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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 22.04.1903
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1903-04-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19030422013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1903042201
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1903042201
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-04
- Tag 1903-04-22
-
Monat
1903-04
-
Jahr
1903
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 22.04.1903
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L si! ^ sr r» -e vernünftigen Handeln der Behörden Spielraum lasse». Die Er- leiluna der Erlaubnis zur Abschrift von Wählerlisten Halle er au sich für unbedenklich, aber in kleinen Gemeinden würden dazu oft Kanzleikräste fehle», und daß die Behörde die Originalliste nickst aus den Händen geben dürfe, sei selbstverständlich. Aus die Feststellung des StichwahItaaeS habe der Reichskanzler keinen Ein- slutz. In der Presse sei er dem Vorwurf begegnet, das; die Vor- la« das Wahlgeheimnis verschärft. Er könne darauf nur er- wider»: entweder sei die Wahl eine geheime oder sie sei keine geheime. lSehr richtig!s Wer eS sür eine männliche Tat hält, dag der Wähler seine Stimme össentlich abgibt, der würde eine männliche Tat tnu. wenn er osfcn de» Antrag stellt, in der Ver fassung die Vestiinmung von der geheimen Stimmabgabe zu streichen; so lange man aber einen solchen Antrag nicht stellt, bat inan auch kein Recht, Angriffe gegen die 'Regierung deshalb zu richten, weil sie das versassunasmäßige Wahlgeheimnis zur Wahrheit machen, sicher stellen wolle. lBeitall.s — Abg. P ach- nicke llreii Vereinig.) erklärt, daß seine Freunde auS taktischen Gründen aus die Beantragung von Abänderungen verzichteten. Anderenfalls könne der Wayltermin verstreichen, ehe der Bnndes- ral zu einem Entschlüsse über die beantragte Abänderung gekom men sei. Bei de» Wahlprüsungen würde dann die Vorlage entsprechend zu interpretieren sein. Bedauerlich sei. bah die Vor lage nicht die Bestimmung über die Größe der Wahlbezirke über nommen habe, und daß eine Bestimmung, daß als Wahltag der Sonntag vorzuschreiben sei, fehle. Jeder Versuch, das Wahl geheimnis zu vereiteln, müsse unbedingt zur Kassation der Wahl fuhren. Die ganze Rede HimburgS sei eine Anweisung an bös willige Wahlvorsteher aeweft», dein Gesell ein Schnippchen zu schlagen. Eharakterisrisch sei eS, daß die beklagten Mißbräuche sich in der Hauptsache ans Preußen beschränkten - Abg. Hauß- m a n n-Böblingen lSüdd VolkSv.l tritt gleichfalls sür die Vor lage ein. — Abg. v. Hodenberg lWelfts beantragt eine Re solution bctresscnd Erlaß von Anordnungen, wonach die Wabl- aeiäße mir einem Deckel versehen sein mästen. Die Umschläge seien durch einen Falz im Deckel in daS Wablgeiäß zu stechen, und der Deckel tolle bis zum Schluß der Wahlhandlung nicht von den Wahlgesäßen eniftrnl werden dürft». — Abgg, Geck lToz.j. Delsor und v. Ezarlinsky lPolest sowie v. Schele- WunSdorf iWelfel treten sür die Vorlage ei» Letzterer erklärt u. a. die Wiederherstellung deS Königreichs Hannover als eine sittliche Pflicht des Reiches. — Präsident Graf Balle st re in: Die Wiederherstellung deS Königreichs Hannover bat mit der Sickerung des Wahlgeheimnisses sicherlich) nickt das Geringste zu tun — Aba. v Schele wiederholt seine Aenßernng. — Präsident Graf Ball eit re m liedhaft