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Btleiblatter werden mtl w Psg. berechnet kritr VUdvr», (!iK»-reiiIiM<ll»iiA, INI-I« ä« „Irnilim »ictrtcdlii" «wpkebir niet» »ur Xvnsbiu« vor» uvä ^dvnav«n»»iil» ftlr odiff« ILsItuvzf. Lckrvssmsppsit, Lbrollssdsil Lxti ü-^nlvl tlr^un^vu erstrarse o. 26 I^üdrll» UIiKii' l-vckrrrreiiatt;». 4^ luedvLLrvll. l.sisi' !mlissl>m l!8«lm!lm ll. mgiireti ^ ln »Ilm moilmm kscksa mit Mm» ..»arm-l>.1'»«ztoi8t8klk Uennrinn ?Kp8elwI, !ll llilllmlb» ^ 8vNvtt«I»tti'»'«^v Ltt. MIm Luin»,,f» Rrllbittng — tLildafkiko Aotkenbruch in Berlin. Unilihen in Bclgicn Hüfnachricht«!, Z.Ruthmnßi. Witternna: i s ^ » »deßi»H ATkchZVO« Landtag, AlkoholiSmuS. Leipziger Schularztsrage, GeriidtSverhandlunacn Kling« s Beethoven. ! Mild, veräuderlim.! ^skllVIU^, ReV» R e/v^. Reichstag — Südafrika. D«r Reichstag nimmt heute seine Tätigkeit wieder auf und wird sich zunächst mit einem wichtigen Bestandlheil« der Arbciler- schutzgeietzgebung, der SemrannSordnnng. befassen. Ter Entwurf vieles Gesetzes, da» auch den An grd äugen der Handelsmarine die Nohlthaten der Sozialpolitik zuznsühren bestimmt ist. hat bereits eine dreijühlige NersuchSperiode hinter sich, innerhalb deien der Reichstag sich vergeblich abmühte, die Berabichiedung zu Wege zu bringen. Im Borjahre endlich schien e», als sollte die Lölung der io lange hingezögerien Ausgabe gelingen. Tie Berathung war bereit» bi» weit in die zweite Lesung hinein vorgeschritten, doch da kamen plötzlich der Etat und die Zolltariwoilage dazwischen und führten abermals eine unfreiwillige Zurückstellung der Beilage Hechel. Nunmehr ist indessen wohl mit Sicherheit zu erwarten, daß keine weste« «Störung eintritt und die dritte Lesung des Entwurf» endlich erfolgt. Schwierigkeiten könnten höchstens noch von Setten der Sozialdemokratie drohen, die mit ihren An träge». wie üblich, viel zu weit geht. Es bat jedoch nicht den Anschein, als ob durch diese» agitatorische Verfahren mehr als eine unnütze Verlängerung der Verhandlungen verursacht werden könnte. Die Mehrhsst ist fest entschlossen, diesen neuen wesentlichen Bau stein de» Gebäude der deutschen Soztalreform ans jeden Fall ein- znfüge» und zu verhüten, daß er dem Baumeister in Folge radi kalen llebereifer» au» der Hand gleitet und am Boden zerschellt. Der Inhalt der Vorlage wird so sein, daß er ebenso, wie e» bei der Militärkrafprozebordnung der Fall ist. die inovernen humani- räre» Gesichtspunkte mit den unerläßlichen Anforderungen der Disziplin vereinigt. Bon sonstigen Vorlagen, die der Erledigung harren, sind zu nennen die Entwürfe über Süßstoffe, über d e Schaumweinsteuer, die Branntweinsteuer, die Besserstellung der Militärtnvaliden und den Gerichtsstand der Presse. Ter jüngst veröffentlichte Entwurf über die Beschäftigung von Kindern in der Hausindustrie dürste kaum irgend welche Aussichten haben, noch i:: der laufenden Tagung in Angriff genommen zu werde». Die Frage, ob Vertagung oder Schluß der Session ein- treten soll — an leitender Stelle besteht angeblich dcrWunich, die Tagung womöglich noch vor Pfingsten, spätestens aber bis Anfang Juni zu Ende zu bringen — wird offiziös in dem Sinne de» Schlüsse» beantwortet. U A. ist die .Leipziger Zeitung- der Meinung, daß «» nöthig sein würde, mit den vorhandenen parla mentarischen Beständen einmal gründlich anizuräumeu. was nur durch den Se>flon»schluß. der zur Folge bat. daß alle» Nicht erledigt« einfach unter den Tisch fällt, geschehe» könnte. Auch werde es angesicht» der Nähe der künftige» NcichStagSwablrn nicht empfehlenswerth sein, durch Vertagung