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k ^ F» FR «» IN ^ »S O» ^ »» O «» !l ^ W». 1L. 41. Jahrgang. SI»«vVl»<t«w, 41»«»«», V«»»vi»t». Liurslvoriiauk L. Dresden, 1894. v. ««88« 4- MnIalloU« SotUal««»» »HM» IR NSÜII. I»S>rtzsfis>. LsrvorrLKvvüv Zlval»vltdi» Ovr 8»1s»v. «»»Ir«» ln»M«W b> M» k«l»i««. >»I»bit« l»»v»KI »II» V»Pl»,»r>».»»»«rl»II»a. kreialisden k> »U» nnä kraue». »j Ls.r1 klaul, ^ VNlstnu»« v. ?>rn»pr -4mt I. l«7. ^ ß SlL8VLLrS» M«r Xrl aus äsu dsäoutsnästsn Vlasktttton äo» la- aus Xualrmä«», ompkeklmr iu rslodkaltiffsr Xuswadi Itllll w 8olm, X§I. tlokligt'gl'Mitsu, !x IV«»i»»»rNt U. k^«ni»»pn««»,»t«N« Sit». SoUÄv, «!«»»«<« slsruts«!»« u l «NU»««!»« a»rt I» swpüvUt io xrossorkxglor ^usvall dillixst 41. H Uv»»«, 20 ^lari6v8trrr«8v20, Lv^v IlarMrstliSLstrasss (3 kLbsu). Rr. 240. r»I«gtl: Der Butsch in Konstantinopel. für landwirthschaftliche Bauten. Das Kien, Führer der Manövertrupvm, Preisausschreiben > Muthmubltche Witterung: !st der Gilden im AuSslellungspark. „Jaust". I Wenig bewölkt, günstig. Sonntag, 30. August. »EI««. Dir jüugst« Unruhen in Konstantinopel find sicherlich ernst genug, m» die Aufmerksamkeit der gelammten civilifirlen Welt zu beschtlftige» und die Tätigkeit der europäischen Diplomatie zur Verhütung von Wiederholungen ähnlicher Scheußlichkeiten auf das Aeußerste anzuspomen. DaS europäische Richteramt gegenüber der Türket verlangt aber zu seiner Wirksamkeit und zur Vermeidung veitergehender Konflikte, die au- seiner unbesonnenen Ausübung entstehen konnten, vor allen Dingen kalte- Blut auf Seiten aller Bethelligten. ES nützt nicht nur nicht-, sondern stiftet Verwirr» ung und Unruhe, wenn man bei jedem neuen Aergerniß, das die türkischen Zustände der gesitteten europäischen Welt bieten, Alarm schlägt und die stärksten Schlagworte au- dem Jdeenkreise deS ChristeuthumS und der Humanität hervorholt, um die Unhaltbar» keit der gegenwärtigen türkischen Zustände und die Nothwendigkeit einer europäischen .Aktion" zu erweisen. Die Zeiten der Kreuz- züge sind nun einmal vorüber, damit müssen die modernen Romantiker sich abfinden, ebenso wie mit der Thatsache, daß die Ruhe Europa- mehr gilt als die Abstellung der Leiden, die ein Theil d« christlichen Unterthanen de- Sultan- zur Zeit zu er dulden hat. Der Schutz der Christen in der Türkei kann nur in der Weise durch die Mächte vorgenommen werden, daß ein plötz» licher Zusammenbruch der Türkei dabei nicht rintritt, sondern eine allmähliche Zerbröckelung stattfindet, die eine Einigung aller tnter- «lflrten Mächte über die Thetlnng der Erbschaft möglich macht. DaS ist der leitende Grundsatz jedweder europäischen Orientpolitik, soweit sie ehrlich dem Frieden dienen will und kein« Neigung hat, i» Trüben zu fische». Diese Regel auf'- Neue angesichts der letzten KonftantlnopÄer Unruhen zu betonen, ist nothwendig, weil von verschiedenen Seiten auch in der deutschen Presse wieder ein mal der Ruf nach .Thaten" gegenüber der Türkei laut und dabet die Bedeutung der in Rede stehenden Ereignisse erheblich über» trieb« wird. ES handelt sich keineswegs, wie manche Berichte glaub« machen wollen, um eine Revolution in der türkischen Hauptstadt, sondern lchiglich um eia« armenischen Putsch, der in der denkbar frivolst« Weise in Scene gesetzt worden ist An den Börsenplatz« ist dieser Charakter der Konstantinopeler Vorgänge von vornherein richtig erkannt Word«. Die Kurse blieben fest, weil «an zuverlässig erwartete, daß die Ereignisse in der türkisch« Hauptstadt keine Weiterung« in dm Provinz« zur Folge haben würden. Nicht überschätz« ist aber nicht gleichbedeutend mit unter schätz«. Da- Blut, da- in Konstantinopel in diesen Tagen ver goss« Word« ist, schreit gewiß nach Rache an