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14 »Dresdner Nachrickitert" 14 Dienstag. ». Dezember ,V<»Ä »» l»r. »SS stänbniS ab, während der eigentliche Mörder Wilhelm auch noch während der Hauptoerhandlung hartnäckig leugnet«. Allein di« Schuldbeweffc mehrten sich während der zwei tägigen Verhandlung in dem Maße, daß die Geschwore ne» alle schuldfragen bejahten. Wilhelm Hamm wurde deshalb wegen Totschlags und gewerbsmäßigen Wilderns zu 15 Jahren Zuchthaus und Jacob Hamm wegen des letzteren Ver brechens zu 5 Jahre» Gefängnis verurteilt. * Ei» geheimniSvoller Selbstmord Wie erwähnt, warf sick abends auf der Uebersahrt von Dover »ach Calais ein junges Mädchen von dem Dampfer »PaS de Calais" in das Meer und konnte nicht aujacsischt weiden, lieber die Identität der Selbstmördcrin sind widc»spreche»d« Gerückte im Umlauf. Ein Schuhmacher in Dover, bei dem eine Pappschachtel gekauft wurde, die von der Selbstmörderin aus de», Dampfer zurückgelaffen wurde, behauptet aut das positivste, daß die junge Dame, die kurz vor Abgang des Schiffes bei ihm den Einkauf machte, eine Eng länderin war Die gleiche Ansicht vertritt der Droschkenkutscher, der sie zum Dampfer ttchr, Tie Pariser Zeitung.Journal" erklärt dagegen, daß die Selbstmörderin Carmen Rinck geheißen habe und die IO,ädrige Tochter einer französischen Schaufoleieim sei. DaS Mädchen soll in einem religiösen Etablissement angestellt gewesen lein. Eines Abends, als sie von dort nach Harne zurückkebrte. habe ein junger Mann ihr einen glühenden Liebesaittraa gemacht. Sie sei mit ihm entflohen und habe mit ihm zwei Monate in einer elegante» Wohnung der Rue PorlaliS gelebt. Von dort verschwand das Paar und man habe seine Spuren in London ge- lunde». wo es bald mittellos geworden sei. Dir Zeitung nimmt an. daß der junge Mann daS Mädchen im Stick ließ, und daß dieses aus Schau, über ikre Schande den Tod gesucht habe. Da dre Lercke der Selbstmörderin nicht getunden wurde, ist es natür lich nicht möglich, zu entscheiden, welche Behauplnng üb« die Identität des Mädchens die richtige ist. "Hohe S ch r t s tst el t erh o n ora re. Mr. Morlry, der Verfasser der jüngst veröffentlichten Gladstone-Biographie. soll, wie berichiet wurde, einen Scheck von 10000 Pfund Sterling -200:00 Mark« lür seine Arbeiten erhallen haben. So anseknlich das Honorar ist. io ist eS doch keineswegs von unerhörter Höbe. Ja. es ist nur die Hälite von dem Honorar, daS Mörlens großer Landsmann Maccmlap von der>elben VerlagSsirma für seine Ge- chicbte Englands erhielt Noch heute wird der Macanlari-Scheck über 4M 000 Mark, nachdem die Bank ihn nach der Einlösung dem Ausueüer wieder zurnckgav. von der VerlagSsirma Longman aui- bewahrt. zum Andenken sowohl an den derübmien Enivtänger. wie auch an das höchste Schrfftslellerhonorar. das die Firma jemals zahlte. Jedoch haben auch andere VerlagSsirmen recht bedeutende Honorar-Sckecks auszuweisen. So erwarb die Firma Smilh, Elders u. Co. beispielsweise vor einigen Jahren dar alleinige Veiiagsrecht von MrS- HumplirN Ward für ihren Roman lleldoelc ol Lsomsckalo für 280OM Mark, und auch die andern Werke dieser beliebten und angeiehenen Schrrslstelleckn sollen dem entsprechend bezahlt woide» lein. In der journalistischen Welk galt das Honorar von 40000 Mark. daS Lord Randolph Churchill für 20 Briefe auS A'rika vom ..Darin Graphic" erhielt, als das be deutendste. bis es durch Namen geschlagen wurde Für ein Tele gramm von 15M Worten