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Assrrilt« »erden »ttgrnvmmru: »i<8ittag«?2Uhr M«rt»nftr.L»; in Neustadt: bi» Abends 5 Uhr^ Buchdrucker»; »»" S»b- Piißlrr. «r^ttostergasse». Exempl. «iettelj. A»ch bei unentgetdlich« -ikserun«, in'«H»»« Durch dir Pop tzimetjli, rl. 25 N§r. Einzelne Nummer» 1 Ng, Tageblatt für Uutcrhaltaug uns GeschiWvrttchr. . Druck und Eigenthum der Herausgeber: Elkpsch Ntlchardt in Dresden. Verantwortl. Nesaeteur: r'UllUS Neichgrdl. Znseralnrpreis« FiirdcnRaumri»« gespaltenen Zeit,» I»/, Ngr. Unter..Linßesa»dt"' di« Zeile 2 Rg». Lada» von uns unbekannten Firmen und Personen nehmen wir nur gegen Pränumerando-Zahlung durch Briefmarken oder PosttinzahklMg aus. 10 Silben kosten N/,»tgr. Auswärtige können die Zahlung auch auf eine Dresdner Firma amvrijen. Exp. d.Dresd.Nactz». Nr. 1t Siebeuzehnter Jahrgang. Thr-s-r nr-d-sch. Dresden, Donnerstag, 11. Januar 1872. Dresden, den 11. Januar. — Der Rittergutsbesitzer Anger zu Eythra hat das Ritter kreuz des Mbrechtsordens, und der Inhaber einer Tafelzeug- und Leinwandhandlung C. W. Thiel (sonst Eduard Leuteritz) Hierselbst das Prädicat: ,Hof-Lieferant Sr. König!. Hoheit des Kronprinzen Albert von Sachsen" erhalten. — Künftigen Montag wird in der kathol. Hofkirche die Trauung des k. bairischen Gesandtei» an unserem königl. Hofe, Herrn Baron Pauingarten mit Gräfin Kospoth fiattsinden. — Die Herren Oberlehrer Dr. Petzold und der Dirigent der Dresdner Liedertafel, Friedrich Reichel, haben das Erinner ungskreuz erhalten. — Derhiesigek. großbritannischeGeschäftsträger, M.Burn- ley, hat von der franz. Regierung in Versailles zurAnerkennung der bisherigen Vertretung des vormals in Dresden restdirenden kais. franz. Gesandten 2 prachtvolle Vasen aus der Porzellan- fabrik in Seores zum Geschenk erhalten. Den englischen Vertre tern inDeutschland, welche während des letzten Krieges die franzö sischen Interessen unter ihrem Schutze hatten, werden von Sei ten der französischen Regierung entsprechende Geschenke gemacht, da sie Orden weder annehmen, noch tragen dürfen. — In der Zweiten Kammer erläuterte gestern der Finanz minister, weshalb die Regierung der Finanzdeputation eine An zahl der von ihr gewünschten Unterlagen noch nicht habe zugehen lasten. Die Negierung hatte nämlich nicht die Absicht, eine all gemeine Erhöhung der Staatsdienergchalte schon bei diesem Landtag vorzuschlagen, sondern nur eine Beseitigung gewisser Ungleichheiten und wollte namentlich für die Jahre 1872 und 73 Theuerungszulage gewähren. Die Finanzdeputation verlangt jedoch eine umfassende Aufbesterung der Gehalte. Nun werden »war nicht alle Gehalte aufgebestert werden, sondern hauptsächlich die niederen, die bis höchsten« 1200 Thlr. hinaufreichen. Die Regierung hat sich dem Vorschlag der Finanzdeputatton ange- schlosten. Eine gerechte Vertheilung der Zulage macht aber ganz außerordentliche calculatorische Vorarbeiten nöthig. Die Beam ten der Staatsbuchhalterei haben daher das ganz besondere Wcih- nachtsvergnügen gehabt, Tag und Nacht, Sonn- und Feiertag diese Zahlen und Tabellen auszuarbeiten. Sie sind damit so weit fertrg geworden, daß ihre mühevolle Arbeit demnächst an die Finanzdeputation gelangen kann. Ein Gesetz, das den Gym nasiallehrern Staatsdienereigenfchaft verleiht, steht in Aussicht. Gestern