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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 02.01.1903
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1903-01-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19030102017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1903010201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1903010201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-01
- Tag 1903-01-02
-
Monat
1903-01
-
Jahr
1903
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 02.01.1903
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Dresdner Nachrichten. 2. Seit« 2. MW Sreita», 2. Januar Ivtti Var«» Koutreadmuat Gvuroon wurde an Stelle de« Vizeadmiral- Gervais zum Vizeadmiral befördert. Pari-. Ter Minister des Auswärtigen DeclassS leidet seit kurzem a» Influenza. Varaussichtlich oürsle er einige läge das Zimmer hüten, die Leitung de- Ministerium- oder auch ivührend dieser Zeit weitersüdren Paris Wie halbamtlich verlautet, verstärkte dir Regierung wegen der Vorgänge in Marokko die Garnisonen an der atgeuich- marokkanischen Grenze, um da- Eindringen von marokkann den Bande» in Algerien zu Verbindern. Ter in Oron bekndlichr Kreuzer Tu Edaula' däli sich bereit, bedus» Schutzes der französischen Bewohner gegedenen Falles nach Tanger adzugeden. Madrid Mmisteivründeut Stlvela hielt heute dem König Vortrag über den Aufstand in Marokko. Silveia gab der An- lichl Ausdruch daß der Büraerkrieg gegen die Dunanie gerichtet »er. und »igle dinzu. die Milchte geständen Spanten da- Recht der Intervenliou zu. Tie Regierung werde die ledigen Umstünde die Zukunft SpuuienS in Marokko sicherrnstel de, nutzen. niu die Znknnft Spaniens tn Marokko licherriistellen. Lchlierilich theilie Silveln dem Könige niit, dag von den Machten Schifte »a>d Marokko euttaudl würde» L o n d o ». Rach einer Meldung des ..Reuteüchen Bureau-" aus Vlanlme ,io eiitralairikai Hai d>e Ebarlered Eompanu den ganzen Rordoslen Rdodenens als sur de» Gummihandel vom l Haimar ad geiverrt erklärt. P e l e r s b u r g '.'lach einer Meldung au» Bachmut (Gou vernement HekakeniioSlaw' verloren de> dem Brande in dem Annaichach: der Steinkokleiigrube ..llsveiisk" 5b Menschen das Leben l l '.ftlen'che» wurden gerettet, nachdem sie M Tiniiden, und 2!. nachdem sie > Tage nnier der Erde zngedracht baue» Ra a > l>. iiglo n. TaS Staatsdepartement dal beschlossen, die Zanluna der zwe ien Rate der chinesischen Entschädigung ge was Sen von Eh na gemachten Vorschlägen anzunedmen. Eararas Tie Bedaupiuna. dag der Kreuzer ..Falke" die Velchiesinug MaraeaiboS angeorobt babe. ist »nivahr. Tanger Ter Stalin» dei Benider und andere Stämme in der Nachbarschaft von Tetuau bedrohen diese» Ort. in der «e,egend von Tetuau herrscht araße Erregung. Aus He; liege» keine '.'r'achrichien vor . ivaimcheinlich verhindeit der heuicheiide slarte Regen die Eufteiiduug von 'kuriere». T elbi Unler größter Vrachlen iuilung ist die Krönung des Königs hier i» dem herrlichen Anivbitheaker ve kündet worae» Ungefähr >5 rX» Personen iiadme» an dem Tuidar teil 'N'achdem der Vite König aus einem mit goldene» Löwen verzierten Trvne Platz genommen hatte verlas ein Herold die Proklamation Ter V'ze Koma dielt dann enie Ainvrache 'N'ich Verleiung der Bot- 'chasr verkündete der Vize-König. Satz die Regierung für