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Nacht-Telegramme. «Nur m einem lbeile »er »uN«e.> «»rIi», >1. Ire. Der.Nat- .-Ol,." wird au« Wie» gemeldet: Da« «»Zmarllge «ml dal mll de« Oiiiftstartttelu gewister Blätter, dl» Deutschland a>« den llrdeder der uegeuwilriigeu Bciiurudinuunen hin- stelle», nichts »» ldun. Zwilchen riastwku und dem dlcstge» Ballchaller leullchlauds sterrlchl dlc volltom-, illtliste Uevereiiisttiiiuiuim, das, die l i,il Vostliig destudllchen uiilllarilchen ' ll!»lkcl,rungt». von deueu mau nicht lv'ichi. da« Veste Mittel «uv, den st> jeden mit Mustland zu lichern. :!2. Sclhrganc,. Aufi. 40,1)l!<» Excmpl. DU" "WU zaäer -Vrt gen hcoioutonclLton sllin-kütten äos ln- und .Vu^lauätzk, omplohh-n ln rviekhiiltixor -Viisnuhl NIKI «k ^'«Iilllililil n. ^'m-llkprüoiist. NI 9. Dresden. 1887. Ne«esteBörsrtt-Tcle«ramme. (vraI, » fur > ». M.. II. Der. ^ Lli,lui>,) vresit c'VI.oo. Liaaidvad» I70V-. Lomv. i»oli',lei»I'l.rö. >c„Up«er7.'>,oo. tpra«, llri», >->„>»?,n,e Diseoula . ^eliaupiri. Wien, I i, Deeemiicr. l-chiuft.» ttredl» --71,00, Ziaoiovulu, vvi.KO, rlomv, >,<>,,5, Oturdwcstuai,» Il>l,»l», Marliwi. lii.Ov' ,, „„n, 0>>L.V7!>.7». Liciitii, I I. De> , i0ieireive»i.j Wci»c» bclxminei. loia >0,7-160, Dec.-ga». n:i„öo. Ävul-Mai lK7,i>». vtoagr» dll,-i»pi, leiolli» Ill.Der.. Januar lio.idi, «veil Mai 172,0«. Uiüinil man, 2>ccbr.-Zan»a> 16,»o, Otprll-Miii Lviiiiua ,est. roeo aliiir Zast 0:>.oo, , ..a,,ar,, Nvusunistcuee 77,"", niii o Mark« No,,s„n,linierIli.im, Der.-Za». oo.oi-i Istvrll-Iliiai >. 7«kn,t>enn: loro , vcr .aill 17,7,7. ich,» Löi2ö2-Hro2löiiedtsr kotroleum-I^Lmpsii »alias SvdLaiioll 8«v 4<». lirSesta, 8«rtiaio»t ta »livu kraielagoa. » <fr«!>1,«iaetii>oUr Nerrlielteii. —— 78 o r >A lirii'cl H iicli iVilvlli-iilrvr-iti-. 2» /.uuäekkt dem tllunsrict. D-siss-Dseksv, ^ E», I», I» ». di. M. Hlvrit« Llin^iier, «wptiostlt, zur tiilliMo uoci praktisotion liom« Itvi««;-! «»uriäier- .als Ilnionm clsr I-k-ivdti^koil, Luliclitül unck KIkM»?!. Orü«8tv von Vn^I»vi>-Hsev^»t8«»irv« «tv. Nr.34r). Zpicgcl: Abstimmung über die Getreidezöllr, Kabinet Tirard, Hvinachrichten, Beerdigung der Prinzessi» von Schleswig-Holstein, Weihilachtslcha». Gerichtsverhandlungen, Betriebsmittel aus den Staalseilenbabnen, Thalkmit, Geschick »nd „Marino Faliero". Veranttrortllcher Redatteur lür PvItttsthkS vr. Emil Biere» in Dresden, Gegen die dlaninäbig betriebene Vcnnnchlaunci der Geschäfts welt bäunicn sich jetzt auch die anaeschcnsten Blätter der konservativen und iiativnalliberalen Partei, sowie die Zeitungen des CentrumS aus. Gin Beweis, dass hier ein unerträglich gewordener, überall gefühl ter Mitzstnnd voclirgt. Die „Krz. Zig", warnt vor einer allzu- ichwarzen Änffasiung der Weltlage, noch mehr vor beständigen Schilderungen in dieser Richtung: das müsse von den allerschlimm- sten Folgen für Handel und Verkehr sein, fast ebenso schlimm als die Katastrophe selbst Der „Reichsbote" beginnt eine Ausführung mit dem Satze, das; Nichts so lehr die Gemüther der Menschen be drücke und so unheilvoll auf die Gewerbe und das ehrliche Geschäft cinwirle, als die Unsicherheit der öffentlichen Lage. Man wisse zur Genüge, das; im Osten und Westen von Deutschland Strömlingen bestehen, die in unchristlicher Begierde über ihre friedlichen Rach« barn hersallen möchten, aber Wan» sei der Augenblick da, zur That Lidcrzugchen? Warum aber, so fragt die „Rat, Ztg,", schulmeistert! 