debattirte die Ziveite Kammer weiter die Gemeindcgesetze. lieber das Bestätigungsrecht der Stadträthe kam es zu scharfen Auseinandersetzungen zwischen links und rechts. Wir kommen darauf zurück. Die erste Kammer beriech die Reorganisation des Landrsculturraths. — DerVicepräs. Streit eröjfnete in derli. Kammer dieGene- raldebatteüberdieGemeindegesctze mit einer zkritik der Regierungs vorlage, die im Allgemeinen wohlwollend aussiel. Er hoffe jedoch, die Negierung werde ihr letztes Wort noch nicht gesprochen haben, namentlich solle die Trennung der Gemeindeordnungen nach Stadt und Land aufhören. Er kündigt einen Antrag an, der darauf hinausgeht, daß auch Landgemeinden das Recht erhallen, für ihre Bedürfniste eine Städteordnung anzunchmen. Abg. v. Könneritz weist die Nothivendigkeit nach, selbst an der aner kannt guten Landgemeindeordnung zu resormiren, betont aber, daß man nicht am grünen Tisch theoretisiren, sondern an das Bestehende anknüpfen und auf gesunder Grundlage weiter bauen solle. Die Zusammenfassung der für die Landgemeinden bestimm ten Verfassung in ein besonderes, von der Städteordnung ge trenntes Gesetz werde den Landgemeindevorständen willkommen sein und ihnen die Anwendung ihrer neuen Rechte erleichtern. Der Minister des Innern dankt für die wohlwollende Aufnahme, die sein Entwurf gesunden und erwähnt, daß es nur dem eiser nen Fleiße seiner Mitarbeiter möglich geivesen, trotz der Ge- fchäftslast, die das Jahr 1870 für sein Departement mit sich ge führt habe, die Vorlage noch rechtzeitig an bei» Landtag zu brin gen. Er betont, die Regierung werde sich einer dufrichtigen Er örterung von Gegenvorschlägen nicht entziehen. Die Theilung der Gemeindeordnungen in 3 Gesetze rechtfertigt er mit dem Be streben, die Handhabung der Gesetze auch für das platte Land be quemer zu machen. Vr. Wigard verkennt nicht einzelnes Gute an den Vorlagen, tadelt aber, daß überall sich noch vielzuviel bureau- ßratifcher Geist zeige; statt zu vereinfachen, verwickle die Vorlage manche Verhältnisse. Er bezeichne daher das Gesetz als ein für ihn unannehmbares, als ein principloses. Er wolle sich an der Debatte der Grundsätze des Gesetzes nicht weiter betheiligen, son dern abwarten, was die Kammer nach der ersten Berathung hier über beschließe. Hierauf entfernt er sich aus dem Saal. Abg. Walter hiA die Theilung der Gemcindeverfastungen für Stadt und Land für praktisch, aber nicht die Untertheilung der Städte ordnungen in «ne für große und eine für mittlere und kleinere Städte, vr. Bickermann hofft, die Regierung werde den Ab änderungen, welche die Kammer beantragen werde, zustimmen. Jedenfalls ständen die Gesetze nicht so auf der Höhe der Zeit, wie di, Stadt- und Landgemeindcordnung des Ministeriums v. Lindenau vor 40 Jahren. Man könne recht gut alle Gemeinden unter c i n Gesetz stellen, wenn die größeren Städte durch Gesetz einige polizeiliche Befugnisse verlören und auf andere freiwillig verzichteten. Die Schranke, welche das Wahlgesetz zwischen Stadt und Land aufrichte, würden durch die verschiedenen Ge meindegesetze noch verstärkt. Die letztere Bemerkung veranlaßt den Abg. v. Einsiedel zu einem Angriff auf Streit und Bieder mann. Dieselben bestrebten sich blos deshalb Stadt- und Land gemeinden unter ein Gesetz zu bringen, um dann das Wahlge setz