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Dresdner Nachrichten : 04.08.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-08-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188208042
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18820804
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18820804
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1882
-
Monat
1882-08
- Tag 1882-08-04
-
Monat
1882-08
-
Jahr
1882
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 04.08.1882
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Im Xr^8tLÜ-i?uIt»8t/kitvLlvr: ^Urthtiucllialt Vm^tsUun- «S»IK 7 Foduimeft-^llev — >Vi»1»vnk»u88tr«88v 7. Orölldtos 6akö «lor Losickeur, vamsurimmor, LiUitrck8llIo, Liesvrimiuvr mit in- u. ausliluckisekoy LoitunMy. Li-iolriuuiivr. Lebattitz-oi^ktLudkroivr Onitvn. kkvnl!vr-vou8 Llnkvlmisvkv unä frvMllv. 25 LnökboZSL uuä 25 6ouvertL, «asltarrdos Normst, mit Monogrammen (2 bolisbigo Lucluitabe», varschluneon», verpackt in vinem eloeantvu Oartoo, 1 ülark. — llnsor Lortimont dostoLt ans 312 verLckieckoueu Llonogrammvu. ^VilstilrftU'erLtr. «^. ÜÄrffOU 88IlU6, ^Vilsürnü'erstr. lind« a«, 8opdten»tr»a»e. 4)Iv luruvii uiitl rv8t»urlrt«ru IZllrtvu <1«8 kr,-8tM-ki>IMtz8 Iieipris ninä erUnvt. Iu äöll LrvstaI1-?ala8t.-6ürt6ll (vlevtrisvli bvleuvdtkt): ^Uadsucllivh kro88v C'ouuvrtv. (Entree 50 ?t) XasiitziM'lluni; 7 Clir. ('I'itgesklltröo 25Ot.) .Vnt'. 8 Illir. Rr. 2t« Witterung dom 3.2lug.: ivarometer nach vdcar igöiolt, Wallstrahe 10. (Sibds. 7 ».> 783Millim..ieitgefteriglM,tt.gestiegen, ritcruioincirogr.».Meaumour: rcmp.lö°W. niedr. Temo. 12 »W.. lnichile Teniv. 22 "W. lI!»rd P>csi-Wtnd. 7lusl>c>tcrud. Aussichten für den 4. August: Frischer Nordwest, veränderliche Bewölkung, Niederschläge mit Sonnenschein wechselnd. Freitag, 4. August. Politisches. Die Regierung und die Zeitungüpreffe Englands geben in der brutalen Ausbeutung der egyptischen Frage genau dieselben Wege. Zwar sind alle jene Artikel, die sich »nt Hinwegsetzung über alle Gesetze dcS Bölkerrechts, im Geiste schon deS Pharaonenlandcs be mächtigen, Privatansichten der bekanntlich sehr freien Presse Eng landü. Aber die stille Arbeit der englischen Staatsmänner recht fertigt diese Zeitungsausfälle vollständig. Allerdings ist man in London augenblicklich etwas stutzig geworden bei der Tbatsache, daß die Türkei 70—75 Bataillone nach Egypten wirft und mit der Ein schissung bereits begonnen hat. Aber der britische Trotz hält auch dieser Wendung Stand, man antwortet dem Entschluß des Sultans mit der unerhörten Forderung, eS müßten die türkischen Truppen unter den Bcfehldcö englischen Generals Wolseley gcstclIt werden. Entweder die Türkei i st noch ein Staat und sic cxistirt als solcher, und dann muß s i e über die Truppen ver fügen können, welche sie in eine ihrer Provinzen schickt um dort Ordnung zu schaffen, oder die Türkei existirt als selbstständiger Staat nicht, und es kann jede Macht sich von ihrem Ländcrbesitz so viel Stücke abreißen, wie man will, letzteren Falles soll Eng land offen allein Egypten cinstecken und zusehen, wie sie mit Europa sich auscinandersctzt, nicht aber die Truppen