Volltext Seite (XML)
OS. Tahr-arrg. ZL 112. Gegründek 188« VrahKmlchrMr »«chrichl«, »r—«» 8«nIvr«ch«k-Samm«lnmnmer 2V 2.1 Nur Ivr MachigesprSchr: 20011 Bezugs-Gebühr .. , »infpaUtge 37 INW »r»ile gell» L — «I. AlU FamM»n-»ct»Igrn, Snieia»n unler Auzeigen-Prelse. Z.A-. -i u. Die«slag, 7. MLrz 1SLL. SchrMlrMm- und Lau»lq»IchIM»3»3«'. «»rtrnNr»»» SS,»c». Lruck u. D»rlag von /Irpsch » Sielch«»! tu Dr««»«». Pcflfcheck-Nlmlo 10SS »re»»«». Nachdruck nur mU druNIcher aurllenangodr <>Dr»«dn»r Na»r."> »ulSlba. — Ilnorrlanai» SchrMMcke wrrden nick« auldewadri ^rsutsu88ls11un§sn ^inrsliTsiöbsI »««" »-7 K»rr>«nror ^ ^ U I» 0 ^»msnrsr 717 LI SlrslSa StrslZs LI SlrslZa S1o«S«nt»»NnI. ° s<OI^IIS StrslZs 1°«>«pNon 22SSZ7 Feinste Lederwaren -> Damentaschen Elegantes Reisegepäck 26 L Adolf Räter 26 Süeksr» Vibüottieksn Xupteistieiis, iisnclrsiciinungen, sucii giolis Objekts, ic,u« vuokksnlNllng V. Latin L ZsenLck HE»I«»nI»«>»»»Ir»8» 1v, nvbsn cksm e.nlral-lk.atvr Vestäkigung -er Selbslgeslellmig Kapps. Ma Schreiben Kapps auch an -ie Ober- reichsanwattschaft. Leipzig,«. März. Wie die „Sächsische Korrespondenz" an zuständiger Stelle erfährt» ist heute nachmittag f-3 Uhr tatsächlich ein Schreiben Kappö bei der Ober« reichsauwaltschast eingcgangc», in dem bas in den »Dresdner Nachrichten" mitqetciltc Ersuchen gestellt wird. Die Berliner Presse zn Kapps Bries an die „Dresdner AaHrichlen". Berlin, 0. März Zu dem Schreiben Kapps, das zuerst von den „Dresdner Nachrichten" veröfsciilltcht wurde, denen eS auch die Dresdner Korrespondenten der Dresdner Mittagsblätter durchweg entnommen haben, das aber an scheinend gleichzeitig auch an die Berliner Rechtspresse ge richtet wurde, die cs alS ihr direkt zugegangen in den Abendblättern bringt, erklärt der „Bcrl. Lok.-Anz.": An der Echtheit dieses Schreibens zu zweifeln, liege kein A n l a h vor. Von Aensicrlichkcitcn abgesehen, entspreche die (Be sinnung, von der es getragen ist, viel zn sehr dein Charakter LeS MunneS, mit dessen Namen cS unterzeichnet ist, als dasi eine Mystifikation vermutet z» werden braucht. Ob eine abermalige Verhandlung des Kapp-Putscheö dazu führen könne, die Strassragc gegen Herrn v. Jägow ohne förm liches Wiederaufnahmeversahrcn erneut auszurollen, darüber scheine der Nricsschrcivcr in irrigen Vorstellungen besangen zu sein. Es ehre rbu oh::e Zweifel, das, er jetzt sür den verurteilten Herrn n. Jaaow eintretcn will. Soweit die Tinge nun aber mittlerweile gediehen sind, wird er im wesentlichen wohl nur noch für sich selbst eintretcn dünnen. Der Gerichtshof, der in Leipzig über die Herren v. Jagow, v. langen!,cim und Schiele zn urteile» hatte, lieh sich lediglich von rechtlichen Gesichtspunkten leiten. Ob das Kappuntcrnehmcn politisch zu billigen oder auch nur zu entschuldigen sei, schien damals den hohen Senat nicht im mindesten zu berühren. Herr Kapp wird nicht erwarten dürfen, dasi eS ihm gelingen werde, den Gerichtshof in dieser Beziehung zu anderen Anschauungen zn bewegen. Die „Voss. Zig." schreib!: Man könne Kapp am besten charakterisieren als einen phantastischen Brausekopf von ritterlichem Charakter. Besonders kennzeichnend für seinen unverbesserlichen Optimismus sei, dasi er heute noch immer annehme, er sei das politische Haupt des März- Unternehmens