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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 19.09.1930
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1930-09-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19300919012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1930091901
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1930091901
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 9-10 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1930
-
Monat
1930-09
- Tag 1930-09-19
-
Monat
1930-09
-
Jahr
1930
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 19.09.1930
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,»»»» l». »«pl»»d»r ,«« Ilr. 4« S-II-» Sinwetlmaa der Srdralllriyk« Iw Stwimntt «ndrü «m Mittwoch versammelte sich eine ansehnliche Schar von Landwirten aus dem Marktplatze von Wilsdruff und zog mit den Fahnen des dortigen MtlitärveretnS und der Land- wirtschaftlichen Schule Meißen unter Musikbegleitung »um Rittergut. Dort wurde vor dem Eingänge aus einer rasigen Böschung unter einer vtelhundertjührtgen Linde der Gedenk stein für einen der bedeutendsten sächsischen Landwirte, den 1028 verstorbenen Gehcimrat Dr. Andrä. enthüllt. Oekonomterat Welde entwars als erster Redner ein Bild von der Bedeutung Andräs besonders für den KreiS- veretn Dresden, die jetzige Kreisdirektiv». Dann wurde das Denkmal vom Künstler selbst, dem Bildhauer Arthur Starke aus Dresden, enthüllt. Es herrscht« nur eine Stimme der Anerkennung. lEi» Bild dieses Gedenksteins haben wir be reits in unserer gestrigen Morgennummer wiedergegeben.) Dann trat Gutsbesitzer Preu her aus Ärumbach, der Vorsitzende des Landwirtschaftlichen Vereins WUSdrufs, ans Rednerpult und schilderte Andrä als Gründer des Wtlsdrusser Vereins und mehrerer anderer Bereinigungen und Genossen schaften und dankte allen, die der Anregung seines Vereins, Andrä mit einem Gedenkstein zu ehre», Folge geleistet hatten. OberlandwirtschastSrat Dr. Höser aus Meißen, der Andrä persönlich nahegestanden lmtte, entwarf einen kurzen Lebensabriß des Geehrten. Andrä entstammt einem alten Banerngeschlecht, das um 1959 ans Marbach bet Schellcnberg iAiigustuSbnrg) ins Niederland iibersiedeltc und dann durch mehrere Generationen i„ Pnlfitz und Tronitz iAH. Döbelnj ansässig war. Georg Andrä selbst ist auf Rittergut Schöne- seld bei Leipzig 1851 geboren, wo sei» Vater Pächter war. Nach Lehrjahren in Mühlbach bei Wurzen, Kittlitz in der Lausitz, Rüdersdorf ii» Vogtland und Frankenhauscn über nahm er das Rittergut Limbach. Nach Aufgabe dieser Pach tung kaufte er I8Nl> das Rittergut BraunSdors und pach tete dazu das Rittergut W i l S d r n s s. Hier entfaltete Andrä durch mehr als drei Jahrzehnte eine oft mit beträchtlichen Geldopseru verbundene B e r s u ch s t ä t i g k e i t. Aller land wirtschaftliche Fortschritt hatte in seiner Wtrtsclmft eine Heimstätte und strahlte von da durch Beispiel, aber auch durch AndräS Wort und Schrift hinaus ins sächsische Land. Jung vieh- und Milchviehweide», Kurzslände, Einrichtungen zur Erhaltung des Stickstoffes in Jauche und Stallmist, während des Krieges Alleötrvckncr und Strohausschließung waren in Vrannsdors zu sehen und wurden dort