seinen Urhebem und die Mächte dürfen sich der Pflicht nicht entziehen, die wahr« Schuldig« zu ermitteln, um ihr Verhalten darnach einzurichten. Bei der Untersuchung der Schuldfrage fällt zunächst die eine klar« Thatsache tn die Augm, daß der Putsch von armenischer Seite ohne jede Provokation durch die türkische Bevölkerung planmäßig auSgeführt wurde. ES liegt also, wie bereit- oben angedeutet wutd«. eine armenische Ausschreitung der schlimmsten Art vor, die so recht beweist, waS für ein« eigenthümliche Art von „Christ«" e- ist, zu der« Gunst« manch« Heißsporne ganz Europa unter die Waffen ruf« möchten. Vielleicht wird jetzt mancher Schwärmer für die .unterdrückt«" Armenier von seiner Sympathie kurtrt werden und zu der Einsicht gelangen, wie richtig und zweckmäßig eS war, daß di« europäische Diplomatie sich nicht auf da- Dräng« England- Hin zu einer «inseitigen Parteinahme für die Armenier hat verleiten lasten. Wenn derartige Dinge Vorkommen, kann man e- dm Türk« kaum verdenken, daß sie ihrerseits schonungslos gegen die Aufrührer Vorgehen. Freilich fordert auch da- Verhalt« der türki sch« Behörden und de- türkisch« Militär- in mancher Beziehung dm schärfst« Tadel heraus. ES sind schwere Versäumnisse, die sich die Pforte zu Schuld« komm« läßt, indem sie mit der Ein» sühruug der versprochenen Reform« ein unehrliche» Zauderiviel treibt, die legitime Niederschlagung der Aufstände in blutige Metzelei« auSartm läßt und der Abschlachtung selbst unschuldiger Opfer der herrschend« traurig« Zustände ruhig zusieht. Auch auf dies« Punkte Hab« die Botschafter ihr Augenmerk gerichtet und. wie verlautet, der Pforte bereits sehr ernstliche Vorstellungen weg« ihrer Saumseligkeit gemacht Die Schuldfrage spielt aber auch nach einer dritten Seite hin. In dieser Beziehung wird au» diplomatisch« Kreis« erklärt, daß das Zukamentreffen der letzten Unruh« mit dem Czarrnbesuche in Wi« „sehr auffällig" sei. Die gegmwärtig« Zustände in der Türkei seien derart, daß sie leder auf Beunruhigung Europa- gerichtet« Machenschaft den denkbar weitest« Spielraum böten und «S sei daher die Vermulhung nicht abzuweism. daß jetzt von derselben Seite, die schon öfter» ihre lange Hand bet dm orientalischen Win« bethättgt habe, auch der Angriff auf die ottomanischr Bank anempfohlm wurde, um dadurch da» durch die Czarenrrise auch äußerlich bekräftigte europäische Einvernehmen wieder zu trüben. Der Wink ist deutlich genug, um auch ohne Nennung von Stamm verstand« zu werden. Die Hauptfrage für Europa bei dm orientalischen Wirr« ist drmnach die, ob «S den .fremd«" Einflüssen nach menschlicher Vornussicht gellugm könnte, den Fried« de» ErdtheilS zu stören. Daß iibechaupt solche Einflüsse existirm, daß eine .christliche" Macht unausgesetzt mit der furchtbaren Gefahr spielt, Mord, Brand und Vernichtung über ganz Europa heraustubrschwören» blo« um sich im Rache der Völker eine Stellung zu erhalten, di« eS unfähig ist, au- eigener Kraft zn bebaupten. daS sollte unseren ..Sentimentalen" noch mehr Veranlassung zu zorniger Empörung bieten als die im Uebrigen gewiß sehr beklagenswert!,« Gräuel, in dm« Türk« nnd Christen im Orient sich gegenseitig zer fleischen. Wenn dasselbe Maß von Entrüstung. daS sich jetzt gegen die Türk« kehrt, gegen die fremden Jntriguantm im Orient ver wendet würde, so wäre Europa voraussichtlich mit der ganzen türkischen Frage sehr bald fertig. So aber muß immer wieder mit einem Theil der öffentlichen Meinung Europas gerechnet wrrdm. der sich durch christlich-humane Redensarten in dir fremd« Netze locken läßt. Gleichwohl steht zu hoffen, daß die rastlo- an der Arbeit befindlichen fremd« Wühler ihr Ziel, die Inbrandsetzung Europas, nicht erreichen werden, selbst dann