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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 02.01.1903
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1903-01-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19030102017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1903010201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1903010201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-01
- Tag 1903-01-02
-
Monat
1903-01
-
Jahr
1903
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 02.01.1903
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Nl. uru» !!A! tan n ^«m >«anv Heiken i ver miede» Idet«-. u» a« «t dir :wend- r ver- »parat n Em» »ringe bean- >z des Vckrz er de« wider» vor» -Pfi»,« kvler Säl« I'ämn» detea« iieiten >e« die 8» den >«k«: ie »ur mittel k. dir netlter ob«« mrien. ehenS- es dt, tellteu r« der > sind VvLek- omas» « » ge« »eiben. Die seient- einem Für Inrabl Mite »vlirm >mmen itz und i echt >. und er er« Haufe, lomt- Herr« vtecke. »rohe » die wchen. !« zur Brene ! Karl «ine» >. M-. lolung ndad« »ldene edaillc ichauk» eSden ; und L'«r- Land- Hand- ervor- Mche oidene «vn» ldene» S für Her«» Sittich nd di« Herr ng ist in der »ni« S. uns n »er erst« erstickt ndeüe nwedr t batte WM« durch weit l'/l! auer noch nicht adgelaus«. — Aus d« Grude Ltmmeisfürst schacht der Bergarbeiter Tannederaer niedergehenden Wand »u So r Ptaionral aut » «st hier erst «eit och nicht odgclaiif . 6 Jahre hrrn amtlici urde im Glückauf« au» Brand von einer in geworfen wrd sofort — Der vauergulsbesider Exner in SchSnau bei vemstadt ist am Sonnabend abend in der mit Hochwastrr gehenden Prieß. nt» ertrunken. Srnrr. der mit seinem Wagen von auswärts kam. hatte die beim Gasthos zur Sonn» befindliche Brücke benützt, um in sein Gedöst zu gelangen. Bor dem Rauschen de» Wassers scheute da» Pferd, der Wage», schlug um. Einer siel in» Wasser und fand so sein« Tot. Pferd und Wagen wurden beim nächsten Wehr aufgesongrn. Die Leiche de» Lerunglücklen konnte erst am nächsten Tage geborgen »erd«. — In Ri» genhain bei Bischofswerda hatten dieser Tage Sinder kine große Schneehütte gebaut. Al» am ersten Weihnacht»« sriertagr früh die beiden schulknaben Otto Klinger und Emil Watzel mit einem Hunde sich iu der Schneehütte authielte». stürttr dieie plötzlich zusammen. Die Knaben fanden unter de» Schnee mals« de» Erstickungstod. Auch der Hund wurde unter dein Schnee getötet. — Wegen der verübten Unterschlagungen von Svarkaffen- geldern batte sich am Dienstag der frühere Gemeindevorstand Mar Wrichelt in Großschonau vor der ersten Strafkammer de» Lanogencht» in Bautzen zu veranwotten Nach vierstündiger Verhandlung wurde Weichelt wegen Diebstahls, Betrugs und Unterschlagung t»i Amle zu 6 Jahre» Gefänglich und 5 Jahr« EhreurechtSverlust verurteilt. — ««erderich» der Hemdurg«, Lee«», etc vom > Januar. Maxim« üb« 7»d «w befinden sich Uder Skantinavien und Lüdeuropa, Minima unter 71» mm nördlich von Schottland, Uber dem südlichen Teile der Nord!»