läntenkst: Herr Abgeordneter, die Wiederherstellung des Königreichs Hannover ist mit den gegen- wänigen Zuständen deS Deutschen Reiches unvereinbar und kann daher im Deutschen Reichstage nickt als erstrebenswert bezeichnet 'werden. lVeisall.) — Aba. v. Schele: Es mußte das aber auch an dieftr Stelle getagt werden. — Staatssekretär Grat Posadowsky: Ich brauche dem Abg. v. Sckele nicht weiter zu annvorten, nachdem schon von anderer Seite des Hcinfts ans seine Aenßernng zurückgewiese» worden ist Wenn er aber solche Aenßernngen, die ihm,, ialls er sie außerhalb des HanieS täte, dock außerordentlich gefährlich werden könnten, hier tut, io dient er damit sicherlich nickt, dem Frieden in seiner Provinz, — Die Porlage wird mit großer Mehrbeit angenommen. Dagegen > mimen Reichspartei geschlossen und der größte Teil der Deiii'ck,- fonftrpativen. — Schluß der Sitzung eöN Uhr. — Morgen 1 Uhr: Phosphorzündwarenvorlage. Krankenversicherungsnovelle. Berlin. lPriv.-Tel.) Abgeordnetenhaus. l.Fort- fttznng.I Das Haus überwies nach längerer Tebat'e einen Antrag Weihe, betr, Errichtnna von Rentengütern tleinsten Ninstinges zwecks Besseniiig der Woomingsverhältniste, nach längerer De batte an die Budgetkomminion, nachdem sich Minister v, stshein- baden dagegen erklärt hatte, daß man dem Staate die Fürsorge für Arbeilerwohnungen znschiebe. Das sei schon aus iiiiaiizielftn Rücksichten bedenklich. Emvfthlenswert sei dagegen der in der Rheinvrooinz eingeschlggeiie Weg, gemeinnülzigen Bangeiellschgsten mit Hilft von Kapitalien von Landesversicberniigsanstalien Ar- beiterwohnnngen bauen zu lasten, unter Verbürgung der Kom munen für die Bgngenostenschatten gegenüber den Ver- stcherungsgeftllichasten. Der 'Alttrag wurde nngenommen. Eben falls, an die Budgetkommisl'iou verwiesen wurde ein Antrag der Freisinnigen, die Regierung ivoile zur Errichtung von kur- hoivttäiern und Genciungsheimen sür Eiftubahnbeamte die er forderlichen Summen 'n den Etat einstellen, Est'enbahnmiittsier Budde erklärte, daß die Errichtung von Kurhosoitälern und Gene'.ingsheimcn »ü^ Bahnbeaniten gllein nickn durchführbar sei: auch bestehe ke:n Bedünnis, da stir die Kurvegandlung ans- re'chend Fürsorge getroffen sei. — Morgen: Sekundärbahnvor lage und Initiativanträge. Ber! i n. «Priv.-Tel.l Der K aise r wohnie heute der Feier des ästjährigl.» Bestehens des Gards-Trambatgillons in Tempel- Hof bei. — Der Kaiser hat befohlen, daß der Stapellanf des großen Kreuzers „Ersatz Kaiser" in der Kieler Woche stattsinden 'oll. — Ter Tirektor der Kolonial-Abicilung im Auswärtigen Amte D r. Stube! erhielt dft 2. Stufe der 2. Klasse des chinesischen Ordens oom doppelten Drachen, der Militärattache bei der Ge sandtschaft in Brüssel, Hanvtmann un ttzroßen Generalstabe n Winierseld, das Ritterkreuz 1. Klasse des Säch'iichcn stllbrcchisordcns. — Tie „Rat.-Zig." erährt, daß m Monrr^al bcreiis Nlüderungen der angekündigten Zollkriegs maß- rege In ge-.cn Tentschland erwogen würden. Anscheinend aus '.reifen des Auswänigcn 'Amtes wird mitgeteilt, es werde noch > nige Zeit vergehen, vis dentscherftits bestimmte Entschlüsse als Aniwon aips die zollpolitischen Maßregeln Eanadas ge'aßt sein ' nnen, Tft'S erkläre sich daraus, daß weder das Auswärtige Ar-tt »och das Reichsamt des Innern allein in der Angelegenheit c:n'chc:dcn könnten, vielmehr hätten sich auch noch andere amtliche -Zellen dazu zu äußern: ferner sei beabsichtigt, auch aus