gewesen, während es doch das Werl der Töberitz-chZenerale war, insbesondere des Generals von Lllttwitz. die Rapp, den sie nicht blosi für ein Temperament und einen ehrlichen Charakter, sondern auch sür einen Politiker hielten, als Mittel für ihre Zwecke benutzen wollten. Es wäre falsch von der Negierung und dem Reichstage geiveien. sich an Bedingungen zu stosicn. die „General" Kapp für sein Erscheinen zur Gerichtssitzung stelle. Die Hauptsache scheine, dasi der Prozctz gegen Kapp zur Verhandlung gelange. Das „B. T." würdigt den hohen persönlichen Mut deS B r i c fs ch r e i b c r S und sagt: Bekennt Kapp sich vor dem Stichler zu seiner Schuld, dann hätte der Kapp- Pntsch doch wenigstens einen Teilnehmer gehabt, der. wenn auch erst nach zwei Jahren, den Mut hat, mit seiner Person sür seine Tat cinzustchen. Auch die „Freiheit" erklärt, es könne snmpathilch be rühren im Gegensatz zn der schlotternden Angst, dasi .Kapp sich freiwillig dem Reichsgericht stelle. J>» übrigen hüll das unabhängige Blatt den Brief für ein abgekartetes Spiel, bei dem man sich vorher genau über die Verteilung der Rolle bei der neuen Komödie geeinigt habe. Frankfurt a. M., 6. März. Zn der Zuschrift Wvlfgang Rapps an die „Dresdner Nachrichten" schreibt die „Frank furter Zig." in ihrer gewöhnlichen fabelhaften Art: Die vor stehende Erklärung KappS ist ebenso grosimünlig und phrasenhaft und vor allem ebenso unklar, wie seine ganze Aktion im März 182(1 gewesen ist. Er gellt zur Bedingung seines Erscheinens vor dem Reichsgericht IreicS Geleit und Verschonung von Untersuchungshaft. Nach 8 837 der Stras- prvzesiorLnung ist dies jedoch ein und dassclhe. Glaub; er etwa, das Reichsgericht könne ibm auch für Len Fall der Verurteilung zu einer Freiheitsstrafe freie Rückkehr insAusland znsichcrn? Dazu hat es natürlich gar keine gesetzlichen Befugnisse, und dem Juristen Kapp sollte dies nicht unbekannt sein. ES bestehen also zwei Möglichkeiten: entweder hat er sich bei der Wahl jener Ausdrücke nichts gedacht — und daS wäre bezeichnend genug sür diesen, zu weilen verlcugncten „Heros unserer Deutschnationalen" — oder er l«It sich den Weg offen, um im Falle einer Zusage des nach der Strasprozehordnung zulässigen Geleits sein heutiges Angebot rückgängig zu wachen, weil ihm nicht auch Straffreiheit zugesichert wird. Dann wäre dieser jetzt ver öffentlichte Brief nickchs als eine dreiste Geste und Vor spiegelung falscher Tatsachen. Cs wird sich bald erweisen missen, welche der beiden Vermutungen zutrifst. Die englische Kabinettskrise. London, «. März. „Daily Ehronicle" bezeichnet die Lage «och als ernst. Ein Kabincttsrat ist sür heute ein- beruscu. Im Falle des Rücktrittes Lloyd Georges würde zunächst Chamberlain sür die Bildung des Kabinetts ln Betracht kommen. (W.T. B.j London» tt. März. Wie Reuter erfährt, wird Balfvur in seiner morgigen mit Spannung erwarteten Rede Lloyd Georges Bcschlusi hinsichtlich der Kabinettskrise bc- kanntgcbcn. Bisher ist Lloyd George noch nicht zu einer endgültigen Entscheidung gekommen. Es besteht daher noch die Möglichkeit, dasi er in Kürze zurücktrctcn wird. Ehambcr- latn und andere Führer der Konservativen haben bisher keine befriedigende Formel zu finden vermocht, die eine loyale Haltung des rechten