« und über Kurland. In Dcunchlaiw ist cs trübe mit Niederschlägen, im Binnenland mild, an der Kulte etwas kälter. — Wahrscheinlich lft meist etwa» kälteres Wetter ohne erhebliche Niederichläge. Amtliche Bekanntmachungen. Der Rat fordert unter Hinweis aus die in der deutschen Wehr, ordnung angedrohten Strafen alle Mil > tärPslichr > gen. ein schließlich der cinverleibtcn vormaligen Gemeinden Cotta, Gruna, Kadi», Löbtau. Mlcktcn, Naußlitz, Plaue», Räcknitz, Seidnitz, Trachau, Uebigau, Wölfnitz »nd Zschertnitz, die im Jahre 1883 geboren oder in früheren Musterungen zurückgestellt worden sind, nn Falle ihrer Abwesenheit aber deren Eltern, Vormünder. Lehr-, Brot-, bez. Fabrckherren zur AnmeIdung sür die Rekrui ier - ung».Stammrolle, und insbesondere dazu aus: in der Zeit vpm 15. Januar bis I. Februar 1903 Schessclslraße 9. zweites Obergeschoß. Sonnabends vormittags 9 bis nachmittags 3 Uhr, an den übrigen Wochentagen aber von vormittags 9 bis mittags >H1 Uhr und nachmittags 4 bis > ^7 Uhr unter Vorlegung der Geburts- bez. Losungsschcine die vo'r geschriebene An- melduna zu bewirken. ^ Zur Durchführung der Beslimumngen über die staatliche Schlachtvieh Versicherung sind vom 1. Januar 1903 ab die staatliche Sehlachtviehoersicherung in den bclresieickeii Ort schäften als aufgehoben zu betrachten. Die Geschälte derselbe» übernimmt der Ortsschätzungsausschuß zu Dresden: die Anmeld ungen der Entschädigungsansprüche für beschlagnahmte staatlich versicherte Tiere sind binnen 24 stunden nach der Beschlagnahme bei^ den Meldestellen der Vororte zu bewirken. Soweit Ent schädigungsansprüche au» dem Schaubezirk Trachau in Frage kommen, sind sic bei dem Schauamte Schlachthoi onzubringen: die Ausstellung der erforderlichen Ursprungszeugnisse für die zur Schlachtung kommenden und aus dem stadlaeoiete stammenden über 3 Monate alten Rinder und Schweine, sowie die Ausstellung der Besreilingsscheine und die Beglaubigung der Einspruchsätcine wird von der Wohlsahrlspolizei-Jnspcktio» bewirkt. Mit dem 1. Januar 1903 hat die Stadtgemeinde Dresden den Feuerschutz in den Vorstädten Plauen. Lobtau. Eotta, Trachau. Naußlitz, Wölfnitz. Mickten, Kubitz und Uebigau übernommen. Tie Berussfeuerwehr rückt von diesem Tage ab zu jedem in den ge- nannten Gebieten ihr bekannt werbenden Brande aus. Alle, selbst die geringfügigsten Brände, sind sofort an die Feuerhauvtwackc Annenstraße 9, Fernsprech-Nummern: Amt I. 87. 3158,1598. 4421, 4422. 960, unter deutlicher Angabe de» Stadtteils, der Straße und Hausnummer de» Brandherds zur Anzeige zu bringen. Dje in den vormaligen Landgemeinden Plauen, Löbtau, Naußlitz. Wölfnitz, Cotta. Kaditz Trachau. Mickten und Uebigau in einem Dienst Verhältnisse stehenden Personen sind mit dem Tage der Vereinigung der Landgemeinden mit der Stadt TLeSden verpflichtet, der Dienstboten! ranken! asse in Dresden beizutreten. Die Tienstberrschancn sind ver- pflichtet, dem Rate Zahl und Namen ihrer Dienstboten und die Art des Dienstverhältnisses genau und richtig anzugeden. Dienst- Herrschaften, welche dieser Verpflichtung nicht oder nickt vollständig Nachkommen, haben die infolgedessen uncrhobencn Beiträge zur Kasse nachträglich zu bezahlen und können außerdem in eine bis zum vierfachen Betrage der binterzogcncn Beiträge ansteigende Ordnungsstrafe genommen werden An Steuern und Abgaben sind zu entrichten: vom 25. bis mit 31. Januar die Hundesteuer lür da? Jabr 1903 und vom ZI.Jannar bis mit 2l Februar in Alt-DreSden die Gemeinde grundsteuer für das Jahr 1903. Lage-geschichte. sestgestellt, der als Grenzbegünstiguna ausgesaßt wurde, so er trotz de, Meistbegünstigung den übrigen Ländern mcht zu Wegen dieser Weinzoll-Älaus« hat die Monarchie den Han! vertrag mit Italien gekündigt, wodurch derselbe >r diesem Ter daß zukom. ndels- am 31. De- . — - - —Armine auch die egünstignng kür »talienisch« Weine »u Ende geht. Die Verl lungen über die Erneuerung drS Handelsverträge» mit I iollen in naher Frist ausgenommen werden. Die österrerchisch« Regierung scheint geneigt gewesen zu sein, ein etwa» größeres Entgegenkommen zu betätigen, um da» Zustandekommen des Ver- trage» zu erleichtern, während die ungarische Regierung, in deren ag mit JtalienW ^ „ zernber 1908 erlischt und mit diesem begünstignng für »talienisch« Weine Ausgleiche war! zoklunaen bl lichsten Hindern zugeben rde ferner behandelt die Frage der Aufnahme der Bor- In derselben scheint eine» der hauptsäch- indernisle der Verständigung zu liegen. Der Zusam menhang ist allerdings nur ein äußerlicher und mehr dura» den zufällige» Umstand herbcigesükrt worden, daß mit Ende Februar der ZloangSkurs der Siaatsnotcu erlischt und dieser Termin seinerzeit vereinbart wurde, um eine endgiltige Regelung des WährungSwesen» oorzubercilcn. In den Gesetzen des Jahres 1899, welche allerdings in Oesterreich nur als bisher vom Reichs- rate nicht genehmigte kaiserliche Verordnungen zu Recht bestehen, wurde folgendes verfügt: „Sobald die bestehende allgemeine Ver- pflichtuna zur Annahme der StaalSnotcn an Zahlungsliatt er- loschen sein wird, wird von jedem der beiden Ministerien eine besondere Schlußsassung der beiderseitigen Gesetzgebungen über die Frage der gesetzlich auszulvrechcnden Ausnahme der Bar zahlungen veranlaßt werden " Daraus deduzierte die ungarische Regierung, daß im Frühjahre eine Vorlage über die Ausnahme der Barzahlungen eingcdracht werden müsse. Diese Vorlage könnte naturgemäß nicht einen siren Termin sür die Aufnahme der Barzahlungen seslsetzen. iondcrn sollte die Wahl dieses Zeit- Punktes dem Ermessen der beiden Regierungen im Wege über- einstimmender Verordnungen überlasse». Tie Einbringung eines derartigen Ermächtigungsgesetzes scheint jedoch seitens der unga- rische» Regierung sür dos Frühjahr begehn worden zu lem. Die österreichische Negierung argumentierte anders Sie erklärte mit Recht, daß die Frage der Barzahlungen durchaus nicht einen Bestandteil des Ausgleiches bilde. Vielmehr sei der Aus- gleich, und zwar nickt nur die Vereinbarung der Regierungen, sondern die Sicherstellung des bestehenden Verhältnisses der Zoll- acmcinschast beider Rcichshälsten sür einen zehnjährigen Zeitraum durch einen Akt der Legislative, die oberste Voraussetzung des Ausgleiches, ohne welche auch Ungarn au die Ausnahme der Barzadlungen gar nicht denken könne. Auch eine Klärung der kandelspolitischen Situation durch Vereinbarung der neuen Handelsverträge sei notwendig, bevor man sich zu einer derart vrinzipjellcn, stir die Währung und den Kredit der Monarchie ent- scheidenden Maßregel entschließen könne. Es werden nun die »äderen Mitteilungen obzuwarten sein, aus denen sich ergibt, aus welcher Grundlage die Verständigung ermöglicht worden ist. Das ganze anormale Wetter der letzten 24 Stunden, das rnsolae heiliger Schneesälle und Niederachens von Lawinen in Tirol zur Einstellung des Eisenbahn-, Telephon- und Telegrasen- verkchrS führte, hat Böhmen und Mähren mit großen Heder ich w e in m u n g e n hemigelucht. Aus alle» Landesteilen kommen Meldungen, daß Ort'chnilen unter Wasser stehen. In Groß- beilcndors bei Hohenstadt in Mähren wurden 50 Häuser unter Wasser geletzt