drei Hakre keine Zinsen von den Anleihen bcausvruche. ivelche die inovche Regierung den Eliigeborcnen Staaken aus Anlas; der Hungersnot gewahrt habe Nachdem der Kömg dann noch aut die unbegrenzte LeNluiigS'ghigkeit HndienS huigkwie'en hatte, wurde ein dieoacheS >wch ans den König ausgebracht. Hieraus wurden die indischen Hursten dem Pue König uns dem Herzog von Eonnaughi vor» gestellt. die Hürnen Haien den Herzog, dem König ihre Glück- ivüniche zu überdüngen Peking, lieber die Weigerung EhinaS. die Entschädig ung auf der Goldbasis zu zahle», wirs von den Gesandten, die darüber auch ihren Reg erungen teleararhisch berichten, gemein- schasliich beraien. und eü ivus die Hcage der Uederre:chuiig einer szeuieinichasilichen oder ikeitt.fll'eii Role erwogen, in welcher China daraus !>iugeu> eien ivus San das Protokoll ausdrücklich die Zahl ung au' der Goldhgi'iS vor'ieht Sollte Edura leinen Verpnicht- uiigeii iiichl Nachkommen, io ivurde das ernste Holgen nach 'ich gehen Tie amerikanische Politik iil da- hauvtsächl'chite Hindernis. dg-S einer gemeuischasliiche» R'ole enlgegen'ieht. und die Heilehenden Schwerigketten werden allgemein der Ermutigung za- geschnebe», die Ehma m dem Umstande findet, dag seine Ar- gumeme von Ser amer>ka»itchell Regierung gutgeheiiien werden. T>e Ehiiieseii begnügen uch damil die wettere Enttoutelung abzu- warlen. well sie glauben, die Mächte werden es so schw'eria ünden. 'ich über irgend ein Vorgehen zu einigen, das; die Angelegenheit aur unbegrenzte Zeit völlig zum Stillstand kommt. Peking Ans Anfragen der srrniden Gesandtschaften bat da-S diesige auswärtige Amt heute erklärt, die Berichte von kriegerische» Vorbereitungen TungnihsiangS »eien allerdings begründet, wenn auch üvettrieben TaS anSwäitiae Amt gab die Versicherung ab. die Bizekönige der nördlichen Piovinte» vertilgte» über eine hinreichende Amahl Triivven zur Unier- wertilng TungtilhiiannS Letzterer Eiklarnng wild kein Ginuben !'etgen>e'>en. da man erwartet, dag die RegierungStruvveil »ich Tnngfttknaiig anschließen weide» sür den Hall, das» er einen Ans- ''and unternimmt. Tie öftentliclie Smnvntbie »lebt an! »eiten euva'uhsiangs. der verbannt winde, weil ei bei dein Angrift aus die Geianbt'chaften den Befehlen Hoheier gehorchte P e k i ii g. TaS Denkmal für de» ermordeten deutsche» Ge'indten Freiherr» v Kelteler ist vollendet und >oll am 1-R Haimar emgewei' t werden Tie deutsche Gesandtschaft batte vorgeichlagen. die Einweihung am GebuitStaae des Teiit'chen KaiierS stallsinde» zu lassen. Ekiina hatte aber de» Einwand er hoben dan d>e Einweilniiigsfeier an diesem Taae mit der Heier k°eS chiiie'li ben HHiiinhrStageS ;u>an>me»'allen würde. TaS Tenk- mal besteht in einem imvoicinien weihen Bogen, der sich über die K'iiwlge'chä'kSslr.i'äe an deni Punkte wannt, wo der Gesandte er. i.iordet ivnrde in den Boaen sind Blißinschrifteu in deulscher. laleiiiiichcr und chinesischer Sprache eingemeißeik. Lcrllichcs »md Jächsischc«. — lieber den Verlaus de- ärztlichen Konziliums am Krankenlager Sr. Maieitat des Königs, an welchem auch Geh. Redizinalrat Pros. Tr. Eurichmann aus Leipzig theilnahm. !