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Dresdner Nachrichten : 09.03.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-03-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188203097
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18820309
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18820309
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1882
-
Monat
1882-03
- Tag 1882-03-09
-
Monat
1882-03
-
Jahr
1882
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 09.03.1882
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»r. »S — U»oIUst1v»»t«a. 8«, » — volm«r»t»8, äs» v, Llttrr 1882 ^ würde die« vollständig genügen, um, zumal wen« der betreffend« Kamm»runt»osfiz,er obendrein daS Pech baden sollte, daß jener Artikel zuerst mit an die Reihe kommt, gleich »on vomherein sich ein Borurtbeil von der zweifelhaften Ordnung auf seiner Kammer zu bilden und er könnte alüdann mit Bestimiindeit darauf rechnen, daß man Stück für Stück der eingehendsten Revision unterziehen würde, und wohl ihm dann, wenn die am Anfang gefunden« Un regelmäßigkeit zugleich die letzte gewesen, da es in diesem Aaste noch einmal »nt einer — Nase abgeken dürste. — Herr Regierungsrath I)r. Hartia, Ehren-Mitglied dcö reSdner Allgem. Handwerker-Vereinü. bot dessen Mitgliedern am verflossenen Riontag Abend einen Vortrag Uber: für denjenigen Körper, welcher an der Herstellung . an der „Werk-Erzeugung" den unmittelbarsten Sintbeil bat. Er folgt die Führung dieses Körper- durch die menschliche Hand, so brauchen wir die engere Bezeichnung „Hand-Werkzeug". Hier ist unser eigener Körper die Quelle der erforderlichen Betriebskraft. Fm Lause der wunderbaren Entwicklung, welche die Erkenntnis der Natur in neuerer Feit genommen bat. ist für tausenderlei Werk Erzeugung eine Ablösung der Körpcrkraft durch elementare Betrieb-' krait, durch Wasser, Wind. Dampf und durch chemische Kräfte er folgt. Die erftuderische Thätigkeit des menschlichen El eist es bat hierzu die mannigsaltigsten und sinnreichste» Einrichtungen, die Krait- und Arbeilsmaichiiicn bervoigerufen, in welchen sich Auf lanunlung, Leitung und Abgabe von mechanischer Arbeit so voll zieht. dag eine von uns gewollte Ork- oder Formveränderung in und dt« Leute Leib« tnmen gemttet. T>!« Hauser heckten Um «nL ein Umstand, de» da» rasend schnelle Weit erklärt. Außer den niedergebraniitev. wurden mehr oder minder beschädigt und ein Hau» n» wehr völlig nicdergebrochen. um noch größere neuer« zu verhindern. Neben der obigen Angabe der Ursache des Brandes taucht auch die Vermittln«»« auf, das, Brandstistung aus Rache vorliegt, doch ist das jetzt nur Vermutlnmg, die aber einen gewissen Halt durch die Angabe de» „Reichenbacher Wocken- faft. nicht» al» «aß ft« auf dem mtlich Schindeldach- ilergreifen de- Feuer» a noch sech- Häuser wurde von der Feuer- Ausbreitung de» abe der Ursache deö .. «issel. ... ..... blatte»" bekommt, daß der Brand einige Tage vorher prophezeit worden sein soll. Fm «asthau» „zur Linde" in Chemnitz war dieser Tage eine. Auelion antiker Möbeln und Gcrätbschasten anbcraumt, die ein HerrD. aus Dresden ausgeschrieben batte, von welchem zugleich der Gartensalon der „Linde", da- AuetionSlokal, bis zum Io. April aemiethet worden war. lieber dieser Auktion leuchteten indessen keine glücklichen Sterne. Am ersten Tage, am 6. d. M-, mußte die Auktion polizeilich geschloffen werden, weil dortige Antisemiten und Mitglieder de- „deutschen