
1881-05
-
Jahr
1881
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 18.05.1881
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HV«N«I» ll. tz»Ii»rond-I>olarr»tt,»tt«n (eigenes Fabrikat) von den billigte» bis LU den telnsiten üattungen vmpledlen in rvlvksr ^usrvakil nvd xu den li»NIt8„t«i» I reliur ii OonrBÄ Sr OvnBinttNvr» ^ Ul VVaisvuliausstrsssv 13 (nüelist dem Oeorgpistr). ll Brearv hielt am 15. Mai eine Marseill e. Gegen die Tbeilnehmer ver Manifestation zu Gunsten cer Jene Helsmann soll die gerichtliche Versorgung ein- gcleitet werben. London. Gladstone ist erkrankt und bettlägerig. 8 o d I a i d o v k s o in allen Urüsson und lLualitatvn von diiw billigsteu A bis Lu dom teinston Oeuro empkoblt das grüssto l.asor K V. riotLi, ,. « >4 14, ll kartorre und l. Ltago. ^ N.^kn. Der König Unterzeichnete die Dccreie. bclrcffcnd die Alldung von 6 neuen Bataillonen, nicht. Es heißt, der Kriegömlnister werde dcinissionircn. ^ x > Mllening vom 17. Mat' Baromrtcr nach Vikar Bdtoio, Kallstraßc Ni Ml'd«. a II.) I «74» > 7»l Mtll.. teil «rllki, u Mt», gellikftk». rvcrmomrlroar.il Meaum.: II » W., ntrdr. tz» i Temp. v - Ll!.. höchste rem». 17 ° M. Nord-Wcsl-Wind. veiler. Aussichten für den 18.Mai: Veränderlich, zunächst kühl, spätere wärmer, Nievrrlchläge. Mittwoch, 18. Mai krraulworttichrr Redaclrur ,ür Pylttischkö De. Emil «ieiev In Dresden Abermals ist ein wichtiges Gesetz, ans welches Fürst Bismarck grobe Hoffnungen gesetzt batte, durchgefallen. Die Verfassung des Reiches sollte nach zwei Seiten hin Abänderungen erfahren: einmal sollte die Legislaturperiode von 3 auf 4 Jahre verlängert, zum Anderen tcr Reichstag künftig nur aller 2 Jahre regelmäßig cinberufen werden. Das Ersterc wurde durch gütige Unterstützung des Abg. v. Bennigsen bewilligt, hingegen beschlossen, daß der Reichstag alljährlich im Oktober cinzubcrufen sei. Da sich aber der Bundcsrath entschieden gegen diese Vorschrift ausgesprochen hatte, so war das Gesetz trotz der Verlängerung der Legislaturperiode für die konservativen und das Ecntrum ungenießbar geworden. Erst hatte eine Henne von Rechts das Verfafsungs-Ei angcbrütet, dann eine Ente von Links, als aber das Küchlein die Eierschalen des Gesetzes durchbrochen hatte, kani eine solche Spottgeburt heraus, an der Niemand eine rechte Freude hatte. Kein Mensch mochte sich zur Vaterschaft des Monstrums bekennen, es wurde kurzer Hand im Reichstage abgekehlt. Es bleibt also Alles beim Alten. Das Volk muß aller 3 Jahre einen neuen Reichstag wählen und dieser tritt alle Jahre zusammen. Den Sozialdemokraten ist auch die Wahl erst aller 3 Jahre noch ein viel zu großer Zwischenraum; alle Vierteljahre womöglich die Wahlagitation! So käme man denn glücklich zu einem Wahlficbcr, das den Körper der Nation ununter brochen schüttelte und jedes ordentliche Gcschäftslcben unmöglich machte. Aus der Wühllmbcrei käme man gar nicht heraus, die Aufregung hätte das ganze Jahr kein Ende, aber die goldene Zeit für die berufsmäßigen Agitatoren wäre angebrochen. Wie würden sich diese Herren als „deutsche Volksmänner" an die Brust schlagen, wenn sic auch bei Lichte besehen, nur „cigarrcnvcrkaufcnde Jünglinge" aus jüdisch Polen sind, wie Herr Max Kauscr! Edel muß man die Dreistigkeit nennen, mit der sic zum Scheine Erweiterungen der Rechte des Reichstages fordern, um in der nächsten Minute zu sagen: auch ein Reichstag, der so ausgestattet würde, wie wir cs verlangen, taugt Nichts — weg mit ihm! direkte VolkSgesetzgebung! Das ist ungefähr so, als wenn ein Lehrling von seinem Meister die voll ständige