für die große Praxis ausprobicrt. Bei de» hervorragenden Geistes- und Eharakter- sähigkeiten AndräS konnte es nicht ausbleibe», daß er rasch zu vielen verantwortungsreichen Ehrenämtern gelangte und ihm somit eine führende Stellung im öffentlichen Leben zu- siel. Zuletzt war Andrä Vorsitzender -es LanüeSkulturrateS, der spätere» LandwirtschaftSkamincr. Der Bürgermeister von Wilsdruff, Dr. K r o n s e l d, übernahm das Denkmal in den Schutz der Stadt und gedachte AndräS als eines ManneS, der mit seinem Wirten auch die Interesse» der Stadt gefordert und zu einem Verständnis zwischen Stadt und Land beigetrage» habe. Das Nicderlegc» von Kränze» nach de» An sprachen wollte kein Ende nehmen. Es seien erwähnt die Landwirtschaststammer und die KreiSdirektion Dresden durch Ockvnvmicrat Meid c, -er Verband der laudwirtschastlichen Genossenschaften und die Zcntralgcnvssenschaft durch Hofrat Dr. Schöne, der Sächsische Landbund durch FreigutSbcsitzer Schladebach, die Deutsche Landwirtschastsgescllschaft durch Geheimen Ockvnomicrat Dr. Otto Steiger iLeutewitzj. der Verein junger Landwirte zu Wilsdruff durch Landwirt Philipp aus Blankenstein, Freiherr v. Schönberg- Mothschönberg als AndräS ehemaliger Verpächter deS Rittergutes Wilsdruff, die Gemeinde BraunSdors durch ihren Bürgermeister, die Weidcgenosscnschastcn Birkenhain. Wen- dischkarsdors und Hennersdorf durch Gutsbesitzer Metzel vom Birkenhos, die Landwirtschaftliche Fcncrverficherung, die Landwirtschaftliche Berufsgcnvssenschast, der Militärverein Wilsdruff, die Landwirtschaftliche Schule Frciberg durch Direktor Pohle, der PserdeversichcrungSvcrein, der Land wirtschaftliche Verein Spechtshauscn durch seinen Vorsitzenden Göpfert aus Hintcrgerödorf »sw. Der Ehrung wohnten die W i t w e Fra» Geheimrat Andrä bei, sowie die Schwiegersöhne AndräS Major a. D. .Herrmann aus Riefa »nd Forstmeister Groß ans Ivhanngcorgcustadt mit ihren Familien. Dentisten ravunven in Dres-en In diesen Tagen hält der E u r o p a b u n d der Den tisten in Dresden den 6. internationale» Kongreß ab. an dem IN Vertreter ans zehn curopäisct>cn Staaten tcilnehmen. Die Verhandlungen werden vom Präsidenten des Bundes, Hanptfchriftlcitcr Rach, München, geleitet. Den TätigkeftS- dertcht erstattete der Sekretär des Bundes, Dentist Hayek, Brünn. Die Beratungen erstreckten sich hauptsächlich auf Standesfragen. Daneben werden eine Anzahl bedeutender sachwtssenschaftlichcr Vorträge gehalten. Der Donnerstag abend vereint die Teilnehmer zn einem Bankett im Saale des Hygiene-Museums. — «Dresdner Nachrichten* — Anschließend an diese Tagung wird am Sonnabend und Sonntag der 2. Deutsche Denttstentag im Künstler- bau« abaehalten. Mit ihm verbunden ist eine Ausstellung in» Fach schlagender Apparate, Instrumente und Zahnpflege» artikel. Sie wurde am DonnerStagvormittag durch den Vor sitzenden de» GroftbezirkS Sachsen, Dentist Lahriu », Leipzig, eröffnet. In seinen VegrüßungSworten führte er aus, es sei wichtig, der Kollegenschaft namentlich vom Lande in der heutige» Zeit die Fortschritte der Wissenschaft und der Technik einmal geschlossen vor Augen zu führen. Beide Gebiete arbeiteten ja auf zahnsachltchrm Gebiete Hand in Hand. Der Vorsitzende sprach sodann allen Ausstellern und der Dresdner Kollegenschaft, insbesondere de» Leitern der Fach- und Lehr anstalt für Dentisten in Dresden, Teichrr »nd Svnnenschcl», sür das Zustandekommen der Ausstellung und ihrer Organt- fatio» den wärmsten Dank de» Großbezirks aus. Die Aus stellung ist in de» Nebenräumen des .