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Dresdner Nachrichten : 30.07.1875
- Erscheinungsdatum
- 1875-07-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187507303
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18750730
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18750730
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1875
-
Monat
1875-07
- Tag 1875-07-30
-
Monat
1875-07
-
Jahr
1875
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 30.07.1875
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«ZchkMI «»gli» tt»» 1 Uhr UI der litpcduio» >ti>ricn«ir>>st- N>. iübon- «eincnlsiirei« oierlellulir. Na» /Marl-dPtge.durch die Voll L Mark «iü L ar. kitnzel. Namaiern «»P«-i«. «-.fl-gr: L7000üttl. -Ur Lt: Rürf.,ade ein-»« sandtcr Manuscrivte Macht sich bre 7i«"n.us» »uhr verdittdrich. Inserut^n Anual'me aus» tvKrka. vuH VvF>«»r in Hamburg, Vrr 1,,,. Wien. ^»ip§t(. Vusel Verstau, ^sa.'ksu t « L-t. — Lt.L ck. ««» tn kriUll. Lrtpzia. Wien. Lambuvg, s>ranksurl > M.. chrn. — V»ub«» A r o. u» ^rar^url a. M. — »e. Vui^t rn üt-rmmG.— tt». W.l^ütr». flulll«, H o«. Ul Parrl. Druck und Eigenthum dcr Herausgeber: Li cp sch L Nktchardl in Dresden. Anlerale »erden M»«»n- Girabe IL anl>eno»»«il »l» „io. ir uur. Eonnl^- »t» Miltag» »2 UI». I« Iteuiiaor: gr»de kioiier «a»»k b d» Nachm. 4 Uhr. — Der Raum einer «i» I»a»iaen PeUIjeiie kofte« ld Piae. Sinacjandr d»> Zeile Ls Plge. Gin, (daraniie >ur datz vachliläaige Erlchei- »en der Jnleraie wird nicht gegedea. Nutwariige Annonce«. AnillNiie von uni unbe« tannien Firmen und Per« lonen ins,nie» wir »ur «eaenPränuinerando» Zadiuna durch Sirlei- mailen oder Poileininh» lullt,, vieun Süden kostcn Id Pd,e. Jnieraie iür die wioniagi Nummer «der »ach einem Je!»n«- die Peiütrüe 2U Pige. Nr. ZN. AMtHizigficr Jahrgang. PUlredactcur: Dp. kluitl Fär vaS Feuilleton: r«n<!vlz Dresden, Freitag, M. Juli 1875. Politisches. DaS S a l i s ch e G e s e i), das in» fünften Jahrhundert lateinisch niedergeschriedene Volksrccht der falischen Franlen, nach kvelchcm daü weidlich? Geschlecht von der Erbfolge in Stammgütern ausge schlossen wurde, hat in der Politik stets eine bedeutende Nolle ge spielt. In Frankreich führte dieses Gesetz zu einem blutigen Thron- solgestrcit mit England, in welchem schließlich Frankreich die Ober hand behielt. In Deutschland führte es zu dem sogenannten bai rischen Erbsolgekeiig, well die vom Kaiser Karl Vl. zu Gunsten seiner Tochter Maria Theresia 1713 verfügte Aufhebung des salischen Gesetzes durch die Pragmatische Sanktion blutigen Wider stand fand. Wahre»!» damals in Deutschland daS salische Gesetz aufgehoben wurde, ward dasselbe in demselben Jahre durch Philipp V. ill Spanien ersl neu eingeführt, ivo es bis zum Jahre 1830 in Kraft blieb. Am 20. März 1830 erllärte Ferdinand VII. von Spanien durch die Pragmatische Sanction seine Tochter Jsabella als Thronfolgern» und infolge dieser Bestimmung ward Jsabella 11. schon drei Jahre später Königin von Spanien unter Vormund schaft chrer Mutter Marie Christine. Don Carlos aber, weicher nach dem salischen Gesetz zur Thronfolge berechtigt gewesen wäre, ließ sich in den baskischen Provinzen znm König unter dem Namen Carl VI. ausrufen und »un begannen jene blutigen Bürgerkriege zwischen Chr-.stüwS und Carüslen, welche in veränderter Form mit nur kurzen Unterbrechungen bis in die neueste Zeit daS arme Spanien zun, Tummelplatz der Leidenschaft, zum Feld fortwährender Bürgerkriege machten. Die einflußreiche katholische Geistlichkeit, um deren Unterstützung sich beide Parteien