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Dresdner Nachrichten : 02.01.1873
- Erscheinungsdatum
- 1873-01-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187301029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18730102
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18730102
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1873
-
Monat
1873-01
- Tag 1873-01-02
-
Monat
1873-01
-
Jahr
1873
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 02.01.1873
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untexschlagung. Eröffnung von Briefen re. zu sechs Jahren Zuchthaus und 3 Jahren Ehrenverlust verurtheilt. Dieser jugendliche Verbrecher ist wieder ein Opfer der iiiimer mehr um sich greifenden Genußsucht, denn all die Summen, die er aus Briefen entnommen und die zum Thcil ganz bedeutend waren, z. B. -10 Thlr,, 108 und 626 Thlr,, hat er durch flottes vcben, Geschenke an viele „Freundinnennobles und gastfreies Beneh men gegen seine Bekannten u. dergl. durchgebracht, Er ist bei den verbrecherischen Thaten ziemlich leichtsinnig zu Werke gegan gen, hat auch noch einer seiner Freundinnen300 Thlr, abgeborgt. Er selbst hat nicht vermocht, über den Verbleib des vielen Geldes I Auskunft zu geben Es ist eben alle, — Am Montag früh gegen 6 Uhr hat sich auf dem zum und pcrsönlichenZVclbältnissc des Rittergute Nieder-Rabenstein gehörigen Kalkwerte ein höchst bc " ' bäuerlicher Unglücksfall zugetragen. Der dort beschäftigte Ar beiter Karl Grünzig war im Begriffe, von einer über zwei DSftler bei der Familie Hinke innegevcibten Zimmer arg aus- geräumt, verschiedene .Kleldungstücke, an Werth 41 Thlr., wurden ihm entwendet. Der Angeklagte besaß drei ibn ver- däel'tigende Piaiidschcinc, auogestellt von der Pfandleiberin Frau Rosa Jakob, bei welcher niedrere von den genannten Dachen unter dem Name» Freudenberg verpfändet worden waren. — Beim lebten ln Frage stebcnden Diebstahl, bctr. eine »Bäarsuiimic von 4^ Tdlr. und 17 Stück Denkmünzen, weicher zum Schaden des Gürtlers Richter und dessen Ehe frau, Klostcrgane 2, ausgeführt ward, hat der »Angeklagte sich durch den Bcsilz der 17 Denkmüiizcn, über deren Erwerb er verschiedene und unwahrscheinlich klingende Angaben macht, verdächtigt; auch Ist ihm »achgcwicscn, daß er zwei Tage vor dem Dieb>lahl, an welchem Tage er ein in der Familie arbei tendes Mädchen »Namens Rätl-cr besuchte, über die Localitäts llichtcr'schen Ehepaares hat Näheres auSkundschaiten kennen. Herr Advoeat Fränzel be ginnt seine Vertdeidigung, zu den Richter» und Schöffen ge wandt. mit den Worten: „Sie werden mich nicht um meine Ausgabe beneiden, auch der Angeklagte möge Verstand l aben, Pfund betragenden Dynamilmasse, welche ;um Sprengen benubt l dies eincuseben!" Das Ilrthcil lallt etwas milder aus, als wirb mekrere seuckit aemordene Varronen -n trocknen b.ibM die Anklage lautet, indem tto Vom crlten Falie >rcigc,vrochei, wiro mehrere seuchl geworoeuc Harro u.l s" "ou>n , rmvu ^ und ihm nicht sämmtliche Falle als „schwerer" Diebstahl explodme jedoch eine der,elbcn »ul furchtbarer Gewalt. Grnnzig'^„^uccl-net werden. Das Ilrthcil des Schöffengerichts, unter wurde