und sind dem Einsturz nabe. Eine Familie ver mochte sich nur auf einem schwimmenden Schlitten zu retten. Amerika. Staatslekrctär Hag hat Ca st r o » A n »w v rt aus den Vorschlag, die Streitfrage dem Haaaer Schiedsgericht zu »»lerbreilen. erhalten. Castro »imnit im allgemeinen die Grund sätze deS Anerbietens an. Die Antwort wird unverzüglich nach London. Berlin und Rom übermittelt. «Wiederholt.) Afrika, lieber die Vorgänge >n Marokko liegen verschiedene Kundgebungen auswärtiger, besonders französischer und englischer ionmigebender Organe vor. die deutlich erkennen lassen, daß die Be fürchtungen, die Sachlage in Marokko könnte zu ernsten intcr- nationalen Derwickelnnacn führen, doch wohl nicht ganz grundlos sind. Bemerkenswert ist eine Meldung der „Times" aus Tanger, wonach die Marokkaner der festen Ucocrzeugung sind, daß Ena- lond es im Notfälle nicht ablehnen könne, dem Sultan bewaff nete Unterstützung zu leiden. Es sei unmöglich, ibncn dielen Ge danken auszuredcn. da sie die ganze Verantwortlichkeit für den A'issiand aus Enaland schieben, das durch seine Begünstigung der Einstihrung von Christen am Hose des SnltaiG Schuld daran trage. Sollte England wirklich sich zur Unterstützung des Sultans cnt- ichl-eßen, würde Frankreich wohl sich auf die Seite Bu Hamaras stellen und es aut diele Weise zum offenen Konflikt zwischen den beiden Mächten kommen. Inzwischen werden von Spanien aus die Beschwichtigungsversuche fortgesetzt. L«»tla»e» meii>. «.er xai,er wiro dyn der Holjaqd im Sauvark bei Springe an in Hannover emtrefsen und im Rcsidenzichloß nung nehmen. Am 10. Januar 9>/, Uhr mocl >«»tz Deutsche» Reich. Der Kaiser wird mit größerem Gewlge -i.- - E 9. Januar adends oß an der Leine Wob- morgens wird der Han noversche Männergesangverein vor dem Monarchen konzertieren. Tie Rückkehr Kaiser Wilhelms nach Berlin wird voraussichtlich am obend des 10. Januar erfolgen. Ter plötzlich seines Postens als Kommandant des Linien schiffe» „Wittelsboch" enthobene Kapitän z. s. Wallmann war rin sogenannter Springer, wenige Seeoffiziere blicken aus eine so schnelle Laufbahn zurück. Mit 27 Tienstjayrcn erhielt er den Rang eines Kapitäns zur Sec. Bereits bei seiner Beförderung zum Kapitönlcutnant kurz nach der Thronbesteigung des jetzigen Kagers hotte er 10 Vordermänner übersprungen: nach 19 Jahren wurde er Stabsoffizier. Bei allen Beförderungen war er der erste seines Jahrganges. Im Herbst 1901 erhielt er die Führung des Flagg schiffes „Kurfürst Friedrich Wilhelm". Der Kurfürst" erlrtt >m sommer dieses Jahre» durch einen Zusammenstoß mit der „Weißenbura eme erhebliche Beschädigung, die seine Außerdienst- stellung beschleunigte. Kapitän zur See Wallmann ging mit seinem Stabe auf vie „Wittelsbach'' über, die kurz nach dem Beginn der Probefahrten mit dem Linienschiff „Baden" kollidierte, ohne nennenswerten Schaden zu erleiden. Alsdann erfolgte die Strand- »ng der „Wittelsboch" aus dem Badstubenriff im Großen Belt am 16. Dezember. Oesterreich., Tie österreichisch-ungarische Krisis bat mit ziemlich überraschender Plötzlichkeit einen günstigen AnSgang genommen. Wie bereits in einem Teil der meldet wurde, ist am Mitttvoch in später den Ministerpräsidenten v. Körber und v. szeu reichisch-ungarische Ausgleich zustande gekommen. Die Differenzen, welch« den Abschluß des Ausgleiches bisher un möglich machten, sind im Lause der Dcrbandlungcn