« ü n st l e r h a u s c s im Erd- und I. Obergeschoß untergebracht. Der «eg zur Ratton Der Verein »Marine-Jugend Vaterland", dessen Leiter, Korvetten-Kapitän Al brecht, am Mittwoch in der Kausmannschaft einen Lichtbildervortrag über das Leben und Treiben der »ach den Grundsätzen des Vereins heran gebildete». männlichen deutsche» Jugend hielt, hat aus seine Fahne die Lösung einer großen Ausgabe geschrieben. Er will den Weg zur Nation dadurch finde», daß er das deutsche Volk von einer anöcrmäyllen Jugend aus grundsätzlich umdenke» lernt. Es geht in dem Verein nicht »m Vorbereitung aus die Ser be ru sc, wie man aus dem Namen des Vereins ge schlossen hat. Der Name weist vielmehr nur deshalb aus die Sec hin, weil diese die große Mittlerin im Verkehr der Völker untereinander ist. Der Verein zählt 1989 in 47 Schulen in 49 deutschen Städten insgesamt MM Jungen, dir nach übereinstimmendem Urteil namhafter Schulmänner straff, gesund, wtllenSsest, be scheiden und doch selbstbewußt, der „Krisis der modernen Jugend" noch überall standgehalten haben. Das alles wird in Befolgung der Ideen des .Kapitäns Albrccht in einem Unterricht erreicht, der nur einmal wöchentlich drei Stunden umfaßt. Daneben laufen körperliche Ertüchtigung in jeder Form, Reisen ins In- und Ausland, Besichtigungen von wissenschaftlichen. wirtschaftliche» und verkchrstechnischen Instituten und Einrichtungen, Kenntnisvermittlung des wirk lichen Leben», gewissenhafteste Erhaltung der Kindlichkeit unter Ausschluß jedweder Blasiertheit, Erziehung zur schnellt» Entschlußfähigkeit. Das Werk des Kapitäns Albrecht ist mit großen Schwierig- ketten ausgebaut worden. Der Verein, zu dessen Mitgliedern Verbände verschiedenster Richtungen. Großsirmen und zahl reiche bekannte Persönlichkeiten gehören und der von Reich, Ländern und Gemeinden unterstützt wird, darf organisatorisch, ideell und materiell als eine der festesten Grundlagen der Arbeit an Jugend und Zukunft bezeichnet werden. Eine Reihe guter Lichtbilder von der Erziehung und den Reisen der VMV.-Jugend bewiesen sinnfällig die Richtigkeit und den Wert dieses „neuen Weges zur Nation". Der Dresdner Veretnsleiter, Studienreferendar Nestler, hatte dem Vor trag begrüßende Worte vorangeschickt. Aus Dresdens Lichtspielhäusern „Der Andere" Capitol Spannung geladen und psychologisch reizvoll — mit diesen beiden Schlagwörtcrn kennzeichnet man am besten das Wefcn des seit acht Tagen laufenden Filmdramas „Der Ander e", nach Paul Lindau von Dr. Joh. Brandt. Das Problem der Doppellebigkeit eines hochintelligenten, aber nervös über reizten Menschen, eines Staatsanwalts, der während der Nacht in einer Art Trancezustand aus verbrecherische Aben teuer ausgeht, wird von dem Hauptdarsteller Fritz Kort ner in packendster, glaubhafter Gestaltung behandelt, und in weiteren bedeutsamen, originell gesehenen Nolle» geben Heinrich George. Käthe v. N a g