leichter ändern zu können. Die Landgemeinden hätten sich aber 40 Jahre vortrefflich selbst" verwaltet, sie verlangten kein Enrexerzieren nach dem neuen Lehrschritt; man möge sie damit verschonen. (Beifall rechts.) vr. Biedermann und Streit pro- testiren energisch gegen den Vorwurf des unter dem Schleier- Arbeitens und der Jntrigue; die liberale Partei erstrebe seit zwei Jahren offen das Aufhören der Trennung zwischen Stadt und Land. (Bravo links.) Nach einigen weiteren Auseinandersetz ungen persönlicher Natur debattirt die Kammer, ob es gerathen sei, für die Erwerbung des Bürgerrechts in den Städten einen CensuS von 1 Thlr. direkter Staatssteuer festzustellen, was die Regierung vorschlägt, vr. Biedermann hält diesen Census, der 60 bis 70 Procent der Steuerpflichtigen vom Bürgerrecht aus- schließe, für ungerechtfertigt und empfiehlt, allen Denen das Bürgerrecht zu geben, die 2 Jahre an einem Ort sich aufgehal ten. Abg. Ludwig verlangt das allgemeine Stimmrecht auch in Gcmeindeangelcgenhciten, Krause betont im Gegensatz hierzu den großen Unterschied, der zwischcn Gemeinde-und Staatsangelegen heiten stattfinde. Der Vicepräsident Streit verlangt statt des Thalercensus, der namentlich in den kleineren Städten viele selbstständige Gewerbtreibende, wenn sie nicht mit einem Gesellen arbeiteten, ausschließen würde, folgende Bedingungen für Er werbung des Bürgerrechts: zweijähriger Aufenthalt bei Unansäs- figen oder Ansässigkeit, das 25. Lebensjahr und Entrichtung einer Staatssteuer überhaupt, vr. Panitz bekämpft unter Bezugnahme auf Leipzig diesen Cmsus ebenfalls und meint, man solle nicht Furcht vor den Socialdemokraten haben, ihnen nicht den Zutritt in die städtischen Collegien verwehren; sie würden einsehen ler nen, wenn sie selbst an der Gemeindeverwaltung Theil nehmen, daß auf dem Wege des Umsturzes kein Fortschritt möglich sei. Abg. v. Hausen «eist im Gcgentheil auf die Zustände hin, wie sie sich schon jetzt in einigen sächsischen Städten herausgebildct hätten. Dort seien die Socialdemokrate« in den städtischen Col legien und widerstrebten principicll zum Theil jeder Entwickelung der Gemeindeverhältniffe. Dieser Partei solle man wenigstens -nicht in die Hände arbeiten. Nach einigen Bemerkungen der Abg. v. Zahn, Ludwig und Biedermann constatirt der Minister des Innern, daß man bisher noch keinen besseren Vorschlag dem der Regierung eittgegengesetzt habe. Dieser erweitere das Stimm recht in großen Städten, indem er es vielen Arbeitern gewähre, und in kleineren Städten seien viele Arbeiter wieder dadurch wählbar, daß sie dort angesessen seien. — Der Verein für Fortbildung unbemittelter Mädchen in Hinsicht auf geistige Veredelung, wie auf größere Erwerbssähigkcit und Selbstständigkeit hat zur Hebung seines finanziellen Fonds fünf Vorlesungen veranstaltet, deren erste am 13. d. Di. Herr vr. Sophus Rüge hält und zu denen noch vier andere berühmte Männer ihre Mitwirkung zugesagt haben. Das Nähere darüber ist in dem Annoncen-Theile dieses Blattes zu er sehen. — Die gute Sache, d. h. der edle Zweck des in der Stille wirkenden Vereines verdient wohl, daß Menschenfreunde Kennt- niß von seiner Existenz nehmen und je nach Umständen durch ihren Beitritt zu der jetzt 51 Mitglieder zählenden Gesellschaft die Mittel beschaffen Helsen, um immer mehr Gutes