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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 19.09.1930
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1930-09-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19300919012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1930091901
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1930091901
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 9-10 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1930
-
Monat
1930-09
- Tag 1930-09-19
-
Monat
1930-09
-
Jahr
1930
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 19.09.1930
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Nr. 141 Stile 8 — «Dresdner Nachrichten" — Freitag, IS. September ISN Sir größte Merl»au brr Well ln Nrrlla Die International« Lederschan 1SS0, die. wie kur, gemeldet, gestern tn Berlin eröffnet wurde, ist die größte derartige AuSstestung der Welt und nicht nur für den Ledersachmann und Schuhwarenfabrikanten von Interesse, sonder» auch für den Kulturhistvriker, für den Chemiker, sür den Mvdekünstler, für den Büchersammler und Kunstfreund, da das Leder auf allen Gebieten eine hervorragende Rolle spielt. Eine ganz besondere Bedeutung hat das Leder für die Bucheinbände» von denen eine ausgezeichnete Sonderanostellnng vorhanden ist. Rin berühmtesten sind die französischen Lederbände, die be sonders im 18. Jahrhundert eine künstlerische Höhe aufmiese», wie sie von keinem anderen Volke erreicht worden war. Es gab damals berühmte Buchbinder» wie Derome und andere, die ihre «Werke signierten, genau wie die großen Maler und Btldlmner, denn ein Einband von Derome, Philippe Padeloup, Thvnveni» war besonders begehrt »nd Hochbezahlt. Noch heute sind die französischen Bncirer des 18. Jahrhunderts dann besonders wertvoll, wenn sie einen Marotin-Ledereinband eines der berühmten zeitgenössischen Buchbinder aufweisen. Erst jüngst wurde bei einer Bersteigerung ein Werk von Dorat „l.o« duisers" mit Kupferstichen von Eisen sür den ungeheuren Preis von 60 000 Mark verkauft, weil es von einem berühmten Buchbinder gebunden war. Auch die Renaissancezeit hatte wunderbare Bucheinbände, die zum Teil Goldschmiedearbeit mit Emaille. Edelsteinen und Kristallen auf Leder darstellen. In Deutschland hat man sich dem kostbaren Bucheinband ent in den lebten Jahrzehnte» zugewandt. Dafür werden aber jetzt bei uns Ledereinbände von einer Schönheit hergestellt, wie sie kaum noch übertrvsien werde» können. Aus der Ausstellung kann mau einige Prachtstücke deutsche» Handwerks bewundern. Die künstlerische Gestaltung des Leders ist ungefähr 400 Jahre alt. Die Ausstellung bringt denn auch einzelne Prachtstücke hervorragender Künstlerarbeiten in Leder aus den letzten vier Jahrhunderten. Einige Seltenheiten, die kulturgeschichtlichen Wert haben, sind hier vorhanden, wie Mcnschenköpse der Kopfjäger barbarischer Böller. Diese Menschenkövfe. die trotz ihrer Ver trocknung wunderbar erhalten sind, bilden nickt nur in künst lerischer Präparier»»» einen Schmuck der Wohnungen der Korstjäger, sondern sie können auch als eine Art von Braut geschenk verwertet werden: denn wenn auch die Unsitte durch religiöse Borstellungen beeinflußt wird, so haben die Köpfe dock bei der Heirat einen erheblichen Wert, da die Männer für die Braut desto begehrenswerter sind, je mehr Menschenköpfe sie bereits erbeutet haben. Ein Mann, der noch keinen Menschen kops auszuweisen hat, wird von den jungen Mädchen ausgelacht, denn er gilt eben nickt als Mann. In der „Historischen Abteilung" der Lederschau findet man kostbare Stücke aus zwei Jahrtausenden» die zum Teil ans deutschen Museen, zum Teil aus anderen berühmten Sammlungen für die Lederschau zusammengetraaen wurden. Auch in dieser Abteilung kann man die große Be deutung erkennen, die das Leder als Material für Kunstwerke z» allen Zeiten gehabt hat. Besonders das deutsche Mittelalter hat in dieser Beziehung eine große Höhe der Leistungsfähigkeit