eines Staates kom- mandircn wollen, dem es eben eine Provinz zu entreißen sich an» schickt. Nie ist übrigens die Lage unklarer gewesen, als eben jetzt. Dem Anvcrlaiigcn Englands, der Sultan solle Arabi als Rebellen ausrufen, setzt man in Stambul keine direkte Weigerung entgegen, aber man antwortet, diese Aechtung könne nur dann erst geschehe», wenn die türkischen Truppen auf egyptischem Boden stünden. WaS der Sultan plant, weiß kein Mensch. Aber die Konstantinoplcr halbofficielle Zeitung „Vakir" läßt deutlich durchblickcn, was zu er warte» steht — nämlich die freiwillige Unterwerfung Arabi'S unter de» Sultan. Das Blatt schreibt wörtlich: „Durch Entsendung von Truppen nach Egypten übt der Sultan sc:» Necht auf eine seiner Provinzen aus, wo Unruhen herrschen. Die Expedition hat ein doppeltes Ziel: die ottomanischcn Untcr- lhanc» vor Tyrannei zu schützen und des Sultans SouverünetätS- rcchtc zu wahren. Wir sind denn auch zur Hoffnung berechtigt, daß die Egypter in ihrem GlaubenSeifer und ihrer Ergebenheit unseren -rruppen ihre Sendung erleichtern werden. Was Arabi Pascha an- belaiigt. welcher die Zustände des Landes aus Erfahrung kennt und von Math und frommem Eiker beseelt ist, so zweifeln wir durchaus nickt daran, daß er einen Beweis von Gehorsam und Unterwerfung geben und seine Bereitwilligkeit.darthun wird, seinen Glauben feierlich kundzuthun." Das klingt nicht wie Kampf zwischen Türken und Arabi, aber leicht kann ein Kampf beider gegen England daraus werden, und England ist nicht nur numerisch sehr schwach in Egypten und sehr langsam mit den Truppennachschüben, sondern cS ist moralisch von allen Mächten verlassen. Rußland, Deutschland, Oesterreich, Jtw lien werden kalten Blutes die Briten ernten lassen, waS sic gesäct haben, und wenn diese Kulturstaatcn intervcnire», um nicht einen großen türkisch-englischen Krieg sich entzünden zu lassen, so wird der Preis dieser Intervention in der Räumung Egyptens durch die Engländer zu bestehen haben. Leicht wird cs dann sein, den Kanal, wegen dessen Frankreich sich eifersüchtig von England getrennt hat, unter den Schutz der Mächte zu stellen — eine Lösung, welche die Konferenz bereits in Aussicht genommen hat. Fällt der englische Einfluß der englischen Gründer in Egypten hinweg, wird das Land wieder auf eigene Füße gestellt, so übernimmt vielleicht Deutschland die Kulturinission am Nil. Denn nicht gegen die Europäer oder gegen alle Christen, sondern gegen die unglaublichen Ausbeutungen der Engländer sind die armen Egypter aufgestandcn. Einem fried lichen bescheidenen Handel wie ihn Deutschland betreibt, einer alb mäligcn Kultivirung und Ordnung des reichen Landes durch die Segnungen der Wissenschaften und der technischen Künste, wie sie Deutschland auSbben würde, widersctzen sich die Fellah's schwerlich. Wie verlogen und schmachvoll England durch das Bombardement am II. Juni gehandelt, geht erst jetzt recht schlagend auS einer dürren Notiz der „Times" hervor. Die Zahl der in Alexandrien am 1l. Juni ermordeten Europäer wurde lange Zeit auf 250 an gegeben. Jetzt schreibt der dortige Korrespondent der „Times", bc weisen lasse sich bloS die Tödtung von 