wirken zu können. Wahrlich, das Ziel des Vereines ist ein schönes! In seiner Schule, Neitbahnstraße 8, im Locale des Herrn Director Gelinek, empfangen durchschnittlich 80—90 Mädchen Unterricht in deutscher, englischer und französischer Sprache, im Rechnen, Schön- und Schncllschreiben, Buchsühren, Zeichnen, Gesundheits lehre, Schneidern, Schnittzcichnen und Maschinennähen. Der Unterricht wird an 5 Wochenabenden und Sonntags Vorniittags erthcilt, und zwar unentgeldlich, denn ein monatlicher Beitrag zu den nöthigcn Utensilien, 5 Ngr. betragend, kann doch nicht als Zahlung angesehen werden. Indem der Verein somit seine Schülerinnen zu größerer Erwerbsfähigkeit heranzicht und ihre Bildung befördert, steuert er nicht nur der Entsittlichung des weiblichen Geschlechtes, welche sehr oft aus Noth und Unbildung hervorgeht, sondern er hebt auch den materiellen Wohlstand der arbeitenden Klaffen im Allgemeinen. — Nach längerer Unterbrechung beginnen heute in der Restauration zum Feldschlößchen wiederum die Symphonie Con- certe, ausgesührt von der Kapelle des Herrn Musikdirektor Trenkler. — Aus einer von der k. Polizeidircction allhier erlassenen Bekanntmachung ersehen wir, daß der hier vermißte junge Mann, dessen wir bereits neulich gedachten, noch immer nicht ermittelt und die Befürchtung wohlbegründet'ist, daß er sich ein Leid an- gethan. Demjenigen, der zuerst eine solche Anzeige erstattet, in' deren Folge seine Ermittelung oder Auffindung gelingt, ist neuer dings eine Belohnung von 50 Thlrn. zugesichert. Als beso»»de- res Kennzeichen des Vermißten, der 22 Jahre alt war und bräunliches Haar und Bart hatte, wird noch bemerkt, daß er sehr hastige, nervöse Bewegungen und einen theilive.se schlotternde»: Gang hatte, sowie hin und wiener stotterte. — Der unter der Leitung des Herrn F. Reichel, Dirigen ten der Liedertafel und des Orchestervereins stehende Neustädter Chorgesangverein feierte Dienstag Abend sein sechstes Stiftungs fest. Es verlies in genußreichster und ansprechendster Weise. Da« das Fest eröffnende Concert brachte: „Morgenandacht" für Solo und Frauenchor componirt von M. Bruch, „Herbstlied" von Mendelssohn (Quartetts „Abendlied" von Neßler für Frauen- stinnnen und Männerchor, und Finale aus „Loreley" für Solo und Chor von Mendelssohn. Alle Nummern erfreuten sich de« regsten Beifalls Seiten des Auditoriums, da alle in ganz vor trefflicher Weise zur Aufführung gelangten. Dem Concert folgte eine mit Solovorträgen und Toasten gewürzte Tafel, welche mit der Aufführung einer reizenden Oper von Hopfner: „Atach der Maskerade", schloß. Die Oper wurde mit großem Humor und vielem Geschick gegeben und erntete rauschendsten Beifall. Ein solenner Ball endete das Fest dieses in frischer Jugendkraft rasch vorwärts schreitenden Vereins. — Ernannt wurden beim Militär: Herr Oberst vo» Schimpft zum Cominandcur des 2. Gren.-Reg. 101. — Herr Oberstleutnant Schumann zum Oberst und Comman- dcur des 7. Jnf.-Reg. 106. — Herr Major von Rouvroy zum Bataillons-Commandkur deS 5. Ins.