gänzlich zerschmettert tobt aufgefunden, während der mu Vorsitz des Herr» Gerichtsrath Jungnickel. lautet für de» in der Nähe befindliche dreizehnjährige Emil Thiele in die Lust Rückfälligen ans tz Jahre Zlnlsthaus, äsährigcn Ehrcnrechts- geschleudert ward, das rechte Bein brach und mehrere Eontusionen davontrug. Thiele lebt noch. Au herbem verletzte die Explosion zivei andere Knaben leicht — Subda Kationen. Morgen werden subhastirt in den Gcrichtsämtcrn Döhlen: »Auguste Domsch's Hans, Gancn und Feld in Odcrpestcrwip l.O', Tb!r.; Kirchbcrg: Reich's Haus ln Sanvcrsdors lo«>5 Tl'lr.; »Burgstädt: Earl Naumann's Hausgrundstüct in HartmannSdon I U ', '2 Thlr.; Fraukenberg: Earl Obcrlänters Fcldgruutstück in Gariisdori tz«D Thlr.; Bautzen: Bertha Stahles Grundstück st-stoo Tl'lr; Döbeln: Earl Jägers Haus und Feld in Nlederwutzschwitz 1225 Thlr.; Stollberg: Gustav Elans' Haus und Wiesen in Tbalheim 2475 Thlr.: Brandis: Aug. Kirchbcims Vtül'lcn. gut in Naunhof 2l»N7 Thlr. tarirt. — Oessenrlick' e GcrichtSsitz n n g am 20., 21. und 24. Decbr. Der Eigarrenarbeilcr Julius Herrmann Otto aus Ehemnip, zuletzt vier aufhältlich, :,5 Fahr alt, scheint z» den Unverbesserlichen zu gcbören; seit seinem !4. Lebeusial-re bat er wegen Diebstahls mehrmalige Gelängniß-, Arbeitshaus und Zuchthausstrafen verbüßt, auch ist er einmal in Vieußc», wo ihm ebenfalls IJabr Zuchthaus waren zuerkaunt worden, entsprungen; Waltheim hat er erst am 2. Februar d.J. "ach über 4lährtgem Amciitbalt pcrlasseii twäbrenbdem erTich er- wicsenermaßen 78 Tdlr. erübrigt hat» und schon :jt er wieder angeichuldigt, II Diebstähle in den Monaten Mat und Juni verübt zu babcn. Eine Mehrzahl von Herren und Franc», kleituligsstückcii, Wäschestücke», Betten und anderen Sachen liegen vor. Hartnäckig leugnet der Angeklagte, allein es ge- lingt ihm nicht, bezüglich des angeblich redliche» Erwerbes der bei ibm Vorgefundenen Sachen, beziebendlich Pfandscheine, mit seinem nirgends ausziisiiideiiden -roßen Unbekaiinicri, der LieS- ch ^ .... Verlust und Zulässigkeit der Stellung unter Polizeiaufsicht. Nkiltstt Telegramme der Dresdner Nachrichten. Paris, 31.December. Eine von der „Union" heute veröffentlichte Privat Depesche enthält die Meldung. daß der Earl! Infant AiphonS von Bourbon das Eommando von karlislischen Slreitkrästen in Katalonien übernommen hat. Rom, 31. December. Der zui» Gesandten Frankreichs beim päpstlichen Stuhle dcsignirte Gcneral de Eorcelles ist heule hier cingetrosien, — Der KriegSministcr Rieotli Magnani ivird die Provinzial Piilizen im Frühling zu militärischen Hebungen einberufen und in einem für diesen Zweck errichteten Lager ver sammeln. Gastin de- Beust'schen Hauses, wellt augenblicklich in Wien, um hoffentlich recht bald die Unsere zu werden." (Go?) „Sie hatte stets au demGrafen einen edlenFreund, <?