5; umgekommen würden auf- allerhöchste 20 sein. Und deshalb vertilgte England eine blü hende Stadt und richtete 2,000,000,000 Francs internationales Ver mögen zu Grunde. Eine Feststellung der neuen französischen Politik, die Ernennung eines neuen Ministeriums scheint noch nicht erfolgt. Unmöglich wäre eS nicht, daß Freycinet doch wieder verbliebe. Man soll in Kammerkrcisen etwas erschrocken sein durch die Wucht der Ab stimmung ("/?) gegen Freycinet, da die Präponderanz der kommu nistischen Ideen und Feindseligkeiten zu schärferem Ausdruck ge langte, als vielen theoretischen Opponenten lieb ist. Freycinet war der Mann des Friedens, moralisch gestützt auch durch die Sym pathien Deutschlands und e» stellt sich heraus, daß selbst die For derung jener winzigen 9'/, Millionen für egyptische Rüstungen nicht seine Idee gewesen ist, sondern jene Jerry'S und Say's. Möglich, daß diese auSscheiden und Freycinet auS Patriotismus eine Neu bildung deS KabinetS übernähme. Dann wäre Gambetta, Clemen- ceau und der Radikalismus vorläufig um die Früchte der Ab stimmung vom 2S. Juli geprellt. In Rußland spielt sich die egyptische Frage sehr im Verborgenen ab. Dem Telegramm, der russische Bevollmächtigte habe die Kon ferenz nicht mehr besucht, folgte bald die Wendung: nun, da die Konferenz praktische Fragen zu ordnen beginne (Protektion und Schutz aller Mächte über den Suezkanal), sei der russische Vertreter auto- risirt«. die Konferenz wieder ju besuchen. Um Weiteres als diesen Kanalschutz will Rußland sich nickt bekümmern — ein Avis an England, daß man an der Newa England gegen die Türkei nicht unterstützen wird. Alles im Zarenreiche spitzt sich auf die Krönung des Kaisers in Moskau zu. Der Polizeiministcr hat sich verbürgt, daß in den nächsten drei Monaten kein Attentat erfolgen werde, und diese Zeit könne nian zu der Feier verwenden. Das klingt ja fast cynisch, denn wenn der Minister weiß, wann keine Attentate Vorkommen, so müßte er ja logisch auch wissen, wann und wo die Attentate sich ereignen werden. Die Elitctruppen beginnen seit dem auf die von Sr. Maj. dem König hochgchaltcnc Bogenfchützen- gildc. Es folgte diesen beiden Toasten noch mancher mehr und minder heitere. Es wurden Hochs ausaebracht auf den König!. Kammerhcrrn; auf den langjährigen verdienten Vorstand Herrn Kretzschmar; aus die neu cingctretcnen Grldcmitglicdcr und speziell auf den zu diesen zählenden und mitamocscnden König!. Preuß. GefandtschastSattachö Grasen v. Waldenburg; aus die immer neue Verjüngung der Gesellschaft; auf die „erprobten alten Herren": in äußerst zündender und erheiternder Weise auf die „Wcttermacher" und auf Sonnenschein, insofern er sich auf die Festwiese bleibend ergießen würde; auf die Presse mit einigen scherzhaften Vorwürfen 1. August eine eonccntrische Bewegung gegen den hundertthürmigcn > gegen die „Dr. Nachr." wegen des ^brachten Bildes über den-zu Kreml — duck mnlil im Anlckluk an die nun endlick ieüaestellte Anfang der Woche vorhandenen Lchmutz; auf die Budcnbesitzer Kreml dock wollt im .lnlckluft an die nun enblick lenaeneuic ^ ^ Tie Tafel zog sich bis gegen 5 Ulir bin ; sie gab wie- Kreml — doch wohl im