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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 04.12.1930
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1930-12-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19301204023
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1930120402
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1930120402
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1930
-
Monat
1930-12
- Tag 1930-12-04
-
Monat
1930-12
-
Jahr
1930
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xM t'LD ^/i- - : M ^ -ch ^ ' i-^ Das WMMttgefchM -es Ta-akhan-els bedroht Wirkungen -er neuen Notverordnung Die Verordnung de» NetchSprästbenten zur Stcherang nv« Wirtschaft und Finanzen vom l. Dezember lS35 steht t« zweiten Teil unter Kapitel IN eine Konttnge»tteru»g der Tabaksteuerzetchen i» der Weise vor, daß der Bezug»» berechtigle Tabakstenerzeichen mit Audnahm« solcher für Zigarettenhülsen nur ln et«» Nmsaag« entnehme» darf, de, « » H. des Gtenermert» »er von Ihm t» Monat Geptemter 1»« bezogene, ratakstaucr,eiche» emispricht. ES kann keinem Zweifel »nterltegen, bah dt« Leudernng de« Tabaksteuergesetze- da» Tabakgewerhe stark schädigen wird, andernfalls wären die Entschädtgungövorschrtften im zweiten Abschnitt Kapitel HI Artikel IV der Verordnung nicht erforderlich gewesen. Der Monat September ist er- sabrrrng-gemäh besonder» in der Ztgarrenindustrie «in Monat mit einer sehr niedrigen Umsatzziffer, insbesondere bat die Ztgarrenindustrie im Monat September 1835 eine der niedrigsten Versandziffern aufzuwcisen, die e« überhaupt s« gegeben hat. Der Monat Dezember bringt in jedem Fahre durchschnittlich den dreifachen Umsatz gegenüber dem Monat September. Der Umsatz der Zigarrealnduftrie wird als» i» Mauat Dezember 1M0 d»rch die Kontingentier»«-», Vorschrift auf den vierten keil des gewöhnlichen Dezcmberumsatzes gedrosselt. Nun sicht allerdings das Gesetz eine Erleichterung vor. Diese Vorschrift genügt sedoch bei weitem nicht, um den berechtigten Forderungen bcS Dabakgewcrbe», insbesondere der Ztgarrenindustrie, zu entsprechen, denn sie steht eine Erweiterung de» Kontingents an Tabaksteuer- zeicken nur vor. wenn Dabaksteuerzeichen im Monat Lep- tcmber 1535 überhaupt nicht oder infolge einer Störung de» Betriebs in ausiergewöhnlich geringem Mage bezogen morde» sind. Wenn also der Inhaber eines Unternehmens der Tabak« industrie im Monat September 1535 infolge Auftragsmangel» eingeschränkt gearbeitet hat. so kommt nach dem Wortlaut der Vorschrift eine Erweiterung dcS Kontingents nicht in Frage. denn man wird die freiwillige BctriebSeinschränkung kaum alS Störung im Betrieb bezeichnen können. Dasselbe gilt, wenn ein Unternehmen der Dabakindustrie im Monat September 1935 zufällig den größten Teil seiner Erzeugung unversteuert an Inhaber von Dabakstcnerlagern versandt und demnach eine außergewöhnlich geringe Menge von Tabak» steuerzeichen gekauft bat. Die Schädigung wächst inS Un. gemessene, wenn dieses selbe Unternehmen im Dezember 1985 fast durchgängig solche Aufträge auszuführen hat, die versteuert zu erfüllen sind. ES besteht also in diesem Falle auch nicht im entferntesten die Möglichkeit, im Dezember 1535 85 v. H. deS geringen Versandes im September 1535 zu erreichen. Berücksichtigt man. daß in den meisten Fällen nur da» Weihnachtsgeschäft den Ausgleich für den schlechten Geschäft», gang des übrigen Jahre» bietet, so kann man sich eine Bor« stell»«- von de« Schaben mache». der