Flügels der Konservativen gegenüber Lloyd Georges gewährleistet. Wie Reuter er fährt, ist Lloyd George darauf bedacht, alle Möglichkeiten in Erwägung zu ziehen, die die bevorstehenden grosicn internationalen Konferenzen, deren Urheber er ist. bieten können. CS ist daher möglich, dasi er sich dazu bestimmen läsit, noch einen oder zwei Monate im Amte zu bleiben und aus diese Weise den Bedürfnissen der Stunde für den Wiederaufbau Europas den Vorrang vor seinen persönlichen Wünschen gibt. <W. T. B.t London, «>. Mürz. Lloyd George ist gestern abend von Chequers nach Downing Street zurückgekchrt. Nach seiner Ankunft sprachen Birkeuhcad und Churchill bet ihm vor und hatten eine etwa cinstündtge Besprechung mit ihm. Gestern abend sprach der Premierminister eine Anzahl seiner kon servativen Kollegen aus einem Fest bei Birkenhead. Hier bei wurde die Frage der Erhaltung Llovd Georges an der Spitze der Regierung erörtert. Anwesend waren Chambcr- latn, Curzon, Balsonr, Hornc und Evans. Nach dem parla mentarischen Berichterstatter des „Buckingham Telegraph" kann angenommen werden, dasi der Zweck der gestrigen Zu sammenkunft der britischen Minister war, Mittel zu finden, um die Koalition aufrecht zu erhalten. Es seien Ansichten des Premierministers gehört worden, die den von den konservativen Ministern bezüglich der Unter stützung der Negierung durch die Konservativen gegebenen Versicherungen entgegenkommcn. kW. T.B.j .Erkrankung" Lloyd Georges. London, k. März. Chamberlaiu teilte heute nachmittag im Unterhaus« mit. dab Lloyd George wegen einer starke» Erkältung an seine Wohnung gefesselt sei. Die Blätter melden, Lloyd George leide an Bronchial- katarrh und sei daher nicht in der Lage gewesen, an der SabinettSsitzung heute vormittag teilzunehme». Er habe anf ärztliches Anraten beschlossen, eine» sofortigen Erholungsurlaub anzntreteu «nd «erde sich morgen «der Mittwoch nach Criecieth begebe«. sW. L. ».j Die ÄossnunA -er Negierung aus ein L!»ra!orinm. < Eigner Dravtbcricbt Ser ..DrcSbn. A a e i il, l k n"Z Berli«, S. März. Augenblicklich finden in Paris die Ktnanzbcratungen statt. Von inasigcbcndcr parla mentarischer sachverständiger Seite werden mir aus diesem Anlasi darauf hingcmicscn, dasi LaS Sachlcistungsabkommen deshalb so schnell getroffen worden ist. damit cs die Rcpara- tivnökommisston bet der Festsetzung der deutschen Zahlungen für 1822 dahin beeinflussen soll, Deutsch land das Moratorium zu bewilligen. Tic Hoffnung der deutsche» Negierung geht immer noch dahin, das Mora torium zu erhalten. Es ist auch wahrscheinlich, dasi wir ein Tcilmvratorium erlangen» jedoch die Teilzahlungen so hoch festgesetzt werden, dasi im Endeffekt ein Entgegen kommen hieraus nicht zu ersehen ist. Dr. Hermes und die Gewerkschaftsvertreter. Berlin, 6. März. Nelchsfinanzministcr Tr. HcrmcS hat zn Donnerstag die Gewerkschaftsvertreter zn einer vertraulichen Besprechung über die Zwangs - an leihe ringelnden. Er hat für diese Besprechung, wie von parlamentarischer Seite mitgctcilt wird, den Gewerk schaftsvertretern einen Fragebogen übersandt, der bis in Einzelheiten die Wiedergabe der Ansichten der Gewerk schaftler verlangt. Wie weiter mltgctetlt wird, besteht aber in Gewcrkschastslreiscn nicht durchweg die Neigung, an der Besprechung