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Dresdner Nachrichten : 24.08.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-08-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188508242
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18850824
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18850824
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1885
-
Monat
1885-08
- Tag 1885-08-24
-
Monat
1885-08
-
Jahr
1885
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 24.08.1885
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Dl« II»»ili,e V-Nl WidiS«»'»>«^ «>, Ird«» nae.ftl^lg« »rschiln«» »,r Ja- ««« wird nicht «rgtdkn. «u«wir» N», g»lt>»i»»«-OulirLa, geun «tri. »»merandoMluna durch 1>0rl»cnrke» ,!»,««»"»ladlun, « «ildrn ld Ml lilr Monl-^dec uach gell- »«>> ,«">«»"« -o"-,«. In,«"-,. »ck»t« an: «l»no»r,»>Vureaur »o„ S->le»s>et» u. »oaiec, »lud. Mog,. Neu. ü«.. Z»»°>ld,nd-»r - «Illlrr-Siirllv. M. rkttd-Mnobrdurg, varU-Haae. N. «trndi-veritnzvz, » H„n>rc-dun>b»r«, Pl-imi-re-ll«. miliraade einast. Mumilcrt»!, tcin» BrrdlndNchlklt. zlalerSMaa. HeMrvEr. MmknW. Irmkalüle. Mr M WMckii »»»»« S«k1»»e, I^lomde-n etc Larrset« ^llskadruotsso. Soliäo kroiso. OKr. 8ÜNIP, Wsttmorstrssss 26, erst« b-rn»precl>»teN« V7S S. L §0//L kvn io 8IiI1i»nnnck«Iu, Iltwonti ü^or in ^utsm tiurt »n«i (imnnilbnnä mitsaliäv» n. pralctisetron I-oäorpiU'riiturori. Ilniin« I»!ttv„-, linuxoa- l u Cltvmlilellviikitüpssu, I r'upiovlvn8l!l>vomzilolrlen >1. Ilni-P«»» hitHm«, Idionübi,, >ViIn,IiuiIbi>,tl. stlb. nnck A 8ol>I,i<-n8tl-.sIuinI'»nti>Intn.h! I vI»LrIIir»n L bv«tv Marlt« v«i»Mv)vr, KÖUIKl. IIotÄs»tt1koliv Di l ^ »IN . K Mck VlIZilllZ s«ll ««eliiiisolivaUsr Ntiaa1«^ie», al« Srnolivn, Olirrioxe, krou/e, Sloiluilloun, Bottler«, VrmdLnckvr, Uur-Xaerntroa «ctivttvnlinöprvote. »psvtLlltiil r 8o1lmuelt>rtxvii8tliallv illnutrirt« 1^roi8>i«tvn vsirisn srrutin nd^^vdon uml nneli ituurvurtn traueo verüuiult. «, al«: Srnolivo, Olirrioxe, Lrou/e, Aoiluill«u>, R >, Linst«cklttimiuo, liunriirollv, rillrkvtt«'», Auu- V» »itLa vIvlLlIv nmuelriroxvnstiiaüv nun«ditumckett. ^ustüliilicüo Dies«!«», »Il-llli utlornti-. 21 i> v ^ I »resllvu, »Il-llli utl«21!» unü 8oi>I»ious1i'. 11, um L'uslplul/.. Nk. 2W. 30. Ishr-ani. Auflage: 40.000 Erpl. NuSslchirn sür den r«. mittlerer Bewölkung, «uguft: Westwind mltllerer Stärke bei »urchschiiilllich mit zeit- und stellenweise» Niederschlägen. Berhältnib- «äkigkglt. Dresden. I88L. Moiltag, 24. Ailgllst. Rrueste Telegramme »er „Dresdner «achrtchteu". Wien. Nach offizieller Mittkeilung werden an der Kaiser- bcaegnung in Kremfier, ausier dem Kaiser und der Kaiserin, theil- nenmen: der Kronvrin, Rudolf, der Erzherzog Karl Ludwig, die obersten Hofwürdenträger, der Minister des Auswärtigen, Gras Aalnokn, der SektionSches v. Szoeguenni mit 2 Hossekrelären, der Ministerpräsident Gras Taassc mit 2 Beaniten, der ungarische Minister von Orczn und der österreichische Botschafter in Peters burg. Gras Wolkenstein-Trostburg. Paris, 22. Aua. Aus London wird gemeldet. Major Kitchencr habe dem Lord SalisvurN das Dossier, die Aktenstücke betreffs des angeblich von den Engländern erschossenen Pain überreicht. Die von der englischen Negierung angeordncte Engucte habe ergeben, buk Pain vor 6 Monaten in Folge einer schweren Krankheit in Lmtumian gestorben sei. Paris. 