> einen warmen »Beschützer und in ihrer Gesellschaft mögen dem Graten die letzten Tage minder traurig gewesen sein. Frl. Ulrich, eine Heldin und Salviitame, in der Schule der auch in Wien un vergeßlichen Baver-Bürk herangrbildet, steht zu Direktor Jauner und seiner künstlerisch hochgebildeten Gattin. Frau Jauner-Krall, in intimem FrcundschaftSverhältnitz, bas sich noch aus lenen Dresdner Tagen datlrt, wo EmU Devrient neben Jauner und Pauline Ulrich. Daipison und Fsaiinv Janauschek, wo Emilie Jauner-Krall neben einer Bürde.Nev und Tichatschek glänzte. »Wir wollen jedoch hoffen, daß Direktor Jauner die Freundschaft nicht so weit treibt, die Künstlerin an daS Karlthcater. welches keine »Bcschäiligimg sür sie böte, zu fesseln, sondern rathcn Herrn Ui- Laube dieselbe sofort für daS Stadtheater zu gewinnen" ii. s. w. — Also wirklick»! Die Herren Wiener haben wohl nur zu befehlen»' Wir hoffen, daß Frln. Ulrich diesem Ge schwätz fern steht und darüber — lacht. Vermischtes. * Eine H eirat h durch ein Vermittelungsbureau wird in der Pariser Ehronik des „N. Frdbl." in folgender Weise erzählt: In der Umgebung von »Paris wurde vor einigen Tagen dieHoch- zeit eines Geschäftsmannes aus der Nue aux Ours gefeiert. Die »Braut war nicht mehr in der ersten Iugendblüthe, aber dafür angezogen und frisirt wie eine Achtzehnjährige. Die Geschichte dieser ehelichen »Verbindung ist drollig genug; hier ist sie: Der fragliche Geschäftsmann hatte sich, müde des CölibateS, an den Tirector eines Heirathsbureaus gewendet und dieser ihm sofort ein „Kind" von 27 Jahren versprochen. Herrder nicht hübscher ist, als der wegen seiner Häßlichkeit in ganz Frankreich bekannte Ereiiueux, hatte nicht das Recht, Schwierigkeiten zu machen; er nahm daher die 27jährige an. Der HeirathSagent schrieb nunmehr an seine Clientin: „Der, welcher sich um Ihre Hand bewirbt, ist kein Adonis, aber ein ausgezeichneter und sehr intelligenter Mann." Das Fräulein verlangte mit umgehender »Post die »Photographie des Bewerbers. „Hier ist die Photogra phie", schrieb der Agent zurück; „erinnern Sie sich jedoch, daß ich Ihnen vorher aufrichtig gesagt habe, Herr L. sei fast häßlich." In der Tsat lag dem »Briefe eine »Photographie bei. Unglücklicher »Weise aber Halle sich der Agent, der ein großer Thiersreund ist und eine kleine Menagerie zu seinem »Vergnügen unterhält, ver griffen und statt des lichtbildlichcn Conterfeis Herrn T.'s, das seines Lieblingsaffen an die heirathssüchtige Dame befördert. agS darauf ward er seines JrrthumS gewahr und wollte ihn beweinte, einen Tanz auispicien und iubclte», nachhem sie den inzwischen stark berauschten »Bräutigam in einem Zimmer unter Sperre gelegt batte», bis ziim bellen Morgen. . Oesterreicft. Die Schließung bcs Malfatti'schcii In stitutes in Jimcdruck oat eine lmgcl'cilcrc Aufregung im Laiite der Glaubenöcinbcit hcrvorgeruieii. »Ans Seile der Liberalen . os '«..g, herrscht unbeschreibliche Entrüstung über hie Schanvwirthschast ^ der Pfaffen: die Ultramontancn dagegen suchen iure Schande einer leidenschaftlich getriebenen »Agitation zu verbergen, , c- in den ^trai-Anstalten rzlernZ hat, tzordeiu, ,nd-m n, aber einen „reinen Gewaltact" zetern, als ob die Ver- -mal den »Namen „Earl Freudenberg" hat, burchzudringcii Auch vermag er sich über Die Zeit, worein die Diebstähle -fallen, nicht genügend auszuwciscn; wohl har er hier vom Mo nat März bis Juni erst in der Müller'schcn Cigarrcii-Fabrik, dann bei Brause msi der Maihildenstraße gearbeitet, dies