ResormoereinS" zur Stelle «raren, die durch Hineinreden den Fortgang unmöglich machten und gleichzeitig vor dem Lokale Plakate verweilt wnrden, deren Fnlialt sich gegen das „AuctionS-Unwesen" wendete und mit den Worten schloß: „Die Mehrzahl der Auktionen basirt ibre Tbätigkrit aus die Leicht gew präcisester Weise sich vollzieht. Die Zahl der unterscheidbaren A::en von Krallmascinneil ist gering, die Zahl der Arbeit-Maschinen ist schon jetzt sebr groß und wachst von Fahr zu Fahr; beide haben eine gewaltige Umgestaltung des Gewerbebetriebes bervorgerufen, die sich aiS unaufhaltbar erweist. Nicht abzuwehren vermöge» wir die Maschine, das „entartete" Kind deö Handwerks, unsere Pflicht ist cS vielmehr, ihr wunderbares Wesen zu erforschen und zu ihrer zeitgemäßen Fortentwicklung selbst Hand auzuiegcn. Es wurde eine gröbere Fa bl ArbeitSmasctnneu im Modell vorgeführt und durch Feichnunge» an der Tafel noch besonders erläutert: Eine Backen- maschiue, bestimmt zur Zerkleinerung von Steinen und Erze»-, eine sogenannte kleine Krempelmaschine, dazu dienend, die Fasen, dcr Baumwolle in eine gleiche Beschaffenheit zu versetzen und nach und nach in einen zarten Vließ umzuwaudein; eine König-Bauerfche SchneUdruckniaschine; eine Walk- und eine Raub-Maschine, das Tust, zu verdichten bez. mittelst Kardendisteln zu appretiren, eine Schiffchen Nähmaschine. eine dcr ältesten zur Benutzung gekom menen Nähmaschinen zur Hervorbringung der Handnabt: die Zeich nungen einer Radial Bohrmaschine und einer sog. Heilmann icken Dt, lma'chine. Der Herr Redner schloß seinen interessanten Vor trag unter lautem Beifall des zahlreichen Auditoriums. 0. sterr Fabrikbesitzer Gmciuer Benndorf, der Vorstand des alttn Dreobner Dincrschutzvereins, ist jetzt vom Reubrandenburger Tiiiernhutzeiein, der unter Protection wr. Königl. Hob. des Groß- berzogo von 'Mecklenburg siebt, zum.Ehrenmitglied ernannt worben. Fm vergangenen Fahre ward er vom Münchner Verein in gleicher Weiie ausgezeichnet. — P o I i z e i b c r i ch t. Fn dcr Altstädtcr Gasfabrik wurde an, Sonntag ein Arbeiter durch Umfallen eines eisernen Gcräthes am Koo'e verletzt. Die Verwundung ist jedoch nicht gefährlich und wird nur einige Tage Arbeitsunfähigkeit zur Folge haben. — Em Hauvigewinn unserer Königl. Sachs. La » deslot - teri e (50,^'0 Vcark) ist drei Unkerbeaniten dcr Bcrlin-Görlitzer st:st-nst.'.bi:, n. elckc zu'ammen ein Zcbntel-Loos spielten, nach diesem Tbnle uig.fallen. - Fn rem Verkau'slokal eines Tapcürers auf der Marien- straue ging gestem früh beim Lernen der Thür desselben dieStoff- Lmbüllung einer neuen Kinderwiege in Flammen auf. Da das poia! .'.'.werden' "..t Rauch ange'nllr war, ist anzuncbmen. daß dcr M-"' 'eben ! nger geglmnnt bat und durch den beim Leime» der Tour entstandenen bmimg nur entstammt werden ist. F". Bia'en'iv ist lürzlich die Fnhaberin eines Scknitt- wa n cngestä nie. eine ginge Wittwe. unter Zurücklaffung ihres Kin de:- ".ml.', -.-er'ckwunden. Ars Grund ihrer Entfernung wird ge kraultes E. :.:e>ü!,l angeneinmen. M e: n e r H r r i ck. Der äußere Droschkcnbe-irk Dresdens n: :nn: n r b:e nach unterem Lrte ausgedehnt morden, doch fahren L - - au' Weiteres obne^Taxe. — Fn den letzten ^.agen ' -d In.er viele Logis für den Do-inner vermielbel ivorden nn" :v:e : e.n Ansthein bat, haben wir in kommender Laison eine engl:',ne - c.en:e Iner. Ri:i den, namenloten Bock, welcher in Meinhold's st : a bl:' te n I durch Herrn Fritz Rothe so massig und in