22. August. In einer Grube bei EourcelleS-lcs-LenS s?epartenic»t Pas de Calais) fand eine Entbindung schlagender Mctler statt, wobei 1t Personen, darunter 10 schwer, verletzt wurden. Petersburg, 23. August. In der lebten Nacht erfolgte die Aluene des Kaisers und der Kaiserin nebst Gefolge nach Kremsicr. Kairo. In Berber soll cs zu blutigen Zusanimcnstösicn ge kommen sein. Die Bevölkerung, welche au Lebensmitteln Mangel leidet, hat sich der öffentlichen Kassen bemächtigt. New«,» er. 22. August. Mekil 3.7S. Nollicr Wmierweüm 92N». ver August sr'/-. ber Sevtember S2>/>. ver Lctobcr S4'/» Mais lNcw> L3>/,. Kracht s. Dresden, den 24. August. — Im Kgl. Lustschloh zu Pilliiih fand gestern Abend bei I. Mai. der Königin eine gc'ellichastliche Festlichkeit statt, welcher die Prinzlich Georg'sche Familie beiwohnte. Bciscbiedene hervor ragende Mitglieder der Aristokratie waren mit Einladungen be ehrt worden. - Die an» vorgestrigen Tage in den Moritzburger Forsten abgelialtene Königl. Jagd auf Hochwild ergab eure kapitale Ausbeute Se. Mas. der König und Ihre Kgli Hoheiten Prinz Georg und Friedrich August schossen 6 Stück Damwilv und 4 Stück Schwarzwild, welche vor dein Schlosse zur Strecke gebracht wurden. Das Jagd-Diuer, an welchem . Mas die Königin Tdcil nahm, wurde Abends 6 Uhr scrvirt. Das Jagdwetter war ausgezeichnet. — Am vorvergangeneu Sonntag hatte die Verlobung des Majoratsherrn C. v. Carlvwib aus Liebstadt mit Irl. M. b. Lüttichau aus Bürcnstein stattgcsunden. Als am Freitag die junge Braut zum ersten Male Licbstadt besuchte, vrangte Städtchen und Schloss in festlichem Schmuck. Aus Dankbarkeit für diesen glän zenden Empfang widmete Herr v. Earlowil; den Licbstädtcr Armen cuie ansehnliche Schenkung. — Das Finanzministerium hat die Erlaubniss zum Bau eines AussichisthurmcS aus dem Todtcnsteine gegeben. — Im Zoolog. Garten trisst nächsten Mittwoch die Carl Hageubeck'sclie Somali-Expedition ein. Bei derselben befinden sich sieben Tar-Fur-Negcr im Alter von 14 bis 17 Jahren. Dieselben liibren mit sich: 9 afrikanische Strange, 4 Dromedare, ll Antilopen, I Kagdleoparden und einen afrikanischen Wildesel. Das Strauß- reitcn dürlte dein Dresdner Publikum ein hochinteressantes Schau spiel bieten, zumal etwas derartiges hiernach nicht vorgcführt wurde. — Eine überaus zahlreiche Zuhörerschaft hatte sich vorgestem Abend im grossen Saale des Tivoli eingesunde», uni dem Vortrage des Herr» Prediger L. Schwennhagen über „MeuschheitS- idcalcinGoethe's Faust" zu lauschen. Wer um 9 Uhr tarn, hatte Noch, in dem geräumigen Saale »och Platz zu finden. Herr Schwennhagen behandelte in seinem 1 '/estnndiaen, mit lautem Organ bis zu Ende dnrchqeführten Vortrag in