Anschluß an die nun endlich fcstgestellte aber natürlich noch verheimlichte Krönung Alexanders llk. Neueste Telegramme der „Dresdner Nachr." vom 5. Aug. London. Nach den „Daily News" werbe Ricciotti Gari baldi Freiwillige für ein egyptisches Expeditionskorps zum Beistand Arabi Paschas an. Tie italienische Regierung sei indcß ge willt, dagegen einznschrcitcn. -- Die hiesige Polizeibehörde wird O'ÄncnL bei der Regierung von Venczi da auf das Geständniß desselben kein Werth Aaber Dein englischer die Auslieferung O'BnenL bei der Regierung von Venezuela nicht beantragen, zu legen sei. Wahrscheinlich wird Polizciveamtcr O'Bricn an Ort und ^Stelle verhören. Admiral Seymour besuchte am Montag den Gouverneur von Port Said und verlangte eine Erklärung darüber, ob er ein Anhänger Arabi'S oder dcS Khcdive sei. Als Erwiederung verwies der Gouverneur den Admiral an die Pforte, welche davon benachrichtigt worden ist. London. Suez wurde gestern von den Engländern besetzt. "' Berliner Börse. Tie Stagnation bauert fort. Der Ver kehr schleppte sich bei etwas ermäßigten Courscn träge hin, bis gegen Schluß in Spckulationspapiercn, namentlich in Franzosen und Galiziern, sich etwas mehr Leben zeigte. Ereditaeticn und Diskonto hatten einigen Verkehr, andere Banken total gcschästülos. Von österreichischen Bahnen erfuhren namentlich Elbethal Abgaben. Von deutschen Bahnen gingen Ostpreußen infolge von VerstaatlichungS- gerüchtcn etwas um. Bergwerke und Industrien fest, aber ohne Leben. Anlagewerthe durchweg gcschästslos. Aranksur» a. M.. ;!. Aiiaust, Abend?. Crcdft 271V,. Ltaairbah» 2S2U,. Lom barden 118-1«. «0cr Loose—. Ocsl. SUberrcnle —. P»P>errcnlc —. GaUzicr . Ocsterr. Golbrcnie —. Ung.Goldrente —. 77cr Nüssen —. 50cr Russen 8». S.OrirnIaiUcihc —. Neueste Ungar. «LolLanleihc . 2. LricnlaulcUic —. Un. ganjilie Pab'errcnte —. Disconio —-. LgNpter Lu:,°. Ziemlich scsi Pari«, 3. August. tSchlub.) Rente 81,<a. Anleihe Ill.Sä. Alaliener 87.0.7, StaatSbalin 722.du. Lombarden 227,all. do. Prior iluteil 281,00. ltgy-tcr 2aS,llu. Ocsterr. Goldrcnte SlUk,. gcst. deruni ein Bild des gut bürgerlichen und liebenswürdigen Geistes, der unter den Bogenschützen von jeher geherrscht hat und noch heute ebenso gewinnend vorhanden ist. Um 5 Uhr verkündeten die das Schießhauü umschrcitenden Trommler mit kräftigen Wirbeln das Wieocraufnchmcn dez regelmäßigen Schießens. Vorgestern, am Mittwoch, ist übrigens ein Königsschuß gefallen: Fräul. Bau mann — Tochter des im allervorzüglichsten Geruch stehenden be kannten Coiffeurs Oscar Baumann - - schoß sich beim Damen- sckießen zur Königin. Am Tamcnichichcn betheiligtcn sich diesmal gegen vierzig Damen, während die Zahl der sich jetzt aktiv bctbeiligcndcn Sckützcnbrüder gegen 200 beträgt. Die Mitglicderzahl der Gesellschaft hat überhaupt nicht, wie cs vor einiger Zeit hieß, ab-, sic hat vielmehr zugcnommen. Zum Schluß sei noch bemerkt, daß gestern Nachmittag und Abend soviel gute, beinahe ganz trockene Wege hergestcllt waren, daß das Promenircn auf der Festwiese ein größeres war, als zu Zeit », wo man zwar ganz trockenen Boden, aber entsetzlich staubige Lust genoß: cs war Alles gctban worden, was