des Parlaments den Abgeordneten die Freifahrt auf den Eisenbahnen für daS ganze Jahr zu gewähren, da .diricS Zugeständniß von den berus»mäßigen Agitatoren der radikalen Parteien sehr stark aukgenntzt und dadurch große Beunruhigung in da» Land getragen würde-. Im Falle des Schlusses der Session würde sich allerdings der Erlaß eine» Spezialgesetze» nothivendig machen, da» der Zolltariskommijsion Vollmacht ertheilt. ihre Arbeiten sortzusetzen. Daß die Zolltarisvvrlage noch vor Pfingsten an den Reichstag gelangen «erde, daran ist. wtt schon heute völlig fest- steht, gar nicht zu denken. Der Stlmmu»g»niederschlag. den diele Verzögerung der zollvolitischen Verhandlungen dort erweckt hat. Ivo «an ans den baldigen Abschluß von Handelsverträgen brennt, kommt tu einer angeblichen Aenßemng zum Ausdruck, welche dt« Wiener Presse dem Reichskanzler Grafen von Bülow in den Murld legt. E» wird nämlich «zählt, daß dem Grafen Bülow sofort nach seiner Ankunft in Wien Bericht üb« die Auffassung seiner Neffe seiten» der dortigen Presse erstattet worden sei und daß dabei vornehmlich die handel-politische Seite in den Vorder grund geschoben wurde. Hierauf soll Gras Bülow erwidert haben: ..Ach I Dies« Ding« bleiben jetzt ans der langen Bank. Wer soll denn au HandelsvertrogSverhandlungen denken? DaS ist doch Alle» aus ein Jahr hinausgeschoben.- Weit weniger pessimistisch und offenbar der wahren Sachlage entsprechender ist eine Auslast ung der .Deutschen Tageszeitung-, die trotz einer nicht günstigen Eensur kür die beschlossenen Zollsätze der Zolltartfkommission das Lob ertheilt. daß sie in der letzten Woche fleißig und mit Erfolg gearbeitet habe, und im Anschluß daran erklärt. eS sei nunmehr in de» Bereich der Möglichkeit gerückt worden. waS früher kaum für möglich gehalten wurde, daß nämlich da» Plenum de» Reichstag» sich im Frühherbst mit der zweiten Lesung der Zollgekrtzr: befassen iverde. Die Lage in Südafrika bietet noch immer keine fest« greif bare Handhabe zur Bildung eine« positiven UrtheilS üb« den wahren und wirklichen Stand der FriedenSsrage. Immerhin ge winnt es jedoch mehr und mehr den Anschein, ol» ob die Dinge tbatsächltch zu ein« Enffcheldung drängten. Auf die Nachrichten ag» London ist freilich zur Zeit gar nicht» zu geben, weil sie sich durchgehend» wlderfvieche«. In pollttichen und Bvffenkrrisen London» hieß e» bereit», der Friede sei perfekt geworden, die Puren hätten auf ihre Unabhängigkeit gegen die Gewährung der inneren Selbstverwaltung und ein« Reih« von sonstigen veding- n»en veuichtet und würden sofort die Waffen «iederlege» In demselben Athrm wurde aber diele Nachricht für total erfunden erklärt und so geht es «ns der ganze» Linie fortwährend hin und her. DaS Auswärtige Amt in London schweigt sich beharrlich aus und die stets gleichen amtlichen Mienen der leitenden Persönlich keiten befriedigen auch nicht andenlnngsweise den Wissensdurst der zahllosen Neugierigen, von denen sie torigeletzt mit Fragen bestürmt werde». Nur daS Eine läßt die tiefe Bewegung, die alle englischen Volksschichten angesichts der Wahrscheinlichkeit des FriedensichlusjeS «griffen bat, klar «kennen, daß die Volksseele sich brünstig nach dem Ende des Krieges sehnt und wie von einem Alp erlöst ouf- athme» würde, wen» endlich, endlich dem Werke der Verwüstung in Südafrika ein Ziel gesetzt würde. Allgemein giebt sich die Neigung kund, den König selbst als die treibende Kraft der Friedensveihandlungen hinzustelle» und aus vielem Umstande besondere Hoffnungen auf das glückliche Gelingen der Jricdeusbestrcbungcn herzuleiten. Auch die