-oiio weiter berichtet: In Gegenwart der Leibärzte Tr. Zelle ^nd Geheunral Tr. HieLler untersuchte Professor Eurschmann ren Patienten, dessen Krä'tezuüand sehr schwach erschien. Prot. Eur'chmann hatte dann eine etwa einktündige Konferenz mrt den Leibärzten. Teren Ergebnis ist dahin zusammenzutasken, dag der König infolge Erkaltung sich eine auherordentlich starke Hn'iuenza Zuge,zogen hat, Lle insbesondere wegen seines i wer ui"? der vielfachen vwclül'chen Erregungen der letzten Zeit i 'w erv'cr Rainr ist. Angegr'k'cn ist der Magen, so dah die .. - w : VeS Patvillen beichiankt ist. Aus dielen llm- v,md Mid oornehmiich die SchwächczustänSe zurückzusührcn. m! iwiome von üiinaenenichnduna, die als Holaeericheinung der Ui". nca beuwnu r w.irde. konnten bisher nicht wahrgenommen weisen. Zu alledem kommt hinzu, da>; der Patient von jeder . e.uer v'erzas',lltion leidet. Trotz seines Zustandes ist der Koma schwer zu bewegen, von her Erledzgung der Ltaats- i-oä.!>».' abzuiehen. Pros Eurschmann reiste nachts nach Leipzig mruck — Ter aeitnge Ho'berncht lauietc: Seme Majestät der K >u a haben in der vergangenen 'Rächt verhaltniSmäkig gut . vllla'.ii T'S Allgemcinbesinven ist besriedigend, eine Abnahme ^eS ziamrüas aber noch nicht zu konstatieren — Hlttsi und Hülstin K»go zu Salm R e i j j er i ch e i d- Rain und gelter» im Hotel Bellevue abgeitiegen. — Ter Rat ha! dem Direktor irr königliche» Ministerium des '.nnern Herr» >Ueh. üiat I>e. Bodel. jowie dein königlichen llnilslmnvlniaiin von Dresden Alts»,idt. Herrn Geb Regierungsrat l'r Schmidt, anlasilich ihres llebertriktS ui den ürnhesiand 'eine, Tank durch lleherieudring ,e eines Schreibens für die viel- rche Horden»',; und llitterNutzung zum Ausdruck gebracht, die veide He ren während ihrer langiuhngeir Tätigkeit der Stndigemeinde Dresden haben zu teil werde» lasien. beionders hinsichlllch der wohlwollende» Haiidbabiing der »nntlichen Aussicht über das ge, ,amte Gebiet der gewerblichen Einrichtungen und llniernehmungen. sowie der wohlwollenden ^Stellungnahme gegenüber den umsang reichen Einverleibungen. — Lem Kernmacher Siedler hier, welcher ununterbrochen Jahre hindurch bei der Aktiengeiellichast Harlansiwerk und Ma- ichinensabrik vormal- K. H. Kühne L Co. in Löbtau in Beschäl» und trken ttgunc . . . L' na siebt, ist da» tragbare Ehrenzeichen sür Treu« in der Arbeit verlieben worden. — Am Schluss« der letzten diesjährigen Sitzung deS GesomlrateS am 30. Dezember lAHZ gab der Ratsvolstand. Heu Oberbürgermeister Beutler, eine» kurze» Rückblick aus di» Geschäftstätigkeit de- Rate» im verflossenen Jahre und widmete hierbei inSdeiondere den mit dem Schlüsse deS Jahres au- dem Kollegium auslcheidenden unbesoldete« Heuen Sladträlen Kaiser, Weiaandt. Schröter und Hartwig herzlich« Worte de« Don der «nerteunuug für tdr »umetft laamüdrigW tatkräliig^ im Dienste der «ladt vrWden. LnSdefonderr gedachte er der er- solgreichen Däi'gkeit. die Hen Stadtrat Kalfrr. der über 18 Jahre »ein RalSkollegtum angrdvtt. al« Verwalter des Ehrlichichen Gestüt» entfaltet hat und der nicht minder derantworttlcheu uud er<p,ietzlich»n Verivaltung deS Lethomt,. welch» von Hem, Stad,rat Aeigandt viele Jahr, hindurch geführt word« m. Letzterer dltckl ebenfalls aus eine »8 «übrig« Tätigkett als unbesoldete« RatSmit» Md zutück. Sticht geringere Veiwienste hat sich Schlöter. der seit Januar l8ül Mttgtird det imtller der Kiuderdessrrung-anslalt erworden. — Sylvesternachtl Eine Nacht, wie fetz« Ikacht mrd doch so ganz ander«! E« weht