eifrig bewarben, erklärte sich nie klar und offen für eine derselben, sondern schloß sich immer dem jeweiligen Sieger an, von dem es für die Kirche möglichst gün stige Bedingungen zu entlocken versuchte. Mehrere Siege der ChristiiroS unter dem General Cspartero führten zu einem Vertrage mit dein carlistischen General Maroto. zur Flucht des Don Carlos nach Frankreich, wohin ihm der carlistische General Cabrera, welcher heule wieder eine Nolle spielt, 18-10 folgte. Eine fortschrittliche Erhebung in Madrid führte zur Abdankung der Regenten Christine und berief auf kurze Zeit Espartero zum Regenten. Die sogenannten Modcrados, die gemüßigte Partei, .stürzte ihn aber, beeinflußte die mit dem bourbonischen Jnsanten Franz d'Assis vermählte Königin Jsabella zur Rücknahme aller freisinnigen Gesetze, eine Strömung, die trotz aller revolutionairen Gcgenbestrebungen 1851 zum Ab schluß eines Eoncordats mit Nom führte. Das pfäffisch-rückschritt- liche Regiment fand in der Armee heftige Widersacher, an deren Spitze sich der bevorzugteste Günstling der Königin, der ehrgeizige Serrano und dessen Freund O'Donell stellten. Bald gelang es dieser Partei zur Herrschaft zu gelangen, bald mußte sie der Mode- radoS-Partci unter Narvaez weichen und der spanischen Königin fehlte es also an Abwechselung ihrer Nathgeber nie. Der Staats streich ihres Minister Gonzales Bravo, verbunden mit der Mißach tung, welche ihr Privatleben allseitig hervorgerufen, führte aufs Neue zuin Bürgerkriege, in dem Serrano Sieger blieb und Minister Präsidenten wurde, nachdem die Königin nach Frankreich geflohen war. Damals, im Juli 1800, erhoben die Anhänger des Nachkommen des Don Earlos aufs Neue das Haupt und Spanien hatte nun eine noch größere Zerklüftung zu erdulden. Diese Ver wirrung wurde durch die Erhebung eines italienischen Prinzen, des Herzogs von Aosta, auf den spanischen Thron eher verschlimmert. Diese Einsicht bewog den klugen Italiener zu einer baldigen ehren vollen Verzichtleistung auf eine Herrschaft, um welche sich nun die ehrlichen Republikaner unter Eastellar mit einer ehrgeizigen Militair Partei unter Serrano so lange stritten, bis unter dem indirecten Einfluß der Großmächte, Alfons, der Sohn Jsabclla's, den Thron bestieg. Alfonso Xll., welcher im Theresianum in Wien eine tüchtige Bildung genossen hat, steht nun an einer erhabenen, aber wenig beneidenSwcrthen Stelle. Als er den Thron bestieg, waren die Truppen seines Cousins, Don Carlos, den Thoren Madrids sehr nahe und es hat gräuelvolle blutige Kämpfe gesetzt, bis es den Regierungstruppen gelang, die Carlisten bis in die baskischen Pro vinzcn zurückzudrängcn. Dort am Fuß der Pyrenäen ist der Gebirgslrieg nöthig, der schwer und gefährlich, trotz der jetzt errun genen Vortheile aus schnelle Siege nicht rechnen läßt. Außer dieser trüben Aussicht ha: der junge König einen schweren Stand mit dem Zwiespalt unter seinen Rathgebcrn. ein Umstand, der für seine Mutter einst so unheilvoll war. Während seine ältere Schwester, wie ihre mit der Tugendrose geschmückte Mutter Jsabella, dem Clerus blind ergeben, den König veranlassen will, Spanien zn einem einheitlich katholischen Staat zu machen, verlangen die Groß mächte, deren Wohlwollen er nicht verscherzen darf, Aufrechter- haltung der Religionsfreiheit und der früher erlassenen freisinnigen Gesetze. Die Freude, welche Alfonso XII. an den Tag legte, als Kaiser Wilhelm ihm die Insignien des schwarzen Adler-Ordens sandte, war sicher keine crl>euche!te. Dieses Verständniß für den Werth der deutschen Sympathie und Alles, was