successive bc könnt geworden, wobei es jedoch nicht scsrsteh«. ob nicht außer den in die Oeffentlichkeit gelangten Punkten auch noch andere Teile deS Ausgleiches den Gegenstand von Divergenzen gebildet haben. Die Vcrhondlunaen über den Ausgleich haben während de» ganz« JabreS ongcdauert und waren während dieser Zeit reich an Zwischenfällen ernster Natur, welche wicdcrkolt durch Intervention der Krone überwunden wurden. Tie Beratung« de- autonomen Zolltarife» haben viele Monate beansprucht und zu einer vollständigen Einigung über den Zolltarif geführt, der in all« Positionen envgiltig sestgestellt wurde. Die ver- Ausgleiche zusammenhängenden Steurrsrag« ' Sommer» erledigt. Ein wichtiger Differenz» Der Zoll sür Werne n Gon», e» war,aber italienischen K, schied«« mit wurden im " Punkt bl betrug ein vertrag»« II. ligrr Zoll «n m v die meis»« > von S Emden 29 »mr> kreuze« in y> technische Perlons! und die se'iokte teil. In kurzer, tics )ochderg allen Erschienenen tür ctuoß mit einem Hoch auf die Beschützer, den Kauer. Im Kunst und Wissenschaft. si In der Königl. Hofoper geht heute abend Ambroile TdomaS' romantische Over .Mignon" in Scene. Das König!. Hofschauiviel giebl das Lustspiel .Renoii- iance" von Schöntdan und Kopvcl-Ellseid. Beginn derber Vorstellungen bald 8 Uhr. r Im N ei id en»th ca ter wird nachmittags > -4 Uhr das Weihnachtsmärchen „Der kleine Muck" von Selig und Wttt «eben, abends >/,8 Uhr die Operette „Gräfin Pevi" von 4vdann Strauß, deren Zugkraft nach der ettolgreichen Erstaufführ ung an Stärke von Abend zu Abend zugenommen bat, ko dag das liebcnswürdiac Werk bi» aus weiteres aus dem Svrelvlan bleckt. fl Tie Abichiedsseirr ru Lbrcn des Grafen Hochberg fand vorgestern nachmittag 3 Udr im Konzensaale des Berliner Opernhauses statt. Sämmtliche Mitglieder^ der Königlichen Bühnen, die Kapelle und das Beamicnichait nahmen an dem empfundener Rede dankte Gras v. ihre treue Mikarbeiterichast und Königlich« Theater und deren ...... Namen der Anwesenden sprachen die Obcrreaiffcure Droeicher und Grude dem Generalinkendonien ihren Dank tür sein Wirken ans Die Frier klang in ein Hoch aus den Cbes aus. — Die AblchirdS- erteilung des Gral« Höchberg erfolgte unter de» liebenswürdigste» und anerkennendsten Formen, »nd es wird auch als eine besondere Rücksichl aus den scheidend« Intendanten angesehen, daß ihm nicht ivfort ein Nachfolger gegeben, sondern Herr v. Hüllen vorerst nur mit der Anstichr über die Berliner Hofckeatrr betraut worden ist. Sein« Wohnsitz wird Herr v. Hüllen indessen, wie bei dieser Gelegenheit bemerkt «ei. bis aus weiteres in Berlin nehmen fl „WaS aus ernew Leutnant nicht alles werden kann!" schrieb 1852 der Prinz von Preußen an Botho v. Hülsen, den Vater des jetzt mit der Leitung der Berliner Hosthcotcr betrauten Wies badener Intendanten, als dieser den Sprung vom einfachen Leut nant im Regiment Aieiandcr zum Generalintendanten machte. Weiter beißt eS in dem Briese: „Ich freue mich, daß ein Institut, das einen europäischen Ruf hatte und trotz kuriosem Chef lHerr v. Küstner war gemeint! sich noch hingeschleppt hat, in die Hände kommt, die eS gewiß mit Würde »nd Noblesse leiten werden . . Die Elemente sind zum Theil noch gut, bedürfen aber der Rekrutier ung, namentlich in der Tragödie. Sie werden viel zu tun haben und doch einen starken Unterschied mit der Regie des — Kasernen- Theaters