ist sedoch mit mehrmaligen Unterbrechungen geich erfolgte seine »Verhaftung. DaS 'Ligarrmjei erst, seitdem er's in den Stras-Austalten erlernt ha war er in der Hartmann'schen Moschluen-Fadrik in Schioner geworden und mögen Kenntnisse beim Ocffnen der rien verbrecherischen »Wegen ivohi zu V» Am 17. Vkai wurden IN den Mittagsstunde»' aus der der. schlossenen Wodnung des SchuldirrctorS a. D. Prctzsch hier, ... .. i linEch,a(sttirH, ldschiibe cntwendet, am soi- cLcheffelstraße Ist, 3 Hei renröckc, Tckschentnch und 1 Paar Glacehandschuhe in deren drobt sogar ch rechtzeitig Augiasstall aus. Mit der Aushebung der Jesuiten-Ansiedelung in Tramin — welche, ciiiem in Inns- druck curslrenden Gerüchte zufolge, aus »Befehl des Kaisers durch Tnaffe erfolgt sein soll — ist blos ein schwacher Aiuang gemacht:Zsic Kündigung dcS mit Oslcin ablaufcntcn »Vertrages smig er Nitrainontaiien um Zustimmimgs - »Adressen werben, inüffcn ibm folgen. Das Eircular des ungarischen Ministers des Innern an die Obergespäne benuiS veffcrcr Verwaltung lat bereits Früchte getragen: nicht etwa schon eine materielle Verbesser ung der EmnitatS-Admiiiistration erzielt, loiitcrn mir die Dc- ..»i Tr.. Mission mehrerer Obcrgcspänc zrir Folge gehabt, welche den ihnen vom Minister ins Gedächtniß gcruicncn Pstickstcn sich r. verkamt worden. ^.ic Kamcu.i hatte dem An-gewachsen fühlten, »Wenn Herr v. Totb aus dem bctre- j teilen Wege somährt und strenge über die »Ausführung seines Erlasses wacht, io wird cs ivm schließlich wiedemaltbivlischen ^ Helden Gideon ergeben und er nur eine vcrichwintcnd kleine Schaar von »Auserlesenen nm »ich versammelt sehen: vor der Arbeit werden die gräflichen mit freii'erriiche» Drohne» bis aus den letzten Eomiiatöpascha das Hasenpanier ergreifen. Frankreich. Wir erfahre», schreibt „Siöele", daß im Finanzministerium alle Vorkehrungen getroffen sind, um die Zahlung der vierten Milliarde durch monatliche Ratenzahl ungen von 20<> Millionen zu hcwirkcu. Die deutsche Regier ung ist schon benachrichtigt worden, daß ihr eine erste Ein zahlung am komiinndcn 15. Januar und die folgenden am >5. Februar, 15, März, 15, »April und 15. Mai gemacht wer ten sblicn. Die Regierung besitzt von der vierten Milliarde t-mo Millionen, welche sic in Wechselwertbe nmgesclst bat. um die Störungen zu vermeide», welche durch die Entziehung einer so großen Menge baaren Geldes auf dem Finaiizmarktc entstehen könnten. In Spanien bciürchtct man den »Ausbruch eines alphon- sistischcn Ausstandes. Die Regierung bereitet Maßregeln zur Unterdrückung desselben vor. Rustlano. »Wegen der fortdauernden Krankheit des Großfürsten Thronfolger ist die kaiserliche Jagd abgesagt und alle Bälle in den höheren Gescllschaitstrciseii sind cmsgeschobcn. Die deutsche rciormirte Kirche in der großen »Biorskoistraße ist total abgebrannt. »Afrika. »Nachrichten aus Zanzibar zufolge hat der dor tige Sultan dem amerikanischen Kapitän »Wilson die Versi cherung crihcilt, daß er Stiles auibicten werde, um den Skla venhandel zu verhindern. beiten Schwestern ^ vcu Innsbrucker Faeultäto - Jesuiten und die Auslösu. mehrerer Betten ll Deckbett und 4 Kop'kmciil und cmco llm- F'I.