Unab- häiigigkeitSfra c, in der die hauptsächliche Schwierigkeit bei der Herstellung eines Einvernehmens liegt, erwarten die Friedens freunde durch einen Machtipruch des Königs in einem für die Bure» günstige» Sinne erledigt zu sehen. Es wird behauptet, daß König Ebnard zu lein« Haltung keineswegs etwa durch bloße HrimanitätSrücksichten oder durch den Wunsch, die Bahn für die KrönungSiri« freizumachen, bestimmt werde, sonder» daß er die klare politische Erkenntniß und Einsicht gewonnen habe, England sei. zumal wegen der Lage in der Kapkolvnie. die ganz rebellisch zu werden drohe, schlechtweg außer Stande, den Krieg länger sort- znsühren. und müsse jetzt Frieden haben nm jeden Preis, weil eS sich sonst spät« überbanpt nicht mehr mit Anstand aus der Affaire ziehen könne. Auch die Umgebung des Präsidenten Krüger selbst soll nicht ohne Zuversicht aus die Wirkungen des persönlichen Ein greifens König Eduards sein. Hingegen wird von Seite» der eng lischen Kriegsvartei nach wie vor die Gewährung der politischen Unabhängigkeit an die Buren tür indisknlabel erklärt und dem König ans Grund der englischen Verfassung das Recht abge'prvchcn. iu grundsätzlichen nationalen Fragen überhaupt leinen bewiidere» Standpunkt zur Geltung zu bringen. Hiermit stimmen auch die offiziellen Auslassungen, die in der letzten Zeit über die Uuab- hängigkeitsfragc «flössen sind, überein. So hat gerade jetzt der Staatssekretär für Irland unmittelbar nach einem Ministerrath in einer öffentliche» Rede «klärt, „die britische Regier»»» iei bereit, so weit zu gehen, wie bisher, aber das sei auch absolut ihr letztes Wort-. Das heißt also, die englische Regierung bietet den Buren auch heute nicht mehr a>4 die Bedingungen, die Küchen« im März ISVl Botha unterbreitete und die Vieler damals als ganz ungenügend zurückwies. Im Gegensatz hierzu ist freilich auch wieder bemerkenSwerth, daß sogar Cbamberlain'S eigener Sohn, der mit dem Vater zusammen ans der Ministerbank sitzt, sich liingst in hoffnungsvollen und versöhnlichen Worten über die FriebenSver- handlungen aussprach. Daran- scheint hervorzugehen, daß innerhalb der Negierung selbst zwei Richtungen vorhanden sind, von denen die eine aus dem Bode» der unbedingten imperialistische» Feind seligkeit nach dem Grundsätze: »Nichts gelernt und Alles ver gessen >- verharrt, während die andere der königlichen Initiative zur JriedenSvermittelniig statt zu geben bereit ist. Inzwiichen sitzen die hervorragende» Burensührcr. aus denen dn Trost und die Hoffnung ihre» Volkes für die Gegenwart und Zukunft beruht. iuSgelammt in Pretoria in der englische» Maule salle. W«i>» eS allein nach Herrn Chamberlain-Vat« und Ditenoffen ginge, io müßte die civilisirie Welt wohl ernstlich mit .der fürchterlichen und unerhörten Möglichkeit rechnen, daß die militärischen Häupter der Buren allem Völkerrecht zum schreiende» Hohne auü Pretoria nicht wieder hiaanSkämeir. Herr Chambnlai» leibst hat das Seinige getba». einem solchen Verdachte Vorschub zu leisten, indem « im Unterbau»: auf die Anfrage eines Lpvosi- tivnSmitgiiedeS, das offenbar auch dem Frieden nicht recht traute, erklärte, das den Burengenerälen zngesichertc freie Geleit habe so laiige Geltung, als ..die Verhandlungen im Fortichreiten begriffen wären-. Träte eine Stockung ein, so werde „den Burcnführern Ge legenheit gegeben, in ihre Berlrke zuritckzukrhren-. DaS sind doch recht merkwürdige Wendungen. Warum lagt der englische Kolvnialminister nicht einfach Nipp nnd klar: »DaS Mißtrauen. daS auS der Anfrage spricht, ist ganz und gar unbegründet. Den Buren führern wird unter keinen Umständen ein Haar gekrümmt werden. Tie Regierung wird alle völkerrechtlichen Gepflogenheiten in lohafft« Weise beobachten.