de« Herstelle, »ad dem Händler durch dl« Kontingentierung «rwLchst. Der v«rd«»d Sächsischer Fnbnstrtelle« hat sofort ein« St «geh« an di« Reich-re-terun- »nd an di« sächsisch« «teat»regier»»g -»richtet »nd uw Beseitigung »er «ontingentterunggvorschrist gebeten. «, bat sich «eiter «tt de« Retch-tag-aL-eordnete» in «er. Hindun- «setzt, dt« er innerhalb der kur-en Frist, dt« ihm »nr Bersli-ung stand, erreichen konnte. Dt- Deutsch« Bolk»partet Sachsen« hat bi, «n. -elegenheit sofort aufgegrtsse» «nd all« -«eigne»«» Schritt« unternommen, n« durch dt« NeichStaggfvektlon der LBV- und die sächsisch« kande-regterung aus da» Neich-finanz. «intsterium tm Sinne einer unverzstglichen Senderun- dieser unhaltbaren Bestimmung der neuen Notverordnung ein» »uwirken. Ste hat dabet bei den genannten Stellen vollste» Verständnis gesunden und die Ansage sosortt-er Vorstellungen beim RrtchOftnan-mtuifter erhalte». « Dazu schretbt nn» unsere Berliner Schrift lei- tung: Str habe» «n» in dieser Angelegenheit «11 de« zuftä». digen Stellen de» ReichSstnauzmtntftertum- in Verbindung grsetzt, allerbtng» dort eine «ent» ermutigende A»«k«»s1 erhalten. SS wirb uns erklärt, baß. sofern der Reichstag im Laufe dieser Woche nicht «tue Aufhebung der ge- samten Notverordnung vorntmmt. ketne-salls an «ine Lenberung dteser Bestimmung gedacht werden kann. Sie sei Gesetz und Lletde «» so lange, al» der Reich-tag nscht seine oersallung-mäßtgen Mittel gegenüber der Notver- orbnung tu Anwendung bringe. Da» Retchgfinanzmtnt. fterlum set also außerstande, hier irgendwelche Kon« zesstonen zu machen. Im ReichSftnanzmtntsterium wird ferner behauptet, daß sich die in Frage kommenden Betriebe tm November bereit« derartig eingedeckt hätten, baß ste von den Bestimmungen der Notverordnung stir da« Weihnachtsgeschäft keinesfalls so schwer getroffen würden, wie dies von interessierter Seite be« hauptet werde. Wir haben daraufhin da» RetchSstnanzmini- tertum gebeten, uns doch zahlenmäßige Unterlagen für die behauptet« Borversorgnng ,>u unterbreiten. Da« würbe allerdings strikte avgelehnt, so baß man sich de» Verdachtes nicht erwehren kann, daß die Vorversorgung denn doch nicht da» behauptete AuSmaß erreicht ES kommt ganz osienbar de« ReichSsiuan,Ministerin« daraus an ohne verstckfichtiguua der Bedürsnisse de« Weihaachtsg«, chästeg den Tabakhandel bi« Ende de« Jahre» derarl aus» znhunger». daß er nach Inkrafttreten der nenen Tabakstener am 1. Jannae »laichsa« ,»r geräumte» Lagern steht und unter alle» Umständen gezmnnge» ist. die «ertenert« Ware z» bestellen nnb damit de« Ret«stSsr>ckel gleich von vorn herein große Beträge zukommen z» lasten. Mer -» trn Wchkowihrr SrrdaNimgen vraktmaläuog unnarar SarUnar LvlirUUaltuug Berlin, 4. Dez. Die Nationaliozialisttsch« Partei rückt von dem in Iälchkowty vorgekommenen Zwtichensall. wo «» sich fraglos um den Versuch einer Freikorpsbildung gegen etwaige polnische Uebergriiie handelt, mit aller Enlichiedenhett ab. A d o l s H i t l e r. der zur Zeit In Berlin weilt, hat folgendes Telegramm gesandt: „Der seit langem bestehende Beschluß der politischen Leitung der Partei, ieden rücksichtslos aus der Partei zu entfernen der illegale Mittel im Kampfe anwendet, wird auch in diesem Falle zur Anwendung gebracht werden." Gegen die 321 Verhafteten wird ein Strasversahren ein- aeleitel werden. Die Festgenvmmencn wurden bis aus vier Personen, die dem Amtsgericht zugesübrt worden sind, ,m -2ause der späten Abend, und Nachtstunden wieder