man auf so großem Complexc so anhal tend gewesenem Regen gegenüber überhaupt nur thun konnte. — Aus Anlaß der Dresdner Vogelwiese werden nächsten Sonn tag verschiedene Extrazügc nach hier verkehren, zu denen Fahrpreisermäßigungen gewährt sind und die in Folge dessen zwei fellos eine bedeutende Frequenz aufzuweiscn haben werden. Von Chemnitz wird ein Extrazug Vormittags 8 Uhr 10, von Leipzig ei» solcher Vonnittags 8 Uhr 50 und von Berlin ein solcher Vormittags 10 Uhr 40 hier ankommcn und zwar erstcrer auf dem Böhmischen, die letzteren beiden auf dem Leipziger Balmhofe. Um den Theilnehmcrn dieser Extrafahrten auch direkten Anschluß nach der Sächsischen Schweiz zu sichern, soll der Zug von Leipzig bis Dresden-Altstadt, der von Berlin aber bis Schandau weitergeführt werden. In Dresden-Altstadt haben dann die Züge von Leipzig und von Chemnitz Anschluß an den 9 Ubr 20 Min. Vorm, nach Bodenbach verkehrenden fahrplanmäßigen Personeinug. Zur Rück fahrt wird Abends '>11 Uhr ein Extrazug von Dresden-Altstadt nach Chemnitz und '/-12 Uhr ein Extrazug von Dresden-Neustadt nach Leipzig abgclasscn. — Auf der Terrasse des W a lds ch lö ß ch e n s wird morgen Sonnabend aus Anlaß des Geburtüfcstes I. M. der Königin ein großes Wohlthätigkeits-Concert zum Besten des unter Ihrer Majestät Protektion stehenden Dienstbotcn-Heim abgehaltcn werden. Die immer hilfsbereite Jumpelt'sche Kapelle, sowie der Chorgesangverein Carola und die König'sche Elcvcnschule werden ein abivechfelungsreichcs Programm zum Vortrag bringen, während andererseits auch für Genüsse des Auges trefflich gesorgt werden wird. — Bei günstigem Wetter wird, falls das Feuerwerk noch heute Abend abgebrannt wird, die Trenkler'sche Kapelle auf der Terrasse concertircn. Ta der Herr Stadtgärtncr die Kastanien unterhalb der Terrasse verschneiden ließ, so bietet sich dem Auge ein vollständig freier Blick nach der Vogelwiese, welcher namentlich bei Abende, wo die Conturcn der Zeile durch die Beleuchtung sich ab- heben, ein großartig schöner ist. - - Ter hiesige prakt. Wund- und Jmpfarzt Herr M e r tz, ein geborener Voigtlünder, wurde am 4. August 1882 als Bürger in Dresden verpflichtet und feiert heute also sein fünfzigjähriges Vürgerjuhiläum. — Fn ded gestrigen B e z i r k s a n s s ch n ß s i tz u n g der Kgl. AmtshanptnianistchastDresdcn-Ne ust adt wurde zunächst anläßlich der Ausführung des Neubaues einer eigenen Bczirksanstalt in Lcubrn eine Bäudcvntation, bestehend ans den Herren Amtohaupl- mann v. Mctzsch, Schnorr v. Carolsfeld und Philipp eingesetzt, der Bau selbst den Herren Baumeistern Schmutzler und Richter in Rade berg um das Aequivalent von rund 15,500 Mk. übertragen und liier mit der Oberleitung des Baues be- Lokalts u»d Sächsisches. — Dem zeitbcrigen Pfarrer zu Waldhcim, vr. tlwol, Volkmar Tbeodor Hertig, ist das Pfarr- und Supcnntciidentcnaiiit zu Großenhain übertragen worden. — Anläßlich des üOjäbrigcn Schützen-Jubiläums Sr. Kgl. H. des Prinzen Georg soll Sonntag den 0. August mit dessen Genelnnigung im Schützenhilfe der priv. Schcibcnscbützengescllschast eine Gedenkscheibe geschossen werden, wozu Se. Kgl. Hoheit seine persönliche