bvchii vor, stier» st.ualttät kredenzt wurde, bat das Hoibraubaus -n ein: cKn Vogel abgeichoffen. Man kann es daher Wirth und -Hanen n:cht verdenken, daß sie sich von diesem Göttertrank nicht bald trennen mögen und wird daher künftigen Sonnabend noch mals Gelegenheit geboten, den Hofbrauhausbock zu prüfen, denn es komm: noch ein retervirt gewesenes Mutterfaß ;uni Anstich, womit die oeanon gewiß würdig beschlossen wird. Dazu wird Donnerstag uns Lonnatens der in Herrn Rolbe's Küche so vortrefflich zu- bereitcie warme Speckkuchen verabreicht, weicher den besten Sorten unterer darin berühmten Sckweslcrstadt Leipzig die Waage hält. ^ — Der in gestriger Nummer erwähnte Mensch, welcher auf Tracbauer Flur betroffen ward, als er ein S i l t l i ch k e i t s v e r - b r e cb e n begeben wollte, rst lein „Angestellter" am Schle'iichcn Balml>o'st-, sondern ein Arbeiter, sicach Aussage der Frau des Be tte -enden 'oll derselbe das angedeutete Verbrechen gar nicht beab sichtigt haben, — Von einem bochbeladeuen Heutuder löste sick gestern in der Bergstraße bei der Eisenbabubrücke ein großer Tiieil der Ladung ab und fiel aus d:e Straße herab, dort längere Zeit ein H e m m - n i ß für den Fahrvenebr bildend. — Reckt üble Folgen dürften einem Viehhändler auö der nw liegend aus dcr am letzten Markttage hierorts bewirkten Ausstellung räudiger Schöpse erwachsen, obwohl derselbe vor- g- ' n :chl: veruairdcu und die kahlen Stellen am Felle de. Tbiere für Knabberflecke gehalten zu haben. Salzbrunn i. Säst. Vom Beginn dcr nächsten Saison ab werden die Herren vr. Nitsche in Breslau und b'r. Pohl in Kosteublut als neu ernannte Brunnen-Äerzte am Lberbrunnen prak- kierrcn. Stalt der bisherigen 4 Aerzte werden also von da ab 5 Brunnen,,: zle hierorts thätig und wird damit die Ueberbürdung der hier iungirenden Herren JanitätSrath Dr. Valentin», vr. Strahler und I»'. Slemvelmann vermieden werden. Durch neuere Forschung ist sestgestelil worden, daß das Lithion bei Harnsäureablagerungen. Gicht :c. eine ganz besondere tberaveutische Wirkung ausübt, indem sein Gebrauch den Abgang barnsaurer Coucrementc fördert, die Menge der Säure im Urin geringer macht und die gleichzeitig vor handenen gichtischen Assectioncn in den Gelenken beseitigt. Durch die neueste, im Herbst 1881 durch Herrn Geb. Rath FreicniuS in Wiesbaden ausgesuchte, augenblicklich im Druck befindliche und dem nächst cur Versendung gelangende Analyse des altbekannten Lbcr- bninncns Incrscibst ist fostgesiellt worden, daß derselbe in IbHO Granu» Wasser 0,01.50 Lithioirdicarbonat enthält, so daß er wegen dieses reichen Gehalts an Lithion in Europa die 3. Steile einmmmt und ähnlich zusammengesetzte Mineralwässer erheblich hinter ilmr zurück- bleibcn. Der Lberbrunnen hat ichon von Alters her bei Brust- und Lungculciden einen io hohen Ruf und verschafft alljährlich Tausen den sdciluug und Linderung, wie er nun auch bei Harn,'äure-Aff«c' tioncn, bei Gicht re. eine bedeutsame Rolle üben berufen ist und eine weitere Kategorie Heilbcdürstiger nach «alzbrunn führen wird. Sein Versandt geschieht übrigens während deS ganzen JahreS und betrug vro 1881 zusammen 257,932 Flasqen. — Vor wenig Tagen ent, am 4. d., wurde bekanntlich Adorf von einem großen Brande betroffen - noch sind die Gemütber von diesem erschüttert und schon wieder steht die dortige Sinwobnerschaft an den eingeäscherten Trümmern von 5 Häusern und 2 Scheunen, und zwar denen im sogen. Mebithau gelegenen der