Inter- cstcntenkrei'cn Gutachten über das Vorhaben zu hören. Tcr deutsche Konstil in Montreal äußerte sich'dem Korresvondcn- 'cü der „Tailn Mail" gegenüber in scharfen Worten gegen die von Eanada Angeführten Zuschlagszölle auf deutsche Jinporte. Ter kon'ul tagte, er habe niemals erklärt, daß Tentschland nicht weiter m t Eanada verhandeln wolle: die Verhandlungen seien niemals abgebrochen worden. Er habe der canadi'chcn Regie- r mg im November vorigen Jahres milgeteilt, daß Un neues Tarif- a.'etz dem Reichstage vorliegc und vor dest'en Erlediguna kein Verirag aogcfchlosten ivcrden könne. Eanada habe seitdem niemals oeftagt, ob Tcutichlnnd bereit sei, einen neuen Verirag abzn- ' ''liefen. Wie die Meldung der „Tailn Niail" weiter besagt sei man in Eanada im ganzen mit der difscrenziellen Behandlung Touttchlands einverstanden. Berlin. sPriv.-Tests Das pommersche Trainbcitaillcn, so- wft das ostvrenßstche Trainbataillon bcaingcn die Feier des Elfjährigen Bestehens. — Tie „Tentscke Tageszeitung" c» Uärt es als bezeichnend, daß für die liberale Kandidatur des Geheimen Oberrcgiernngsrals Lüsens ky fast nur in der Berliner Preste Stimmung gemacht werde und fährt dann fort: 'AIS Grund der Sonderkandldatur wurde n. a angegeben, dgß Tr. Oertel für die Aushebung des tz 2 des Jesuiiengefttzes bestimmt stabe. Ta^ er das getan hat. ist richtig. Er hat aber auch darin die Erwartungen seiner Wähler durchaus nickt aeiänscht: d.nn er hat lange vor der Wahl und che seine Kandidanir aus gestellt wurde, nnnin wunden erklärt, daZ er für die Aufhebung dieses Paragraphen stimmen lverde. Aus denselben Gründen, aus denen der verstorbene Abgeordnete v. Bennigsen und der national- libcraleÄbgeordneteBaisermonn sich dagegen ausgesprochen hatten, Sb nun der Gegenkandidat Lnftnskn gegen die Aufhebung stimmen iverde, erscheine noch äußerst sraglch Berlin. <Pr,v.-Tests Tic „Nvrdd. Allgem. Ztg." schreibt: Der Londoner „Daily Telegraph" hat die Nachricht gebracht, der Kronprinz werde im Lauft des Sommers einen Besuch ln Karlsruhe machen, um dort iwr Prinzessin Alercmdra von Enmber- fand zu begegne». Tieft Meldung ist gegenstandslos, sowohl den tatsächlichen Umständen nach, als auch namentlich mit Be ziehung aus die Tendenz, iür eine angeblich geplante Verbindung wischen Sr. Kai'erl. Hoheit und der Prinzestin von Cumberland, Stimmung zu machen. Eben'o falsch ist die ans Gmunden datierte 'Angabe des „Hann. Anz.", daß der Kaiser für den Herbst dieies Jahres einen Besuch am Hofe des Herzogs von Enmber- land beabfichtige und voraussichtlich als Gast des Herzogs mehrere Tage in Gmunden verweilen werde, Berlin. sPrio.-Tests Das „Bert. Taaebl." meldet zur Insolvenz der Dresdner Firma W. Hälfe rt, Atelier für Photo graphie, daß beim Dresdner Amtsgericht der Konkurs beantragt sei. lBis abends war auf dem hiesigen Amtsgericht hierüber nichts bekannt. Tie Red > Berlin. lPriv.-Tel) „Lassans Bureau" meldet, Präsident Roosevelt baoe die Kabmettsmitglieder angewiesen, durchzu- setze», daß ihre Untcrbehörden sich gelegentlicher unverontwort- sicher Aenßerunaen >rege» Deutschland, >vie solch« Dewcy getan, zir enthalten habe». Diese Stellen müßten verstehen lernen, daß Deutschlands FreundjckzastSbekundungkN in Amerika geschätzt würden und Amerika bereit sei^ ihnen mehr als halbwegs entgegenzukom- inen. — Von aiiderer i-reste wird aus 'Rewvork gemeldet, die viel besprochene Panzerschiss.tzr kursiv» nach