über die ZwangSanleihc mit dem Minister sich zn beteiligen. Fiihrendc Gewerkschaftler sollen bereits die Absicht bekundet haben, der Sitzung mit dem Neichsfinanz- mtnister fernzublciben. Die innerpolitische Haltung der rNehrheiksfozlalisten. Augsburg, 6. März. A uf dem mcbrhcttSsoztali- stischen Parteitage BancrnS in Augsburg sprach gestern u. a. der frühere Reichskanzler RcichstagSabgeord- neter Hermann Müller-Franken und erklärte über die innerpolitlschc Haltung der Partei, dasi die Mchrhctts- sozialdcmokratie an der bisherigen Koalition scstlialtcn werde, solange sie cs könne. Sollte diese Koalition infolge der neuen Stcncrgesetze und durch das Verhalten der Deut schen Volkspartci zu Falle kommen, so würde das vor allem auch im Interesse der Arbeiterschaft zu bedauern sein. Eingreiserr -er ilalienischen Negierung in Fiume. Nom, S. März. Gcneralkommssar Castelli wurde nach Fiume geschickt mit dem Auftrag, unbedingt Ordnung zu schassen. ES wird alS durchaus unrichtig be- zeichnet, dasi die Negierung die Beschlüsse deS revolutionären VollzugsanSschnsses gebilligt hätte. Der Negierung ist nur darum zu tun. die Angelegenheit so schnell wie möglich gemäsi der Verträge und der bestehenden Abmachungen zu schlichte«. Ostorienlierung und Wtrlschasts- Kvnsorlium. Seit vier Wochen ist der bisherige Reisende der deutschen Republik im Auswärtigen Amte iesihaft geworden. Seit Monatsfrist leitet Tr. Rathcnou auch offiziell unsere Ausieiipvlitik. nachdem er vorher bereits drei Monate lang ans seinen London-, Paris- und Cannes Neis-en matzgcben- den Einslusi auf die dcntichc Politik ausgeübt hatte. Un fein Programm? Dasi er eins hat. müsitc man nach vier- monaliger Geschäftsführung eigentlich annehmen. Aber wie es aussteht. weih niemand. Es mich überhaupt recht gc- heirninsnoll sein, denn als der Minister sich bei Gelegen heit des dciusch-schweizerlsthen Schiedsgerichtsvertrages mit einigen verbindlichen Worten dem Reichstage vorstellte, muhte er seinem Bedauern darüber Ausdruck geben, dasi der Zeitpunkt für ausstthrliäx Aeusicrnngcn über >cin Pro gramm noch nicht gekommen sei! Das ist nach viermonatiger Tätigkeit immerhin recht mertwürdig, widerspricht auch den ? parlamentarischen Gepflogenheiten anderer Länder — roas bei uns.allerdings keine Ausnahmeerscheinung ist. weil bet uns der Parlamentarismus des öfteren auf den Kops ge stellt wird. Es fällt schwer, daran zu glauben, dasi ein Uebermah weit auslwlender Projekte den phantasicbeschwing- ten Minister schweigen heisst: denn solche Projekte verbiet« schon der devote Unicrwcrsnngdwille unter die Diktat« der Entente. Vielmehr dürste die im Londoner Treibhaus gezüchtet« und in der warmen Luft der Riviera in Cannes zu üppiger Blüte emporgeschvssenc Pflanze des Nathenan- schen Optimismus durch den rauhen Frühjahrssturm in Boulogne vernichtet worden sein, und was übrig geblieben ist. ist zweifellos eine tiefe Ratlosigkeit über das. lvas jetzt geschehen soll. Der Crsüllungspolitikcr in Nathemru sieht mit Sorge nach Paris, der „internationale Finanz- mann" nach London und dem WirtschastSkonsortium. und die vcrnunstmäsiigc Politik weist auch Dr. Nalheuan ge- bietcitz'ch nach Osten. Er hat das anscheinend auch ein- geschen, — wenigstens kann man das aus den langen