klarer, fesselnder äscise Gocthe's Meisterwerk, namentlich den zweiten Theil. Zn wiederholten Malen unterbrachen ihn laute Beitallsspenden. als er Parallelen zur Neuzeit ziehend, Seitenhiebe auf die modernen slant- iichcn und kommunalen, wirlhschastlichc» und sozialen Verhältnisse auslheillc. Hierdurch erhielt der Vortrag einige tendenziöse Züge. Sie Erklärungen der Lemure». die Nedner als die Ausgeslokeiien u„d Eiilerbten der meiiichlichcn Gesellschaft bezeichncte, war imS ncu Mtt einer warmen Empschluna des Studiums des Faust schloss Redner seinen mit anhaltendem Beifall aufgenommcncn Vor trag. Eine Vertheilnng von Fragczetteln war seitens der Polizei, weil niclit programmgemäss, vcrvote» worden. heute zur Hälttc weih. Nur der T. konnte mich verleiten und nur des Satans Mittel brachten mich so weit. Das überwinde ich nie. Ich bleibe Ihr ewiger Schuldner und in treuer Ergebenheit Ihr dankbarer Dr. Schneider. Käade», am 21. August 1885." — Aus Goldberg wird geschrieben: Als an einem der letzten Abende ein Chausseearbeiter von Neudors a. 3t. nach Hause ging, iah er dicht hinter dem Torfe, in der Nähe des dem Stellen- sei zu stark gezüchtigt worden, während des Unterrichtes ins Schul zimmer drang und dort den Lehrer auss Gröblichste beleidigte. — In Hilbersdorf bei Freiberg erkrankte am Freitag die gelammte Familie Frenzel nach dem Genuss von Kärlosiclkänlchcn unter Anzeichen cinee Vergiftung. Die in Eile herbeigeholicn Frciberger Aerzte fanden eine» Knaben bereits todt, k>.e übrige» sieben Personen schwer erkrankt. Alle Snmptoine weisen daraus bcsitzer Menzel in NeudoE gehörigen Feldes, einen Ochsen mit den hin, dass den Käulchen Arsenik bcigemischt gewesen ist. Hörnern einen menschlichen Körper bearbeiten. Er eilte in das Torf —' ' ' — zurück^ um dem Besitzer des Feldes Mitlheilung zu machen. Mit dem Stellenbesitzer Menzel wohnt der Schwiegersohn desselben, der Siclleiibcsitzer Rose, zusammen. Ter Letztgenannte war daheim beschäftigt. Am die ci»p>a»aenc Anzeige eüte er mit Leuten hinaus a»s's Feld, und dort bot sich ihm ei» schrecklicher Anblick dar. Vor ganz kurzer Zeit waren Frau und Schwiegermutter ans einem mit einem Ochsen bespannten Leiterwagen ans's Feld gefahren, um Nachreche zu hole». Beide fand er als Leiche» : »eine Frau in einer Furche des zugehörigen Feldes zu Bode» gedrückt, die Schwieger mutter in ciiiigcr Entfernung davon mit amgerissciiem Leibe. Beide, die etwa 30jäl,rige Frau Rose, und die fast Mjährige Matter der selbe». Frau Menzel, sind ein Ovicr des tobenden Stieres geworden. Während man mit der Fortführung der Leichen beschäftigt war, kehrte der Stier, anscheiucnd rnhig. von selbst wieder in den .Hof des Besitzers zurück. Hier wäre ihm der letztere, der 27jährige Stellenbesitzer Menzel, beinahe »och zum Oder gefallen. Trotz des AbmahiiciiS Anderer, wagte cs der inzwischen hliizilgekommene Mann, den Ochsen allein im Stalle fcstznbinden. Das Thier warf ihn zu Boden, und nur der Hilfe zweier Nachbar», welche dem Thiere mit