^'. 'nacc. schlagetuchcs. Zwei Verpränkungen verdächtigen den Ange klagten, das eine Mal ist 1 Winter Uebcrzichcr, das andere Mal die Richter-Hcrtci'schen Betten im Weybmaiin'ichcn -Pfantieih-Geschäst verpfändet worden. Zeuge »Baldaur, im genannten Geschäft alS Erpedicnt in Thätigkeit. erkennt den Angeklagten als den Verpfänder der Betten wieder. Dieselben sinh im " ' " ' ' für tz T Wren des »Verkäufers, daß er sich damit benhäftige, Gcgcu- ftande in den »Auclionen zu erstehen und dieselben wieder zu verkaufen, Glauben geschenkt. »Am 22. Mai wollte zur be stimmten Vormittagöstuiide die »Aufwärterin vcrw. Gcldncin, in der Wohnung ihres Herrn, des Seconde-Lcutnants Gärtner, Rittcrstraße 7. ihre gewöhnliche Tageöarbcit besorgen. Ganz außergewöhnlicher Weise wird die EingangStlnir innen ver vicgeit gehalten; Ue wartet einige Zeit, versucht wieder m öffnen; jedech abermals vergeblich; endlich kommt ein Fremder aus dem Ziminer; die Frau denkt: „Das ist gewiß der Schneider, er wird wohl eine neue Uniform gebracht haben rinv läßt ihn ruhig seines WegeS geben, allein wie groß ist ihr Erstaunen, als sie nach ihrem Eintreten am dem Sopba ein großes Paiuet liegen sieht, enthaltend KieidungS und Wäschestücke, iowte 1 »Pistol und l Stock; iämmtUches dem Leutnant gehörig; nun erst wird ihr klar, daß ein Dieb ihr die Thür versperrt habe. Zeugin Goldstcin erkennt in dem' Angeklagten dieselbe Perion, weiche aus der »Wohnung ge kommen, wieder. Auch ward kür ihn noch außerdem ein seines; nettes Meerschaumpseischen, welches noch cntwendet worden > und in dessen Besitz er betroffen ward, zum Verrätbcr. Zwei Tage später erhielt ein junger Kaufmann aus »Berlin, Namens' Tnnäus, weicher bei seinem Onkel, dem PrivawS Timäus aut der Leipziger Straße, zum Besuch war, de» tnitigslm Beweis, daß es auch in der Rendenzstadt Dresden Langnnger Hebe, indem ihm in der Mittagsstunde während einer nur, halbstündigen »Abwesenheit auö dem ibm als Gastzimmer an gewiesenen Mansardcnstübchen ein Theil seiner Reise-Effecte». I gn Werth gegen .30 Thlr,, gestohlen wurden, — Gleiches; Schicksal trai an demselben Tage noch den EommiS Stein, welchem aus seinem bei tcr Familie T sicher aus der »Antoiisiraßc>'>1> inncgehabten Zimmer mehrere Kleidungsstücke und 1 »Watttcckc. an Geiammtrverth gegen 20 Thlr., herschwuntcn waren. - Am dritten Tage darnach ward der Markthesier Schcllenbcrg in seftrer auf der Wallstraße heniitlichcii Wohnung, welche er früh 7 Uhr verlassen, um niedrere Kleidungsstücke, sowie um ein mit Per^u aeftfcktcS Cigarren-Etuis unk ei» dergl, Portc- »nomiaic desisbten. Letztere beiden Gegenstände wurden bei Dem AngeNagir» vorgefunden, — »Noch an temiclbcn Tage ward a« dem Hainweg 1 Part, zum Schaden der beiden Kaus- leut« Dictze «o Krämer, welche »Beite jetzt nicht mehr hier sind, ein bedeutender Diebstahl ansgesiibrt. Der Werft» der gelammten entwendeten Kleidruigö und Wäschestücke beträgt: dem Herr »B 07 Ukr. — Im Hause Annciistraße 1 haben zwei jiuige, noch l Döring! aus eidetzmimLndige Mädchen »ilamens »Berge und Schreier, welche fick» von ivrer Hände »Arbeit nähren, ein Stübchen gemciniam nmc; welch' ein »Verlust war cs iür sie, als sic am 12, Juni nach ihrer Rückkehr In die Wohnung entdeckten, daß sie um mehrere Kleidnnadstücte, an Werth iwer no Tlstr,, unk 2 Thlr. 10 Rgr. baar bestohlen worden seien l — »Nicht besser erging es dem Dienstmädchen Emma »Auguste Nätzc, welches bei der Familie Opitz, Annenstratze tz, in Dienst stetst; auch ilr wur den auS der Schlattammer einige Kleider, an »Werth über ß HM-, kiMenttt. — Sodann ward in dem vom Commis TlineSfteschichte. Dentselws Reich. Großes Aiineheii erregte an der »Bcr- Uncr »Börse die Nachricht der Zahlungseinstellung der Bank- und Getreide-Firma C, N. Ja kost zu Königsberg in »Preußen. Man wollte wincn. daß die »Paisibsunimc n »Vüllionen Thalcr betrage; cs werden Linstrengungeii gemacht, um unter dem Beistände der Hauptkreditoren das Haus zu stuften. »Vor Kurzem konnte in »Angcrburg in'»Preußen die kirchliche Eiiiscgining einer Este nickst nattsintcii, weil unmit telbar vor der Trauung ein dringender Verdacht austauchte, .. , . NMiKK» «»'.-lK«- HecvzeiiSgäste ließen sick' während die »Braut ihr Unglück bitter "hielt er ein Bneflem des Inhalts. „Ich nehme den Gatten an, " ' - - - denSie mir Vorschlägen, mcinHerr. Er ist zwar nicht eben schön, aber seine ganze Erscheinung ist so dislinguirt!" Und also kamen Braut und Bräutigam glücklich zusammen. * Ein »Naturspiel seltener Art wurde kürzlich dem »Publikum im Josephstädter Theater in Wien vorgestellt. „Mistes Ehristine Millie aus »Neu Earolina in Amerika" nennt sich die Erscheinung, Dieser Name bezeichnet zwei in D 'er Art vollkom men selbständig entwickelteNegerinnen, welche, wie die siamesischen Zwillinge, ein Muskelstrang verbindet. Derselbe vereinigt das rechte Schulterblatt der einen Zwillingsschwestcr mit dem linken Schulterblatt der anderen. Von den 15jährigen Mädchen ist daS eine ctiva Schuh hoch, daS zweite um ein Geringes größer; auf Schönheit machen Beide aus angeborener Bescheidenheitkeinen 'Anspruch, Tie Produktionen des wundervollen Paares bestanden in dem recht hübschen Vortrage zweier Duette in englischer Sprache und in der Ausführung mehrerer Tänze, welche man sogar in ihrer Art graziös nennen könnte. Zwei »Brücken verbanden das »parterre mit der Bühne, so daß die Mädchen dicht an das Pu blikum herantreten konnten, um etwaige Zweifel an der Echtheit ihrer »Verwachsung zn beseitigen. Gegen einen Humbug hatte auch, wie man niittheilt, die »Polizei dadurch Vorkehrungen ge trosten, daß die polizeiärztliche Untersuchung der Mistes Christin« veranlaßt wurde.) DaS Theater war in allen Räumen überfüllt. * Die Selbstmordstatistik Frankreichs stellt sich für das Jahr 1870 folgendermaßen: „Im Alter bis zu 21 Jahren entleibten sich 148 (106 Männer, 42 Frauen-, von 21—:N> Jahren 142 833 M,, 109 Fr,), von 30—40 Jahren 615 (519 M,, 96 FI, von 50—60 Jahren 870 (702 M,, 168 F.), von 60—80 Jahren und darüber 1243 1000 M., »243 FZ. Unter der Gcsammtzahl von 4157 waren 1256 M. und 191 F, unverheirathet; 1461 waren Städtebewohner. Cr- tränkung war bei 807 M. und 342 F,, Erhängen bei 1715 M, und 304 F., Erschießen bei 466 M. und 7 F., Ersticken durch Kohlendampf bei 71 M, und 50 F., mit schneidenden