finden!" Bisher hotte nämlich Botho v. Hülsen nur in der Kaserne und zu wohltätigen Zwecken am -Hofe sein Geschick für theatralische Veranstaltungen entfalten können. Ta» Theater leben Berlins vor 50 Jahr« war mit dem bcittig« nicht zu ver durchgriff. Der Engländer Georg öewcs. der bekannte Gocthc- Biogravy. hat den ltarken^Eindruck geschildert. den.damals eine »rstellnng im Bert selbst erzählt, hatte einmal in einem neuen Konversationsstück der Hochzeit eine» Freundes beizuwohncn. Er erschien zwar im Frack, aber mit schwarzer Binde. Tag» darauf erhielt er folgendes Ä llet: »Lieber Bcrndai! Tragen Sie bei Hochzeiten niema.s eine weiße Kravatte? Ich immer! — Hüllen. " Botbo v. Hülsen ist jetzt 17 Jahre tod«. er steht in gutem Andenken an der Stätte, die letzt der Lkitung seme» Sol ' ^ -ohne» unterstellt wird. Er»W «»d Geiers» Kleine Sachen!« erhalt« dir Jreundschast! Wenn es mit dem altbekannten »atze seine Richtigkeit bat. bann must c» in unserer oft erzlos gescholtenen Welt mit der Freundschaft doch vorlresstittf «stellt sein! An der Lust zum Schenken fehlt es wahrhaftig nicht, und an der Gelegenheit, seine Freigebigkeit zu belhatigcn, ebenso wenig. Es muß viele Freunde und Freundinnen ui der Well eben, den», jahrein, jahraus wird unaufhörlich geschenkt und d,e ireundjchast durch dieses Mittel immer von Neuem ousaesnichi. siei den wild« Naturvölkern, die noch nicht von der Kultur de- leckt sind, spielen Geschenke eine große Rolle. Ter .Fremde, der ckr Reick betritt, muß sich durch Gejchenkc von bunten Glasperlen. Cylinderhüten und baumwollenen Taschentücher» beliebt macken und wird dann vom Häuptling zur Tafel geloben, und wer lick im Orient aushält, mutz sich davor hüicn, etwas uni Begeiiierung u lob«, was seinem Gastgeber gehört. Ter Muselmann Hali a» nämlich sür ecken leisen Wink mit dem Zaunspsahle und jchenki mit würdevollem Anstande dem Europäer den von chm h, wundert« Gegenstands Ta kan» «s »u» sehr leicht passiren, doi: Einer eine steinerne Sphinr bekommt, die chm unlcrwego große Unbequemlichkeiten verursacht, ei» Anderer besitzt vlvtzlich eu, mulhigcs Pferd und er ist cm sehr inillclmäßiger Reiter, und der Tritte bekommt eme Sklavin geschenkt, die schöne Sullsta. und hat daheim gar kein,-» Harem, sondern eine ehrbare Ga» », d,c etwas zur Eiserjuchl neigt. Was jür peinliche Verlegenl-ellen können daraus entstehen! Au> bei» Laude und m der kleine» Stadt, wo noch gemuthliche Verhaltnisie herrschen, wird uiiei- inüdlich hin und her geschenkt. Wer ein Schwein schlachtet, schul! seinen Freunden eine sogenannte „Lchlachstchüsscl" und bckommi ebenfalls eine, wenn das bewußte Familienfest beim Nachbar siallsindcl. Die Haussrau schenkt der Freundin selbstyebackeueu Kuchen und bekommt bei passender Gelegenheit von dieser ein Körbchen Obst oder Gemüse; wenn d:e Jagd vorüber ist, ver schenkt der Förster Hasen oder Hühner und freut sich über eine Kiste Weintrauben, die ihm sein Freund, der Weinbergsdesitzer. schickt. Wer einen Garten hat, schenkt einen Blumenstrauß, wei einen Waldspaziergang macht, bringt Kienäpfel oder blühend- Heide mit und erwartet als Gegengabe mindestens einen Sack Kartoffeln. Eine Hand wäscht die andere und cs schadet nickus, wenn man zuweilen mit der Wurst noch der Speckseite wirst. I» der großen Stadt sind nur wenige Bevorzugte in der glück lichen Loge, selbslgczogene Blumen oder