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s«. IW,««. ^ 8S. mn «tnmay r.»0 M. mÄtintr« dt»L,kO M, O«, «tnm»II,«r Zu- ^»nq durch LI« spellten »dend-Au». j«d«n «rhalUn dt« «u». «Lrtiarn «rzt^er mit dir M-rgiN-«v»i>ad« «itommrn Nachdruck nur mltd,ul- Itchrr Qukllenonaad« <lD«»d. «aqr.'> P>- W». — Ua«rlan,«i Hlrniwstrtpt« ««rdrn nicht nuldewntzrt. Telegramm-Adresse: Nachrichten Lresden. Fernsprecher: 11 » LOS« » S0S1. «ttt»»ch, 27. «Sr? ISIS. ««ztiGan-rarif. «nnohm« non Nnkltn. diaunzcn bt» nnchm a Uhr, Sinnt, nur HsgcüirSst 1858 Druck und Verlag von Liepsch L Reichardt in Dres-en. ^ entrüclrencie Ssictsnliaus Vitt Seimslüsi' T/GAAGGM GGEI billigt! ^Itmarlck 8. Marienltr»^« Ät non tt bin >/>l Uhr Dir 'tnhurirtor Grund,-,,- tco n Sildtn» :n> Pt. N-«ili«».NachrtchI-n nun Drrnd«» LL Ps, dt- zwets,,lng- Z-tl- ousIu,I-«i-7NPt,d^ zweispaltige Neklam». z-tl- l..V> M. - In Nummern nach Lonn und Feiertagen die einspaltig« GrunhzeUe Pt, Familien. Nachrichten aus Dres> den die Srund»,l- »n Pf. — Auswärtige AustrSge nur gegen Vorausbezahlung - Jedes BelegblaN tollet w Ps. Hauptgeschäftsstelle: Marie,iftraße »8 40. ketn>leW-».!l>«MgilllillM- Lampen sinkavkator zrt di» ru eien Ihunstxvvvrbl. ^»«rüdinugsen :: in Ironilurrenrlosor ^usvadl. :: Julius SotiLMLok, 8«« I«. »^«re»»p>r«r:tr»r »2«. skine gute Ukp:ijssbestcliesrkienk1 'kteuNetten in mail Solliwarem 8US7 S/1KV All ^VoridLslnssssHI jsllvr Xrt »u» klon bscksutsnckstsn Oiasliütton <ios In- unä :: ^usiantlos empkodivn in rsivddattißsr Xusvadl :: V11Ü. 81ÜI ök 8oÜll, lall. Liodsrä 8idl, Ueumarkt 11. Fernsprecher 1277. titaisenkauaate. 18. ÜMMW-MiMiliW fertigt nscli eigenen be- vvsffrten jVjocjellen in soliäer fsclimünnisclier >Veise v »rl ^feLüreduedr — Llshljssemeat Sttuvesttssse 11. ILrrr srtige Losere. Mutmaßliche Witterung: Südwestwindc, heiter, warm, trocken. Der Reichskanzler hat sich entschlossen, her Ein ladung des Kaisers zu entsprechen und die Ostcrseiertagc auf Korfu zu verbringen. Die Abreise von Berlin ist auf den 1. April festgesetzt. Albert Tra^ger, der Alterspräsident des Reichs tages, ist 'im Sanatorium Grunewald bei Berlin im 83. Lebensjahre gestorben. ' . Die 26. Generalversammlung des Evange lischen Bundes findet vom 3. bis 6. Oktober 1012 in Saarbrücken statt. Der oberste Kriegs rat in Frankreich tritt Freitag in Paris zusammen, nm Gegenmaßregcln gegen die deutsche H e c r c s v e r st ä r k n n g zu beschließen. Die französische Kam m e r hat den Gesetzentwurf angenommen, der das militärische Luftschifs- sahrtö wesen regelt. banües, wie ihn der 'FunglibcialiSinuö verkörpert, an , Sch , cksal des I u n g l i b c r a l i s m n s entscheide n die Parteiorganisation nicht ferner gestattet. In diesem! soll. Siegen hier die Jnngliberalen, kommt cs in dieser Nicht im Leichen Sarremaim stand die bedeutsame Tagung des Zentralvorstandcs der iiationalliberalen Partei, in der in siebenstündigem heißen Ringen endlich einmal ein wenn auch nicht entscheidender, so doch gute Aussichten für die Zukunft bietender Sieg der altliberalen Richtung über den jnngliberalen Heerbann er fochten wurde. Bisher pflegten die Dinge anders zu ver laufen. Allemal, wenn' die Entrüstung in den an der alte» Bennigsenschen Tradition festhaltenden Parteitreuen über die radikalen Quertreibereien aufs höchste an- geschwollen war und alle Bvranssetzungcn zu einer rein lich»», Scheidung zwischen den anfeinandergeplatzten Geistern gegeben erschienen, gelang es Herrn Bassermann vermöge der ihm eigenen Geschicklichkeit, im letzten Augenblicke die Situation für sich zu retten, so daß er äußerlich als Sieger hocherhobenen Hauptes das Feld verlassen konnte. Mit Hilfe dcS