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Nr. srv s«ne, W»» ^TTUyLi^VEVK W>» Donnnrslas. «. Dezember Mt »x - >32 ,for»«nui><>. Wie ein kostbares Geschenk aberlieb ste ihm ihre Haiti», die sich des Handschuhs entledigt hatte. „Alberne Frag«! Hast du Geld erhalten? Du schweigst?" Er schwieg, er blickte «u Boden. Er wunderte sich nicht, »ein, nicht im geringsten, eS war. als wenn er alles schon vorher geahnt hätte, er suhlte weder Bestürzung noch Furcht. Dann, nach einer Weile, antwortete er: „Du hast den Scheck doch abholen lassen. Bitte, hier ist dein Brief, den mir der Bote überbrachte." Ste nahm den Brief, überflog ihn mit einem einzigen Blick. Ter Brief flatterte zu Boden. Das Bewußtsein schwand ihr. Sie taumelte zurück und spürt« den unbarm herzigen Anprall der Ohnmacht. Doch sie riß sich zusammen, mit einem Ruck zog sie sich anS der rraumhasten Tiefe: ste erstarrte mit allen ihren Gedanken in einer eiskalten Kon- zentration. „Dieser Brief ist nicht von mir." Er schwankte unter ihrem Blick. Wie ste, hielt er sich mit Anstrengung ausrecht. Er ging umher DaS Geräusch seiner eigenen Schritte erschreckte und ängstigte ihn. Sie holte ttes und schwer Atem. Böse Ahnungen durch schauerten sie. ste hatte Lieber Am Fenster war Jselin steliengeblieben. er keuchte, als wenn er auf der Stelle er sticken mühte. Er fror. Er war ganz aus EtS. Er stand mit geducktem Kopse. Als ste ihren Blick aus ihn richtete, kniff er die Augen zu,- er vertrug es nicht, jetzt angebltckt zu werden. Ste zuckte die Achseln, jemand hat von allem gewusst", sagte ste. Sie fragte entsetzt: „Glaubst du. daß wir verloren sind?" Iseltn. nicht fähig, zu überlegen, stammelte unverständ liche Worte. Jemand hatte alles gewubt. zweifellos. Jemand hatte sie durchschaut, jemand war ihr zuvorgekommen . . . Done gal? . . . Niel . . . Aber wer. wer? Das Herz zog sich ihr krampfhaft zusammen. Aus einmal sagte Jselin klar und frostig: „ES war deine Idee. Mich trifft keine Schuld. Ich habe dir nur gehorcht." Er bewegte sich bestig. wieder schlug der graue Seidenmantel weit auseinander. „Macke dich auf alles gefaßt. Jemand, ist mit dem Scheck in Besitz des wichtigen Papteres -ge-' kommen, du weiht schon . . . DaS Papier ist gefälscht. Auf io etwas steht Zuchthaus. Du solltest verschwinden, sofort . . " Sic stand ihm gegenüber, ihre Fingernägel ritzten über seine Brust hin: „Meinst du?" Sie drehte sich um und ging zur Tür. Ihre Augen waren voll Trauer. AlS Iselt» aus sah. war sie verschwunden. Rur der Duft ihres bittersüße» Parfüms war tu, Zimmer geblieben. Sie lief auf ihren Wage» zu, die wetb« Limousine. „Jahren Sie nach Potsdam, fahren St« schnell!" ttes Liane threm Chauffeur im tonlas und heiser. Was sie t« Potsdam wollte, war ihr völlig unklar Ste sah fiebernd tn der Ecke de» Coups» und kühlte sich zerrissen. Dt« Strabe» flogen drohend vorüber. Ich versteh« das alles nicht, dachte Liane. Ich liebe ihn doch . . . warum habe ich da» getan? Iür senkt- mentale Ernrägunge« war es zu spät St« sah et«, daß ste aar nicht fähig war. zn lieben, daß ste. wenn Ne liebt«, genau so haßte. Ihr Blick war gläser«. gläsern« Dräne» -tu«« tn ihren Wimpern. An der nächsten Ecke lieb ste den Wagen halten Sie stieg