6 oder 8 Mk. beschlossen. Mag sich aber die Landwirthschait man das deutsche Volk, sich nicht in falsche Sicherheit eiuzuwiegen k darüber klar werden, das; cs ein Matzhalten in Allem geben, mutz ..>) auswcnden, um sich über Wasser zu erhalten. Strotze Gewinne macht heutzutage, nutzer durch glück lichc Spekulationen, Niemand mehr: weder die Industrie, noch daS Handivcrk, noch die geistiae oder körperliche Arbeitskraft. Für die Industrie kommt dann uno wann einmal durch Geschästskonjnnktn- ren eine glückliche Chance: aber ihr Nutzen reicht nieist nur dazu, über lange verlustreiche Jahre hinwegzuhelien. Das Handwerk kämpft einen wahrhaft heldenmiithigen Kampf gegen die Macht des Grotzkapitals und die sozialdemokratische Bedrohung: die geistige Arbeit war von scher schecht bezahlt und Wer erübrigt durch seiner Hände Arbeit mehr als das zum Leben Nolhweiidigste ? Große Handelsgewinne aber sind seltene Ausnahmen, Kurz, Jedermann muß sich nach der Decke strecken und im Kamps um s Dasein das Aensierstc leisten, um vorwäris zu kommen und sich redlich durch die Welt zu schlagen, Ter Neichstagsbeich! u; betreffs der Korn- ^.uxllstllsstrLWs Hr. 4 Donnerstag IS Dec. ein, Abg, Dr. Meyer lsrsü befürchtet von einer Erhöhung des Gcislenzollö eher eine Verschlechterung als Berrheuer»ng des Bieres. Wenn bisher die jetzige Wirthschaiisvolilik w ruhig ertragen wurde, so liege das init daran, daß man crtäglickieS Bier zu trinken hatte. Man möge diele Milch der frommen Dcirkungsart nicht in gährend' Drachengift verwandeln. 2 Rck, 25 Psg. werden angenommen, weltergehende Anträge abgelchnt. — Abg. Dr, Delbrück u, Gen, beantragen: „Sobald an M BörKutagen im Lause eines Jahres an der Berliner Getreide-Böne die Prciie inr die Tonne Roggen mit wenigstens 180 Mk„ für die Tonne Weizen mit wenigstens 220 Mk, notirt worden ist, treten für die Positionen Weizen und Noagen und Mühlenfabrilate rc. die Satze des Zolltarifs vom 24. Mai 1865 wieder in Krart. Der Tag der Veränderung wird durch den Reichskanzler festgeslellt und bekannt gemacht", Abg. Tr. Delbrück lRchsp-t begründet diesen Antrag. Er wolle den landwirthschait- Mit dieser fortwährenden Betonung der Kriegsmöglichkeit raube man dem deutschen Volke die Fähigkeit, ruhig zu arbeiten und das Geld oufzubriiige», die kostspieligen Heere zu unterhalten. Wo soll denn schließlich noch das Geld für die Lasten des Friedens und des Krieges Herkommen, wenn man den Unternehmungsgeist der Be völkerung durch fortwährende Schilderung naher Kriegsgefahren lähmt? Wir hoffen, daß nunmehr endlich das nichtswürdige Treiben gewisser sich offiziös «eberdendcn Zeitungen aushört! Die Abstimmung des Reichstage« über die Getrcidezölle ist ziemlich so ausgefallen, wie man erwartete. Für die Verdoppelung des Zolles aus Weizen und Roggen war keine Mehrheit zu finden; diese