Parallelogramms der zusainmenwirkendcn Kräfte des Berichtigend, teilweisen Einlcnkens und taktischen Um- schmeichelns der gegnerischen Elemente, worin der gegen wärtige Leiter der nationalltbcralen Partei Meister ist, wußte er bis jetzt noch regelmäßig den Lauf der maßgeb lichen Partciversammlungen so zu lenken, daß er immer wieder als der allgemein verehrte, mit den höchsten Ver diensten gekrönte Führer erschien, gegen den ein kleines Häuflein von Mißvergnügten nicht anfzukoimnen ver mochte. Vergleicht man mit diesem sich immer gleich ge bliebenen Ergebnis früherer nationalliberaler Parteitage und Partcivorstandssitzungcn das Resultat der jetzigen Berliner Zentralvorstandstagung, so springt ein derartiger klaffender Unterschied in die Augen, daß man unwillkür lich ausrufen muß: „Wie anders wirkt dies Zeichen auf mich ein!" Herr Basier m a n n selbst hat von 112 Stimmen nur 7V auf sich vereinigt: 30 Stimmzettel waren unbeschrieben, leere Blätter, die vom Baume der ehemaligen unbestritte nen Herrschaft Basscrmanns in der Partei herabflatterten als mahnende Wahrzeichen der gründlich veränderten Stimmung. Wenn über den wahren Eharaktcr der Bor gänge bei der Wahl des Vorsitzenden überhaupt noch ein Zweifel obwalten könnte, so würde er durch den überaus bezeichnenden Wechsel in der Zusammensetzung des g c s ch ü f t s f ü h r e n d c n Ausschusses auf jeden Fall gänzlich zerstreut werden. Die drei »eben Rasser- mann selbst hauptsächlichsten Vertreter des Radikalismus in der nattonalliberalen Partei, die Herren Dr. Strcse- mann, Dr. Fischer und Dr. Junck, wurden hinaus gewählt und an ihre Stelle traten Anhänger der gemäßigten Richtung. Eine solche Ablehnung gegenüber drei radikalen linksliberalcn Führern, die sich bislang mit Herrn Baffer mann zusammen als die eigentlichen Herren der national- liberalen Partei gebärdeten, spricht Bünde. So bedeutsam aber auch die Stellungnahme des Zen tralvorstandes gegen die bisherigen leitenden Persönlich keiten in der Partei schon für sich allein betrachtet sein mag. so erhält sic doch ihr wirkungsvollstes sachliches Relief erst recht eigentlich in dem gleichzeitigen gegen den Iu,ig- liberalismus als solchen gerichteten Beschluß, kraft dessen ein besonderer, innerhalb sechs Wochen elnznberufender Bcrtretertäg über eine Statutenänderung befinden soll, die den Anschluß eines selbständig organisierten Gcsamtvcr- Vorgehen gegen den Iungliberalismus tritt der springende Punkt der Vorgänge aus der Zentralvor- standstagnng in die Erscheinung: denn die gemaßregelten Persönlichkeiten sind die typischen Vertreter des un bekümmerten Radikalismus der jnngliberalen Rich tung, sind Fleisch von deren Fleisch und Bein van deren Bein, und wenn die Energie des Altlibcralis- mus sich nur gegen diese zufälligen Personen, nicht aber gegen das von ihnen verfochtene Prinzip gleichzeitig wen dete, so wäre ein solches Verfahren ein Messer ohne Klinge. Der Inngliberalismus ist ein fremdes Gewächs in der nationalliberalen Partei. Er ist von Südüentsch- lanü aus eingeführt und strebte sofort nach der Allein herrschaft in der Partei, anstatt sich mit der bescheidenen Rolle einer „halben Flasche Sekt" zu begnügen, die ihm als hochstzulässiges Maß seines Einflusses von einem witzi gen Altliberalen zugewiesen wurde. Der kluge, weit sichtige Bennigsen erkannte sehr bald die Gefahren dieser neuen Richtung. Zn einem Briese an seinen Partei freund Hammacher vom Jahre 1890 schrieb er die bezeich nenden Worte: „Unsere süddeutschen Freunde kennen die industriellen Verhältnisse in Sachsen. Rheinland. Westfalen, Berlin, überhaupt im Norden Deutschlands, zu wenig. Die all gemeine politische Leitung