von der Jugend des spanischen Königs in Wien noch in Erinnerung ist, stellt ihm ein günstiges Zerrgniß aus. Nichts aber ehrt ihn mehr, als die gehässigen Ver leumdungen, welche in der neuesten Zeit aus dem clericalen Lager gegen den jungen König erhoben werden und die öffentliche Unzu friedenheit der Ex-Königin Jsabella mit ihrem Sohne. Wenn er, wie Carl von Frankreich keine Mutter Jsabcau „die öffentliche Stimme zu vollziehen!" seine Mutter Jsabella in der Verbannung läßt, so ist dies nur klug und lobenüwcrth. Vergißt sich diese wirk lich so weit, ans Aerger über ihren Sohn, die Gastfreundschaft des alten Gegners ihres Hauies, des Don Carlos, anzunehmen, wie dessen Parteiblätter ausstreuen, so hat die schmutzige Wäsche der> bigotten Prinzessin, von welcher die Jsabellenfarbe ihren Namen hat,! NH? erneute, erhöhte symbolische Bedeutung. Obgleich der General Cabrera dem carlistischen Banner ent sagt hat, der Bruder des Don Carlos, Alfonso, auf seineir bei Cuena geivvnnenen, abscheulichen Lorbeeren außerhalb Spaniens ausruht, wüthet der Bürgerkrieg in Spanien noch immer fort. Die Carlisten treiben aus den Ortschaften Tolosa, Vergara, Onate und Azpeyta die Anhänger der Negierung mit Härte aus, während die Flotte der Regierung die Häfen zerstört, welche die Carlisten beseht halten. Die ganze gegenseitige Kriegführung ist ein beißendes PaSquill auf den gerühmten Geist der Menschlichkeit unseres Jahr hunderts. Um das Verhaßte dieser KriegSsührung von sich auf den Gegner zu wälzen, hat Ton Carlos an den jungen König einen jesuitisch schlauen, vorwurfsvollen Brief gerichtet, der die Ausschrei tungen der Regierungstruppen bitter tadelt, als ob seine Anhänger die strengste Mannszucht hielten. Die öffentliche Meinung läßt sich dadurch nicht täuschen und die Großmächte, wenn sie auch nicht mit bewaffneter Macht sich in die spanischen Angelegenheiten mischen, bewahren eine der jetzigen spanischen Regierung freundliche Haltung. Während der carlistische General Dorregaray ernstlich gewarnt, von der französischen Grenze nach Navarra zurückgehen mußte, gestattet die Regierung Frank reichs dem BelagerungSmnterial, welches die Alfonsistcn über Cette und Perguignan Nach Puycerda führen, den freien Durchzug. Darüber erheben diejenigen französischen Zeitungen, welche von den Jesuiten geschrieben werden, ein wahres Zetergeschrei und meinen, wo spanisches Kriegsmaterial durchziehen dürfe, könne auch eine preußische Armee durchziehen! Diese Antipathie der Jesuiten gegen AlfonS. ihre Sympathie für die ganze Clique des Don Carlos und Don Miguel erwirbt dem jungen König von Spanien nur noch inehr Anhänger unter den noch jetzt sich ablehnend verhaltenden Parteien der Progressisten und Republikaner und den im Kampf mit den Römlingen begriffenen Deutschen. „Was Euch ihn hassen macht, macht uns ihn werth!" Locales und Sächsisches. — Heute Abend 6 Uhr wird Se. Majestät der König nach der Festwiese sich begeben und bis nach dem Feuerwerk, welchem er bei wohnen will, daselbst verbleiben. — Der Local-Schlachtsteuereinnehmer Johann Schulze in Großhänichen hat die zum Albrechtöordcn gehörige Medaille in Silber erhalten. — DaS Ministerium des Innern hat der Gemeinde Neukir chen mit Carthause und Kniegasse bei Crimmitschau die Annahme der einheitlichen NamenSbezeichnung „Neukirchen" gestattet, sowie ge nehmigt, daß das Kanzleilehngut in dem bisherigen Ortsanthcile Carthause die besondere NamenSbezeichnung „Carthause" bcibehalte. Zu Vermeidung von Verwechselungen der obengenannten Gemeind» init andern gleichen