den «»ropäiscken Gewässern unterbleibe, tveil sich von dem gesamten Geschwader nur drei Fahrzeuge als diensttüchtig erwiesen hätten. — Der Umfang des L,lurmschade»s in Berlin wird nach den bisher vorliegenden Meldungen aus weit über 250 000 Mark geschätzt, — Eine große Falsch in ünzerbande ist gestern abend hier festgenoinmen worden. Sie fälschte und verausgabte nur Ein» inarkslücke. Bremen. Tie Rettungsstation Dranske der deutschen Ge sellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger telegraphierte am 20, April: Von dem hier gestrandeten Schisse „Norden". Kapitän Olson, sieben Personen durch den Raketcnapparat der Station gerettet. Eur 1, ave n. Auf Scharhörn strandete heute morgen ein in die Elbe einftgelnder beladener Schoner und wurde voll ständig wrack. Die Besatzung ist durch- das Rettungsboot deS zweiten ElbfenerschisseS gerettet worden, mit Ausnahme von zwei Mo»», die über Bord ginge». Breslau. Wie bis letzt elXnttelt. gingen bei dcin^ Un wetter in Schlesien 0 Menschenleben verloren, 5 sind im Schnee- sturm umgekoittinen. 4 wurden von 'Esenbahnziigen überfahren, — Die Kohlenverladüng aus den vberscylesischen Bahnen muß vorläufig unterbleiben, da die Grnbenhöfe verschneit sind und PFagen nicht gestellt werden. Die Gruben feiern: auch von den nicderschlcstschen Gruben werden Verladungsstörungen ge meldet. Krenzbürg. iAmtlich.I Die Strecke Kreuzburg—Oels ist wieder frei. Der Personenverkehr ist wieder ausgenommen. Krotoschin. l'Amtlich.j Tie Strecke Dels-Jarotschin ist seit heute nachmittag 7 Uhr wieder fahrbar. Wriezen. l'Anstlich.l Die durch Schneeverwehungen ge sperrte Strecke Werneuchen—Wriezen ist seit heute mittag wie der ftei. Wien. Abgeordnetenhaus. Bei Beantwortung einer Interpellation Teitz betreffend Vorgänne in einer Versammlung des Katholischen Schnlvereins vom 25, März erklärt der Minister präsident v. ko erb er, die Vorgänge icien nicht derart, um den Minister des Aenßeren behufs irgend welcher Eröffnungen an die italienische Regierung aiizngehen, noch daß die italienische Negierung erneuter Versicherungen über die VündniSlrene der 'Monarchie bedürfe. Es widerspreche allem politischen Ernst, wenn ans Anlästen solcher An von Gefahren für den Friede» der Monarchie gesprochen werde. In Beantwortung einer Inter pellation Schönerer betreffend die Stellung der Deutschen in Oesterreich znm Bündnis mit Deutschland angesichts des Ver- ba'lens des Teutichen Reiches zu de» Deutschen in Ungarn er- klärt der Ministerpräsident: Da es sich um das Deutsche Reich einerseits und das Königreich Ungani andererseits, also um zwei fremde Staaten, handele, so siebe der Re gierung gar kein st!echt irgendwelcher Einmischung zu. Er erackste die Telegcitionen als bester geeigneten Ort zu solchen Anseinanderftß'ingen. Dort würde sich wohl auch zeigen, ob wirklich alle Deutschen in Oesterreich geneigt seien, ans den von dem Interpellanten angeführten Gründen jenem Bündnis ihre Unterstütz".»» zu entziehen, Wien. lPrft'.-Dests In der Palvenabrik zu Blumenan fand eine Vnl v ererpl osi on statt, wobei zwei 'Arbeiter getötet und ein Magazin vernichtet wurde. Rom. Tie „Aaenzia Steiani" meldet: Der König hat heute das Entlasftingsgesuch des Ministers des Aeußcrn Prinetii angenommen. Neapel. Der Deutsche Kronprinz und Prinz Eitel Friedrich luden die Königin von Pvringal zu einer Fahrt nach Eavri ein und haben sich mit der Königin a» Bord des „Saphir" heute dorthin begeben. Madrid. Ans Eenta wird gemeldet: Detucin ist ernst lich bedroht. Ein Dampfer wurde abacsandt, um die dortiae spanische Kalonie in Sicherheit zu brstigen, — Ans Tanger wird gemeldet: Der Sultan wird Fez nicht verlassen, da er über genügende Truppen verftiqt. Madrid. Nachrichten ans Melilla besagen, der Präten dent stehe bei der Festung Shellan. stö Kilometer von Melilla. 