aus. „Sehren Ste um! Jahre« Sie tn die Garage!" '' ' Sie befand sich in der Näh« des Retchskanzlervlatzes. Sie ging auf den Iunkturm »». von dort t« die Santftrabe. immer weiter Gedächtniskirche. Landwehrkanal. Ihr Gehirn arbeitete fieberhaft, aber tn ihrem Sopfe herrschte ein lähmende» Dunkel. Donegal? erwog st«, war es doch Donegal, der ihren Plan durchkreuzte? SS war unmöglich, «r konnte ihr nicht mtbtrauen. Aber e» gab semanb. der auf Donegal» Gelte stand und iür ihn kämpfte, gegen Ne. Aus einmal fiel ihr ein winziger Umstand et«, eine Sletnigkeit. «ine Geringfügigkeit, «tn Pünktchen t» tbrer Er innerung. In einer Var hatte Ne ihren Plan mit Iseltn be sprochen. eines Abend», nach der Vorstellung, Ne Hane Iseltn bestimmt, di« Rolle zu spielen, die st« ihm zuwte». Während ihres geflüsterten Gesprächs hatte sich jemand tn ihre Nähe gesetzt. Ein alltäglicher Mensch, an dessen Gesicht Ne sich nur schwach erinnerte. Sr la» gletchgülttg t» einer Zeitung, da bemerkte ste plötzlich, daß tn dem Blatte ein Ritz war. öab durch den Riß ein scharfe» Auge starrte St« batte geglaubt, der Mann stelle ihr nach, ste batte Nch keine Gedanken dar- über gemacht Aber am nächsten Abend, von der Bühne au», hatte Ne den gleichen Mann tn einer der Vogen gesehen . . Sie wurde schwach, wie Ne setzt die Zusammenhänge abnte. Vielleicht war der Mann »tn Agent Donegal«. Sr hatte alle» gehört, er hatte Ne weiter beobachtet, und heute hatte er zum Schlage auSgeholt. Das stand mit Sicherheit für Ne fest. Ste war in die Gegend des Anhalter Bahnhof» ge- kommen. Menschen. Lärm, gelbe Autobusse Straßenbahnen. Rudel von Automobilen. Schreie, Kinderwagen mitten im Gewühl. Sie irrte durch den Bahnhof, durch die Schalter- räume, über die Bahnsteige. Sollte Ne fliehen? Aber vor wem? Eine Lokomotive keuchte Türen klappten zu. Man sollte Nch tn den Zug letzen und fahren, fahren, fahren. Liane floh nicht . . . vielleicht, weil Ne nicht die Mittel besaß, vielleicht aber auch, weil N« Donegal liebte, seine Um armungen. seine Zärtlichkeiten, seine lächelnde Ueber- legenbett. Und dennoch? Dennoch! Sie konnte nicht» dafür. SS war wie eine Krankheit, wie ei» Leiden, ihre Sucht, den Ge- liebten nicht zu lieben. Sie mußte sich rächen, weil st« liebte. Darum . . . Sie war von Abel, trotz ihre» Pseudonym». Da» Schlimmste war, wenn man den Namen nennen würde. DaS andere ließ« sich eriragen. Ein Gedanke: Donegal alles zu gestehen, ihm verständlich »» machen, so gut e» ging? Nie! DaS nicht! Auch diesem Tag folgte ein Abend. Sie fuhr zum Theater, schminkte sich, spielte ihre Rolle wie immer. Nichts geschah,- der Mann, der um ihr Geheim nis wußte, blieb im Hintergrund. Auch Iseltn hatte sich anzumerken. weder >««»«« ^ ^ Aber als st« t« der er. die Hände vorgestrrckt: „Bitte, kann dich jetzt nicht lehr»! Ach auch eus der vtib« e Pause tn sei« lestreckt: ..Bitte, erholt» ihm war noch hinter de« Garderobe kam. bletb' draußen! Ich allet» sein!" Wl« ein Blitzschlag trat ste seine Stimme. Eine» Menschen bereitete es Ekel, ste zu sehe« . . . Dies« Stimm« ! klang hölzern, ander» als sonst, in ihr spürt« N« einen Ent schluß. Den» es war eine furchtbar« Angst t» der Stimm«, Todesangst . . . Ste schloß die Tür nnb