Namens, empfiehlt sich die Äczeichnung der Ersteren im schriftlichen Verkehre als „Neukirchen bei Crim mitschau". — Die ärztliche Untersuchung der militärpflichtigen und zu- rückgestelltcn Mannschaften hat vor einigen Tagen in: ÄushebungS bezirk Dresden begonnen. — In einem Schuppen des Zeughaushofes, woselbst eine größere Quantität Eisenmatcrial aufbewahrt und auf hölzernen Stellagen in die Höhe geschichtet wurde, ist gestern gegen Mittag eine dieser hölzernen Stellagen umgestürzt und dadurch ein hoher Hausen Eiscnvorräthc heruntergebrochen. Leider ist dabei ein Menschenleben zu Grunde gegangen, indem ein mit Einräumcn von Eisenmaterial beschäftigt gewesener Schlosser, Namens Stephan aus Potschappel, enr verheiratheterMann undVater von 2Kinder», von dem schweren Material getroffen und auf der Stelle gctödtcl worden ist. — Der verwundete Infanterie-Sergeant, welcher sich, wie wir berichteten, in der Hammermühle bei Freiberg gemeldet, hat, wie jetzt constatirt ist, sich selbst zu erschießen beabsichtigt. An den' Orte, wo dies geschehen, ist später seine Militärmützc uird das Hau Vayonnct, außerdem auch ein altes Gewehr, welches er angeblich bei einem Vogelschießen in der Nahe benutzt, und womit er sich jeden falls geschossen, aufgefunden worden. Der Verwundete liegt im Krankenhause zu Freiberg, ob er aber mit dem Leben davon kommen wird, ist zweifelhaft. — In einer Kammer der fünften Etage des Hauses Nr. I der Schloßstraße, ivorin 8 Kinder eines daselbst wohnhaften Papp arbciterS iin Alter von ^ bis 17 Jahren schlafen, ist in der vor vergangenen Nacht gegen 12 Uhr ein durch dos Umfallen eines brennen gelassenen Lichtes verursachter Brand entstanden, der zum Glück jedoch noch rechtzeitig von dem ältesten der Kinder, einem 17jährigcn Mädchen, wahrgenommen worden war, so daß er bald wieder gelöscht werden konnte. Das erwähnte Mädchen hatte, nach dem sie die Gefahr entdeckt hatte, sofort ihre jüngern Geschwister aus der Kammer entfernt und dann selbst Löschversuche gemacht. Der Brand ist auf den Strohsack eines der Betten beschränkt geblieben. — In der Grunaerstraße ist vorgestern Abend in der achten Stunde ein 1 '/zjähriges Kind, die Tochter eines auf jener Straße wohnhaften Hausmanns, welches man unvorsichtiger Werse niitten auf der jetzt wegen des Vogclwiesenvcrkehrtz von Fuhrwerk sehr belebten Straße hatte spielen lassen, von den Pferden einer zwei- spännigen Equipage umgerisien, zum Glück aber bei Seite geschleu dert worden, so daß es mit einigen ungefährlichen Contusionen da von gekommen ist. - Das kgl. Ministerium des Innern bat zu den PrciS- Verthetlungen dci der Sächs. Gewerbe- und Industrie« Ausstellung Mo silberne und 200 bronzene Prelömetaillcn zur Verfügung gestellt und wird als dritten Preis eine Anzabl An- erkennungsdiplome auSiertlgen. Die Vertheilung dieser Prämien unter die clrra lüOO Aussteller wird von dem Plelörlck'ter-CoUe- giu», bewirkt in der Welse, baß die iür die 16 Gruppen der Aus stellung bestellten 16 Sektionen nack» vorgängiger iackunännisck'er Prlkiung der AuSstcllungScblecte ihre Vorschläge eröffnen, wäh rend Ne definitive Ciiticheivung über zuzuerkennende Prelle dem Preiöiichtcrauöschusse zustcht. letzterer ist gcblltct anö den Vor sitzenden der Scctioncn und je 2 Abgeordneten der iüni sächsische» Handels- und Gcweibckammern; Namens des k. Miniileriumo des Inner» nimmt an den rüuoschußbcratdilngcn Proi.Oo. »parlig Shell. In der am 27. Juli im Gewerbchanse abgchalicnen Sitzung dcö Prclörichtcrausschusscö wurde Handels-und Gewerbe kamincrpräsidcnt rliülke