erreicht. Einen eigenartigen Anblick gewähren die Leder- wamsc der Indianer sowie mehrerer nordischer B ö l k e r. Sie zeichnen sich ähnlich wie die alten persischen Teppiche durch Buntheit, aber wundervolle Abstimmung der verschiedenartigen Farbe» auS. Damals wurden Pflanzen- sasern verwendet, die besonders schöne Nuancierungen zu ließen. Aul dem Gebiete der modernen farbigen Leder waren ist die dentsche chemische Industrie siihrcnd. Dies ist nicht nur ein Schmcichelmort, sondern es stellt die Tatsache fest, daß wirklich gediegene Lcdersärbungen in den mannigfaltigsten Tönungen nur von Deutschland, insbeson dere von der deutschen Farbenindnstrie, aus den Markt ge bracht werden. Aus diesem Grunde sind auch die deutschen farbigen Ledcrwaren in der ganzen Welt hoch angesehen. Die Vernickle. die deutschen Ledersarben nachzuahmen, sind in der ganzen Welt gescheitert. Darum ist aus dem Gebiete der Leder mode Deutschland führend, zumal heute das farbige Sckuh- werk in der ganzen Welt beliebt ist. Auch die deut'cken S ck u h m a s ch i n e n haben sich in der Welt den ersten Platz erobert. Nus der Lederschan werden sie in Betrieb vorgesührt und können ihre Ucberlcgcnheit über die anderen Schuh maschinen erweisen. Eine „Straße der Nationen". die au? der Lederschan errichtet worden ist, ermöglicht einen Ueberblick über die heutige Mannigfaltigkeit der Schuhwaren. Bom Fußballstiesel bis zu den feinsten Damenschuhen und den erotischsten Fußbekleidungen sind alle Arten vertreten, die von den einzelnen Völkern bevorzugt werden. Man erkennt dar aus, daß auch eine Lederausstellung ungeheuer viel von der Kultur und den Sitten der Völker erzählen kann, von ihren Industrien, von ihren Erfindern und Chemikern, von ihrem Sport und ihrem häuslichen Leben, von ihrer Vergangenheit und Gegenwart. Dkitttüie Selten ebne Denkmal Al, deutscher Spion ln Kairo — Major Franke, der Schrecken der englischen Front in kleinasien — Der falsche Generalslabsofsizler — wa»mu» al» deutscher Pionier in Persien — Drahtloser Fernspruch mit de« Sultan Von Hermann Franz Sacherwih Vermischtes Ser Bräutigam in Kandschellen Mehr als 2000 Personen hatten sich vor dem Standesamt des Batignolles-Viertels in Paris versammelt, um ein selt sames Hochzeitspaar zu betrachten. Während die Braut in elegantem Kostüm in einem gewöhnlichen Wagen anlangte, erfolgte die Anfahrt des Bräutigams aus sehr ungewöhnliche Weile. Nämlich in einem „grünen Wagen" der Polizei. Dem Geführt entstieg ein tadellos gekleideter Herr, neben dem sich ganz dicht zwei Schutzleute hielten. Er versuchte, die Hände zu verbergen, indem er seinen Hut darüber hielt, aber dieser siel herunter, und nun zeigte sich, daß die Hände mit Handschellen gefesselt waren. Der so angetane Bräutigam war Francis Ro ch e, der Sohn eines Seeoffiziers, der trotz seiner 25 Jahre als „Gentleman-Einbrecher" und Meister im Aus reißen bereits einen großen Ruf erlangt hat. Daß man ihn selbst aus seinem Gang zum Standesamt so scharf bewachte, hatte seine guten Gründe, denn er ist schon verschiedentlich ausgcrückt und machte besonders von sich reden, als er ge mütlich aus dem Pariser Justizpalast herausspaziertc, während eine Zahl seiner Opfer an den Tischen versammelt waren, um die dort ausgelegten Beutestücke zu besichtigen. Roche sollte über die verschiedenen Einbrüche, deren man ihm mehr als 20 zur Last legte. Auskunft geben und benutzte einen unbewachten Augenblick, um sich ganz einfach zu entfernen. Nachdem er schließlich in dem Sants-Gefängnis sicher unter gebracht war, schrieb er glühende Liebesgedichte an seine Braut, eine reizende Bretonin, die als Vorführdame in einem Pariser Atelier tätig ist. Auch sie war ihm treu ge blieben, durste ihn aber nicht besuchen. Dies ist nur de» Ehe frauen gestattet, und so entschloß sie sich denn, trotz der heftigen Einsprüche, die ihre Eltern erhoben, ihn zu heiraten. Die Trauung vollzog sich unter dem Andrang der schau lustigen Menge ohne