unserer Partei zu übernehme» haben die Süddeutschen auch keine Legitimation. Das Schwergewicht unserer Partei liegt in Mit teldeutschland und im Norden. Das sollte vor allen Dingen auch Bassermann nicht vergessen." Herr Basscrmann hat es aber gründlich vergessen. Unter seiner Leitung ist nichts geschehen, um die von dem terroristischen Gebühren des Iungliberalismus hcrauf- bcschwvrencn Gegensätze zu mildern, vielmehr sind sie stets schärfer und schärfer geworden, und zuletzt hat es Herr Basscrmann mit seiner jnngliberalen Gefolgschaft als „un entwegter" Förderer eines geradezu krankhaften Radikalismus glücklich fertig gebracht, die Partei in den Kampf gegen rechts hineinzntreiben und sie aus das verhäng nisvolle Zusammengehen mit dem Fortschritt festzulegcn. Als dann vollends die iiblcn Vorgänge bei der Präsidenten wahl im Reichstage sich abspiclten, da hieß es für den Altliberalismus: „Jetzt oder nie!" Nun war es ganz klar geworden, daß ein weiteres Vorherrschen des Iung- liberalismns nur dazu führen konnte, den verhängnis vollen badischen Großblock auch sür das Reich zur Wirk lichkeit zu machen und damit die Auflösung des National- liberalismus als unabhängige anSglcichende Mittclpartei zu besiegeln. Diese Gefahr war so riesengroß geworden, daß endlich, endlich der Geist Bennigsens in den bewährten altliberalen Kämpen der Partei erwachte »nd sie antrieb, eine ihrer würdige Tat zu tun. indem sie gegen Herrn Basscrmann und seine radikalen Schildhaltcr, sowie gegen den ganzen Jurlgliberalismus einen entschiedenen Frvntvorstoß nnternahmcn. Nichts könnte aber nunmehr verhängnisvoller sein, als wenn die Altliberalen ans halbem Wege stehen blieben, anstatt gründliche, ganze Arbeit zu machen. Wenn die er probten, ihrer Verantwortung vor der Partei und dem Vatcrlandc voll bewußten altliberalen Elemente wirklich zielbcwußt handeln wollen, dann müssen sic die abweisende Behandlung, die Herr Bassermann jetzt in Berlin erfahren hat, lediglich als das Vorspiel seiner gänzlichen Ent fernung von der Leitung der Partei anffassen und danach ihr weiteres Handeln einrichten. Wie wenig es angängig ist, von Herrn Basscrmann zu erwarten daß er sich „löb lich unterwerfen" und 'künftig bis ans Ende seiner Tage den InnglibernlismuS fallen lassen werde, beweist die Haltung der ihm nahestehenden Presse gegenüber den Be schlüssen des Zentralvorstandcs. Dort wird die Ent stellung und Verdrehung der Wahrheit so weit getrieben, daß man kaltlächclnb zu erklären wagt, der rechte Flügel der nationalliberalen Partei habe diese in eine schwere Krise hineingctrtcben (mul): er habe einen „schlimmen Sieg" davongctragen, und in diesem Tone geht cs weiter. Man erhofft auf dieser Seite alles Heil von dem nächsten Vcrtretertage, der bedenken solle, daß Vassermann „die un gcheure Mehrheit" der Partei hinter sich wisse, und dessen Pflicht und Schuldigkeit cs daher fei, die beabsichtigte Aus scheidung des Iungliberalismus zu durchkreuze». Hiernach wird sich die nächste bedeutungsvolle Phase des inneren Entwicklungskampfes der nativnalliberalcn Partei anf dem Vertretcrtage abipiclcn, der über das Krage zu einem schwächlichen Kompromiß, so wird die mannhafte jetzige Regung des Zentralvorstandes ohne nachhaltigen Erfolg bleiben, und der Zerfall des National- liberalismiiö wäre dann nach menschlichem Ermessen nicht mehr anszuhalten. Dringen aber, wie von allen auf richtigen Anhängern einer starten gemäßigt liberalen Mittelpartei lebhaft gewünscht werden muß, die Alt- liberalen ans dem Vertretcrtage mit ihrem Standpnntte durch, dann müssen sic auch noch die letzte Konsequenz ans der Lage ziehen und Herrn Bassermann den Stuhl vor die Tür