entlasten, dg der Tatbestand ausreichend geklärt war. Bei den vier Personen handelt es sich um den Rittergutsvächter v. Oelsscn, einen Angestellten seines Gutes und zwei Breslauer, angeb liche SA^Leute. Die BreSIauer Kriminalpolizei behauptet noch wie vor, daß die 321 Verhasteten an einer Felödienst. tibung tetlgenowmen hätteir. Allgemein« Bergarbeiterstreik tu England abgelebt»« Die Konferenz der Delegierten der Bergarbeiter hat den Vor- schlag eines allgemeinen BergarbeiterstrcikS in ganz England mit 235 555 gegen 255 055 Stimmen ab» a« lehnt. Poimarö hinter Lar-teu Paris. 4. Dezember. Der heutige DonnerStaa ist für die Regierung Darbten von entscheidender Bedeutung, da der Senator der demokratischen Linken. Hern, den Stein der Unzufriedenheit mit dem Kabinett inS Rollen bringt. Ob die unzufriedenen Elemente stark genug sind, au« diesem Stein eine Lawine zu machen, die Tarbien und kein Ministerium erdrückt, erscheint nach der in den sväten Abend stunden des Mittwoch bekannt gewordenen Stellung, nähme Potncars» mehr al» zweiselhast Der ehemalige Ministerpräsident erklärte im Anschluß an eine längere Unterredung mit Tardieu, daß er gar nicht daran denke, für einen Kabinettswechsel Stellung zu nehmen. Um allen der- artigen Gerüchten die Spitze abznbrechen. werde er außer dem mit einem offenen Stimmzettel für Tardieu stimmen. MWtintr bet dm Dortmunder LleNklziMwerkm Dvrimuub. 4. Dez. Der AusstcktSrat der vereinigten Elektrizitätswerke beschäitigte sich gestern mit den Vorwürfen, die gegen die beiden Generaldirektoren Dr. Krone und Tr. Fischer erhoben worden sind. Wie verlautet, haben sich durch riesige Fehlspekulationen der beiden Generaldirektoren und durch unwirtschaftliche Geschäftsführung Verluste er- geben, aus denen sich die außerordentlich schlechte Finanzlage der Werke ergeben soll. Insgesamt seien 1.2 Millionen Mark als verloren zu betrachten. vwm Veuag wer »ei »stkenittruivndlmi Nentzprk. g. Dez. " hielt. lH»<» D. Won«-» -er tm Fvi»g<El>h etn« «»spräche hielt, bemerkt« über bi« Ueparattongsrag«. di, Datsach« könne nicht ignoriert werben, baß die Mehrheit der öffentlich«» Meinung der ganze» Welt «ine vernllnsttge Regelung ße« Reparatton-vroblem- verlangt«, dir vor allem bestimmt« Verpflichtungen festleg«. Nach fänfsährtg«, L«»ps «urd« immerhin viel erreicht, indem Gewißheit an die Stell« Agr Ungewißheit trat, wag politisch «t« Wirtschaftlich ßa» wichtigste Ziel darstelle. da» zu erreiche» mar. Dnrchaa» Verständlich sei es, daß ßi« Schuldner t, Zeiten entwerteter Waren- »nd Slsektenoreis« ßi«Ne»tst,u ihrer Berpslichtnnge» Verlangte». Moralisch sei da» »rgnment des Schuldner» zutreffend. er könne aller kein Aellvr sind««, ohne daß »et«, Gläubiger van seiner Unfähigkeit »» zahle« überzeugt seien. Wa» llt« großen Nationen anlange, sp «rhosse er allerdings einen freier,u Blick und et« verstän. bigere» Mitgefühl gegenüber solchen Fragen, al» ein Privatgläubtger gegenüber keinem Schuldner aufzubringe» pslege. Jebensall» solle »merika nicht so hartherzig lein. keineSfall» solle e» au» Unschlüsstgkeit ober politischem Opportunismus un» wieder in die früher «arhaudeue» Ver hältnisse »urückwersen. r» Verlonm durch einr Ddnamitrrvloslon oeiriet NipheJanrir». ä. De«. Nach einer Melduug der Assoeiated Preß «urdeu aus ller vahnftatto« Novo da «»»ha i» Staat« «ina» Gera«» llnrch di« Erplosi», eines Wagens mit Dynamit 36 Personen getötet «nd drei Gebäude zerstört. Der Dyuamitwagen stand seit dem AuS, brach der