Besitzer Bloß, Adler, Rieß, Walther und Geier. TaS Feuer kam am 6. d. Abends zwischen li und 7 Uhr im Hause eines Tischlers auS und eS ist wahrscheinlich, daß beim Füttern des Viebs rin Fünkchen in da- Stroh gefallen ist und den Anlaß zum Brand gegeben bat. Der bedaucrnswertlie Besitzer des Haui'cs, der in jüngster Zeit ohnebin viel Unglückefälle in seiner Familie zu erleiden gehabt batte, wollte durchaus nicht aus seinem schon brennenden Hause geben und mußse gewaltsam von einem Feuerwehrmann der Gluth entrissen werden. ES sind 9 Familien nnt ca. 40 Köpfen obdachlos zu icheuwar düngen Plenen venretven ko». Wer sich selbst amtet und ein Herz kür seine fleißigen Mitbürger und für daS Gemciiiwohl hat. meidet und bekämpft daS Auctions- Unwcscn." Die Auktion wurde nun von Herrn D. i» einen frei händigen Verkauf umgewandelt und dazu durch Annonce mit Preis angabe ringeladen. Es waren viel Kauflustige erschienen. Alle muhten aber unverrichteter Sache wieder ab ziehe», weil auf Requi sition der Dresdner Behörde aus alle die Kunstgegcnstände das amtliche Psändungssiegcl gelegt wurde. — In der Gegend von Gorbitz ging vorgestern Abend '/eil Uhr ein Schadenfeuer aus. Glücklicherweise soll es sich nur »in daS Abdrenncn eine- Hausen- Feldabraum gebandelt haben. — Auf de, Kellertreppe eines HauseS in der Mitleislratze brach gestern ein Arbeiter den reckten F u ß. Die Anlegung des Ncth- verbandes erfolgte in der Hilsssiation Weißegassc Nr. 3. — Herr Gcmeindevorstand W. Siegel inNicderneuschön - berg schreibt bezüglich des i» vorgestriger Nummer befindlichen Artikels, den Brandstifter Seifert in Kleumeuschönberg belr., daß die Feuerwehr in Niederneuichönbera, welcher Seifert angehörte, keinen Pfennig der ihr zugcsallenen Prämien zu Veranstallung von Bällen verwendet, auch seit 1878, wie jetzt jährlich nur einen Ball und zwei Kränzchen, wie dies bei den meisten derartigen Vereinen üblich, abgehalten hat. Das gewiß vielen Lesern bekannte sog. Raubschlößchcn im Triebiichthal ist dieser Tage zum Zerstörungo-Lbjekt für 4 freche Buben geworden, die zum Glück ermittelt werden konnten. Dieselben haben in dem unbewohnten Gebäudchcn alle Fenster scheiben mit Steinen cingcworsen, das Mauerwcrk deS Gariens de- molirt, die Gartenlaube zerstört und anderen Unfug getrieben. — Fn einem Hause zu Plaue nIl. B. sing man jetzt einen gesvenstigen Geist — in Gestatt einer gewöhnlichen Dicustmngd. DaS Madcken batte sick'ü in den Kopf gelebt zu „scheeckcn". Um die Mitternachtsstunde kam sie zu diesem Beuufc aus ihrer Boden kammer hervor und svieite „Geist" indem sie durch Wersen mit ,anv unheimlichen Lärm verursachte und auch die Kenugthuung hatte, Furcht zu »wecken, bis ihr Einer den „geistigen" Standpunkt klar machte, worauf sie aus dem Dienst gejagt ward. — Ende vorigen Monats ist in Banncwitz bei Scdönseld ein schwarzer männlicher Hund, nachdem derselbe mehrere Hunde ge- bissen, getödtet und an demselben die Tollwut!, eonstatirt worden. Es ist in Folge deffen in den Lrtichaften Ober-Pountz, Pobrsberg, Zaschendorf, Reitzendorf und Schullwitz auf die Dau» von 3 Monaten die Huudesperrc verhängt worbe». — Fn einem Ansalle von Schmermuth hat sich am Freitag e-n geachteter Bürger in Dohna die Pulsadern geöffnet, da indessen noch rcchtteitig die Scinigen aufmerksam wurden, konnte werteres Unglück verhindert werden. — Auf dem Heimwege aus der Kirche wurde am letzten Sonntag ein ehrwürdiger Greis aus Biensdorf von einem unbekannten