In strumenten bei 148 M. und 17 F., »Vergiftung bei 43 M. ruft» 30 F., Hcrabstürzen und Legen unter Eisenbahnzüge und unter Wagen bei 105 M. und 34 F., Zerschmettern des Kopfes an einer Mauer bei einein Manne die TodeSart. Als Ursachen werden angegeben: Trunksucht bei 517 M. und 32 F,, der Wunsch, sich körperlichen Leiden zu entziehen bei 482 M. und 87 F,, häuslicher Kummer bei 393 M, und 119 F., Lebens überdruß bei 105 M. und 22 F,. Furcht vor gerichtlichen Ver folgungen bei 116 M. und 16 F., Geschästsmißstände bei 151 M. und tz F,, Liebeskummer bei 41 M. und 21 F., Geistes verwirrung bei 995 M, und 386 F. * Gespe nster. Phantasicrciche Menschen haben unsere modernen Damen vermöge ihrer extravaganten, bizarren Toi letten bereits mit allen möglichen Namen aus der Thier- und Pflanzenwelt belegt, aber keinem ist es bisher eingefallen, sie mit Geistern in Verbindung zu bringen, doch auch dies geschah, und zwar jüngst in Raab. Gemächlich schlenderte dort ein Bauern weib in Gesellschaft ihres 9jährigen SöhnchenS in den Gasten herum, als plötzlich der Bursche zweier mit einem immensen Ehignon und dromedarartig ausgcbuschtem Gefäß herauSgeputz- ten, wie auf Stelzen einherklappernden Dämchen ansichtig wurde und mit dem Rufe: Gespenster! Gespenster! stürzte er unter con- vulsivischen Zuckungen auf's Pflaster hin. Umsonst wollten di« Umstehenden ihm weis machen, daß dies Fräuleins wären. Nichts half, bis erst die »Mutter auf sein Bitten durch ein lautes „Vater unser" die Geister bannte. * Die heiligsten Gebräuche, Der Münchner „Volks bote" citirt einen Artikel der „Neuesten Nachrichten", in welchem auf die Leistungen des altbayrischen Kraftadels hingewiesen ist, z. B. Schlägereien und Mordthaten bei Kirchweihen u.s.w., und fügt entrüstet bei: „Siehst Du, katholisches Volk, so höhnt man Deine heiligsten Gebräuche'.", Fcmllttoir. -h Näcsister Tage icicrt Herr Stabötrompetcr A. Bödme sein 25Iälmgco Jubiläum cfto Militär Musik-Dirigent. Der . lievenswürdige und tnckstige Künstler, der, wie man sagt, als dann seinen eprcnvollcn »Abschied zu nehmen gedenkt, mag an diesem Tage aui ein rcicl» bewegtes Leben zurückschauen. Hat er doch drei Feldzüge «ltz-io Schleswig, itzftft Oesterreich und >>»70 Frankreichniiitgemacht und wurde in erstercm in nächster »Nahe des »Virtuosen dem Kronprinzen das »Pferd unter dein Leibe erschossen; eben in diesem Kriege siel auch der Adintant, den, Kein cu unmittelbarer Nabe attachirt war lHerr von dem Feld tcr Ebrc. »Auch im Friede» bat B. tapfer gewirkt, Manches zur Hebung der »Artillerie Musik ge- ft-an und die mebriacbeii »>teorgani,atioiicn geleitet. Möge ihm nnnmcbr Icdc woblvcrdicntc Anerkennung zu Tbeil werden! v Ziemlich ungezogen nimmt sich iolgcnde Notiz der „Wiener »'.'!. »P." a»o: „»Aus jenen Tagen, in welchen die Salons des Ministers Bcust in Dresden Alles was die säch sische Ncsltcnz an Namen der »Aristokratie, Diplomatie, Kunst und Wissenschaft zählte, vereinigte, wird ihm eine wcrthe Ueberrcsichung zu Tbeil. Paul > nc Ulrich, die mit Recht l»ocl.»geschätzte Dresdner Hosichguspielerin, eiste gern gesehene
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