ein gewisser gehrimntSvoller Schauer um die mitternächtige Stunde, wo zwei Jahre sich scheiden; wo da- eine versinkt, von dem wir wissen, wa« e» »n« grwrlen. und da» ander, beraittstrigt. von den, un» unbekannt ist. iva- e« bringe» wird. Dunkel liegt e« vor un-, und uudurchdrtng» »ich ist dir Zutuns»: da» andtrchend« Jadr. r« gleicht dem ver- lchleierten Bilde zu Sai«. e» ähnelt einer Sphim, deren Rätsel unlösbar vor uns liegen. Ader derMenlch blickt nicht gein zurück und grübelt nicht gein über das Kommende, da- zeigr sich am besten »n der Snlvemrnacht, zeigte sich auch diese» Hahr wieder, denn Tausende waren aus den Beinen, um m't dem Glockenschlage Zwölf dem neue» Habre ihre» Aillkommeiigrui; zuzujudeln. Und eine köstliche Nach» war eS. steinenlos zivar, aber von undelch«r»b sicher Ruhe und Milde. Bis gegen ll Uhr war r« aus den Straßen noch ziemlich ruhig: oder sowie die ll. Stund« über schritten war, mehrien sich die Menschen auf den Wegen, »er einzeit zogen auch einige schwankende Gestalten, an sich harmlose Leute, dir Straßen entlang Gegen >/,l2 Uhr begann sich der Altinarkk zu füllen. RenaurantS und Cats» leerten sich und au- de» Heilster» der umliegensen Wohnungen begannen die zum letzten Male anaebiaiinien Ekriilbäume ihren Lichlerichein in dir Rächt hinaus zu weisen. Die Menge promenierte ruhig auf und ad. Zeb» Minuten vor Zwölf! Ter Aitmarkl sii voll: dt« Spannung wachil Fünf Minuten ' Aller Blicke richte» sich zu, eUeuchieien RatbanSnhr empor, die Minuten weiden gezählt. Ui» das Sieaessenkmal neruin ivr'gt es wie in einem brodelnden Hezenlessel. Da endlich hebt d>e RaibauSudr zum Schlage au», ihr 'olgr mit gewichiiger Stimme die Schlagalocke des Krr»,- tnrmes. Zwösi langsame Schläge Hingen über die Stadt dahin, nicht anders als sonn, aber doch von defvnderrr Bedeutung: sie künden die Geburt eines neuen ZeitadichnttieS. des Jahres l l»03. Mit Scherz und Lache» begrüßte die Menge den jungen Erdengast, und doch wollte es »cheinen, aiS ob eine gewisse Stimm ng der Gcprnckiheir. der allgemeinen Unsicherheit über all' den Menschen läge, die sich hier in mitternächtiger Stunde rin .Jröhsictie- Reuiadr!" -uriewn Zühlte nian dem ae chieörnen Jahre etwa eine ganze Trüvieiigkett nach ? Lau'es Tode» und Hov.rn, wie es sonir wohl üblich mar, ivurde nicht bemelkt. und wenn auch einieine TruvoS auS iigend welchem-Grunde Anlaß zu größeren HeikerkesisauSdrilchen haben mochten, so blieben die>e doch in solchen Schranke», daß ein Einichreiien der Posireimannichaitrii d e sich adrigen» 'ehr zurückhaltend una taktvoll benahmen, nicht »oiiz wuide Erst >» den Morgenstunden, nachdem »ch die arvtze Menge längst veriaufen und die Sind! wieder ihr aewodnte» fried fertiges Gevräge avgenonimen hatte, fanden einige Sist>r»"gen halbwüchsiger Burschen statt, die lärmend die 'Nachtruhe störten. H» den Vorstädten, z B. m der Hohannvocstadk, soll es etwas lauter zugegangen. verein,eit auch Rake en und Buntseuer ad- gevrannt worden sein. Möge das neue Jahr manche Träne trock nen. die sein unwirtlicher Vorgänger Vielen enipreßk hak- — Ueber die Anfänge der elektrischen Telegraphie Königreiche Sachsen verössenlsicht Herr Tecegraphen» direkter M oh rmann-DreSden einen ebenso interessanten, wie anregend geschriebenen Artikel in dem „Archiv sür Polt und Tele- rapgie", dem wir