Mroicke ohne Ursache zu Boden gewcmen und mißhandelt. — Selbstmord e. Fm Torshache zu Rempcsgrün ertränkte sich dcr Schneider Heinrich Margner. Ein 52jäl,riger Landwirih in Sacksbors bei Wilsdruff erhängte sich, ebenso in Leipzig ein 53jäbrig» Kopist, in der Nürnt'ergerüraße wohnhaft, und in Werms- vors dcr Handarbeiter C. Willi. Fleischer. — Fm Hause eines KausmaimS in Mitt weida wurde am Freitag Morgen deffen Eommis (ein liljähngcr sehr gut beten mundet» Mensch) bewußtlos, mit 20 Wunden am Kopse und ver schiedenen Stichwunden >m Rücken, im Blute schwimmend aufgc- funden. Anfänglich gab der Zustand deS junge» Mannes zu den schwersten Befürchtungen Anlaß, doch wird er unter guter Pflege wieder genesen. Er war am Abend vorher mit einem intimen Freunde im gleichen Alter, dem Sohn eines dortigen hochachtbaren Bürgers, hei einem Karpsenschmaus gewesen, war mit diesem allein spät Nachts nach Hause gegangen und allerdings nach Zeugenaus sagen sehr angetrunken gewesen. Was nun unterwegs zwischen den beiden Freunden vorgesallen sein mag, isl noch nicht bekannt; dcr Freund aber wurde vcrbaftet und sott umfassende Geständnisse ge macht haben. Am 5. d. hat ein Schulknabe aus Taucha aus dortiger Rathsslur, dem sog. Weinberg, einen Waldbrand fahrlässigerweise veranlaßt, durch welchen ein Theil einer Kiefernpflanzung ver nichtet ward. — Landgericht. Fn der Nacht vom 8. zum 9. Fanuar wurden aus der von Weinböhla nach Morivbnrg führenden Straße! 8 junge Pappclbäumc und eine größere Anzahl Ebereschen um gebrochen bez. umgebogen, sowie von einem Zaune 6 Latten los- gebrochen und dcr Verdacht der Thätersckast richtete siel, alsbald auf den Steinbrech» FobannLiziranSkn aus Memel, der sick dieser- lialb wegen Sachbeschädigung zu verantworten hatte. Der An geklagte war an dem betreffenden Abend an einem von seinen Be- russkollc betkeitigl diversen die Glanzleistung bildete. Seine gymnastischen Produktionen er regten schließlich daS Mißfallen des Wirtkes und ver- anlaßten denselben, dem Kunst-Dilettanten die Tküre zu weisen. Liziransk,, entfernte sich wohl auch, kehrte aber bald wieder zurück und nalun^ den Wirth mit scheelen Augen fortgesetzt musternd, aus einem Ltuble Platz, bis er schließlich Tisch und Stuhl un,wart, eine Fensterscheibe zertöpperte und von dannen ging. Fn diesem Stadium der Zcrstöruugswuth passirte » dann die oben erwähnte Straße und wenn auch Niemand Zeuge des dcr Anklage zu Grunde liegenden Vorganges war, so gewann doch nach den obwaltenden Umständen die Vermuthung volle Gewißheit, daß die Bäumckcn von dem strikte leugnenden Angeschuldigtcn beschädigt bez. zerstört worden sind. Der Gerichtshof erkannte gemäß deS von Herrn Staatsanwalt Schaarschmidt gestellten Antrages anf eine achtmonatliche Gesänanißftrafe. — Der Handarbeiter Fricdr. Wilh. Neubau- au- Mitweida wurde wegen Kuppelei zu 4 Docken Gesäng- niß vcrurtbcilt. - FohanneThereseLinaLeichsenring.eine schondreimal wegen Diebstahls vorbestrafte I7sähriae Fabrikarbeiterin auS Chem nitz fand am 31. Fanuar gelegentlich ihre- Besuche« bei einer Frau Leupold an einem derselben gehörigen goldmen Ring im Werth« von 15 M. großen Wohlgefallen und benutzt« dieserhalb einen Moment deS Alleinsein-, sich das mit cinem Stein gezierte Kleinod anzucignm. Zur Schmückung ihrer langen Finger benützte die ..