Forderung wurde als viel zu weitgehend mit mehr als ii Mehrheit (230:108 St.) abgelehnt. Fast mit derselben Stimmen zahl setzte der Reichstag sodann den Zoll aus Weizen (227:125) auf 5 Mk., und auf ebenso hoch den Zoll auf Roggen (213:126) iest. Diese Beschlüsse der 2. Lesung sind mit solchen Mehrheiten gefaßt, daß auch die 3. Lesung sie nicht umzustvßeil vermag. Das Verdienst, einen solchen Lermittlungsantrag dnrchgesctzt zu haben, gebührt dem Abg. Windihorst. Wir hätten es für richtiger gehalten, min destens den Zoll auf Roggen noch etwas niedriger auszuwcrfeu; da Das aber nicht möglich war, ist cS wenigstens eine gute Seite des Reichstagsbeschlusscs, daß er mit so starken Mehrheiten geiatzt wurde. Sie bezeugen nach außen hin, wie weit verbreitet im Reichs tag die Ueberzcugung der Volksvertreter ist, daß für die Landwirth- ichasl Etwas gcthmi werden mutzte. Tic Mehrheit setzt sich aus den beiden konservativen Parteien, dem größten Theile des Een- truniS (bis auf wenige rheinische Abgeordnete), einem Bruchiheil der Nationalliberalen, allen Polen und etlichen Elsaß-Lothringern zusammen. Sie ließ sich von der Ucberzeugnng leite», daß die Lcmdwirthschast das "Recht hat zu fordem, daß es ihr nicht unmög lich gemacht werde, ihren Besitz zu behaupten. ES handelt sich allerdings um den Besitz. Wenn schon die Spekulanten der Börse sich gegen jede Maßregel wehren, die ihre Freiheit: Gewinne zu machen wie und wo, schmalem könnte, wie will man's der Land- wirthichaft zum VorwuC machen, daß sie darauf dringt, wenigstens die Selbstkosten herauSwirthschasten zu können? Eine Fortsetzung des verlustvollen Betriebes der Landwirthschait müßte aber die gegen wärtigen Besitzer der Güter von Haus und Hos treiben. Schon lauert der gierige Erbe. Er besteht ans denselben Elementen, welche die trei benden Kräfte der Berliner Getreidebörse sind. Ter Reichstag hat durch feinen Beschluß dem sonst Unvermeidlichen vorgeveugt, daß allmäh lich die Matadorc der Berliner Getreidebörse die Eigcnthümcr wei terer deutscher Landstrccken werden. Mit diesem Beschluß vollauf zufrieden zu sein, hat die Landwirthschast, namentlich die des deut sche» Ostens, alle Ursache. Ihre Wünsche zielten bekanntlich höher. Sie forderte, um die verderbliche Konkurrenz des rnisiichen Roggens anszuschließcn. einen Zollsatz von 6 Mk. alS Minimum, eigentlich würde (so war vielfach zu lese»«, em Zoll von 8. ja 10 Mk. dazu gehören, die Erschütterung der Grundlage der Landwirihschaft, des Anbaues der Körnerfrüchte, zu verhindern. Das tvar aber den Mund zu voll genommen. Der Reichstag verschloß sich nicht vor den Schattenseiten einer w übertriebenen Steigerung der Brodsrucht- zölle. Eine Steigerung des Brodprci'es würde dann höchst wahr scheinlich eintreteu. Deutschland verbraucht im Jahre rund 200 Mill. Doppelzentner Getreide. "/n> davon befriedigt es bei Mittel- emten selbst; '/u> muß es vom Ausland eintühren. Die Erhöhung des Eingangszvlles aus dieses letzte Zehntel kann, wenn sie maßvoll erfolgt, nicht den Preis des inländischen Getreide» so steigern, daß der höhere Zoll im Brvdpreise fühlbar wird. Anders ist die Lage