nicht, wenn Ereignisse wie der letzte Putsch in Konstantinopel sich wiederhol« sollt«. Worauf diese Hoffnung sich gründet, zeigen folgmde Betrachtungen eines Wiener Blattes aus Anlaß der Wiener Kaiserbegegnung: .Von dem guten Verhältniß Oesterreichs und Rußlands hängt heute thatsächlich der Weltfrieden ab. Trotz oller französisch« Revanchegelüste, die d« Untergrund der gegenwärtig in Paris so mächtig aufflammendm Begeisterung für Rußland bilden, ist der Orient der eigentliche Wetterwinkel Europa-, von wo der Kriegs- sturm auSgehen könnte. Allein er bricht nur loS, wmn Rußland und Oesterreich in Zwiespalt gerathen. und die Furcht, daß der europästche Friede bedroht fit, nährte sich durch lange Jahre von dem Gegensatz der zwei Kaiseneiche, der nun ausgeglichen scheint- WaS die» für Europa bedeutet, ergiebt sich aus d« Beziehungen Oesterreichs zu Deutschland und Jtali«, Rußland- zu Frankreich. Deutschland spielt im Orient keine andere Rolle als die eines Sekundant« seine- Verbündeten, der es nicht untreu werden wich. Jtali« geht, wie sich bei dem Vorschläge einer Blockade Kreta'- zeigte, zwar manchmal widerstrebend und nicht ohne Seit«- blicke auf England, aber eS geht dennoch mit Oesterreich. Frank reich aber unternimmt nicht- und wird auch geraume Zeit nicht- unternehm«, waS den Wünsch« de- Czaren zuwiderliefe. Eng- land kann allein keinen Umsturz im Orientdur ch- setzen. Deshalb darf man mit Recht sagen: Wmn Oesterreich und Rußland sich in Bezug auf die in Konstantinopel zu ergreifen den Maßregeln einigen, so ist die Zauberformel gefunden, die dm Kriegsdrachen in Schlaf lullt." Die Ausführungen des Wiener Blattes treffen durchaus den Kem der Sache. Czar Nikolaus 1. hat zwar seinerzeit gesagt: „Wmn ich mit England über die Theilung der Türkei im Reinen bin. so gicbt eS für mich kein Europa." Damals bildete aber auch Eng land noch einen wesentlich anderen Machtfaktor als heutzutage, wo sein legendarischer Nimbus als meerbcherrjchmde Nation mehr und mehr verblaßt. Heule ist man sich auch im St. Petersburger Kabinet ganz klar darüber, daß ein Sondervertrag zwischen Ruß land und England von England nur benützt werden würde, um zu nehm«, ohne zu geben. England ist für ein ehrliche-, sein« that» sächlichen Machtverhältnlss« entsprechendes Arrangement auf Gegenseitigkeit überhaupt nicht mehr zu Hab«. ES wird sich nur noch der derb« Notbwmdigkeit fügen, die entweder in Gestalt einer Katastrophe oder aber auf dem Wege der völligen Jsolirung an daS Jnselrelch herantret« kann. Solange die Jsolirung Eng lands dauert, liegt auch der Schwerpunkt der orientalisch« Frage ausschließlich auf dem Gebiete einer russisch-österreichisch« Ver ständigung. So läßt der natürliche Lauf der Dinge im Orient allmählich eine Entwickelung heranreis«. die das vorauSlchauende staatSmännische Genie des Fürst« BiSmarck in dem Dunkel der europäischen Zukunst gleich von Anbeginn klar erkannt hatte und der d« Weg frei zu halt« seine gewaltige GtaatSkunst allezeit mit Erfolg bemüht gewesen ist. Auch daS deutsch-österreichische Bündniß war im weiteren Sinne ein Mittel zu diesem Zweck. Wmn daher die europäische Kulturwelt in dm Stand gesetzt wird, der maleinst in Frieden die orientalische Ernte in die Scheuem zu bringen, so möge sie eingedenk sein, daß der Alte im Sachsmwalde mit Hilfe der Vorsehung da- gute Wetter dazu gemacht hat. Kervsckireib- «sd Fernsprech-Berichte vom 2ii. August. Berlin. Zwischen Dover nnd Helgoland wird, wie aus London gemeldet wird, aus Befehl des Kaisers lm nächst« Jahre zur Feier des Kujährige» RegierungSjnbiläums der Königin von England eine große Segelregatta stattfinden. Der Kaiser hat ein Komitee aus deutschen und englischen Fachleuten ernannt, dem die