in Dresden zum Vorsitzenden, Fabrikant Rich. Scheller hier zum Stellvertreter dcö Vorsitzenden und der Secrctär der Dresdner Handels- und Gcwerbckammer. Cdm. Steqllch, zum SchriMhrer dcö Ausschusses gewählt. Nach dem kür das Preisgericht mit dem königlichen Commissar vereinbarten Geschäfts-Regulativ sind bei Beurtbcilung der ausgeneUtcn Gegenstände folgende Momente hauptsächlich zu beachten: a» Neuheit des Gegenstandes, seiner Herstcl- lungsweise oder des verwendeten Materials; Ift Zweckmäßigkeit, Güte. Formewchönheit und Vollendung des Gegenstandes c cft Umfang der Production und «0 Preiswürtigkcit des Gegen standes. Die Bekanntgabe dcr Prämiirungcn soll erst am Schluffe der Ausstellung il.V Serftemberl criolgc». Die von den Aus steller» eriorderten schriftlichen Mittheilungcn sind direct an io! gende Sectionövorsitzende z» leiten: Gruppe! i'Bergbau und Hüttenwesens Hosrath Do. Geinitz hier: Gr. 2 schemische In dustrie» Professor 1),-. R. W. Schmitt hier: Gr. ll iNabrnngs- und Genußmittel als Erzeugnisse der Industrie« Eonnnerzienrälb L. Wrede in Loschwitz; Gr. 4 «Tertil- und Bellestnn.'.sindi.stric« Commcrzienrath Fedor Zschille hier: Gr. «Vcdcr und Kant- schuckintnsiric» »Fabrikant Fr. August Bierting hier; Gr. <l «Me tallindustrie» Klempner Karl Kirbacb hier: Gr. 7 !»-,»'»Industrie» Professor Weißbach hier;Gr.8 (Stein-, ühon-und Glacintmirie» derselbe; Gr.ft iKurzwaarenindnstric, Direktor am kgi. hinoriichcn Museum G. H. Büttner hier; Gr. 10 iPapierindustric» Papicr- sabrikdirector F. W. Pütter hier; Gr. I l igrapb. Künste und gewcrbl. Zeichnens I. F-. Meißncr i» Vcipzig; Gr. !2 i'rans portmittel, technische Apparate und Maschinen» Preicffoc Or. Hartig Dresden-Plauen; Gr. Ill l mathematische, phhiikalffchc und chirurgische Instrumentes derselbe; Gr. 14 lmusikalische In strumente» Hoforganist Betthold hier; Gr. Iä «Bauwesen« Statl- baudirector Friedrich hier, und Gr. 16 (Lehrmittels geh. Schul rakh 1)r. Bornemann hier. — Die Alstheilung des hiesigen kgl. GerichtöamtcS sür Vcr- waltungöstrasiachen sucht den Bereiter Gustav Moses, l er im letzten Winter hier als Ge'chättsiährer des Circus Mvers «ungirle, wegen eines gegen ihn vorliegenden Ertenniuisies. - Vorgestern hat der Besitzer der Bude aus der Vogelwiese, in welcher künstliche Glasmalerei u. s. w. gezeigt wird — was beiläufig sehr interessant ist — sich recht mcnschcwrcundlich gegen die hiesigen Waisenhauszöglinge bewiesen. Der Lehrer trug bei ihm an, ob die 80 Kinder sür ein Entree von 5 Psg. pro Kop» sich die Weberei am'ehen kdnnren, woraus sofort ganz freier Ein tritt angeboren und dankbar acceptirt ward. Die Kinder erhielten nicht nur von dem Eigcnthüiner der Bude jedes ein kleines Gc ichciik zum Andenken, sondern er gab ihnen auch das eben von anwesenden zahlreichen Herren und Damen gesammelte Trinkgeld. 'Natürlich verließen die Kinder die Bude mit freudig strahlenden 'Angesichtern. — Die Sächsische Bank ist bekanntlich in die Alsaire der Stadtrath Bcck'schen Unterschlagungen insofern implicitt, als dir dein Hänichcner Stelnkohlenverein gehörig gewesenen, von Beck unterschlagenen Effecten bei icncr Bank dcponirt gewesen sind. Nun ist zwar die Dcposition in einem versiegelten Packet erfolgt, von dessen Inhalt die Sächsische 'Bank ireilich leine Kenntinß en nchincn hatte. Dagegen ist es. wie der „N. B. Ztg." von hier ' geschrieben wird, doch noch sehr fraglich, ob bei der wiederholten Herausgabe teS PacketS an Beck die Legitimation desselben zur Empfangnahme geprüft worden ist. Beck hat der Bank »ekcomal quiltirt, cs wird jedoch bczwcllclt. ob seine Quittung allein die Bank berechtigte, das Packer auszubändigen. Jedenfalls wird die Angelegenheit zur richterlichen Entscheidung gelangen. «Dr.B.n.H.