n, E. v. Wtnterstein, Oökar Sima und Julius Falken stein Proben hervor ragender Schauspielkunst. Der technisch vorzüglich gelungene Sprcchsilm lRegic Robert Miene) wird verlängert. - Technische Lehranstalten der Stad« Dresden. Die Entlassung der Maschineningenieure der Höheren Maschincnöauschule am Sonn abend 5 Uhr wird mit einer Gedächtnisfeier siir den Heimgegangenen Oberstudiendirektor i. R. Hosrat Pros. K u h n o w verbunden sein. — Modenschau im Europahos. Heute nachmittag 4 Uhr linde« im Enropahos als Auftakt siir die kommende Saison eine große Moden schau der Firma Modellbaus Opitz, Biktoi iaslrnße !!, statt. — Fn der Borstadt Strtescn, Schaiidaucr Slraste <>, Hai die seit Itzöl bestehende Firma Chvkoladen-Hering eine modern eingcrichicte Filiale eröffnet. Nachrichten aus dem Lan-e Zwischenfall im Chemnitzer Sla-tparlament Chemnitz. Im Berlanse der am Donnerstagabend ab- gcbalteiien Stadtverordnetensitznng griff der kommiinistischc Berichterstatter Rietz scher, der erst kürzlich im Zwickauer Kommiintstenprozeß wegen Einmischung in die Verhand lungen zu einer empslndlichen Geldstrafe verurteilt morde» war, wiederholt durch Zwischenrufe von der Presse tribüne aus in die Aussprache über die Einführung der Arbeitssürsorgc sür Wvhlfcihrtsermerbslose ein, so daß ihn der Vorsteher mehrfach verwarnen mußte. Vci dieser Ge legenheit beeinträchtigte der Vorsteher in unverständlicher Schärfe das Ansehen der an dem Vorfall vollkommen un beteiligten bürgerlichen Presse, indem er drohte, die Presse tribüne räumen zu lassen. Rietz scher beruhigte sich jedoch nicht, so daß der Vorsteher ihn schließlich von der Presse tribüne verweisen mußte. Rictzscher kam dieser Aussorderung jedoch nicht nach, so daß der Vorsteher die Sitzung aus zehn Minuten unterbrach und Rictzscher durch uniformierte Beamte des Rathauses entfernen ließ. In der Zwischen zeit hatte der Vorsteher auch ein Polizeikommando beordert, das im Rathaus erschien, »m die Pressetribüne zu räumen. Es rückte jedoch wieder ab, weil Rictzscher in zwischen von der Pressetribüne entfernt worden war. Raubwild am Rande der Heide Laufs. Ein hiesiger Gutsbesitzer konnte in seiner Scheune eine» großen Iltis samt sieben ausgewachsenen Jungen ver nichten. Der benachbarte Gutsbesitzer bemerkte, als er früh morgens seine Hühner füttern wollte, mitten unter der ver dutzten Geslügclschar einen dreisten Fuchs, der natürlich so fort Reißaus »ahm. Opfer des Verkehrs Wilsdruff. Am Mittwochnachmittag wurde auf der WilS- druss—Nossener Landstraße in Neutanncberg der zehnjährige Sohn des Mechanikers Heber von einem Mittweidacr Auto beim Uebergucren der Straße erfaßt und schwer verletzt. Er starb bald nach der Einlieferung in LaS Krankenhaus. Neue technische Direktoren der Stadt Chemnitz Chemnitz. Der Rat der Stadt beschloß i» seiner letzten Sitzung, als neuen Direktor der gesamte» Städtischen Gas werke den bisherigen Leiter des Gaswerkes III in Alichemnitz, Oberingenienr D r. V a t e r, ab 1. November zu bestellen. In derselbe» Sitzung wurde RegtcruugSbaurat a. D. Dr. Z s ch v ch in Dresden als »euer Direktor des Städtischen Elt- ! Werkes ab I. November gewählt. Für die Wahl der beiden neuen Direktoren ist noch die Zustimmung