Revolution aus einem Nebengleise der Hauptbahn, Di« Ursache der Egplosiou ist «»bekannt. Riesiger Saleribran- in Neunork Nenuork, 4. Dezember. Etn« Erplosio« eine» Tank», der 15555 Gallonen Rohöl enthielt, verursachte tn den Brooklnner Anlagen der S t a n d a r d - O t l - E o m p. ein Großsener. Acht Terpentintanks gerieten danach in Brand. Trotz der größten Anstrengungen von 8S Feuerspritzen und vier Löschbooten waren um Mitternacht weitere 23 Tanks, die käst 855 050 Gallonen Rohöl fassen, vom Feuer bedroht. DaS brennende Ocl breitete sich sofort auf den East. Ntver aus, wo zwei Oeltanks und ein Feuerlöschboot ron den Flammen ergrtssen wurden. Menschenopfer sind bisher nicht zu beklagen, doch besteht Gcsabr, daß der GaStank der Brooklyner Gasanstalt, die sich in der Näh« befindet, explodiert. Schutzleute räumen dt« in der Nähe befindlichen Wohnungen. In den ersten Morgenstunden brachte da» Oel» teuer eine große DestillterungSanlag«. dt« 55565 Gallonen Rohöl enthielt, ebenfalls zur Explosion. Sa- Ende »es Edemnilier ekaßendadneMU Lhemuitz. Heut« früh 7.40 Uhr hat die Straße», bahu de» Betrieb wieder ausnehmen können und fährt, da genügend Personal vorhanden ist. nach einem sofort neu ausgestellten Plan. Wie erst heute srüh bekannt wirb, ist am Mittwochabend ein Straßenbahnwagen von einem Hause der Hammerstrabe au» beschossen worden. Per- sonen wurden glücklicherweise nicht verletzt. Eine am Spätabend de» Mittwochs tagend« Versammlung der streikenden Straßenbahner hat einmütig beschlossen, baß e» nicht zweckmäßig set. den Kamps noch weiterzusühren, weshalb man die ArbeitSwieberaufnahmr beschloß. Diese Erkenntnis kommt allerdings zu spät, da der Rat der Stadt inzwischen über die strittigen Punkte etn« Einigung mlt den die Arbeitswilligen vertretenden Gewerkschasten ge« trossen und dabei ausdrücklich erklärt hat. daß eine Weiter- beschäsltgung der Streitenden nicht tn Frage komme. Schwere Zusammenstöße in Plauen Plaue», 4 Dez. Lu» Anlaß des „Hungermarsches" der Kommunisten kam eS am Mittwochabend auch tn Plauen zu schweren Zusammenstößen zwischen Kommunisten und Polizei vor dem Lokal „Prater", tn dem dt« National« sozialisier, «tne Versammlung Lühtellen. Bei der Säuberung der Dobenaustraße wurden mehrere Poltzeibeamie durch Steinwürfe verletzt, einer so schwer, daß er tn bewußtlosem Zustande nach dem Krankenhaus gebracht werden mußte. Außerdem wurde «ine Reihe unbeteiligter Zivilisten verletzt. ES gelang aber schlteßltch doch, die Säuberung der Dobenaustraße durchzufahren. Not« Hände »der brennend rote» Gesicht wirten m,s«ln.«n wtcksa«« Mittel dagegen ist die vlhlend«, relzmildernd, und schneelg-welße vrom, 4>x»«t«»r, auch al» herrlich duftend« Puderunterlog» vorzüglich geeignet, lkeberraschendu Erfolg, Tube 1 Ml., wirksam unterstützt durch Leodor. Welleis«. Stück 50 Di 2n allen Ehlorodont-Vertausestellen zu bade» L Kunst un» Wissenschaft Der Nicharö-NSvuer Berlstm- tm Rathaussaal Ti« WethnachtSveranstaltungen der Ortsgruppe Dresden des Rlchard-Wagner-Bcrban-es deutscher Frauen haben stets »m besonders vornehme» Gepräge. Diesmal war der Festsaal de» Neuen Rathauses als Ort dieser Veranstaltung gewählt morden. Er bot. bis ausS letzte Plätzchen gefüllt, einen höchst vornehmen, feierlichen Anblick dar. Da das Erträgnis der Veranstaltung dazu bestimmt ist, mittellosen Künstlern eine klein« WeihnachtSsreude zu bereiten, so dars dt« zahlreiche Teilnahme al» ganz besonders erfreulich bezeichnet werden. Auch künstlerisch