« — In der Mitte der „Dresdner G eiv crb chal I c" aus der Vogelwiese befindet sich eine großartige F- o ntai n c, deren Strahlen so vielfach und geschmackvoll variircn. daß sic einer Betrachtung wohl wctth ist. Aus einem umfang reichen Baisi» heraus, dessen Rand man mit 'Blumen und Zier slränchcrn decorirt hat, springt eine reiche Anzahl Llrablen, die einzeln äulzcrst zart, in den finnigen Gruppirunge» aber vo» kräftiger und reizender Wirkung sind. Tao Wasser wird hier ganz ebenso dirigut wie bei der so csseetboUen Kaloskintbechromo krcne. Etwa 6«»<» seine Strahle» steigen ans dem Ban'in au?, die 64 Mal anders gestellt und gruppirt werden können. Der 'Anblick ist, besonders bei Adcnd im Lichterglanz ein wunder schöner und umsomehr dann, wenn das Waiicr gefärbt ist. wenn es grün, roth oder blau erscheint. Diese kleine Waffcttunst wird durch Hochdruck bewegt, daS durch die Wasserleitung gewonnene Wasser fällt auS einem großen Reservoir, welches unter dem Dache dcr Gewerbchalle angebracht ist, berab, und wird dort hinan» durch eine von 6 Mann dcticiftc Hantpnmpe gebracht, mittelst deren in der Minute >000 Liter Waffer binausgepiiunps werden können. Der Erbauer dcö schönen, vorzüglich construittcn Wer kcs ist dcr hiesige Mechaniker Q t t o P e t j cl», i Vcttätffcr der reizenden Taschcn-Mitcroscope n 1 Nt. 7.7 Pi. in »--Oniiiai. Ver gröücrnngs der In Folge kicieS tbcftiächlichcn Beweffcö seiner Süchtigkeit in diesem Fache, schon verschiedene aiöhere und llci»«erc Bcstcllnngcn iür Ziergärten erhalten hat. Die Herstellung der gegenwärtigen Fontaine kostet ca. 100«» rhlr.. sic gehört den» Erbauer dcr Gewerbchalle, Herrn Q. Weitzmann. Heute soi« daS Wasser grün »nd weiß gefärbt erscheinen. Da das Durchbreimcn letzt epidemisch zu werden scheinst kann es nicht besöndcrs austallcn, daß auch in einem Orte des Plaucnschcn Grundes seit Kurzem ein Uhrmacher K. verschwun den ist, welcher cs verstanden hat, sich allerlei Taschenuhren me Reparatur zu verschaffen, die er kann aul dem Lciffhanic her setzte. Ein Herr In Zaukcroda. welcher dem Verschwundenen eine goldene Uhr zur Reparatur übergeben hatte, erhielt dieser Tage einen Drcsdn.r Lcihhauö'chcin über eine dergl. versetzte Uhr von Kiel anonym zugeschickl, wodurch dem Eigeiuhüincr wenigstens die Möglichkeit gegeben ist, seinen Stnndcnieiger gegen den Einlösungsbctrag von ca. io Thlr. von» Leihhausc wieder zu holen. Ein hiesiger Uhrmacher bat übrigens nock 2 silberne Spindeluhren, die der Ausreißer bei ihm zu Reparaturen zurückgclassen bat. wofür dem K. jedenfalls das Verstänt- niß fehlte. - Die Besucher der I n dn strIe - A n östel l u n g werde» in neuerer Zeit durch eine Photographie aeiesscit, weiche sich im Qrauaeriehause, Galerie, unter Eatal.-Nr.272, befindet, und eine simgeKlöpplerin darstellt, die mit dcr linken Hand allein klöp pelt. Nach den am Bilde angebrachten Bemerkungen ist dieses junge Mädchen mit dem 7. Javrc durch einen Unglückssall um ten rechten Arm gekommen und bat mit dem siebenten Iabre an- geiangen das Klöppeln mit dcr linken Hand zu erlernen. Wie wett sie es ans diese Weise durch unermüdlichen Fl eiß und Ausdauer gebracht hat. davon liefert eine von Ihr gesertiate Spitze, »reiche das Bild umrahmst de» schönsten Beweis. Die ganze Gruppe der Erzeugnisse des Spitzenllöppclns, »reiche eine,!
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