Ausarbeitung der Bedingungen obliegt. Der erste Preis besteht in einem 8 Fuß hohen goldenen Pokal, der nach eigener Angabe und Zeichnung deS Kaiser- angef-riigt wird. Rach Beendigung dieser Regatta, deren Termin noch nicht «ndgiltig festsicht, werden die Nachten mit Hilfe von Schleppschiffen durch den Nordostsee- konal nach Kiel gevrvcht, um an einer dort startfindenden Regatta gleichfalls theilzunrhmen. — Dr. Wtckersheimer. der Erfinder der bekannt« WickerShetuier'sch« Flüssigkeit, mit der rin« Konfervir- ung der Leichen bewirkt wich und die vom Staate angekaust wiwde, ist gesteru gestorben. Homburg v. d. H. Kaiserin Friü>rich traf deute ferde von Schloß Frievrichskron hier ein und nahm bet « von Wale- daS Frühstück «in. Hamburg. Fürst BiSmarck. dessen Befinden jetzt wieder recht befriedigend ist. empfing gestern dm Besuch de» Grneralfeld- marschaÜS Graf« Blumenthal. Köln. Einer Meldung der ^kölu. Ztg." aus Sansibar zu folge wurde die von der englischen Regierung verlangte Auslieser- Said Kaltd'S und keine- Anhanges vom deutschen Konsul nton verweigert. — Demselben Blatt wird au- Konstantinopel -lslS gemeldet: der Versprechung« de- Sultan- und der türfisch« Regierung ist die erhoffte Besserung der Lage nicht rinaetreten. In Galata und Slambul dauern die Metzeleien fort, ohne daß die Trupp« dagegen einichritten. Während der Nacht haben auch Metzeleien auf der astatischen Seite des Bosporus stattgesmide» Stuttgart. Der Reichstagsadg. Pfarrer Wcngerl tCentr.) ist beute früh gestorben. Rathenow. Die Nachricht von dem Tode des General arztes Coesle bestätigt sich nicht: allerdings ist sein Zustand sehr bedenklich. Kattowitz. Wie aus Zabrze gemeldet wird, ist auf der Königin-Louisen-Grube deute Vormittag ein Brand ausgebrochc», bei welchem ein Zimmermann und ein Maurer den Erstickungstod fanden. Wien. Beide Kaiser wurden bei der Ankunst auf dem Nord- bahnhof um 11 Uhr von einer zahlreichen Volksmenge mit Hoch rufen begrüßt. Die russischen Majestäten verabschiedeten sich im Hofwartesalon von den Erzherzogen und betraten dann mit dem österreichischen Kaiserpaac den Perron. Die beiden Kaiser, ebenso beide Kaiserinnen umarmten und küßten sich unter herzlichen Ab- schtedsworten. Die Kaiserin Alexandra küßte auch die Kron- vrinzessin-Wittwe. In ebenso herzlicher Weise verabschiedete sich Kaiser Nikolaus von der Kaiserin Elisabeth, Kaiser Franz Joseph von der Kaiserin Alexandra. Als der Zug schon in Bewegung ^ ^ war. tauscht« die Maiestälen abermals AbschiedSgrüße. § » ^ Wien. Fürst Lobanow hat die Absicht eines länger« Hier- ^ ^ ä bleibens aufgegeben, weil die Vorgänge im Orient es erfordern, daß er den Czar begleite. Die Anfrage bei Staatsmännern ergab daS Uebrreinstimm« des Bestrebens, zu verhüten, daß etwa auf tauchende Fragen den Frieden gefährd« könnten. Paris. Der See-Artillerist Delaiaye, der vom .Vautour" aus die Kommandobrücke des „Brennus" anstatt des 500 Meter dahinter schwebend« Zieles durchschossen hatte, wurde in Toulon zu Lwöchenllicher strenger Haft kriegsgerichtlich verurtheilt. Das Kriegsgericht nahm nur sträfliche Unachlsamkeit an. Bern. Der internationale litterariiche Kongreß erledigte heule die Berachung des von Maillard-Paris eingebrachteu Ent würfe- eines Schutzgesetzes über Urheberrechte. Der Entwurf wird tn verbesserter Fassung dem nächsten Kongreß wieder vorgelegt werdm. Hierauf wurde der Kongreß geschlossen. Bern. Der internationale Kongreß zum Schlitze deS litte- rarischm und künstlerischen ElgeathumS wurde heute Nachmittag in einer feierlichen Sitzung begonnen. Rom. Die italienische Regierung hat jede Auswanderung nach Brasilien verbot«: nur den Auswanderern, welche sich an Bord des Dampfers .Amerika" eingeschifft