'Nach Depeschen ans Tetnaii hoben die dort ansässigen Europäer um Entsendung eines Tampftrs gebeten, der sie an Bord neh men könne, weil sie befürchten, daß Tctucm bald in der Ge walt der Aufständischen sein werde. Haag. Durck königlichen Erlaß ist der Kriegsminister er mächtigt worden, die wegen des Eiftnbahner-Ausstandes unter den Fahnen behaltenen Milizen nach und nach, wie der Dienst eS gestattet, ;n enllaUen. London. Unte r h a u s. Das Hans tritt beute nachmittag zu seiner ersten Sitzung nach den Osterserien wieder zusammen. Ter Unterstaatssekreiär des Aenßeren, Lord Eranborne. erklärt in Beantwortung einer Anfrage über den Stand der Verband- lungen mit Venemela. daß das Abkommen über die Festsetzung der dem Haager Schiedsgericht zu unterbreitenden Fragen Gegen stand von Verhandlungen zwischen Venezuela und den beteiliaten Mächten sei. Ta die Verhandlungen in Washington aber noch schwebten, würde cs der Praxis der Regierung zuwiderlaufen, setzt eins Erklärung abzugebcn. 'Norman iLib.l fraat an, ob eine Verständigung zwischen den Gründern der Bagdadbahn und der Gruppe britischer Finanzmänner erzielt sei bezüglich einer Erhöhung des England zusallenden Anteils an Kapital, Premier- minister Balivnr erwidert, daß seit seinen letzten Ausführungen über den Gegenstand keine Aenderung eingetreien sei, Konstantinopel. lPriv-Dell Der französische Konsul Dodoponlo in Kirk-Kilissa flüchtete, weil er seitens der makedonischen Organisationen mit dem Tode bedroht wurde, Sofia, lPriv.-Tel,) Die Behörden haben die kirchlichen Osterferien in den makedonischen Grenzstädten aus Furcht vor Unruhen seitens der Republikaner verboten, Le Kreider HOran). Präsident Loubet ist heute vor mittag hier eingclrofsen »nd wohnte bald nach seiner Ankunst einer Parade über 6500 Mann europäischer Truppen und 10 000 Reitern bei, die zu den südalgerischeu Romcidenstämmcn gehören. Frankfurt a. 2,. Kredit Lnston « >»<9.10. » r«4dnrr Pank '-taattdahn —. Lombarden 13.—. Laurabim- 222,75. Unaar Gold , Portugiesen - Ruhig. r-nriii «3 Uhr nackim.' Rente W.«0. Italiener 103.16 Spanier 86.12'/,. Portugiesen 31,30 Türken 28.85. Türlenloose 124.75. Lttomanbank K94,—. Staatobahn —Lombarden 81, Trage. Parist. Produ"-nmarn dienen ver Aoril 24.55 per Scpt.'Tezbr. 22 S5. flau. Sriritu; n.r April 48 —, rer CertcmbrrTezember 40.76, matt. Aübüt per April b2,—. per Lerteml.'er-Dezember 54.25, ruhig. Amsterdam. Produkten.Bericht, v'enen per Mai —. «er Novbr. Geschattäios. Roggen ver Mai . ver Lktbr. —. GeschäftsloZ. OertlicheS und Sächsisches. — Am 23. 