Heugabeln zusetzten, verdankt er seine Rettung. Ter Bulle, welcher durch einen Stich mit der Heugabel! ein Auge ein- gebüsst, ist alsbald an den Fleischer zur Tödtung verkauft worden. — Den letzten theologischen Kandidatcnprüsuiigcn zu Leipzig hatten sich !18 Studirende unterzogen, von denen 2 die Ecnsur 2a (sehr wohl mit Auszeichnung), 13 die 2 (sehr wohl), 14 die 3» (wohl mit Auszeichnung), 6 die 3 (wohl) und 3 die Censur 4 (genügend) erhielten. — Am Donnerstag fand in Werdau der schon längst vor bereitete historische Festzug zum Schiitzenscste statt. Den selben eröffnet« eine Abtheilunr berittener Herolde und eine Anzahl mit den prächtigsteil altdeutschen Kostümen ausgcstattete ginge! Bürger. Hieran schloss sich der 1. Zug der l. Iägerkompagnie, 'a" folgt " "" — Landgericht. Nachmittags 4 Uhr setzte .Herr Landgerichts direktor Trummlcr als Vorsitzender der 2. Fcr>e»slraskai»mer die Hauptverhandlungcn rort. Ter 22-jähriae Handarhciter Johann Oskar Tellmer ans Stolpcn, trotz seiner Jugend schon vielsach vor bestraft, steht aliermals unter der Anklage eines schwere» Diebstahls. Aus dem Schicssstandgehünde zu Radebcrg verstand es Tellmer in der Nacht zum 25. Juli ein Gewehr, weiches aus 50 M. tarirt ist und dem Hiitmacher Herrmauu gehört, mittelst EinhmchS zu enl- wende». Zuerst versuchte der Angeklagte die Rückwand des Schrankes loszuwuchteu: da diese Bemühimgc» aber veuzRlnh waren, erbrach er die Thüre mittelst eines 5 Zoll langen Nagels. Ans die Frage des Präsidenlen, was D. mit dem Gewehre hegh sichkigte, erwiedcrt er: „Ich habe mich mchiessen wollen!" Diese Antwort konnte man eigentlich mit einem Lächeln entgegen nehme», zumal das Gewehr nicht geladen war und D. dasselbe, wenn cs ihm nicht noch zur rechten Zeit nbgenommen wurde, entschiede» ver silbert hätte. Mildernde Umstände sind rücksichtlich des offenen Geständnisses und der damaligen drückenden Nothlage vorhanden, und so wird auf eine Gcsängiiissstraic in der Dauer von 6 Mo- —. natcn als ausreichende Sühne erkannt, L e 2 ViilitleiTUNk» »om Lz.rluii, <varoine«cr naS Oöknr Bösolt, Wallstraßk Nr. I!i> L ^ Mittag» 1 Uhr: 71« Mm., 2 grfallrn. TIicrniomrtrogrLi», naä, Ncauuiur: 1, ^ j rrmprratur! höchste: 11 c«rad Wärmr, nirdrigste: 7>,, Grad Wärme. — Bcr-i- i ' r. 2 l unter 6.2^ " i s-' änderlich. Wcst-Wind. ElbhSht iu Dresden, 23. August. Mittags: 163 Cent. lirgi „ welchem der Fcstwagen „Saxonia" folgte. Prächtig äusgeschiiiückt hatten auf demselben aut erhöhten Postamenten zwei Jungfrauen Platz genommen, während auf den Ncbcnposlaiiicnten eine Anzahl wcissgeklcidetcr Mädchen pvstirt war. Diesem folgte eine Abtheilnng Schützen in alten Trachte», welche den 1. Zug schloss. Tcii^zweitcii Theil des Festznges cröffnete wiederum eine Ablheiluug schützen von der 1. Jägerkomvagnie. Hierauf folgte der Zug mit Fahne» von hiesige» und auswärtigen Schützen, woran sich ein stattlicher Zug von Galagcschirren reihte, in welchen die Mitglieder der De putationen der hiesigen und auswärlige» Schützciigilden. sowie