mit besonderer Genehmigung deS Verfasser- folgendes entnehmen: „Hm Monat Mai deS Iaores 1852 — also oor 50 Jahren — wurde bei dem Teiegraphenamt in Dresden der erite Morie-Apvaral in Betrieb genommen, nachdem zuvor der rst vollzog, ein Iublläumsiahr. Tieier Umstand oeranlaßle mich, die kinteriassenen ErtnnentngSbiätrer eine- HreundcS aus S Nene dirrcyzusehc», um i»e Voraänge am Anfänge der elektrischen Tele- aravhie ln Sachsen der Vergessenheit zu entziehen. Lchon im Jahre I8N regte der sächsische Minister v. Lindenan bei dem Tirekloriiim der Leipzig-Dresdner Eisenbahn-Kompagnie die „Ent richtung eines elektrischen Telegraphen" an dieser Bahn an. Tie General-Versammlung der 'Aktionäre erklärte sich im Jahre 1836 mit der Anlage einer „elektrischen Signalvorrichtnng von Dresden nach Leipzig" sofort einverstanden und erbat sich zur Ausführung ihres Beschlusses den Rath des Pros. Weber in Göttingen. Weber schlug vor, die eine Eisenbahnschiene als Leiter, die andere Schiene acS Rllckleiter zu benutzen, und begründete seinen 'Vorschlag damit, daß die Erde mehrere Hundert Millionen Mal schlechter leite mS Ei'cn. Ob die Schienen der E.ienbahngleiie zu jener Zeit an keiner Stelle eine eiserne Querverbindung trugen, welche den elektrischen Strom oor seinem Ziele m ein „falsches Gleis" gelenkt haben würde, mag dahtii gestellt bleiben: jedenfalls trug das Direktorium Be denken. dem Rathe deS Prof. Weber zu folge», und wendete sich noch in demselben Jahre an den Physiker Gauß, ebenfalls in Götlingen der in seinem Vorschläge die Anwendung eines Drahtes und d e Verwendung der Eisenbahnschiene als Rückleiter empfahl. Ob Gauß eine Luftleitung un Sinne hatte oder die Verlegung eines isolirten Drahtes, steht nicht fest. Es scheint, daß der zweite Gedanke oorlag, denn aus einem weileren Gutachten, welches auS dem Jahre 1837 von dem Direktor des Dresdner Polytechnikum-, Prof Hulße. herrührt, ergtsbt sich, datz für den zu legenden Draht em« Iloliruna. beliebend aus Hans und Pech, in Aussicht ge- ' Direktorium ließ da- Proiekt , ... ^ na erschien ihm zu cheuer für den geringen Nutzen, den sie versprach", und es ging hierdurch dem Königreiche Sachsen der Ruhm verloren^ die erste Telegraphen- ltiiie in Deutschland errichtet zu haben, so bedauerlich jener Be schluß auch war. so ließ sich doch erkennen, daß nicht Zweitel an der Ausführbarkeit einer Telegraphenanlaae. die sich auf eine Ent fernung von 120 Kilomeier erstrecken sollte, ausschlaggebend ge- wesen waren, sondern lediglich pekuniäre Erwägungen. Allerdings mögen vielleicht die Meinungen eines Zeitgenossen, des Herrn PrätoriuS, eines Lehrers der Physik oel dem sächsischen Kadettenkorps, über die Hvrtvslanzungssähigkeit des elektriichen Strome- jene zaghafte Entschließung begünstigt haben. Ge nannter Herr Prätoplus konnte nämlich nicht sasscn, wie eS mög lich senl werde, den elektrischen Strom Wetter als 1000 Haß zu leiten, oder zu was man die gegenüber den billigeren optischen Telegraphen sehr hohen Kosten wagen solle, um „weiter keinen Bortheil zu gewinnen, als daß man während eines Regens oder bei Dunkelheit forlarbrilen könne". — Was die Leipzig-Dresdner Eiieiilnrhn-Komvaanle in ihrem Vollgefüble der Betriebssicherheit im Jahre 1837 fallen ließ, nahm die Verwaltung der ersten Staats, bahnürecke in Sachsen im Jahre 