erhielt Nansen vom .Tai», Cdronicle" 20 000 Mark, was für das Wort ungefähr 14 Mark darskellt. ein Honorar, wie cs wohl nicht ost oder wahrichemlich noch nie ge zahlt worden ist. Außer dem Telegramm lieferte Nansen noch elnen Artikel von 15 000 Worten an die Zeitung .Daill» Ebronicle" egen ein Honorar von 80 E Mark. Für seinen Bericht in suctffvrm erhielt Namen von seinem englische» Verleger allein 200 000 Mack, und da sein Werk fast in alle» Sprachen erschien, hat man die literarisch-finanziellen Ergebnisse von Frillnvs Namen seinerzeit ans etwa eine Million Mark geschätzt. Für die Deveicke, sür die er vom .Dailh Ehromcle" 20 OM Marl erhielt, waren ibm 100 000 Mark Ziiyesicberk. falls er den Nordvol erreiche, linier den neueren Schriftstellern nimmt auch Mr. Rnonard Kipling eine hedeulende Stelle ei». Das Honorar. daS er vor einiger Zeit sür eines seiner Bücher erhielt, rechnete sich au! eine» Schilling sür daS Wort ans Tic Palme aber gebührt vielleicht dem Humvcisten Mack Twain, dem die Harper Publishing Co. eine ansehnliche IahrcSrenke sür Lebenszeit auSgesrnr Kak, allein für das Vvckau'srccht an allen seinen zukünftigen Erzeugnissen. * Tie höchste Bahn der Welt. Tie längste Draht seilbahn und aleichzeing die höchstgeiegene Maschincnanlaae der Welt wird augenblicklich in Argentinien gebaur. Sie soll den Transport von Erzen aus dem in den Kordilleren liegenden Minendistnkl Mezieana nach der Enendaynsialion Ehilecito der argentinischen Nordbahn vermitteln, wobei sie ein Gefälle von nicht weniger als .45.30 Mieter bei einer Geiamtlänae von 85 Kilometern überwinden muß. Von der Kühnheit des Unternehmens, dessen Ausführung in den Händen einer deutschen Firma, des Hauses Adolf Bleichen u. Eo. in Leipzig-Gohlis, liegt, kann man sich e.nen Begriff machen, wenn man erwägt, daß der Endpunkt der Bahn auf 4-585 Meter Meereshöbe liegt, aho noch 400 Meter »ober gelegen ist. als der Gipfel der Jungfrau, zu dem bekannt lich eine o.n»nelbahn un Bau ist. Tn auch die untere Station noch immer m l049 Meter Höhe liegt, ist es natürlich, daß die ganze Bahnführung mit allen Schw.erigkeiten zu kämpfen hak, die ein wiidz ernsten es Hochgebirge dem Eindringen des Menschen in seine Unberührtheit entgegensetzt. So ist cs an einzelnen Stellen nötig, die Drahtseile, woran die Transportwagen lausen, b:S zu S50 Meter weil freihängend zu spannen, wooei sich deren tiefster Punkt etwa 200 Meter über der Talsohle befindet, an anderen Stellen sind wieder eiserne Türme von 40 Meter Höhe nötig, um die Seile in genügender Höhe zu stützen. Alle Arm- ttruktmnsstucke, die eisernen Pfeiler, die riesigen Drahffeile, die Darmffmaschinen, kurzum d e Bestandteile der ganzen Bahm Zeile. -Tamvfmaichinen, Seilscheiben. Pfeiler, alle in kle.ne Stücke erlegt, von denen keines die Tragfähigkeit eines Lasttieres über schreitet. um dann erst an Ort und Stelle zusammengesetzt zu werden. Sämtliche Teile der ganzen Bahnanlage sind in Deutsch land. die nötigen Anstrichfarben dazu von der Farbenfabrik Carl TieLimann in Dresden anaesertigl. Ihr Seetransport erfordert natürlich ganz besondere Aufwendungen. Nicht weniger als ! ,000 einzelne Kolli. Kisten und Ballen im Gesamtgewicht von ciunähcreud zwei Millionen .Kilogramm wurden im ganzen über Antwerpen »ach dem Hafen von Ro'ario verschifft. Verwendet > -rrden nn ganzen 140 Kilometer Drahtseil, sie einer Strecke von Berlin vis Magdeburg entsprechen. Ter Bau der Bahn ist äugen- blicklichJchon