wetnte. Das elfte Btlb. Kaschemme. Klaviergeklimper. Der Neger Vflmo lanmelte betrunken und fluchend durch di« Schenke. Alles brüllte ihm zu, Gläser klirrte» ihm entgegen. Der Neger lackt, er tanzt, er steppt, er stngt sein kleine» Lied, seine Stimme summt hoch und ist voller Angst. Und während er die letzte Strophe stngt, zieht er ein Meller an» der Tasche, stöbt e» Nck durch die Brust, wie immer. Liane stand tn der Kulisse, sah ihm zu. Unwillkürlich dachte Ne: er spielt heute schlecht, erbärmlich! SS bat ihn büs mttgenommen! Sr mar! sich einfach zu Boden und zuckle, er, der sonst eine» so glänzenden Tode» starb, den Tod aller Nigger der Erde! Was er heute machte, war unnatürlich Das Publikum applaudierte nicht. Iseltn» schlechter Tod hatte mißfallen. Umbau, die Arbeiter drängten sich aus dir Bühn«. Siner von ihnen sah Jselin liegen, er war nicht ausgestande». Er rüttelte ihn. aber e» nützte nicht». Sr rührte sich nicht. Lu» seinem Hemd über der Brust floß Blut. „Licht!" brüllte der Arbeiter. Der Beleuchter, sein Abendbrot auSpackenb. hörte th, nicht. 17. Kapitel. Aber das Leben ging weiter. Sogar die Vorstellung«, im Rokoko-Theater gingen weiter. In jeder Sekunde stirbt ein Menich . . . Der Tod Jselin» hatte viele Gerüchte und Vermutung«, zur Folge Die Zeitungen berichteten llberetnftimmcnd, Jselin habe an einer schweren Krankheit gelitten, dir der Grund seine» Selbstmorde» sei: «ine» der Blätter wurde dramatisch und schrieb: e» war «tu guter Abgang! Joses Not baum ließ diele Erklärung nicht gelten, klaren Blickes be- hauptete er. es läge ketu Selbstmord, sondern ein Unglücks- fall vor. die Rolle habe ihn mitgerisien. aus Versehen Hab« er sich da» Meller tn die Brust gestoßen. Allan Donegal glaubte, er sei an diesem Tod nicht ohne Schuld: sicher war Iseltn gestorben, weil er Liane endgültig verlöre, hatte. Doch da» berührte ihn nicht, die Schwächeren mußt«, immer verschwinden. Sr telephonierte mit seiner Bank. Nein, der Scheck über zmethundertrünfzigtausend Mark sei nicht be hoben worben. Donegal zuckte die Achseln. Jselin nahm de» Scheck mit in» Grab. Jselin war als reicher Mann gestorben. Und die Beerdigung hatte schon ftattgefunden. Donegal und Liane Ketth gingen durch den Park de» Hauses im Grunewald. unter einer Sonne dahin, die wie ein ltchttrlefende» Ungeheuer über den Himmel zog. Früh- ling war tn der Lust, der laue Wind trug starke Düste mit sich, «in grüner Schimmer breitete Nch über Sträucher «t Baumwerk au«. Blumen überschwemmten die Erde. Ganz vorsichtig und mit allem Takt tagte Donegal: Iseltn bat es vorgezogen. dem Scheidungsprozeß au» dem Wege zu gehen. Du bist frei. Wir können heiraten, sobald wtr wollen." tSsrtsttzn», »olat.1 pciMniki. iri clsn bskannlsn gulsn (ZuaiilLlsri, in IIRZII H k-Sleksr-/^uswak! ru sstin dilligsn k^l-sissn V» OlZO SporlalltLt: Lsrslansr.^otilvn u.SIsam DzuoorlrsSs 11» ksg,Hobst 1SKS Sie lausen wie eine Biene ,n meinen S p e z»a 1 ftielela und Schuhen iür Ballen- sithe. empfindliche und starke Füße! Auch solche Luxus- schuhe. Gule Empfehlung. 3ndw. Behandlung voi Futzichmerzen! öveziiil-öchiibMäll für leideiide Me Franz Lorenz, Weiherihstr Z8. Eckhaus Seminarist. 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