die Offiziere derselben plazirt waren. Nach diesen kamen die Schützen von Crimmitichan, Reicheiibach, Ronneburg. Kirchberg, Meerane, welchen wiederum verschiedenartig kostümirte Gruppen und nltdeuiichc Schützen folgten. Der zweite Fcstwagen stellte einen Schützenfest wagen dar. welcher aut einem erhöhten Postamente mit Trink- geiässen in antiker Ausführung und sonstigen sehenSwiiidigcn alter geic. ... ... Ecken placirt, während in der Mitte an beiden Seiten zwei in alt deutschem Kostüm gekleidete Knaben mit Trinkgefässen aufgestellt waren. Diesem Wagen schloss sich eine Abtheilung Knabe», als Pagen gekleidet, sowie der 2. und 3, Zug der 2. Iägerkompagnie von hier an, welchem Schützen von Greiz, Zwickau und Fraureuth folgte». Der dritte Theil des Festzuges, der Fcstwagen „Industrie", versinnbildlichte die Industrie der Stadt Werdau. Eine ans dem Wagen in Bewegung gesetzte Damvsmaichine, welche von kostümirte» Arbeitern bedient wurde, gab beredtes Zeugnis; von dem in unierer Stadt herrschende» regen Fleiss industrieller Unternehmungen. Mehrere Personen in Kostüm mit dem verschiedenartigsten Hand werkszeug, solgken dem Wage». Nach diesem marschirtc das hiesige Ariilleriekorps mit de» Kanone». Nach dem ersten Zug deS Frei- dandschützciikvrvs begleiteten 2 berittene Altdeutsche, sowie einige Jäger »nt Jagdhunde» den Iagdwagen, ans welchem mehrere Per sonen placirt waren; derselbe war i» »aturellstcr Weise ansge schmückt. Ei» hieraus folgender, von 4 Ochsen gezogener Wagen Acuilleton. «S ck Kgl. Hostheater. „Das Glöckchen des Eremiten" von » x Aiins Maillart war im Hostheatcr bereits seit zehn Jahren ver klungen. Man konnte dal,er bei der Neueinstudirnng nicht ganz A. -r zuversichtlich sei», ob diese komische Oper, deren geiällige Musik A ^ nichts von modernen Reizmitteln, von Raffinement in den Melodien s -- und der Instrumentation enthält, jetzt wieder einschlagen würde. ^ x Fast überraschend ist das geglückt: das zahlreiche Publikum brachte « " der Over eine animirte Stimmung entgegen und spendete recht vit lebhaften Applaus. Mit Humor haben die Librettisten in der belebten p" x. Handliiiig den düsteren historischen Hintergrund, die ganz adschen- lichc» Dragoiiadcn des srömmclnden Terroristen Ludwig XN., überdeckt, lind der liebenswürdige Komponist bietet in seine» Me- » " lodicblimien so viel Graziöses und Genussreiches, dass die Gesummt 2 T Wirkung eine höchst bcbaglich wird. Namentlich sind die Lieder »iw ^ Chöre mit liebevoller Sorgsalt ausgestaltet, frisch und lebensvoll. Am eindriiialichsten wirkt der zweite Akt. dem in dem Gesäuge. iGcbet) der Verfolgten am Schlüsse stimmiiiigsvolle Abwechselimg aegeben ist. Zn den voraiisgekeiiden tändelnde» und neckischen Szenen steht der mässig feierliche Ton im gcliliigciistcn Gegensatz. ip S Ebenso fehlt es auch den Szenen des dritten Aktes nicht an fesseln de» Kontrastcil und wirkungsvoller Abwochiclung. Tie Maillart'schc s -> uner>cichtcs Vor- LZ LZ N G- 6S sA thümlichen Gegenständen, sowie mit dem