Verfügung über die Werkstatt Namens der „Menschen rechte" fordern, ihm aber mit liebenswürdiger Offenheit zugleich sagen wollte: Wenn Du nur meine Bitte gewährt haben wirst, jage ich zum Danke Dich zum Tempel hinaus. Was wird wohl ein verständiger Meister mit einem solchen Schlingel machen? Den Sozialdemokraten wird die Antwort nickst schwer fallen. Wahlkreise aber, die bisher Sozialdemokraten in den Reichstag entsendeten, werden gut thun, wollen sie auch ferner noch im Reichstage vertreten sein, vorsichtshalber keinen Sozialdemokraten zu wählen. Der Kaiser hat zwar seine Unterschrift unter den Gesetzentwurf gesetzt, welcher einen Platz in Berlin für das künftige definitive Parlamentsgebäude anweist. Damit ist aber nicht gesagt, daß der Bundcsrath diesen Entwurf annimmt und an den Reichstag bringt. Tie Abneigung des Reichskanzlers gegen Berlin als immer und ewige Parlamcntsstadt wird sich zeitig genug als Hindcrniß geltend machen. — Fürst Bismarck scheint neuerdings, im Gegensatz zu dem gestern hier Entwickelten, noch einen Versuch unternehmen zu wollen, eine Bethciligung der Staatskaffen zu der Versicherung der Arbeiter «legen Unfälle aller Art zu erreichen. Auch die Konservativen haben bedauert, die Bestimmung wegen des Staatszuschusscs nicht durch setzen zu können; eS wird in diesen Kreisen geltend gemacht, daß die Streichung des Staatszuschusses und die Heranziehung sämmt lichcr Arbeiter zur Prämienzahlung die arbeitende Klasse der Regie rung nicht gewogener machen werde. Es heißt jedoch, daß der Kanzler selbst trotz seiner pcremtorischcn Erklärung, falls das Zustande kommen des Gesetzes davon abhängig sein sollte, auch sich mit dem jetzigen Koinmissionsantrage, der von keinem Staatsbcitragc Etwas wissen will, vor der Hand begnügen würde. Seine letzte Ent scheidung über das ganze UnfallversichcrungSgesetz hat der Kanzler »och nicht gefaßt. Man nahm aber an, daß der Fabrikant Stumm am getreuesten seine Ansichten vertrete und dieser unternahm bisher keinen Versuch, den Staatszuschuß wieder in die Vorlage hincinzubringcn. Ein nettes Stückchen Hamburger Freiliandelspolitik wird aus Amerika berichtet. Die amerikanische Regierung ist gegen niedrere Hamburger Kapitäne gerichtlich eingeschritten, weil diese viel mehr Auswanderer in ein Schiff zusammengepackt hatten, als sie eigentlich durften und gesetzlich erlaubt war. Der große Andrang zu den Ucbcrsecdampfcrn legt den Hamburger Mensel,enfleisch-TraiiSpor- trurcn das llebcrschreiten dieser Vorschriften sehr nahe. Am letzten Montage landeten in Ncw-Bork 6521 Personen, meist Deutsche; für den Monat Mai ist das Eintreffen von 16,060 Einwanderern signalisirt. Wir meinen jedoch nicht bloS die amerikanischen Be hörden hätten Grund, darauf zu sehen, daß die Auswanderer nicht wie Sklaven oder Schlachtvieh zusammcngcpackt würden, sondern vor Allem die deutschen Behörden unserer Seestädte hätten die Pflicht, darauf zu sehen, daß unsere deutschen Brüder nicht auch noch bei ihrem Verlassen des heimathlichen Bodens schnöder Aus beutung zum Opfer fielen. Es ist tief beschämend, wenn die ame rikanischen Behörden deutsche Kapitäne und Schiffsrhcder zwingen müssen, gegen deutsche Auswanderer nickst die einfachsten Gebote des Rechts und der Humanität zu verletzen! Wenn die hanseati schen Behörden nicht im Stande sind, solche Schmach von Deutsch land abzuhalten, so müßte das Reich die Sacke in die Hand nehmen. Die Italiener ernten in Tunis jetzt, waö sie so lange gesät. Sic bilden sich ein, Europa würde außcr'm Häuschen sein, weil nicht sie, sondern die