1845 wieder aus. Zwischen Dresden und Radederq wurde in diesem Jahre sür bahndtenstlich« Meldungen der erste elektromagnetische Telegraph eingerichtet. Tieier Anlage iolgte im Jahre 1846 die lelegraphenlinie Leipzig- Alienburg. Nun ging es unaufhaltsam vorwärts. Am 1. Septem- der 1847 geschah die Inbetriebnahme der Telegraphenlinie Dresden-Görlitz Hardely sche Zeigerapparate sollten di« Zeichen vermitteln: sie lhaten ihre Schuldigkeit indcß nur bei trockenem Wetter. Tie sächsische Regierung beschäftigte sich nun mehr ernstlich mit der 'Vorbereitung der Anlage von Tele- yraphenlinien für den öffentlichen Verkehr. Am 16. Oktober 1840 ivurde mit Preußen der Bau einer Telegraphenlinie Berlin Leipzig vereinbart, tue Anschluß an die Linie Dresden-Leipzig erhalten sollte T'e Zweite sächsische Kammer genehmigte zwar dieie Vorlage: die Erste Kammer lieft sie indcß unerledigt, so daß sie erst in der neuen Session des Landtags 1850 d>« Verfassung«. nveranjchlaguna: 10000 Thaler). erste werden. mäßige Genehmlnung erhielt lKoslenveran>chlagung M«t Eile ging es nun an di« Ausführuag. Die StaatStelegraphenlime sollte unterirdisch bcraeslcllt zwischen gelangten die ersten sächsischen Telrgraphevbeamten zur Anstellung, darunter der spätere Telegraphendirektor Louis Galle, Verlasier des „Katechismus der elektrischen Telegraphie" — ein» praktischen Wegweisers für die Beamten, die ans dem neuen ver» kehr-gebiet im Dunkeln wandelten. Herßenui Drahte- scheint sein. Schon am ung de» isollrten Maria v Weber, sc . am 28, Juni stellte da» Mn Minister»«« in Drei. ,.. stdirrktlon. der Srei-direktum vrrischen StaatSelsenbah» hrung hatte mehr al- ' '5 Thlr. ll Ngr. DrGden-Leipji^, s "«» t»a»er Srter «ans SV sacht» der -um >schu «en zeigten , ^ nicht auszugeben 'Ec^aa >n „ eme schnell wachsend« versenkten GuttaperT Nicht ohne Mitgeftlhl für die die sich der Beamten bemächtigte, sind ... ^ nungen au- jener Zeit su lesen: „Die Zeichen werde« immer mangelhafter und bleiben o>« aus ein Won oder -wei Wörter aus. dann schlagen die Schretbankrr nux in langen I: an und endlich tritt vollster Stillstand eia, der in den . Hallen von >/z bis l Stunde andauert Da- Wicdererwa^ Apparate zur Thätigkeit erfolgt ebenso surcessive." Kurz «t- schlossen, ließ man die unzuverlässigen Guttaprrcbadrähte liaaen und ersetzte sie durch oberirdisch geführte Elsendrahte von M, Zoll Stärke «etwa 4'/. Millimeters, die nach ihrer Befestigung an dem Gestänge zum Schutze gegen Verrosten einen Anstrich mit Asphalt lack erhielten, der jährlich erneuert wurde. Da- Gestänge " au- Nadelhvlrstangen. die im untere» Theile mit einer KupservltrlvUvsung artrünkt waren. Die Isolatoren, i Porzellansabrik zu Meißen hergestellt. saßen auf geraden schmiede eisernen Stützen, welch« di« tz-pitzen gußeiserner Hauben bildeten; diese waren den Grannen auf den Kops gestülpt. Bon nun an breitete sich da« Netz schnell aus: noch im Jahre l8KS t»tt die Linie Ricsa-Eheuinitz hinzu. Die Einheitlichkeit in der Verwend ung von Telegrapyenapparaten wurde in den miteinander ver bundenen Ländern zum Bedürsniß und so hielt der Morsc-Apparat im Monat Mai l8o2 im Telegraphenamte zu Dre»dro seinen Ein zug Meine gesammelten Blätter enthalten noch viele denkwürdige Auszeichnungen aus der Werdezeit der Telegraphie So bean tragten die Vertreter Sachsen« dei