-Rcg. 104. — Die Herren PreinIerleutnantö Malortie und von Hauien zuHaupt- leuteu, die Herren Seconbeieutnants Bauer, Noßberg-Lckpnitz, von Hartmann zu PrcmicrleutnantS. — die Herren Majore von Tettenborn, von Tschirschky - Bögenlorff, von Gdtz zu Oberstleutnants, — die Herren Landwehr-Commandeure Ma jore von Mctzradt in Meißen, Schubert in Bautzen, Birn baum in Plauen» von Guiblcr in Döbeln, von Döring » Dresden, von Sevdlitz in Annaberg, von Baumann in Grau- chau.zn characteristrten Oberstleutnants. — Herr Oberstleut nant Walther zum Commandrur des 3. Neitcr-Req. — Herr Major von Schönverg zum Commandrur des 2. Ulanen-Reg: 18. — Herr Major Schubuw zum StaböoMzier im 3. Rciter- Reg. — Die HerrenNittmeistcr Gras Vitzthum von Eckstäbt und von Hassel zst Majors. Herr Rittmeister von Wangen-' heim znm etatmäßigen Rittmeister und Escadronches, die Herren Premierleutvants von Schwanewede, von Globia, von der Planitz, vonHönning-O Carroll und Meyer zu Ritt meistern. — die Herren SecondelrutnantS von Egtdys l., von Hinüber, Borödorf und von der Planitz zu Premier« lcutnants. — In Disponibilität wurden versetzt mit der Erlaubnlß zum Forttragen der Regiments-Unisonn: Herr Oberst von Sevdlitz unter Ernennung zum Generalmajor,' Herr Oberstleutnant von Troöky unter Ernennung zum Oberst, Herr Major von Stammer. Herr Rittmeister von Kreutzburg unter Ernennung zum Major und die Herren Preinierleut- nants von Egidy und Stckel. - — Vorvergangene Nacht in der zweiten Stunde fanden sich einige junge, scingekleidete Herren, anscheinend Engländer, bewogen, ihre Conversation auf der Straße in einer Art zu führen. die mit der Nachtruhe nicht in Einklang stand. Hier über von hcrbeieilendenNachtwächtern zur Ruhe verwiesen, regte sich in ihnen „der Geist der stets verneint" und einer warf sogar Hut und lleberrock ans die Gaffe, um in englischer BoxerpelluNg gegen einige Hinzugekommene auszufallen. Der junge Held von Albion wurde indeß durch deutsche Nachtwächterhände, die ohne Kunst, aber recht herzhaft Zugriffen, gezähmt und sammt seinen Freunden mit allem Anstand in das Hotel hinter der Frauenkirche abgeführt. — An» Eingänge zur Schillerstraße ist vorgestern Abend ein ungefähr 10 Jahre altes Mädchen, dessen Persönlichkeit nicht hat constatirt werden können, von einer zweispännigen Privat- equipagc, die ungebührlich schnell gefahren sein soll, überfahren »vorder», scheint aber zum Glück nicht viel Schaden davon erlitten zu haben. — AuS dem Gehöfte eines Gerbers in der Mittelstraße sind vor einigen Tagen 13 Stück getrocknete Kalbfelle ohne Köpft spurlos verschwunden. — Ein alter bejahrter Mann wird aus seiner auf der Vorngaffe befindlichen Wohnung vermißt. Mau fürchtet, daß Schwermuth ihn zu ei,»ein Schritte bewogen, in dessen Folge er kaum noch unter den Lebenden weilen dürfte. — In der Nacht zum 9. Januar ist auf der Schreibergaffe eine Gesellenkammer ausgeraubt worden. Die morsche Thüre ist, ohne großen Widerstand zu leisten, gewaltsam ausgesprengt und der in der Kammer vorhanden gewesene Betten- m»d Klcider- vorrath gestohlen worden. — In der Flur eines Hauses der Marienstraße hat man vorgestern Abend eine größere Partie eiserner Bettstellenhaken in 4 Palleten hinter einer Thür versteckt aufgefunden. — Schon oft und in diesen Tagen wieder ist uns Mit theilung über nächtliche Ruhestörung auf der Badergasse in de» aufrichtigsten Klagetönen zu Ohren gekommen, und find es wie der die Häuser Nr. 26 und 27 von denen aus die Störungen erfolgen. So hat in der Nacht vom 29. December die Polizei rcquirirt werden müssen, um Ruhe und Ordnung herzufteüttr.