des Ltadtvcrord- neteukollcgiums erforderlich. Gegen den bisherigen Direktor Tretrop schwebt ei» Diszplinarversahrcn bei der KrciS- hauptmannschast mit dem Ziele der Dienstentlassung wegen der bekannten Vorgänge beim Städtischen Eltwerk. Ein unvorsichtiger Schütze Chemnitz. In St. Egidien wurden abends mehrere Burschen vom Tischlermeister Schmidt beim O b st d i e b st a h l überrascht. Die Täter, von denen einer einen Schuß ab- feuerle, flüchteten in Richtung Lichtcnstcin-Callnberg. Die Kugel tras den 17 Jahre alten Strumpfwirker Müller in den Unterleib, so daß er mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus eingeliesert werden mußte. Bürgermeifterelnweisung Neukirch. Im Sitzungssaal des hiesigen Gemeindeamtes fand die feierliche Einiveisung des neuen Bürgermeisters Seidel, der bisher in Kirscha» tätig war, durch ÄmtShaupt- manu Tr. Sievert statt. Me brauchen von -WHr/e« K-ro/ infolge beS hohen Nährstoffgehaltes weniger als vom gewöhnlichen Brot. Klopfer-Brot ist wegen seines hohen Nährwertes äeshalb nicht teurer. «»voran rrvaiei»«« niödie »och echte -Historie, sondern ein Gemisch von beiden ge worden ist. Dieser Stilbruch wurde in unserer Ausführung sehr fühlbar, weil LulS Rainer als Eäsar an bedeutenden Stelle» zu wirklicher Größe der Eharalteristil ansstiea. In der schwierigen Rolle der Cleopatra hielt sich Lotte Grüner bis zum Schluß wacker, freilich ohne starke per sönliche Eigenart. Ein farbschöncs, märcheubnntes Phantasie- Aegypten hatten MahnkcS anmutige Bilder aufgcbaut. Durch eine fast zu ausführliche Sorgfalt im ciuzcluen und in der Hcrausarbeitung all der zahlreichen Gestalten hatte Gie lens Regie -Humor wie Tragik gleichbctout, den literarisch leichten, geistvollen Ton der Komödie dadurch aber auch etwas überlastet. Indessen blieb von Anfang bis Ende der Anteil der Zuhörerschaft trotz mehr als dreistündiger Dauer un- geschwächt nnd tat sich in Beifall und -Hervorruf am Schluß lebhaft kund, lieber Stück und Ausführung folgt »och ein- gehende Betrachtung. E. 2. f Dresdner Theaterspielpla» siir heute. Opernhaus: »Die Macht des Schicksals" i '48). Schauspielhaus: „Sturm im Wasserglas" (8). R e s i d e n z t h e a t e r: „Paga- ntni" (8). D i c K o m ö d i c: „. . .. Vater sein dagegen sehr" s)4g). Ccntraltheater: „Die drei Musketiere" <8). f Technisch« Hochichnle Dresden. Aus der Friedrich- S i e in e n s - S t l s t n n g ist ein R c i s c st i p c » d i u m i» Höbe von »non Reichsmark an eine» derzeitige» »der ehemaligen Studierende» der Bauingcnieurabteilung der Technischen Hochichnle Dresden, der zu seiner weitere» Ausbildung z» reisen oder einen längeren Aufent halt im Auslände z» nehme» wünscht, zn vergebe». Die näberen Bedingungen sind im Sekretariat der Technische» Hochschule erhält lich. Bcwcrbttngcii sind bis l. November 1N89 bei dem Rektorat der Technischen Hochschule clnzurelchen. In dem Gesuche ist der Zweck der Reise anzugebcn. Beizntügcn sind: Lebenslauf. Nachweise über Etudlengang und über praktische und etwaige literarische Tätlgkeit de» Bewerber». f Ansftellirng des Deutschen KltnstlernerbandeS. In unserem Bericht über dle Ansstcllnng in Nr. 48» muß es statt „Porschmann" beißen: Nudols P o c s