Bctheiligiing zngesagt und sein Erscheinen ans 2 Uhr angesctzt hat. Die Mitglieder der Scheibenschntzengescllsckast wer den an diesem für sic alle festlichen Tage mit Schützen-Festkleid oder Joppe, Schühcnhut re., Schützenmedaillen und Fcstzcichen er scheinen; auch wird dem Erscheinen zahlreicher Gäste entgegen- gesehcn, welche am Schießen auf die Stand- und Feldscheibcn theil- nehnicn merden. — Ten nm das kirchliche Wesen in ihren Gemeinden besonders verdienten Männern: dem Gutsauszüalcr Wilhelm Jble in Nieder bobritzsch, dem Gutsbesitzer Trangvlt Beier daselbst und dem Gnts- auszttgler Gottfried Ziegenbalg in Schmiedeseid ist vom evnngel.- Intberischcn Landes-Konsistorium jedem speziell eine Aner kennungsurkunde verlieben und durch die Ortsgeistlichen feierlich überreicht worden. Der Erbrichter Wilhelm Michel in Ottcndors erhielt bereits im vorigen Jabre eine solche Urkunde. — Ucbcr die H erb st ü b unge n des König!. Sächs. Armee korps meldet das ossiziclle „Dr.Journal": Nachdem die Regimcnts- und Brigadcnbungcn der Infanterie bis mit 28. August ihr Ende erreicht haben, werden vom 1. resp. 2. September an die Jlüantcric- brigadcn zunächst zu zweitägigen Hebungen im Terrain und zwar! der Baumeister Hammer die l. Jinantcriebrigade Nr. s5 bei Lommatzsch, die 2. Infanterie- > traut. Das Collegium aeeevtirte hierauf ein sehr cntgcgcnkonimen- brigade Nr. 40 bei Riesa, die 9. Jnfantcriebrigade Nr. 47 bei des Anerbieten des .Herrn Rentier Müller in Trachenberge, das Döbeln, die 4. Jnfantcriebrigade Nr. 48 endlich bei Mügeln ver- spec. für Anstaltszwecke erforderliche Kapital von 25,000 Äk. zu einigt sein, während die beiden Kavaleriebrigadcn, nach dem Regi- 4proc. Verzinsung zu beschaffen. Die im Sicchenhause Bcthesda mentsexrrziren, vom 24. bis mit 30. August in einem Kantonnement; zu Niedcrlößnitz erledigte Freistelle wurde der Gemeinde Eifenberg um Grvßcnhein im Brigade- und Divisionsvcrbandc üben werden.; für die 70jährige verw. Kirbach überlassen, während andererseits Mit den: 4. September, bei der 2. Jnfantcriebrigade Nr. 40 mit einem diesbezüglichen Gesuche der Gemeinde Lcnben für die voll- deni 5. September beginnen in denselben Gegenden, in denen die > ständig gelähmte 58jäl>rige Löbel die Aussicht eröffnet wurde, die Hebungen der Jnfanteriebrigadcn im Terrain stattgcsnnden haben, Kranke später in der Bezirksanstalt untcrzubringcn. Ein vom Kgl dreitägige Hebungen der Jniantericbrignden in gemischten Waffen, ^ Ministerium cingclioltcs Gutachten, ob eine allgemeine polizeiliche denen sich am 9. und 11. September die Divisionsmanövcr, der 1.! Rcgulirung des Hundefubrwcsens als Bedürsniß amucrkcnncn ist. Infanteriedivision Nr. 23 zwischen Riesa und Lommatzsch, der 2. wurde verneinend beantwortet, da innerhalb des Bezirkes Miß- Infanteriedivision Nr. 24 zwischen Mügeln und Döbeln, anjchlicßen. stände nicht lvabrzuncbmcn gewesen, auch die bisherigen Vorschriften — Vom 12. September an wird das Armeekorps in einem Kan-! als ausreichend sich erwiesen haben. Genehmigt wurden sodann die tonnement südlich Riesa vereinigt und beginnen mit dem 15. Scp- von der Gemeinde Obcrpoyritz beschlossene Bildung