Zwischenfall. Die Handfesseln wurden An Helbenverehrung hat es während des Weltkrieges und nach ihm weder bei uns noch bet den Fetndmächten ge fehlt. Man hat großen Generalen, kühnen Fliegern Denk- Müler in Schrift und Erz und Stein gesetzt, und man fand zur Ehrung des einfachen Soldaten jenen wundervollen Ge danken, ihn kollektiv durch ein Monument zu verherrlichen, das dem unbekannten Krieger gewidmet ist. Eine Art von Helden aber hat man vergessen — und wahrlich nicht die geringsten. Der Spion» der nur um der Sache willen und ohne materielle Ent lohnung für sein Vaterland arbeitet, läuft nicht nur die Gefahr, zu fallen, sondern die schlimmere, einen rühmlosen, ja. schmählichen oder grausamen Tod zu sterben. Viele Hun derte deutsche Offiziere und einfache Männer, ja, zahlreiche Frauen, haben dem Paterlande tn dieser Art gedient und manche von ihnen sind als Opfer ihrer freiwillig über nommenen Pflicht auf der Strecke geblieben. Man hat im Kriege sie nickt nach Gebühr ehren können — aus leicht be greiflichen militärischen Gründen: daß man es nach dem Kriege zumindest nicht öffentlich tat, mag auf ähnliche Ur- achen zurückzusühren sein. Es ist ein mehr ober weniger glücklicher Zufall, wenn man die Namen bedeutender Spione einmal zu hören bekommt. Um so dankenswerter erscheint die Arbeit de» eng lischen HauptmannS T u ch y, der tn einer Londoner Zeitung drei der bedeutendsten deutschen Kundschafter in Asten gedenkt. Die meisten unserer Landsleute werden die Namen dieser Tapferen noch nie gehört haben, und doch ist es — die militärische Leistung in allen Ehren — nicht zum wenig- ten ihr Verdienst, daß sich die kleinasiatische Front der Mittelmächte bis in den September 1018 halten konnte, und daß Persien uns nicht tn den Rücken siel. Da ist zunächst der dem Stabe des Generals Kreß von Kressenstetn in Damaskus zugetetlte Spion Preußer. Die Engländer fürchteten ihn als den genialsten Kund schafter und Propagandisten unter den WUstenstämmen Arabiens. Er muß ein schauspielerisches Genie von hohen Graden gewesen sein, denn er verkleidete sich als Wüsten nomade, und das so ausgezeichnet, daß ihn die Beduinen ahrelang für einen der ihren hielten. Selbstverständlich prach Preußer alle arabischen Dialekte völlig vollendet. Seine Ausflüge unter die Nomadenstämme dauerten durch schnittlich drei Wochen: dann begab er sich nach Damaskus zurück und erstattete Bericht. Er hat die englische Front so oft er wollte durchwandert, ist nie erwischt worden und nach Hauptmann Tuchys Meinung mindestens zweimal bis Kairo vorgedrunge». Hier verwandelte er sich in einen Eng länder, wohnte im Shephaard, einem der vornehmsten Hotels der Welt und beobachtete von dort aus die englischen Truppenbewegungen in Aegypten. Was mag aus ihm ge worden sein? Noch kühner vielleicht als er war ein anderer Spion, der unter dem Namen vek de» Engländern gefürHtetwab' wie Lias HrehnenL« Feuer. Tuchy behauptet, er habe weder Franke geheißen, noch Majorsrang gehabt, sei aber sicher preußischer Offizier ge wesen. Franke hatte einen großen Teil seines Lebens in den englischen Kolonien verbracht, sprach bas Englische völlig wie seine Muttersprache und hatte, was vielleicht noch mehr wert war, sein Aeußeres auf den englischen Normal- typuS gebracht. An unglaublichem Mut, an Nervenkraft und schauspielerischer Fähigkeit dürfte Franke alle seine Kollegen Übertrossen haben. Seine Spezialität war es. als englischer Offizier verkleidet die feindliche Front nicht nur, nein, auch die Etappen aufzusuchen und sich um Informa tionen an den jeweiligen Höchstkommaudierenden selbst zu wenden. Man wußte genau von seiner Existenz und nahm sich so sehr in acht wie möglich, als niemals glückte es, ihn auch nur zu ertappen, geschweige denn, sich seiner Person zu bemächtigen. Bald trat er als englischer Gcneralstabs- ofstzier, bald als schottischer Kolonel» bald auch als neusee ländischer Hauptmann auf. Sr vollbrachte die unglaublichsten Dinge: als Generalstäbler