Franzosen Tuniü ciiisleckcn. Selten aber ist eine kleinliche, hinterlistige Jntriguenpolitik so zu Schanden geworden. Deutschland hat eS den Italienern nicht vergessen, daß sie, obwohl sie uns Alles verdanken, 1876/71 mit Sympathien und materiell di- Franzosen unterstützten. Wie kann aber Italien in seiner kläglichen Lage von Oesterreich .Hilfe erwarten, da cs seine lüsternen Ansprüche auf Wälschtirol, Triest und Dalmatien nie aufgegeben hat? Als vor Kurzem der Doppelkrieg Frankreichs und Rußlands gegen Deutschland devorstand und wir nur aus die Waffenbrüder schaft Oesterreichs rechnen dursten, verharrte Italien in Zwei deutigkeit — nie konnten wir von ihm erfahren, ob cs nicht seine hahncnfcdcrgcschmückten Bersaglieri gegen unseren Bundesgenossen Oesterreich in die Alpenpässe kommandiren würde, lind wegen eines so doppelzüngigen Staates, der auf allen Herden streicht, der nach Nord und Süd seine gierigen Augen streifen läßt, um irgendwo einen Fetzen Landes zu ergattern, sollten wir uns mit Frankreich Überwerfen? Italien zwingt Oesterreich starke Wache in Wälsch tirol und an dem adriatischen Meere zu halten; umgekehrt dürfen wir hoffen, daß wenn Frankreich nicht mehr einzig auf die Wieder gewinnung von Elsaß-Lothringen stiert, sondern für seinen Kul- turberuf in Afrika ein weites Wirkungsfcld findet, dann Europa von einer militärischen Zwangslage befreit sein wird, die auf die Dauer unerträglich ist, weit sie die besten Volkskräfte verzehrt, einen beträchtlichen Theil des Volksvermögcns für unproduktive Zwecke in Anspruch nimmt und die politische, soziale und geistige Entfaltung unnatürlich hemmt. Besser als durch die umfassendsten und kostspieligsten Rüstungen wird der Friede Europas durch eine dauernde Verständigung zwischen Deutschland und Frankreich ge sichert sein. Den Italienern selbst ist cs nur heilsam, wenn sie Hu der Ucberzcu- gung ihrer Schwäcke kommen, die daher rührt, daß bei ihrer macchia- vellistischen Politik kein Staat auf sie rechnen kann. Italien ist von allen Seiten verlassen, höchstens der Sultan zählt zu seinen Freunden. Es ist für Italien ferner nur ein Glück, daß sein König aus den Händen der demokratischen Krakehler befreit wird. Man mag es bedauern, daß das Ministerium Caiwli große Refor men, wie die Aussiebung des Zwanaskurses für seine Banknoten und ein besseres Wahlgesetz, unvollendet lassen muß, aber das kann das konservative Ministerium Telia auch zu Ende führen. Italien bedarf der festen Hand eines einsichtigen Staatsmannes, und da Telia dem Könige rathct, die in unzählige Fraktionen zersplitterte Kammer niit ihren endlosen Wortgezänkcn und Klopffechtcreien hcim- zuschicken, so ist Aussicht vorhanden, daß eine verständigere Politik an der gelben Tiber zu Ansehen kommt. Deutlicher konnte der Umschwung der russischen Politik nicht manisestirt werden, als durch die Ersetzung von Loris Melikoss durch Kiew. Die Berlin. Wie verlautet, bat cer Reichskanzler ten Kom petenz-Konflikt erhoben gegen den Beschluß ceö Diesigen Lant- gerichtS, Arrest aus baS Guthaben der rumänischen Regierung bei mehreren hiesigen Bankhäusern zu legen. Berlin. Gegenüber den Meldungen, welche den Rück tritt des EabinetS Cairvlt mit dem ablehnenden Resultat bez. der Anregung zu einer europäischen.Komcrcuz in cerllunistrage verbinden, wird offiziös versichert: Gerber ist eine 'Anträge res angegebenen ähnlichen Inhalts überhaupt nicht gelangt. Kon staut in opel. Die ottomanischcn Dclcgirtcn zogen hie bekannten vier Punkte zurück. Die Veihantlungen in rer griechischen Grenzfrage verlaufen