üft HauSwald» ein» verfügte sich nach de», Pferdestall« und snete zunächst mit Hilfe einer Düngergabel ei» verschlossenes chränkchrn in dn Meinung, darin irgend einen schätz baren Gegenstand vonuslndr». Allein er batte sich dabei ver- kalkulttt, da in dm, Schränkchen eine öde Leere vorherrschte und er trug nunmehr verschiedene im Stalle vorhandene Gegenstände, als ein Fackel, eine Facke, ein Paar Fausthandschuhe, ein Schurz fell, einen Ueverrock und mehrere Tücher rc., zusammen und benutzte einen Futtcrsack als Transportmittel. Im Begriff, dm Rückweg anzutreten, tauchte plötzlich im Statte der Pferdeknecht Satomon, mit einer Laterne versehen, auf, um Futter zu schütten und machte sich dieser sofort daran, den retirirendm Spitz buben festzunehmcn. Nitzsche warf nun den schweren Futtersack aus die Seite, drehte sich nach seinem Versolaer un, und feuerte mit seiner aus dcr Brusttasche gezogenen Pistole einen Schuß in der Richtung auf S. ab. Der Bedrohte blieb völlig un verletzt nnd setzte seine Verfolgung fort, mußte dieselbe ab» aus- acben, da der Ausreißer inzwischen das Thor von innen geöffnet hatte und vom Dunkel der Nacht begünstigt, sein bald den Blicken des Verfolgers entzogen war. Am 20. Deecmb» Abendü quartierte sich N. bei dem Gastwirth Karsch in Vurkhardtswalde ein und verschwieg aus guten Gründen die Thatiache. daß er nichtlcinmal mehr über einm Pfennig verfügen konnte, während er sich an, nach slen Morgen, nachdem er sich auf Kosten K'S an Esten und Trinken gestärkt halte, heimlich aus dem Staube machte. Wenige Stunden später traf Karsch den Durchgänger auf der Schloßstraße in Pirna und hielt ibn am Rocke fest, um ihn dingfest zu macken. Allein in diesem Moment bracht« Nitzsche seine inzwischen scharfgeladene Pistole ein wenig aus dcr Brusttasche seinen, Gegner zur Ansicht und dieser ließ auch unter dem Eindruck der Mordwaffe ven Vaga- bonden loS. Die günstige Gclegcnheit benutzte Nitzsche zun. Aus reißen; allein in der Nähe der Kirche nahm ihn Karsch unter Mit wirkung einer dritten Person nochmals fest und bewirkte dann die Einticlenlug N'S in die RatbSsrohiiveste. Die Strasknmmcr verurkeilte den Angeklagten wegen schweren Diebstahls, Rötbigung und Betrugs u. s. w. z» 2 Fahren Zuchthaus, 5 Fahren Ebrenrechtsverlust und 'Stellung unter Polizei aufsicht, »kannte auch aus Grund von 8400 oes R.-Str.-G.-B. aus Einziehung dcr Pistole samnit der bei de», Angeklagten Vorgefun denen Munition. - Amtsgericht. Der 02jährige, bisher völlig unbescholtene Handa, beiter Friedrich Wilhelm Lorenz aus Lockwttz trübte seinen Lebensabend noch durch mehrere Vergehen, die in dcr Verwechselung von Mein uno Dein bestanden und eine Bekannt schaft mit de,» Strafrichter noch sich zogen. Fm vorigen Fahre eignete sich der alte Mann zunächst in einem Productengcschäst zu Lockivitz ein Stückchen Seife im Wertste vo» 10 Pf. an, verschaffte sich fern» durch einen verbotenen Griff in die Ladcnkasse eines Kauf manns 2 Tlialerslücke und entführte seine», Arbeitgeber, dem Zicgelei- bcsitzcrGörne ein paar silberncLöffet nusder.Küche,svwieamff.Fan.d.F. einer Wittwe in Niedersedlitz eine Partie Kohlen im Werthe von 1 Mk. Lorenz verwirkte für diese Missetbnte» eine l4tägige Gc- säiigmßstrase. — Der Tompsmühlciihcfftzer Adolph Danket»,ann in Niedersedlitz kam der Aussvrdcruiig der Fabriklnwettioi,, an seinen Maschinen Schuhvorrichluiigen anzuhringcli, nicht nach und zog sich daher auf Grund von 8 120 des Reichsgesetzeg vom 17, Füll 1878 eine Geldslrnsc von 50 Mk. zu. — Der Scbiniedemcist» Heinrich Zschage in Nicderpoyritz machte mit dem Strafantrage, den er gegen