verkleidet, besuchte er das Stabsquartier einer Arttllertebrigade und gab an, im Aufträge des koin- mandtereuben Generals mit dem Brigadekommandeur die für die nächste Offensive in Aussicht genommenen Damm- sprengungen besprechen zu sollen. Selbstverständlich schenkte ihm das Brtgadekommanbo reinen Wein ein und der Streich wäre völlig geglückt, wäre dem Brigadier nicht ein kleiner Irrtum unterlaufen, den er am nächsten Tage telephonisch beim Hauptquartier berichtigte. So stellte es sich heraus, daß man bas Opfer des genialsten und tollkühnsten aller deutschen Spione geworden mar. Noch großartiger war FrankeS Inspektion der gesamten englischen Linie Jaffa-Jerusalem. Wiederum erschien er als Generalstabshauptmann, ging von Bataillon zu Bataillon und erfuhr von jedem Kommandeur, was er hören wollte. Auf dem Rückwege wäre ihm säst ein Malheur passiert: zwei australische Posten hielten ihn an und verlangten seinen Ausweis. Trotzdem er natürlich vollendete Falsifikate bet sich trug, hielt er es für angebrachter, die beiden Posten fürchterlich anzuschnauzen und sie auf die Wache zu schicken, um sich zur Bestrafung zu melden. So unheimlich genau war dieser Mann unterrichtet, baß ihm der Befehl des Hauptquartiers bekannt war, Generalstabü- offiziere ohne Legttimationsprllfung passieren zu lasten. Die wichtigste Rolle am oder besser hinter dem asiatischen Kriegsschauplätze hat der dentsche Konsul WasmuS in Persien gespielt. Tuchy berichtet, baß der englisch« Generalstab eine Karte an die Generalität verteilte, aus der ein Gebiet, groß wie England, mit einer roten Ellipse cin- gerahmt war, tn der der Name „Wasmus" gedruckt stand. Dieser Pionier deutscher Macht war in jungen Jahren vor dem Kriege Konsul tn Buschtr am Persischen Golf geworden. Er hatte es verstanden, sich mit den Eingeborenen so zu stellen, daß sie ihn für eine Art höheres Wesen ansahen un- blind taten, was er befahl. Wie gefährlich dieser Mann für die Engländer war, geht daraus hervor, daß diese im Jahre 1017 einen Preis von nicht weniger als 50 000 Pfund aus seinen Kopf setzten. Wasmus zog im Lande umher — das ja offiziell neutral, in Wirklichkeit aber englisches Operationsgebiet war — unb untcrrichtete sich über alle Truppenverschtebungen zwischen Indien und Kairo. Zu Anfang war er mit gewaltigen Bar mitteln ausgerüstet: als diese mangels Nachschub aus- gtngcn, blieb er auf sein Genie angewiesen. Er muß ein Organisationstalent ohnegleichen besessen haben, auf icdem Segelschiff zwischen Indien und dem Persischen Golf hatte er seine Helfershelfer und bis in die englischen Offiziers, messen hinein soll sein Einfluß gereicht haben. Dieser deutsche Konsul hat es fertig bekommen, um seinen Einfluß bet den Persern zu kräftigen, die Tochter eines Stammeshäuptlings z« ehelichen «nd Mohammedaner zu werden. Allein durch ihn wurden viele Tausende englischer Mann- schäfte» an Persien gebunden und vier Kriegsschiffe lagen dauernd im persischen Golfe. Als das Glück die Mittelmächte verließ, sank auch der Einfluß des Konsuls in Persien, vor allem wohl deshalb, weil er seine geldlichen Versprechungen nicht halten konnte. Die Bevölkerung begann eine drohende Haltung anzu nehmen. Da leistete Wasmus sein schönstes Stück: er er schien auf dem Marktplatze von Buschir mit einer laugen Stange, auf der einige Drahtklumpen und ein alter Fern sprecher hingen. Die steckte er in den Boden, gebot strenges Schweigen, kletterte hinauf und läutete drahtlos den Sultan in Konstantinopel an» der damals als Kalif noch der Beherrscher aller Gläubigen war. Mit offenen Mäulern stand die Menge — Wasmus aber brüllte von seinem Horst herab, der Padischah werde jeden pfählen lasten, der ihm, Wasmus, auch nur ein Haar krümme. So rettete er sein Leben. Was tut dieser geniale Mensch jetzt und warum schreibt er nicht seine Kricgs- ertnnerungen? für einen Augenblick abgenommen, damit Roche unter- schreiben und seine Braut umarmen konnte. Dann bestieg er wieder