setzen. Gelegentlich der Vor tommnisse bei der Rcichstagspräsidenlenwahl haben wir an dieser Stelle die Gründe, welche die Parole „Los von Basscrmann!" im Lebensintcrcsie des NationalliberaUs- mus notwendig machen, eingehend dargclegt. Ebenso hat jüngst die „Lüdd. Nationallib. Korr.", ein hervorragendes rechtsnationalliberales Organ, mit allem Nachdruck die Auffassung vertreten, daß es für die nationalliberale Partei keine andere Wahl gebe als die völlige Kaltstellung ihres gegenwärtigen Leiters, der schon so viel des Unheils über den gemäßigten Liberalismus heranfbeschworen hat. Nnr diese eine Lösung wird in patriotischen .Kreisen, die um die Zukunft beS Nativnalliberalismiis aufrichtig besorgt sind, weil sie den unersetzlichen Wert einer großen liberalen Mittclpartei für die öffentliche Wohlfahrt richtig zu würdigen wissen, die befreiende Ueberzeugung zu schaffen vermögen, daß der Weg des ge müßigten Liberalismus wieder geebnet und sein Fvrt- schrciten anf den alten traditionellen Bahnen gesichert ist. Nationalspenbe sür eine deutsche Luftflotte. Gewaltig sind die Anstrengungen, die Frankreich in letzter Zeit gemacht hat, um sich die Herrschaft der Lüste zu sichern. Millionen sind von der Volksvertretung und der Regierung unseres Nachbarlandes znm Ausbau der Lust- flvtte bewilligt worden, Millionen will dort auch private Sammeltätigkeit und Opscrsreiidigkeit zur Beschaffung neuer Flugzeuge aufbringcn. Das deutsche Volk darf diesem rastlos vorwärts drängenden Willen der Franzvien ans einem so überaus bedeutsamen Gebiete nicht tatenlos zuschaucn. Bereitschaft in den Lüften wird in einem Zukunftskrieg nicht minder für die Entscheidung notwendig sein, als die Rüstung zu Wasser und zu Laude. Nur eine in größtem Umfange vorgenommene, planmäßige Bautätigkeit verheißt auch hier wirklichen Erfolg. Groß müssen dementsprechend auch die Mittel sein, und da nicht zu übersehen ist, vb vom Reichstage ausreichende Summen bewilligt werden, muß auch bei uns die Privattätigkeit sür diesen wahrhaft vater ländischen Zweck mit aller Kraft einsetzen. Wie bereits bekannt gegeben, hat der Deutsche L u f t s l v t t e n v e r c i n sich soeben mit einem Ausruf zum Ausbau der deutschen Luftflotte an das ganze deutsche Volk gewandt. Wer vvn der Notwendigkeit über zeugt ist, die deutsche Wehrkraft im Hinblick ans die Feinde ringsum auf der höchstmöglichen Höhe zu erhalten, wer davon überzeugt ist, daß Deutschland sich auf keinem Gebiete der Wehrfähigkeit vvn den noch immer revanchelüsternen Nachbarn im Westen überflügeln lassen darf, wer endlich davon überzeugt ist. daß auch diese neue Wehr, je kräftiger sie ist, »in so sicherer der Erhaltung des Friedens dient — der wird den Nus des Luftslottenvcrcins nicht »»gehört verhallen lassen, sondern nach seinen, wenn auch noch so bescheidenen Kräften dazu beitragen, daß der Ausbau der deutschen Luftflotte in weitestem Maße gefördert werden kann. Auch die Hauptgeschäftsstelle der „Dresdner Nachrichten". Maricnstraße 38. nimmt Beiträge entgegen. Neuerte viMmelüungen vom 26. März. Deutscher Reichstag. Berlin. tPriv.-Tcl.s Die Borlage betreffend die Verlängern«« der Zuckerkvnvcntion steht zur dritten Lcsnnq. Abg. Grabski tPolcj spricht gegen die Vor lage. ebenso Abg. Dr. Arendt lReichsp.j. der sür dir Znckerindustric vvn der Regierung eine bündige Erklärung vcrlangk, daß während der fünfjährigen Vertragsdauer a» Rußland keine weiteren Ziigcständiiisje gemacht werde». Er fragt ferner, ob England wirklich vollkoimncn freie Hand erhalte» habe. — Staatssekretär Kühn erwidert: England hat bis zum 1. September d. I. das Recht der Kündigung. Es hat schon heute die Erklärung abgegeben,