'April, dem Geburtstage des verstorbenen Königs Albert, wird in der katholischen Hoskirche ein Requiem aufgcführt. — Dem bisherigen Oberaufsehcr am Königs. Kunstgewerbe museum, Herrn Karl Eichhorn, ist der Titel „Inspektor" verliehen worden, — Wir erneuern hiermit nochmals die dringende Bitte, die mit Unterschriften versehenen Druckeremplare der Petition, welche von Dresden ans gegen die Aufhebung von § 2 des Jesuitengesetzes an den Bundesrat abgesendet werden soll, an die Geschäftsstelle unseres Blattes, Dresden, Maricnstraße 38, Parterre, sofort zurückzu ge den, da die Petition heute abend zur Absendung gelangen muß. Es fehlen noch etwa 40 Exemplare. Die bisher an uns zurückgelangten Stücke tragen über 6000 Unterschriften, — Aus dem Wahlkreise Reichenbach-Kirchberg schreibt man: „Jedenfalls lassen die Anhänger des Grafen Hoensbroech nicht von dem Manne ihres Vertrauens und werden mit verdoppelter Anstrengung für seine Wahl wirken. Verargt wird cs den Konservativen, dag sie nicht den 19. April, den Endtermin, bis zu dem Graf Hoensbroech die gewünschten schriftlichen Erklärungen abgeben sollte, abgewartet, sondern schon vorher eine Gegenkandidatur gegen den Grafen Hoensbroech auf gestellt haben, Ter dem Wahlkreise ausgedrängte konservative Kandidat. RegierungScat Marlin, hat trotz aller Bemühungen, ihm Anhänger zu werben, trotz der Hinweise, daß er im Reichs- amt deS Innern, besonder» in Hachen der Textilindustrie tätig sei. also etwas von der Industrie verstehe, lehr wenin Aussichi. gewählt zu werden. Denn es ist bekannt a "—^ «i.,- rungSrat Martin in zip«, Wahlkreis kreise Glauchau-Meeran». wie im Wählt . stock sich zunächst den Natio»alliberalen al» Kant» und erst, als er beide male keine Gegenliebe fand, sich den Kon- kervativen zur Versüauiig gestellt hat. Die Konservativen wer- de» hoffentlich aus dieser Verwirrung den gebotenen geraden Weg finden und mit ihren nationalen Grsinuungsslennden ii» Wahlkreise selbst an der Kandidatur de» Grasen Hoensbroech fest- halten!" — Di- „Zwickaner Zeitung" veröfsentlicht in ihrer Num- mer vom 21, d. M. eine Erklärung de» Grafen Ho,ns- broech, ,n der sich dieser scharf gegen die früher von un» nach der „Germania" wiedcraegebene angcbllchf Verteidigung jesuitischer Moral durch den Grafen wendet und »n völliger Verkennung unserer Absichten sich in Ausfällen gegen unser Blatt ergehi Auf die sachlichen Unterlagen der Erklärung und die Recht fertigung. die Herr Graf Hoenöbroech durch dieselben nach jeder Seite hin erhält, brauchen wir unseren Lesern gegenüber nicht weiter einzugehen, da wir bereit» in der gestrigen Nummer unsere» Blaties ausführlich die Fälschung der „Germania", der wir zum Opfer gefallen sind, ousgedeckt und den Sachverhalt klargestellt haben, — Für Mittwoch, den 6. Mai. vormittag» ist der Stich, fische Eisenbahnrat hier im Gebäude der Königs. General dirrktivn zu einer nochmaligen Beratung der Personen- Tarifresorm rinbernsen. — Das Finanzministerium hat bestimmt, daß bei den Ver- kehrsstellen Schwei nitzthal lan der Linie Pockau—Lengeftld— Nenhanftn), Stein-Ehemnitzthal lan der Linie Chemnitz —Wechselbnrg), Wilischthal lan der Linie Chemnitz-Anna- berg) und Löß nitzthal lau der Linie Hetzdorf—Epvendors), »nt Rücksicht darauf, daß sie nicht die Namen von Ortschaften oder Ortstcilen führen, vom 1, Mai ab die neue Schreibweise, das ist ohne „h" in der Silbe „thal" cinzuwenden ist. Die genannten Ver- kehrsstellen werden deshalb nunmehr wie folgt bezeichnet: Schweinitztal, Stein-Ehemnitztal, Wilischtal, Lößnihtal, — Da i» dieftm Iabre sehr viele Steuerpflichtige von dem Rechte der Rekln »iation Gebrauch machen werden, sei daraus binaewiese», daß jedem Steuerpflichtigen gestattet ist. sich das amtliche Staatseinkoinmenkataster Vvrleaen zu lassen. Diese Einsicht»»!»»