seine» Konkurrenten, den Schmicdemcisier Ferdinand Kratzsch. stellte, sehr schlechte Geschäfte. Am 25. Scptbr. vor. F. geriellici, bei Gelegenheit d» öffentlichen Tanzmusik im Gasthof zu Niederpouritz mehrere Personen in Streit und diesen suchte Kratzsch in sein» Eigenschaft als schankhauSdiensthnbendcs Ausschußinitgticd deS Gemeinveralhcs zu schlichten. Zschage schubte plötzlich eine dritte Person mit aller Gewalt gegen Kratzsch und erbittert hier über packte dieser den Schubvirigenren, diückte ihn in eine Ecke und würgte ihn dabei auch ein wenig am Halse. Fnfolge deffen »hob Z. weyen Körperverletzung Klage gegen K. und Kratzsch wartete so fort mit einer Gegenklage aus, die eine Verurtheilung des Gcgen- beklagten wegen Bcamtenbeicidigung zu 40 Nt. Slrate und Tra gung sämmtUcher Gcrichtskoslen zur Folge hatte, während Kratzsch wegen Körperverletzung mit 10 M. <r>lrase und 8 M. Buße belegt wurde. — Landgertch». de» S. Mär,;. Eiratdrnimcr II. vormittag» 9 Haupl- oerdai'dimlg gegen Friedrich Mori» Viildrich and Naundorf, dclien Ehefrau und den Pfandleiher Theodor Hiiniltr Ott» Grohciihaln wegen widcrrechttlchcr Zueignung vcr- fchojfcner Munilio». »>>, gegen den SiaiiilfcheidNsl Narl Anion AiiUtt» Hengiict an» Licgnih wegen fshriäffiger Korperverlehiing. idh, gegen die Handarbciltrs-Edcfrail Margareilic Hubig und Emilie vereliel. Llcinerl au» Gera wegen ilu»r-elci. II gegen de» PuchbiNderlehrliiig Sari Friedrich Hinleimann aus Trccdcn wegen DiebflahiS und Piivainikiindcnsäliil'NNg. itth. gegen den Dlciisilneklik Ernfi Ehregoit Grohmaiiii and Gaueinili wegen fch-eercn Dicdfiahlr, 12 gegen den Fgbrilaidciler Franz Ficke, aus Schönhaide wegen Tiedftahle. — ?li»>SiSchdsscn,geri,I>t, den 9. März. Handivcrhandiniigen i» Strafsachen gegen Schramm, Rtchier, Piedich. Schmidt ». Äcnosfc», die Lchmidl, Pohl, Schiene», Hetze »iid Kiffe, die .Heuler, die Hickniann und Kenifffe», Hanlc, .tzull gen, Schilde, GanSangc, jowio in Privalllggiachen Krumbiegel gegen Hanlo, Metcreologifetie Beobarhtunflen der de Uli che» Leewari« IN Hamdurg am 7. März um v Uhr Margen». Wind. Weiler. «openhaae» .... 7«L «V sl»ck llalb Scdcckt - Ll-'ck-,0>»> .... 4L » Vaporaiida .... - 2 3 — -rl. Pttccslmrg . . Mochkciu .... 751 ^ „8,V leiltt- Zug wvlfig - 12 äan.bnrq .... vv inäfikg ivollig * Mttncl 7 -,4 - ,Vki,V Slurm I-alddedcckt i , KarrS - still wolkenlos 0 Mimckci, . ... 77, ucv l«ichi bc deckt -e'pzn ..... 777, SÄ IV fchinoch wolkiq 4- 2 Pzrttn 7i7 z? vc-iiV lckiwnch l,°lddedecki>> 4- 2 Wl.-n 7«i8 ' L l^V lciciu bedeck! t 7 ArrSlau 767 ^ ^Slyl sriick, wolkenlos 2 r S Z s -- « ,gte war an den, oelrenenven Avend an e,i,cm von seinen Be» kolleacn im Gasthof „zum Auer" arrangirlen Tanzveranügcn eiligt qcwesen und probucirte sich daselbst einige Zeit lana in rsen Kunststücken, von denen das Kopfstehen au> einem Sruhl I» Nachmittags Negen. Uedcrlichl der Witterung. Während die Dcvreffion im Norde» langiai» dem Weihen Meere sich nähert lind im liidlichen vsileegebicie »och Harke his ßlir- miichc nordwkilliche Winde erzeug«, ist imNordwellc» eine neue Dchrclsion crichicneii. dei deren Annäherung ani den Hebriden da» Paronicler in den kehlen ,2 Stunde» ui» !: Mm. gefallen und Uber Irland und Schottland steife füdlichc Winde mii Nicdclfchlägcil eingeritten sind. lieber Eenlraleurona hat die vcwöllnng libgenoinmcii nnd Nerrfchl fetz! meist trockenes, heileres »nd anher in dem ndldlichcii NilsteNgchkct!: rikNiacS Wetter, »eher Deuilchland Uiid de», Ostiecgcbittc ist slarlc Adliihiling ci- rolgl. jedoch dürste hei anffrlfchendc» siidmestlichen Winde» zunächst fin Wclldcul'ch- land wieder Erwärmung z» erivarten sein. In Mradorg iourd« Nordlicht dcodochicl. — Wasscrstand dcr Moldau uud Elbe am 8. Mär;: Budweis — 2, Praq 4- 35, Pardubitz -ß- 84, Mclnik -j- 57, Lcitmcritz -i- 41. Dresden — 38. TasttSsttschichte. Deutsches Reich. 