gewann die Veranstaltung besonderen Glanz dadurch, daß Generalmusikdirektor Frttz Busch wieder einmal persönlich die musikalische Leitung übernommen hatte und seine starke künstlerische Persönlichkeit wie seine gepflegte pianisttsch« Kunst für jede der gebotenen Mnsiknnmmern einsetzte. So Höne man zunächst von ihm und Konzertmeister Eeiie die E-Mvll-Cellosonate von Brahms als kammer« musikalische» Kunstgenuß ersten Ranges: der erlesenen Be deutung und Feinheit des Werkes entsprach die der Wieder gabe. Tann folgten zwei Nummern au» dein ..Freischütz": di« Arte des Mar. getragen von DittrtchS schönem, jugend lichem Tenor, und das Terzett aus dem zweiten Akt mlt Annt Glogner und Erna Berger als Partnerinnen des Sängers. Die junge Sopranistin Glogner, die kürzlich schon in kleinerem Kreise mit einem Liederabend großen Er folg hatte, besitzt einen klangvollen, weichen, warmen Sopran mit schöner Höhe, eine Stimme, der aus der Bühne Zukunft beschieden sein kann. Den speziell weihnachtlichen Akzent brachte dann Martha Fuch« mit zwei Weiftnacktsliedern nvn Cornelius und dem Alleluja non Mozart. Je öfter man ihre Stimme hört, desto schöner erscheint sie. Erstaunlich, mir sie, die Altistin, im Alleluja dir Koloraturcu nahm und bis zum hohen d htnauisührte. Aber auch dir poetische Stim mung. die sie den Weihnachtsllebern zu geben wußte, batte etwa» Ergreifende». Den Schluß bildet endlich da» Rosen kavalierterzett. da- Margarethe G t e m S. die „klassische" Marschalltn für alle Zeit, mit ungebrochener Größe der Stimme und des Empfindens beherrschte. Neben ihr glän-ten auch tn dieser Nummer Martha Fuchs und der silbern das Klanggeweb« durchleuchtend« Sopran Erna Berger». Den zwischen den Mustknummern üblichen und immer gern« ge hörten Svrechvortxag aber bot Felix Gtetnbück; er la» zwei Skizzen von Peter Allenberg mit be« liebenswürdigen, setnbetonenden Humor, doch auch mit der gewissen stillen Ber- innerltckung, die ihnen zukom. Wie alle Mitwtrkenden fand auch er dankbaren Beifall. ES herrschte tm Publikum einr Stimme über di« ganz besonder» schön« Geschlossenheit und Stimmung dieser Veranstaltung. k. S. Lsterarisckrr Bereit, Ein« belehrende Führung durch da» Körner museum in DreSden-Neusta-t gewann durch di« Art, wie Dr. Karl G r o ß m a nn. der Direktor de» Stadt museum». den Geist der Oertlichkeit.^die für alle Zeit geweiht ist, tn kenntnisreichem Bortrag heraufzubeschwören mußte. Die Erinnerung au eine Blütezeit deutschen Geisteslebens haftet an diesen Räumen, diesen Wänden, die heute mit Bil dern an» dem Körnerkreis geschmückt sind, von denen viele außer dem geschichtlichen Werte auch hohen Kunstwert haben, wie die herrlichen Gemälde von Grass. Die Neuordnung, die erst vor kurzem einigermaßen geregelt, wenn auch noch nicht abgeschlossen werden konnte, hat hier eine Stätte geickafsen. die sich Dresden um so bestimmter erbalten muß, al» andere historische Häuser, wie der „Goldene Engel", jetzt der Spitz hacke zum Opfer fallen. DaS Körncrmuicum ist, wie es jetzt dasteht, kein Narttätenkabinett. sondern etn würdig und künst lerisch feinfühlig wtederbelebter Raum des Gedenken» an den geistigen Segen, der von hier aus auf Deutschland au»- gestrümt ist. — In der letzten Sitzung war Frau Aennie Dauthenbeo Gast deS Literarischen Vereins, die Witwe des Dichter» Mar Dauthenbeo. der 1518 In Java Narb, während deS ganzen Krieges von den Engländern unerbittlich von der geliebten Heimat serngehalten. Erst tm Mat 1535 wurden