der zweite» Konferenz de« Deutsch-Oeslcrreicklschen Telegraphenvereins — am l6. März 1858 — die Verleihung eines Ehrengeschenkes an den Erfinder de« Morle-Telegraphen. Da dem Anträge von anderer Seit« wider sprochen wurde, stiftet« Sachse» allein em« kostbare Has« guS Meißner Porzellan, die dem Empfänger leider nicht überreicht werden konnte, weil der damalige Aufenthaltsort Morse'S nicht zu ermitteln war." — Nack einmaliger Untrrdrrchung erösinrte gestern vor mittag der V-rein iür Kanarirnzucht. Bogrlichutz und -pflege seine alljährlich Nattsindende allgemeine Ausstellung edler Kanarien. Ezoren :c, die von jetzt ab in den kleine» Töle« deS GewerbebauieS ^Eingang am Oueckbmnnen) odgedalten wird. Tie iannengk'chmückten, brdagllch erwärmten Austtelluna-rötnn» Iicdkriicn erwecken einen freundlichen Eindruck- In der Halber«-« beiindel sich rin ruhig gelegenes Zimmer mit den prämiierten Kanarienvögeln erster Klasie. das vielstimmige Komrrt. welches dt« Edelrollcr. versorgen in ihren GeianySkästen. aussühren, läßt den Beiucher sich fast in einen Hain zur HrühlingSzett versetzt wähn»»: gegen 200 vortressliche Sänger sind hier untergrdiacht. Die zur Zucht und Pflege notwendigen Gebrauchsgeräte und Futtermittel '«llrn di« zoologische Handlung von Marie verw Rößnrr. dt« Bogeibauersnbrik von Paul Schindler-Be>lin und Klrmvnermeister Otto Brännig in sachkundiger Zmammrnslrllung aus. Die od«e» Ausstellungsräume enthalten auger etwa 350 Brrkauss-Kanarie». unter denen sich nicht minder guie Sänger befinden, viel SedenS- wüidtakeüen. Heworroaend veielniat sich da» Interesse anf tzt« von der Firma 'Victor Dürfet» in Obervvgclgcsang ausgestellten Nachbildungen gütiger und eßbarer Pilze ic-, sowie Tiere der Urwelt, zurück dis zur Diluviolzeit. Reich an Seltenbeiten sind d>e von Herrn Hugo Fränzet. Dresden-Neustadt, gestellten Ko Lek tionen überseeischer Schmuck- und Singvögel. Herr M. Tbomas- Trachau ist mü einem gelehrige» Papagei vertreten, der svanüch und deutsch spricht, srnier stellt der genannte Herr «inen Korb auS. der von dem Fell eines »idamerlkaniichen Gürteltier«» ge- »eiligt ist. Sammlungen von Schmetterlingen. Hirschgeweihen, sowie Aauarien mit Ziersikchrn vervollständigen das Ganz«. Die Aiis'irllung ist reich beschickt: sie dürite zudem noch eine wesent liche Bereicherung ersabren durch das Erntresien der von einem Berliner Herrn zugeiagtcn Kollektion wilder Kanarienvögel. Für die beiten Leistungen der Aussteller setzte der Verein eine Anzahl Ehrenpreise aus. die um die unter einem Baldachin stedenbe Bunc »es König» Georg aus einer buonderrn Tasrl in geschmackvollem Auidau giuvviert sind. TaS Prrisricktrramt batten übernommen dir Herren Direktor Schnepfs-Dresden. BorieS-Dre-den-Naußlitz und Häbnei-Edeinii'h. Tie beiden ersten Verein-Preise, zwei echt aoidene Medaillen, sielen de» Herren I Scholl-Köln a. Rh. und H Ziege«-Dresden mit 375 bezw. lM Punkten zu. Ferner biellen die Herren: Weidling-Groß-Z'chachwitz. R. M Braun W. F. Posselt. H Franzeb und W. Göhrina. sämt lich in Dresden. >e euie große silbcrveraoldrte Medaille: die Herren M. Wlld. M. Rudolph. M. Lirrich. M. Thierbach. G. Dtecke. sämtlich in Dresden, und H. Zettwitz-Bautzen ,e eine groye silberne Medaille. Die beiden Berrinsekrenprrisr bekamen die Herren L Hosmann und R Giciemann-DreSden