17. April cüpzubcrusen, nackOstern vertagt w . , „ - deS Tabakmonopols und des Nnfall-DersicherunaSgcsetzcS, welche Ent würfe ihm vorgelcgt werden sotten, beendet haben wird. Zweifellos würden diese Entwürfe an Kommissionen verwiesen : während diese Dirbi« den Ring nicht, sondern st« veesetzte denselbim alsbald und muß st« den im wiederbolten Rückfall« verübten Griff nach fremdem Siarnttmm mit S Monaten Gesängniß sühnen. — Der am 3. März 1862 zu Niederaeridorf bei Berg gießhübel geborene Dienstknecht Friednch Ciemen» Nitzsche: kam am Abend deS 18. December aus den Einsall, bet seinem! früheren Dienstherr« HauSwald in Nentmannsdorf zur Nachtzeit einmal Umschau noch mitnebmbaren Gegenständen »u halten und rückte auch alsbald nach dem 2 Stunden von P. entfernten Dorse au«, nachdem er zuvor eine Pistole gekauft und diese mit Pulver, Pfropfen und Zündhütchen schußsertig gemacht hatte, um im Noth- satt einen Schreckschuß abzufeuern. Dn angehende Dieb stieg hierauf nach Mitternacht über daS verschlossene Lattenthor in das würdm diese Entwürfe an Kommissionen verwiesen; während diese beralhen, sollen dann die in, Landtage noch übrigen »weiten und dritten Lesungen abgcwickelt werden. Das 7. mitteldeutsche und 7. brandcnburaische Provlnzial- Bundesschicßcn findet in Berlin vom 11. bis 18. Funi d. I. statt. Cchützcnbrüdcr aus allen Gaue» deS deutschen Reiches sind ftcundschaftilchst und kameradschaftlichst eingrladen, an diesem Per- brüdcrungsfcst deutscher Schützen theiizunedmen. Berlins Schützen, Berlins Bewohner werden Alle in erprobter Gastfreundschaft mit offenen Armen und aufrichtigem Herzen empfangen. Anmeldungen sind an das Eentral-Comit« für da- 7. mitteldeutsche und 7. bran- denburgische Provlnziai-BundeSschiehen, »u Händen ,des Gilde- Sekretärs L. Kiepe (Berlin, Linienftraße 5) einzusenden. Dr. Sigl, dcr Redakteur deS „Bayer. Vatelaud" in München, ist vom Schwurgericht vo« der Anüage der Beleidigung deS Prinzen Arnulf freigesprochen worden. Vor dem Schöffengericht in Ersfeld kam ein interessanter Fall zur Bestrafung. Der Amtier B. Braun war mit einer worden, weil sein Hund ohne Maulkorb auf d» Herr Braun ab» hatte gegen diese Strafe Einspruch ei auch fr« gesprochen, da er Nachweisen konnte, daß er s«! im Besitze eine« Hunde- sei. Kaum hatte Braun günstige Urtheil angehört, jo griff er in die Taft , Briefbeschwerer mit einem Hund vcrauö, stellte dense vor den Richter und sprach: „Ah ich habe doch einen Hund. Schöffengericht sah dieses als eine Beleidigung an und verurthk Braun zu 100 Mark Strafe. Fn der Sitzung des preußischen Abgeordnetenhaus«« am Mon- ndcrm b» Äerathung de- Etats d«S »bildung der Juristen. Der Abaeord- Grlegcnorit, um eine jedenfalls nur M rk bestraft e herumlief, oben, wurde '' gar nicht e« für ihn ölte einm -en höhnisch " DaS lte tag unterhielt man sich unter Ändern, b» Berathu Fusttzministerium» üb» die Ausbildung der Juristen. nete Windthorst benutzte die scherzhaft gemeinte Bemerkung an den üann zu bringen. Derselbe
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