eine- tcmbcr, nach stattgcfnndcncm Ruhetag, in der Gegend südlich Riesa Gcmcindcrathcs mit der Bedingung, daß nicht mehr als 8 Mit- am linken Clbufcr die Manöver vor Sr. Majestät dem Kaiser und giiedcr in denselben gewählt werden, ferner die von dem Gemeinde- König, welche derart festgesetzt sind, daß am 15. September große rath Pieschen ausgestellte Geschäftsordnung, die vom Gemcinderath Parade, am 16. September Manöver im Armeekorps gegen einen Großerkmannsdorf beschlossene Aenderung des dortigen Abgaben- markirten Feind, und vom 18. bis mit 20. September Feldmanöver Regulativs und schließlich noch ein Anlage-Regulativ der Gemeinde der beiden Infanteriedivisionen gegeneinander stattsindcn. ! Scrkowitz. Von den ans die Tagesordnung gesetzten Schankeonccs- " ' c w i l l i g t die Geinckic von Bnnmeister s Restaurant >, verw. Lebmann - Striesen, „ Dresden (Victoria-Höbc in Losclnvitz), Grcif- ... ^„ Mach yell und heiter hexab, Seidnitz, vcrehcl. Tronicke-Rhänitz, Richter-Klcinwolmsdors, Kauf- nfolae dessen die im Schützciuelt versammelten Festgenoffen von mann Friedrich-Weißer Hirsch, Hübel hier (zum Gastwirthschaftü- der Tafel aus daS reizendste landschaftliche Bild vor sich hatten betrieb in Ucbigau). Abfällig dagegen wurden beschiedcn die und vor allen Dingen zu der frohen Hoffnung, angeregt wurden. Gesuche Robert Lclmiann's, Herold's und Zimmcr's in Siricsen. die Macht der finsteren qraucn Regenwolken sei endlich gebrochen Otto's in Kötzschcnbroda, Donner's und Kocb's in Pieschen, Bartzsch'S und die so lange verimßte Sonne wmde sich zum Segen aller in Uebigau, Sorgc's und Friedrich s in Scrkowitz. Der Ferien GeschaftSmbaber und zur Freude aller Dresdner dem jahrhundert- wegen werden die Sitzungen auf einige Wochen sistirt. alten Feste wieder liebreich zu. Das Festmahl verlief unter solcher > - Nach osficiellen Angaben über die Zahl der AngcI, öri. Stimmung recht animirt. Wie alljährlich hatte die Gesell-! gen der verschiedenen R c I i g i o n s b e kc n n t n iss e im König- die Ehre, den während des Fest-Schießens die Atter- reiche Sachsen während des Zeitraums von 1834 bis 1880 wuchs höchste Königliche Familie vertretenden Königlichen Kammcrhcrrn die"'Za^dcr''cv'a^u'schcn'BeV^ Jalire"l834 ll.Mmckwitz auch diesmal an ihrer Tafel begrüßen zu dürfen. Der ans 2,885,300 im Jahre 1880, die der Römisch-Katholischen von rrile Toan aalt dcm .Könia nick aancon läcksilcken üöninälwns«- lim» «>,k »1 4N7 erste Toast galt dem König und dem sch'" lanzen sächsischen Königshause; Musikpavillc drei Böllerschüsse begleiteten ihn und die im Musikpavillon 7vn- certirende Elirlich'sche Kapelle spielte „den König segne Gott!" welche Hymne von den versammelten Schützen und Güsten stehend «ngehöri wurde. Kammerhcrr v. Minckwitz brachte darnach ein Hoch 1098 auf 81,467, der Griechisch-Katholischen von 90 aus 453, die Gc- sammtzahl der im Jahre 1855 zuerst erschienen Anglikaner stieg von 143 -auf 620 und die der JSraclitcn von 850 ans 6516. Die Be- vülliMvng des Königreichs Sachsen belief sich im Jahre 1834 auf I-5kviv69, im Jahre 1880 aus 2,972,605 Einwohner,
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