selbsierboutes Obsi ver schenken zu könne», aber sür Geld und gute Worte bekommt man alles Mögliche zu kaufen, was anderen Mensche» Freude macht. Süße Näichercien und ausländische Früchte, pikante Delikatesse», aus weiter Ferne bezogen, die passendsten Geschenke sür ver- wöknic Gutschmecker, sur alte Junggesellen und sür reiche Erb onkel, ur der Ocslerzeit reizende -Osicrgcschcnke in Form von E ern in allen Größen nebst dem märchenhaften Osterhasen, den noch kein menschliches Auge gesehen Hot, bunte Tüten mit Back werk und Zuckerzeug gefüllt zur Belohnung der Kinder beim erste» Schulgang und zur Ausmunterung sür weiteres Streben, das bietet sich Alles unseren Augen dar, wenn wir durch die Haupt straßen wandern. Zu allen nur denkbare» Festtagen bekommt man passende Geschenke in großer Auswahl in den eleganten Läden vorgclegt: man hat die Wohl zwischen Gold, Silber, Nickel und Kaiserzinn, man kann eine Marmoroüste oder einen billigen Givsabguß kaufe», sür den 7vjährigcn Jubilar einen bequemen Lehnstuhl, sür das ciniähnge Patbcnkino ein silbernes Besteck, für den Alterthumssreund einen Münzcnbecher, sür den Sport- freund ein geschmackvoll dckorirtes Hufl'isen, und wer zu einer Hochzeit geladen ist, findet gewiß ein hübsches Geschenk, mag es nun eine grüne, eine silberne oder eine goldene sei». Freilich be kommt nicht jedes Paar gerade das, was es sich wünscht und Wa es in dem neuen Haushalt gebrauchen kann. Für eine Wohnung ^ von 3 Zimmern sind 5 Chronometer entschieden z» viel, auch für 7 Visitenkortcnschalcn, 3 Punichbowlen. 4 Weiukühlcr und mannigfache Bicrkrüge und Ligucurservices ist kein Bcdürfniß vor- Händen. Gerade, als sollte bei den »unacn Eheleuten cm fort währendes Gelage lem! Köi 'Aber um so größere Freude macht das bekannte Bild „Königin Luise", das von einem Hochzeitsgast ge- schenkt wurde. Las war wirklich etwas Schönes! Ta erschien nach wenig Stunden die Königin Luise zum zweiten Male. O, wie schade! Wie sic aber zum dritten Male aus einer mächtigen Kiste an s Tageslicht befördert wurde, und der Bote eines Kunsthändlers gseickizcitlg die vierte Königin Luilc abliescrtc, da wurde die Sache komisch und erregte große Heiterkeit Auch unterwegs kaust man Geschenke ein. um seinen Liebe» daheim sichtbar zu beweisen: Ich habe Eurer gedacht! und wenn sich ein Logirgost angenehm em- führen will, muß er unbedingt Geschenke mitbringcn, denn sie er hallen und fördern die Jreundschast. Wer möchte sich auch der Unannehmlichkeit auSsctzcn. von den Kindern des Hauses, die mit harmloser Offenheit gestellte Frage zu hören: „Hast Du uns nichts mitgebracht?" Wie gut, wenn man dann aus seinem Koffer ein kleines Kästchen mit Chocolade, ein Bilderbuch oder ein kleines Lpielzeug hervorbringen kann. Solche kleine Geschenke thuu Wunder und erreg« ungehcuchelte Bewunderung. Kleine Kinder haben incistens nicht die Neigung, etwas zu verschenken. Nur wenn Fritzchen sehr satt ist, gicbt er seiner Schwester aus Zureden der Mama von seinem Bisguit etwas ab. und zwar ein so kleines Bröckchen. daß man die Lupe holen möchte, nm dos Geschenk wirklich sehen zu können. Aber was sind all' diese Gelegenheit-- geschcnke gegen den Eifer, der sich in der lieben Weihnachtszeit ent wickelt. Ta möchte Jeder etwas geschenkt haben, da kommen alle Wünsche zu Tage, die im Laufe des Jahres entstanden sind, da wird der Geldkasten im Hinblick aus seinen