Landes- und Staotwappcn! Musik erweist sich durchweg als ein wcrihvolles, eichmückt war: vier Jungsranen. altdeutsch geklmdet, waren au vier! bild für die späteren sranzösischei, Opcretten-Komponisten, denen» das richtige Mas; schelmischer Pikanterie nicht mehr genügte, sodas; Von den beliebten S cdil l ergarten-C c» ncertc n des enthielt die Jagdbeule und bildete den Schluss des impvsmttcn Edrlichh'chcn Plusikeorps finden vor den Manövern nur noch zwei statt, heule Montag und nächsten Donnerstag. — Der Verband deutscher Köche hält seine zweite Tclegirten-Versaiiimluna vom 8. bis lo. Scpt. ln Lelvzig ab. — Die Elbe hat gegenwärtig den kleinsten Wasscrstand in diesem Jahre. — Werkfiihrer Felder in Chemnitz erhielt vom dortigen Rath für treue uinniterdrachcne Tbätigkeit ein Elirendiplom. — Bei dem österreichischen Bimdesichiesscn zu Innsbruck hat sich auch noch ein zweiter sächsischcr Schütze einen Hauptpreis erholt Es ist dies der Ingenieur Arthur Zenker in Chemnitz, dem ein schöner Hiischkops mit 25 Dukaten znsiel. — Ein seltenes Jubiläum steht am 12. September bevor. Es sind da gerade 100 Jahre, daß Friedrich Schiller, von Dresden aus »acb Blasewitz und Loschwitz kam, um bei seinem Freunde Körner längeren Aufenthalt zu nehmen und dort den Don Carlos c» ichrcibc». Beide Dörfer wollen das Jubiläum des Tages, da der Lieblingsdichter des deutschen Volks zum ersten Male ihre Lust allmiete, nicht ungcseicrt vorüberlassc». Namentlich bat der intelli gente Wirft, des Scliillergartcns zu Blascwitz, Herr Köhler, sich mit einer Anzahl literarischer Persönlichkeiten, namentlich Herrn I)r. Pcschek, eine Autorität in Allem, ivas Schiller und Körner be irisst, in Verbindung gesetzt, ui» eine würdige Gedenkfeier zu ver anstalten. 3!och steht das Programm nicht in allen Einzelheiten fest, aber men» es nur die Ausführung des Scblesingerschen Lust spiels „Die Gnstel von Wasewitz" und deS von Schiller selbst ver faßten. für llr Korner bestimmten Originalscheizes „Ich habe mich rasircn lassen", tin welchem Schiller selbst eine Rolle spielt) brächte, würde der Festlichkeit der entsprechende Lokalton höchst glücklich verliehen. — Welche Seele»a»al der Gründer der deutsch-öster reichische» Wirthichaftspartei ausgcstaiiden. welche in Böhmen die Geschäfte der Ezcchc» besorgt, das beweist der nachstehende Brief, den er an de» Redakteur des „D. Boltsbl.", Karl Butter in Komo tau. geschrieben : „Mein hochverehrter Herr! Rehmen Sie meinen innigen Tank für Ihre liebe Nachricht: mit Zittern öffnete ich den Brief niid bin glücklich: ei» Ehrc»i»g»n Verkehrs wieder mit mir! Ach Gott, was habe ich gelitten: unsere Muttersprache hat keine Worte, um cs zu ichildern. Vvr Weib, Kind, Bruder musste ich mich schämen, ärger wie ein Schuft. Ich bin geistig und körperlich ge brochen, mein Bart, vor einem halben Jahre noch rabenschwarz, rst Festzuges. — Ein in Reichcnba ch vorgckommencr Todesfall macht mit Rücksicht ans die begleitenden Erscheinungen viel von sich reden. Eine im 32. Lebensjahre