Englands. Dieses erbaut nur ' » seines eigenen Getreidebedarses. zwei volle Drittel muß cS aus Amerika, Indien, den Donauläiidcrn, Eghpte» u s. w. cinltthrcil. Führte England Komzöllc ei», so würde auch der mäßigste den Preis des englischen JnlandgctrcidcS steigernd beeinflussen und im Brodprcise zur Erscheinung kommen. Well aber "/io des in Deutschland sclbstgcbauten Getreides direkt Nichts mit den Eingangszöllen zu thun habe», so könnte nur die ungen,essene Erhöhung der letzteren später in den Brodpreiicn zum fühlbaren Ausdruck gelangen. Davor hat uns der Reichstag behü tet und er hat daran gut gethan. Die Landwirihschaft hat alle Ursache, nunmehr die Kom- »oll»rage ruhen zn lassen. Eine neue "Agitation, um etwa später die fetzt abgeschlagenen 6 Mark ans den Zoll zu er wischen. würde die entschlossenste Abwehr heraussordern. Die Landwirthk müssen sich sagen, daß. wenn ihre üble Lage auch un bestreitbar ist, doch auch andere Stände und Beruiszweige cbenso- wenia auf Rose» gebettet sind. Auch diese müssen das Aentzerste an und daß e-s unmögiich ist, rür wirihichäitliche Nothstände ein sofort gründlich und unfehlbar wirkendes Heilmittel zn beschaffen. Unker- flütze vielmehr die Landwirthschait künftig die anderen Erwerds- zweige in ihrem schweren Kampfe um's Tmein! Es hat der Drohung des kaumgewählten Präsidenten Earnot mit seinem Rücktritte bedurft, uni endlich ein Ministerin!!! zu er hallen. Das neue Kabinet Tirard zeichnet sich vor anderen Kom binationen vortheilhait dadurch aus. daß es weder den hinterlistigen Gablet, noch den schwankenden Freycinet, noch den General Bon langer enthält. Aber cs befriedigt nn Grunde genommen Nieman den, selbst nicht diejenige Gruppe der Republikaner, welcher die Mehrheit der neuen Minister eirtnomm-n ist, die Gemäßigten (Oppor tunisten). Diese bedauern den Ausichlaß des bisherigen Kricgs- ministers Ferro» und des Premiers Nouvier. Das .Kabinet wurde denn auch in beiden Kaminen, äußerst frostig aingcnommrn, ieibst die treffliche Vostchait des Präsidenten Earnot erweckte keinen groben Bestall. UnS Deutsche intcreisirt aus dieser ersten Kund gebung des Oberhauptes uisteres Nackbarreichos vor Allem die Stelle, die „von dem brennenden Wunsche Frankreichs svttcht, zur Erhaltung des Friedens bttzntragen". Ja, daun kann Frankreich sehr viel Gutes schaffen. Sind diese Worte mehr als Worte, geben sic der wirklichen Ueberzeugnng Carnvt'S "Ausdruck, w eröffnen sie die Aussicht aus dessen' Gestaltung der beiderseitigen Beziehungen. Es fragt sich nur. ob Earnot seine guten Vorsätze auch aussühren kann. Schon sieht er sich den wüthcndcn Angriffen der Radikalen ansgesetzt. Sie finden sich durch das Kabinet Tirard förmlich be leidigt und herausqefordert: „dieses Ministerium sei nicht eine Miß achtung der Radikalen, sonder» des gesunden Menschenverstandes". Tirard, eine Vermittlung zwischen Gemäßigten und Radikalen, hat zumeist gemäßigte Republikaner als Kollege» bensten: die anderen sind zwar etwas radikal gefärbt, haben aber ihre Partei nicht hinter sich. Es wird sich in den nächsten Tagen zeigen, ob das Ministe rium Tirard lebensfähig