- ? Wenig korrekt erscheint eS auch, daß die Regierung sich auf keinen Waffenstillstand für die Dauer der Verhandlungen cinlassen will und daß der Kriegsminister Brodrick gerade die jetzige Gelegenheit benutzt, um recht ostentativ mit dem Säbel zu raffeln. Trügen indessen nicht alle Anzeichen, so ist der Einfluß de» ehemals allmächtigen Chamberlain in der Re gierung seines Landes iu raschem Schwinden begriffen: sein Stern blinkt nur noch im Erlöichen und seine Tage sind gezählt. In jedem Falle drängt sich für England in der Perkon seine» jetzigen Kolonialminister» die Entscheidung nicht blos über Krieg oder Frieden in Südafrika, sondern über da» ganze künftige System sein« internationalen Politik zusammen und von dem Au-saL« dies« Enffcheldung hängt vielleicht in« tieferen Grunde daS Sri» odn Nichksein der englischen Weltmachtjlrllung ab. Neueste Dralitmeldnnften vom 14 April llLolkcnbruch in Berlin. Berlin. (Priv-Tel.) Berlin und Umgegend wurden heute früh von einem Unwetter, Wolkenbruch mit starkem Gewitter, heimgrsucht, wie eS hier noch letten erlebt wurde. Ter Blitz zündete an verschiedenen Stellen, vvr Allem aber richteten dw Wasserttulhen an allen Ecken und Enden große Verheerungen au Ter gelammte Beckchr erlnhr eine weitgehende Störung. Bahn dämme wurde» unterwühlt. abgespült und gebrochen. Biele Straßen und Plätze gliche» Seen Tie Keller und Kellerwoh» ungeii der Häuser in manchen Etadlgegende», namentlich im Norde», wulbcn unter Wasser geietzt. Tie Berliner Feuerwehr war bis Mittag II Uhr bereits 280 Mal ausgerückt, wahrend etwa -100 Rvthmelduiigeu einstweilen unberücksichtigt gelassen werden mußten. Wasserrohren platzten und erhöhten so die allgemeine Noch. Eine An;.,hl Straße» im Norden waren stundenlang un paffirb,r: vielfach vermittelten Möbel- und andere Wagen den Verkehr, da, wo die Straßenbahn gezwungen war. den Betrieb einrustelleir. Für manche Hänier bestand Einsturzgefahr. Die Schulen scklen den Unterricht auS und die Schüler wurden wegen der Uebcrschwemmung wieder nach Haust geichickt. In Keller- Werkstätten nnd Kellerwohnungen stand vielfach daS Wasser über 1 Meter hoch. An der Gerichtsstraßc. in der Nähe des Aipls iür Obdachlose, kam eine große Strecke des Damms der Nordring- bahn »r's Rutschen. Die Erdmassen wälzten sich gegen ein zwei stückiges Hinterhaus und drückten dessen Hintcrwand glatt ein, der mittlere Theil des Hauses stürzte i» Folge dessen zusammen. Dir Hausbewohner konnten sich nur mit knapper Noch retten. An de, Lhilaisllaße war der Bahndamm vollständig gespalten, ein Tvril war beiabgerutscht und lag bis zur Mitte des Jahr damines. Ein Bewohner der Straße sah das von seinem Fenster an-, lies zum Stettiner Bahnhof und gab dort Alarm. Es gelang noch, die Züge des Nordring rechtzeilia anzuhalten und io ein großes Unglück zu verhüten. Auch die Maichinenräume dcS neuen Abgeordnetenhauses wurden von de» Fluchen heimgesucht, so daß die Feuerwehr requiritt weiden mußte. Menschenleben sind glück sicher Weist nicht zu beklagen, doch sind leichtere Verletzungen vielfach vorgekvmiiien. Der Wasserschaden im alten Museum war unbedeutend. In der Nachbanchasl des Bahnhofes Friedrich- straße stand das Wasser so hoch, daß. Niemand den Bahnhof bc trete» konnte. Im Lehrter Bahnhof mußte der Wartesanl 4. Kiaise geräumt werden, weil die Decke cinzustürzen drohb Tic Schmuckaiilagen der großen Plätze find durch de» Hagel Vernichtei. Ans der Ringbahn schlug der Bliiz in die Lokomotie eines fahrenden Zuges nnd verletzte den Heizer und den Maschinisten. Tic Unruhen in Belgien. Brnjicl. sPriv.'Tel.) Während der Abgeordnete van der Velde gestern Abend in der Umgebung des Volks hausts von Gruvvc zu Gruppe ging, um die Menge zur Ruhe auszusordeui, wurde er durch einen Steinmurf i» den Rücken p e r l e tz t. Brüssel. Der Ausland ist allgemein in den Kohlen gruben, Glasfabriken und Hüttenwerke» im k>a»-,iu 6u aerttr,. einschließlich derjenigen von Moriemont und BaSeouv. In de»' lZsr.