stehende junge ,zrau glaubte, sichere An zeichen zu haben, a» sich eine Baiidwiirmklir vornehmen zu müsse», und nahm deshalb ein ihr von anderer Seite gcrathenes Mittel ein. Darauf wurde die Frau krank, suchte später im städtischen Krankcn- hause Uiitertlinst und starb dort unter Shmptomen cingctretener Blutvergistuiia. — Bei Gelegenheit der zu Leipzig vor 400 Jahren am 26. Anglist vollzogenen Theilimg der Wettiner Lande, zwischen dem Kurfürsten Ernst imd dem Herzog Albrecht, wurde auch eine Ge- dächtnissmünze geprägt, welche letzt nlS grosse numismatische Selten heit gilt. Sic hat die Grosse »»serer silbernen Fünstnarkstücke und zeigt die Bildnisse des Kurfürsten und des.Herzogs mit Namens- unterschrist. Die Münzen hiessen damals „zweiköpfige Gülden Groschen", weil eine so viel als ein rheinischer Gülden werih war. Als bald nachher in Ioachimsihal die ersten Thaler geprägt wurden, nannte man die zweiköpfigen Güldcii-Grvschen „Tlialeraroschen". — In der Nacht zum Donnerstag brannte in Niederau die Glanchc'sche Wirthschast nieder. — Ein ichwerer Bahnsrevel ist ln der Nacht zum 22. d. bei Zwickau verübt worden. Es war aus der Chemnitzer Balm- strccke. in der Nähe des Exerzierplatzes, ein grosser, 8 lca schwerer Stein mittelst einer Kette an einer Schiene befestigt worwen. Der nach 12 Ulir Nachts ankommcnde Personenzug schob erst das Hin derniss vorwärts, ging aber dann über die Kette weg und durcbschnitt dieselbe, wodurch die weitere Gefahr beseitigt wurde. Es sind alle Mittel ausgeboten, den Urheber dieses ruchlose» Buben stückes zn ermitteln. — In EbrcnfriederSdorf sind infolge Genusses von trichinösem Schweinefleisch 22 Personen an Trichinosis erkrankt. Glücklicher Weise sind iämmtliche Fälle leichterer Art. - Im Psarrliause Schwarzbach bei Eltcrlein ist vor. Woche von nach unbekannten Dieben ein größerer Cinbruchsdiebstabl aus- gcführt morde». — Eine an der Struppen» Straße gelegene Feime des Guts besitzers Kopprasch zu Ebcrsbach wurde am Sonnabend trüb, vermuthlich infolge von Brandstiftung, durch Feuer zerstört. — Der Waldarbeiter Bürger in Niedern euschönberg «hielt 7 Wochen Gesängniß» weil « ln der Meinung, sein Söhnchen Niiiecicriiocs -rragviieriieo zu liiigeii. umie nuimaiiiccie csiornngen r fürchte». Mil dem Avionik' eines Heldeiitcnors trug er späte» as Hüser'iche Lied „Fiühlingstvasl" (Einlage im 3. Akte) vor. reiches kaum in den Rahme» der Over passe», auch bei seinem sie üiimer mehr zur Frivolilät entarteten. — Für künstizz wäre cs zw ! » pselsten. dass „Das Glöckchen des Eremiten" auf den Schauplatz des Neustädter Hauses verpflanzt würde, wo Musik und Dialog sich wirksamer und leichtverstäiidlicher ausnchnien würden. Für einen so grossenstiaui» wie daskgl.OveriihciiisinderAltstadtist diesesopn« nicht berechnet. Vieles geht verloren oder ktingt zn matt. Besonders ist es im zweiten Akte für Rose, wenn sie das Läuten des malmenden Eremiten in Szene zn setzen hat, fast unmöglich, bei den Eiuenihl, stellen deutlicher gehört und