befriedigend und wird nach einigen Sitzungen vollständiges Einvernehmen crwaribar. Tunis. Der Bey erklärte dem L ultan gegenüber, ca» er den Vertrag nur deshalb schriftlich unterzeichnet, weit er nicht anders handeln konnte. Es beißt, Frankreich würde den Bey aut dem Throne erbalten, falls der Sultan die 'Absetzung beab sichtigte. Der Betz verlieh dem sranzösijchcn General Brcart das Großkreuz des Nischan-Ordens. Berliner Börse. Erhebliches Angebot, gedrückte Goursc, als Folge starken Realisationsbedürfnisses der Hausse- und leb hafte Mlnirungsarbeit der Baissebartei. Die Reaktion mußte ja naturgemäß eintreten; zudem hat tie Iiauto - tinanoo mit der enolgten Subskription der Ungarischen Goltrcntc auch ein gut Tbeil von Interesse an der Fortsetzung der Hausse ver loren. Schluß besser infolge icstec Pariser Meldungen. Desterr. Ercdit 5, Ungar. 7. Franzosen 2, Lombarden 3 M. schlechter. Deutsche Bahnen wenig schwächer, während österreichische stärkere Einbußen erlitten. Prioritäten still, österreichische matter. Banken geschäftSlos. Diokontogescllscbast BDeutsche Bank 2 Proc. niedriger. Dresdner Bank, Leipziger Erekit und Leipziger Diskonto Bruchtheile schlechter. Deutsche Fonds ziem lich unverändert, fremde matt, mit Ausnahme der scbr beliebten Rumänischen Rente, bie 'V» Proc. gewann. Bergwerke besser, aber still. Laura gewann l'/i Proccnt. den Panslavisten Graf Jgnatiew. Die Verlogenheit dieses Alt russen ist sprüchwörtlich; sem diplomatischer Spitzname ist „Vater der Luge". Der künftige Lenker der Geschicke Rußlands ist durch de» von ihm abgeschlossenen berüchtigten Vertrag von Stefano aller Welt bekannt. Europa zerriß diesen Vertrag und ersetzte ihn durch den Frieden von Berlin, Jgnatiew fiel in Ungnade, jetzt kommt er zu den höchsten Ehren. Bereits einmal hat er sein Vaterland schwer geschädigt, er trieb eS in den Krieg gegen die Türke!, aus dem Rußland nur mit großer Einbuße an Macht, Ebre und An- scbcn hcrvorging. Jetzt ist ihm ein zweites Mal die Rcgicrungs- gewalt anvcrtraut. Europa sehe sich vor! Im Innern Rußlands aber bedeutet der Wechsel die Einfübrung der Schreckensberrschaft. Den Dnnamit will nian niit dem Galgen bekämpfen. Jede freie Meinungsäußerung wird erstickt, die Presse striemiger geknebelt als früher. Von öffentlichen Schäden darf Niemand mehr sprechen, bis eines Tages das Unheil auch den Verblendetsten klar vor Augen liegen wird. Reurste Telegramme ver..TrcSvner Nadir." von, 17 Mai Berlin. RclchStag. Die Ausnahme einer Anleibc von ca. 12'/2 Millionen iür tie elsaß-lothringischen Reichsbahnen, ebenso caS Aichungögeletz wirb in dritter Lesung genehmigt, ab gesehen von K 6 liestverschlossene Flaschen unc Krüge nicht alchungSpflichttg), cer an cie Kommission zurückgcht. Von einer Verweisung res B ra u st c u c r e n t w u r le o an eine Kommis sion war i» I. Lciung abgesehen worben. Nun haben bic Abgg. von Bclow, Uhren nur Löwe-Bochum einen abgeändcrtc» Entwuri eingebracht, wonach baS zur Bier- unc Essigberestung bestimmte Malz mit 2 Mk. pro Etr. besteuert, cie Verwencung von Malzstirrogateii zur Bierbcreitung aber bei 56 biü loooMk. Geldstrafe verboten werken soll. Bunccökommlsiar Geb. Reg.- Ratv Boccius gab ausführliche ziffernmäßige Darlegungen zum Beweise talür. daß eine Erhöhung der Brausteucr eine Vermeh rung des BranntwcingenusseS nickst nach sich ziehe und cdenso wenig das Brauercigewlrbc gefährde. 