ist. Es verlangt die provisorische BcwiÜi- n»g der jetzigen Steuern auf 1 Monat. Weigert sie ihm die Kammer, io kann der Präsident Earnot auf's "Rene ans die Mim- stersiiche gehen. Landwirthfchaft. gebe andererseits den Coi.iuincnten keine Garantie gegen Bertheucruilg. Minister Dr. Lucius ist gegen den Antrag, der das durch die Wissenschaft verworfene'" ' ' wolle: wenn in Folge einer Mißernte Renefte Telegramme ver „DresdnerRackir." vom I4.Decbr. Berlin. Reichstag. Die zweite Verathung des Gesetz entwurfs betr. die Erhöhung der landwirthschasklichen Zölle wird bei der Position Hafer fortgesetzt. Die Regierungsvorlage schlägt eine Erhöhung auf 3 Mark vor. Tic Commission hat sich nicht geeinigt. Abg. Fhr. von Ow, sowie die "Aba. Tr. Delbrück und Schultz (Reichspartei) beantragen 5 Mark. Abg. Frhr. von Ow führt zur Begründung einer Gleichstellung des Hascrzolls mit dem Roggen- und Weizenzoll an, daß der Hafer namentlich ans ärmerem Boden gebaut und daß am Haferbau namentlich der kleine Bauer bethciligt sei. Es werde durch die Erhöhung des HaferzoüS aut 5 Mark auch der Anschein vermieden, als sollten nur die Interessen des größere» Besitzes berücksichtigt werden. Tic Pferdezucht werde durch diese Erhöhung nicht beeinträchtigt. Abg. Rickect (freis.) be kämpft die Erhöhung dcS HcsterzollS überhaupt. — Minister Tr. Lucius bittet, es bei der Regierungsvorlage zu belassen. Die Ne gierung habe bei der Vorlage an den Grundsätzen scstgehcütcn, die 1870 und 1884 vom Hause angenommen worden feie». Abg. v. Wedcll-Malchow (kons.) schlügt 4 Mark vor, einen Satz, den seine politischen Freunde für ausreichend crachrctcn. einen wirksamen Schutz zu gewähren. Adgg. v. Ow und Tr. Delbrück ziehen ihre "Anträge zurück. 4 Mark werden mit 145 gegen 120 Stimmen ab- grlelmt, 3 Mark (Regierungsvorlage) mit großer "Mehrheit ange nommen. — Für Buchweizen schlägt die Regierungsvorlage einen Zollsatz von 2 Mark vor. Aba. Frhr. von Ow befürwortet 4 Mark. Abg. Dr. Brömet (steif.) spricht gegen dieZvllcrhöhimg. — Mi nister Dr. Lucius bittet, nicht über 2 Mark hinauSzngche». — Avg. Günther-Sachsen lNcichsp.) constcitirt entgegen irriger Zci- timgömiilheilungcn, da,; er und andere seiner FracllonSgenosfen, wie der Herzog von Ratibor, Dictz-Barbu u. A. gestern für den Satz von 6 Mark für Roggen und Weizen gestimmt haben. 2 Mark werde», entsprechend der Regieriingsvorloge, mit großer Mehrheit angenommen. — Für Hüisenfrüchte empfiehlt die Re gierungs-Vorlage einen Satz von 2 Mark. "Abg. Frhr. von Ow beantragt 4, Abg. Graf zu Stolberg-Wermgcrodc 3 Mark, 2 Mark werben angenommen. — Für Gerste schlagt die Re- gierungs«Vorlage 2 Mark 25 Psg. vor. Abg. Frhr. von Ow. sowie Abgg. von Helldors und Genosse» beantragen 3 Mark. Bahr. Buiidcöbevollmäcdtigter Miiiislerialrail, Frhr. v. Stengel wendet sich gegen diese Anträge im Interesse der Bierbrauerei, ins besondere der bayrischen Exporlbrancrei. Abg. Goldschmidt (srs.) gegen jede Erhöhung des Gerstenzolls, woourch namentlich der kleinere Brauer empfindlich getroffen würde. Tie Gerste werde in Deutschland nicht durchweg in der Qualität gebaut, in welcher sie von