verstände» zu werden. Herr Hoskapeil meister Schuch hatte offenbar eingehendste Sorgfalt aus die Ei» studirung verwendet und war stets schnell zur Hand, den flotten Gang deS Vortrags zu fördern. Trotzdem ging es nicht immer ohne Verschleppung ab, weil einige» Solisten jene leichte Art, die gerade bei derartigen Spielover» nöthig ist. fremd bleibt. Herr Bulss gab seinem übenniilhigeu Dragoner Bctamn viel Schneidig keit und sang oft mii überichwellender Bravour. Als fermer Reiter durste er sich das Bravoiustückchcn gönne», hoch zu Ross^scin erstes schiiiettcriides Tragviierlied zu singen, ohne animalische Störungen zu fürchte», das welches banalen Charakter feinere Wirkung nicht erzielen konnte. Für den Duktus der Maillart'scheii Musik ist seine bekannte Vortragsmanier viel zn gewichtig und vrettö-s. Ter Rose der Frau Schuch waren insbesondere grosse innsitalische Genauigkeit, treffliche Behandlung des Figulistischen und durchaus wvhliiileutntcs Spiel nachzurühmen Die Künstlerin vermied mii Recht das Pluiupdrastische, wie es in Operetten (z. B. im Blaubart" Bouloite) üblich geworden ist und hat trotzdem die komische Farhinuz der verwilderren stolzen Rom hinreichend herausgehracht. Ihre ^iiiiimmittel venverihcte sic »ach Möglichkeit. Im Dialog klang freilich Mmiches erkünstelt. Jede» sglls gebührt ihr ein Löwenaiitlicil g» dem gewendeten Beifall Bon ihrer Niianec»i»>le hatte ma» Einiges dem Frl. Aussciicgg als Georgctte wünschen tönnen. Dieselbe begnügte sich im Gciailgs- vortrag mit torrelte» Wiedergabe nnd spielte nicht übel, ohne jedoch dem prickelnden Reize der Musik und der Piläntcrie der Rolle ge recht zu werden. Sntvain fand in Herrn Erl einen geiangstüchtige» Vertreter, der auch bei den belebteren Szenen wirksam cigirte. Der Thibaut des Herr» Schubert erheiterte säst immer durch lebendige Komik, wenn er auch mehr im Stille der deutschen Geiaugöpvslen als der siaiiiösischen komischen Over gehalten war. Von einem Gelcgciiheitssäiiger war cs kaum zu verlangen, dass er im Ensemble Heivvnaaeiidcs darbicten und gut nüanciren müsse. An der musi kalischen Tulchsühriiiig der Chöre war auch nickst das Geringste aiiszuictzen. B. Scub erlich. v Ein enihilsiaNischer Verehrer unsrer Primadonna, des Frl. Tbereic Malten hat geglaubt, dass eine io reich begnadete Sängerin nicht bios stimmlich, sondern in allen Stücken über das sonst übliche Maaß lsinausrage, sogar im Körvcrgemiclstc. Wer so wuchtige Accente spielend binnuswirst, der müsse auch dem Körper gewicht nach alle anderen Rivalinnen übertresscn, bat er gemeint und gab uns das bei Gelegenheit eines ländlichen Festes zusällig crniittelte Gewicht unircr Brnnhildc aus 169 Pfund an. Darin hat jener Enthusiast des Gute» aber zn viel getban z obwohl die Lich- lingstochker Wotans und des Publikums m schwerem Tuchkleid und mit vielen schweren Gegenständen in de» Taschen auf die Waage trat, blieb ihr Gewicht doch um gegen 10 Kilogramm gegen obige Angabe zurück.
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