Ruh. land-Beratungen im Auswärtigen Nusschnh schließen, — aber der Augenblick erfordert cs. dasi wir eine ziel- bewusite aktiv« Ostpolitik treiben, was man mit halbem Herzen schwerlich kann. In der deutschen Rusiland- polttik zum mindesten wäre ein klares Programm eine un abweisbare Forderung, die das dentiche Volk an seinen Ansienininistcr stellen muß. Viel ist hier bereits vernimm worden. DaS haben die sranzösisch-russiichen Verlrandlungen mit aller Deutlichkeit gezeigt. Und leider sind wir infolge der schrvankcnden deutschen Haltung den Ansbauhils« heüchendcn russischen Unterhändlern gegenüber, die anfangs ihre arösitcn Hoffnungen auf Deutschland setzten, jetzt bereits in die Reihen Lerer gedrängt worden, die von Nnhland etwas wollen, während wir vorher di« Gebenden nmeeg. Jedes Geschäft mit Rußland ist natürlich auch heilte noch ein Risiko, und darum kann man diejenigen verstehen, die heute noch jeden Vertrag mit Svwictrirtzland ablehncn: aber Nusiland braucht fremde Hilfe, jedes europäische Land ist bereit, dieses Risiko einzngchen. und so kann Deutschland nicht beiseite stehen, wenn cs nicht an die Wand gedrückt werden will. Zudem liegt cs im russischen Interesse, zn Abmachungen mit Deutschland zn kommen, da unsere Valntaverhältnisse, unser Reichtum an Technikern und Fach arbeitern und unsere in langiährigcm wirtschaftlichen Zu- sammeoacbeiten mit Nusiland gewonnene Kenntnis deS Landes nns zur Ausbanhilse in erster Linie berufen er scheinen lassen. Die russischen Unterhändler sollen das in Berlin auch mehrfach betont haben. Zwei Wege sind cS, dt« für unsere Ostpolitik in Frage kommen: die Teilnahme an dem „internationalen Syndikat sür den Wiederaufbau", dessen Grundzüge nach den Londoner Verhandlungen jetzt bereits zu erkennen sind, und der Weg, auf Grund deS Wirtschaftsabkommens zn Privatwirt schaft! ich cn Abmachungen, zu russischen Kon zessionen für deutsche Unternehmungen, zur Lieserung von industriellen Erzeugnissen und zur Stellung von deutschen Arbcitsorganisätorcn zn kommen. In dem Wirtschasts- konsortlum erblickt die Sowictregieriing mit Recht eine grosie Gefahr, da es vermutlich darauf anögchcn wird, in Nusiland monopolartige Konzessionen sür die verschiedensten Wirtschaftszweige, sür Bergbau, Holz- und Rohstoff-Aus beutung, sür Vcrkehrsuntcrnehmcn zu erlangen, durch die die Sowjetregicrung die Kontrolle über seine Wirtschafts beziehungen verlieren könnte. Die Sowjets fürchten bei einer derartigen Machtstellung des internationalen Kapitals nicht nur für ihren Bestand, sondern ebensosehr die Aus beutung Rußlands ans Kosten seines Wiederaufbaues. Diese Gefahren weisen die russische Negierung auf den Weg der Sondcrabmachungcn. der auch sür Deutschland der er strebenswertere ist. Wenn cS auch sür nnS sehr schmeichel haft ist. bah wir in bezug aus die Kapltalausbringung für öas WirtjchastSsyndikat den wirtschaftlich stärksten Nationen gleichgestellt werden sollen, so ist eS doch klar» dasi wir mit unserer versklavten Wirtschaft in dieser Organisation keine finanzielle Macht darstcllcn würden, dasi wir uns mit den Brosamen der Entente begnügen und mit den am wenigsten lohnenden Konzessionen znfriedcngcben müßten, die uns der bekannte „gute Wille" der Entente zuschanzen wird. Zudem