den Brauereien gebraucht werde, die letztere» seien deshalb ans das Ausland zum Theil angewiesen. Die deutsche Brauerei habe keineswegs ein Monopol aut dein Weltmärkte, wie man vielfach annehme, solidem müsse schar» kämpstn, um sich gegen die Kon kurrenz zu behaupten; man möge ihr den Kamps nicht erschweren. Aba. V. Puttkamer-Plauth (kauf.) plaidirt für 3 Mark. Sollte dieser Gerstenzvll wirklich einen Aiisfall für das Brauerei-Gewerbe zur Folge haben, so stehe derselbe immer »och in keinem Verhält- niß zur Schädigung, welche der Brennerei durch die neue Brannt wein-Besteuerung erwachsen sei. Der Brauerei gehe es nicht schlecht, wie die Bicrpaläste, sowie die Dividenden der Brauerei-Gesellschaf ten bewiesen. Minister Tr. Lnrins tritt fii- die Regienmgsvorlage calawslem effffnhren' die Nothwendiglcit einer Herabsetzung der Gctrcidezölle enilretc. werde die Negierung die erforderlichen Maßregeln treffen, offne e>i! M Tage zn warten. Meyer (stein) findet den Antrag weder gni noch klug. Ter "Antrag würbe der Spekulation nur ein neues Gebiet eröffnen. Delbrück zieht hierauf seinen "Antrag zurück mit Rücksicht ans die Erklärungen ocr Regierung. — Für Raps und Riiblaat schlägt die Regierungs vorlage eine Erhöhung von 2 am 3 Mark vor. v. Franckenstein erklärt sich Namens des Centrmns dagegen, v. Kardcnff ist gleich falls geqcn den Napszoll. Derselbe hätte vor 20 Jahren günstig wirken können, jetzt wi es ebenso zu spät, wie es bezüglich des Wallzolls sein würde. Hcydebrand und v. Wcdcll sind für die Erhöhung des RavszollS. Die Erhöhung wird abgelchnt. — Der ietznng der Getrcidezölle entsprechend niedriger als in der Regie rungsvorlage eingestellt, nämlich für Kraftinehi, Puder, Stärke, Stärkegummi, Kleber. Arrowrovt. Sago, Sago-Surrogate, Tnvico aus 12v», Nudeln mtz> MocctstM auf 13'-z Mark, Mnhlenfabrikate aus Getreide und HMenfrnchte» (geschärten«: oder geschälte Körner, Graupen, Gries, Grütze und Mehl) und gewöhnliches Backwerk (Bäckerwaare) aus lO'/e Mark. "Ans Antrag v. Landsberg-Stcin- turt wird der Hcstzoll von 12 ans 65 Mark erhöht, die Einffihrnng eines Zolls aus Kleie dagegen abgelchnt. ebenso ein "Antrag Woer- manns, wonach den Inhabern von Malz, Preßhefe, Cakes. Biseuit, und Teigwaarcnsabrikaten für die "Ausfuhr ihrer Fabrikate eine Er leichterung dahin gewährt werden soll, daß ihnen der Einganaszoll für eine der "Ausfuhr entsprechende Menge deS von ihnen eingc- ffihrtcn ausländischen Getreides oder MehlS nachgelassen wird. -- Weitcrbcrathung morgen, außerdem deutsch-österreichischer Handels vertrag und Etat. Berlin. Dem „Tageblatt" wird ans San Nemo gemeldet: Es sind Anzeichen vorhanven, welche ans eine neuerliche Zunahme der Wucherung im Halse des Kronprinzen hindcntcn. Tie günsti geren Symptome während der letzten Woche» schienen trügerische gewesen zu sein, insofern sie zn der Annahme oder Hoffnung Anlaß gaben, das Leiden des Kronvttnzen könne doch etwas anderes sein, als der Krebs. Gleichzeitig wird aus London gemeldet: Mackenzie erhielt eine Depesche aus San Remo, welche ihn benachrichtig!, daß plötzlich die Wucherung wieder rapid nnd beträchtlich zu