ch m a n n. f* Uransstthrung in Leipzig. Pcrcy Robinson: „Die »oft Hölle". DaS Leipziger K v m ö d i e » h a n S, dgs sich im ersten Jahre seines Bestehens mit bemerkenswerter Energie als literarische Bühne durclrgesetzt hat, erösfncte seine zweite Spiel zeit mit der Uraufführung von Percy Robinsons „Roter Hölle" sdentsch von Elias Alexander). Da» Stück, da» der Autor dle Tragödie zweier Familien nennt, stellt eine Mischung von Tendenz-, Kriminal- und Milieustück dar. Mit reißerischen Mitteln »nd »ntcr Verwendung bewährter Mo- live iVordcrhauS — -Hinterhaus nsw), aber technisch gekonnt und menschlich sauber, erzählt der Autor von den Ursachen und Wirkungen eines Justizirrtum«. In einem Anfall von geistiger Umnachtung hat ei» degenerierter junger Mensch aus eineni wohlhabenden Vürgerhause ein Straßenmädchen er drosselt. In den Verdacht der Täterschaft gerät Timmy Nolan, der einzige Sohn einer alten Witwe. Mit Rücksicht ans seine Familie, vor allem seine schwcrkranke Mutter, verflicht der Täter, sich der Verantwortung zu entziehe», tut aber alles Erdenkliche, um den Angeschuldigtcn zu retten. Als dieser trotzdem ans Indizien hin zum Tode verurteilt wird, legt der Mörder eilt schriftliches Geständnis ab und erschießt sich. — Dies ist der rohe Umriß der Handlung, deren ctgentlichcr Wert aber nicht in den Vorgängen als solchen liegt, sondern in der psychologisch sehr feinen Schilderung der Wirkung, die das furchtbare Geschehen ans die Hanptbetefttgten, den Mörder »nd die Mutter des fälschlich Angeklagte», ansübt. Wir erleben die Gcwinensanalcn des snngen Mcnschen, wir erleben die Angst nnd Verzweiflung-er Mutter so intensiv mit, daß wir »ns dem starken Eindruck nicht entziehen tönnc». Und es ent steht, vom Menschlichen, nicht vom Politischen her, ein Plai- doyer gegen die Todesstrafe, das wesentlich überzeugender wirkt als die üblichen -HnmaiiitätSphrasc». Im großen »nd ganzen läßt sich sagen, daß cö sich hier zwar nicht »m Dichtung oder Literatur ersten Ranges handelt, aber lvor allem im Detail) um gut gesehene und theatralisch sicher gestaltete Wirk lichkeit. also nm ei» Werk, das bei dem Mangel an guten Theaterstücken bestimmt seinen Weg über die Bühnen machen wird. Für Leipzig »nd das Kvmödienbans liegt die Be deutung dieses Stückes außerdem nicht im Stofflichen oder Formale», sondern darin, daß es Gelegenheit bietet, eine Dar stellerin großen Formats hei aiiSziistcllen. Lotte Franck - Witt war in der Rolle der Mutter des »nschnldtg Ver urteilten non solcher Innerlichkeit und erschütternder GesühlS- stärke, daß durch sie Stück und Ausführung zu einem der größten Theaterereignisse wurden, die Leipzig in den letzten Jahren gehabt hat. Der Beifall war stark. 8. f Ergebnis der Obcrammerganer Passionsspiele. Obwohl erst Ende September die Oberammerganer PassionSsptele 1980 schließe», läßt sich schon jetzt ein lieberblick über den Besuch geben. Vis zum letzte» Spiel am 28. September werde» etwa 897 099 Personen die PassivnSspiele besucht habe»,- davon hat fast die -Hälfte an den -Hanptspielen tcilgenommen und ln Oberammerga» übernachtet. Die Zahl der AuSlandSbesncher der Hanptsptele wird von sachkundiger Telle auf etwa 85 null geschätzt. Auch bet den Wiederholungsspiele» sind unter den Besuchern Ausländer — wenn auch nicht in sehr großer Zahl — gewesen. Die Gemeinde Oberammerga». die bekanntlich zum Ban de- neue» VassionSspIelhansc» und sür Straßrnver-! bcsscriiiigen nsw. größere Anleihen ansnehmen mußte, Hai ihre! Schulden, die etwa zwei Millionen Mark betrugen, bereits! tilgen können. 