keine sterblichen Reste nach Deutschland übergesührt und tn seiner GeburtSstadt Würzburg beigesetzt. Aennt« Dauthenbeo. «tne geborene Schwedin, verlas au- den ErtnnerungSotichern de» Dichter» Stellen, die Einblick in das Werden de» D'chterS und seine Iugendkämpie gewährten, sprach zart und scheu lyrisch« Bekenntnisse DanthendevS und ergriff besonder» durch Vorlesung einiger an sie gerichteten Briefe, au» benen die innige Verbundenheit de» Dichters »nd seiner tn nnzähl'aen Liebesgedichten gefeierten Lebensgefährtin hervorging. G» war dieser Reiz deS Persvnl'chen, Privaten und Menschlichen, was dem Abend die innere Wärme nnb leelilche Schwingung verlieh. Verstärkt wurde dieser Eindruck noch durch die Aus stellung von etwa 45 Aquarellen, die Dauthendey in Java geschaffen hat, Blätter von beachtlichem technischen Können, aber noch wertvoller durch die Zartheit be» erotischen Geiste», der sie belebt nnb der auch seiner Lyrik «tne etgentümltche Verwandtschaft mit den HIngetuschlen Naturbtldern fernöst licher Lnrik und Maleret gegeben Hat. Man bankte der Dich- terSfrau herzlich für die weihevolle Stunde. P. 2. Mitteilungen »er Gäriistfcken Glaatstkeater Opernhaus Sonnabend <«.> außer Anrecht: „Mignon" mit Margit vokor szuw ersten Male Tttelparttei, Lies«! v. Schuch, Sremer. Plaschke. Ermold. Lange. Puttlttz. Tänze mit Su- sänne Dombot». Pawlintn und Tanzgruppe. Musikalisch« Leitung: Striegler; Spielleitung: Staegewann. Anfang K8 Uhr. Verschiebung »er AubtläumSaussüiirung von ..Salome" Wegen starker Belastung de« OpernbetriebeS durch den „Ring"-Zyklus und Erkrankungen im Persona, muß die iür den ». Dezember vorgesehene IubiläumSvorstellung der „Salome" aus den 1». Dezember verschoben werden. Elisa Stünzner lT^lpartict. Eurt Taucher tHervdeSi, sbeid« zum ersten Malei: weitere Neubesetzungen: Stephano Balla- rini sIochanaani. Maria Fuchs sHcrodiasi. Rudolf Dtttrich iNarrabotlii. Eamilla Kallab sPagei. Musikalische Leitung: Frttz Busch: szenische Einstudierung stu Abwesenheit von Oberspielleiter Dr. Erhardti: Frau Kammersängertn Mart« Guthetl-Schoder lWtener StaatSoperi. -!-* DaS Martoaettentheater Münchner Künstler gastiert Tonn» abend und Lannlag im KünsNerhau«. Zur Ausisthrung gelangt abends 8,15 Uhr: „Wasts und Akts" oder „Dlr Frau mlt den zwei Ehemännern". Das von Paul Arana geleitete Marionetten, «hrater wurde vor 25 Fahren von Ihm gegründet und ist seitdem durch alle Welt gezogen. ES hat dle besten Münchner Künstler al» Gchdvler der Puppen und Dekorationen ln seinen Dienst gestellt, dle verstorbenen Plgstlker Taschner und vradl, den Porzellauvlastiker Wackerle, lOUbnenmalcr wie Ernst Stern und Paletti. Münchner Maler wie Gulvransson, Dlcz, Pankok. Der Lplelvlan umfasst dle schönsten Marionetlensplele der Literatur. Ju Dresden war da» Theater zuletzt vor etwa 30 Fahre» zu scheu. f* Der Merseburger Domküfter awertkansscher Ehrend»«,«. Aus Nrund einer wtstenlchastNchen Arbel» Uber da» Thema der bau. aeschtchllichen Entwicklung christlicher Kultstöiten von der altchrist. llchen NaNllkg bi» z»m späteren Hallenbau wurde der Merseburger Domklister Paul Forbrlch von der Lincoln.ttu'v'rsttä» l» Walb>"-"ou »um Ehrendoktor der Pbilo>ovble ernannt. Der zwei«, AnssührnngSabend des Tonksinstlerver, ein» brachte das Quintett von Bruckner, den nachgelassenen Luartettsad in C-Moll von Schubert und da» B-Dur-Dtver« ttmento von Mozart, also Werke» die mau schließlich auch von
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