- ist vor einer Reklamation unbedingt anzuenipftlüen, da hierdurch eine große Vereinfachung deS ganzen Veisnhrevs erreicht »nd die Richtigkeit und der Erfolg der Reklamation gewährleistet wird. Die Kataster liegen bei den Stadtsteuercimtcrn, welche auk den Eteuerzufertignngen bezeichnet sind, aus. — In würdiger Weile vollzog sich gestern vormittag in der Turnkalle der l'2 Bniaerschnle die Eröffnungsfeier des städtischen Gymnasiums zu Dresden-Io bann stad t, Eischicnen waren hierin vom Kultusministerium Herr Geheimer Rat Dr. Vogel, ferner dir Herren Oberichulrat Tr, Voael, Stadt -al Fiicher, Königl. Oberbanrat Stadtbaurat Klette. Stadtverord neter Laube, Pastor Reichel n, a. Ebenso batten sich die Schüler der Quinta und Sepia der neuen Anstalt mit ihren Eltern ein- gefunden Gemeinsamer Gesang des Cborgis: „Sei Lob und Elir' dem höchsten Gut" leitete d!e Feier ein. Im Anschluß daran nahm Herr Ol'erbnrgeimeisler Geh, Finanzrat a. D. Beutler das Wort zu der Eröfsniincisrede. in der er ungelähr folgendes gusinlnte: In demselben Maße, wie sich gegc»wcirttg draußen die Ratnr erneue und vcnünge, verjüngten sich auch alljährlich »niere städtischen Schnlanstalten. Neue Ausgaben, neue Ziele würden nicht nur an Lehrer und Schüler, sondern auch an die Schulverwaltung hinsichtlich der Errichtung neuer Cchulkörvcr gestellt. Sei auch die Einweihung solcher in den letzten Jahren ahne jedwede Feierlichkeit vor sich gegnngen. io habe man diesmal geglaubt, eine Ausnahme macken zu solle», da es sich um eine neue Art von Lehranstalt bandle, die i» 9 Klassen die Schüler sorlsühre» solle bis zur Maturitälspriistttig und sie hercmrcifen lasse zum Besuche der höchsten StaakSlehranstalten. Die Eröss- iinng der gegenwärtigen Anstalt sei ei» Ereignis, das seit 30 Jahren, seit der Gründung deS Wettiner Gymnasiums, in Dresden nicht wieder vvrnekominen lei, und nicht nur ein Gymna sium oder Realgymnasium gelte es heute ins Leben treten zu lassen, sondern ein Gymnasium mit dem Lehrplan eines Reform-- gymnasiums. Allgemein lei es bekannt, wie bedeutend sich Dresden nach Osten entwickelt, und wir dringend die Iohannstadt und Stiftlen den Wunich nach einer höheren Lehranstalt betont haben. Es bade sich dies nicht so leicht ermöglichen lassen, da der Sraat nicht in der Lage war, ein weiteres Gymnasium hier z» er lichten und die Stadigemcinde erhebliche Opier nicht habe bringen können, diele Wünsche zu c>stillen. Heute sei aber dieser Tag gekommen. Zunächst gelte es Dank zu sagen allen denen, die an dem Werke iiuigearbexet: Herr» Stadtral Fischer als Leiter des SckulamteS. Herrn Oberichulrat Dr. Vogel als dem Träger des Reformgedankcns auf pädagogischem Gebiete, den Stadtverordneten sür die Bereitstellung der Mittel und dem Herrn Vertreter des .Kultusministeriums für sein gütiges Erscheinen. Dank auch dem Kultusministerium selbst, das in liberalster Weise die Einrichtung des neuen Gymnasinnis — zum erstenmal in Sachsen — zu einem Rcformflymnasium gestattet und damit bezeugt habe, daß es der neuen Reformbewrgung Interesse entgeaenbringe. Vor allem aber tieigestihltestenTank Sr. Majestät dem König, der genebmigt. daß die neue Anstalt für ewige Zeiten seinen erlauchten Name» trage und fortan heiße: König Georg-Gymnasium oder König Geoig-Schule. Se. Majestät der König habe indessen damit nicht Partei sür die Reform!,ewegnng ergreifen, sondern einzig »nd allein sein Wohlwollen bezeugen wollen. Wenn er lRedner) n»u sür die Schule mehrere ante Wünsche habe, so knüpfe er an den