Inhalt geprüft, da wird der ängstlich gehütete Spartops zerschlagen, da wird ge rechnet und überlegt: ob es wohl reichen wird? Wünschen unt schenken ist das Tagesgespräch in der Familie, jede Zeitung, d-c wir >n die Hand nehmen, spricht unzählige Male von reizenden Fcstgeschenken: cs heißt: „Wer etwas wirklich Reelles schenken will —" oder „Wer seinen Kindern eine große Freude bereiten möchte." und in dem modernen Waarcnhans, wo immer neue Tricks das Publikum onlocken sollen, wird jedem Käufer, nachdem er sein Geld bezahlt hat, ein Geschenk überreicht, um thn zum Wiedcrkommen outzumuntcrn. Auch zu Weihnachten bekommt nicht Jeder dos, was er sich gerade gewünscht hat. Er gicbt wirk- Iich Leute, die etwas schwer von Begriffen sind! Da hat Clärchen der reichen Tante ausführlich von einer Ballcinladung erzäblr und einfließen lassen, daß sie leider gar nichts anzuzichen Hobe! T-ann ist sie mit ihr an den schön aufgcpntzlcn Läden vorüber- gegangen, hat aus die reizenden Ballkleider gezeigt und gesagt: DZch glaube, rosa steht mir am besten!" lind nun, nachdem sie die Same höchst schlau eiiigefodclt. schenkt ihr die Tante zu Weib- nackten kein Rosai'eidencs. sondern einen Ballen Leinwand und sogt dazu: „Ich bin stets für etwas Nützliches und schenke niemals unnötbigcn Plunder! Gleich nach den Feiertagen werde ich Dir ke.m Zuschncidcn Helsen. Nähen mußt Tn sie Hemden dann allein!" Auch das noch! Ach. cs gicbt recht bittere Enttäuschungen im Leben und wenn man sie auch noch mit heiterer Miene er trag« soll, so ist das eine schwere Aufaabe und gelingt nicht einem Jeden. Wer hat nicht schon am Weihnachtsabend ein mürrisches Dienstmädchen gesehen, das mit seinen Weihnachtsgeschenken unzu frieden war und sie mit verdrießlicher Miene iiiuslcrtc. Das Portemonnaie mit blankem Silbcrocld gefüllt beachtete sie kaum, ebenso wenig die ihr gespendete Wäsche: dafür erregten die übrige» Geschenke ihr höchstes Mißfallen. Die Blousc balle ja altmodische Aermcl. die weiße Schürze war nicht mit solcher bandbrcster Stickerei besetzt wie die von Doktors Minna nebenan, und das? man ihr einen Rock ohne Serpentinvolant schenken konnte, war gcrodczu empörend. Und jetzt sollte sie sich auch noch freuen und bei der Herrschaft bedanken! Eine sonderbare Zumulbiing! Ja schenken ist gar nicht so leicht als man denkt, „nd der Mensch, der es Allen recht macht und allemal ins Schwarze trisfi, soll »och geboren werden. Mancher wählt und prüft lange »nd fragt um ständlich nach den Dünsche» der Leute, die er beschenken will, und triff» es doch nicht, und ein Anderer greift rasch zu »nd crrcal mit seiner Gabe eine unbeickreidlichc Freude. Wer nicht die Mittel besitzt, um Anderen eine Kleinigkeit z» schenken, ist sehr zu be klagen, ober der Geizige, der nur daran Befriedigung Nicket, seinen Mammon zu vermehren und seine Goldstücke zu zählen, ist ein elender Mensch »nd bat noch nie die schönste Lebensfreude kennen arlrrnt, denn: Geben ist seliger als nehmen! Man kann die Menschen zuweilen durch eme unbedeutende Kleinigkeit glücklich macken, den Traurig« durch Tbeilnobme und Trost, den Ver zagt« und Furchtsam« durch freundliche Worte und aufmnnternde Rede. Verliebte macht ein Lächeln, ein Händedruck glückselig, be sang' eS heimlich an! Dresdner Nachrichten. iS. Seite rr. MM Freitag. 2. Ia«««r litlt s
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