hatten, würbe gestern oie Abreise gestattet, nachdem die Regierung sie auf die Gefahr ihres Unternehmens aufmerksam gemacht, ihnen Repatritrung und Unterstützung angebot« und den SchiffSeigenthümer in formeller Weile verpflichtet hatte, die Auswanderer eventuell kostenfrei in die veimath zurückznbringen, falls dieselben in Brasilien zurück-§2:»» gewiesen werden sollt«. Die durch das Aiiswanderungsverbot ill Z geschädigt« Genueser Schifffahrtsgesellschaften beabsichtigen gegen » > daS AuswanderungSvcrbot vorstellig zu werden. Konftantinvpel. Bei ven Plünderungen armenischer Geschäfte durch den muhamedanischen Pöbel sind durch Verwüchset ungen und dadurch, daß viele Geschäfte armenische Wärter und Angestellte Hab«, einzeln« fremden Unterthanen gehörige Geichäftc und Bureaus zerstört und geplündert worden. Von österreichischen Gelchäft« ist nur der Modelhanblung von Radimilovle fnr M Psd. an Maaren zerstört; ferner wurden durch Flintenschüsse auf armenische Wärter in der Glasgroßhandlung von Czerny unbe deutender Schaden angerichtet. In einer Koloni st!,andluiig wurde ein kleiner Kasscnbeirag geraubt. Die österreichischen Kauileute bestürmen tn ihrer Angst das Konsulat um Gewährung von Schutz. Die österreichtlch.n Geschäfte sind daians der Polizei be zeichnet worden und werden theilweise von Militärposten bewacht. Marschall Schaktr Pascha, der Chef der Militärkanzlei des Sul tans. entsprach all« Wünsch« des Konsulats. Viele Ocstcrretcher und andere sremde Kausleule hißt« Flaggen. Weitere Maßregeln sind vom Konsulat nicht getroffen, da die Lage sich zu beruhigen scheint. Falls die Lage sich verichlimmern sollte, würbe das Kon sulat einige hundert Kroaten als Geschästswachen ausbieten. Konstantinopel. (Verspätet cingetroffeni. Em fliehen der Armenier wurde vorgestern am Thor der schwedischen Gesandt schaft von drei Soldaten niedergeschossen und durch die Pcrastraße vis zur Polizeidirektion geschleift. Der schwedische Geschäftsträger verlangte schriftliche und mündliche Entschuldigung und Bestrasung der Soldat«, welche inzwischen verhaftet worden sind. New-Aork. Wie aus Paolo gemeldet wird, hat die ita lienische Gesandtschaft in Rio de Janeiro den Schatz der Polizei nachgesucht. Die Straßen seien mit Volkshausen, welche beständig .Viva Menelik!" rufen, angefüllt. — Aus Äaihington wird ge meldet, daß Präsident Cleveland das kleine KciegSichiff .Bankrott" nach der Türkei beordert habe. Der Sultan Hube sich bisher ge weigert. ein größeres Kriegsschiff der Vereinigten Staat« Nord amerikas in den Bosporus mit zuzulassen. Die Berliner Börse zeigte heute zuversichtliche Haltung im Anschluß au die Meldungen von den fremden Plätzen. Hütlen- wertve stand« im Vordergründe des Interesses, besonders waren Laurabütte steigend, da die oberschlesiichen VecbandSwecke eine Erhöhung der Walzelsrnpreise genehmigt haben. Auch die leiten den Kohlciiwerthe ivaren prozentwetse hoher. Bahnen erzielten größere Umlätze bei steigenden Kursen. Banken weniger beachtet, aber mäßig gesteigert. Fremde Renten fest. Türken ge.zcn Schluß abgeschwacht. Im Kassaverkehr Dividendenpapiere lebhaft und thetlwetse beträchtlich höher, deutsche Anleihen schwächer. Privat- diSkont 2V» Proz. — Die Getreidebörse verlief still an gesichts de» emaetretenen Wetterumschlags. Weizen Anfangs 1'/«. Roggens« M. besser, später beide etwa '/»M. nuchlaffend. Hafer höher. Roggenmehl stlll, aber besser. SvirltuS nach festerem An fang matter. — Wetter: Schön, Westwind. »,,» t ».» . «»lut., «nun sir.«. Dirconto ros.-a. TrrStmer va»I rrr^o. LtaoiUxNmLombard« «»/,. Lama irr^o. Uns. Bold voriuatelm Srlt. G «»,«. » Uta Dm» ior.7r. viaitma »r.«. vvanter ««'/,. 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