so weit vorgeichritten. daß die Betriebseröffnung der ersten Teilstrecke unmittelbar bevorsleht. Nach Fertigstellung Mrd die Bahn imstande ieiig. in der Stunde etwa 40 000 Kilo gramm Erze mit einer Gcichwmdigkeck von 2.5 Meter in der Sekunde zu befördern, wobei alle 45 Sekunden ein Wagen von 5M Kilogramm Inhalt an der Endstation entleert wird. ** Ein B e w c r b u n g s b r i c f. Aus London wird der „Frks. Zlg." geschrieben: In keinem Berufe und wohl die An- svrüche. die an einen Bewerber für einen freigewordeneu Posten gestellt werden, jo groß, wie in dem des Kaufmanns. Dabei nnd die Gehälter klein und werden ost genug von den Löhnen, die an weibliche Dienstboten bezahlt werden, nbertroffen. Ter hiesige „Comilv Ilurmlck" veröffentlicht einen Brief, der dieses Mißverhältnis in amiffanier Weise widerspiegelt. Ein Kauf mann annoncierte in einer Londoner Zeitung eine Stellung für einen Stenographen mit Kenntnis der spanischen Sprache und der Fähigkeit, sowohl spanisch wie englisch zu korrespondieren, und stellte einen Gehalt von wöchentlich 80 Spilling in Aussicht. Unter den Ä e w e r b n n g s b r i e s e n war auch der folgende: „Ich gestalte mir, Ihnen meine Dienste für die beute morgen annoncierte Vakanz ganz ergebenst anzubieten. Ich bin ein junger Mann von 82 Jabren, seil 15 Jahren in großen Häusern tätig und bin überzeugt, mich Ihres Vertrauens würdig zu zeigen, wenn Sie einen Versuch mit mir machen wollen. Meine Svrachkenntnilse erstrecken sich von Chinesisch bis Volapük. Ich bin nicht nur erfahrener Buchhalter, perfekter Stenograph und Maschinenschreibcr, ausgezeichneter Telegraphist und Schul lehrer. sondern verfüge noch über verschiedene andere Vorzüge, die mich mehr als gewöhnliche Sterbliche begehrenswert er- scheinen lassen dürfte». Ich bin cm erprobter Bankdirektor und kann verschiedene Medaillen sür guten Bortrag aufweisen, bin im .Haarschneiden und Hnndeschceren versiert, bin tüchtiger Landwirt, koche, verstehe mit Pferden und Schweinen uwzuachen, kann Falten in Hosen bügeln, überziehe Regenschirme und bin der beste Cricketspieler in meinem Klub. Ausgestattet mit großen körperlichen Vorzügen könnte ich als Dekoration Ihres Bureau- bieueo. und da mein lv«t »«ch und lang ist. so könnte «rin dz' ' »Galem Aleitum-Wou u.Vild. desgl. Form und Wortlaut diel« Annonce sind gesetzt, geschützt. Vor Nachahmungen wird gewarnt. Wollen Sie etwas Fein«» rauchen? Dann empfehlen wir Ihnen ^ chchchch ÜLrrmtisrt vdtursllo türlcisekv />I^MUIn ü uä b s 2tz v Diese Zigarette wird nur lose, ohne Kork, ohne Goldmundstück.verknust. Bei diesem Fabrikat sind Sie sicher, daß Sie Qualität, nicht Konfektion bezahle». ^ Die Nummer auf der Zigarette dentet den Preis an. Nr. 3 kostet 3 Ps. Nr. 4 r 4 Pf. Skr. 8 : 8 Pf. Air. « : «Pf. Nr. 8 : 8 Pf. Skr. 40 r 4« Pf. p. Ti Nur echt, wenn aus jeder Zigarette die volle Firma steht: Orientalische Tabak« u. Zigarettenfabrik „VouIÄTv", Inhaber: Un>ra List», Dresden. Ueber 70V Arbeiter k Zu haben in de« Zigarren-Gesckäfte«.K Lsack- will Svekrtbelverkv » « » ^ktisog«a«IIscd-ckt äktiookopital dl. 6000 000 Lin« «t«r L»«at«n nn» »röaalv» »»I»«IIi»I»r1»«n 4Ieat»rt»Iaack». Sobaobt uock kllillsodLbol out kasar-, 6llwml- rmck Ortttsparcds-Isolatioo. »«»«IwSaatS« L-tekeraatto »alUr. Vr»d«o. Sohlllsdadol nach Leit ll-rkreu kortlantood zzsilo orte» Koastraßtiooso dvr doutscdoo liv ebswirrios und ckor llimdslsnmrmsv. 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