1)v. Witte-Mecklenburg trat dem entschieden entgegen, indem er sich dabei auf die AuS- spräche der Gegner einer Erhöhung der Branntweinsteuer bezog, die selbst eine Vermehrung des Braimtwcingenusscö durch Er höhung der Brausteucr nicht zu leugnen vermöchten. Freiherr v. Nordeck zur Rabenau wünscht Reform der Rübenzuckerstcucr. Relnicke erklärt Namens der Natloiialliberalc». daß sic einer Er- Höhung der Getränkesteuer» dann zustsmmcn würden, wenn der Ertrag zur Befestigung anderer krückentcr Steuern verwendet würde. Die einseitige Erhöhung rer Brausteucr müß ten sie ablehnen. Rlckert: Nach dieser Erklärung wird die Regierung nickst anstehen, die betr. Steuer» zu bean tragen. v. Benda entgegnet, er habe schon In der I. Lesung erklärt, daß seine politischen Freunde bereit feie», gegen Besei tigung der io drückenden Gekreidczölle erhöhte Gctränke- tteuern zu bewilligen. Uhden: Auf seiner Seite sei man ja einer entsprechenden Erhöhung der Branntweinsteuer nicht abgeneigt. BuiidcSkommissare Scholz und Burghard treten für bie Erhöhung der Brausteucr ein. Mache man vic Zustimmung von der Erhöhung der Branntweinsteuer abhängig, io werte man bei Einbringung einer den Branntwein betreffende» Vor lage wieder aus de» Vorbehalt: erst das Bier, gefaßt sein kön nen. Die Regie-ungövorlage wird abgelehnt; nur vereinzelte Konservative erheben sich iür 8 l. Hierauf begründet v. Below obigen 'Antrag, gegen den sich v. Ow-Freudenttabt wendet, weil cs Malzsurrogatc gebe, die ganz zweckmäßig und oft nickst wohl zu vermeiden seien (Maiöl. Schädliche Surrogate fielen ja unter daö NahrungSmittelfäischungdgcicp. Witte-Mecklenburg polemi- sirt scharf gegen bie Angriffe, die v. Below s. Z. gegen daö Bier gerichtet. vr.Reichenspergcr-Ercfcld will keine Zusätze zum Bier. Man finde so schwer die Grenze, schließlich wisse man gar nicht mehr, waö Bier lei. ES gehe da wie beim Wein. Auf die Chemiker könne man sich nickst verlasse», da dieselbe» ja nicht die Pflicht hätten, berumzugeben unk die Biere zu prüfen. Die beste Anailsse liefere die Zunge des Kenners. 1)r. Mendel bestreitet das entschieden. Löwc-Bockstim bemerkt im Schlußwort, daß daö Publikum insofern geschützt werte, als es «ür sei» Geld auch bekomme, waS cs verlange. Der Antrag gebi an eine Commis sion. Bei Feststelluim der morgigen Tagesordnung wird aus Wunsch des vr. Mentzsch tie Glauchau-Mceraiicr Petition ab gesetzt, weil man noch die Resultate der von der k. sächs. Regie rung angesirllten Snqurte abwarten will. Lokales und Sächsisches. — Der Graf und die Gräfin von Flandern haben aus der Rückreise von Wien nach Brüssel unseren königlichen M ajestäten in Ems einen Besuch abgestattet. Unsere Köni gin war den belgischen Herrschaften bis Kassel cnkgcgengciahrcn Ausflüge nach der „Schönen Aussicht" bei Kemmenau und dem Städtchen Nassau, in Verbindung mit Besichtigung des Denk- maio des Ministers v. Stein, wurden von den hoben Herrschaften in den leisten Tagen unternommen. Se. Mas. der König ge braucht nicht nur eine Brunnenkur, sondern inhaiirt auch eifrig — Orden. Generallscutcnant von Carlowitz und Major von Schimpfs erhielten den Herzoglich Braunschweigischen Orden Heinrichs des Löwen; Eriterec das Großlrcuz, Letzterer bas Kommgndeurkrcuz 2. Klasse. - Die cv.-lutb. LanbeSsvnode vollzog in ihrer gestrigen Sitzung tie Wahl eines Ausschusses zum Entwurf eines Gesangbuchs für die cv.