Wadlipruck des Königl. Wappens an: praviävntias momor ! Daher der erste Wunsch. daß die Schule ihr Werk verrichten möge in echter Gottesfurcht,^ nicht in Bigotteiie und Frönimelei, sondern vielmehr in dem Slnne der Inschrift am alten Ratbonle: „Soli l)so Olorm". Allein Gott in der Höh' sei Ehr'! Die Gottes- fuicht solle zur Pflichttreue führen, Schülern «nd Lehrern ein Leitstern sein zur Erfüllung ihrer Pflichten, und endlich zu beiden wahre Vaterlandsliebe hinzulreten. Hierbei erinnerte der Herr Oberbürgermeister an die Zeit vor 100 Jahren, wo in den Befreiungskriegen Schüler und Lehrer vereint auszogen zum Schutze des Vaterlandes. Sodann wandte er sich an die Lehrer. Wenn der Rat mit Uebcrgabe der Schule nunmehr die Last aus ihre Schultern lege, so lege er ihnen damit auch schwere Pflichten aus. Alles sei neu, und das Neue unterliege stets einer scharfen Kritik. Man werde versuchen, 'Nachteiliges zu finden; deshalb sei es des Lehrkörpers höchste Aufgabe, zu prüfen und zu forschen, ob die Grundsätze, die man mit dem Reformplan verfolge, sich bewähren. Er wolle nicht auf Einzelheiten eingehen, sei ober überzeugt und hoffe es, das; sich in einigen Jahren die Meinung Bahn brechen werde, daß daS Wesentlichste und Wichtigste ein guter Geist in der Schule sei. Dies sei in erster Linie zu bcoenkcii; die Kenntnisse seien Zwar ebenso wichtig, aber sie reichte» nicht aus, charakterfeste Menschen hcranznkilden. Wenn er die drei Tugenden Gottesfurcht, Vaterlandsliebe und Charakterfestigkeit ihnen zum Vorbilde empfehle, jo wisse er. daß sie vor allein Sr. Majestät dem König eigen leien. Es verkörpere sich in ihm Frömmigkeit absolute Pffichltrene in allen Lebenslagen und eine glühende Liebe znm Vaterland-. Er fordere daher alle ans, an dieser Stelle auch des Königs zu gedenken und das Gelöbnis ab- znlegen, ihn allezeit zu ehren und zu lieben. Diesem Gelöbnis Ausdruck gebend, stimmte die Versammlung begeistert in ein drei maliges Hoch auf Se, Majestät ein. — Hieraus erhob sich der Leiter der neuen Anstalt, Herr Oberlehrer Dr. Lüder, um eben falls allen an den; Werke Beteiligten Dank auszusprechen. 'Das Gymnasium werbe in den ersten Jahren in den Räumen der 12. Bürgerschule untergebracht sein. Er wende sich daher an deren Direktor mit der Bitte um gastliche Aufnahme und gebe die Ver sicherung, stets rechte Kollegialität halten zu wollen. Dann dankte der Leiter der Anstalt den Eltern für das Vertrauen, mit dem sie der Schule ihre Kinder überwiesen, und erklärte, daß die letztere ihr ganzes Können einsehen werde, aus ihnen ein kräftiges Ge schlecht heranzubildcn. Herr Tirektor Enkel (12. Bürgerschule) sprach der neuen König Georg-Schule einen herzlichen Gruß zum Willkommen, einen innigen Glückwunsch zur Feier und einen auf richtigen Segenswunsch für die Zukunft aus. Gymnasium und Bürgerschule stünden einander nahe in dem Bestreben. gotteS- fürchtige Menschen, tüchtige Bürger, ehrenfeste Männer zu er ziehen, die einst in der Welt ihr Weiterkommen finden. Möchte da» neue Gymnasium eine Hochburg sein, da Liebe und Hingebung zum Vaterlande wohne, eine Stätte, wo nach dem Vorbild de» erhabenen Monarchen der Geist fester Zucht, unum stößlichen PflichtbewußtseinS und opferfreudiger Pflichterfüllung lebe, und mit klassischer Bildung zugleich Adel ver Gesinnung uns Begeisterung für höchste Ziele gewonnen werde. Zu Gotte» und
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