den „grünen Wagen" und kehrte nach dem Gefängnis zurück, in dem er nun wenigstens die Besuche seiner jungen Frau erhalten kann. Roche gilt als der Führer der sogenann Gin brennen-es Flugzeug notgelan-et Der Kottbuser Sportflieger Haack, der sich mit seinem Flugzeug 0 865 auf einem Photoflug befand, wurde von einem schweren Mißgeschick betroffen. Auf der Rückfahrt ten „Einbrecherbande des Luxembourg", die in verschiedenen twn Liegnitz nach Kottbus wurde das Flugzeug durch Einbrüchen Sachen im Werte von etwa 200 000 Mark ge stohlen hat. Er wird wahrscheinlich zur Deportierung nach Guyana verurteilt werben, und dann wird sich zeigen, ob die Treue seiner Frau so groß ist, daß sie auf seine Rückkehr wartet. Unvorsichtigkeit wir- einem Gattenm-r-er zum Verhängnis Erfahrungsgemäß führt meist ein kleiner Fehler, den der Verbrecher vor, während oder nach der Tat begangen hat, zur Aufklärung des Verbrechens. Auf diese Weise wurde jetzt in der schlesischen Ortschaft K a r l s m a r k t ein raffiniert durch geführter Gatten mord aufgeklärt. Der Melker Köhler lud eines Abends mehrere Bekannte ein, in seine Wohnung zu kommen. Als die Gesellschaft unter Führung Köhlers die unbeleuchtete Treppe zur Wohnung des Gast gebers hinaufstteg, schrie Köhler plötzlich aus: „MetneFrau hat sich erhängt I" Da es stockfinster war, konnten die anderen Personen sich diesen Ausruf nicht erklären, denn sie sahen tn diesem Augenblick nur absolute Finsternis. Erst später bemerkten sie einen am Treppengeländer erhängten Menschen, der schließlich als die Frau des Melkers identifiziert wurde. Der voreilige Ruf wurde dem Melker zum Verhäng nis, denn es ergab sich, daß er zur Zeit des Ausrufes keines, falls erkennen konnte, daß es sich bei der Toten um seine Frau handelte. Die weiteren Nachforschungen ergaben, daß der bei der Toten Vorgefundene Abschiedsbrtes nicht von der Frau, sondern vom Mörder selbst stammte. Schließ- Ich belastete ihn noch der Umstand, daß er ausgesagt hatte, er sei zwei Stunden vorher noch in der Wohnung gewesen» während bei der Rückkehr mit den Bekannten die Leichen starre bereits eingetreten war. der Tod mithin viel früher er folgt sein muß. Köhler wurde verhaftet. Nach Lage der Dinge wollte er seine Frau los werden, um seine Geliebte zu heiraten. einen Bruch der Benzinrohrlettung defekt, so daß Haack bet Teupttz notlanden mußte. Nachdem das Rohr wieder ausgebestert war, setzte der Flieger seinen Flug nach Kottbus fort. Das Rohr muß jedoch nach einigen Kilometern Fluges wieder undicht geworden sein, denn plötzlich fing die Maschine Feuer. Der Flieger konnte nicht sofort notlanden, da er sich über einem ausgedehnten Walde befand. Schließ lich hatte er den Wald glücklich überflogen und ging dann zu Boden, wobei jedoch der Flugzeugführer Verletzungen am Kopse und eine Knöchelverstauchung bavontrug. Das Flug zeug ging vollständig in Flammen auf. Vett tn -er Ror-man-sckuret Nach einer Meldung der Agentur Jnbopazistque aus Schanghai ist in der Nordmandschuret die Beulenpest aus- gebrochen und breitet sich in der Richtung auf Tsitstkar aus. Es sind bereits einige hundert Todesfälle zu verzeichnen. Der Bevölkerung hat sich große Unruhe bemächtigt. Gin russischer Marinekutter gesunken Wie aus Moskau gemeldet wird, ist ein Kutter der rus sischen Schwarzmeerslvtte mit sechs Matrosen während eines schweren Sturmes umgeschlagen und gesunken. Die gesamte Besatzung ist ertrunken. Die Pariser Larichausseure -Lesen Revolver tragen In Anbetracht der vielen Ueberfälle auf Droschken- chausfeure hat der Pariser Poltzetpräfekt nunmehr gestattet, daß alle Pariser Tartchauffcure Revolver tragen dürfe». In de» letzten sechs Monaten wurden nicht weniger als zwanzig Drvschkcnchaufseure durch Ueberfälle getötet oder schwer verletzt. Diesen Ueberfälle» hofft man durch die neue Maßnahme vorzubeugen. Holsen Sie ctem Lus cler Leit, — rturek Srsek-Sloffs rur Spsissmkeil!
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