zugeivroche«. serner gelangten sieben von Mitgliedern gestiftete Ehrenpreis« zmc Verteilung Für ausgestellte Ezotrn erzielten di« besten Breiie Herr Hugo Fränzel, Frau Marre verw. Rößner und tzen Karl Wachieldorn re. — Der gestrige Eröisnungslag erfreute sich eines zadlrrichen Besuchs Tie Ausitrlluna dauert di» rum 6. d. M-. an welchem Tage die mit vielen Trmern au-gestaltete Verlosung beginnt, zu der noch lgrünei Lose abgegeben «erde». Die Jndaber derselben zablen de, Briuch der AMteüung ermäßigtes Eintriitdgeld. — Bei der in der Kauarien-AuSstellung des Vetews Canaria I in Helbigs Etablissement am Thealerplatz stattgefunde- nen Prämiierung der Kanarienhohne wurden solaend« Preise vergeben: große goldene Medaille E. Lmno-Dresden. kleine goldene Mevaille H. Wildenhain-Dre-den. silbervergoldet« Medaille H. Wobrer-Dre-den: Merne Medaillen erhielten Ä Michauk, H. Köhler. H. Schmolte und F. Schmeißer. sämtlich in Dresden. Im ganzen tourdcn auf Prämiierunaskanarien 53 erste und l54 zweite Preise zucrkcinni. In der Abteilung „Exotische Zier» vöge'" erhielten beide Aussteller. H. Köhler, Zoologische Hand lung „Ornis", Gruaaerstraße. und H. Hübner. Zoologische Hand lung. Moritzstraße, je eine aoidene Medaille. Für die hervor ragende Ausstellung seiner selvstgezüchteten ausländischen Zierfsiche wurde Herrn Paul Schäme, tveisinastraße, die große goldene Medaille zuerkannt. Die ornitbologische Sammlung vom Kvn- sewator Mittelbach jun., Moritzburg, wurde mit einer goldene» Medaille bewertet. Der vom Verein gestiftete Ehrenpreis für beste Leistung aus dem Gebiet« des Vogelschutzes wurde Herrn R. Werner-Tresden zuerkannt. Außerdem erhielt Herr Witttch für einen sprechenden Wellensittich eine golden« Medaille und di« Drahtwarenfabrik A. Werner-Plauen bei Dresden für sammcnlegbaren Heckkäsia eine silk fungierten sür Kanarien die Herren T und Fischcr-Scmaerhailsen: sür exotische Vögel und Zierfijche Herr Direktor Schocpsf, Zoologischer Garten. — Die Ausstellung ist reich beschickt mit sehenswerten Gegenständen. — Fcueralarmr Clfoiaten am Sylvesterabend und tn der Nacht zum Neujahr nach Zöllner st raße 0 und Kitni» Iodannstraße 6 »nd am Neujahr-tag vormittag« tn der 8. un» in der ll. Stunde nach den Grund,incken Kamen »er Straße 30 und Wintergartrnstraße 71. Im erste» Falle war ein Schornsteinbrand, der durch Adleinen bald erstick werben konnte, . e« sich um «inen unbeorutenden Kellerbrand, de« di« „ aber schon gelöscht fand. Di« aus diesen bezüglich« Meldung dattt nur aut „Feuer im Warrndause von LMe»nger^ gelautet, wes halb gleich ein Dampsivritzenzua mit ousrückte. In derKomrnzev» straße war in dem Verkanssladen eine» Produktengeichästs ' " dir Hitze einer odnr Schutz ouigedängten Lampe «tn Deck Balkendrand entstand««, dessen Unlerdrückung nur kurz« Zeit onsvrucht«. währrnd in der Wlntergartrnmaße 7l dur T S'ockwerk entstandenen Ttudenbrand ziemsscher Mobilien und an Gedäudetellen verursacht worden «m h,«r war d„ Gesadr. noch bevor di» Feuerwehr zm von den Bewohnern und Nachbartleoten desettlgt worden. — Nted «rpvVritz. Der hiesige «emeindrrat Hot t» seine» Gltzung vom SO De»e--»rvl» Herr, *«»«ind,v»rk,,h Plauen bei Dresden für einen zu- silberne Medaille. Als Pr«t»rick<cr rrcn Trunkel-Leipzig, Wickert-Erfurt durch
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