1 Ehrung eines Kunstwissenschaftlers. Der Senat hat dem Direktor der -Hamburger Kunsthalle, Emil Waldmann, den Titel Professor verliehen. Damit haben die kniisthistori- schen Forschungen Waldmaiins, dessen Ruf weit über Deutsch lands Grenzen hinansreicht. die gebührende Anerkennung ge funden. f Gcheimrat Eduard Sachau gestorben. Der Senior -er deutsche» Orientalisten, Geheimrat Professor Eduard Sachau, ist am Mittwoch im Alter von 85 Jahren in Berlin gestorben. Gehciinrat Sachan war Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften nnd einer der bedeutendsten Forscher orientalischer Literatur. Er hat sich besondere Verdienste »m die Ausbildung der deutschen Kolvnialbcnmten erworben. f Tod einer bekannten Thcaterlrfterin. In Köln ist E m m a M i l l o in i t s ch zu Grabe getragen morden. Die Verstorbene Hai die Leitung der betanntcn Millowitschbühnc, die sich im Westen Tcutschlands allgemeiner Beliebtheit er freute, nach dem Tode ihres Mannes übernommen. Sic hat cs verstanden, die Beliebtheit des Theaters zn walirc» — da nn» zeugte die große Traiiergemeiiidc, die ihrem Sarge folgte. s Eine Faistauer - EiedächtniSausstcllnng. Aus Wien schreibt man niis: Die Wiener Sezession hat soeben eine Ge dächtnisausstellung sür den am 18. Februar d. I. im Alter von erst -18 Jahren verstorbenen österreichischen Maler Anton F a i st a n e r eröffnet. Die Ausstellung zeigt über 290 Werke des Künstlers und läßt seinen Werdegang innerhalb der letzten 25 Jahre deutlich verfolgen. Der Kustos der Wiener Moder- ne» Galerie, Dr. Bruno Grimschitz, hat in einer Einlettnng zn dem Katalog die künstlerische Persönlichkeit Faistauers in über zeugender Welse gewürdigt und sein künstlerisches Naturell aus seiner Bodenständigkeit entwickelt. Anton Faistauer ent stammte einem Dorfe in der Nähe von Zell am See. Biele seiner Schöpfungen, wie insbesondere seine Fresken im Fest spielhaus tn Salzburg, haben Weltruf erhalten. Berühmt sind auch seine Salzburger Landschaften nnd von ganz besonderem Reiz seine zahlreichen Fraiienbilbnisie. 1* WaS übersetzt man in Deutschland? Die Frage, welche Art von Büchern ins Deutsche übersetzt werden, ist oft er örtert worden. Mit Recht wurde daraus hingcwiesen, daß namentlich auf dem Gebiet der schönen Literatur manches Minderwertige übersetzt wird. Weniger problematisch, aber nicht minder wichtig ist die Frage, a»ö welchen Sprachen und Literaturen die Ucbcrsctzungen stamme». Die statistischen Veröffentlichungen im „Börsenblatt für den Deutschen Buch. Handel" zeigen, daß dir 1221 Uebersetzungcn des Jahre« 1929 ans 49 verschiedenen Sprachen hcrrühren. De» Hanptanteil ti:>g> hat die englisch-amerikanische Literatur. ES folgen: Französisch <225), Russisch 1112), Dänisch-Norwegisch <97), Schwedisch und Italienisch smit t« 4S). Neben den Welt-
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