--in 8oruin8 ist der Ausstand allgemein in den Kohlengrube von Vicille mariehaye bei rseraing. von Bon Buvcur und von Eoncourd bei Icmappes, von Gcrard.Close nnd von Petit Bachurc bei Kcrstal und in den Gießereien von Kctsiu zu Scleisin. Brüssel. >Priv.-Tel.) Wegen deS hente ausgebrochenen Ausstandü werden das Kamniergebäude, das R'athha»s, das Volkskaus und mehrere StaatSgebäude durch starke Ablkeilungc» der Bürgergarde geschützt. Tic Truppe» find konsignirt. Dir Regierirngskreiie scheinen den, Ausgang der KrisiS ohne Besorg»'' entgegenzuieben. Lüttich. Heute früh traten die Arbeiter der Steindrüchc Amdleoechal in den Aus st and. In Poulsenr wurden Steine in die Fenster des Pfarrhauses, des Hauses des Vikar?, dc' Klosters der katholischen barmherzigen Schwestern und der Wohn urigen der Steinbruchsbesitzer gcworsc». Eharlcroi. In de» meisten Kohlen gruben des Bmim von Eharleroi ist heule der Ausstond erklärt worden. Vo. 40 000 Arbeitern haben über 15 000 die Arbeit niedcrgelegi v den Fabriken der Metallindustrie dagegen sind die Arbeiter fast vollzählig zur Arbeit erschienen. Berlin. (Priv-Tel.) Das dentichc Erntralkomitec zur Errichtung von Heilstätten für Lungenkranke hieil heute im Reichstage in Amvestnheit der Kaiserin »eine Genera! veoammlung ab. Vor Eintritt in die Tagesordnung theilte der iin Aufträge des Professors Brouardei aus Paris entsandte Tr. Vcrsiwn mit. daß sich am IO. März ein S»»dikat unter Vorsitz des Präs, denten der Revubilk zur Bekämpfung der Tuberkulose gebildet habe, da» auch die dentschen bisher io erfolgreichen Bestrebungen unterstützen wolle. Aus dem Geschäftsbericht ist zu entnehmen, daß z. Z. im Deutschen Reiche 57 Volkshetlstatten i» Betrieb uno 25 weite« in Bau sind und daß 21 Privaiheilanstalten für Lunge, kranke existircn. — Reichskanzler Gras Bnlo w hotte »ach stnic> Rückkehr länge« Besprechungen mit de» Staatssekretären des Innen, des Aeußneil und des ReichSichatzamtes. Der Sitzung dcS Staats Ministeriums am Sonnabend wohnte Gras Bülow nicht bei. — Tc> Vortragende Rath im Reichscisenbahnamte. Strecker 1, ist gesten, Im 72. Lebensjahre an Herzschlag verstorben. Tie iäimnllichen für die deutschen Eisenbahnen erlassenen technische» Regiements find ilirer Zeit im Wesentlichen von ihm bearbeitet worden, ebenso die Misitäreisenbahnordiinng. Der.Reichsanzeiacr" hebt noch sein unablässige Thätiakeit bei den eistnbabntrchnischen Vorbereitungen für dm Aufmarich der Arme« im Mvbilmachungsfallc sowie bei dem ÄnSbaue des Eiieiibahniietzcö im Interesse der Landesvcr- theivigung hervor. — Das .Centralblatt" der Walzwerke « fährt aus zuverlälsiger Quelle, die Retchsrcgieiung sei vorläufig weit davon entfernt. »lit dem Auslände in irgend welche Borbe>prcch ungen üb« die etwa neu abzu'chlirßeiide» Handelsverträge elnzutretcn. Maßgebend für dieies Verhalten sei selbstverständlich der Umstand, daß alle derartigen Beraihuiigen zwecklos seien, in lange die gegenwärtige Unklarheit über daS ^Schicksal des Zoll torrss ini Reichstage andaucrc. Dagegen werde die Neipi.<"c'n>,