-luth. Landeskirche. Gewählt wurden Proi. 1),-. Fricke lLcipzig), Kammcrhcrr v. Erdmannsdori, Prof Legier, Sup. Vieler iDresdens und Kmnc«Meißens. Auö dem Erlaß selbst gebt hervor, daß die Ausarbeitung eines Gesang buchs seit >876 kheils durch Krankheit des dazu bestellten Refe renten, theilö durch Inanspruchnahme der Kräitc des Landcs- konststoriums für Bearbeitung der neuen Agende verzögert worden. ES Ist bei Entwuri des neuen Gesangbuches den ge- machten Abändcuiiigsvorschsägen möglichst Rechnung getragen, auch sind tie lür de» 'Anhang empstohlcucn Stücke größteisthclie zur 'Aufnahme gelangt, mit Ausnahme ter ökumenischen Sym bole, die bereits im Katechismus enthalte», des nlcäno-constan. tinopolstanischen Svmbolumö und der Pajsionsgci kickste, da hierfür die Agende hinreichend Ersatz bietet. Ebenso hat des Raummangels wegen von einer genügend umlangiichen Ge- schickste der deutschen Reformation abgesehen werde» müssen, da. gegen ist das lür die Schule Wünlchenöwcrthe thunüchst berück sichtigt worden. Schließlich gicbt das Lantcskomsstorium die Zusicherung, daß cS bei Eintlsbrung des Gesangbuches l» den Gemeinden möglichste Erleichterung walten lassen werte, auch dem früheren llebercinkommcn mit der Landesivuedc gemäß eine wangswellc Einiührung nickst beabsichtigt sei. — Dcu zwcstcn dheil der Tagesordnung erledigten die Herren Synodale» Ober- bürgermcister Stübei und Freiherr von Weick mit Vorträgen über Wahlprüiungen. — Die D l rekt o rstcl l e an der llk. Bezirksschulc aus der Braucrgasse Ist vom Rath dem Lehrer Bruno Müller ll.Bürger- chule) übertragen worren. — Der Bezlrksvcrei» rechts der Elbe hatte kürzlich an den Stadtiatb ein Gesuch gerichtet um Zuschüttuiig der Chausseegräben aus ter Schillcrstraße und Herstellung erhöhter Fußwege aiu beste» Straßenseiten. Der Rath hatte schon früher bei anderer Veranlassung über diese Frage vernei nend beschlossen, da den Alleebäumcu die nistbigc Bodenicuckstig kett entzogen würbe. Auch der Bcssrkövcrcinöantrag fand jetzt »Ablehnung. - Diejenigen aus der Nähe und Ferne Dresdens, welche nächsten Sonntag einen Ausflug nach der Residenz mache», werten auf den schönsten Punkten innerhalb Dresdens, doyyclt chön miltcn im Frühling, ein belebtes Bild finden. Das Lokal- Comitü iür das König I o ha n n - D en kma I bat außer den gestern erwähnten zwei Eoncertcn im K. Palalsgarlcn auch ein solches Vormittags Von 11—2 Uhr auf den gcsaminle» Räumen der Brühl'schcn Terrasse gegen beliebiges Entree arcangirt. Außer den gestern erwähnte» Militärkapellen mit der Kapelle deSK. Belvedere sliidldlc hiesigen 3Ehorgclangvcrcine<Drc»ßig- sche Akademie, Schumaiin'schc 'Akademie und Neustädtcr Ehor- gciangvcrcinl, sowie mehrere Männergesangpeicine stn Hin blick aus den patriotischen Zweck bereit, durch ihre imisskaüschc Mitwirkung die festliche Veranstaltung zu fördern. 'Auch tcr Gesangverein deS K. Polytechnikums „Erato" bat auönahins- wclie seine Mitwirkung zugciaat. Desgleichen werte» die Dresdner Nuderyercine angcficksts des Festes auf tcr Terrasse eine Corfofahtt aus der Elbe veranstalten. — Daö früher am rechten Elbnier unterhalb des Grumlst scheu Dampssägewcikcs aiisgcsteffkc städtische Freibad inr Männer befindet fick'von diesem Sommer ab ebenfalls gm reck ten Elbnier, jedoch oberhalb der Köriierttraßc l icricibst. — Taktvoller Weise hat man die 'Weihe des neuen I o - hanncöfrieb hotes Vorbeigehen lassen, rhnc die herrschende Erbitterung noch weiter zum Ausdruck zu bringen. Der Segen der Kirche hgt ja mit d^n 'Aistccedcnticn dieser Gründung i.stls zu thun. Wäre es nu- mit einer Vergewaltigung Toikcwitzcns abgctdan, dem der Fest.Hof oktrovirt worden isl. so könnte inan denken, höhere ZweckmaßigkeltSgründe legten dem einzelnen Ort diese Opfer aitt und er werte sie verschmerzen müsse». Aber was ist an der neuen Gründung zweckmäßig ? Eine einfache
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