wachien begonnen. Die Kronprinzessin forderte Mackenzie auf, io schnell als möglich nach San Remo zn kommen. Mackenzie ist darauf bereits abgercist, nachdem er vorher der Königin Victoria von der Verschlimmerung Mittheilung gemacht. — Der Reichs kanzler ist vollständig wieder hergestcllt. — Gras Brühl ist anS- crsehen. einen eigenhändige» Brief des Kaisers den» Papste zu dessen Pricsterjnlnläum zu überbringen. . Berlin. Ter deutsche Botschafter in Petersburg, Gras Schweinitz, begab sich vor seiner Abreise nach Petersburg zum 'Reichs kanzler nach Fricdrichsruh nnd wlrd vor der Weiterreise auch noch vom Kaiser empfangen. — Die Königin von Spanien Unter zeichnete die Decrete, wodurch die Gesandtschaften in Berlin. Wien nnd Nom zu Botschaften erhoben werden. — Die Behörden des deutschen Schutzgebietes m Kamerun führen vom 1. Januar ab Einfuhrzölle aus Salz, Reis, Spirituosen und einige andere Ar tikel cm und schaffen die Ausfuhrzölle auf Palmöl ab. Die Berliner Börse war am die politische Lage hin ver stimmt. namentlich ans die Auslassungen der Wiener offiziösen Presse nnd die kühle Aufnahme der Carnot'ichen Botschast selten« der französischen Kammer. Später trat vollständige GeichästSlosigkeit ein. daß die Tendenz kaum erkennbar war. Banken und fremde Renten setzten niedriger »m und erfuhren nur geringe Schwank ungen. In deutschen fpeeulativen Bahnen herrschte "Anfangs guter Verkehr, später war die Haltung schwach. Ocsterreichische Bahnen waren von vornherein niedriger, Lombarden später anziehend, Berg werke cnnangS schwach, dann vorübergehend befestigt, schließlich an» mattes Glasgow wieder schwach. Im Cassaverkehr waren deutsche Bahnen schwächer, österreichische still, Industrien schwächer, deutsche Fonds behauptet: iür österreichische Goldpttottlärcii bestand gute Stimmung. Privatdiscont 2ß» Prozent. Va »« ». 11. Derdr. «»«»ft.! «2H0. «uleNii 107.87. ItaNeue» »7Z«. »»aiSluttm «07,00. Lomdoroe, Iftft.70, »». vrioriNNni —, »»«»«er ««>/,. »«»»«er :!78,IL. vtt»»»»eo 020,K. Neue «»leilie —. Titele» —. »eftaoplk«. »,»»«». I«. Decemdk», »or«. II Mir 10 MI». T»»sol« 101'/,. «87iikr Rnften »»>/,. gi-ttener SK-/,. L»«»,r»en 7'/,. Non». Türlrn ««>/.. «vr,c. s»ndir«e «imertta»» IN>>„. «proe. Un,ar. «eldreule 7»>/-. Oefterr. Äol»- rrittr 80. «rrnft. «r-niol» >00. «,»»«» 71'/,. «e»e cfta»»«er SS. «»r»at. ««»»«er «»!>/,. Ott«m»«»a»I >0-/,. »„«.«ette» 8i!>/,. S»,»trr «7>,„ - »tt«. >»»»,! R»h«,. — Setter: Tchö». « mfter » » m, 11. Deren,»», »»«»»lteo cSckgnftf. Weizen ver Mär» >02, Ver Mat IOZ. weichend. i»o,«e» »er Mär» 107, v«r Mai >07, weichlich. vael« «Produkte»!, i«. Tccember. «Tchlnd.i Wette» verT«c»cher L2.S0. ver März 5«n SS,so. ruina. SvittNtd ver December ««.so, ver Mai-A«g»lt «7,vo. füll. Riwöi rer Deccmber K72S. ver Man 5i»n os.vo. ruina, 2 » » » » » . 1». Dccc»>»er. «»rodnkrruf Schluft. «ftcl»>dc rnftia, Tenden» schwächer. Mehl stets«. - Wetter: Lchän. S.« 2 Lokale» unv Sächsische«. — Gestern beehrte Se. Majestät der König dao Magazin dcS Hoflieferanten Bcrnbard Schäfer mit längerem Besuche, um sich die "Arbeiten nach Copien von Schloß Lindeihof am,wehen ff A .MW